1918 / 227 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Sep 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Geschãft sang, scweit es sich um kriegswichtige Arbeilen bandelte, ziemlich rege weisungen der Krankenkassen lassen für die am in Beschäftigung stehenden eine Zunahme von Im Monat zuvor w um 98 358 oder um 1,58 vH gefallen. männliche Geschlecht etwas weniger st Die Zahl der Männer läßt am 1. September 191 bon 453 559 oder 1,0 vH (gegenüber einer im Vormonat) erkennen; die der Frauen u . zugenommen 1.1 vH im Vormonat). Im monat macht sich also für beide Gen geltend. Die am 1. September 191 beiden Geschlechtern geringer als die festgestellte; sie betrug nur 0, vo. der männlichen Beschäͤftigten ist zu Landwirtschaft tätigen Kriegsgefangenen in der Kranke nicht einbegriffen sind. auf die Ges Krankenktassenstatistik doch den weitaus überwiegenden

Nach den Feststellungen von 34 Fachverbänden, die 241314 Mitglieder berichteten, Ende August 854 oder O, v́h. über eine Arbeitslosigkeit von e Die Arbeitslosigkeit ist also gleich 1914 17 gegenüber ist ein Rückgang der Im August 1917 hatte die 1915 25 vH und wbb betragen.

Die Statistik der Arbeitsnachw nur für das weibliche Geschlecht eine andranges erkennen. Im August kamen auf 100 offene Stellen bei . Personen 48 Arbeitsuchende (gegen 48 im Vormonat), chlecht dagegen 79 (gegen 85 im Vormonats. Im es war der Arbeitsandrang bel den Männern Und Mitte Sep- Arbeitsmarkt⸗An⸗

J. September mit Anfang August l, vᷣ erkennen.

Mitglieder im Vergleich insgesamt 89 660 oder ar die Zahl der Beschäftigten

An der Zunahme ist das eibliche beteiligt. 8 eine Zunahme Verminderung um 1,9 vH nd Mädchen hat um 46101 Verminderung von g im Vor⸗

ark als das w

ergleich mit der Feststellun chlechter eine veistärkte Zunahme 7 aufgetretene Zunahme war bei am 1. September dieses Jabres Bei der Beurteilung der Zahl berücsichtigen, daß die Berg⸗ und Industrie nkassenstatistik Aber obwohl sie sich auch im übrigen amtzahl der HBeschäftigten erstreckt, umfaßt die Teil derselben.

betrug die Arbeitslosenzahl Im Juli war von 33 Fachverbänden benfalls 0, vH berichtet worden. t Dem August der Jahre Arbeitslosigkeit festzustellen. Arbeitslosigkeit 98 vo, im August 1916 im ersten Kriegsmonat August 1914

eise läßt im Berichtsmonat weitere Abnahme des Arbeits

den mannlichen beim weiblichen August des Vorjahr bei den Frauen etwas größer (49 bezw. 86). Die bis tember reichende Statistik auf Grund des zeigers“ weist gegenüber dem Vormonat keine wesentlichen Aende⸗ Im Vergleich mit dem Voriabr ist der überschüssigen Arbeitsuchenden zu

Die Berichte der Arbeitsnachweisverbände über die Ver— mittlungstätigkeit im August lassen für Westpreu ßen eine erhöhte Nachfrage nach Arbeitskräften erkennen, sondeis der männlichen Personen Schwerin nahm die Beschäftigung in der Rüst Im Großherzogtum Sach schen Staaten Männern zu⸗, landwirtschaftliche dagegen bestand

rungen der Verhaäͤltnisse auf. eine Verminderung der Zahl verzeichnen.

während das Angebot be⸗ Mecklenburg uäagkindustrie zu. en und den anderen thüringi⸗ Arbeitsuchenden den weiblichen Personen abgenommen. Vermittlung Hannover,

wenig nach⸗ Braunschweig, g, Bremen und Schaumburg-Lippe in der Land? chaft große Nachfrage nach weiblichen Arbeitskräften. Inrustriearbeiter aller Art konnte die werden. Gegenüber dem im Handels gewerbe w nischen Arbeitskräften vorhanden, die jedo

An Hauspersonal aller Art beste In Baden haben sich die im Berichtsmonat im all ist auch hier kräften zu verzeichnen, z. chine nindustrte während sich die Vermittlung von landwrrts hältnismäßig günstig gestaltete. bei den männlichen gelernten Arbeitern n In der Me

Oldenbur

Nachfrage nur zum Teil gedeckt Angebot ungenügend ausgebildeten Personals e nach ausgebildeten tech⸗ nicht ausgeglichen werden ht immer noch Mangel. Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt emeinen nicht wesentlich geändert.

ein Mangel an gelernten Arbeits⸗ B. bei der Metaliverarbeitung, Bauge werbe, chaftlichen Arbeitern ver⸗ In Elsaß-⸗Lothringen stieg Personen die Nachfrage nach gelernten' und un“ och weiter und konnte nur jeilweise befriedigt tallverarbeitung und chemischen Intustrie, über⸗ schwere Berufsarbeit, bestand starke Nachfrage nach A gebot der weiblichen Personen zu häuslichen erschwindend gering geblieben. Im Handelsgewerbe ch hier an tüchtigen, erfahrenen Kontoriflinnen' sowie innen, wäbrend das Angebot von Anfängerinnen stetig

Reichsarbeitsblatt“ eine aus⸗ über Beschäftigung, Arbeits— Auch über den Arbeitsmarkt Sland, sodann über Bergarbeiterlöhne, ales wird berichtet, Auslande veröffentlicht.

ar große Nachfra

beiterinnen

mangelt es au an Buchhalter

Dem Gesamtüberblick läßt das führliche Wiedergabe von Berichten losigkeit, Arbeitsnachweis usw. folgen. und die Arbeitslosigkeit im Au ferner üher Wohnungspolitik neues Material über Tarifverträge im

