Bekanntmachung.
Auf Grund des §z 1 der Bundesratsbekanntmachung zur Fern baltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 6535 und der hierzu ergangenen Ausführungs⸗ bestimmungen habe ich dem Kaufmann Mar Wuttke, hier, Friedenstraße 1, den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs vom 25. Juli 1918 ab untersagt.
Magdeburg, den 17. Juli 1918.
38 1 220 ⸗ ö. Der Polizeipräsident. J. A.: Dr.
2 — e d
Quenstedt.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 — RGBl. S. 603 — und den Ausführungsbestimmungen zu der Verordnung des Bundesrats über die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel — Min. Bl. 7. H. u. G. S. 245 — wird mit Montag, den 15. Juni 1918, dem Fleischermeister ODtto Eichler in Marienburg, Sandhof, der Handel mit Lebensmitteln aller Art ie Verkaufsstellen sind ge— Die Kosten der Veröffentlichung trägt der
Marienburg, den 18. Juli 1918. Die Polizeiverwaltung. Born.
Bekanntmachung.
Dem Gemüsehändler Ro bert Welßa in Minden, Hufschmiede Nr. 23, ist heute wegen Unzuverlässigkeit der Handel mit Le bens⸗ Und Futtermitteln aller Art, insbesondere mit Gemüse und Qbstz auf Grund der Bundesratsberordnung vom 253. September 1615 (RGB S. 603) un ter sagt worden. — Die durch das Verfahren verursachten baren Auslagen, insbesondere die Gebühren für die Ver— öffentlichung, hat Welp zu tragen.
Minden, den 18. Juli 1918.
Die Polizeiverwaltung. Dr. Di eckmann.
D 6 n n t i g chung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betr. Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, wird der Kaufmann Au gust Schönhardt in Olpe, am Gallenberg, vom Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit für die Dauer eines halben Jahres ausge—
chlossen unter Auferlegung der durch dieses Verfahren entstehenden Rost en. Olpe, den 11. Juli 1918.
Oer Landrat. Fre usberg.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsberordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, ist der Kaufmannsfrau Konetzny in Petershofen durch Verfügung vom heutigen Tage der Handel mit Zigaretten wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt worden.
Ratibor, den 12. Juli 1918.
Der Landrat. J. V.: Christen, Kreissekretär.
el gnn R m nn ng.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl.— S. 03), haben wir dem Handelsmann Robert Poser aus Reichen— bach i. Schl. durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Web-, Woll-⸗ und Strickwaren wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb u ntersagt.
Reichenbach i. Schl., den 16. Juli 1918.
Die Polizeiverwaltung. Steuer.
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Auf Grund der Bundesratsberordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom DVandel wird der Ehefrau des Emil Schemann in Remscheid, Morsbach 25, der Handel mit Lebensmitteln und Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs unter Auferlegung der Kosten der Veröffentlichung untersagt.
Remscheid, den 18. Juli 1918.
Der Oberbürgermeister. J. V.: Gertenhach.
wen annt t w n ag.
Dem Kaufmann David Busagcker hierselbst ist der Handel mit Schuhwaren wegen übermäßiger Preissteigerung auf Grund des § 1 der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverläffiger Per— sonen vom Handel vom 235. September 1915 (RGBl. S. 603) untersagt worden.
Swinemünde, den 17. Juli 1918. Die Polizeiverwaltung. von Grätzel.
Bekanntmachung.
Dem Gastwirt Eduard Soffner in Schmiedeberg ist gemäß der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Perfonen vom Handel vom 23. September 1915 (RNGBl. S. 603) der . mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, ins— esondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, sowie rohen Naturerzeugnissen oder mit Gegenständen des Kriegsbedarfs untersagt worden.
Wittenberg, den 10. Juli 1918.
Der Königliche Landrat. von Trebra.
Dle von heute ab zur Ausgabe gelangenden Nummern 21 und 22 der Preußischen Gesetzsammlung enthalten
Nummer 21 unter Nr. 11 660 das Gesetz, betreffend die i n n des Staatshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1918, vom 18. Juli 1918, unter
Nr. 11 661 das Gesetz, betreffend die Ergänzung der Ein⸗ nahmen in dem Staatshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1918, vom 18. Juli 1918 und unter
Nr. II 662 eine Bekanntmachung, betreffend die Genehmi— aung der Notverordnung vom 28. März 1918 (Gesetzsamml. S. 39) über die Verlängerung der Amtsdauer der für Bergwerke gewählten Sicherheitsmänner und Arbefterausschuß— mitglieder durch die beiden Häuser des Landtags, vom 1. Juli 1918.
Nummer 22 unter . Nr. 11 663 das Eisenbahnanleihegesetz, vom 2. Juli 1918 unter
1 Nr. 11 664 das Gesetz über weitere Beihilfen zu Kriegtz⸗ wohlfahrtsausgaben der Gemeinden und Gemeindeverbände, vom 2. Juli 1918 und unter
Nr. 11 665 das Gesetz über Kriegszuschläge zu den Ge— bühren der Notare, Rechtsanwälte und Gerichtsvollzieher und zu den Gerichtskosten, vom 6. Juli 1918.
Berlin W. 9, den 21. Juli 1918.
Königliches Gesetzlammlungsamt. Krüer.
