1918 / 227 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Sep 1918 18:00:01 GMT) scan diff

doch Deutschland selbstveiständlich seine Interessen zu wahren und u überlegen haben, inwieneit es den Wünschen der Völker, mag es fh nun um eine Personalunion oder um die Thronbefteigung durch einen Prinzen eines deutschen Fürsten hauses handeln, entgegenkommen kann. So sprechen gegen die dielgelobte und viel getadelle Lösung in Form der Personalunion mit Preußen vom Standpunkte des Reichs aus mancherlei politische Gründe, so daß diese Lösung keineswegs als feststehend angesehen werden kann. Vom deutschen Standpunkte aus ist der Abschluß der Konventionen das wichtigste. Um Berüchsich⸗ tigung dynastischer Interessen handelt es sich für das Deutsche Reich keinesfalls. ; K

Sämtliche drei Staaten unterstanden früher einer rein militã⸗ rischen Verwaltung. Seit 1. August ist darin eine Wandlung einge⸗ treten, die Verwal tung „Ober⸗Ost, ist aufgelöst und an deren Stelle für die Baltischen Lande“ und „Litauen“ getrennt eine Verwaltung eingerichtet worden, die, wenn auch der Obersten Heeres lei tung als Militärverwaltung unterstellt, doch genau nach. dem Muster einer Zivilverwaltung eingerichtet ist. So besteht in den baltischen Landen unter dem Verwaltungschef zunächst eine Zentralverwal⸗ tung, unter ihr wieder drei Provinzialverwal tungen unter je einem Landeshauptmann, unter diesem wieder der alten historischen Ein⸗ zeilung folgend, Kreise mit Kreishauptleuten an der Spitze. In einem Teil der Kreise sind den Kreishauptleuten auch Kreisbeiräte bei⸗ gegeben. Viel kann natürlich seit 1. August diese Verwaltung nicht geleistet haben, man darf aber annehmen, daß sie gut funktioniert und eine wertwolle Vorarbeit für die künftige Organisatien ist. Neben dieser Organisation her besteht noch ein nichtmilitärischer Reichs kommissar für die Ostseegebiete und Litauen. ;

Die Regelung der Perhältnisse in Litauen ist leider nicht mit der erhofften Schnelligkeit vor sich gegangen. Die Ausarbeitung der Konventionsentwürfe, die so viele Stellen in Anspruch nimmt, war zeitraubend und die Improvisation der Taryba, als sie durch Mehrheitsbeschluß in der Person des Herzogs von Urach über— raschenderweise dem Lande einen König zu bestellen versuchte, hat auch gerade nicht zur Klärung der Situatnon beigetragen. Auch hier wird nun aber die Entwicklung in Gang kommen, zunächst durch eine Ver— ständigung über die Konventionen, deren definitiver Abschluß auch hier der, späteren, erst zu schaffenden Regierung vorbehalten werden . Für diese vorläufige Verständigung wie wohl auch für die Bildung der künftigen Regierung ist in Litauen in der Taryba ein Organ vorhanden, das aber gleichfalls beanstandet ist. Sie besteht aus 20 Mitgliedern verschiedener politischer Richtungen, enthält aber kaum eine genügende Vertretung des litauischen Bauernstandes und gar keine der nationalen Minderheiten.

Die Reichsleitung geht auch hier davon aus, daß nach erfolgter Verständigung über die Konventionen es Sache der derzeitigen Landes- vertretung ist, für eine Regierung zu sorgen. Auch hier geht sie davon aus, daß dynagstische Interessen dabei keineswegs eine Rolle spielen dürfen, daß aber das Reich sich jeweils zu überlegen habe, inwieweit seine Interessen ihm gestatten, den etwaigen Wünschen der Bevölkerung zu entsprechen. Sich im Sinne einer bestimmten Lösung auch für den Fall feftzulegen, daß dieselbe den Wünschen der Bevölkerung nicht entsprechen würde, liegt kein Anlaß vor. Die unlängst vorgenommene Wahl eines Monarchen vor Verständigung über die Konventionen er— scheint jedenfalls verfrüht, ganz abgesehen von formalen Bedenken gegen das dabei gewählte Verfahren.

Auch für Litauen gilt, wie bereits erwähnt, daß mit 1. August dort eine nene, allerdings noch militärische, aber doch mehr den AÄn— scauungen über den,. Aufbau einer zivilen Verwaltung entsprechende Organisation eingeführt worden ist. So ist in fämtlichen Kreisen Litauens nunmehr die Einrichtung der Kreisbeiräte aus Landesein— wohnern durchgeführt, die dem Kreishauptmann in allen wichtigen Fragen beratend zur Seite stehen.

Man darf dangch nunmehr als sicher annehmen, daß die weitere Entwicklung dieser sämtlichen Länder zur Selbständigkeit nun entschie— den einsetzen kann. Von einer Annexion dieser Länder kann mit Recht sicherlich nicht gesprochen werden, wenn wir ihnen auch die, von ihnen übrigens gar nicht beanspruchte Freiheit, ganz ohne Rücksicht auf uns ju tun und zu lassen, was sie wollen, nicht gewähren können. Sie werden dagegen auch große Vorteile aus der Verbindung haben.

Ich nehme sodann Gelegenheit, auf mehrfache Angriffe an⸗ läßlich meiner Stuttgarter Rede zu sprechen zu kommen.

Dort habe ich ausgeführt, daß wir alles Intereffe daran haben, die Wiederherstellung eines zaristischen zentralisierenden und die Welt, speziell uns, bedrohenden Rußlands zu verhindern was eigentlich nicht widersprochen werden kann.

Beigefügt habe ich, daß, wenn einzelne Teile des früheren Ruß— lands sich mit uns verständigt haben und verständigen werden, wir nicht gestatten können, daß nachträglich von unseren Feinden vom Standpunkt der englischen Oberhoheit aus dreingeredet wird. so wenig wie wir unsere mit der Ukraine, Rußland und Rumänien geschloffenen Friedensverträge der Entente zu gefälliger Genehmigung ober Ab— änderung vorlegen werden. „Im Osten ist für uns Friede und bleibt für uns Friede, mag es unseren westlichen Feinden gefallen oder nicht.“ Hiergegen haben vor allem diejenigen lebhaft Widerspruch erhoben, welche mit einem Teil der Bestimmungen des Friedens von Brest⸗ . nicht einverstanden waren. Das kann ich nicht als begründet erachten.

Formell nicht. Man kann doch von einem Mitglied der Reichsleitung unmöglich eine andere Erklärung erwarten. Der Friede ist geschlossen. Seine e n sind oder werden ausgeführt. Er ist abgeschlossen zwischen einer Mehrzahl beteiligter Staaten. Bundes— rat und Reichstag haben zugestimmt. Die Zahl der im Reichstag verwerfenden Stimmen ist ficht erheblich. Andere enthalten sich nur' Auf ihm im Weg freier Vereinbarung sind die Zusatz verträge auf⸗ gebaut. Bei ihnen ist von Zwangslage doch keine Rede. Dee Ver— träge wären nicht geschlossen, wenn nicht auch Rußland einen Vorteil darin sähe. Sie sind von beiden Seiten rat fiziert. Die Zustimmung des Reichstags und der verbündeten Regierungen ist unzweifelhaft. Es i st Friede mit Rußland, mit der Ukraine, mit Rumänien.

Wer könnte erwarten, daß ein Mitglied der deutschen Reichs— 1egierung, wenn es über diese Dinge spricht, den staatsrechtlichen Zustand auf den Kopf stellen, über die Köpfe der anderen beteiligten Staaten, des Bundesrats und des Reichstags weg erklären werde, die Friedensverträge müssen aufgehoben oder wenigstens abgeändert erden, und zwar nicht etwa von den Vertragschließenden allein, sondern unter Mitwirkung der Feinde, mit denen wir im Kampfe auf Leben und Tod stehen.

Diese Vorstellung ist politisch absurd, so abwegig, daß sie nicht weiter verfolgt werden kann.

Aber auch materiell kann eine andere Erklärung nicht ab— gegeben werden.

Der Friede von Brest⸗-Litowsk, so manches man an ihm im einzelnen auszusetzen unternimmt, ist schwer erkauft, sein Zustande⸗ kommen war für uns eine Lebensfrage, heute noch“ haben wir das allergrößte Interesse an seiner Aufrechterhaltung, die allen uns vor dem Zweifrontenkrieg und der, Wiederherstellung des Zarenreiches sichert, An ihm zu rütteln, solange der Krieg fortdauerk, heißt das Vaterland direkt in Gefahr bringen. Niemand in verantwortlicher Stellung kann sich dazu verstehen.

Aber auch in der Beschränkung, daß die Friedensverträge zu— nächst weiter bestehen, aber bei Abschluß des sog. Weltfriedens der Friedenskonferenz unterbreitet werden sollen, scheint mir der Stand— punkt meiner Gegner nicht haltbar. Die sog. Randstaaten und um diese und um Rußland wird es sich bei diesen Gedanken— gängen in erster Linie handeln sind noch im Werden. Sie wollen von Rußland los und Rußland hat ihnen das genehmigt. Sie wollen auch nicht zu Rußland zurück, weder an das derzeitige, noch, und zwar erst recht nicht, an ein etwa wiederkehrendes zarist sches. Irgendwo aber, müssen sie Anschluß sucken; zur vollen Selbständigkeit sind sie zu klein und kein angrenzender Großstaat könnte es ertragen, daß sie nach Lust und Laune bald nach rechts, bald nach links tändeln oder sich auf eigene Faust tummeln. Sie wollen aber, obwohl sie im Kriege und durch unsere Besetzung viel Schweres zu ertragen hatten,

1 3 9 zu Deutschland. Wir können es natürlich nur begrüßen, daß fun von Rußland abgetrennt, unsere Heimat, statt ste zu drohen. schützen helfen. So gRioß aber unser Interesse an dieser Regelung ist, so groß ist das Interesse unserer Feinde, wenn wir sie . sprechen lassen, an der umgekehrten. Sie werden diese Staaten wieder gegen uns stellen oder wir müßten auf anderen Gebieten große Opfer bringen, um das genehmigt zu erhalten, was wir schon besißtzen.

Unsere Gegner ihrerseits würden das sicherlich nicht, tun. .

Frage man doch einmal in England an, ob es seinerseits gene g wäre, die Eroberung Aegyptens, die es während des Krieges vor— genommen hat, beim Friedensschluß der Genehmegung Deutschlands, Desterreich-⸗Angarns und der Türkei zu unterstellen? Und doch ist das ein reiner Gewaltakt, während die Randstaaten sich auf Grund des angeborenen und ihnen noch ausdrücklich staatsrechtlich zuer⸗ kannten Selbstbestimmungsrechts von Rußland losgelöst und uns zu⸗ gewandt haben. Wer etwa bei uns glaubt, daß deutscherseits bei der schließlichen Gestaltung dieser Staaten ihre Selbstbestimmung nicht in, genügendem Maße respektiert werde, würde besser darauf hin⸗ wirken, da noch nichts erledigt sst, daß derselben mehr Rechnung ge— tragen würde, als unseren Feinden eine Einwirkung zu. ermöglichen. Dieser Selbständigkeit wird aber ja, wie ich glaube gezeigt zu haben, tatsächlich Rechnung getragen. . .

Noch sind ja alle diese Dinge in einem gewissen Fluß. Das trifft auch für Pso, ellen zu. Nicht mit Unrecht hat der Herr Staats sekretãr Solf neulich den Brest-Litowsker Friedensvertrag als eine Art Rahmen bezeichnet. Wie viel innerhalb desselben noch zu geschehen hat, geht ja aus meinen heutigen Ausführungen hervor, und die . geschlossenen wie die noch laufenden Verhandlungen zwischen Rußlan und uns beweisen, daß auch hier auf der bestehenden Grundlage weiter gebaut werden muß und will.

Dieser natürlichen Entwicklung der Dinge, der weiteren Regelung

der Beziehungen zwischen den Bekeiligten selbst soll man nicht vor, reifen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden auch die irgend einmal ja doch eintretenden Verhandlungen mit den Westmächten noch direkten Anlaß zu Erweiterungen und Vertiefungen auch dieses Vertrags geben. Man denke nur an die Fragen eines Völkerbundes, der Schiedsgerichte und so weiter, die auch in den Beziehungen zwischen Deutschland und Vußland dann selbstverständlich beiden Teilen zugute kommen müssen. Das kann man abwarten. Verfehlt wäre es aber, die Verträge als solche, also auch so weit sie die Beziehungen zwischen den Vertrag schließenden regeln, ohne. Not der Einmischung uns feindlicher Ele= mente preiszugeben. Wir werden gegen die Menge unserer Feinde seinerzeit ohnedies einmal bei den Verhandlungen einen schweren Stand haben. Diese Schwierigkeiten von vornherein, zu vermehren. indem man die wiederholte Regelung bereits geregelter Fragen in einem roßen Kreise in Aussicht nimmt, widerspricht unseren wichtigsten Interessen. .

Der Einwendung, unsere Feinde werden sich, wenn dadurch, daß Deutscland und seine Bundesgenossen diese Fragen als erledigt be— handeln und nicht in die kommende Friedensdikussion einwerfen wollen, überhaupt vom Eintreten in Friedensverhandlungen abhalten lassen, will ich mich nicht ganz verschließen, ich halte sie aber nur teilweise für, begründet. So sagen werden unsere Feinde, mindestens so lange Kriegsfanatiker wie heute ihre Geschicke leiten, sicherlich. Wollten wir uns aber durch die Drohung, wenn wir nicht diesen oder jenen Ver— zicht im voraus abgeben, werden sie nicht mit uns an dem Verhandlungs⸗ tisch sitzen aus einer Position in die andere drängen lassen, würden wir schließlich mit ebenso leeren Taschen uns zur Endabrechnung einfinden, wie sie mit vollen. Vorerst glaube ich, denken sie üher— haupt nicht an Vernunft und Frieden und berauschen sich am Ge— Fanken unserer Zerschmetterung. Sollten sie dereinst einmal so viel Einsicht, Selbstbeherrschung und Selbstlosigkeit zeigen., daß wir ihnen, unbeschadet unserer Interessen, die Mitwirkung bei Fragen gestatten können, die sie, wenn überhaupt, jedenfalls nur indirekt berühren, können wir uns ja immerhin mit denen, die neben uns direkt beteiligt sind, darüber verständigen, ob wir dann unter Wahrung der Gegen—

seitigkeit uns mit unseren derzeitigen Feinden auch über diese Fragen

unterhalten wollen. Bis dorthin aber glaube ich, haadelt eine ver— antwortliche Regierung, die mehr mit Tatsachen, als mit der Hoff— nung auf das Gerechtigkeitsgefühl und das Wohlwollen unserer etwas robuster und rücksichtsloser angelegten Feinde rechnen muß, vflichtbe—⸗ wußter, wenn sie den alten Satz nicht ganz vergißt: „Suche zu halten, was du hast'“.

Zum Schluß ergänzte der General von Wrisberg seine Ausführungen über die militärische Lage durch Mitteilungen über den Stand der Operationen in Mesepotamien und . Alsdann wurde die Aussprache auf heute vormittag vertagt.

Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen.

231. Gabenliste.

Bei der Reichsbank, Berlin gingen ein: Landrat des Kreises Hentheim 2795,25 und 0,75. Aus dem Felde 255. Reichsbank, Aachen: Politisches Tageblatt (Sammlung) 660. Reichsbank, Flensburg: S. M. S. „KR. . .. . S. Reichsbank, Kiel: H. Voß, Fockbek 19. J. Ers. Seebakl. 23. Reichsbank, Thorn: 20. Teutsche Bank, Berlin: Eisenindustrie zu Menden und Schwerte, Schwerte 1250. Landesausschuß der Nationalstiftung, Greiz 78523354. Stadt Hamm 120. A. Hilliges, Heckelherg 19. General-Kriegskasfe 339, 8h. Kriegsbeute⸗Vertrieb 19 060. Hildesheimer Bank, Goslar 121,16. Kreitausschuß der Nationalstiftung, Siegen 16065. Tandesausschuß der Nationalstiftung, Stuttgart 35 607, 8. Flugzeugbau Friedrichs hafen G. m. b. H., Friedrichshafen 1060 000. Ff. Oberleutnant Zimmermann 3. John Wittmack, Großflottbeck J. Gen. d. Inf. Hans von Zwehl 29. Geheimrat von Guillegume 68 256. Provinzialausschuß der Nationalstiftung, Kiel 132 099. Provinzialausschuß der National= stiftung, Königsberg 273,10. Pfarrer Obertuchen, Hottenbach 1,46. Eisenbahnverein Saarhrücken 360. General-⸗Kriegskasfe (Spenden aus dem Felde) 5368,72. Reichsrat Dr. Anton v. Rieppel Verzicht auf Reisekosten) 9119. Landesausschuß der Nationalstiftung, Dresden 19 62704. Ullstein & Co. (Sammlung) 345.35. Künstler Gilde Erlös aus dem Verkauf von Hindenburg-Bildern) i677 35. Carl Graf v. Reventlow 1009. Dr.-Ing. Georg J. Meyer (Nachlaß Isidor Meyer) 1900. Aus dem Felde 21,58. Kaiserl. Werft, Kiel⸗-Gaarden 20721. Dr. O. C. Seger, Charlottenburg 200. Bezirksausschuß der Vationalstiftung, Sigmaringen 4219,07. Ungenannt 1696. A. Hilliges, Heckelberg 10. Bayerischer Landesausschuß der Nasionalstiftung, München 4840,03. Sparkasse Stadt Cöln 100, 5 9, i m nf, Fürstl. Reuß j. C. Landesausschuß 8500, Hz, Kriegsant. Probinzial—= ausschuß Schleswig 500, e Hes Kriegsanl. Provinzialausschuß West—

falen 40 009, 590 Kriegtzanl. Bergwerkeges. Hibernig, Herne 160 Hö,

ä, , Kriegs anl. Deutsche BantB, Breslau: Depeschensgal der Schles. Zeitung 233. Landesältester L. Victor, Diersdorf 66. Fientier W; Kahatowsky, Bunzlau 1279,13. Deutsche Bank, Hamburg: Fritz Voltmer 3. Herzogliche Leihhaus-Hauptkasse, Braun⸗ h weig;. Landesausschuß der Nationalstiftung, Braunschweig 20 660. Veit L. Homburger, Berlin: Lehrerin Anna Gottschalk 16. Major Graf Spreti 25. Bei der Nationalstiftung: Weinhaus Trarhach 6159. Geh. Bergrat Wilhelm Pommer, Dortmund 1600, 533, Kriegsanl. Landesbeirat Dr. Schmid 320). „MAG' Maschinen— fabrik A.-G., Geislingen⸗Steige 3000. Ungenannt, Berlin⸗ Steglitz 10090. Firma Gehr. Reinhard, Hemer 15 000, Ho Kriegsanl. Wein kellerei Chr. Knoll, Frankenthal 50. Reserbe⸗-Lazarett J, Wiesbaden g, Anteilscheine z. 57s Kriegsanl. Gemeinde Leinhausen 21,50. , Sarotti Choekoladen, und Cacao Inzustrie AG., anläßlich des hosährigen Bestehens der Firma, Berlin-Tempelhof 20 090. ammlung im Kreise Sulingen 100, 523 Kriegsanl. Sammlung des Regierungs— Bezirks Hildesheim 1000, 56 Kriegsanl. Branzhna, Damergu 3. Pfarrer Paul Schultze, Sammlung der Gemémnde Pillupönen, Pillu—

Martin Meyer, Franlfurk'a,. M. 5. Fran D. Heilmann, Tersbek 5 8 ; Friedrich Boysen, Kiel 19. Pfarrer Finger, Tauch 16. 6 G Jaspard, Neuburg 14. Finanzrat Greuer. Kal. Stationgkaffe, Tübingen 14,80. Wilh. Horstmeyer wegen Crich Fiedler, Dahlem 26. Sep. Althen, Kriwan 30. v. Gladiß, Kl. Dhnig, 20. Dollstädter Spar. und Darlehnskassen verein, Posmahlen 30, Hemeinde Pötrau zH. Gustghl, Fabr. Gebr. Böhler ü Ce, G, gSamnsg. . Beamten u. Meister, Ratibor 53,15. Preußische Boꝛen Credit A tien⸗ Wank, Berlin Sizh. Ünlgerlich, Vcknitz 3. 26. Müller. Kröppels. hagen 3. H. Krause, Friesdorf 5. Paul Schmidt, Hamburg 5. Reimann, Poftdirektor, Demmin 5. v. d. Knesebeck. Köwenbruch 5. Hans von Koenig, Hof Cischeid 10. Rittergutspächter Lignit, Hagel= berg 10. Carl Schneiders Erben, Gräfenthal 20. Uelzener Eisenwerk, M. Bültemann & Sohn, Uelzen 59. Wilhelm Möwes, Posen 56. Amtsrat Schmiet, Löhme 16. W.. F. Grathwohl Kommandit⸗ gesellschaft München 1090. Osterkollekte aus den Kammandantur⸗ benlrken Keydany und Wilkomir L5. Just. Stahlschmidtsche Werke, G m. b. S., Kreuztal 200. Darlehnskassenverein des Kirchspiels Hrifte e. G. n. b. Dissen LoJ. Christines Hollund 1 FJ. Matze, Pfarrer, aus Sammlungen, Puchallewen 3. Knobloch, Kotz nmeuschel 95. Unton Gerhard, Emden 5. v. Tempsky, Bagre 5. Mansfeld, Erfurt 5. Fr. v. Jordan, geb. v. Waldow, Baunau 19. Amtsgerichts⸗ rat Preuß, Cöthen 16. 1. von Treskow, Giesenbrügge 29. Unter— staatssekrelär Kobelt, Wirkl. Geh. Rat, Wilmersdorf 25. Kgl. Preuß. Ref. Lazarett Elbing, Samml. d. Sanitätsoffiziere 29. Fr. Schröder, Rittergutspächter, Renz 50. J. G. Kayser, Masch. Fabr., Rürnberg 595. G. F. Grothe, Liepe 50. von Rohr⸗Levetzow, Leddin 169. Erste Berliner Kautionsgesellschaft, Berlin 130. Kauscher Werk, Petershain 200. Franz L. Nimtz, Stettin 500. Leopold Engelhardt, G. m. b. H.. Bremen 5000. Chr. Bornhöft, Hoheneichen 5. von Rosenstisl, Mawenwalde h. Rentamt Bankwitz 19. Dr. M. Neubart, z. Z3. Traidendorf 10. Jos. Leby, Kaufmann, Bitsch i. Lothr. 3. Emil Ley 2. Carl Leby 2, Geschw. Braun 2. L. Mook 2, IM. Ephralm 1. A. Mans 2, R, Graetz 2, zu. 18. Dtto fenen. Frankfurt g. M. 290. Frau N. Schröder, Hohenholz 20. Peter Jes. Korzilius, Baumbach 20. A. H. Heymann Co., Berlin 26. Schütz⸗ meister & Quendt, Boilstedt⸗Gotha 20. Hermann Klobe, Waltertz⸗ haufen 5. von Viebahn, Berneuchen 30. Kriegsbekleidungs amt XVIII. AUlrmegkorps, J. Betriebsabteilung. Mainz⸗Kastel 50. Gemeindevorst and Hoffeld 6h. Komm.-Rat Alb. Mackensen, Bremen 100. Gemeindekasse Velten 100. Everth & Mittelmann, Berlin 309. Schöttle & Schuster, G. m. b. H., Berlin 5090. Zeitzer Eisengießerei u. Maschinenbau, A.-G., Zeitz 10 000. Kaiserl. Kommandantur Neubreisach 310,14. Rernke & Co., Nachf.: Gebr. Germmert, Rathenow 5. . Lufs, Diedenhofen 5. Paul Dietrich, Berlin 5. Geh. Baurat Eiselen. Cassel 5. Kodak, Ges. m. b. H., Sammlung d. Angestellten, Berlin 385. H. Garbe, Hamburg 19. Direktor R. Backhaus, Fulda 10. Stto Beyer, Breslau 19. Meyer &K Hellwitz, Cöln 10. Rudolf Meyer, Cöln 5. Hofbesitzer N. Voß, Friedrichsgabekoog 29. Di. von Jackowski, Wronczyn 20. J. Wirth & Co, Cöln⸗Sülz 20. Schiedsmann Scheidewitz, Sühnegeld in Schiedsmannsachen Lan- deck, Rach, Berlin 2). Edmund Quist, Kleindembach 25. E. Mar⸗ schalleck, Großkreutz 50. Max Müller junior, Berlin 50. Freiherr von Wangenheim⸗Wake, Eldenburg 100. J. Dziadek, Hangelsberg 200. Kasse der Kgiserl. Tabakmanufaktur Straßburg 1009. J. F. Hackfeld, Bremen 1669. Prof. Rauh, Pofen 1. Richard Neefe, Seminarlehrer, Alfeld 1. J. Harder, Bargfeld 5. Moritz Böttger, Sgttlermstr., Finsterwalde 5. Ernst Münnich, Waldenburg 5. Kreicke, Em gn, Baldau 12. Passenheimer Darlehnskassenderein e. G. m. u. H. 26. F. Müller, Bremen 20. Andr. Gaschler, Zwiesel 25. Dr. Kaempfer & Cos Gliesmgrode 30. F. W. Noelle, Schlittenhach 50. Landger. Rat Wagner, Frankfurt a. M. 300. Hauptmann Emil Spitzer, aus dem Buchverkauf, Im Weltenbrand“, Wien 835.70. M,. Goldstandts Sohn, Löbau 5. H. C. Waßmann, Bremen 5. Michel Augustin, Lauterburg 19. Max Loos, Hannover 10. Pastor Backe, Schurow 4115. Gebrüder Kroner, Berlin 100. Rittergutsbesitzer Stege, Klockom 100. Sehr. Nawrgtil Nachf. von J. Nawragtil, Mülhausen J. Gymnasium Weilhurg 545. Schweizer Cigarrenfahr. Oschwind & Schmitter, St. Ludwig 10. M. Achgelis Söhne, Geestemünde 10. Heimsener Spar, und Darlehnskassenverein, G. m. u. H. 106. Ober; sränkische Porzellanfabrik Ohnemüller & Ulrich, Küps 109. O. P. S. Krahe, Lüttich 30. Amtsgerichtsrat S. Lappe, Spangenberg 3b. ohanna Marben, Berlin 100. Direktor D. Lohmann, Beitrag der Schüler d. Schillerschule, Hannover 4. H. Schroteberger, Straßburg 5. Adolf Volkmann Nachf., Glogau 10. von Thiemen, Generalleutnant z. De Klein Briesen 19. Gehr. Welzer, Seehgusen 30. Gebr. Damian, Ahwmöeiler 3. Herm. Wichlein, Bremen 3. Graeber, Geh Konsistarialrat, nachträgl. Gabe aus d, reformierten Gemeinde in Pasewalk, Stettin 3. M. Piper, Tempelburg 5. Goltdammer, Hohen⸗ Wartenberg 5. S. Freund & Co., Breslau 29. Superintendent Schramm, Kirchenkollekte aus Regenwasde 28.458. Reichsbankstelle Essen 37 50. Königl. Preuß. Remonte⸗Depot, Sammlung, Sperling ä, Rz Bach C Gomp., Stöbnitz 250. Ungenannt, Frankfurt a. M. 1000. Fritz Engert, Breslau 1. Pfarrer A. Maus, Großenwieden 2. Carl Frauenrath. Neuß 3. M. Schrader, Rittergut . 5. von Kalckreuth, Major a. D., Hohenwalde 5. Frau G. Ho Hamburg 5. Hugo Caro, Berlin 5. K. Dellit, Pfarrer, Schmitttlotheim 109. Jena, Dom, Meins 109. Jakoh Lauterstein, Tilsit 26. O. Welke, Gutsbes., Schönberg 2). M. Rirschner C Co., Berlin 25. Vorftand des Kriegewereins Wongrowitz 50. C. Dohle, Berlin 100. West⸗ deutsche Steinzeug⸗ Chamotte⸗ u. Dinas⸗Werke, G. m. e Eus⸗ kirchen 2hn . Ludwig Bender, Apotheker, Trochtelfingen 1. H. Deh⸗ ning. Otto Meyer Nachf., Memel J. Spohrmann, Magdeburg⸗ Buckgu 3. Kriegshinterbliebenenfürsorgestelle Parchim 3.16. geustih rat Vogt, Neurüppin 5. Frhr. v. Rodenhausen, Burgchemmtz 16. Gemeinde Hisprich, Sammlung 24. Fl. Jordan, Kuhhorst 10. Sscar Springer Weißensee 19. Hertha Gutzeit, Gr. Gnie 23. Reys & Trinte, Kunstanstalt, Magdeburg-Neustadt 20. Königl. Pulverfabrik hei Hangu, Wolfgang 48.90. Kgssenderwaltung des Amtes Brackel 150. