1918 / 206 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 31 Aug 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Koblrabi ohne Kraut Spinat ö Tomaten. Kürbis Gurken:

wovon 60 Stck.

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35 Pfd. wiegen

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Bei Lieferung auf Grund eines von der Reichsstelle für Gemüse und Obst abge⸗ schlossenen oder von ihr geneb⸗ migten Lieserungsvertrages:

4 Pfg. für das Pfund

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Weißkohl . Pfg. Nan hh l -, . e Wirsingkohl . 1 k ü Rote Speisemöhren längliche Karotten Gelbe Speisemöhren . Kleine runde Karotten Rote Rüben (rote Beete) enn, we. Himbeeren in kl. Packungen 150 Preßhimbeeren ö 1 Preißelbeeren.. Reineclauden, große, grüne Mirabellen. w Pflaumen, großfrüchtige, Andere Pflaumen . Tajeläpfel und Tafelbirnen Wirtschaftsäpfel und ;

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Die Preise treten mit dem 1. Septem ber d. J. in Kraft und gelten bis auf weiteres.

Die obigen Höchstpreise werden mit dem Bemerken bekannt ge— macht, daß Ueberschreitungen auf Grund der Verordnung gegen Preis⸗ treiberei vom 8. Mai 1918 (RGBl. S. 3985) mit Gefängnis und mit Geldstrafe bis zu Sn 200 000, oder mit einer dieser Strafen bestraft werden.

Berlin, den 30. August 1918.

Staatliche Verteilungsstelle für Groß Berlin. Bezirksstelle für Gemüse und Obst Groß Berlin. Der Vorsitzende. J. A: Dierig.

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Bekanntmachung.

Dem Schankwirt Franz Grigat, Gipsstraße 12 (früher: Neue Promenade ?), habe ich die Wiederaufnahme des Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs gestattet.

Berlin⸗Schöneberg, den 26. August 1918.

Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. 1348 W. 7. 18. J. V.: Dr. Pokrantz.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 ist dem Schuhmacher Friedrich Rech, Altermarkt 15 wohnhaft, wegen Unzuverlässigkeit jeder Handel mit Schuhwaren, Leder, Lederersatzstoffen und Sohlenbewehrungen sowie der Betrieb seiner Schuhmacherei untersagt worden. Die Kosten dieser Bekanntmachung hat Rech zu tragen.

Barmen, den 28. August 1918.

Die Polizeiverwaltung. J. V.: Köhler.

Bekanntmachung.

Auf Grund des 4 des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 in Veibindung mit § 1 der Bundesratsoerordnung zur Fernhaltung unzuperlässiger Personen vom Handel vom 25. Sep— tember 1915 RGBl. S. 603 babe ich der Firma R. Krig⸗ stein in Cöln-Ehrenfeld, Vogelsangstr. 1002, den Handel mit Metallen und Lumpen untersagt.

Cöln, den 29. August 1918.

Der Gouverneur der Festung Cöln: Kruge, Generalleutnant.

Bekanntmachung.

Der Gemüsehändlerin Rosa Braun, geborene Gerlach, in Erfurt, Mittelstraße Nr. 25, wohnhaft, ist auf Grcund der Bundes⸗ ratsverordnung vom 23. September 1915, hetreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt worden. Die Kosten der Bekanntmachung fallen der Braun zur Last.

Erfurt, den 27. August 1918.

Die Polizeiverwaltung. Schmidt.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsperordnung vom 23. September 1915 habe ich der Ehefrau EChristoph Gries, Katernberger Straße 2, den Handel mit Lebens- und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Ver— mittlertätigkeit hierfür untersagt.

Essen, den 27. August 1918.

Die städtische Polizeipverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Baasel.

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Bekanntmachung.

Gemäß § 1 der Bundesratsverordnung über die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 NRGBl. S. 603 ist dem Bäckermeister Christiansen in Fried⸗ richstadt der Weiterbetrieb der Bäckerei sowie jegliches Handeln mit Backwaren wegen Unzuverlässigkeit unt ersagt worden. Die Kosten der Bekanntmachung trägt Christiansen.

Schleswig, den 27. August 1918.

Der Königliche Landrat. J. V.: Werther.

Bekanntmachung.

Dem Metzger Ferdinand Heilberg in Meudt habe ich auf Grund der Betanntmachung des Bundesrats vom 23. September 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 603), betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger

. . 196 ö C 2355 2 . 1915 den Handel mit Fleisch und Fleischwaren! I keit in bezug auf dielen

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zen in der Ersten Beilage.)

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Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 31. August 1918.

Ibre Majestäten der Kaiser und der König der Bulgaren find vorgestern nachmittag, wie „Wolffs Tele⸗ graphenbüro“ meldet, in Homburg vor der Höhe eingetroffen. Nach Besichtigung der Erlöserkirche ist Seine Majestät der Kaiser nach Wilhelmshöhe und Seine Majestät der König der Bulgaren nach Nauheim zurückgekehrt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats fũr Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute Sitzung.