Angekommen: Seine Exzellenz der Präsident des Reichs⸗ bankdirektoriums, Wirkliche Geheime Rat Dr. Havenstein vom Urlaub.
Aichtamlliches. Deutsches Reich. Preußzen, Berlin, 24. Juli 1918.
In der am 23. Juli 1918 unter dem Vorsitz des Stellver— treters des Reichskanzlers, Wirklichen Geheimen Rats von Payer abgehaltenen Vollsitzung des Bundesrats wurde der Entwurf von Ausführungsbestimmungen zum Umsatzsteuergesetz angenommen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll— und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sitzung.
Der Großherzoglich badische Gesandte Dr. Nieser hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt vis auf weiteres der Bevollmächtigte zum Bundesrat Ministerialdirektor Kempff die Geschäfte der Gesandtschaft.
Der schweizerische Gesandte Dr. Mercier ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der frühere Unterrichtaminister Hussarek empfing Blättermeldungen zufolge gestern vormittag im Abgeordneten⸗ hause die Mitglieder des Verbandsausschusses der deutsch⸗ nationalen Parteien, wobei er die Richtlinien der Politik entwickelte, die er im Falle seiner Ernennung zum Ministerpräsidenten befolgen würde. Aus diesen Dar⸗ legungen geht hervor, daß er vorläufig ein Be—⸗ amtenkabinett unpolitischen Charakters zu bilden be— absichtige, das er jedoch in einem späteren Zeit— punkte durch Aufnahme von Parlamentariern umzugestalten gedente. Unmittelbar darauf trat der Verbandsausschuß der deutschnationalen Partelen r , um zu den Erklärungen Hussareks Stellung zu nehmen. Nach den Vertretern der deutschnationalen Parteien empfing Hussarek den Vorstand der Christlichsozialen Vereinigung und im Laufe des Nachmittags Vertreter der Sozialdemokraten, das Präsidium des tschechischen Verbandes, Vertreter der Südslaven, Italiener und Rumänen.
— Das österreichische Abgeordnetenhaus hat noch zweitätiger Behandlung in namentlicher Abstimmung mit 215 gegen 162 Stimmen die Ueberweisung des Antrags der Tschechen auf Erhebung der Ministeranklage gegen Mi nisterpräsident Dr. v. Seidler und den gewesenen Minister des Innern Grafen Toggenburg wegen Erlassung der Kreitzm verordnung in Böhmen san eine Kommission abgelehnt, womit der Antrag endgültig erledigt ist. Danach begann die Ver— handlung des von den Obmännern sämtlicher Parteien ein⸗ gebrachten Antrags, worin die Regierung aufgefordert wird, über die Vorkomm nisse an der Südwestfront und im n, genaue Aufschlüsse zu erteilen. Die Ver⸗ handlung erfolgte gemäß dem Beschluß des Hauses in ge— heimer Sitzung.
— Der Haushaltsausschuß des Abgeordnetenhauses hat mit Rücksicht auf die Entlassung des Gesamtkabinetts beschlossen, die Beratung des Haushalisvoranschlages zu vertagen.
Polen.
In der letzten Sitzung der Staatsratskommission für die Landtagsverfassung wurde, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, endgültig beschlossen, daß das Alter für das aktive Wahlrecht entsprechend dem Regierungsentwurf auf 25 Jahre festgesetz werden soll. Die Zulassung von Frauen zum aktiven Wahlrecht wurde mit 9 gegen 8 Stimmen bei zwei Ent— haltungen abgelehnt.
Groszbritannien und Irland.
Der Entwurf des Gesetzes über die Aufhebung der feindlichen Banken enthält nach einer Meldung des „Algemeen Handelsblad“ die Bestimmung, daß sie in fünf Jahren nach dem Kriege nicht wieder eröffnet werden können.
Rußland.
Nach Meldungen des „Wolffschen Telegraphenbüros“ er— zählen Flüchtlinge vom Ural, daß die Tschecho-Slowaken für die Erschießung des früheren Zaren mitelbar ver— antwortlich seien. Sendlinge von ihnen hätten die Somjet⸗ vertreter in Jekaterinenburg im Auftrage der Ententeorgani⸗ sation in Sibirien wissen lassen, daß der Zar befreit werden solle, um an die Spitze der Bewegung gegen die Bolschewiki in Sibirien gestellt zu werden. Der Sowjet in Jekaterin⸗ burg habe sich bedauerlicherweise in diese Falle locken lassen und die Erschießung des Zaren beschlossen, da er fürchtete, ihn nicht mehr nach einem von den Tschecho-⸗Slowaken unge— fährdeten Ort überführen zu können. Wie ferner gemeldet wird, ist die frühere Zarin aus Jekaterinburg entfernt worden. Die Großfürsten Igor Kanstantinowitsch, Konstantin Konstantinowitsch und Sergius Michgilowitsch, die in Alapajewak gefangen gehalten wurden, sind laut amtlicher Nachricht am 18. Juli befreit worden und verschwunden.
