Jebann Julian, Kaufmann und Gencralagent, und ra ᷣ eb. Bloesch, aus Mälhausen (Liauidator: Burgermeisterstelloertte egierungsrat Zoepffel in Mülhausen).
Berlin, den 24. August 1918. Der Reichs kanzler (Reichs wirtschafte amt). Im Auftrage: Brecht.
Bekanntmachung,
betreffend Liquidation britischer Unter— nehmungen.
318) Auf Grund der Verordnung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen, vom 31. Juli 1916 Reichs Gesetzbl. S 871), habe ich die Liguidation des dem britischen Staataangehörigen Aron gen. Adolf Tannenbaum gehörenden Grundstückes in Hamburg. Bankstraße 81 85, angeordnet (Liquidator: Hausmakler J. V. Wentzel i. Fa. Wentzel & Hirsekorn, Hamburg, Plan 6).
Berlin, den 24. August 1918. Der Reichskanzler (Reichswirtschafts amt). Im Auftrage: Brecht.
Bekanntmachung über Brennspiritus.
l) Vom 1. September d. Is an dürfen bis auf weiteres monatlich wieder 25 Hundertteile derjenigen Menge, welche durchschnittlich monatlich vom 1. Oktober 1914 bis 30. Sep⸗ tember 1915 für häusliche Zwecke (Flaschenspiritus) ver⸗ braucht worden ist, zu denselben Zwecken in den Verkehr ge⸗ bracht werden
Von diesen 25 Hundertteilen werden
20 Hundertteile zum Preise von 55 3 für das Liter ausschließlich Glas gegen Bezugs marken, die von den Kommunalverbänden ausgegeben werden,
der Rest von 5 Hundertteilen zum Preise von 2 S6 für das Liter ausschließlich Glas ohne Bezugsmarken
geliefert.
Der Spiritus zum Preise von 55 5 für das Liter ist ausschließlich zur Befriedigung des Bedürfnisses minder⸗ bemittelter Personen bestimmt, die ihn
zu Koch⸗, Heiz⸗ und Leuchtzwecken benötigen und denen Elektrizität, Gas oder Petroleum nicht zur Verfügung steht, sowie zur Dickung des Bedarfs Spiritus für Zwecke der Kranken⸗ und Säuglingspflege unbedingt gebrauchen
Andere Bezugsmarken als die von der Spiritus⸗-Zentrale hergestellten dürfen nicht zur Verwendung gelangen, ebenso dürfen auch andere Bescheinigungen irgendwelcher Art, auf
von Personen, die den
welche Spiritus entnommen werden soll, für den Bezug von
Brennspiritus nicht ausgestellt werden.
2) Gewerbetreibende, die vollständig vergällten Brannt⸗ wein zur Verarbeitung im eigenen Betriebe benötigen, baben sich zur Erlangung der erforderlichen Bezugsmarken wie bisher an die Großvertriebsstellen zu wenden.
Bezugsmarken, die den Kommunalbehörden überlassen sind, sind zur Befriedigung gewerblicher Bedürfnisse nicht bestimmt.
Den Gewerbetreibenden gleichgestellt sind: Apotheken, Drogisten, Krankenhäuser, Lazarette, Aerzte, Hebammen, Des⸗ infektoren, landwirtschaftliche Betriebe und Darlehnskassen, Behörden, Geistliche und Lehrer.
3) Die Abgabe von Flaschenspiritus erfolgt wie bis her dur Kleinhändler. Um denjenigen, die Spiritus für häusliche Zwecke gebrauchen, tunlichst die Möglichkeit zu geben, jederzeit im Monat Spiritus zu erhalten, sind die Kleinhändler durch die Groß⸗ vertriebsstellen angewiesen, den Gewerbetreibenden, deren Ver⸗ brauch die Vorräte der Kleinhändler besonders stark angreift, den ihnen zugebilligten Spiritus nicht auf einmal, sondern innerhalb des Monals nur in Teilmengen zu liefern.
Im übrigen wird auf die in der Bekanntmachung vom 22. August 1917 enthaltenen Bestimmungen verwiesen.
Berlin, den 26. August 1918. Der Vorsitzende der Reichsbranntweinstelle. J. V.: Fisch er.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung und Liquidation des inländischen Ver— mögens landesflüchtiger Personen vom 12. Juli 1917 (RGBl. S. 603) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.
SI6 Liste.
Nachlaßm assen: Die Nachlaßmasse des am 11. Juni 1918 in Rappoltsweiler verstorbenen Fabrikbesitzers Karl Friedrich Steiner aus Rappoltsweiler (3Zwangsverwalter: Notar Lamey in Bergheim und Geschäftsagent Meid in Colmar).
Straßburg, den 25. August 1918.
Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. Freiherr von Tschammer, Staatssekretär.
Bekanntmachung.
Auf Grund des 5 2 Abs. 2 der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 über die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel wird unter Aufhebung der Verfügung vom 26. November 1917 dem Kaufmann Alfred Müller in Goburg die Erlaubnis zur Ausübung des Handels mit Naturrohr (FHlanzrohr) und Weiden wieder erteilt. Coburg, den 19. August 1918. Magistrat Herzogl. Residenzstadt.
— — — Bekanntmachung.
über 1) den Mühlenbetrieb des Mühlenbesitzers Ernst Fickert in Oberhaßlau, 2) den Mühlenbetrieb der Mühlen— besitzerin Wilhehmine verw. Ullmann in Gospersgrün und 3) den Bäckereibetrieb des Bäckermeisters Paul Müller in Burkers⸗ dorf verhängte Schließung wird mit Wirkung für das Erntejahr 1918/19 aufgehoben. — Die Bekanntmachungen vom 17. Dezember und 18. Dezember 1917 sowie vom 14. Januar 1918 werden außer Kraft gesetzt. Zwickau, den 19. August 1918. Königliche Amtshauptmannschaft. Dr. Jani.
Hirschfeld.
Die
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen ordentlichen Professor Dr. Wilhelm Ger⸗
loff in Innsbruck zum ordentlichen Professor in der rechts⸗
—
. .
und siaatswissenschaftlichen Fakultät der Unioersität in Greifs⸗ wald zu ernennen und
dem Militärintendanturrat, Geheimen Kriegsrat Ahle⸗ mann von der stell vertretenden Intendantur des XIV. Armee⸗ korps die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand mit der gesetzlichen Pension zu bewilligen.
Seine Majestät der König haben Alleranädigst geruht:
den Kommerzienräten Dr. phil. h. c. Gustas Seligmann in Koblenz und Theodor Springmann in Hagen i. W. den Charakter als Geheimer Kommerzienrat sowie
dem Generaldirektor Wilhelm Ashoff in Altena, dem Fabrikbesitzer Paul Dehne in Halle a. S, dem Bankier Fritz Gumprich in Schmalkalden und dem Kaufmann Waldemar Sieg in Danzig den Charakter als Kommerzienrat zu ver⸗ leihen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Sterkrade getroffenen Wahl den bisherigen Maaistratsassessor Albert Meyer⸗Lülmann in Stettin als besoldeten Beigeordneten der Stadt Sterkrade für die gesetzliche Amtedauer von zwölf Jahren und
die Wahl des Direktors der Realschule nebst Realprogym⸗ nasium i. E in Dortmund Wilhelm Paetz zum Direktor des Hindenhurg⸗Realgymnasiums i. E. nebst Nealschule in Dort⸗ mund bestätigt.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts- angelegenheiten.
Dem Privatdozenten an der Königlichen Technischen Hochschule Berlin, Regierungsbaumeister a4. D. Theodor Janssen ist das Prädikat „Professor“ verliehen worden.
Den Beginn der nächsten im Königlichen Institut für Kirchenmusik in Charlottenburg, Hardenbergstraße 36, abzu⸗ haltenden Prüfung für Gesanglehrer und -⸗lehrerinnen an höheren Lehranstalten in Preußen habe ich auf den 7. Januar 1919 festaesetzt.
Berlin, den 12. August 1918.
Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. Im Auftrage: Brugger.
Bekanntmachung.
In Neubearbeitung sind fertiggestellt und an die amt⸗ lichen Verkaufsstellen von Kartenwerken der Königlich Preußischen Landesaufnahme übergeben worden:
F. Karte der Umgebung von Allenstein 1: 100000 — zweifarbig — Größe 60 * 60 em.
Alle Bestellungen auf Karten sind an diejenige amtliche Verkaufsstelle von Kartenwerken der Königlich Preußischen Landesaufnahme zu richten, in deren Bezirk sich der Besteller befindet.
Berlin, den 15. August 1918.
Königlich Preußische Landesaufnahme. Für den Chef des Stabes: von der Osten, Major.
Bekanntmachung. ᷣ
In Neubearbeitung sind fertiggestellt und an die amtlichen Verkaufsstellen von Kartenwerken der Königlich Preußischen Landesaufnahme übergeben worden:
F. Karte der Umgebung von Berlin 1: 100000
— zweifarbig — Größe 60 X 60 em.
Alle Bestellungen auf Karten sind an diejenige amtliche Verkaufsstelle von Kartenwerken der Königlich Preußischen Landesaufnahme zu richten, in deren Bezirk sich der Besteller befindet.
Berlin, den 17. August 1918. Königlich Preußische Landesaufnahme. Für den Chef des Stabes: von der Osten, Major.
Bekanntmachung.
Der gegen Frau Wwe. Albert Lindau, Minna geb. Schild, Inhaberin des Restaurants Kränkel, Cöln, Martinstr. 24, auf Grund der Bundesratsverordnung, betreffend Fernhaltung unzu⸗— verlässiger Personen vom Handel, vom 23. September 1915 (NGGBl. S. 603) ergangene Beschluß vom 14. Dezember 1917 auf Unter— sagung der Führung einer Gastwirtschaft sowie des Handels mit Bier wird aufgehoben.