Wohlfahrtspflege. Der Hauptausschuß für deutsche

in England und W

Jugendherbergen der ein Netz zweckmäßiger, nahezu kostenloser Unterkunftsstätten für alle jugendlichen Wanderer in ganz Deutschland zu schaffen sucht, hat joeben seinen 6. Jahresbericht herausgegeben. Aus ihm ist zu entnehmen, das 1917 der Befuch durch Jungwanderer in Westfalen (4408) und Schleswig-Holstein mit Hansagebiet 3345) am größten war. Die übrigen deutschen Gege herbergen eingerichtet sind, wie die R Pessen⸗Nassau, das Königreich Sachsen (über 400 Nächtigun blieben hinter jenen Besucherzahlen weit zurück. Gegenüber aähre minderte sich die Gesamibesucherzahl um faff is auf 9737. Während lieivon sa auf Knaben und is sählte rund die Hälfte aller besuchte Herberge wies 10

in Altena in Westfalen,

nden, in denen bisher Jugend⸗ heinprovinz (1051), gen) usw. ,

auf Mädchen entfielen, zur schulentlaffenen Jugend. Die stärkst⸗ 6 jugendliche Wanderer auf.

mancher Begleiterscheinungen des Wellkriegs neigte die Jugend ausgedehnten und anstrengenden Fernfahrten zu, vielfach mehrere Tage oder gar Wochen in einundderselben Unter⸗ erbergen vielen Stadtkindern nicht ndern auch Stützpunkte für das Nahrungsmittel Jugendherbergen dienen heute schon als Nest für die sche und als Obdach sür die durchwandernde Jugend (Jugend⸗ Als Hauptverbraucher der menschlichen Kraft unterstützt ein großer Teil der deutschen Industrie den für die schluß geplanten Ausbau des Herbergsnetzes duich Das preußische Minssterium der geistlichen und elegenheiten überwies dem Hauptausschuß 3000 9s, unsche Ausdruck gegeben wurde, daß die mit Zu eingerichteten Herbergen QAbhut von Gemeindebehörden genommen werden möchten. oder Landesausschüsse Zur Bekämpfung Hauptausschuß

Auch der

sondem verbrachte

So wurden dle allein billige Sommerfrischin, begehrenswerter

tunftsstätte.

eit nach Friedens⸗ (zum Teil regel⸗ mäßige) Beihilfen. Unierrichtsan mwobei dem

dieser Spende

im Berichts⸗

Provinzial⸗ sich greifenden

jahre 5 gebildet. Wanderunsitten

Jugendwanderbünden heraus gegeben. , Freunde des Wanderns und der Jugend unent erhalten, legt wieder davon Zeugnis ab, daß der deutsche Jugendherbergen alles daransetzt, dem n zu eiwartenden Andrang von Jungwanderern durch, Schaffung geeig⸗ neler und billiger Jugendherbergen und leichte Zugänglichkeit in un= serem ganzen Vaterlande gerecht zu werden.

Kunst und Wissenschaft.

In der Gemäldegalerie des Kaiser F . wurden bei den Altdeutschen und Altniederländern zwei Neueiwer— hungen von Bedeutung eingereiht. Saal des Genter Altars.

verbreitete vorliegende Jahresbericht, den eltlich zugesandt ptausschuß für

Friedrich⸗Museums

Die eine hängt vorläufig im Sie ist eine Maria mit dem Kinde von dem Maler Geertgen⸗St. Jans, und konnte aus der vor einiger!

Zeit aufgelösten Sammlung Carl von Hollitschers für das NMuseum 6 werden. Von 333 Meister, dem einzigen Holländer des 15. Jahrbunderts, von dem wir eine runde ¶Vorstellung haben, sind nicht eben viele Werle erhalten, denn schon mit 2! . soll er gestorben sein. Das Marienbild, ungewöbnsich groß in den Abmessungen, ist schon typisch bolländisch im Charakter: die großen und starken, etwas schwerfälligen Formen der nicht gerade anmutigen Mutter init ihrem herrlichen vollen Blondbaar, das steife unde dich. köpfige Kind, das von einer wunderbar gezeichneten mütterlichen Hand ehalten wird und mit einem Blümchen spielt, zeigen die Eigenheiten ollandischer Rasse. Die liefe Farbigkeit vor dem Damastvorhang ist von boher Schönheit. Die Hintergrundslandschaft mit der 6 Wassermühle deutet auf die Blüte der holländischen Landschafts kunst voraus, und die feine Lichtbehandlung etwa wie die Füße des Kindes den dem voten Wiederschein des Marien mantels beleuchtet werden Zyerrät gleichfalls eine der besten Eigenheiten, die der holländischen Malerei stetz ihr besonderes G. präge gegeben haben. Die andere Neuer- werbung ist eine Beweinung Cbristi von dem oberschwähischene Meister von Meßkirch, die Kommerzienrat J. Mandelbaum der Galerie schenkte. Der im zweiten Viertel es 16. Jahrhunderts tätige Maler ist in seiner Farbenkunst auf gut erhaltenen Tafeln wie dieser mit seiner bellen und flockigen Art von einer überraschenden Frische. Etwa wenn er hier die Magdalena, die sich mit ihrer Salbbüchse der Gruppe der Trauernden unter dem Kreuze näbert, ganz in Weiß kleidet und nun völlig im Lichte modelliert. Hinter der frommen Scene öffnet sich eine reiche Landschaft am fer eines Stromes mit Burgen auf den Haarlemer Höhen, ein Bild prangender süddeutscher Schönheit.

Literatur.

Die von Seiner NM ajestät dem Kaiser und König am 11. September in der Friedrichshalle in Essen an die Beamten, Arbeiter und Arbeiterinnen der Kruppwerke gehaltene Rede ist in Broschürenform im Verlage von Karl Heymann in Berlin (W. B, Mauerstraße 43,344) erschienen. 1090 Stück kosten 100 „6; größere Bezüge werden zu Mengenpreisen abgegeben.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhaufe wird morgen, Donnerstag, Salome“ mit Fräulein Bommer vom Königlichen Hoftheater in Wiesbaden als, Gast, Frau Goetze und den Herren Kraus, Schwarz und Sommer in den Hauptrollen auf eführt. ; Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Meine Frau, die Hofschauspielerin“, in der gewohnten n, gegeben. In den Kammerspielen des Deutschen Theaters geht in Abänderung des Spielplans am Freitag Felix Saltens Einalterzuklus „Kinder der Freude; in Szene. Am Sonntag wird Ludwig Fuldas Traumschwank „Die Richtige! mit Else Heims und Hans Waßmann in den Hauptrollen in den Spielplan auf— genommen. Im Deutschen Opernhause geht Eugen Onegin“, Oper von Peter Tschaikowsky, am Freitag, neu einstudiert, in Szene. Die Hauptrollen sind mit den Damen Herta Stolzenberg Tatjang), Margarete Bach (Olga), Emma Vilmar (Larina), Paula Weber Filipjemna), und den Herren Holger Börgesen (Eugen Onegin), Rudolf Laubenthal (Lenski)h, Ernst Lehmann (Fürst Gremin), Edwin Eier riguet), Richard Rübsam (Hauptmann) besetzt. Musikalischer eiter ist Iznaz Waghalter, Spielleiter: Dr. Kaufmann.