Nach einer Mitteilung des Volkskommissars für auswärtige Angelegenheiten Tschitscherin an den Kaiserlich deutschen Geschäftsträger sind bis zum 19. Juli mehr als 200 Linke Soezialrevolutionäre, die an der Ermordung des Grafen Mirbach und an dem Aufstand gegen die Sowjetreglerung beteiligt waren, erschossen worden. Hierunter hefinden sich Alexandrowitsch, ehemaliger Gehilfe des Präsidenten der außer⸗ Irdentlichen Kammission, der die Verschwörung gegen den Grafen Mirbach leitete, der Kommandant Jaroff, sein Gehilfe
M. Saserine und die Kommissionsmitglieder M. Fillanoff F. Kabanoff, M. Kostiuk, J. Kosine, J. Boukrine, M NMonch! manoff, Ftoulakoff, A. Lopoukhine, V. Wientzef, S. Finis uin Mehr als 190 Schuldige sind verhaftet worden, darunter auch ber Bevollmächtigte des Zentralkomitees im Stabe der Abteilung Popoff, Orechkin, und das Mitglied dieses Stabes Sabstnsng
— Ein Aufruf der Moskauer Sowjet⸗Regierung vom 13. Juli „An Alle“ beweist, daß auch hinter dem tschecho⸗ slowakischen Aufstand die Entente fördernd und helfend steht. Er lautet, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgender⸗ maßen:
Von Moskau an Alle! An Alle und an das Ausland!
Der Haß der imperialistischen Oligarchien gegen das bolschiwistische Rußland äußert sich in den Ränken und den feindlichen Handlungen der Agenten des Imperialismus. Die engen Bande, die den fran zösischen Imperialismus mit dem tschecho⸗slowakijchen Aufstande ver? binden, und sein Versuch eines Staatsstreichs in Rußland sind durch folgende Urkunde bloßgestellt. Das Organ der Rechtsrevolutionare von Sibirien, das in Omsk erscheint, veröffentlicht in Nr. Z33 pom 29. Juni den Aufruf des Chefs der französischen Gesandt? schaft Guinet. Der Wortlaut ist folgender:
»Die Mitteilung an den vorläufigen Vollzugsausschuß der tschecho-slowakischen Truppen, die ich von dem französischen Ge— sandten erhalten habe, ist ein chiffriertes Telegramm, welches die Bekanntgabe des Vorgehens der Alliierten in Rußland enthält. Indem ich diese Nachricht weitergebe, erkläre ich, daß ich beauftragt bin, den tschecho⸗slowakischen Truppen in Rußland für ihr Vorgehen den Dank der Alliierten auszudrücken. Dieses Vorgehen, das dem tiefen Verständnis der Lage entspricht, macht der tschecho⸗slowakischen Armee große Ehre und zeugt von der Tapferkeit der Voll— zugsergane auf der riesigen russisch-sibirischen Front und von der Tatigkeit der Führer, welche dank ihrer Umsicht die Mitglieder zu dieser Maßnahme bewogen haben. Die Mitglieder der fran zösischen Gesandtschaft mußten vor kurzem Mittel und Wege suchen, um die Verbindungen mit den russischen Sowjetbehörden aufzu nehmen;, Jedoch verdienen gegenwärtig diese Behörden in den Augen der Alliierten und der zivilisierten Welt keine solche Haltung mehr. Wir sind nicht mehr in Verbindung mit ihnen, im Gegenteil, jetzt werden sie sehen, wie wir — ein Herz und eine Seele — die befreiende Tätigteit der tschecho-slowakischen Armee unterstützen werden. Dank Euch ist die russische Front wiederhergestellt, jedoch bis jetzt unglücklicherweise mit einer noch schwachen Beteiligung der Blüte des russischen Volkes. Diese Front ist gegen die währen Feinde Rußlands gewendet, gegen die Feinde der Alliierten, gegen die Feinde des Rechts und der Gerechtigkeit, d. h. gegen die Deutschen. Die französische Gesandtschaft, die immer ein auf- richtiger Freund Rußlands war, kämpft in den ersten Reihen auf dieser gleichen Front an Eurer Seite.“
Wir können hinzufügen, daß der Vormarsch der Sowjettruppen gegen die Tschecho⸗Slowaten sich immer günstiger entwickelt. Die Hoff— nungen der Feinde der russischen Proletarier- und Bauernrevolution, die in diesem Aufrufe ausgedrückt sind, werden noch einmal enttäuscht.
Das Volkskommissariat für auswärtige Angelegenheiten.
Wie die Mostauer Presse meldet, sell unter dem Protektorat der Entente eine Wologdaer Republik ge— gründet werden, die Murman und Teile von Nordrußland bis zum Ural umfaßt. Der General Gur ko ist zum Komman— dierenden der verbündeten Truppen in Murman ernannt worden.
Einer von „Wolffs Telegraphenbüro“ verbreiteten Mel— dung aus Helsingfors zufolge sind die Engländer im Vor⸗ rücken von Archangelsk gegen Mur man begriffen. Letztere Stadt ist bereits ernstlich bedroht. Die Mitglieder des Arbeiter— und Soldatenrats in Kem wurden gefangen genommen und hingerichtet. Die Truppen der Alliierten haben die L
Kantalaks — Kem besetzt. Italien.