Cöln, den 22. August 1918.
Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Best.
Bekanntmachung.
Meine Anordnung vom 12. Mai d. J, wodurch der Ehe— sfrgu Emil Alze, Regina geb. Plonus, in Altenderne— Oherbecker, der Handel mit Lebensmitteln untersagt worden ist, hebe ich hierdurch wieder auf.
Dortmund, den 24. August 1918.
Der Landrat. J. V.:
Bekanntmachung.
Dem Händler Wilhelm Gammelin in Malente ist der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, ins— besondere mit Nahrungsmitteln, wegen Unzuverlässigkeit unter sagt worden.
Eutin, den 15. August 1918.
Der Landesvorstand. Dr. Meyer.
Bekanntmachung.
Auf. Grund des 5 1 der Verordnung zur Fernhaltung un— zuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1515 (Reichs ⸗ Gesetzblatt Seite Ss) ist dem Handelsmann Otto Haberland, hier, Warsower Straße Nr. Iod, der Handel mit Bie und
; . . 91 sowie jede mittelbare oder
Art
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 28 August 1918.
Ueber das Befinden Ihrer Ma jestät ber Taisern und Königin verbreitet Wolffs Telegraphenbüro folgend Meldung: . J . . ö
Schloß Wilhelmshöhe b. Cassel, 27. August. Aerjllich⸗
Schlußbericht. Das Befinden Ihrer Majestät der Kaiseri mn! Königin macht weitere, sehr erfreuliche Fortschritte. Die gray. beitserscheinungen sind zurückgegangen. Es Lerübrigt üich daher z, fernere Herausgabe ärztlicher Berichte. Kraus. h
— Yoerster.
Der neuernannte Kaiserlich Osmanische Hotschafter Rifaat Pascha ist in Berlin eingetroffen und hat die Leitung der Ja schaft übernommen.
Gestern nachmittag sind im hiesigen Auswärtigen Ant; laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ von deusschen und russischen Bevollmächtigten drei Ergänzung sverträge zu den Brester Verträgen unterzeichnet worden, nämih ein Ergänzungsvertrag zum Friedensvertrag sowie ein Finany abkommen und ein Privatrechlsabkommen zur Ergänzung he deutsch-russischen Zusatzvertrags zum Friedensoertrage. Ni Verträge bilden das Ergebnis der seit mehreren Wochen zwischen deutschen und russischen Bevollmächtigten in Ban geführten Verhandlungen.
Gegenüber unzutreffenden Pressedarstellungen über Fe Gründe der Abreise des Staats ministers Dr. Helfferich aus Moskau und der Verlegung der deutsch en dipla matischen Vertretung von Moskau nach Plesfau sees „Wolffs Telegraphenbüro“ folgendes fest:
Dr. Helfferich hat Moskau nicht aus eigenem Antrieb veilnsse, sondern auf die ausdrückliche Weisung des Staalssetretärs des uz, wärtigen Amtes von Hintze, alsbald zur mündlichen Berichterstatm nach Berlin zu kommen. Die Verlegung der diplomatischen Pu. tretung lediglich aus Gründen der persönlichen Sicherheit vor, zunehmen, hatte Dr. Helfferich in seiner Berichterstattung an di Auswärtige Amt mehrfach abgelehnt. Erst nachdem er die ausdrüt liche Weisung erhalten hatte, im Falle drohender Lebensgefahr für sih selbst oder das Personal der Gesandtschaft die diplomatische Vertrelim von Moskau an einen sicheren Ort zu verlegen, und nachdem er selht nach Berlin berufen worden war, die Frage seiner persönlichn Sicherheit also gänzlich ausgeschaltet war, hat Dr. Helfferich in Sicherung des Lebens der Angehörigen der diplomatischen Vertretim die Verlegung angeordnet, und zwar nach Petersburg. Die weihen Verlegung von Petersburg nach Pleskau ist nicht von Dr. Helfferich, sondern von dem Staatssekretär von Hintze befohlen worden.
Der Kammergerichtsrat, Geheime Justizrat Boschan i zum Mitglied des Disziplinarhofs für die nicht richterlichen Beamten ernannt worden.
SEachsen.