In der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche veranstaltet der Organist Walter Fischer morgen, Donnerstag, Nachmittags 6 Uhr, ein Orgelkanzert,, bei, dem Emy Freifrau von Stetten (Sopran) und der St. Michaelkirchenchor (Dirigent Kgl. Nusik⸗ direktor Dr. Kromolocki) müwirklen. Das Programm enthält klassische und zeitgenössische Kirchenmusik. Eintritiskarten zu 1, 4 ,. und O60 (Kirchenschiff) sind bei Bote & Bock, Wertheim und Abends am Eingang der Kirche zu haben.

Konzerte.

Georg Schnsevoigt, städtischer Musikdirektor in Helsingfors, künstlerischer Leiter und erster Dirigent des Konzert⸗ vereins in. Stockholm, veranstaltete mit dem verstärlten Phil harmonischen Krchester dieser Tage ein Finnsches Konzert in der Philharmonie. Finnische Mustk ist bei uns ja keine Neuigkeit, da bereits seit Jahrg hier Werke von Sibelius, Palmgren usw. aufgeführt werden. Kompositionen dieser beiden Meister standen wiederum auch an der Spitze, des Pro— gramms dieses Konzertes. Mit besonderer Leidenschaft dirigierte

err Schnéevnigt die D⸗Dur-⸗Spymphonie von Sibelius, ein Werk voller kleiner farbenprächtiger Klangmalereien, unterbrochen von wehmütigen Tönen der Bläfer, die besonders viel und oft ein⸗ setzen. In wirksamem Gegensatz dazu stand das Klavierkonzert von Palmgren „Der Fluß“: ein fesselndes, phantastisches Dahingleiten, welches Frau Sigrid Schnéevoigt mit schönem Ton und großer Virtuesität vortrug. Das Drchester gab bei beiden Werken sein Bestes. Eine angenebme Unterbrechung bot zwischen⸗ durch der Vortrag einiger Lieder von Meritanko, Järnefelt, Melartin und Sibelius, die Irma Tervant mit ihrem besonders im Piano wohlklingenden Alt warm empfunden wiedergab. Einige Tage später gab der Kapellmeister Hermann Sch erchen in demselben Saal sein erstes Symphoniekonzert mit dem Phil⸗ barmonischen Orchester. Der Konzertgeber, der erst vor kurzem aus fast vierjähriger russischer Gefangenschaft zurückgekehrt ift, hatte, außer Mozarts Es dur⸗Syinphonie und Bruckners Sechster, eine Reu⸗ heit für Berlin auf seine Vortragsfolge gesetzt, und zwar aus PHfitz ners Musik zu Ibsens „Fest auf Solhaug“ die Vorspiele zu den drei Akten. Dat Vorspiel zum ersten Akt beginnt mit einer in Oktaven geführten Melodie, die die nordische Stimmung, die über Ibsens Jugendwerk liegt, wundersam wiedergibt. Rur schade, daß das fesselnde Tonstück für Bühnenaufführungen der Dichtung reichlich lang geraten ist. Das Vorspiel zum zweiten Aft bringt überschäumende Festesfreude überzeugend zum Ausdruck, während das zum dritten Akt zunächst die Tragik der Schwesterliebe in düsteren Farben malt, bis Fanfaren das Herannahen des Herolds des deus ex machina in Ibsens Dichtung verkünden. Das stimmungs⸗ volle, prächtig durchgeführte Vorspiel klingt zart aus. Ver Kapell⸗ meister Scherchen verdient für die Ani ne der drei Vorspiele Dank, war ihnen aber nicht der geeignete Ausdeuter. Besser gelang ihm die Wiedergabe der Mozartschen Es⸗Dur⸗Symphonie, wenn auch ein nicht immer genaues Ginjetzen der einzelnen Stimmen und rein äußerlich ein Zuviel an äußeren Be⸗ wegungen das im anf günstige Bild hier und da trübten. Ein anderer Orchesferleiter, Kurt von Wolfurt, der sich ebenfalls an der Spitze des Philharmonischen Orchesters in der Phil⸗ harmonte vorstellte, brachte eigene Kompositionen zu Gehör: Zu⸗ nächst a, Meeres“, ein Tonstück für großes Orchester, das trotz mancher Schönheiten durch seine Länge und das oft vari'erende Hintereinanderreihen von Motiven ermüdete dann Vertonungen einiger Goethescher Lieder, die von Cornelis Bronsgeest vorgetragen wurden, aher wenig Eindruck machten, da man wegen der allzumassigen Orchesterklänge nur wenig von ihnen hören konnte. Daß letzte Lied (E„Zigeunerlied“ schien indessen dem Publikum zu gefallen; ei mußte wiederholt werden, Als Dirigent bewies Kurt von Wolfurt im 2. Satz von Bruckners IV. Symphonie bemerkenswerte Be abung, die aber noch der Festigung und Vertiefung bes f ec Ausverkauft war ein Wagnera end von Hans und Martha Mühlau sen, der unter Mitwirkung des Philbarmonischen Oxchesters ebenfalls in der Philharmonie stattfand. Es zeugt daß, für die Beliebtheit des Sängerpgares, dessen großzügige Leistungen auch an diesem Abend gebührend gefeiert wurden; denn neben dem ausglebigen, das Orchester äberstrahlenden