Angesichts des Verbots des Soziag list enkongresses fordert der römische Ausschuß der sozialistischen Parteileitung im „Avanti“ alle Parteimitglieder auf, die Beteiligung an Körperschasten und Handlungen, die die Mitarbeit der Sozialisten benötigen, als Einspruch gegen die diktatorische Regierungsmaßnahme abzulehnen. Wie der „Avanti“ ferner aus Rom meldet, hot der sozialistische Ab⸗ geordnete Graziadei dem Ministerpräsidenten am 19. Juli hrieflich mitgeteilt, daß er die Mitarbeit in der Kommission für Uebergangswirtschaft, in die er von Orlando berufen worden war, verweigere. Wenn der Entschluß Graziadeis auch nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Aufforderung des römischen Ausschusses der sozialisiischen Parteileitung steht, so kann doch festgestellt werden, daß nunmehr drei sozialistische Abgeordnete die Beteiligung an der genannten Kom mission mit der Begründung , haben, daß sie als Mitalieder der sozialistischen Oppositionspartei nicht in den von der Re⸗ gierung ernannten Kommissionen mitwirken können.
Belgien.
Bei einem von der belgischen Regierung belgischen Par⸗ lamentariern gegebenen Frühstück erklärte der Ministerpräsident Cooreman laut Meldung der „Agence Havas“: (
Belgien will keinen anderen Frieden, als Linen Frieden der Ehre und dez Rechts. Es weist die kühne, kürzlich im Deutschen Reichstag aus— gesprochene Theorie zurück, aus Belgien ein Faustpfand in den Händen seines Schuldners zu machen, der von Belgien Bürgschaften gegen seinen Angreifer verlangt. Belgien wird sich über die Reorganisation der Beziehungen zwischen den Staaten nur in vollem Einvernehmen mit den Mächten aussprechen, welche mit ihm für die Sache des Rechts kämpfen.
Ukraine.
„Der Ministerrat hat einen Gesetzentwurf über die Errichtung einer Hauptmannschaft in Kiew angenommen. Zum Stadthauptmann ist bereits der General Chanukow ernannt worden.
Der, Minister des Aeußern hat nach einer Meldung des, „Wolffschen Telegraphenbüros“ nach Jassh einen Sonder— kurier mit einer Note gesandt, in der die Wied eraufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Rumänien und der Ukraine verlangt wird.
— In Kiew ist eine Abordnung des russischen Nordgebietes aus Petersburg eingetroffen, um den Aus— tausch von Lebensmitteln aus der Ukraine gegen Erzeugnisse des Nordgebietes anzubahnen.
Asien.
Nach einer Reutermeldung erfährt die „Times“ aus oli vom 18. Juli, daß der Entwurf der Antwort auf die ameri—⸗ kanischen Vorschläge zu einem Einschreiten in , , . und die Entwürfe für die an England, Frankreich und Ila ien über dlesen Gegenstand zu machende Mitteilung vom dine mat; schen Jeirat angenommen worden find. Bie konsitutionelle artei hat eine Entschließung angenommen, in der es heißt, daß es
ts der Talsache daß die Einmischungspläne der Nc— un mit den von Washin tan ausgehenden Vorschlägen überein- m mien, feinen an ren Weg gebe, als der amerikanischen muffaffung über die, Notwendigkeit eines gusammengehens mit zen Alllierten zuzustimmen. Wie die „Central News“ meldet, eine gemeinsame apanisch⸗amerikanifche Expe⸗ tion vorgesehen, die wahrscheinlich von einem Hilfsausschuß ucglelet sein wird.
Der General Horwaß hat sich am 10. d. M. zum narläufigen Herrscher über alle russischen Länder ausgerufen. zn seiner Kundgebung wirh erklärt, daß er die Ordnung piederherstellen und eine Gesetzgebende Versammlung ein⸗
berufen will.
ungesich
. Kriegsnachrichten.
Berlin, 23. Juli, Abenbs. (WB. T. B.)
Oertliche Rämpfe auf dem Westufer der Avre. Zwischen Soissons und Reims hat die Heeresgruppe Beutscher sronprinz erneuten einheitlichen Angriff starker fe ind⸗ cher Waffen zum Scheitern gebracht.
—
Außer Senegglesen haben die Franzosen bei Fortsetzung hhter Angriffe zwischen Aitzne und Marne zum ersten Male Umerikaner, in verhältnismäßig größeren Mengen auf die Franzosen verteilt, eingesetzi. Die schwarzen wie die amerika—⸗ nichen Hilfstruppen murden in dichten Massen gegen die beut— schen Linien vorgetrieben. Sie mußten den Einsatz mit einigen zehn⸗ nusend Toten, Negern wie Amerikanern, hezahlen. In leilweise schsehn Wellen Tiefe griffen sie an, Eine Welle nach der anderen brech in dem deutschen Artilleriefeuer und Maschinen⸗ sepehrfeuer zusammen Auch an den folgenden Tagen er⸗ seuerten sie bie zu siebenmal immer wieder ihre Angriffe. Die Kraft erlahmte immer mehr. Am britten Tage der öffensioe begann die amerlkanische Infanterie bereits beim unten Ansturm zu stocken und sich hinzuwerfen, sobald nur uz dentsche Artillerie feuer einseßte. Dauerte das Feuer linger, so gingen sie eilig zurück, so daß sich der Angriff kellenweise in ein eiliges Zurückfluten verwandelte. Viel sch stand die deutsche Infanterie aus ihren Gräben auf md empfing die Amerikaner mit einem stehend freihändig thgegebenen Schnellfeuer. Bei dem Angriff am 21. gerieten merilanische Bataillone der 2. Division, die in der Schlucht von Isigneux heranrückten, in das Feuer deutscher Maschinengewehre, zie von der Zuckerfabrik von Noyant aus die Schlucht bestrichen, se machten sofort kehrt und fluteten eiligst zurũck. Besonders inste Verluste erlitten die Amerikaner in den schweren Kämpfen zes 19. und 29. Nach Aussagen von Gefangenen sind einzelne legimenter aufgerieben. Vor allem die Offiziers verluste sind sutchthar. In dem Bestreben der Obersten Heeres leitung der dntente, Erfolge der Amerikaner herauszustreichen oder zu er— ichen liegt eine durchsichtige Absicht. Wenn das amerikanische loll Ktenntnig erhielte, wie seine Söhne auf fremder Erde für fende Menschen verbluten müssen, würde die künstlich ent⸗ sichte, und auf unwahre Behauptungen gegründete Kriegs⸗ bfsesterung bald zunichte werden.
