1918 / 220 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Sep 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Bulgarischer Rericht.

Sofia, 15 September. (W. T. B SHeeresbericht vom 14. September.

Mazedonische Front: Im oberen Skumbital zer⸗ streuten unsere Posten feindliche Erkundungs bteilungen. Auf der ganzen Front vom Prespasee bis zum Wardar erhöhte Feuertätigkeit. Westlich und nördlich von Bitol ia wurden mehrere feindliche Kompagnien, die sich unseren Gräben nach heftiger Artillerievorbereitung zu nähern ver⸗ suchten, durch Feuer zerstreut. Im Cernabogen beiderseits heftiges Artilleriefeuer. Südöstlich von Gradeschnitza und am Dobropolje griff der Feind nach langer Artillerie vorbereitung unsere vorgeschobenen Gräben zweimal mit be⸗ trächtlichen Kräften an. Von Huma bis Gewg heli längere Feuerwirbel der Artillerie beider Teile. Oestlich von Wardar und am Dojransee wurden englische Sturmabteilungen durch Feuer zerstreut.

Sofig, 16. September. (W. T. B.) Generalstabs bericht vom 15. September.

Mazedonische Front: Westlich des Ohridasees Patrouillenunternehmungen. An der Pelist er und an der Cernena Steng heftige Feuerüberfälle auf feindlicher Seite. Nördlich von Bitolig versuchten französische Kompagnien nach anhaltender Artillerievorbereitung sich unsern vorge⸗ schobenen Gräben zu nähern, wurden aber durch Feuer ver⸗ trieben. Im Cernabogen während des ganzen Tages heftiges Artilleriefeuer auf beiden Seiten. Im Abschnitt von Gra⸗ deschnitza bis zur Höhe Bahdövo fanden erbitterte Kämpfe statt. Feindliche Bataillone griffen an mehreren Punklen unsere Stellungen südlich von Gradeschnitza an, wurden aber mit beträchtlichen Verluflen zurückgewiesen; eine Anzahl französischer Gefangener blieb 'in unseren Händen. Weiter östlich, griffen nach besonders heftiger Artillerie⸗ vorbereitung französische und serbische Divisionen heute . unsere Stellungen bei Sokol, Dobropolje und Vetrenit an. Nach hartnäckigem Ringen gelang es ihnen, diese Punkte zu besetzen, wobei sie schwere Verluste erlitten. Um unseren Truppen unnötige Opfer zu ersparen, nahmen wir unsere Einheiten in diesem Abschnitt in neue Stellungen weiter nördlich zurück. Südlich von Huma hält dag heftige Artilleriefeuer auf beiden Seiten an.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 15. September. (W. T. B.) Tagesbericht. Palästinafront: Im Küstenabschnitt geringe Ar⸗ tillerietätigkeit. Feindliche Erkundunge vorstöße wurden von uns abgewiesen. 96. Gefechtstätigkeit beiderseils der Straße Jerusalem —Nabulus. Unsere Stellungen östlich der Straße lagen unter starkem Artilleriefeuer. Wir be⸗ lämpften feindliche Batterien bei Et Tell und vertrieben vor⸗ fühlende Aufklätungsabteilungen des Gegners. Im Jordan⸗ tal Artilleriekämpfe bei reger Fliegertãtigkeit.

Afrikafront: In den letzten Augusttagen scheiterten wiederholte Ausfallversuche der Italiener aus den Küsten⸗ plätzen Tripolis und Homs. Erfolgreiche Patrouillen— unternehmungen führten uns bis in die feindlichen Stellungen. In Tunis überfielen wir eine Kamelkolonne und erbeuteten 100 Kamele, einige Pferde und Waffen.

ö 66 den übrigen Fronten keine Ereignisse von Be⸗ eutung.

Der Krieg zur See.

Berlin, 16. September. (W. T. B.) Im Sperr⸗ gebiet um England wurden von unseren U⸗BVooten 7000 Br⸗R.T. versenkt.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Lon don, 16 September. (Reuter) Zur Torpedierun des Union⸗Castle⸗-Dampfers „Galway Castle“ wir gemeldet, daß das Torpedo den Dampfer zwischen Maschinen⸗ und Heizraum traf und ihn bis zum Sberbeck aufriß, so daß er in zmei Teile zu brechen drohte. Ein Boot wurde von einer großen Woge auf die sich drehenden Schraubenflügel des Propellers geschleudert, die es in Stücke rissen. Ein zweites Bot ist mit Mühe demselben Schicksal entgangen. Die „Galway Castle“ hatte 749 Passagiere, von denen die Mehr⸗ zahl aus Frauen und Kindern beftand.