Während der weiteren Abwesenheit des Großherzoglich badischen Gesandten führt der Bevollmächtigte zum Bundesrat Ministerialrat Dr. Fecht die Geschäfte der Gesandtschaft.

Während der weiteren Abwesenheit des schweizerischen Ge⸗ sandten führt der Legationssekreiär Dr. Zetter die Geschäfte der Gesandtschaft.

Am heutigen Tage ist eine Nachtrag sbekanntmachung Nr. W. M. 1000, 8. 18. K. R. A. zu der Bekanntmachung Nr. W. M. 1000,11. 15. K. R. A. vom 1. Februar 1916, betreffend Beschlagnahme und. Bestandserhebung von Web-, Wirk- und Strickwaren, erschienen. Durch sie werden die Bestimmungen der Bekanntmachung Nr. W. AI. 1000/11. 15. K. R. A. vom 11. Februar 1916 auch auf die unter Mitverwendung von Kunstseide hergestellten Gegenstände ausgedehnt. Die erste demgemäß erforderliche Meldung über die unter Mitverwendung von Kunstseide her⸗ gestellten Gegenstände ist bis zum 8. September 1918 zu er⸗ statten. Außerdem sind bestimmte Einschränkungen für die Freigabe der beschlagnahmten Gegenstände für den Klein⸗ verkauf aufgehoben worden.

Gleichzeitig ist eine Nachtragsbekanntmachung Nr. W. M. 1300 8. 18. K. R. A. zu der Bekanntmachung Nr. W. M. 1300/12. 15. K. R. A. vom 11. Februar 1916, betreffend Beschlagnahme und Bestandserhebung von Bekleidungs- und Ausrüstungsstücken für Heer, Marine und Feldpost, erschienen, durch die ebenfalls ge⸗ wisse für die Freigabe der Gegenstände für den Kleinverkauf ursprünglich angeordnen Bestimmungen aufgehoben werden.

Der Wortlaut be ger Nachtragsbekanntmachungen ist bei den Landratsämtern, Wrgermeisterämtern und Polizeibehörden einzusehen.

Da das Kaiserlich türkische Kriegsm inisterium vom 1. August 1334 (1918) an sowohl die Jahresklassen 1290 bis 1294 (1874 - 1878), welche Dienst ohne Waffe tun und die Militärbefreiungstaxe gezahlt haben, als die Klasse 1316 (1900) vom Dienst mit Waffe zu den Fahnen gerufen hat, muß, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, mit dem Ab⸗ transport der erwähnten Klassen fortgefahren werden. Aus⸗ genommen sind die Studenten, welche eine Bescheinigung des Militärattachés der hiesigen Kaiserlich türkischen Botschaft vorweisen darüber, daß der Inhaber augenblicklich studiert und seine Studien in Deutschland beendigen will.

Italien.

Laut „Avanti“ hat der sozialistische Abgeordnete Caroti beim Ministerpräsidenten eine Anfrage eingereicht, ob ihm bekannt sei, daß die Zensur die Veröffentlichung der an die alliierten Sozialisten gerichteten Antwort der deutschen und österreichischen Sozialdemokraten unterdrückt habe, die von einer hohen Auffassung der Menschenliebe und mternationaler Gemeinsamkeit diktiert sei.

Niederlaude.

Der amerikanische Gesandte im Haag Garrett ist gestern nach Bern abgereist, um als erster Abgeordneter die Ver⸗ einigten Staaten auf der deutsch-amerikanischen Tagung über den Austausch von Kriegsgefangenen zu vertreten. Der Gesandtschaftssekretär Alexander Kirk wird den Gesandten in der Führung der Geschäfte vertreten.

Rumänien.

Der Ackerbaumeister Caroflid hat in der Kammer eine Gesetzvorlage über die Zwangsverpachtung der Güter der Großgrundbesitzer an die Bauern einge⸗ bracht. Die Begründung des Gesetzentwurfs besagt dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge:

Um die ungeheuer gesteigerten finanziellen Bedürfnisse des Staates befriedigen zu können, muß die landwirtschaftliche Produktion erhöht werden, was nur durch Aufhebung der beiden unrentablen Produktionsformen, der Latifundienwirtschaft und der Parzellenwirt— schaft, erreichbar ist. Da aber die Regelung der Verteilung des Boden- besitzes große Schwierigkeiten in der praktischen Ausführung bietet, so kann eine Lösung nur in einem Zeitraum von mindestens 5 bis 6 Jahren erfolgen. Auch die Ausgabe von wenigstens einer Milliarde Pfand— briefe kann ohne tiefgehende fingnzielle Störung nicht in kuͤrzerer Zeit erfolgen. Die Zwangsverpachtung eines Teiles des Großgrund⸗ desitzes stellt eine Uebergangsform dar, welche den Bauern den für den Anbau nötigen Boden sofort zur Verfügung stellt und der Regierung genügend Zeit gibt, alle Seiten der Agrarfrage zu studieren.