— —
Großes Hauptquartier, 24. Juli. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz. gebhafte Axtillerietätigkeit nördlich der Lys, bei ttas und bei Albert. Auf dem Westufer der Are sieß der Franzose bei örtlichem Angriff bei und südlich m Mailly vorübergehend bis an die Apre vor. Unser hegenstoß stellte die Lage wieder her und schlug am lend aus Mailly und nördlich davon vorbrechende Teil—⸗ griffe des Gegners zurück. Zwischen Alsne und Marne setzte der Feind tern früh nach Heranführung neuer Divistonen ine Massenangriffe fort. Die Armee des General— tbersten von Boehn brachte den mehrfach wieder⸗ blten Ansturm des Feinbes völlig zum Scheitern. . und Amerikaner erlitten wiederum schwerste ber lu ste. „Zwischen Noyant und Hartennes stürmte der feind fünfmal vergeblich an. Beiderseits von Ville— lontoire gewann er vorübergehend etwas Boben. Unser genangriff warf ihn über feine Ausgangslinien hinaus. llemontoire wurde dem in dichten Mengen von mserer Artillerie beschossenen, zurückflutenden einde wieder entxrissen. Rördlich des Durcg rschlug unser Vernichtungsfeuer feindliche inriffe in ihrer Bereitstellung und bei ihrem rien Anst urm. Panzerwagen, die unsere Linien burch⸗ ließen, wurden zusammengeschossen; Infanterie, die ihnen folgte, murde im Gegenstoß zurückgeworfen. Auch die zwischen purcg und Marne kämpfenden Truppen wehrten arke feindliche Angriffe, meist schon vor ihren Linien, ; Don der Höhe nordöstlich von Rocourk und aus m Walde vom Chatelet warfen wir den Feind im Fensteß wieder zurück. Am Nachmittage fanden nur noch Teilkämpfe stalt; ber Gegner wurde abgewiesen. um sdwesllch von Reims dauerten schwere Kämpfe hüber an, Zwischen. Marne und Ardre stieß der m mehrfach vergeblich zu heftigen Tellangriffen vor. uurdlich der Ardre warf der Franzose neben weißen 1 schwarzen. Truppen auch Italiener und Engländer (. en Kampf. Der Angriff der in der Bereltstellung wirkfam fenen Italiener kam nur schwach zur Entwicklung und le schnell jnsam mengeschofsen. Auch Franzofen und Eng= 6 er (wurden, nach viesfach erbittertem glam und teilweise h Gegenstße zurückgeschlagen. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Armee des Generalobersten von Boehn ging
Hauptquartier am Nachmittag des 23. Juli folgende
ron über die erfolgreiche Abwehr des feindlichen n riffs am Vormittag ein; .
fuer ch etwa einstündiger Feuervorbereitung in höchster Kampf⸗
; ärke ging der Feind auf der ganzen Westfront der Armee
em! em einheitlichen Angriff über. Von starker, zum Teil
kön hietter Artillerie unter giützt, griffen Franzosen, Schwarze
uuf hanerikaner, von zahlreichen Kampfeinheiten begleitet, an.
r ganzen Front iurden die sich mehrfach wiederholenden
Anstürme des Feindes teils vor, teils in den Stellungen, zum Teil in Gegenangriffen abgewiesen. Der einheitliche Groß— angriff des Vormittages ist zuungunsten des Feindes ent⸗ schieden. Teilkämpfe sind noch im Gange.
Im einzelnen.
Den gegen den Abschnitt — General von Wgaiter — gastürmenden weißen und schwarzen Massen gelang es beim ersten Ansturm unter Begleitung von bis zu 410 gezählten Tanks zwischen Buzaney und Tigny zunächst Boden zu gewinnen. Bald hinter ihrer vorderften Linie fingen die Divisionen den Angriff auf und schlugen den Feind im Gegenangriff zurück. Villemontoire wurde dem in dichten Mengen, von unserer Artillerie beschossenen, zurückflusenden Feinde wieder entrissen. Bis zu vier Malen holte der Feind zu neuen Angriffen ver— geblich aus. Das Korps hat mehr als seine alle Linie wieder gewonnen. Ein erneuter Feindangriff ist zurzeit nördlich Tigay wieder im Gange. Zahlreiche zerstörte Tanks liegen . der hn
it sichtbar gut liegendem Vernichtungs euer na
Abschnitt — General von Etzel — ,, , 9m mittags den gleichfalls von zahlreichen Tanks P be— gleiteten Feindangriff an. Er wurde im Nahkampf und in Gegenstößen abgewiesen. Gegen 8 Uhr Vormittags drangen neue Infanterie⸗ und Tankwellen vor Der Haupt⸗ druck richtete sich gegen die Linien beiderseits Le Plessier Huleu. Der Feind wurde abgewiesen. Tanks, die über die große Chaussee hinter der Front durchgebrochen waren, wurden zu⸗ sammengeschossen.