Wohlfahrtspflege.

Im Sitzungssaale des Parlaments in Wien wurde gestein der Lon der. Deutschen Vereinigung für Krüppelfürsorge, der Deutschen Orthopädischen Gesellschaft und dem Verein der Technik für Kriegs— invalide veranstaltete Kongreß für die Kriegsbeschädigten«⸗ fürsorge feierlich eröffnet. In der Eröffnungesitzung nahmen, wie ·W. T. B.“ berichtet, unter anderen der deutsche Botschafter Graf von Wedel, der Fürst von Hatzfeldt, Herzog zu Trachenberg, der Kriegsminister Stoeger⸗Steiner von Steinstaetten, der Ministerpräsident Freiherr von Hussarek fowie andere Minister und zahlreiche Gäste aus, Berlin und Budapest teil. Nach der Eröffnungsansprache des Präsidenten, Professors Spitzi, hielt der Kriegsminiftfer Stoeger⸗ teiner eine Rede, in der er die Invalidenfürsorge als die dringendste und vornehmste Aufgabe des Staats bezeichnete, auf die bisherigen Leistungen auf diesem Gebiete verwies und den Wunsch ausdrückte, die Arbeit des Kongresses möge fruchtbringend sein zum Heile des Vaterlandes und seiner braven Söhne.

Kunst und Wissenschaft. Große Berliner Kunstausstellung 1913.

Von allen Berliner Kunstausstellungen ist die „Große Berliner“ infolge des Krieges äußerlich den einß neidendsten Veränderungen unterworfen gewesen. Seit ein paar Jahren findet sie nicht mehr im Moabiter Glaspalast statt, sondern, um ein Vielfaches des Be—⸗ standes verkleinert, in den schönen Räumen der Afademie am Pariser Platz. Sie wurde in zwei Abteilungen zerlegt, von denen eine in Düsseldorf und die andere in Berlin gezeigt wird, und diese Berliner Abteilung tritt diesmal nun erst gar als Herbstausstellung von ver⸗ hältnismäßig kurzer Dauer in die Erscheinung. Hat sie sich also äußerlich sehr verändert, so ist sie dem Wesen, nach sich gleich ge⸗ hlieben. Ueberraschungen gewahrt sie nicht. Dies lassen schon jene Bilder erkennen, die bei einem eisten Rundgang irgendwie auffallen. Karl Langhammer zeigt zwei ansprechendẽ Landschaften, von denen die in den kräftigen reinen Farben des Herbftes aufleuchtende Weide⸗ landschaft für dag reife Können und für die Art bes Künstlers sehr bezeichnend ist. Alfred Helberger, einer der fortschrittlichsten Maler aus dem Kreise der Großen Berliner Kunstausstellung, hält nach wie

vor an der tüpfelnden Technik fest und erzielt damit eine starke!

Helligfeit. er ist viellicht ein wenig 1uhiger und geschlessener geworgen. ei Ansick! von Eronterg im Taunus it eine besten Leistungen des Künstlers. Ter Münchener Ru dolf Schramm⸗ Zittau scheint die Kraft und das Temperament, mit denen er rüber seine großen Tierbilder binmalte, leider eingebüßt zu haben. Auch die beiden Hirschgartenbilder, die er in diesem Jahre ausstellt, sind matte Werke. Daß von dem Bilde mit dem lebhaften Treiben der bunten Menge eine gefällige Augenblickswirkung ausgeht und daß dem andern Werke eine gewisse Stimmung innewohnt, sei zugegeben. Fugen Brachts „Sonne und Regen“ und Berner Oberland sind schlechte und rechte Ausstellungsbilder sehr fesselnd im Mot ip, blendend hergerichtet und äußerst geschickt gemalt. Zum ersten Male merkt man sich den Namen Gu star Fenkohl. Swei Landschaften, insbesondere die Flußmündung“, schesnen von Ulrich Hübner herzu— kommen. Sie sind ebenso geschmackvoll und gut wie die Werke des Berliner Meisters gemalt und unterscheiden sich nur durch schwerere Farbengebung. Das unscheinbare Motiv aus einem Gutshofe von Hermann Hartmann“ Drewitz macht sich ank der kraftvollen Malerei, immer wieder angenehm bemerkbar. Von Hans, Hartig fah man selten ein so gutes und überzeugendes Werk wie die „Fischerstadt am Haff“. Für seine harten, schweren Farben fand er eckige, drängende Formen, so daß ein einheitliches Gebilde entstand. Um so öliger und . wirkt seine Strandansicht von Westerland auf Sylt. Ru dolf Kohtz behandelt in dem Bilde „Ritter und Fraun, das den Zu⸗ sammenklang eines blühenden Frauenleibes mit dem kalten, spiegeln⸗ den Metall einer Ritterrüstung zeigt, einen Vorwurf in der Art Corinths, aber unsinnlicher und schwerflüssiger als dieser. Mit durchsichtigen weichen und hellen Farben sucht Theo Sich muz - Bau diß , das Wesen einer ‚Herrenhuterin“ auszu⸗ drücken. Ausgezeichnet ist Wilhelm Blankes großes Gemälde Gotische Heiligengruppe'. Das Bild stellt eine Beweinung Christi dar und die Malerei wird den kantigen Formen der Holzschnitzerei sowie der verhaltenen Leidenschaft, die die Figuren zur Schau tragen, vollkommen gerecht. Hugo Vogels Riesenbild Tannenberg erfüllt den Zweck eines folchen Gef ichtsbildes, ohne dabei besondere malerische Schönheiten aufzuweifen. ö Usber, die Graphik und die Bildwerke sowie über jene Gemälde, die vielleicht erst bei häufigerem Befuch der Ausstellung zu dem Be⸗ schauer sprechen, sei ein ander Mal berichtet. Dr. Pl.

Verkehrswefen.

Der Privatgüterverkehr nach Rümänien ist wieder er— öffnet. Wie vor Kusbruch des Krieges mit Rumänien erfolgt der Verkehr unter der Bezeichnung Carmenzüge“, welche in den Sammel⸗ stellen Kandrzin, Pirna und Regensburg gebildet werden. Antrãge zum Abtransport find an die Erpreß' G. m. b. H., Berlin W 3 (Behrenstr. 45), zu richten. Die Vermittlung von Spediteuren ist

zulässig. Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen (Mittwoch) Salome“ mit den Damen Goetze, Pörard-Theisen vom Königlichen in München a. G. und den Herren Kraus, Schwarz und

ommer in den Hauptrollen gegeben, Dirigent: Herr Dr. St ie dtv.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Meine Frau, die Hofschauspielerin? in gewohnter Besetzung in Szene.

Die nächste Aufführung der Volks bühne, Theater am Bülowplatz, wird Anton Tschechows Komödie in pier Außügen Der Kirschgarten“, deutsch von August Scholz, sein. Das Stück ist in Berlin bisher noch nicht gespielt.

Im Komödienhaus wird am kommenden Sonnahend in Ab⸗ änderung des Spielplans Carl Rößlers Lustspiel „Die fünf Frank— furter“ aufgeführt. .

Nach einer Meldung von W. T. B.“ aus Leipzig brachte der zweite Abend des „schweizerischen M u sikfestes“ ein Symphonie—⸗ konzert im Gewandhause. Unter den Erschienenen war außer den schon im Bericht über den ersten Abend (siehe Nr. 219 d. Bl.) ge—= nannten ,, der sächsische Minister des Leußern Graf Vitzthum von Cckstädt anwesend. Bas Konzert hot Kompositionen der Schweizer Hans Huber, Sthmar Schoeck und Volkmar Andreae, die starken Beifall des ausberkauften Hauses fanden. Al Dirigenten wirkten Arthur Nikisch und die Schweizer Schoeck, Hermann Suter und, Fritz Brun. Gewaltige Lorbeerkränze wurden für die schweizerischen Weister niedergelegt, u. 4. vom Rat der Stadt Leipzig, von der Schweizer Kolbnie und von der Direktion des Gewandhauses.

Mannigfaltiges.

Am 15. September erfolgte in Potsdam nach einer Meldung ven . W. T. B.“ die Nagelung des 100 060. Nagels des Eisernen Kreuzes“ im Brandenburger Tore. Der feierliche Akt wurde von dem soeben aus dem Kaiserlichen Hauptquartiere zu⸗ rückgekehrten osmanischen Prinzen Abdu! Rahim vollzogen, der durch seine Zugehörigkeit zum 2. Garde⸗Feldartillerie⸗ Regiment be⸗ sonders nahe Beziehungen zu Polsd am unterhält.

Gestern vormittag fand bei herrlichstem Wetter die Feier des Kurban-Beiram-Festes im Weinberg⸗Lager Wünsdorf statt. Nachdem der Inspekteur der Gefangenenlager des Gardekorps, Generalleutnant von Ammon und der Kommandant, General Lon. Oesfeld, begleitet von zahlreichen deutschen und türkischen Offizieren, die Parade abgenommen, hatten, wurde der feierlich Gottesdienst abgehalten. An der Feier nahmen, wie W. T. B' berichtet, teil: der Großwesir Talaat Pascha. der Botschafter Rifaat vPaschg. der türkische Generalfonsul Ferid Bey, der versische Gesandtz Hussein Kuli Chan Nawab. Bel dem im Kafitio des Stun Jagers Zossen abgehgltenen, Essen sprach der Generalleutnant Un Ammon auf Seine Majestät den Sultan, während der Großwesir unter Betonung des unwandelbaren Bündnisverhältnisses zwischen der Türkei und Deutschland ein dreifaches Hoch auf Seine Majeftät den Deutschen Kaiser auzbrachte. .

Die Ausstellung des Kriegsagusschusses für Sammel— und Helferdienst , Aus allen Ecken“ in Berlin, Leipziger Straße 6h, wird am 19. September geschlossen werden.

Hunde an die Front! Bei den gewaltigen Kämpfen im Westen haben die Hunde durch stärkstes Trommelfenet die Meldungen aus vorderster Linie in die rückwärtigen Stellungen gebracht. Hunderten unserer Soldaten ist das Leben erhalten, weil Hunde ihnen den Meldegang abnahmen. Militärisch wichtige Meldungen sind durch Hunde rechtzeitig an die richtige Stelle gelangt. Obwohl der Nutzen der Meldehunde überall bekannt ist, gibt es noch immer Be— sitzer kriegs brauchbarer Hunde, welche sich nicht entschließen können, ihr Tier dem Vaterlande zu leihen!“ Es eignen sich Schäfer⸗ hund,. Dobermann, Airedale Terrier, Rottweiler, Jagdhunde, Leonberger, Neufundländer, Bernhardiner, Doggen, und Freuzungen aus diesen Rassen, die schnell, gesund, mindestens 1 Jahr alt und von über 0 em Schulterhöhe find. Die Hunde werden von Fachdresseuren in Hundeschulen abgerichtet und im Erlebensfalle nach dem Kriege an ihre Besitzer zurückgegeben. Sie erhalten die denkbar sorgsamste Pflege. Sie müssen) kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Abholung erfolgt durch Srdonnanzen— Also Besitzer: Eure Hunde in den Dienst des Vaterlandes! Die Anmeldungen für Kriegshund⸗ und Meldehundschulen an die Inspektion der Nach⸗ richtentruypen, Berlin⸗Halenfee, Kurfürstendamm 152, Abteilung Kriegshunde, richten. J

Dutzburg, 16. September. (W. T. B.) Die hier tagende achte Generalversammlung des christlichen Metal arbeiterverhanzes. Heutschiguds beschloß, folgendes Tele- gramm an Seine Majestäͤt den Kaiser zu fenden; . Vie in Duisburg

der

in der Tenhalle tagende Generalversammlung des christliche J . ; . ewa 100 065 n ieder umfaßt, sender Curer Majestät ehrerbietigsten D . 9 landes vaterlichen Worte, die Fure Majestãt J . 2. Werten aus an die gesamte deutsche Arberterschaft richtet und die in unser aller Herzen wäristen Widerhall finden. Bi christliche nationale Arbeiten haft gelobt Eurer Majestät unverbrssch⸗ liche Treue und weist den Verfuch der Feinde, zwischem den deutschen Volke und seinem Kaiser Mißtrauen zu fliften, mit Verachtung un Empörung zurück. Wir wollen durch resllose Pflichterfsllung ; wie Stahl in der Front wie in der Heimat helfen, den Vernichtu willen der, Feinde zu hrechen und dem deutschen Vaterlante nene glückliche Zukunft zu sichern.“ .

Dresden, 16. September. (W. T. B.) Gestern nachmittag trafen zehn Vertreter der baltischen Presse nach einem Besuch in Plauen und Bad Elster in Chem nitz ein. Hier wurde ihnen von der Stadt ein einfaches Mahl im Rathauskeller ge⸗ boten. Heute vormittag, besuchten die baltischen Gässe bie städtische Fach⸗ und Fortbildungsschule und die Werkzeugmaschinen⸗ fabrik von Relnecker. Von hier aus begaben sie sich nach dem Bahnhof, um die Fahrt nach Dres den anzutreten. In Dresden hatten sich guf dem Bahnhof zum Empfang der Balten ein- gefunden die Vorsitzenden des Landesverbandes der sächssschen Presse, des Ortsverbandes Dresden, der Pensionsanstalt deutscher Journaliften und Schriftsteller und des Vereins der Dresdener Presse, ferner der Wirkliche Geheime Kriegsrat Walde vom Kriegsministerium, Ge⸗ heimer Regierungsrat Dr. Barnewitz und Regierungsrat Dr. Heind⸗ vom Ministerium des Innern. Ju Fuß begaben“ sich die Herren durch die Stadt nach dem Hotel Bellevue, wo' um 7is- Uhr AÄAbends ein einfaches Essen stattfand, an dem auch Vertreter sächsischer Be— hörden und Tageszeitungen teilnahmen.

Buda pest, 16. September. (W. T. B.). Die deutschen Tagesschriftsteller unternahmen gestern einen Ausflug nach Esztergem, wo sie Gäste des Kardinals und Fürstprimas Dr. Csernoch waren. Bei dem Festmahl, das ihnen zu Ehren gegeben wurde, brachte der Kardinal einen Trinkspruch aus, in dem er sagte: Wir werden es nie vergessen, wie oft in Tagen drückender Sorge und Trauer Ihr ermutigender Zuspruch selbst ung aufrichtete, die wir tiefer in das Wesen der Dinge einzublicken vermögen und denen unsere Bil⸗ dung die Möglichkeiten des Trostes eher reicht als anderen; und wieviel größer muß erst ihre Wirkung auf unser Volk gewesen sein, in dem Sie derart die Kraft der Begeisterung und Ausdauer aufrechterhielten und es befähigten, vier Kriegsjahre ruhmreich zu bestehen. Auf diese mit stürmischem Beifall aufgenommene Rede antwortete der Haupt— schriftleiter der „Deutschen Tageszeitung“ Max Becker. Heute ver⸗ anstaltete der Fournalisten z? und Sch riftstellerverein „Otthon“ zu Ehren der Vertreter der reichsdeutschen Presse ein Abschieds⸗Festmahl, bei dem der Präsivent des Ver⸗ eins, das Mitglied des Magnatenhauses Eugen Rakosi, den Gäͤsten Abschiedsgrüße entbot. Der k Szterenyi begrüßte die Gäste als Mitglied der Regierung und als Schriftsteller und sagte; Trotz der Kürze der Zeit, die Sie bei uns verbrachten, konnten Sie sich davon überzeugen, daß hier eine Ration lebt, die zwar gering an 5h aber bestrebt ist, sich den großen Kulturnatignen anzureihen, die sich nicht begnügen will mit der altgewohnten Bezeichnung der ritterlichen und gastfreundlichen Nation, sondern bestrebt ist, die Bezeichnung eines arbeitsamen und eines arbeitenden Volkes zu Lrringen. Sie konnten sich davon überzeugen, daß diese Nation ihren althergebrachten Charakterzug, Anhänglichkeit und Treue, guch dem Deutschen Reiche gegenüber bestätigt, indem die Monarchie den geschriebenen Bündnisbertrag im Kriege durch den Blutvertrag bestärkte. Mit dieser Treue werden wir ausharren, werden wir durchhalten bis zu dem allseits erwünschten Ver⸗ ständigungsfrieden. Sie konnten sich davon überzeugen, daß fest steht und treu. die Wacht nicht nur am Rhein, sondern auch an der Donau. 8 Beifall) Namens der deutschen Presse sprach Landau,

erlin, den Dank für die genossene Gastfreundschaft aus.

Sofia, 16. September. (W. T. B.) In Warna ist am II. September die neue deutsche Schule eröffnet worden, zu deren ersten Kursen bereits gt Kinder angemeldet sind. Der Ein- führung der Kinder ging eine Schulfeier voraus, zu der der Präfekt, der Bürgermeister und der Schulinspektor von Warna erschienen waren. Zum orsitzenden des deutschen Schulkomstees wurde der dortige deutsche Konful Daehnhardt erwählt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

2 227 2 —— ö

Theater.

Künigliche Schanspiele. Mittwoch: Opernhaus. 19l. Dauer bezugsvorstellung. Salome. Drama in einem Aufzuge nach Oslar Wildes gleichnamige: Dichtung in deutscher Uebersetzung von Hedwig Lachmann. Musik von Richard Strauß. Musikalische Leitung: Hert Kapellmeister Dr. Stiedry. Spielleitung: Herr Bachmann.

Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus. 192. Dauerbezugsvorstellung. Meine rau, die Hoßfschauspielerin. Lustspiel ind dret! Attend von Alfred Möller kund Lothar Sachs. Spielleitung: Herr Oberspielleiter Patry.

Anfang 79 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 192. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ ö ö i a. Fidelio. Oper in zwei 6. . Ludwig van Beethoven. Text na dem Französischen von Ferdlnan Treiischke. Anfang 7 ö ö J

Schauspielhaus. I93. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Zum ersten Male: Die Verfuchung des Diogenes. Von Wilhelm Schmidtbonn. ierauf: Neu linstudiert: Zum 150. Male: Der erbrochene Krug. Von . von Kleist. Spielleitung: Herr Br. Bruck. Anfang 5 T.

Familien nachrichten.

Verehelicht: Hr. Regierungsassessor Eberhard von Schend mit Irl. Irmgard Gcker (Hambir . Hr. ö von Schenck mit Frl. Maria von Roux (Weggis am Vierwaldstãttersee). Geboren; Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Heike (Eberswalde). , Tochter: Hrn. Korvettenkapitaͤn Curt Hermann Rüstringen i. sldenß.). * Hrn. W. S. von Zitzewitz (Pre= endow): Hrn. Rittmeister Fritz von Bötticher (Trier). K Hr. Oberst a. D. William von Voigis⸗Rhetz (Braun⸗

m

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Ty rol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigentell: Der Vorsteher der Geschäftesstelle Rechnungsrat Men gering in Berlin.

Verlag der Geschäftzstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Nordzutschen Buchdruckerei unt Verlagsanstalt,. Berlin, Wilhelmstraße 33. ö

Vier Beilagen leinschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 73).

Erste Beilage

; 6 KJ, zum Deutschen Neichganzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

e 2z26.

Berlin, Dienstag, den 17. Septemhe

1918.

der in den Haupt

5 der ür lun. r r ien,

ischenden Kriege eine nicht ungpheßliche Verschiebung gegen di

. großen Teil zum Heeresdienft eingezogen. gegen die Wagenstößer getreten. Die

9 3 ; . ö Lohnzahlen darf., worauf ausdrücklich hingewiesen werden muß,

Dadurch ist das P

Verwendung jugendlicher und weibli Arbeit ĩ

ĩ ; J er u deiblicher Arbeiter hat er en.

Filegschaft stelt, sich der Murchschnitt der Löhne nichr er, et ö. sich fin . . . Die auf den Bergwerken beschäftigten Gefangenen und die von ihnen erzie

Gesamtzahl ber Arbeiter

Aichtamtliches.

Statistik und Volkswirtschaft. Nachweisung

erg baubezirken Preußens im II. Vierteljahre 14918 verdienten Berg arbeiterlöh ne.

4 ausdrüch en muß, nicht übersehen werde Zeit vor Kriegsbeginn erfahren hat. Die tüchtigsten und bestgelohnten

rozentverhältnis

un Ungelernte Arbeiter sind in normaler Leistungsfähigkeit ergeben würde.

Durch schnitts l öhne sämtlicher Arbeiter.

Verfahrene Arbeitschichten auf 1 3 .

Art und Bezirk des Bergbauetz IJ.

großer Zahl eingestellt worden.

lten Löhne sind bei der Aufstellung der Statistik außer Betracht geblieben.

ne daß die Zusammensetzung der Gesamtbelegschaft unter, dem Einfluß des el h ĩ Arbeiter der J. Lobnklasse (unterirdisch beschäftigte eigentliche ihrer Zahl zur Gesamtbelegschaft schon merkbar gegen früher verändert.

Bergarbeiter) Ferner sind an ihre Stelle junge Schlepper und Infolge der geringeren Leistungsfähigkeit der

Verdiente reine Löhne (nach Abzug aller Arbeltskosten

sowie der Versicherunggbeitrage)

II. V. J. J. R. S.

im ganzen

auf 1 verfabrene Schicht auf 1 Arbeiter

V.⸗J.

Jahresmittel 1918 1918 1918 1917

I labgerundet auf ganze Zahlen)

1.

II. B.- J. I. B. J.

. . B.. Jahresmittel . 1918 1918

1918 1918 7 46

ö . 6.

8.

a. Steinkohlenbergbau ,, . Ferch.

m Oberbergamtsbezirk Dortmund: a. Nördliche Revlere) J... b. Südliche Reviere) ...

120 961 25 946

249 862 67565

122 908 25 544

250 094 67 693

113 220 80 23 011 79

245 317 82 67 647 b 83

66 711238 13 949 904

200 919 419 52 946 886

65 976 959 12 605 128

196 120614 51 982 472

Eumme . Dortmund (a, b und Reyvler

ö, 328 876 ö Saarbrücken (Staatswerke).. 43 39 1 11049 ,,, 12 604

b. Braunkohlenbergbau m Oberbergamtsbezirk Halle 5... niche re,,

c. Salzbergbau m Oberbergamtsbezirk Halle.. m . Clausthal

38 246 10768

5 864 5 440

13 924 2738 10933 7624 1748 3070

d. Erzbergbau

Mansfeld (Ctupferschlefe) ..

a,, nn,,

n Nassau und Wetzlar. z . pnstiger rechtsrheinischer ů ö Inf fg. . .

Y siehe Anmerkung s) und 9)

) und

geren

Schicht der ch und in

engeren

Unterirdisch und in Tagebauen beschäftigte Bergarbeller im Sinne

329 170 13 629 10864 12 654

324 149 82 41329 79 9998 83 11 965 81

262 449 069 30 g80 360 8 139 202 10017090

19 568 627 77441943

36 734 . ͤ 78 10 696 79

5647 5 78 b 281 ? 78

2808109 2702 868

13 45 7. 76s zt 265 . ; 36 1 255 n 15 55 3 Sh ah 566 I 389 16 1 6h . : öh zh yz 5 65 4 14411 is

. der unteren Nachweisung. 3) Hinzu tritt der Wert ber wirtschaftlichen Beihilfen, insbesondere Brotkornzulage: im II. V.⸗J. 1918

. . 19159 02g Jahresmittel 1917 ,,,

Sonstige unterirdisch und in

Tagebauen beschaͤftigte Arbelter aussch

weiblichen

Ueber Tage beschäftigte Arbeiter l. der jugendlichen und

256 475 377 30 025 679 7823 572

9 817 176

18 101 444 7 087 933

2663 489 2577 399

7504087 1289 9379 7457 208 3348 325 2617886 1412493

289

& oo O =* ——— ( 83

S8

—=— C 0 2 O O OMC

für 1 Schicht. II. Durchschnittslöhne der einzelnen Arbeiterklassen auf 1 Schicht.

Jugendliche männliche Arbeiter

unter 16 Jahren Weibliche Arbeiter

Sinne))

Att und Bezirk des Bergbaus von der

reiner Lohn

reiner Lohn

von der von der

bauen beschäftigten .

rgarbeiter im en

Gesamt⸗ zahl der Arbeiter

Dauer einer unterirdis age

T Be

1918

Stunden

II. V.⸗J.

reiner Lohn

reiner Lohn reiner Lohn

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Jahres⸗ mittel 1917

Gesamt⸗ * Gesamt⸗ zahl der II. V. J. 53. zabl der Arbeiter 1918 1917 Arbeiter

bh .

II. V. J.

Jahres mittel 1917

Gesamt⸗ jahl der Arbeiter

Gesamt⸗ zahl der Arbeiter

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Jahres⸗ mittel 1917

II. V. J. Jahres ˖ 1515 mittel

. 1. 2.

6. ; 8.

15.

. Steinkohlenbergbau 9berschlefien ö. . 3 . WUederschlesien ? ; berbergamtsbezirk Dortmund: a. Nördliche er,, Südliche Reviere 9)

8-129) 8

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ö . Salÿjbergbau dberbergamtz ezirk Halle. m d erbergamte bezirk Clausthal m e. 6 .

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Ausschließlich der Ein⸗ und Ausfahrt, aber einschließlich der Pausen.

1 ) Besamtzabl der Arbeiter vergl. Spalte 2 von J.

er .

2 9

nmerkung ?) bei J.

339 vH; bis 8 Stunden; 56,6 vo: bis 15 Stunden; 6,5 vH: bis 11 Stunden; O0 vH: bis 12 Stunden. 7 h op. 6 Stunden; O, vH: bis 7 Stunden; 98,9 vy: . 9 vH: bis 5 Stunden; 1,5 v: bis 7 Stunden; 9s, vH: bis 8 Stunden. bis 5 Stunden; O3 vh: bis 7 Stunden; 8,6 vH: his 8 Stunden. „bis 6 Stunden; 92 vH: bis 7 Stunden; 99,7 vH; bis 8 Stunden. fiche Reviere: Dortmund II. Dortmund ili, Ost⸗ Regllinghausen. West⸗Recklinghausen, Nord⸗Bochum, Herne, iche Reviere; Dortmund 1, Witten, Hattingen, Süd⸗Bochum, Essen 1, Werden.

8 Stunden.

& & &᷑ & R d OC D do

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Gelsenkirchen, Wattenscheid, Essen , Essen Ul, Oberhausen, Duisburg.

Sandel und Gewerbe.

. Des Rhein isch-Westkärische Kohlen syndikat, Cssen, . laut Meldung . . T. 3. auf den 30. September eine erg fs n mh i ein, auf deren Tagesordnung die i f asung über besondere Aufwendungen gemäß § 33 des Syn⸗ lie ö ass, und die Berufung der Gewertschaft Mont Cenis gegen h , 39 Geschäftsausschusses über die Preisunterschiede

hgentokssorten sfehen.

n Die Poldaushente der in den Transvaa Chamber of o vereinigten Minen betrug, wie W. T. B. ergänzend (. Nr. 218

L. Beil. des „R. u. St. A.“ mitteilt, im August 1918 740 210 Unzen Gold im Werte von 3 144211 Pfund Sterling, der Außen— distrikte 20361 Unzen Gold im Werte don S6 488 Pfund Sterling. Die Gesamtausbeute betrug daher im August 1918 3230995 Pfund Sterling gegen 3212 929 Pfund Sterling' im Juli 1918 und gegen 6 214 M9. Pfund Sterling im August 19517. Ende des Monats waren in Goldminen 179 390, in Kohlenbergwerken 11 9ö0 und in Diamant- minen 4964 Arbeiter beschäftigt.

Großbritannien. Hinweis auf den Nachtrag zur Schwarzen Liste.« Die in der „London Gazette“ pom 14. und

28. Juni, 26. Juli 1918 veröffenilichten Nachträge zur Schwarzen

Liste liegen der Nr. 138 der

Nachri l ĩ und Landwirtschaft“ vom 14. d. Hag chten . Ind eh tr

Die; Börse zeigte heute ein chwächeres Au Es herrschte auf allen Gebie ar erer, 9 Verkäufen Anlaß gab se zur Folge hatte Im . u. a. waren auf em Bergwerks⸗ und

ichn