Der Gesetzentwurf enthält im wesentlichen folgende Be⸗ stimmungen:

Alle Besitzer von Gütern sind verpflichtet, innerhalb dreier Monate nach Verlautbarung des vorliegenden Gesetzes einen Teil des anbaubaren Bodens zur Verfügung zu stellen. Von den Gütern

Personen vom Handel, und der dazu vom Herrn Minister für Handel und Gewerbe erlassenen Ausführungsbestimmungen vom 27. Sep⸗

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500 bis 1000 ba bis 30 vo und aufsteigend Latifundien über 30 000 ha bis 9a vp. kes anhaubäaren Bocenz

die Zwangsverpachtung bestimmt. Obstgärten, Gemüsegärten

gärten, Wälder, Ueberschwemmungsgebiete, Sümpfe und Teiche, Platz für Höfe und Gebäude und unproduktive Orte wird n . ö ch 9 Als anbaubaren Mopær .

Anbaufläche nicht eingerechnet. ls ank ren Boden

den als Ackerfeld, W Weide

Wiese und verwendeten schwemmbaren Boden. Von den Gütern des

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n des Staats, der Distt ik, der Gemeinden, der Landkasse, der Wohltätigkeitsanstalten, der Sch kasse, der Gesellschaften und Stiftungen ist der gesamte anbauß— Boden der Zwangsverpachtung unterworfen. Die Verpachtung er

an bäuerliche Genossenschaften und nur ausnahmsweise an Einze personen. Die Zeitdauer der Pachtung beträgt höchstens fünf Jab Wenn bis dahin die Bodenverteilung noch nicht geregelt oder di Agrarbank den der Zwangsverpachtung unterworfenen Guüterteil nicht gekauft hat, so wird die Verpachtung für den neuen Zeitraum unter gleichen Bedingungen verlängert. Die Ausführung des Gesetzez 6. folgt durch einen obersten Ackerbaurat als höchste Instanz ; dutch

bie? Landwirt schaftẽ aus schüffe in jedem Distrikt und Bezirk.

In der Sitzung der Kam mer am 27. August ant—= wortete der Minister des Aeußern Arion auf eine Inter- pellation des Abgeordneten Sesciereanu Über die Ver zöge⸗ rung des Aus tausches der Ratifikationsurkunden und sagte obiger Quelle zufolge: . .

Die Verzögerung sei u. a. der Tatsache zuzuschreiben, daß daz Parlament noch über ein Gesetz, das mit dem Friedensvertrag in Verbindung stehe, und zwar über das Amnestiegesetz, abzustimmen habe. Er drückte die Ueberzeugung aus, daß er auf seiten der Mittelmächte betreffs beschleunigter Erledigung dieser Formalität daz größte Entgegenkommen finden werde.

Auf eine Frage Sesciereanus über die Beitreibungen antwortete der Minister:

Ihm sei von seiten der Vertreter des Besatzungsheeres die Versicherung gegeben worden, daß keine Beitreibungen vorgenommen würden. die im Friedensvertrag nicht vorgesehen jeien. Die Ver— hältnisse im besetzen Gebiet seien schwer, aber es seien Verhältmiss, wie sie jede fremde militärische Besetzung mit sich bringe. Schuld daran seien nicht Deutschland oder Oesterreich⸗Ungarn, sondern jene, die diesen unglücklichen Krieg entfesselt hätten. Der Minister schloß mit dem Ausdruck seines vollen Vertrauens in die Loyalität der Mittelmächte, mit denen Rumänien durch gemeinsame Interessen verbunden sei. Wir werden“, sagte Arion, „die übernommenen Ver— pflichtungen durchaus loyal erfüllen.“

Den Erklärungen des Ministers folgte lebhafter Beifall.

Amerika.

Das Schatzamt der Vereinigten Staaten von Amerika gewährt nach einer Reutermeldung England einen neuen Kredit von 400 Millionen Dollars. Der Ge— samtbetrag der Anleihen an England erreicht jetzt 3 Millionen Dollars, während im ganzen an alle Alliierten 7098 Millionen Dollars geliehen worden sind.

Der amerikanische Senat hat die Bill, die sich für die vollständige Einstellung der Erzeugung und des Verkaufs alkoholischer Getränke nach dem 10. Ini 1919 ausspricht, angenommen. Man glaubt, daß das Re—⸗ präsentantenhaus sie ebenfalls annehmen wird.

Eine vom „Reuterschen Büro“ verbreitete Meldung aus Nogales in Arizona besagt, daß die Mexikaner, obwohl ein Waffenstillstand vereinbart worden war, am 27. Auaust Abends wieder über die Grenze gefeuert haben, worauf die Amerlkaner sofort begannen, mobil zu machen. Der General Cabell teilte dem Gouverneur der Mexifaner mit, daß de amerikanischen Truppen die Grenze überschreiten würden, wem das Feuer nicht aufhöre.

Ja den Grenzstreitigkeiten zwischen Honduras und Ricaragug hat der König von Spanien einen Schiedsspruch gefällt. Nicaragua ist aber, wie „Reuter“ meldet, über die Entscheidung unzufrieden und hat Truppen nach der Grenze gesandt, um seine Forderung durchzusetzen.