Stimmenmaterial heider Künfller ist & auch der, verftändige

ige Vortrag, der die Zuhörer durch- eg fesest' r gus „Siegjried⸗ und dem, lvrischen Pieislied Walters aus den Meiftersingern / wirksame Leistungen; die Sängerin brachte in der dra⸗ matischen Ballade Sentas aus dem i enden Holländer / und dem berr⸗ lichen Liebestod aus Tristan und Nolde“ alle Register ihrer hochent, wickelten Vortragskunft zur Geltung. Beide Künstler vereinigten sich dann in den Zwiegessngen aus, Walküre. und- Götterdämmerung. und stellten hier noch packend gesteigerte Leistungen bin. Das Orchester begleiteie mlt hingebendem Verständnis und holte sich einen Eondererfoig mit den Vorspielen zu den Opern „Der fliegende Holländer und Die Meistersinger von Nürnberg“, wofür seinem vortrefflichen Leiter Camillo ö lebhafter Beifall zuteil wurde. Slifabeth Kall gab am Mittwgch voriger Woche im Bech— steinsaal einen Liederabend, dessen Portragsfolge bekannte Lieder von Beethoven, Schumann, Brahms, Cornelius, Mahler und Wolf enthielt. Außerdem standen einige der reizvollen Kinderlieder von Leo Blech und ein neues Lied einer Komponistin, die sich unter dem Namen Selden⸗Goöth verbirgt, auf der Vortrags— folge. Die Konzertgeberin verfügt über eine schöne, wohl- lautende Sopranstimme, aus der sich freilich bei weiterer technischer Vervollkommnung noch mehr herausholen ließe. Im Vortrag zeigte sie sich recht gewandt, namentlich bei, dem eigenartigen Lied amillennachricht⸗ der oben erwähnten Komponistin und bei Hug Wolfs „Siorchenbotschaft“, die sie recht launig wiedergab. Mit gutem Frfolge ließ fich in demselben Soal Elsa Gregory hören. Ibre Leistungen als Sängerin sind bekannt, so daß es genügt festzustellen, daß sie besonders in Liedern von Wolf und Strauß wieder in geschmack⸗ voller Weise ihre schönen Mittel ins Treffen führte. Besonder gut gelangen ihr jerner zur Laute gesungene alte Volkslieder. Günstige Eindrücke hinterließ auch ein im Beethovensaal egebener Lieder- und Duettabend der Sängerinnen Irmingard reund⸗Mott (Sopran) und Julig Rahm-⸗Rennebaum (ln. eide find von früher her schon vorteilhaft bekannt, so daß ein näheres Eingehen auf Einzelheiten ihres geschmackvoll zusammengesetzten Pro⸗ gramms sich erübrigt. Coenraad V. Bos führte die Begleitungen in gewohnter ö. Weise aus. Jo seph Lhevinne, der am 19. September nach längerer Pause im Beethovensaal wieder einen Klavierabend gab, hatte sich seine Vortragsfolge aus Tompositionen von Bach, Liszt, Weber, Brahms und neueren Tonsetzern zusammengestellt. Bei der Wiedergabe der As⸗Dur⸗ Sonate von Weber und mehr . der F-Moll⸗Sonate von Brahms ließ der Künstler die enge Fühlung mit der musikalisch⸗ eistigen Eigenart des Komponisten vermissen, 9hne die ein wahrhaftes gie n r, so persönlich geprägter Werte nicht zu erzielen ist. Am besten glückten Joseph Lhevinne, der über eine hochentwickelte, klang · schöne Technik verfügt, die virtuosen Aufgaben in, Progtammsz. So fanden die drei Präludien von Rachmaninoff und die F.Moll⸗ Etüde von Dohnanyi in ihm den rechten Vermittler.

Mannigfaltiges.

in heitliche Kriegsanleiheversicherung für Hgergz⸗= en ,, 3 die , . handelnde rr nh in Nr. 225 d. Bl. (erste Beilage, 2. Seite) haben sich infolge eines Verseheng des W. T. B.“ an zwei Stellen Fehler eingeschlichen. Zunächst ist, wie das genannte Büro berichtigt, selbstverständlich bei der Ver⸗ icherung die Kriegsgefahr e in geschlossen (nicht ausgeschlossen, wie in eile 26/21 jener Mitteilung gesagt war). Ferner ist unter den deutschen Lebensversicherungsgesellschaften, die sich zu dem die Kriegz⸗ anleiheversicherung für Heeregangehörige auf eine einheitliche Grund. lage stellenden ‚Deutschen Kriegsanleiheversicheiungs verband. zu—= sammengeschlossen haben, infolge Ausfallens einer Jeile die Nürn⸗ berger Lebensbersicherungs Aktiengesellschaft nach Berlin verlegt, während sie ihren Sitz in Nürnberg hat, und die Preußische Lebenz⸗= versicherungs⸗Aktiengesellschaft in Berlin völlig auggelassen worden. Bei der letzigenannken Gesellschaft, Berlin w. 8, Mohrenstraße 6e, befindet sich, wie bereitz in jener ersten Mitteilung angegeben wurde, die Geschäftsstelle des Verbande. ö. .

Bern, 24. September. (W. T. B) Italtenische Zeitungen melden ein starkeg Erdbeben im gröechtschen Inselreich, das besonders auf Milo verheerend gewirkt habe; man zaͤhle dort 300 Tote und über 2000 Verwundete; fast alle größeren Gebäude seien eingestürzt. ; ö.

Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten 6 in Zweiten cn

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerst. Opernhaus. 199. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind 1 en Salome. Diama in einem Aufzuge nach Dskar Wildes gleichnamsger Dichtung in deutscher Uebersetzung von,. Hedwig, Lach⸗ mann,. Musik von Richard Sttauß. Musikalische Leitung. Heir Kapellmeister Dr. Besl. Spielleitung: Herr Bachmann. Anfang 79 Uhr. ö

Freiplätze sind aufgehoben. Meine Frau, die Sofschaufpieleriu. ut fh in drei i. von Alfred Möller und Lothar Sachs. Spielleitung: Herr Oberspielleiter Patry. Anfang Iz Uhr. Freitag: Opernhaus. 200. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Neu einstudiert: Tann äuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr. . Schauspielhaus. 2301. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Verfuchun des Diogenes. Cin Akt von Wilhelm Schmidtbonn— kynffeitnen! etr Dr. Bruck. Hierauf: Der zerbrochene strug. Lu stspiel in einem Außug von Heinrich von Kleist. Spiesleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 71 uhr. K

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Elsa von Cotzhausen mit Hrn. Leutnant Hans von Uslar (Eltville = Hannover). 3 Gebaren: Ein Sohn; Hrn. Landrat Walter von Keudell⸗ Hohen lübbichow (Berlin⸗Schöneberg). Cine Tochter: Hrn. Hang in von Enckevort (Albrechtsdorfj. e Gestorhenz Toni Freifr. von Reibnitz, geb. von Treskow (Posem), Fr. Anna von Obernitz, geb. von 6. (Potsdam)

rn,

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Cbarlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsftella Rechnungsrat engering in Berlin. Berlag der Geschäftsstelle (Mengerin g) in Berlin

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Vier Beilagen ö. sowie die Inhaltsangabe Nr. 38 zu Nr. 8

des öffentlichen Anzeigers.

zum Deutschen Rei

Aichtamtliches.