Gestern mittag trafen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich zu einem kurzen Besth des Königlichen Hofes in Dresden ein. Zum Empfang hatt sich, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, Se ine Majestät der König Friedrich August, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Johann Georg, die Staatsminister, der österreichische Gesamde Baron Braun, der sächsische Gesandte in Wien soh die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden unf dem Haupihahnhof eingefunden. Nach herzlicher Begrüßmm und dem Abschreiten der Front der Ehrenkompagnie bestlege die Allerhöchsten Herrschaften die von einer Schwadron d Gardereiterregiments geleiteten Galawagen zur Fahrt nth dem Königlichen Schloß. Das zahlreich versammilt Publikum begrüßte die hohen Gäste mit lebhaften 3 rufen. Im Königlichen Schloß fand Empfang durch i Königlichen Hofstaaten statt. Nach kurzem Aufenthalt in Residenzschloß fuhr Seine Majestät der König mit dem Kasa— paar nebst Gefolge nach dem Jagdschloß Moritzburg, m Nachmitttags Galatafel stattfand. Nach der Rücklehr mm Maritzburg begaben sich Ihre Majestäten der Ka ser und. zn Kaiserin in die österreichifchungarische Gefandtschaft, wosell bei dem Gesandten Baron Braun die österreichischungarisz: Kolonie empfangen wurde. Später fand im Palais bei Ihn Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Johm̃ Georg ein Abendessen im engsten Kreise statt. Danach erftl die Abreise des Kaiserpaares nach München.
Seine Majestät der Kasfer Karl hat ein. Hm schreiben an. Seine Majestät den Könkg Friebtih Au gust gerichtet, in dem er ihn zum erneuten Au druch zt treuen Waffenbrüderschaft, welche die sterreichisch ungars Armee mit den tapferen sächsischen Truppen vereint, fin AQberstinhaber des Infanterieregsments 107 ernennt, Dt, Regiment ist ein neues, aus Salzburgern und Kärnthnn gebildetes Regiment, das sich bel ben diesjährigen Kämppt in den Sieben Gemeinden unvergänglichen Ruhm erstritten het
Frankreich. ᷣ Das Exekutivkomitee der sotza listisch abi Partei hgt bei der Zusammenkunft in Paris am 25. Au wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, sehr energisch gegen . Verurteilung Malvys Einspruch erhoben und in der Ife, ordnung den Wunsch ausgesprochen, alle wahren epa bhn⸗ möchten sich im Kampfe gegen bie Verleumdung und reaktionären Pressefeldzug einigen. .
Ruf land.
Der japanische Konsulatssekretär Midkawa u Attachs, der chinesischen Gefandischaft Lipo tan erer urs in Moskau eingetroffen und haben dem nn ommissar für auswärtige Angelegenheiten Tschitsche einen Besuch abgestattet.
In Moskau ist ferner eine 9 ru sinische Abordnung einge roffen, die beau te ag ist mit der So vwjetren erung üper ne a en der russischen Staatseinrichtungen im Kaukasus u verhandeln. n.
. Erbeutete Schriftstiiche beweisen Mogkauer Presse⸗ meldungen zufolge die Werbearbeit des französischen Hey ollmäch tigten Jan e au unter den Weißgardisten und Ischechen in Samarg, nen ng ans auch lebhafte Beziehunger mit! Dutoff und der sibirischen Negierung unterhalten worden sind. ᷣ
— Durch einen Befehl des Kriegskommissariats von Moskau ist die Mabilisierung der Bourgeolsie der Jihrgänge 13 i Verwendung für Arbeilen hinter der Front angeordnet ö . — Nach einer Meldung der „Pramda“ hat das Zentral⸗
kutin⸗Komitee in der Sitzung vom 22. August den Erlaß Ere von gust laß eiher Verordnung heschlossen, die in allen Städten den Irivathesißz auf Grundstücke beseitigt. In Städien sber 10 000 Einwohner wild das Recht des Privathesigesz auf samtliche Bauten abgeschafft, deren Ertrag einschließlich des Giundstückertrags über die von den Ortsbehörden festgesetzten Jormen hinausgeht. Die Hypotheken über 10 600 Rubel perden für ungüllig eullärt, die früheren Eigentümer den Nietern gleichgestellt. Die Verordnung erstreckt sich nicht auf Industrieunternehmen.
— In der Vollsitzung des neugewählten Sowjets der Abgeordneten der Eisenbahner ist der Petersburger Telegraphenagentur zufolge eine Entschließung zur Unter— tützung der Sowjetmacht angenommen worden. Der Sohjet der Eisenbahner wird sich die größte Mühe gehen, um die Ärbeitstätigkeit zu heben und zur Silärkung der Sow jet⸗ macht, der sozialen Revolution und zum Triumph der Arbeiter und ärmsten Bauern nach Kräften beitragen.
— Nach einer Meldung der „Isweslija“ hat Lenin in einer am 23. August abgehaltenen Parteiversammlung eine Rede gehalten, in der er sagte:
Die Kommunisten, kämpfen für Beendigung des imperialistischen Krieges und für den Sozialismus. Bereits bei Beginn des Krieges habe er erklärt, daß der einzige Ausweg aus dem imperjalistischen Krieg seine Verwandlung in den Bürgerkrieg sei. Der Bürgerkrieg in Rußland müsse noch viele Monate, vielleicht Jahre dauern! Der Kapitalismus sei eine internationale Macht. Er könne daher nur in allen Ländern, nicht aber in einem einzelnen vernichtet werben. Der Krieg gegen die Tschecho⸗Slowaken sei ein Krieg gegen die Kapitalisten der ganzen Welt. Durch den Sieg über die Tschecho⸗Slowaken hätten die , . e Möglichkeit, sich solange zu halten, bis die Welt— rebolution ausbreche.