Auch im Abschnitt General von Winckler — entwickelten sich schwere Kämpfe. Seine Divisionen schlugen olle Angriffe ab. Höhe 141 ging vorübergehend verloren und wurde durch Gegenangriff wieder genommen. Im Dorf Armentires aun der Straße Soissons — Chateau⸗Thierry gelang es dem Feinde, Fuß zu fassen. Gegenangriffe sind im Gange.
Die Divisionen der Äbschnitte — General von Schoeler und General von Kathen — schlugen den gleichsfalls in großer Stärke mit Tanks angreifenden Feind ab. Nur tm Nordteil Res Chateletwaldes, in den der Feind eindrang, sind Gegenkämpfe noch im Gange. Sonst hat die Kämpftätigkeit hier nachgelassen.
Jagd⸗ und Schlachtflieger wurden mit Erfolg in ben Kämpfen eingesetzt. Die Truppenzugehörigkeit zahlreicher Ge⸗ fangener wird in der Abendmeldung gemeldet.
Oesterreichisch-ungarischer Bericht.
Wien, 23. Juli. (W. T. B) Amtlich wird gemeldet: Auf dem italienischen Kriegsschauplatz Artillerie— kämpfe wechselnder Stärke.
„An der albanischen Front setzte der Feind seine An— griffsyersuche beiderseits des oberen Dev oli fort; sie wurden
alle abgeschlagen. Der Chef des Generalstabes.
Bulgarischer Bericht. So fig, 23. Juli. (WB. T. B.) Generalstabsbericht vom 22. Juli.
Mazedonische Front: An einigen Stellen der Front war die Artillerietätigkeit zeitweilig lebhafter. Unsere Flieger warfen mit Erfolg Bomben auf feindliche Biwaks und Bahn⸗ höfe. Südlich von Bitolia in der Moglena⸗Gegend und östlich vom Wardar wiesen wir durch Feuer feindliche An— ariffsgruppen ab, die sich unseren Verteidigung stellungen zu nähern suchten.
—
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 23. Juli. (W. T. B.) Tagesbericht. Palästinafront: Auf verschiedenen Teilen der Front lebte das Artilleriefeuer zeitweise auf. Unsere schwere Artillerie nahm die feindlichen Bahnhofsanlagen hei Litd und Jaffa und feindliche Lager und Bewegungen im Jordanhrücken—⸗ kopf unter wirksames ᷓ. Auf dem Ostjordanufer wurde eine feindliche Aufklärunggahtellung abgewiesen. Auf den übrigen Fronten ist die Lage unverändert.
Der Krieg zur See.
Berlin, 23. Juli. (. T. B) Im Monat Juni sind insgesamt 52l 000 B.⸗R.⸗T. des für unsere Feinde nutzbaren Handelsschiffsraums vernichtet worden. Der ihnen zur Verfügung stehende Welthan delsschiffsraum ist somit allein durch kriegerische Maßnahmen seit Kriegsbeginn um 'rund 18251 000 BRT. ver— rin gert worden. Hiervon sind rund 11 175 000 B. R⸗T. allein Verluste der englischen Handelsflotte.
Nach inzwischen gemachten Feslstellungen sind im Monat Mai außer den seinerzeit bekanntgegebenen Verlusten der feindlichen oder im Dienste unserer Gegner fahrenden Handels— schiffe noch weitere Schiffe von rund 48000 B. R. T. durch kriegerische Maßnahmen schwer beschädigt in feindliche Häfen eingebracht worden.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Berlin, 23. Juli. (W. T. B.) Einer unserer LUL-Kreuzer, Kommandant Korvettenkapitän von Nostiz und Jänkendorff, hat 15 Dampfer und 12 Segler mit zusammen rund 610009 B.⸗R.⸗-T. versen kt. Unter den versenkten Dampfern befand sich der bewaffnete enalische Truppentransportdampfer „Dwintzk“ von 8173 B. R. T.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Statistik und Volkswirtschaft.
Der Viehbestand im preußischen Staate am 1. Juni 1917.
Am 1 Junt 1917 fand im ganien Deutschen Reich die zweite der vierlelsährlichen Viebzählungen statt, die auf Bundesratsbeschluß am 1. März desselben Jahres begonnen haben, naqkbem bereitz 19s ähnliche Zählungen in Preußen angeordnet waren. Se wurden zu dem Zwecke einge führt, die für die öffentliche Bewlrtschaftung in Frage kommenden Viehbestäude sedesmal vor einer neun Umlage settzustellen, um ir Fleischverforgeng der Bedoblkerung mögtichtt eln— heltlich zu regeln. Die eiche vie hzahlun g vom 1. Junt 1917 er- streckte sich gleich der vorangegangenen auf Pferde, Rinder, Schweine
und Schafe; in Preußen wurde sie, wie auch Lie sräteren Zablungen, noch auf die 3i gen, dae Feberbirh Uns die Fans chen ausgedthnt. Die ein Jahr srüber (an 2. Juni 1916) in Preußen alleln guege führte Rießkbestantg ufnaahme war auf NRlud r, Schafe und Schwelne heschräntt, sie lößt daber nar für diefe Tiere einen Vergleich mit dem Stande vom 1. Juni 1917 zu. Am 15. April lol aber, als im ganzin Reich cing außecendeniliche Zählung der Rtn zer, Schweine und Schafe startge funden katz,, raren in Preußen aleichseitig noch die Pferde, Jtegen, das Federhieh und die Kaninchen müöerhoben wor rn. Gin A rafesch für den gar zen Umfing der Z33blung vem I. Tun 1317 ät fich demmnäch' nur durch hren, wenn man dieser die Grgebniffe beider Zählungen (vom 2. Juni und l. Ayrth zes Jahre 1hltz far Preußen gegenüberstellt. Ties ist in (iner Veröffentlichung des preusischen Sta ist chen La dtsamts in der . Stat. Kort.“ geichehen, der wir die sofgenden Angaben ent⸗ nehmen.
Der Vlehbessand in Preußen kefand sih zu Beginn des Sommers 1917, rein zablenmãßig betzachtet, in einem für dte Verhältnisse der Kriege zeit außerorden lich günsigtn Entwicklur n szustande. Bei den mersten Viehgattungen ergab die Bestauhs zufrahme einge Zahl, die nicht nur den Verbrauch in den vorangegangrnen Monaten auß⸗ gerlichen, sondern auch den Stan des Vorfahres telfweif: recht er— Eeblich üherschritten hat, so in erster Reshe bet den Rindern, scbayn kei den Parden, dem Fed⸗rbieb, den Zltgen und Kaninchen. Die Zunahme der letzteren drer Bi hgattungen hängt im wesentlichen mit ber Austresturg dir legen., wrMägel. und Kantnchenzuckt zuigmmen, der sich breite Schichten des Volles zum Zweck der Seldstyersorgung,. teilwelse aach zu Erwerbe staecken zugewandt heben. Dies geht aus der gesttegenen Zahl der vöehhaltenden Hmealtugseg ber vor.
Am ! Junt 197 wurken insge fan t 4 355 5j2 vteb haltende Haushaltungen ermntelt. Bel der Vahhestandszufnabme vom 2. Juni 1916, die nur R nder, Sckafe und Schweine umfaßte, wurde eine Aniahl von 2739 475 Hausaltungen mi Viehbentz festgestellt;
am. 15. April desselben Jahres aber, als auch Pferde, Ziegen, Feder⸗
beöß und Rantnchen gezählt warden, bezifferte fich dieser Besiand auf 3 616 729 vie bhbalten de Haus hallun gen. Der Unterschled zwischen diesen baden Zählengen bon jj (877 254) berteht fich offenbar auf diz am 2. Zunf 1916 nicht mitgezäblten Haushaltunger, die nur Herde oder nur Itegen, Federpieh' ober Kaninchen allein btelten. Stellt man ferner die (Ergebnlsse der Zählung vom 2. Junt 1916 denen vom I. Juri 1917 geg nüber so zart sich em Unterschled bon 1 514 937 Hans haltungen mit Pfrrken der Ziegen, Geflägel oder Kantuchen allein. Paraus geht be vor, daß hauptfächlich die Zabl die ser Haushaltungen in' der Zeit zoichen' Tem J5. April. 1916 und dem J. Inn 1317 so erheblich zugenommen haf, namlich von 877 264 auf 1514 037, d. h. um 636 783 oder Cher 72.6 dH ge⸗ stien en ist. Wie sich diefe Zungt me auf die einzelnen Haushaltungen nach Vlehgattungen perten, läßt sich allerdings nicht ermit eln. Da sich aber le tmmer Pferde besitzen den Haut bal fungen unter den gegen wärtigen Perhältmsfin kaum wesentlich verwrbrt baten dürften, so geht man in der Annahme nicht fehl, daß n der Ausdehn nn g der Fa ehhaltung größtenteils die Sausbaftungen beteiligt, gewesen fins, die Zteg? n., Gefi'g'el— oder Frantnchenzuct allein efreiber.
Wendet man sich den Zahlen der Biebgattungen selbst u, so zeigt sich daz folgen?« Eniwicklngebild. Pie Piehict lug vom , Junt 1917 ergab für den Pfer deb estand (ohne Müttärpfnm de) eine Menge von 2553 050 Stück. Da die Pferde im Vo jahie nicht am gleichen Tage, sondern 1 Monat früher lam 15. Aprtl 1916) seöählt worren sind, lätt sich die Bewegung ibrer Zahl von einem Sommetanfang jum anderen nur annähernd best m men. Nach der Zählung vom 15. Aprit 146 pezifferte fich der Pferdebestanꝰ auf 2419 748 Stück, urd in Verglelch mit di⸗ser Zahl zeigt die Menge vom 1. Juni 1917 ein Mehr von 83 302 Pferd n gleich 3, vH, das sich gegenüter dem Bestand am gleichtn Tage deg Vorjahres twä um a/s bi *, verringert; denn ungefahr in dieser Höbe dürfte sich in der Zwischerz-tt vom 15. April biz 1. Zuni 19165 die Zunohme der Fohlen bewegt haben.