Parlamentarische Nachrichten.

Im Hauptausschuß des Rei der Reichskanzler Dr. G führte laut Bericht des „W gendes aus;

Meine Herren! Der Ausschuß ernsten Lage, in der wir uns zurzeit Autkunft über eine Re dieselben mit den ? sst durchaus begreiflich, und genkommen; zunächst möchte emerkungen vorauszuschicken.

Meine Herren, wie J Bevölkerung eine tiefgeh Grund dafür ist der Dr als vier Jahre währende K bebrungen, die er zur Folge ge Familien und mehr oder mi nicht daran, diesen Druck Herren, wenn die Mi färische Lage, durch die E muß ich, ohne den zu erwartenden Mitt Kriegsministeriums vor llaͤren, daß sie weit üb erren, unsere le den gehofften Erfolg ge

chstages f von Her rh d olffschen Telegraphenbür

ergriff gestern

ist zusammengetreten befinden, von der R ragen zu erhalten und

ch Möglichkeit ent⸗ estatten, einige allgemeine

ihe schwerwieg eichsleitung

gsvertretern zu zir werden ih ich mir aber g

hnen bekannt ist, hat si ende Verstimmung bem welchen der furchtb rieg verursacht, alle habt, die Opfer, nder jedem einz durch Worte be ßstimmung durch u reignisse an der We

ngern zu wollen, aber, nsere gegenwärtige mili⸗ eeinflußt ist, so Vertreters des mit allem Nachdruck er— Maß hinausgeht. te Offensive obne weiter ranlaßt ges

eilungen des greifen zu wollen,

te groß angele gebracht, das mu Heeresleikung hat sich ve vorgeschobenen Linien auf Die Lage ist ernst, aber wir haben Wir haben schon Schwereres d n Sommer 1916, als die Verdu eftigsten Kämpfe und im es stattfan den, welche die bekannt wirkungen an der österreichischritalienischen Front den Krieg eintrat

sondern den Feinden, shlossener Siegeswille Frieden mit

at uns nicht es zugegeben sehen, unsere weit riedstellung zurück- einen Grund, klein= urchzumachen gehabt. n- Vffensive

mütig zu sein. Denken Sie an de an der Somme die h

anstũrme Brussilows st en ungünstigen Jtück,

sich zogen, und Damals haben wir die uns am Ende

Rußland und mit R en russischen Reiche noch eint, so i st doch für uns ll gekommen, und ein be⸗ nn jetzt im Westen ver⸗ Armee hält weite tet dort tapfer ihre Truppen die von menen und durch stöße zurück. Der e der letzt⸗ igen Durch⸗ des Vaterlandes treue

Rumänien in den Mut nicht verloren,

waͤhnten, gezeigt, was ent steht es heute? Wir haben und wenn auch die Verhältnisse in dem eh nicht geklärt sind und die Zutunft unsicher erf die frühere Bedrohung von zwei Seiten in trächtlicher Teil unserer vormaligen Sstar Die österreichisch, ungarif en Gebietes besetzt und behaup weisen unsere kanern unternom

wendet werden. Strecken italienisch Stellungen, in Franzosen, En moderne Kamp alte Geist ist in ihnen lebendig, vergangenen Tage deutlich erkenne bruchsersuche des Feindes werde Söhne wehren ihm todesmutig d Und da sollten wir ver stüher geschehen ist? Sollten angenen Jahren uns bon as alte rückhaltlose Vertrauen Wechselfaͤlle eingetreten ist, wie Nein, meine Herren,

Frankreich aber

ländern und Ameri mittel aller Art unterstützten Vor das haben die Exreigni Die hartnä n scheitern, as Eindringen.

zagt werden, sollten wir ver . den Männern, die Sieg zu Sieg geführt haben, entgegenbringen. sie die Kriege jederzeit mit sich das wäre unmännlicher Kleinmut Unsere Feldherren, werden sich wie

gessen, was in den ver⸗ nicht mehr weil einer der

wir da den

ö ] au er genwärtigen

zusammen. äumt, wie dem Volke in Waffen so g und meine Hoch⸗ isterung, wie sie die konnte nicht vorhalten; aber die feste Ent⸗ his zum Ende, die wird allen Schwankungen rschütterungen zum Trotz fortbestehen. Die Väter und Mütter atten und Brüder draußen im gerade jetzt, wo es aufs Ganze geht. vom ersten Tage an als einen Ver⸗ r um unserer Verteidigung willen sind betone das um so energischer, an⸗ der bis in die letzten amaligen Herrn Reichskanzlers ge⸗ Als wir in Belgien einrückten, baben wir das ge⸗ verletzt, aber es gibt, wie für den einzelnen, so für die Staaten, ein anderes Recht, das ist das Rcht Selbstverteidigung und der Notwehr. daß, wenn wir nicht rasch handelten, uns, zuvorkommen und bei uns h haben wir dann aus den belgischen Archiven ersehen, wie etz längst vor Ausbruch des Krieges um die belgische eutralität bestellt war. Und hatten wir nicht vor dem notgedrungenen ch Belgien die Friedenshand geboten und uns bei Zusage emacht, für die durch unsere militärischen äden aufzukgmmen? Wir haben das gleiche ngebot zum zweiten Male nach der Cinnahme von Lüttich gemacht, ische Regierung wollte nichts davon wissen und schloß sich dem Feinde an. Um unsere Verteidigung allein hat es sich bei en weiteren Kämpfen gehandelt. Wir mußten uns im Osten Lr gewaltigen russischen Heeretzmassen erwehren, die verwüstend in preußen eingedrungen waren, und sie in harten Kämpfen in ihre kenzen zurückweisen und sie dann Schulter an Schulter mit unseren keuen Verbündeten am weiteren Vorßringen hindern. Ebenso kämpfen dir im Süden an der Seite der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie Frankreich, das nunmehr der auptsächliche Kröegsschauplatz geworden ist, haben wir nie ein Hehl nraug gemacht, daß uns jeder Gedanke an Eroherung fern liegt. Wie aber stehen die Dinge auf der Gegenseite? Freilich, wenn amtlichen und außeramtlichen, Wille nur dahin, das im frevel⸗ emonie e ,, . . tigkeit gegen deutschen Imperialis⸗ R ir rf ns

e Heimat gehören rüheren Gelegenheiten nie vers Volke in der Heimat m ahtung auszusprechen. Gewiß, die laute Bege lugusttage 1914 erfüllte, shloffenheit, auszuharren

eine Bewunderun

eimat werden die S Felde nicht im Stiche lassen,

Wir haben den leinigungskrieg geführt. wit in Belgien eingerückt. es schnöden Mißbrauchs, mit dem bekannten Worte des d hrieben wird. chriebene Recht

Schauspielhaus. 200. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und. , Litto? Gi

einrücken würde.

tralität anheisch aßregeln entstandenen

gen das treulose

assungen der Feind en schenken wollte, so ginge ihr aten U=ehermut die Welth uweisen, für Freiheit un ; fis und preußischen Militarismus zu kämpfen. . Vorbereltet wurde der Weltkrieg schon vor Jahren durch die Einkreisungspolitik König Eduards. In Frankreich entstand edehnte Kriegsliteratur, die in militärischen Fachblättern, wie Einzeldarftellungen auf den bevorstehenden Krieg mit Deutschland er Einfluß Oesterreich⸗Ungarns auf dem Balkan sollte ausge⸗ n, so verlangte es das russisch l stische Idee. Und nicht die „preußise e Fackel an den Zündstoff gelegt, sondern während der deuts ten Augenblick bemüht war, den Frieden aufrech w genen, 9 . 6. wachen ilmachung durchgesetzt und damit den Krieg , G be Akten des Suchomlinoff⸗

ansionshestreben und ußische Militärpartei“

e russische idbar gemacht.

Erste Beilage

chzanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger 19S.

Berlin, Mittwoch, den 25. September

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dem Urteil der Nachwelt ruhig entgegensehen. Für die Gegenwart freilich haben die feindlichen hn gegn es verstanden, durch einen unerhörten Feldzug der Lüge und Verleumdung die Wahrheit zu verdunkeln. Was durch das gesprochene oder geschriebene Wort nicht erreicht wurde, mußte duich bildliche Darstellungen ersetzt werden. Exzeugnisse einer geradezu teuflischen Phantasie, von der man sich mit Entsetzen und Ekel abwendet. ber der Zweck ist erreicht worden. In der feindlichen Bevölkerung ist ein Haß gegen die M ttelmächte, insbesondere gegen Deutschland, entfacht, der alle Hesonnenheit aufhebt, jedes gerechte Urteil erstickt. Sie haben alle die jüngste Rede Clemenceaus gelesen, die an fanatischem Hasse und Roheit der Gesinnung alles bisher Geleistete zu übertreffen schien, aber in Amerika hat sie, wie die zu uns herüberdringenden Kund ebungen beweisen, ein vielstimmiges Icho gesunden. In den Hen ten Staaten ist zurzeit der wildeste Kriegstaumel im Gange. an berauscht sich an dem Ge— danken, daß Amerika den geknechleten Völkern Mitteleuropas die Segnungen moderner freiheit licher Kultur bringen müsse, und erfreut sich zugleich der vielen Millionen, welche die Kriegsrüstungen in die Taschen der Geschäftsleute fließen lassen. Theorie und Praxis sind eben verschiedene . und auch das alte Wort von dem Splitter im fremden und dem Balken im eigenen Auge bewährt sich immer wieder in den Machenschaften der Entente. Sie finden kein Ende in der Verurteilung unseres Einmarsches in Belgien; über die Vergewaltigung Grischen⸗ lands aber, die Einmischung in die inneren Verhältnisse des Landes, die erzwungene Abdankung des Königs, gehen sie als an etwas Selbst— verständlichem ruhig vorüber. Sie behaupten, für den Schutz der unterdrückten Nationen einzutreten, die Jahrhunderte alten Leiden und berechtigten Beschwerden Irlands aber finden nirgendwo Gehör, auch nicht in Nordamerika, wo man doch durch die zahlreichen irischen Auswanderer darüber unterrichtet ist, Und“ die englische Regierung, die mit besonderer Vorliebe die Worte von Recht und Gerechtigkeit im Munde führt, hat es ganz neuerlich damit vereinbar gefunden, das zusammengelaufene Gesindel der Tschecho⸗ Slowaken als krieg⸗ führende Macht anzuerkennen.

Und wie wird sich demgegenüber das deutsche Volk verhalten? Wird es etwa angstvoll um n flehen? Nein, meine Herren, es wird, i sdent seiner großen Vergangenheit und seiner noch größeren Mission in der Zutunft, aufrecht stehen bleiben und nicht zu Kreuze kriechen. Die Lage ist ernst, aber zu tiefer Miß stimmung gibt sie keinen Anlaß. Der eherne Wall an Ter West⸗ front wird nicht durchbrochen werden, und der Unterseebootkrieg erfüllt langsam, aber sicher seine Aufgabe den Frachtraum zu verringern und, dadurch vor allem den Nachschub an Peann— schaften und Material! aus den Vereinigten Staaten wirksam zu bedrohen und mehr und mehr einzuschränken. Die Stunde wird kommen, weil sie kommen muß, wo auch die Feinde zur Vernunft kommen und sich bereit finden werden, dem Kriege ein Ende zu machen, ehe die halbe Welt zu einer Trümmerstätte geworden ist und die Blüte der Manneskraft tot am Boden liegt.