— In Nishni Nowgoxod wurde ein militär⸗revo— lutionäres Komitee errschtet, in dessen Hand alle Gewalt in Gouvernement überging. Die Stabt wird endgültig von Gegenrevolutionären gesäubert. Auf Beschluß der außerordent⸗ lichen Kommission wurden 11 Gegenrevolutionäre erschossen. Eine gegenrevolutionäre Organisation in Stadt und ö . wurde unterdrückt und der Belagerungezustand verhängt.
— Die „Petersburger Telegraphenagentur“ meldet unter dem 25. August:
Engländer und Franzosen führen auf dem nördlichen Kriegsschauplatz starke Erkundungen durch Wasserflugzeuge bei dem Leuchtturm Sedericher aus.
⸗ 6 ö . an ö 5 unsere . . hartnäckigen anpf, um den Besitz des Krasmoj⸗Berges, welcher von unseren Batterien und der Wolgaflottille i , me, Unsere . abteilung auf dem rechten Wolgaufer rückte nach Kampf auf die Linie Mt, Dörfer Spaßkaja, Grotschuschinsfaja, Wiselki und Juneten vor. Une Kundschafter stießen bis Wischnij Uflam vor, nachdem fie die kildlichen zurückgedrängt hatten. Auf dem nordkaukafischen Krieg sschauplatz haben wir im nördlichen Bezirk die Wolgadörfer hisschuschinskaja und Pissowatka besetzt. Im füdlichen Bezirk haben die Unfrigen eine Reihe von Srtschaften nach Kampf befetzt, nd zwar wurde der Gegner aus den Dörfern Werchny und Nischny Namen, Juschnaji, Murowka, Podkolodnowta und Bytschek heraus- geworfen. Im Bezirke der Cigtionen Nowochopes und Ponzunzewa
llttilleriefeuer. Niederlande.
Das „Algemeen Handelsblad“ erfährt, daß gestern früh pon einem englischen Flugzeug zwei Bomben auf ein hollän disches Wachtschiff in den Wielingen abgeworfen 6 sind. Die Bomben fielen unmittelbar neben dem Schiff ns Wasser.
ĩ
Normegen.
Der Staattminister Gunnar Knudsen hielt vorgestern aus ilaß der im Oktober stattfindenden Storthingsneuwahlen eine ede an seine Wähler, in der er laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros * u. a. aus führte:
Das Verlangen nach einem Völkerbund in Formen, durch die nkünstige Kriege vermieden werden könnten, wird immer stärker und allgemeiner. Cin solcher Völkerbund ist ein Ziel, das auch die Neutralen unstreben müssen. Die Menschheit sollte jetzt soweit gekommen sein, daß Streitigkeiten nicht nur zwischen Privatpersonen, sondern auch zwischen lationen durch Schiedsgerichte geschlichtet werden könn ten. Sollte dies das orgebnis dieses Krieges sein, so wäre es nicht zu teuer erkauft. Wenn mangteilweise on Len Neutralen verlangt hat sie sollten den Frieden vischen den Kriegführenden vermitteln, fo ist hierauf wie schon mmer zu antworten: Wir wollen gern den Frieden vermitteln, aber nur, wenn beide Parteien das verlangen. Soweit sind wir aber hoch nicht. Solange das nicht der Fall ist, können wir keinen Versuch machen, uns einzumischen. Vorläufig müssen deshalb ale darin einig sein, daß auch? wir unser Verteidigungswesen so hut in,. Ordnung halten, daß wir vermeiden können, in den Krieg va wickelt zu werden. Tatsächlich sind es auch nur die Sozialisten, die verlangen, daß wir auf untere Machtmittel verzichten. Es ist munderlich, wie Menschen mit gefunder Vernunft und Verantwortkungs— gefühl eine solche Forderung, noch dazu jetzt während des Krieges, erheben können. Denn man verlangt ja von einem Land, das neutral bleiben will, daß es auch bereit ist, seine Neutralität zu üitzen. Hätten wir unsere Reutralitätswehr nicht gehabt, so wären ni sicher längst in den Krieg hineingejogen worden. Davon bin ich est überzeugt. .
Ukraine.
9 Der Minister des Aeußern Doroschenko hat am . August die finnische Gesandtschaft empfangen, die ihm hr Beglaubigungaschrelben überreichte. Ueber die russisch-ukrainische Friedens tagung hreiht „Kiewskaja Mysl“: . an im 24. d. M. hat nach über zweimongtiger Pause wieder eine
olversammlung der Friedengtagung zwischen der Ukraine und Rußland tattgefunden. Pie Sitzung trug einen sehr erregten Charakter und than gelte zauptsächlsch Fragen des Bongebiets. Die Reden nahmen In Feil deraltige Schässe an, daß mehrmals während der Sitzung nnr war, daß ein Abbruch der Verhandlungen einträte. Zum
chluß einigten fich die Parte sen dahin, daß iber die förüttigen Don— aden ngch ein Schriftwechsel stattfinden soll, nach dem dann wieder tine Vollverfammiung angefetzt werden soll.
= Die Agrarkommission heim Landwirtschafts— ministerium hat der „Robinicza zufolge die gleichzeitige Pflege des kapilalistischen intensiyen Großhetrieb.s und eines kräftigen bäuerlichen Kleinbetrlebes sowle vie Förde⸗
4 J Gazeta“
liche Bevölkernng mit Hilfe der Agrarbank heschlossen. In 32 J 5 1 232. 2 — I * . enteignung solle nur im äußersten Falle staltfinden.
Finnland. Eine
zufolge das nordöstliche finnische Grenzschutzkommando. Danach erschien am Sonnabend, von Osten kommend, ein großes graugestrichenes Wasserflugzeug in Höhe von 500 m üher dem Doꝛ se Kurtti östlich von Kuolajaervi. Das Wasserflugzeug kreiste über dem Dorfe, stieg dann zu 800 m Höhe auf und warf mehrere Bomben ab, durch die zwei Persogen verletzt wurden. Zugleich wurde aus dem Wasserflugzeug mit zwei Maschinengemehren geschossen. Gegen die Flieger wurde Ge— wehr feuer eröffnet, worauf das Flugzeug sich gegen 9 Uhr 22 Minuten in östlicher Richtung über Niwala' enifernte— In dem Flugzeug befanden sich drei Mann. Die Flächen waren auf der Unterseite mit großen schwarzen Ringen bemalt.
— Aus Anlaß der Klagen schwedischer Blätter, daß der Handelsverkehr zwischen Skandinavien und Finn⸗ land fast ganz aufgehört habe und daß die Schuld darin zu suchen sei, daß die Deutschen den Transport von Waren nach Skandinavien von Finnland verboten haͤtten und alle Lizenz⸗ fragen von der gemischten deutsch finnländischen Kommission meist in negativem Sinne entschieden würde, wandte sich „Hufvuhstadsbladet“ an das Departement des Auswärtigen, das erklärte: ;
. Eine derartige deutsch-finnländische Kommission bestehe nicht. Die Lizenzfragen würden von der finnischen Handels- und Industriekom⸗ mission behandelt, in deren Tätigkeit sich die Deutschen in keiner Weise einmischten. Das hierbei angewandte Verfahren sei das gleiche wie in den skandinavischen Ländern. Eine dauerhafte Ordnung des Handelsverkehrs zwischen Skandinavien und Finnland könne erft zustande kommen, wenn beiderseitig bindende Ausgleichsverträge rati— fiziert seien, was bisher nicht geschehen sei. ö
Amerika.
Der „Daily Telegraph“ meldet aus Montreal, daß in der Provinz Quebeckungefähr 1000900 Mann fahnen⸗ flüchtig geworden oder nicht eingerückt sind. Man hat in ganz Canada sür Militärflüchtlinge einen Termin festgesetzt, bis zu dem sie sich anmelden können, ohne bestraft zu werden. Diese Maßregel hatte einige Wirkung. In der Provinz Quebec hat sich eine ziemlich große Zahl von Fahnenflüchtigen gemeldet, allerdings noch nicht die Hälfte der abgängigen 10 000 Mann.
Asien.
Der „Times“ wird aus Charbin vom 21. August ge— meldet, daß die Kampftätigkeit an der Ussnrifront am Montag stark zunahm. Dle heiden Fronten der alliierten Streit⸗ kräfte wurden angegriffen. Die Kosaken verloren vier Kanonen und 100 Mann.. Die tschechischen, britischen und französischen Truppen wurden in den Kampf verwickelt und später auch die japani⸗ schen. Die Gesamiverluste betrugen ungefähr 300 Mann an Toten und Verwundeten. Die Frontlinie wurde sechs Meilen zurück⸗ genommen. Japanische Truppen treffen rasch im Kampfgebiet ein. Man glaubt, daß eine feindliche 4000 Mann starke Truppe vom Khanka⸗See aus ungefähr hundert Meilen nördlich von Wladiwostok gelandet und nach Grodekowa geschickt wurde, um die sibirische Bahnlinie zu beiden Selten zu besetzen und die Verbindung zwischen Wladiwostok und Charbin abzuschnelden. Wie schwierig die Lage ist, kann aus der Tatsache entnommen werden, daß ein ansehnlicher Teil der tschechischen Truppen zurückgebracht wurde, um die Bahn zwischen Nikolsk, nördlich von Wladiwostok und Grodekowa, zu besetzen.
Kriegs nachrichten.
Berlin, amtlich. 27. August 1918, Ahendg. (W. T. B.) Schwerpunkt der heutigen Durchbruchsversuche der englischen und kanadischen Truppen lag südlich der Scarpe. Der Stoß ist beiderseits der Straße Arras — Cambrai in unseren Stellungen aufgefangen. Beiderseits Bapaume und nördlich der Somme blieb die Kraft der feindlichen Angriffe gegen die Vortage zurück; der Fe ind wurde überall abgewiesen.
Die schweren Kämpfe zwischen Arras und Somme brachten den Feind am 25. August trotz erbitterter Anstrengungen und trotz Einsatzes aller Kampfmittel und frischer Truppen seinem Durchbruchsziel nicht näher. Die deutsche Führung fügte dem Feinde durch rechtzeitiges Ausweichen und unerwartete Gegen— stöße immer wieder schwere Verluste zu.
Die Verbreiterung des englischen Angriffsraumes nach Norden über die Scarpe hinaus zwingt die britische Führung zu immer umfangreicherem Einsatz. Dennoch ringt sie seit dem 21. August, also bereits eine volle Woche, vergebens um die Entscheidung. In genau derselben Zeit, d. h. vom 21. bis . März d. J., hatten die Deutschen bei ihrem Angriff aus der Linie HMonchr = Va Fre den Feind bis über Albert — Pierrepont Montdldier und Noyon hinaus vor sich hergetrieben und ihm allein über 90 000 Gefangene und mehr als 1300 Geschütze abgenommen. Jetzt kämpfen viele Hunderttausende englischer Soldaten im gleichen Gelände. Trotz zahlenmäßiger Ueberlegenheit ge— winnen sie unter schweren Verlusten nur langsam an einzelnen Stellen Raum, da die wuchtigen deutschen Gegenstöße sie immer wieder zurücktreiben und dem Verfolgungsfeuer unserer Batterien und Maschinengewehre aussetzen. Nach wie vor kann die auf französischem Boden kämpfende deutsche Führung nach Belieben die feindlichen Angriffe annehmen oder den Kampf ablehnen. Der durch unsere siegreichen Offensiven ge⸗ schaffene Spielraum bezahlt sich auch in dieser großen Be⸗ weguagsschlacht. Er erleichtert den Deutschen ihr einziges Vor— haben, eigenes Blut zu sparen und trotzdem die Kampfkraft des Gegners erheblich zu schwächen.
Die neue deutsche Verteihigungsstellung zwischen Oise und Aisne, gegen die sich die vergeblichen Anstrengungen der Franzosen in den letzten Tagen richteten, verläuft von Mani⸗ camp in südöstlicher Richtung durch das sumpfige Niederunge⸗ gebiet der Ailette und des Aiene-Oise⸗Kanals bis Pont St. Mard, zieht sich alsdann in südlicher Richtung über die nunhewaldeten Höhenrücken westlich an Ju— vign) und Charigty vorbei und wendet sich nordöstlich
bitterter Kä— rung des Ueberganges extensier Großbetri⸗be an die bauer-
n val 88*
Eine Verletzung der finnischen Neutralität durch die Engländer meldet dem „Wolffschen Telegraphenbüro“.
säumenden desonders
Aisnetal
war 3 —Pasiy der Schauplatz er⸗
ausgeführten Gegenangriffen die am Vorsage noch verbliebenen die immer wieder vor⸗ So wurde am fiühen Morgen,
das A ugust
um don
ö ⸗ Am 5.
Pasly nach Osten, Hängen zu folgen das Frontstück
npfe. J —— entrissen wir dem Gegner Stellunggteile und hlelten sie
. 2 * 5 SER brechenden Gegenangriffe.
gegen
noch bevor sich der dichte Nebel gelüftet hatte, der Inselberg
7 4
südöstlich Pont St. im Sturm genommen, ebenss die Malhotel Fme südwesitlich Crech au Mont. Südlich hiervon traf der deutsche Angriff auf einen von schwarzen und weißen Franzosen in dichten, tiefen Wellen sich ent⸗ wickelnden Angriff. In heißem Ringen wurde dieser nieder⸗ geschlagen, mehrere hundert Franzosen von vier verschiedenen Diyisionen wurden als Gefangene eingebracht. Auch auf den Höhen südwestlich Crech au Mont wogte der Kampf hin und her; doch vermochten die Franzosen, trotz Einsatzes stärkster Kräfte, in wiederholten Anstürmen, Geländedewinn nicht zu erzielen. Zur Unterstützung der Angriffe nordöstlich Pasly an dieser Stelle war in Soissons neben der Kathedrale ähnlich wie seiner Zeit
Artillerie aufgefahren, in Reims unter dem Schutz des ehrwürdigen Bauwerkes. Von allen Seiten wurde am 23. und 24. August das Artillerie⸗ feuer auf die Anariffsstelle vereinigt. Welle auf Welle der französischen Sturmtruppen hrachen sich an dieser Ecke. Die Verteidiger erwarteten trotz schwersten Feuers, das sie zermürben sollte, kaltblütig den Augenblick zum blutigen Empfang der immer wieder aus den Schluchten von Vauxrezis und Pom— miers anlaufenden Franzosen Restloz wurden fie abgewiesen. Im Aaschluß an diese Abweh kämpfe brachte uns am 25. August ein deutscher Vorstoß nördlich Pasly den Gewinn einer kleinen Geländeerhebung auf dieser Hochfläche.
Großes Hauptquartier, 28. August. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Boehn.
Bei Langemark und nördlich der Lys wurden feindliche Teilangriffe abgewiesen.
Die Armee des Generals von Below (Otto) stand gestern wiederum in schwerem Kampf. Der Schwerpunkt der enalischen Angriffe lag südlich der Scarpe. Durch Masseneinsatz von Panzer⸗ wagen, englischer und kanadischer Infanterie suchte der Feind beiderselts der Heerstraße Arras — Cambrai erneut den Durch⸗ bruch zu erzwingen. Uansere in der Linie Pelves ö st⸗ lich von Monchy—Croisilles kämpfenden Truppen — pommersche, westpreußische, hessen⸗nassauische und elsässische Regimenter — haben den mit gewaltigeruebermacht an Menschen und Material am frühen Morgen ge⸗ führten Stoß des Feindes in erbittertem Kampf dicht östlich von Pelves, bei Vis⸗en⸗Artois und Croisilles aufgefangen. Im Verein mit württem⸗ bergischen Bataillonen brachten sie die am Nachmittage mit erneuter Kraft in tiefer Gliederung an der Heeresstraße vorgetragenen feindlichen Angriffe zum Scheitern. Auch mehrfach wiederholte Anstürme des Gegners gegen Boiry Notre Dame und nord⸗ östlich von Croisilles brachen zusammen. Der Feind hat gestern schwerste Verluste erlitten. Viele Panzer⸗ wagen wurden durch Geschütze und Minenwerfer aus vorderster Linie vernichtet. Batterien des Reserve⸗Feldartillerie⸗ regiments Nr. 26 feuerten bei Vis offen vor unserer Jafanterie auffahrend, aus nächster Entfernung in die dichten Linien des Feindetz. Der Kampf griff gegen Mittag auch auf das Nord⸗ ufer der Scarpe und nach Süden bis Mory über. Mehr⸗ malige Angriffe des Feindes wurden hier abgewiesen.
Veiderseits von Hapaume blieb die Kraft der feindlichen Angriffe gegen die Vortage zurück. Der Engländer, der beiderseits der Stadt überraschend und mit Artillerievorbereitung, aber ohne Einsatz von Panzerwagen mehrfach vorstieß, wurde überall zurückgeschlagen.
Nördlich der Somme führte der Engländer heftige An—⸗ griffe gegen unsere neuen Linien zwischen Flers und Curlu. Wir wiesen sie ab und nahmen Flers und Longueval, wo der Feind vorübergehend eindrang, im Gegenangriff wieder. Südlich der Somme scheiterten Teilvorstöße des Gegners.
Zwischen Somme und Oise haben wir unsere Linien vom Feinde abgesetzt, die Trümmerfelder Chaulnes und Roye ihm somit kampflos überlassen. Durch unsere erfolgreiche Abwehr war der Gegner seit dem 20. 8. zum Einstellen seiner Angriffe an dieser Front gezwungen worden. Dadurch wurde die reibungelose Durchführung unserer Bewegungen ermöglicht, die sich in den letzten Nächten vom Feinde völlig ungestöri vollzogen.
Zwischen Oise und Aisne blieb die Gefechtstätigkeit auf kleinere Infanteriekämpfe beschränkt.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
An der Vesle brachten mecklenburgische Grenadiere dank tatkräftigen Eingreifens ihres Führers, Ober⸗ leutnants Boelcke vom Grenadiertegiment Nr. 89, einen Angriff der Amerikaner gegen Bazoches zum Scheitern. GSadische Truppen erstürmten Fismette im Vesle⸗Tal. Bei beiden Unternehmungen erlitt der Amerikaner schwere Verluste und ließ mehr als 250 Gefangene in unserer Hand. In den Argonnen wurden bei erfolgreichem Vorstoß Italiener gefangen.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 27. August. (W. T. B.) Amtlicher Bericht.
An mehreren Stellen der italienischen Front Artillerie⸗ kämpfe und Patrouillengefechte. Bozen-Gries war neuer— lich das Ziel feindlicher, aber schadloser, Fliegerangriffe. Auf dem albanischen Kriegsschauplatze haben unsere siegreichen Truppen in Verfolgung des geworfenen Gegner südlich von Fieri und Berat Raum gewonnen. Auch beiderseits des Tomorica-Tales (Nebenfluß des oberen Devoli)h, wo französische Abteilungen hartnäckigen Widerstand leisteten, wurden die feindlichen Stellungen erstürmt und der Feind zum Rückzug gezwungen.
Der Chef des Generalstabes.
— ——— —