Asien.

Nach einer Reutermeldung aus Wladiwostok vom 26. August hat der Rat von Befehlshabern ein Ultimatum an die 400 russischen Freiwilligen, die zum General Horvath übergegangen waren, gesandt, und fordert, daß sie sich ent— weder wieder unter den Befehl des Obersten Tolstoff begeben und die Verhältnisse auf diese Weise wieder herstellen oder sich Semensw anschließen oder sich entwaffnen lassen sollten. Am 25. d. M. erschienen Patrouillen der Alliierten und Tschechen in den Straßen und umzingelten die Baracken der Freiwilligen, die sich nach vierstündigem Widerstand unterwarfen und ent⸗ waffnet wurden.

Die Petersburger „Prawda“ vom 28. August meldet einen Sieg der Sowjettruppen am Ussuri: .

„Ganze Abteilungen Tschecho⸗Slowaken, Engländer, Franzosen und Japaner sind geschlagen und zum Rückzug gezwungen worden. Im Aschabadgebiet ist der Gegner ebenfalls geschlagen, wir haben die Städte Tadschen und Merw besetzt. Die 3. Armee geht erfolgrei vor, das besestigte Gebiet der Hauptlinie Perm Jekaterinburg ist in unserer Hand. Bei den Sylvinslwerken geht der Gegner, von Be— stürzung ergriffen, zurück.“

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Rriegsnachrichten. Berlin, 30. August, Abends. (W. T. B.) ö. Iroße englische Angriffe auf breiter Front süb— östlich von Arras gefcheite rt. Sertliche Kämpfe nord= östlich von Noyon und an der Ailette.

. Die große Schlacht zwischen Arras und Soissons wird von Franzosen und Engländern ohne Unterhrechung weitergeführt, ohne dem Feind bisher iraend einen entscheiden, den Erfolg gebracht zu haben. In ihr sind vom 21. ö 28. August zwischen Arras und Aore 28 englische Divisignen, davon etwa 10 mehr als einmal, und zwischen Avre und Aiene 40 französische Divisionen, von ihnen etwa 5 zweimal, . gesetzt. Mit Hinzurechnung der beteiligten feindlichen Artillerie⸗ formationen und Heerestruppen sind rund 115. Millionen Mam innerhalb einer Woche gegen die deutschen Fronten anst rannt. Alle diese Tioisionen traten voll aufgefüllt und . geruht in den Kampf. Sie waren den besten Verbänden . Entente entnommen. Auf englischer Seite waren es bespn dat die erprobten kanadischen, schottischen und neuseesandisch Truppen sowie die Garde und die 63. Marinediwisin ge immer wieder in das deutsche Feuer vorgeschickt wurden. h dem 28 August hat die feindliche Fährung zu ihren bisher . vergeblichen Durchbruchsversuchen zwischen Aileite und 1 . Amerikaner zu Hilfe geholt. Diesmal konnte auch deren Gin

von 100 bis 250 ha werden bis 10 vo, von 2560 bis 00 ha bis

den Franzosen keinen Crfolg bringen. Am 29. wiederholten sie abe⸗

mals mit Unterstützung der Amerikaner, am sah dichter Massen von Infanterie, Tanks un

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eindes und zerstreute die Ansammlungen seiner Infanteri

so daß der beabsichtigte Angriff nicht zur inn 6 Im B. August gegen 8 Uhr Vormittags setzte stärtstes Trommelfeuer ein. Eine halbe Stunde später ging die fran⸗ joösische Jnfanterie, . Amerikaner unter stützt, von den Höhen westlch Jupigny, Chavigny und Pagly ann Angriff vor. Den mehrfachen, mit starken Kräften ausgeführten An stürmen gah unter zähen Kämpfen die deutsche Linie zunächst etwas nach, so daß der Feind das Dorf Chaobigny erreichte. In energischem Gegenstoß wurde der Ort wieder gesäubert. Besonders starke, pon zahlreichen Tanks 2 Angriffe gegen die Höhen ösllich Basly wiederholten sich während des ganzen Vormittags. Sie scheiterten völlig an der unerschütterlichen, oft bewährten Verteidigung dieses Frontwinkels. Mehrere Tanks, durch Maschinengewehrfeuer und geballte Ladungen zerschossen, liegen hier vor unserer Front. Gleichzeitig versuchte der Franzofe, dieses Mal auch östlich Solssons, die Aisne zu üherschreiten und den hier nach Norden vorspringenden Medardbogen in seinnn Besitz zu bringen. Hierzu hatte er starke Artillerie lonjentriert, Unser zusammengefaßtes Artlllerlefeuer zerschlug seine Absicht. k

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Großes Hauptquartier, 31. August. Westlicher Kriegs schauplatz. heeres gruppen Kronprinz Rupprecht und Boehn.