Inzwischen gilt es, kaltblütig und zuversichtlich, einheitlich und Itheschef g n, nnn e, Für uns alle kann es ja nur - ein Ziel, . geben, den Schutz des Vaterlandes, seiner Unabhängigkeit und Bewegungsfreihelt. Hier ist kein Zwiespalt zwischen Regierung und Bevölkerung. Die Regierung will nur mit dem Volke und für das Volk arbeiten, und sie darf erw rten, daß dieses dabei hinter ihr . Gewiß 966 es auch bei . schiedenheiten auf politischem ebiet und die Zeit nach dem Kriege wird uns auch im Innern vor neue Probleme stellen. Ich will davon jetzt nicht reden, aber da ich weiß, daß die vorhandene Miß⸗ stimmung nicht allein durch die zuvor angedeuteten Leiden und Kümmernisse der Kriegszeit, sondern auch durch ganz be⸗ stimmte Sorgen. und Beschwerden politischer Art beeinflußt ist, will ich hierüber ein kurzes Wort sagen. Ich bin pon dem Tage an, da ich die schwere Bürde des Kanzleramtes über, nommen, habe, bestrebt gewesen, die von mir gegebenen Zusagen zu erfüllen, und ich werde mich durch nichts beirren lassen, das, was nach dieser Richtung noch aussteht, energisch durchzu⸗ führen. Natürlich denke ich hierbei an die große Reformvorlage, die zwar nicht vor das Forum des Reichstags gehört, aber weit über die preußischen Grenzen hinaus die politischen Kreife in Deutschland beschäftigt. Ich kann hier nur auf die Erklärungen verweisen, die ich wiederholt, zuletzt im preußischen Herrenhguse, abgegeben habe— Die Staatsregierung ist fest entschlossen, die Vorlage zur Annahme zu bringen und wird dabei vor keinem ihr verfassungsmäßig zu Gebote stehenden Mittel zurückschrecken. Dabei aber bitte ich Sie, eines zu bedenken: Es handelt sich um eine tiefgreifende Veränderung in der historisch erwachsenen Struktur des preußischen Staates. Es ware eine Unbilligkeit, ja, es wäre nicht gerecht, wenn den Vertretern der alten Ordnung nicht die Möglichkeit gegeben würde, ihren Standpunkt in dem Parlament zu vertreten oder man über ihre Argumente mit leichter Handbewegung hinweggehen würde. Von Verschleppungsver⸗ suchen darf natürlich nicht die Rede sein und sst auch nicht die Rede, wie sich die Herren in Bälde überzeugen werden. Gelingt es jedoch nicht, das gesteckte Ziel auf dem . parlamentarischer Aussvrache zu erreichen, so wird eben der andere Weg beschritten werden, den die Verfassung vorzeichnet.

Lassen Sie mich zum Schluß noch einen kurzen Blick in die Zu⸗ kunft werfen. Die Menschheit zittert bei dem Gedanken, daß dieser schreckliche, kulturpernichtende Krieg nicht der letzte sein, fondern weitere Kriege nach sich ziehen werde, und die Frage beschäftigt immer weitere Kreise, ob es kein Mittel zur Abhilfe gäbe, ob es nicht möglich sei, eine Organisation unter den friedensbedürftigen Völkern zu schaffen, welche das Necht an die Stelle der Macht, die friedliche Lösung an die Stelle blutiger Kämpfe setzen würde. Bekanntlich hat der Präsident der Vereinigten Staaten in 14 Punkten die Richtlinien für einen Friedensschluß auf— gestellt. Ich habe am 24. Januar d. J. in Ihrem Ausschusse die sämtlichen Punkte besprochen und zu dem letzten der⸗ selben bemerkt, daß mir der hier angeregte Gedanke eines Völker⸗ undes durchaus sympathisch sei unter der Voraussetzung, daß ehrlicher Friedenswille und die Anerkennung des gleichen Rechts aller Bundes⸗ staaten gewährleistet sei. Wie notwendig dieser Vorbehalt war, ergab sich aus der Aeußerung unserer Feinde, welche bei dem Völkerbunde an ein gegen Deutschland und seine Verbündeten gerichtetes Bündnis dachten. Herr Wilson hat dann in einer Botschast vom 11. Februar einen weiteren Schritt in der gleichen Richtung unternemmen und in 4 Punkten die Grundsãtze aufgestellt, welche seiner Meinung nach bei einem gegen⸗ seitigen Meinungsgustausch Anwendung zu finden hätten. Ich habe in meiner Reichsiagsrede vom 25. Februar mich im Prinziy damit einverstanden erklärt, daß ein allgemeiner Friede auf solcher Grundlage erörtert werden könne. Herr Wilson hat aber weder Da— mals, noch später hiervon Notiz genommen. Inzwischen scheint sich ja auch der frühere Ideologe und eifrige Friedenzfreund in das Haupt der amerikanischen Imperialisten umgewandelt zu haben. Aber der Plan eines zu gründenden Völkerbundes wird dadurch nicht diskreditiert; er hat in Lem schweizerischen Bundes⸗ präfidenten Calonder und dem norwegischen Minister Knudfen beredte Fürsprecher gefunden, welche beide insbefondere auf das Interesse der neutralen Staaten an einer solchen Ein—

einem jeden, der sehen will, deutlich gezeigt. Wir können

richtung hinweisen. Auch ich nehme keinen Anstand, mich heute noch⸗

mals zu dieser Frage zu äußern und in aller Kürze auf rundlage eines solchen Verbandes hinzuweisen. ö. Forderung einer allgemeinen, gleichmäßigen und sut zessiven Errichtung obligaterischer Schiedsgerichte, um um den Schutz der tleinen Nationen. Was den ersten Punkt betrifft, so habe ich schon am 24. Januar unter Berufung einer Rüstungsbeschränkung hinzugefügt,

Es handelt sich

Abrüstung, die Freiheit der M

Erklärungen als durchaus Finanzlage nach dem Kriege einer befriedigenden amste Unterstützung leihen würde. Was so hat dieselbe eine lange L, auf Einzelheiten nicht eingehen; aus dem rial, das mir vorgelegen hat, ergibt sich, daß in erholt Deuischland die Anrufung eines Schieds⸗ ragen angeregt hat, ebenso aber auch, daß in ruch gescheitert ist, der Wenn es gelänge, das strittige em Schieds⸗

abgegebene

licher europäischer Staaten

Lösung dieser Frage die wirks Frage der Schiedegerichte betrifft, Vorgeschichte. sehr interessanten Mate der Vergangenheit wied gerichts in strittigen mehgreren Fällen die Ausführung an dem Widersp in England und Amerika dagegen erho Verständigung dahin zu treffen,

en zwischen verschiedenen Staaten stets ein e vorgelegt werden müßten und dies den Gliedern des Völkerbundes zur Pflicht gemacht würde, so wäre dies ohne chritt zur Erhaltung des allgemeinen Friedens. Die ngen, insbesondere was die erforderliche Garantie g der gefällten Schiedssprüche betrifft, bedürfen lichen Ueberlegung.

l ben wurde. internationale

ein bedeutsamer S näheren Bestimmu ür die Anerkennun einer sorgfältigen der Meere habe ich mich schon wendige Voraussetzung für und Völker.

Seite, die grö

Ueber die Freiheit früher geäußert, sie bildet eine not— den uneingeschränkten Verkehr der Staaten Hier aber werden, selbstverständlich nicht auf unserer ßten Schwierigkeiten gemacht werden. diesen Punkt berührte und auf die Konsequenzen hin einer ehrlichen Durchführung verlangt würden, also ungehe ang für alle Natiogen zu den Binnenmeeren, keine V englands in Gibraltar und M lische Zeitung dies als Unversch der kleinen Nationen. zustimmen, da wir hier der Völkerbund kein blo danke vertiefen, möchte man sich in allen Mitteln seiner Einrichtung bejchäftigen. Voraussetzung wird der ehrliche und energis und Gerechtigkeit einzutreten.

und gründ

Als ich seinerzeit wies, welche von mmter Zu⸗ ormachtstellung alta wie am Suezkanal, hat eine eng= ämtheit bezeichnet. Endlich der Schutz Hier können wir jofort und ohne Vorbehast ein völlig reines Gewissen haben. ßer Zukunftstraum

Möge also sein, möchte sich der Ge⸗ Ländern eifrigst mit den Die erste und wichtigste che Wille sein, für Friede

chte ich meine Bemerkungen schließen. des Auswärtigen wird sich prechen und dabei insbesondere die bekannte esprechen, sowie die Aufnahme,

Hiermit Staats sekretär politische Lage auss österreichische Note b auf der feindlichen Seite gefunden hat. die Machthaber in den sogenannten dem

die sie bisher Mit überstürzter Eile haben okratijchen Staaten ohne ihre eine schroff ablehnende Haltung an den Tag gelegt; neuerdings gezeigt, wo E perialismus und Militarismus in Wirklichkei

Im weiteren Verlauf der Sitzung erläuterte an Stelle des Wrisberg die Krieglage chließend daran die allgemeine Kriegz—⸗

Völker zu fragen, sie haben dadurch roberungssucht, wo Im⸗

t zu suchen sind.

Kriegs ministers der Gen im Westen und ans Er führte aus:

Ueber die ersten Er ausschuß beretts in samtlage konnten wir riffgoperatsonen beiderseits Reims Der ausschlaggebende F

1 Erfolge unserer Offensive ist dem Haushalts- früherer Sitzung berichtet worden. damtt rechnen,

Nach der Ge—⸗ daß auch unsere weiteren zum Erfolge führen würden.

aftom hierbei sollte die Ueberraschung sein. wurden die Vorbereitungen zugeischnitten. Dem Feinde waren unsere Absichten enmaßnahmen treffen, und er traf sie Offensiwe bei Reims auf taktische Er⸗

Mit dem Einstellen unserer Offensiv derung der Gesamtlage ein. Ueberführung des englischen durch Einsatz der farbigen Armee amerikanischen Divisionen aufgefüllte Verfügung. Wir mußten uns auf

raschung ist nicht gelungen. Er konnte seine Geg gut. Infolgedessen blieb die folge beschränkt.

e trat eine wesentliche Aen—⸗ Der Feind hatte nunmehr seine durch heeres auf den Kriegsschauplatz, und durch das Eingreifen der n, Reserven wieder zur freien Abwehr einstellen. Der erste Marnebogen. beträchtlichen Anfangserfol . stebenden Reserven gelang e strategischen Rückverlegung der südlich der Aigne und Vesle chm ties gelang vollauf. und auch ein großer Teil der Ernte Wiederholte Angriffe des Feindes gegen brachte die erste Anfanggerjola, im Ziele betrachtet, iann sie jedoch

Hilfe der bereit

notwendig werdende stehenden Teile auf Das Kriegsmaterial, die Vorräte konnten geborgen werden. unseie Flügel wurden blut Offensive des Feindetz ihm zwar einen taktischen Lroßen Rahmen seiner strategischen als nicht geglückt vezeichnet werden. Der Angriff am 8. zwischen Ancre und Avre kam Wenn es trotzdem den Engländern (e— so sind die Gründe hierfür Tanks und in der Ueberraschung unter Die zwischen Anere und Avre die Front August hier vorbrechende eigem Luftstoß. Die gegen Offensive des Feindes lie fich

das Nordufer dieses Abj

ig abgewiesen.

Führung nicht unerwartet. lang, einen großen Erfolg z in der Massenverwendung der dem Schätze des Nebels entstandene Einbuchtung nötigte uns Montdidier zurückzunehmen. Großangriff des Feindes wurde so zu unsere neue Front bei Roye einsetzende hier frontal sest.

Am 18. August, begann der feindliche und Aisne, den wir durch Ausweichen hint die Ailette begegneten.

Norden setzte der Engländer zwischen Scarpe und o mme zu erneutem Angriff an. ; einer rückwärtigen vorbereiteten Zone an. der Mangel gut ausgebauter Stellungen f man sich im allgemeinen, zurückzugehen. so leichter gefaßt werden und verwüstetes Gelände handelt, lichen Truppen zur Last fällt. mit vollem Vertrauen weitere Angriffe des Um einen dem feindlichen An mit schweren und die Front zu verkürzen und La Bassée 12. September den Mihielbogen ein. ungeeigneten eines feindlichen Teil des Materials war zur Während es an der ungehindert in die Sehneunstellung Amerikanern an der Südfront, und auf Thiaucourt vorzustoßen Es war dem j

u erringen,

Der am 10.

Angriff zwischen Oise er den Kanal und hinker

Wir nahmen den Kampf in h aher auch bier uhlbar machte, entschloß jebauten Stellungen usgabe des Geländes konnte um völlig zerstörses dessen Ungunst somit den feind⸗ den neuen Stell

in die früher aus Ver Entschluß zur A als es sich durchweg um

ngen können wir . Feindes erwarten.

griff umfassend aus haltenden Frontabschnitt wurde der Bogen zwischen und damit auch der Kemmer der französisch⸗amerikanische Die Räumung des zur h

zu beseitigen

Angriff gegen artnäckigen Ver⸗ Erwartung ückgebracht, als der Angriff einsetzte. auf der Este Lorraine zurückzutommen, glückte es den visionen einzudrücken . Neserven entgegen⸗ Gefangene zu machen und m Umfange, wie der Feind

eine unserer Bi . wo ihm neue Feinde gelungen, zu erobern, aber nicht in de