Ver Rin derbest and befand sich am 1. Juni 1917 in einer Slärke von 12612 546 Köpfen, bie im Vergleich mit der Menge am 2. Juri 191tz etne ansehnliche Vermehrung ven wehr als 3 NM lion (755 zo5) Stück oder 6a v5 gufchiez. Hie Zunahme entfällt größten temlg auf bag Jungvpieb, indem si— hirr bet ei em Be⸗ stand von über 4 Millfonen 707 247 Sisck oder 21, i v) beträ t. Diese Tafsache ist im brsonderen insofern benchtenswert, als sie des Gesan H= bild der Alterszusammensetzunß des Rin derstzpests nickt unw— sentlich hberinflußt hat. So bilaeik das Jimayvi⸗b am Anfang des Son mer 1916 etnen Hesiandte ? von nur 28, vp der Gefamtjobl der Rinder, am J. Junt 1917 aber war Fieser Anteil auf 32,2 vp angesttegen. Da dee älteren Rinder jitzt in stärferem Maße als im Frieden zu land wörtschaftlichen Arb ifen herangezes en wer bey, so fallt? Fei dieser Verschiehung, die für die Grgitbigteit der Ri- ber überhaupt nicht als Vorteil angefeßen werden kann, ing Gewicht, daß die Zahl der Och en, Stiere und Bullen von 728 070 Stick am . JIryni 1916 auf 720 899 am 1. Jun 1817, d. h. um 7171 aber O.3s vy, zuruck gegangen ist. Die an sich und auch im Verglelch ain den Frieden g⸗ verhölinifsen an sehalike Zahl der Kühe (k Millionen) hat sich ah erdiags in der gleichtn Zeit un 3163 Stück der 91! do bermehrt, doch dürfte diese Zahl zu einem gtoßen Teil aug üungeren leren bestanden haben.
Der Schafbest and betrug am 1. Jun 1917 4202 22 Stück und ieigt in Vergleich mit der Anzahl am gleichen Tage der vyor⸗ lährigtn Zählung eine Verminderung um (0, vH. Taß dies⸗ Ab⸗ nahme trotz des starken Verbrauch der Schafe im Jahre 1916 fo gertng erscheint, beruht darauf, daß die Schofgahs im Frühjahr 1916 den hohen Stand von 4327 683 Stck errelckt haf, der auc in den Frieder sjc hren elne nicht Fäufigeg Erschetnung ge⸗ wesen ist.
Im Gegensatz zu allen anderen Piehgatfungen Sch weinebest and eine bet äcktliche Abra me auf. Er li im KWergleschtjahr um naheju eine Millten (9657 791) Tiere geringer geworden und bezifferte sich am 1. Junt i917 auf niet gar; Millionen Stück (83 992 05 ger enüber 9 959 S887 am 2. Fun 1916). Vermindert haben sich ale Alfertrlaffen; dse größten Lücken zeigten sich aber bei den Ferk. In mit einem Abgang ben über 17 vy und bel den Schweinen im Alter zwischen 6 und 12 Monaten mit einem Terlust von über 11 SSD. Per verbliebene, immerhin recht hohe Bestand an Ferkeln (über 2 Miksontn) und Läufern (nahezu 4 Millignen) lleß jedoch beim Vorhandensein von fast 3 Millionen slteren Tieren eiae weite e wesentlicke Vermehrung des Schweine⸗ bestandes in den nächsten Monaten erwarten.
Abweickend von dem Schwelnebestend und ähnlick der Entwic— lung, der Rindpiebbaltung nahm zum 1. Jun? 1917 die legen. Geflügel ⸗· und Kaninchtnzucht beträchtlich an Autzdehnung zu. Am 2. Juni des Vo jahres sind diese Klelnviehgattungen nicht mitgezählt worden. Eine Vorstellung von dem Grare der Steigerung der Be⸗ standsziffern läßt sich je dch annähernd gewinnen, wenn mon das Ergehnis der nächst zurückllegenden Zihlung vom 165. April 1916 zum Vergleich beranziet bt. Danach betrug die Zahl der Ziegen am 1. Juni 1917 3191536 Stück aegenäber 2753 942 am 15 April 1916, de. b. sie stieg um 167 vH gn. Beim Federvteb ergab die Zählung vom 1. Junk 1517 13 705 9583 Stück gegenüber 38 160 699 am 15. April des Vorjahreg, d. h ein Mehr pon 13.6 TH, und der Bestand der Kaninchen beisfferte sich auf 7745 554 gegen über 3 301 413 am 15. April Iz; er hat sich also mehr alz verdoppelt. Beide Zählungen sind zwar wegen der Ver⸗ schledenbeit der Zählungeieittn miteinander nicht wohl vergleichbar, die Vermehrung eiweist sich aber auch dann noch ais betrãchslich, wenn man den Unterschied der Bestands ziffern für die unberůcksich igten 1. Monate zwischen dem 1. Juni und dim 15. April 1515 um die Hälfte berabsetzt, Hieraus geht herber, daß dirse Ärt Vie bhaltung, die in bezug auf die Fleischbersürgung der Bevölkerung der öffent⸗ lichen Regelung nicht unterworfen ünd dem sreien Verkehr überlassen
wie der