Vorfeldkämpfe beiderseitz der Lys. Feindliche Erkundungs⸗ bteilungen, die über die Lawe vorstießen, wurden zurüͤck⸗

geworfen. Schlachtfelde südöst lich von Arras suchte

W. T. B)

Auf dem der Engländer gestern erneut den Durchbruch zu erzwingen. Unter siarkem Einsatz von Panzerwagen Je, ö. frühen Norgen auf einer Frontbreite von 20 Kilometern englische und langdische Divisionen zwischen Straße Arras Camhrai und lüdöslich von Bapaume zum Angriff vor. Württemberger schugen südlich der Straße den Feind vor ihren Linien ab. Im Verein mit rheinischen Bataillonen warfen fie den nördlich ven Hendecourt vorgedrungenen Feind wieder zurück. Sühll—h von Hendecourt brachten Kavallerieschützenregimenter den sündlichen Ansturm zwischen Vaulx Vraucourt und Frenicourt zum Scheitern. Sie nahmen Hendecourt, daß vorübergehend verloren ging, wieder, gingen nach Abnehr des Feindes selbst zum Angriff vor und warfen ihn beiderseits von Bullecourt und über den West⸗= tand des Ortes zurück. Südlich von Ecoust schlugen westpreußische Regimenter in erbittertem Kampf mehr— fache Angriffe des Feindes ab. Selbständiges Eingreifen des Oberleutnant Mann, mit Kompagnien des Infanterieregi—⸗ ments Nr. 175 ermöglichte die Wiedernahme des vorübergehend derlorenen Ortes Ecoust. Beiderseits von Bapaume brachten heenlische, sächsische und bayerische Regimenter den feindlichen Ansturm zum Scheitern. Am Nachmittage warf der Feind beiderseits der Straße Arras Cam b rat frische Diwsstonen in den Kampf. Er— neuter Masseneinsatz von Panzerwagen und Infanterie sollte die Entscheidung herbeiführen. Am späten Abend war die Shhlacht zu unseren Gunsten entschie den. Die aus den Sensee-⸗-Grunde heraus über ESterpigny, aucourt und südlich der Straße aus Vis Cherisy an⸗ tnmenden dichten Linien des Feindes brachen in unserem en und in erbittertem Nahkampf zusammen. Seine anzerwagen wurden zerschossen. Die Infanterie des Feindes erlitt außer gewöhnlich hohe Ver sluste. Nördlich der Som me wurden englische Angriffe zwischen ö orval und Clery abgewiesen. Wo der Feind unsere mien erreichte, warf ihn unser Gegenstoß in seine Ausgangs—⸗ leihe geriet „Nördlich der Oise griffen Franzosen den Kanalabschnitt ul en Libermont und . von Noyon mit starken 3 an. Ihre Angriffe kamen meist schon auf dem West⸗ ö. in unserem Feuer zum Stehen. Aus Chevilly auf dem ‚. ichen Ufer wurde der Feind nach hartem Kampf wieder ge— . Mehrfach aus Noyon heraus gesührte Angriffe eiterten im Feuer und durch Gegenstoß. ail Heftiger Artiseriefampf und Junfanterlegefechte an der Eileite. Nördlich von Soiffons nahmen wir den zum el sliy vorspringenden Frontabschnitt in die kürzere Linie abi gnh , B ey de Long zurück. Juvigny blieb bei gestrigen griffen des Feindes in seiner Hand.

lich Vir schossen in den beiden letzten Tagen 52 feind⸗

6 Flugzeuge ab. Oberleutnant Loerzer errang seinen

99 und 33. Leutnant Koenneke seinen 32. und Leutaant umann seinen 28. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

DOesterreichisch⸗ungarischer Bericht.

Wien, go. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz. üblich von Mori überfielen Kavalleriesturmtrupps einen

fim n Stütznunkt und hoben einen Teil der Besatzung aus. uch im Con cei⸗Tal betätigten sich unsere Sturm⸗

Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden lebte die Gesechtstätigkeit beträchtlich auf. Bei Asiago und nörd⸗ lich des Col del Rosso unternahm der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung mehrere Vorstöße, die teils durch Feuer, teils im Gegenstoß zurückgeschlagen wurden.

Gestern früh griffen unsere Großflugzeuge den Bahnhof Montebel luna an und belegten ihn mit fünfzig Bomben.

Albanien.

Keine größeren Kampfhandlungen. Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 30. August. T. B. ĩ ö li gi gust. (WB. T. B.) Generalstabsbericht Mazedonische Front: Im oberen Skumbital zer— streuten wir durch Feuer französische Erkundungsabteilungen. Zwischen dem Ohrida⸗ und Pres pa⸗See drangen unfsere Sturmtrupps in feindliche Stellungen ein, aus welchen sie mit französischen Gefangenen zurückkehrten. Oestlich der Cerng bei den Dörfern Gradeschnitza und Tarnong' sowie westlich des Dohropolie kurze Feuerangriffe auf beiden Seiten. Von Huma bis zum Wardar lebte das Artilleriefeuer ab— wechselnd auf beiden Seiten auf. Feindliche Abteilungen ver— suchten zweimal, sich unseren Posten bei Altschackmähle zu nähern, wunden aber blutig zurückgeschlagen. Auf dem Oft⸗ ufer des Wardar südlich der Dörfer Bogorobitza und Stogatovo war das feindliche Artilleriefeuer ziemlich heftig. Bei Mataschukowo machten unsere Erkundungstrupps mehrere englische Gefangene. Auf dem Vorgelände westlich Ser res waren Patrouillenunternehmungen für' uns günstig.

Türtischer Bericht.

Konstantinopel, 30. August. (W. T. B.) Tages bericht.

Balästinafront: Auf unserem rechten Flügel machten wir in breiter Front und mit wertvollem Ergebms Patrouillen⸗ vorstöße gegen die feindlichen Linien. Infolge dieser Unter⸗

abschnitt stellenweise zu großer Heftigkeit. jordanufer lag auch gestern die Gegend Tell Nimrin unter heftigem Feuer mit Fliegerbeobachtung. Am 25. August wurde bei Bir Hermas ein Anschlag der Rebellen gegen die Hedschasbahn vereitelt.

Afrikafront: Ein Ausfall stalienischer Kräfte aus Homs am 25. August wurde abgeschlagen.

Von den übrigen Fronten nichts Neues.

Nachträglich wird betannt, daß eins der feindlichen Flug— zeuge, welche in der Nacht vom 27. zum 28. August Bomben auf Konstantinopel geworfen haben, durch unser Abwehrfeuer zur Landung in der Nähe von Konstantinopeĺ gezwungen worden ist. Das Flugzeug ist verbrannt. Der verwundete Führer, ein englischer Hauptmann, ist gefangen genommen.

Auf dem Ost⸗

Der Krieg zur See.

Berlin, 30. August. (W. T. B) Im Sperrgebiet um England wurden von unseren U⸗Booten 190600 Br⸗R.-T.

versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Wohlfahrtspflege.

Mit der Beschäftigung Kriegsblinder hat man in den Siemens-Schuckert-Werken Versuche gemacht, die nach einem Bericht in der von der Zentralstelle für Volkswohlfahrt herausge— gebenen „Korrespondenz für Kriegswohlfahrtspflege“ sebr zur Zu— friedenheit ausgefallen sind. Die verheirateten Kriegsblinden, die dort arbeiten, wohnen in Siemensstadt, die unverheirateten in besonderen Heimen. In der Rezel wurde mit 6 Stunden Arbeitszeit be⸗ gonnen, später konnte sie ohne Nachteil auf 8z Stunden erhöht werden. Die Leute ziehen meist Maschinenarbeit der Handarbeit vor, weil sie ihnen mehr Kontrolle über den Forigang der Arbeit gibt. Die Maschinen sind, wo nötig, für sie mit sinnreichen Schutzvorrichtungen versehen. Die Blinden lernen bald, sie sehr gewandt zu bedienen. Nach Möglichkeit wird für sie eine Beschäfti⸗ gan ausgesucht, die ihrem Berufe sich nähert. Selbst an der Dreh— ank haben Blinde gute Erfolge erreicht. Es gibt sogar Blinde, die es dahin gebracht haben, zwei Maschinen gleichzeitig zu bedienen. Die Blinden kommen im Verdienst im allgemeinen recht schnell voran, was ihnen das rigene Vertrauen natürlich stärkt. Man hat auch be— obachtet, daß dieses Selbstvertrauen dazu hilft, daß nervöse Er⸗ schütterungen, Kopfschmerzen usw. wieder verschwinden. Die lehr— reichen Erfahrungen, die man mit den Kriegsblinden in den Siemens— Schuckert Werken gemacht hat. geben manchen Fingerzeig für ihre künftige Beschäftigung in der Industrie.

Der Deutsche Turnverein in Madrid hat der National⸗ stiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen 429, 86 M überwiesen.

Kkunst und Wissenschaft.

Der altchristlich⸗byzantinischen Skulpturensammlung des Kaiser⸗ Friedrich⸗Museums in Berlin sind im letztverflossenen Jahre teils aus anderen heimischen Sammlungen, teils durch günstige Ge— legenheit einzelne bemerkenswerte Denkmäler des füdosteuropäischen Kunstkreises zugefallen, die mit einigen noch unveröffentlichten früheren Erwerbungen Prosessor De. OD. Wulff in dem jüngst er— schienenen Heft der „Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunst— sammlungen“ beschreibt und erläutert. An erster Stelle unter diesen Skulpturen steht in von der Direktion des Museums für Völkerkunde aus dem Restbestande der Leistnerschen Sammlung überwiesener Zeuskopf kleinasiatischer Herkunft. Das aus giob— körnigem Kalkstein roh ausgeführte Bildwerk, dessen Fundort nicht genauer bekannt ist, ist em Bruchstückl von etwas überlebensgroßem Maßstab wahrscheinlich von einer Herme und war wohl als Kult— bild oder als Weihgeschenk zur , an einer Wand bestimmt. Daß das Bildwerk Zeus darstellt, beweist die typische Anordnung des gescheitelten, in symmetrischen Wellensträbnen nach beiden. Seiten herabfließenden und des zweiteiligen gelockten Bartes. Die Ausführung ist eine entartete. Vergröͤberung früherer griechischer Kunstschöpfungen und weist unzweideutig in die späteste Stilphafe antiker i nn d. h. in das 4. bis 5. Jahrhundert n. Chr. Die übrigen nen⸗ erworbenen Skulpturen 6 insgesamt der dekorativen Plastik an, und zwar eine von ihnen, ein kleiner Karnies aus Kalkstein, eine Durchschnittsarbeit handwerksmaßiger Steinmetzarbeit ohne besondereu Reiz, der koptischen Kunst. Stilvoller ist ein nur zur Hälfte erhaltener byzantinischer Kämpfer, ein frühes Beispiel der Verquickung

znen gesträubten und üppigen Haupthaares

nunps mit Crfalg

des Kreuzes mit dem breitzackigen Akanthus auf der Hauptseite,

nehmung steigerte sich das feindliche Artilleriefeuer im Küsten⸗

dessen unteren verdient ein zweites Werkstück, dae beo 9 Spie f es saacnannteon Trichterfaräüells kennen belannte Spielart des sogengdhhtien Trichtertapüells 1CI1nen für die Geschichte der mittelbyzantinischen Kapite Hervorgehoben zu werden verdien

aus

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fötmigem Typus, das mit Vogelgesta ziert ist, die der Eroberungszug A es sichtskreis der hellenistischen Welt eingeführt hat, die tinischen Steinkapitellen bisher nicht nachgewiesen sind. forschung der Adria. Auf und Italiens beschickten Adria⸗ eingehendes Programm

der von den Regierungen Oesterr tonferenz in Venedig wurde ein in zur Erforschung des adriatischen Meeres aufgestellt, die gleich⸗ zeitig von österreichischer und italienischer Seile durchgeführt werden sollte. Bei der Arbeitsteilung war von seiten der öster—⸗ reichischen Vertreter Bedacht darauf genommen worden, daß die von jedem Staat anzustellenden Beobachtungen für sich allein ein Gesetz bilden sollten, damit im Falle des eines der beiden Staaten doch die für den einer

wonnenen Beobachtungen wenigstens die ßen 3 der ozeano⸗ graphischen Verhältnisse des adriatischen Meeres liefern könnten. Diese Teilung des Arbeitsgebiets erweist sich nun als außerordentlich gläcklich. Zwar sind im Mai 1914, also kurz vor Kriegsausbruch, die regel⸗ mäßigen Terminfahrten in der Adria programmmäßig zum Abschluß gekommen, doch liegen nur die österreichischen Beobachtungen voll— ständig für alle 3 Jahre vor, von den italienischen dagegen nur die es ersten Jahres. In der Erwartung eines baldigen Kriegsendes, das vielleicht die Übrigen italienischen Beobachtungen zugänglich machen würde, wurde die eingehende Bearbeitung der ozeanographischen Beobachtung bisher verschoben. Doch legte Prosessor Dr. Brückner als Präsident der permanenten Adria⸗ kommission in der Wiener Akademie der Wissenschasten eine Ab⸗ handlung des Konteradmirals Wilhelm Keßlitz vor, die die Gezeiten⸗ erscheinungen in der Adria auf Grund der Beobachtungsergebnisse der österreichischen Flutstation behandelt. Danach soll die Bearbeitung nunmehr ohne Rücksicht auf die italienischen Beobachtungen in An⸗ griff genommen werden.

Die wissenschaftliche =

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jetzt

österreichlschen

Literatur.

Glückliche Finder.“ Ein fröhliches Rudolf Presber. (Geheftet 4 10, gebunden 5,50 A. Deutsche Verlagsanstalt. Rudolt Presber, der am 4. Juli d. J das 50. Lebensjahr vollendet hat, hat an Schaffens⸗ und Lebensfreude nichts eingebüßt. Teils in frohgelaunten, feingeschliffenen Versen, die nicht ohne Absicht an verwandte Stellen in Goethes „Faust“ an⸗ klingen, teils in witzigen Dialogen geleitet er seine Leser in diesem „fröhlichen Mysterium“ vom Himmel durch die Welt, erspart ihnen aber den Gang zur Hölle, die hier nur durch das schadenfiohe, sonst aber ziemlich ungefährliche Teufelchen Blix vertreten wird. Daz Tränentüchlein einer Heiligen, das der kleine Blix von der Himmels— wiese gestohlen und auf die Erde geworfen hat, wird hier der Anlaß, daß nicht weniger als drei Liebespaare, untereinander sehr verschieden an Art und Alter, sich auf wirrverschlungenen Pfaden, die sie oft weit auseinander zu führen scheinen, enolich doch zusammen⸗ finden alle irgendwie als „glückliche Finder“ an dem Erdenschicksal des himmlischen Tüchleins beteiligt. In der knappen Charakteristik der einzelnen Personen machen sich des Dichters scharfe Beobachtungs— gabe und seine Fähigkeit, humorvoll zu gestalten, wirksam geltend. Ein ernster, weihevoller Unterton klingt bei aller Spötterei über diese und jene menschlichen Schwächen immer vernehmlich und versöhnlich mit. Vielleicht versucht es ein wagemutiger Theatermann, das an—⸗ mutige Werk einmal auf der Bühne erstehen zu lassen.

Musterium von Stuttgart, J

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Städtische Kleintierzucht. Bezeichnend für die Kriegsfürsorge der Städte auf dem Gebiete

der Nahrungsmittelfürsorge sind die Ergebnisse einer vor Jahresfrist vom Vorstand des Preußischen Städtetages veranstalteten Nundfcage über die Beteiligung der Städte an der Kleintierzucht, die die Zentralstelle für Volkswohlfahrt in ihrer „Korrespondenz für Kriegswohlfahrtspflege: mitteilt. 48 Städte haben über gemeindliche Kaninchenzuchtbetriebe berichtet, und zwar wurde in Cassel die Sorge für die städtische Kaninchenzucht und -mastanstalt mit einem Tierbestand von über 600 Stück einem kriegsgefangenen, in der Kaninchenzucht wohl bewanderten Franzosen als Wächter übertragen. Der Bestand der Kaninchenfarm von Berlin-Schöneberg, der vor dem Kriege 4009 Tiere betrug, ist leider infolge des Krieges auf 200 Tiere ge⸗ sunken. Bei einem Versuch der Stadt Hannover, die Mast von Kaninchen auch zur Fettgewinnung zu benutzen, ergaben geschlachtete Tiere wiederholt bei einer Fütterung von Küchenabfällen ein Ge— wicht von nicht ganz 4 Pfund Fleisch, aber 1 Pfund Feit, das dem Geschmack des Gänfefetts gleichkommen soll. In Gotha werden durch die Schulkinder täglich biz 6 Zentner Küchenabfälle gesammelt und sofort an die Kaninchen-, Ziegen- und Schweinehalter abgegeben. Für das Heran⸗ schaffen der Abfälle erhalten die Kinder Guischeine, für die sie Lebeng. mittel, Kleidungsstücke, Spielzeug usw. einlösen können. Immerhin dürfen die Erwartungen nicht zu hoch gespannt werden, da auch viel“ j sehr große Mühe zu keinem Resultat geführt hat. Vorge— chlagen wird daher im ‚Bürgermeister“, daß man bei der Verxachtung der Heunutzung von städtischer Seite den Klemmviehhallern Gelegenheit geben soll, sich mit Heu einzudecken. Auch weite Flächen für Jiegen seien bereitzustellen oder die Ziegen zu gemeinschaftlichem Wende- gang in der Forst oder auf sonstigem geeigneten Weideland zu ver— einigen. Da auch Gänse mit geringen Mitieln aufzuziehen seien, würde es ferner ratsam sein, gemeinsame Rasenflächen für eine gemeinschaftliche Nutzung bei der Gänsehütung bereitzustellen. Für die Ziegen sei Laubheu ein gutes Futter, auch Waldstreu müsse zu billigem Preise zur Verfügung gestellt werden. Im allgemeinen sei es für die Gemeinden ratsam, die Kleinvieh halter lediglich zu unter- stützen und dem einzelnen zu überlassen, sich Kleinvieh zu halten; dann fielen die unliebsamen Rückschläge für die Gemeinden fort, und die Allgemeinheit habe Nutzen.

Verkehrsmwesen.

7 E r s R ö. 3 3959 19 * 5 5 ö. Di türlische Vost ve rwaltung klagt darüber, daß aus Deutschland dauernd zahlreiche Briefe nach der Türkei gelangen, die entgegen den Vorschriften des Weltyvostvert ugs zolipflichtige Gegenstände enthalten. Die türkischen Postanstalten werden derartige Briefe in Zukunft an die Absender zurücksenden; auch sind die deutschen Postanstalten angewiesen, Briefe nach der Türkei, die offensichtlich zollpflichtige Gegenstände enthalten, den Absendern zurückzugeben.

Nr. 11 des „Eisenbahnverordnungsblatts“, heraus- gegeben im Königlichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten vom 7. August 1918 hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichz⸗ eisenbghnamts vom 27. Juni 1918, betr. Aenderung der Anlage 0 zur Eisenbahnverkehrsordnung; Bekanntmachung des Reichskanzlers zom 25. Juni 1918 über die EGinreihung von Srten in ar dere Klassen des Wohnungsgeldzuschußtarifs; Erlaffe des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 19. Juli 1918, betr. Einreihung von Orten in andere Klassen des Wohnungsgeldzuschußtarifs, vom 14. Juli 1918 betr. Kriegsbeschädigtenfürsorge der preußisch-hessischen Staate ĩ fen bahnen und der Reichseisenbahnen, und vom 26. Juli 19s, beir Errichtung eines Eisenbahnbetriebsamts in Neuß Nachrichten. .