1918 / 216 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Sep 1918 18:00:01 GMT) scan diff

§ 2. Die in 5 1 Absatz 1 verfünke Ausnahmebewilligung gilt für die folgenden Bundesstaaten bez. Landesteile: 1) Königreich Pnreußen: a. Regierungsbezirk Koblenz: die Kreise Adenau, Ahrweiler, St. Goar, Koblenz Stadt und Land, Cochem, Kreuznach, Mayen, Meisenheim, Neuwied, Simmern, Zell. . Regierungsbezirk Cöln: die Kreise Bonn Stadt und Land, Rheinbach, Siegkreis. Regierungsbezirk Trier: Merzig, Saarbrücken, Saarburg, und Land, St. Wendel, Wittlich. Regierungsbezirk Wiesbaden: die Kreise Frankfurt Stadt und Land St. Goarshausen, Höchst, Limburg, Oberlahn— kreis, Obertaunuskreis, Rheingaukreis, Unterlahnkreis, Wiesbaden Stadt und Land. Königreich Bayern: a. Regierungsbezirk Pfalz. ö b. Regierungsbezirk Ünterfranken einschl. des Sächs. Koburg⸗ Gothaischen Amtsgerichts bezirks Königsberg, C. Regierungsbezirk Oberfranten: die Bezirke Bamberg Stadt, Bamberg Land 1 und II, Staffesstein. d. Regierungsbezirk Schwaben: die Bezirke Lindau Stadt und Land. 3. Königreich æürttemberg. 4. Großherzogtum Baden. 5. Großherzogtum Hessen: 6.

die Kreise Berneastel, Bitburg, Saarlouis, Trier Stadt

die Provinzen Rheinhessen und Starkenburg. Die Reichs lande Elsaß⸗Lothringen. J ZuwiFerbandlungen' gegen die Bestimmungen des § 1 werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis h 10 000 (Zehntausend) Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. eben der Strafe kann auf Einziehung der Fässer erkannt werden, auf die sich die Zuwiderhandlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht. Berlin, den 10. September 1918.

Der Reichs kommissar für Faßbewirtschaftung. J. V.: Stöhfel, K. B. Ministerialrat.

Bekanntmachung.

Dem am 4. Mai 1870 in Lübeck geborenen Heinrich Theodor Konrad Schomann, wohnhaft in Lübeck, ist auf Grund der Bundesratsverordnung zur Fernhaltung unzuverlässiger Perfonen vom Handel vom 23. September 9I5' der Handel mit Lebensmitteln aller Art unterfagt worden.

Lübeck, den 10. September 1918. Das Polizeiamt. J. A.: Kropp.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Katasterinspektor Steuerrat Suckow in rankfurt a. Oder zum Geheimen Finanzrat und vortragenden at im Finanzministerium zu ernennen und den Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren m Ministerium der öffentlichen Arbeiten Gustav On ken und 2. Baum in Berlin den Charakter als Rechnungarat zu verleihen.

Ver ordnung über die Wahlen zu den Tie rärztekammern. Vom 9. August 1918.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc,

verordnen auf Antrag des Staats ministeriums, was folgt:

Die Amtsdauer der Tierärztekammern, deren Wahlzeit nach der Verordnung vom 7X7. August 1917 (Gesetzsamml. S. 89) mit Ende des Jahres 1918 abläuft, wird bis Ende des . 1919 verlängert. Die Neuwahlen zu den Tier— y haben demnach erst im November 1919 statt= zufinden.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhündigen Unterschrift und beigedrucklem Königlichen Insiegel.

Gegeben Großes Hauptquartier, den 9. August 1918.

(Siegel Wilhelm. von Breitenbach. Graf von Roedern. von Waldow. Spahn. von Eisenhart-Rothe. Wallraf.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der bisherige akademische Musikdirektor an der Universitãt in Tübingen, außerordentliche Professor Dr. Volbach ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen und natur—⸗ wissenschaftlichen Fakultät der Westfãälischen Wilhelms ⸗Universitãt in Münster ernannt worden.

Ministerium für Handelund Gewerbe.

Zu Maschinenbauschuloberlehrern sind ernannt worden die Lehrer Dipl-Ing. Artzt in Breslau, Dipl Ing. Sch wetje in Kiel, Regierungsbaumeister a. D. Dipl⸗Ing. Sch micker in Gleiwitz. Dipl. Ing. Zintl in Stettin, Dipl⸗Ing. Fen⸗ warth in Posen und Dipl-Ing. Ziegelmüller in Elberfeld.

Ministerium des Innern.

. Der Sanitätsrat Dr. Bernhard Krickau in Neumünster ist zum Kreisarzt in Neumünster ernannt worden.

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Tommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetzsammlung Selte 15) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß aus dem Betriebe der auf preußischem Gebiete belegenen Strecken der Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahnen: Quakenbrück Osnabrück, Ihrhove Neuschanz, Oldenburg Leer und Oldenburg Wilhelmshaven im Jahre 1917 ein kommunalabgabepflichliger Reinertrag von 151 385 6 erzielt worden ist.

Münster (Westf., den 9. September 1918.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. F Richard.

Bekanntmachung.

Dem Pferdemetzger Theodor Bödding in Günnigfeld babe ich auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (Reichs-Gesetzblatt Seite 603) und der dazu ergangenen Aus⸗ führungsbestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe pom 27. September 1915 den Handel mit Lebens- und Futtermitteln aller Art wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Der Königliche Landrat. J. A.: Ag

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsperordnung vom 23. September 1915 über die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGGBl. S. 6053) ist dem Kaufmann Paul Pielot von hier durch Ver⸗ fügung vom 8. August 1918 wegen Unzuverlässigkeit der Handel mit Zucker bis auf weiteres un terfagt worden.

Kreuzburg O.⸗S., den 26. August 1918.

Die Polizeiverwaltung. Rech e.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen bom Gewerbe NRGBl. Seite 603), ist dem Handelsfleischer Robert Liebich in Liegnitz, Pfortenstraße 14, durch Verfügung vom heutigen Tage der Handel mit Vieh wegen Unzuverlässigkeit un tersagt worden.

Liegnitz, den 29. August 1918.

Die Polizeiverwaltung. Charbonnier.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel wird der Frau Friedrich Helduser in Remscheid, Bismarckstraße 146, der Handel mit Lebensmitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs unter Auferlegung der Kosten der Veröffentlichung untersagt.

Remscheid, den 6. September 1918.

Der Oberbürgermeister. J. V.: Gertenbach.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 27 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter

Nr. 11680 eine Verordnung über die Wahlen zu den Tierärztekammern, vom 9. August 1918, und unter (

Ur. 11681 einen Allerhöchsten Erlaß, betreffend Bau und Betrieb der in dem Gesetze vom 2. Jult 1918 (Gesetz⸗ samml. S. 123) vorgesehenen neuen Elfenbahnlinien usw., vom 20. August 1918.

Berlin W. 9, den 11. September 1918. Königliches Gesetzslammlungsamt. Krüer.

i mmm ee, / // :;;;;;; .

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. September 1918.

Seine Majestät der Kaiser und König hielt in Essen in der Friedrichshalle, dem Versammlungslokal der Firma Krupp, an eine tausendköpfige Menge von Beamten“ und Arbeitern, nachdem ihm Herr Krupp von Bohlen und Halbach für sein Erscheinen gedankt und ihm die herzlichen Wünsche der Werksangehörigen für weitere Besserung im Befinden Ihrer Majestät der Kaiserin ausgesprochen hatte., saut Meldung des

„Wolffschen Telegraphenbüroz“ folgende Anf prache:

Meine lieben Freunde von den Kruppschen Werken!

Schon lange hat es Mich in diesem Kriege zu Ihnen hingezogen! Aber, wie Sie wissen, haben Mich vielfach militärische und politische Pflichten auf die verschiedensten Schlachtfelder, in die verschiedensten Gegenden des vom Weltkrieg durchtobten Europas gerufen. Deshalb habe ich Meinen Plan, zu Ihnen zu kommen, immer wieder aufschieben müssen. Nunmehr ist es Mir zu Meiner Freude endlich gelungen, hier- her zu kommen in die Werke, die Ich seit Meiner frühesten Kindheit in ihrer Entwicklung beobachten konnte und deren Besuch Mich immer wieder erfüllt hat mit der höchsten Bewunderung deutscher Wissenschaft, Erfindungsgahe und Tatkraft. Es gilt heute, dem Kruppschen Direk⸗ torium, den Werksleitern, den Arbeitern und Arbeiterinnen Meinen Kaiserlichen Dank auszusprechen für die geradezu überwältigende Art und Weise, in der die Kruppschen Werke dem deutschen Heere und seinem Obersten Kriegsherrn zur Verfügung gestanden haben und weit über menschliches Ermessen und Hoffen hinaus das Material geliefert haben, das die Armee im Laufe der steigenden Anforderungen in diesem gewaltigsten aller Kriege an sie hat stellen müssen. Gewaltiges ist geleistet worden, vom Tirektorium herab bis zum letzten Arbeiter und bis zur letzten Arbeiterin, und das unter steigenden Schwierigkeiten der Ernährung, Schwierigkeiten in der Bekleidung, Verlusten, Trauer und Sorgen aller Art, von denen kein Haus verschont geblieben ist, weder das Fürstenhaus noch das schlichte Arbeite rhaus, und nun noch dazu die steigenden Anforderungen an die deutsche Frau, die nicht allein die Sorge für Kinder und Haus ohne Mann tragen mußte, sondern obendrein noch ihre Kräfte in der Fabrik unter verschärfter Mühewaltung einsetzen mußte, um Waffen und Verteidigungsmittel den Männern draußen nicht fehlen zu laffen. Eine ganz ungeahnte Mobilmachung ist es gewesen, diese zweite industrielle Mobilmachung ohne Unterschied des Alters und Geschlechts, eine Anforderung, wie sie noch nie an das deutsche Volk gestellt worden ift. Und trotzdem ist ihr willig und freudig entsprochen worden. Da möchte Ich vor allen Dingen Meinen warmen Dank als TLamdesvater aussprechen, den Frauen sowohl wie auch den Mädchen und den Männern, daß sie so opferwillig ihre Pflicht getan haben trotz der drückenden Sorgen von Not und Elend, die uns alle getroffen haben.

Es soll keiner in unserem Volke glauben, daß Ich darüber nicht Bescheid weiß. Ich habe auf Meinen Fahrten durch das Land mit mancher Witwe, mit manchen Bauern und im fernen Osten und Westen mit manchem Landwehr⸗ und Landsturmmann gesprochen, der das Herz schwer hatte von Sorgen, die aber überstrahlt wurden von dem Gedanken: Erst die Pflicht, das andere kommt später. Ich babe Eure Sorgen in tiefstem Herzen empfunden. Was an landes! päterlicher Anregung hat geschehen können, um die Taft nach Möalich⸗ keit zu mildern und die Sorgen unseres Volkes zu verteilen, das ist geschehen. Es hätte manches anders gemacht werden können, und daß darüher hier und da Mißstimmung herrscht, ist kein Wunder.

Aber wem verdanken wir dies letzten Endes? Wer hat davon schen bei Anfang des Krieges gesprochen, daß die deulfche Frau und das deutsche Kind gusgehungert werden sollten? Wer ist es gewesen der den furchtbaren Haß in diesen Krieg hineingebracht hat? Das waren die Feinde! Wir wollen uns doch darüber klar . wie die Dinge stehen. Ein jeder von Euch bis in die fernste Ecke unseres Vater⸗ landes weiß, daß Ich keinen Schritt unverfucht gelassen habe, unserem Volke und unserer gesamten gesitteten europässchen Welt' diefen Krieg möglichst abzukürzen. .

Im Dezember des Jahres 1916 habe Ich ein offenes, klares un- zweit eutiges Friedens angebot im Namen des Deutschen Reiches und Meiner Verbündeten den Gegnern übergeben. Hohn und Spott und Verachtung ist die Antwort gewesen. Der da oben kennt Mein Gefühl der Verantwortung, Wiederholt in den vergangenen Monaten haben verantwortliche Leiter aus der Regie rung des Reiches in unzweideutiger Weise jedem, der es verstehen wollte, zu venstehen gegeben, daß wir jederzeit bereit sind, die Hand zum Frieden darzubieten. Die Antwort war der ausgesprochene Ver⸗ nichtungswille, die Aufteilung und Zerschmetterung Deutschlands. Es gehören aber zum Friedenmachen zwei. Wenn nicht beide wollen, kann es der eine nicht, vorausgesetzt, daß er den anderen nicht niederwirft.

So steht der absolute Vernichtungs wille, unserer, Gegner uns gegenüber, und dem absoluten Vernichtungswillen müssen wir den absoluten Willen, unsere Existemz zu. wahren, entgegenstellen. Unser tapferes Heer hat Euch diesen Willen durch dis Tat gezeigt, sei es im Vorstürmen, sei es in der Rick rte ben gung. fei es im Stellungskampfg. Es kommt nur darauf an, daß der Gegner möglichst biel verliert., Das ist erfolgt und das geschieht noch weiter. Unfere tödesmutige Mhrine hat es Gich bewie en; gagen starke slcherlegenheit hat sie den Feind an Skagerzat geschlagen. Unsere U-Boote nagen wie der verzehrende Wurm am Lebensmark der Gegner, mehr, wie unsere Feinde zugeben wollen. wenn es auch manchem unter h a ert. . 8, Heldentaten unseres Heenes und unserer Flotse ß ein Rückhalt geschaffen werden, nicht bloß in der Flotte muß ein zalt ge ö l ĩ Arbeit, sondern auch in Sinn und Gedanken unseres Volkes. Es handelt sich nicht nur darum, unserem tapferen Heere und unserer braven Marine Material und Ersatz nachguschieben, fondern es handelt sich darum, daß ein jeder Deutscher und eine jede Deutsche weiß, daß wir um unsere Existen; kämpfen und ringen, daß wit das Aeußerste aufbieten müssen, um uns siegreich u wehren.

Ich kann Mir wohl vorstellen, daß mancher unter Euch in dieser langen Kriegszeit sich wiederholt die Frage vorge legt hat; Wie hat das kommen können und warum mußte uns das passie ren, da wir doch wierzig Jahre Friedem hatten? Ich glaube, es ist eine Frage, die einer Antwort wohl wert ist. Cs ist eine Frage, die ö für ie Zufunft beantwortet werden muß für unsere Kinder und Gnlel. * habe auch lange darüber nachgedacht und bin dann zu solgender Ant- wort gekommen: Wir wissen alle aus unserer Jugend, aus ,. heutigen Leben, aus unserer Beobachtung: In der Welt ö ute mit dem Bäösen; Tas nst ein mal von oben so eingerichtet. . a 1 das Nein. Das Nein des Zweiflers gegen das Ja des ö ers ö. Ich mal sagen zu Euch, das Nein des Pessimisten gegen ö es Sptimisten, das Nein des Ungläubigen gegen das Ja des Glaubens- helden, das Ja des Himmels gegen das Nein der Hölle.

Nun, Ich glaube, Ihr werdet Mir darin recht geben, wenn ö. diesen Krieg bezeichnet als hervorgegangen aus J 1 neinung, und fragt Ihr. welche Verneinung es ist: Es ist ö neinung der Ezästenzberechtigung des dau tschen Volkes es ist die Verneinung aller unsergr. Kultur, es ist die Verneinung unserer Leistungen und unseres Wirkens. 3

Das deutsche Volk war fleißig, in sich gekehrt, strebsam, erfinde⸗ risch auf allen Gebieten; es arbeitete geistig und körperlich, Es gi aber solche. die nicht zu arbeiten wünschten, sondern auf ihren Lor— beeren ausruhen wollten. Das waren unsere Feinde. Wir kommen ihnen an die Nähte, und zwar Lurch friedliche Arbeit und friedliche Entwicklung: Industrie und Wissenschaft, Kunst und Volkserziehung, soziale Gesetzgebung usp. Dadurch kam unser Volk in die Höhe, und da kam der Neid. Der Neid veranlaßte unsere Gegner zum Kampf, und es kam der Krieg über uns, die wir ahnungslos waren. Und jetzt, da Tie Gegner sehen, daß alle ihre Hoffnungen, die sie in den früheren Jahren gehabt haben, tzügerisch gewesen sind, da unsere gema ligen Heerführer, nach deren Namen mit Recht Eure neuen Werkstätten genannt werden, . Schlag ihnen versetzt haben, nun erhebt ich auch noch der Haß dazu. .

ii . Meine . wer haßt? Der Deutsche, der Germane kennt keinen Haß; wir kennen nur einen ehrlichen Zorn, der dem Gegner einen Schlag versetzt, wenn er aber darniederliegt und blutet, reichen wir ihm die Hand und sorgen für seine Heilung. Der Haß zeigt sich nur bei den Völkern. die sich unterlegen fühlen. Wenn asso Meine Landsleute betrübt sind oder sich darüber wundern, daß ein so furchtbarer Haß bei unseren Feinden vorhanden ist, so liegt das daran, daß ihre Berechnungen verfehlt gewesen sind. Ein jeder, der den Charakter der Angelsachsen kennt, weiß, was es heißt, mit ihnen zu, fechten; der weiß, wie zähe sie sind. Im vergangenen Jahre in Tandern, wo unser Heer monatelang, einer fünffachen Uebermacht Stand bot, habe Ich gafagt: „Kinder, seid Euch eines klar, das ist kein Krieg wie früher, das ist ein Kampf um unsere Existenz, die man uns streitig machen will. Bei einem solchen Kampf geht es Zoll um Zoll. Wir wissen nicht, wann daz Ringen beendet sein wird, aber das Gine wissen wir, daß wir den Kampf bestehen müssen. Und nun, Meine Freunde, laßt Euch noch auf etzras hinweisen. . 2.

Ihr habt, gelesen, was kürzlich in Moskau passiert ist: die gewaltige Verschwörung gegen die jetzige Regierung. Das parla⸗ mentarisch regierte und demokratische Volk der Engländer hat die ult: ademokratische Regierung, die sich das russische Volk jetz zu formulieren begonnen hat, zu stürzen verfucht weil diese Regierung in, Wahrnehmung der Interessen ihres Vaterlandes dem Volf den Frieden, nach dem es schreit, erhalten, der Angelfachse aber noch keinen Frieden haben will. So sieht es also aus. Es ist ein Beweis des Gefühls der Unterlegenheit, daß es zu solchen verbrecherischen Mitteln greift.

Jetzt kommt es auf die letzten Anstrengungen an; es geht ums Ganze, und weil unsere Feinde es wiffen, well sie vor dem deutschen Heere den größten Respekt haben, weil sie einsehen, daß sie unser Heer und unsere Marine nicht niederzwingen können, deshalb ver⸗ suchen sie es mit der Zerfetzung im Innern, um uns mürbe zu machen durch falsche Geruͤchte und Flaumacherei. Das kommt nicht aus den Kreisen des deutschen Volkes, das find künftliche Mach— werke, Aber ein jeder, der auf solches Gerücht hört, ein jeder, der unverbürgte Nachrichten in Eisenbahn, Werkstatt oder andersws weitergibt, versündigt sich am Vaterland; der ist ein Verräter und herber Strafe verfallen, ganz gleich, ob er Graf sei oder Arbeiter. Ich Pöiß sebr wohl daß ein jeder von Guch mir darin recht gibt. Giagubt Mir wohl, es ist für Mich nicht leicht, jhen Tag die Sorge der Ver⸗ antwortung, für ein Volk von siebzig Millionen' zu tragen und Dazu mehr als dier Jahre alle die Schwierigkeiten und die zunehmende Not des Volkes zu sehen.

Ihr, habt Durch die freundlichen Worte des Herrn Krupp soeben gehört. daß Ich won dem Krankenlager der? Kaiserin, Meiner vielgeliebten Gattin und Eurer Landesmuster, komme Ich bin iahre⸗ lang an der Front gewesen immer so nahe wir möglich, um Meinen Truppen nahe zm. sein. Da traf Mich die Nachricht von der Er—⸗ krankung der Kaiserin. Ein jeder Gatte unter Ihnen weiß, was das beißt, wenn man so schwere Verantwortung trägt und dann solche Nachricht bekommtz. Mit Gottes Hilf ist die Kaiserin wieder auf dem Wege der Besserung. Es waren dles drei schwere Wochen. Ich bin beauftragt, in Erinnerung an die schönen! Stunden, die Ihre Majestät im ergangenen Jahre hier verlebt hat, ihre herzlichsten und innigsten Grüße zu übermitteln und Fuch, Männer, Frauen und Nädchen, aufzufordern, nicht locker zu lassen, nicht anders als auf die Ftimme des Gewissens zu hören und Cure Pflicht trotz der schweren Zeit zu, tun, bis der Friede da ist. ;

3 Wü, haben, ein schönes Wort, das uns die Heilige Schrift zuruft, das heißt: „Alle Eure Sor f t ö 5. e , ute Sorge werfet auf ihn, er sorget für uns. Dazu das andere Wort: Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes, ird Guch solckes alles zufallen. Das „lf beißen a, wir die irdischen Sorgen von uns werfen, damit wir frei sind für unsere Auf⸗ 966. . önnen wir Gott gefallen und sein Herz erweichen? De it, Raf ir here Pflicht tun. Worin besteht unsere Pflicht: hnser Vaterland frei zu machen. Infolgedessen haben wir auch die Verpflichtung, mit allen unferen Kräften auszuhalten im Kampfe Regen, eine Feinde. Jeder bon uns bekommt bon when seine Aufgabe zugeteilt. Du an deinem Hammer, Bu en deiner Drehbank und Ich

skting des

nem Thron. Wir müssen aber alle auf Gottes Hilfe be e Jain rns ist der größte Undank gegen den k Eee Euch ganz einfach und ehrlich: Haben wir denn eigent⸗ Eee um Zweifeln? Seht doch mal die vier Jahre Krieg an bing gewaltige Leistungen hinter uns haben. Eine halbe w gegen uns und unsere treuen Verbündeten, und jetzt haben 164 mit Rußland, Frieden mit Rumänien, Serben und ro sind erledigt. Nur im Westen kämpfen wir noch und wen, der liebe Gott im letzt'n Augenblick noch veriassen? Wir (rn sckämen über unseren Kleinmut. der kommt aber dann, mn = Gerüchten m Glauben schenkt. Aus den Tatsachen r en erlebt habt, da schmiedet Euch den festen Glauben an ft Cures Vaterlandes. . ;

. haben oftmals, daheim und im Felde, in der Kirche und 5 em Himmel „Eine feste Burg ist unser Gott“ gesungen, Een n ugeschallt hat in des Himmels Blau und in Gewitier⸗ e hinen. Ein Volt, aus dem Lin solches Lied entstanden ist, u itejwingbaz fein. Meine Bitte und. Meine Aufforderung. unh ind durch, Cuch an die gesamte Arbeilerschaft, die sich so ee chnet und. tüchtig bewährt hat, und durch Euch an das ge⸗ teutsh. Volk gebt dahin: für Mich und Mein Verhältnis en Vost sind maßgebend Meine Worte vom 4. August 1914: . kenne keine Parteien, Ich enne nur Itsche, Es ist jetzt. keine Zeit für Parteiungen; wir müssen el dle usammenschlig ßen zu einem Block und hier ist wohl wen das ort am Platze: Werdet stark wie Stahl, und der te Volksblock, zu Stahl zusammengeschweißt, der soll dem elne Kraft, zeigen. Wer also unter Euch entschlossen ist, é Reiner Aufforderung nachzukommen, wer das Herz auf dem mn Fit. hat, wer die Treue halten will, der stehe jeht auf und nnch Mir, an Stelle der gesamten deutschen Arbeiterschaft: Wir fen kämpfen und. durchhalten bis zum Letzten. belfe uns Gott. Und wer das will, der antworte mit Ja! Ursammelten antworten mit lautem Fah Ich danke Euch. öesem Ja gehe Ich jetzt zum Feldmarschall. Es gilt nun für

bon uns, die gelobte Pflicht auch zu erfüllen und an Geistes— rperfraft das Aeußerste einzusetzen für das Vaterland. Jeder X ; Jetzt heißt es: die Herzen stark und ö. ö so lange Amen! Und nun lebt

gil muß aus Herz und Sinn gebannt werden,

iche die Schwerter hoch, Rüskehn gestzafft zum Kampfe gegen gegen uns steht, und wenn es ndch tt. Dazu helfe uns Gott. beute

der Hetman der Ukraine General Skoropadski traf, Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, vorgestern nachmittag ffn zum Besuch auf dem Hügel ein. Im Gefolge des mt befanden sich der Rittmeister Selteniews ki, der Adjutant hmang, Graf von Berchem, ber Legationgrat der deutschen Frabordnung, und der Legationssekretär Assessor Dr. Meyer.

di nach dem deutsch-russischen Finanzabkommen am Entember fällige erste Rate der russischen Gold⸗ kubelßahlungen ist laut Meldung des „Wolffschen fuphenbüros« vorgestern in Orscha eingetroffen und von itngten der Reichs bank übernommen worden.

leer die wirtschaftlichen Unterhandlungen, die märtig zwischen Vertietern DOesterreich⸗ Ungarns und Hands in Salzburg stattfinden, sind in einzelnen seltungen und Fachʒeitschriften unrichtige Angaben ver⸗ iht worden. Da diese Nachrichten in den Bevölkerungs⸗ deren wirtschaftliche Interessen von ihnen berührt n, irrige Anschauungen hervorrufen können, weist die heitsche Allgemeine Zeitung“ erneut darauf hin, daß es Salzburg zurzeit nur um unverbindliche Vorbesprechungen

r Natur derartiger vertraulicher Fühlungnahmen entspricht it es in dem genannten Blatt, daß die Oeffentlichkeit iht Glanz allgemein gehaltene Auskunft erhalten kann. Wir müssen ir auf die Mitteilung beschränten, daß die Vorbesprechungen mem Grundgedanken ausgehen, das Wirtschaftsleben der ver n Mächte ohne feindliche Absicht gegen dritte Länder so iich wie möglich zu gestalten und damit das Bundesberhältnis mien, zurzeit noch im Fluß sind. Sobald sie einen gewissen erreicht haben, werden die Ergebnisse unter Würdigung ihrer leit und Tragweite von den zuständigen Instanzen mit aller it geprüft werden, wobei auch die beieiligten Kreise Deutsch⸗ genheit zur Stellungnahme finden werden. Erft nach Ab- n . kann in endgültige und bindende Verhandlungen werden.“

Um Oberkam mando in den Marken wird vom ö N. eine Auskunftszͤstelle errichtet, die zur Ver⸗ unnötigen Schriftwechsels telephonische Auskunft über wündigkeit, der verschic benen Behörden, Kriegs gesell⸗ n usw. insbesondere in Fragen, hie mit dem Kriegt⸗ win Zusammenhang stehen, Terleilt. Dienstzeit 8 Uhr ä lo Uhr Abend I g rechansqhlase Amt Zentrum

bot, 5r35, r 82 und) .d

Oefterreich⸗ Ungarn.

ar Finanzausschuß des öster reichischen Abge⸗ sänhaufes, hat in dritter Lesung mit“ 20 * gegen men die Kohlensteuer sowie mit 21 gegen 16 den . betreffend Erhöhung der Zuckerverbrauchs—

, angenommen. .

Polen.

n Kurjer Warszawagki“ berichtet, daß der Landwirt⸗ mmster Dzie rz ble ti nicht nur formell, sondern auch

. grundsäß licher Natur sein Abschiedsgesuch ein⸗

Groszbritannien und Irland.

. künfte Verhandlungstag des Gewerkschafts⸗ i in De r by führte die Entscheidung über Havelock nd dersuch herbei, die englische Arbelterschaft durch gang einer neuen kriegstreiberischen politischen n kehrte zu spalten. Wie „Wolffs Telegraphen⸗ uicht, wurde sein Antrag nach einer ziemlich gereizten nh, mit erdrückender Mehrheit abgelehnt. Weitere Er⸗ ö waren die einstimmig angenommene Entschließung zu⸗ non öomeru le in Irland und eine mit starker Miehr— benommene Entschließung zugunsten der Aufrecht⸗ he 3 Freihandels nach dem Kriege. Taylor egründung dieser Entschließungen auf, die unlängst

1 hegierung angekündigten Vorzugszölle innerhalb des

shen Reiches s. hin, gegen die die Arbelterschaft auf der Hut . und bern fn sehr energisch das Treiben des in Premierministers Hughes, der als Hoherpriester

der Schutzzollpolitik das Land bereise. Die Verfuche, die Ent— schließung durch den Hinweis zu Fall zu bringen, daß die ver— änderten wirtschaftlichen Verhälinisse nach dem Kriege die Schutz zölle zur Sicherung der Lebensbedingungen der englischen

beilerschaft notwendig machen könnten, waren vergebens. Die Entschließung wurde mit 2711 066 gegen 591 000 Stimmen angenommen.

. Frankreich.

Die 'französische Regierung hat dem „Wolffschen Tele— graphenbüro“ zufolge die schweizerisch⸗französische Han— del skon vention vom 20 Oktober 1906 sowie den Nieder—⸗ lassungsvertrag vom 23 Februar 1882 gekündigt. Die Bedingungen einer vorläufigen Verlängerung der Verträge werden geprüft.

. Rußland.

Die Versammlung des Don⸗Heeres beriet in ge⸗ schlossener Sitzung die äußere Politik des Atamans Krasznow und gab ihre Zustimmung und Billigung aller von ihm vor— genommenen Maßnahmen.

Niederlande. . Im August wurden an der 134 Minen angespült, wovon 115 und 6 unbekannter Herkunft sind.

niederländischen KRüste englischer, 13 deutscher

Dänemark.

ö Anläßlich des Geburtstages des Königs Christian am 26. Seplemher wird in Kopenhagen die nordische König s⸗ zu sammen kunft statzfinden. Der König von Norwegen trifft bereits am 25. ein und verbleibt bis zum 27., während der König von Schwe den am 23. Morgens auf einem Keiegs⸗ schiff eintrifft und Kopenhagen noch am selben Abend verläßt.

Die Zeitung „Börsen“ bemerkt zu diesem Besuch:

Die neug Zusammenkunft der Skaatsoberbäupter Ter nordischen Reiche wird keinen politischen Charakter haben, sie wurde nur durch den Geburtstag König Christians veranlaßt, wird jedoch gleichwohl inen, neuen erfreulichen Beweis für das herzlich« Ginverstandnis liefern, das die nordischen Völker und die Regierungen der drei Länder verbindet und dem in diesen ernsten Zeiten, wo das Zufammen— halten im Norden einen früher kaum geahnten praktischen Wert so— wohl nach innen als auch gegenüber den kämpfenden Mächten er— halten hat, nicht Bedeutung genug beigemessen werden kann.

Bulgarien.

Der König von Bayern hat laut Meldung der „Korre⸗ spondenz Hoffmann“ am 9. Seytember in Begleitung des Königs der Bulgaren im bulgarischen Großen Haupt⸗ Wartier einen Besuch abgestastet. Von dem stellertretenden Oberbefehlshaber der bulgarischen Armee und seinem Stabe am Bahnhof empfangen, schritten beibe Majestäten die Front der Ehren kompagnie ab, nahmen den Vorbeimarsch entgegen und begaben sich sodann in Automobilen in die Stadt, an deren Ehrenporte der Kreispräfekt, der Versitzende des Kreis ausschusses und die drei Abgeordneten des Bezirks mit einer großen Menschen⸗ menge die Majestäten begrüßten. Der Bürgermeister über—

reichte Salz und Brot als Zeichen der Huldigung der Stadt.

Auf dem Stadtplatz wurden dem König von Bayern die Offiziere und Beamten der Obersten Heeresleitung sowie sämtliche Armeeführer der Südfront vorgestellt. Die beiden Majestäten begaben sich sodann in die Mitte des im offenen Viereck aufgestellten 10. bulgarischen Infanterie⸗ regiments, daß der Zar dem König bei seiner Ankunft in Sofia verliehen hatte. Der Zar hegrüßte in einer Ansprache das Regiment und den König als obersten Inhaber. Der König dankte für die ihm durch Verleihung der Janhaber⸗ schaft zuteil gewordene hohe Auszeichnung und gab seiner Freude Ausdruck, damit in so nahe persönliche Beziehungen ö. braven bulgarischen Armee getrelen zu sein. Er ge⸗ achte der gemeinsamen Kämpfe bayerischer unb bul⸗ garischer Truppen und der hervorragenden Waffentaten des bulgarischen Heeres und sprach die Zuversicht aus, daß wir zu einem Frieden gelangen, der den verbündeten Völkern und Ländern eine freie, stanke Entwicklung verbürgt. Die Ansprache des Königs wurde von dem Zaren selbst dem versammelten Regiment in hulgarischer Sprache mit⸗ geteilt. Nach dim Vorbeimarsch des Regiments begaben sich die beiden Majestäten in das Generalstahs gebäude und nahmen hier einen Vortrag über die militär ische Lage an der Südfront entgegen. Danach fand Frühstückstafel statt, an der alle im Großen Hauptquartier anwesenden Offiziere teilnahmen. Nach⸗ mittags stattete der König in Begleitung des Zaren dem stell⸗ vertretenden Oberbefehlshaber der bulgarischen Armee in seinem Quartier einen längeren Besuch ab.

Ukraine.

Vorgestern ist in Kiew von dem ukrainischen Minister Gutnik, dem deutschen Botschafter Freiherrn von Mumm und dem österreichisch⸗ungarischen Botschafter Grafen Forgach ein Abkommen unterzeichnet worden, das die wirtschaft⸗ lichen und Ukraine einerseits und Deutschland und Oesterreich⸗ Ungarn andgrerseits für das Wirtschaftssahr 1918,19 regelt. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, wird nach diesem Abkommen die Ukraine den Mittelmächten bestimmte Mengen Getreide, Vieh, Zucker und andere Nahrungsmittel sowie Rehstoffe liefern oder deren Ausfuhr freigeben. Die Be— ahlung der wichtigsten ukrainischen Lebensmittel, insbe— e n. von. Getreide und Zucker, erfolgt auf Grundlage der ukrainischen Inlandpreise. Die Mittelmächte werben ihrerseits der Ukraine insbesondere bestimmte Mengen Kohlen und Mineralölerzeugnisse liefern. Ferner sind im Interesse des Verkehrs zwischen den Mittelmächten und der Ukraine Vereinbarungen über Fragen der Ausfuhr nach der Ukraine und der Durchfuhr, sowie über Eisenbahntarife und Zölle getroffen. In Verbindung mit dem Wirtschaftz— abkommen wurde ein Finanzvertrag in Höhe von 1600 Millionen Karbowanez geschlossen, der der Ukraine die Valuta der Mittelmächte sichert, deren sie für die beabsichligte Fundierung ihrer Währung bedarf. Die Mittelmächte da—⸗ gegen erhalten die erforderlichen ulrainischen Zahlungs mittel. Der Kurs beträgt 85 Karbowanez für 100 S6 und 560 Karbo— wanez für 100 Kronen. Es darf mit Sicherheit erwartet werden, daß das umfassende Abkommen, das nach wochen⸗ langen schwierigen Verhandlungen zustande gekommen ist und das den berechtigten Interessen der vertragschließenden Länder voll Nechnung trägt, mesentlich dazu beitragen wird, die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen der Ukraine und den Mittelmächten enger und freundschaft⸗ licher zu gestalten. ;

finanziellen Verhältnisse zwischen der

Amerika. Nach einer Reutermeldung autz Washington wird amtlich bekannt gemacht, daß die Einschreibung der 19⸗ 20⸗ und 32 36 jährigen Rekruten am 12 Sepiemher statftfindet.

Kriegsnachrichten.

Der Monat August brachte unseren Luft treit kräften in erbittertem Ringen mit einem zahlenmäßig stärkeren Gegner Erfolge von nie erreichter Größe. Höherer Kampfwert und geschicktere Verwendung unserer Lufistreilkräfte brachten die täglich erneuten Veisuche des Gegners, durch rücksichs⸗ losen Einsatz seiner Uebermacht die Luftüber legenheit auf den Großkampffeldern zu erzwingen, jedesmal unter großer feindlicher Einbuße zum Scheitern. Ab 8. August erlitt der Gegner in einer Großschlacht in der Luft mit einem Verlust von 61 Flugzeugen die bisher schwerste Niederlage im Luft⸗ kriege. Die Ballonbeobachter erwiesen sich heftigster feindlicher Gegenwehr zum Troß in der Erkennung und Bekämpfung feindlicher Ziele erneut als die zuverlässigen Helfer der kämpfenden Truppe. Flugzeuge und Flugabwehr geschüͤtze nahmen an den Erdkampfen, mehrfach mit entscheidender Wirkung, teil. Zahlreiche Tanks erlagen ihren auf nächste Entfernung vorgetragenen Angriffen. Das Kraftwagen⸗ geschütz ) vernichtete am 8. August sieben, Kraft⸗ wagengeschütz 30 am 24. August vier feindliche Sturmwagen. Unsere Bombengeschwader griffen feindliche Ziele mit der bisher größten Abwurfmenge von 1 157 957 Kg Sprengstoff an und verursachten neben vielen anderen ein vandfrel erkannten Bränden und Zerstörungen 14 besonders starke Feuersbrünste in Flug⸗ häfen und Lagern und neun heftige Exploslonen in Munitons depot. Nach den letzten Feststellungen büßten unsere Gegner durch unsere Waffenwirkung im ganzen nicht bloß die im Heeresbericht angeführte Zahl von 565, sondern die noch nie erreichte Zahl von 593 Flugzeugen ein. Hiervon sind 251 in unserem Besitz. Unser Gesamtverlust beträgt nur 147 Flugzeuge, von denen 79 in Feindeshand fielen. Bei Angrfffen auf dat Heimatgebiet murden im ganzen 26 feindliche Flugzeuge ver⸗ nichtet, davon 24 auf unserem Gebiet. Unsers Flugabwehr⸗ geschütze brachten insgesamt 62 Flugzeuge zum Absturz und zwangen 18 schwerbeschädigt jenseits zur Landung. (W. T. B)

Berlin, 11. September, Abends. (B. T. B) An den Kampffronten ruhiger Tag.

Großes Hauptquartier, 12. September. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Nordöstlich von Bikschootze wurden Teilangriffe bei Armen ti eres und am La Bass e kanal Vorstöße des Feindes abgewiesen.

An den Kampffronten entwickelten sich während des Tages unter starkem Feuerschutz mehrfach Infanterlegefechte im Vorgelände unserer Stellungen. Am Abend hestiger Artillerietampf zwischen den von Arras und Péronne auf Cambrai fährenden Straßen. Engllische Angriffe, die bei Eintritt der Dunkelheit gegen den Kanal⸗ abschniti Marquion Havrincourt vorhrachen, scheiterten vor unseren Linien. Auch zwischen Ailette und Aisne nahm das Artilleriefener am Abend wieder an Stärke zu. Die Infanterietätigkeit blieb hier auf Vorfelbkämpfe beschränkt. Auf den Höhen nordöstlich von Fis mes wurden französische Teilangriffe abgewiesen.

Erfolgreiche Erkundungsgefechte an der l othringischen Front und in den Vogesen.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichisch-ungarischer Bericht. Wien, 11. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz.

Auf der Hochfläche von Asiago scheiterten zwei feind⸗ liche Erkundungsversuche.

Im Asolone⸗Abschnitt, wo es dem Italiener unter Einsatz starker Artillerie gelang, in unsere Linien einzudringen, siellte ein Gegenstoß des Infanterie⸗Regiments Nr. 99 die Lage wieder her. An der Pigye⸗-Front erhöhte Artillerietämpfe.

Der Chef des Generalstabes.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 10. September. (W. T. B.) Tagesbericht.

Paläst inafront: Stellenweise lag feindliches Artillerie⸗ feuer auf unseren Stellungen und im rückwärtigen Gelände. Unsere schwere Artillerie nahm feindliche Lager Um Jerich« und den Brückenkopf unter Feuer. Sonst keine größere Ge⸗ fechtshandlung.

Afrikanische Front; Im August wurden zwei feindliche Ausfälle aus Hom s zurückgeschlagen. Im übrigen heirschte lebhafte Kampflätigkeit auf der ganzen Front.

Von den übrigen Kriegsschauplätzen nichs Neues.

Der Krieg zur See.

London, 11. September. (Reuter) Die Admiralität meldet: Infelge eines Zu sammen stoßes in dichtem Nebel ist ein englischer Zerstörer am 2. September gesunken;

keine Mannschaftsverluste.

Kopenhagen, 11. Seplember. (W. T. B) Dag dänische Ministerium des Aeußern teilt mit, daß der dänische Schooner „Johanne“ am 28. August in der Nähe von Cartageng versenkt wurde. Die Besatzung wurde gerettet und in Alicante gelandet. Das norwegische Ministerium des Aeußern teilt mit, daß der norwegische Dampfer „Taurus“ am 8. September bei Scarborough verfenkt wurde, Sechs Mann der Besatzung sind umgekommen, der Rest der Be⸗ satzung ist auf dem Tyne angekommen. Das norwegische Segelschiff „Richard“ ist am 4. Seplember 30 englische Seemeilen von Malorca versenkt worden. Die Besatzung wurde gerettet und in Barcelona gelandet.

Berlin, 11. September. (W. T. B) Um England herum versenkten unsere U-Boote J5 660 Bir. Re g.⸗T.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

————— ——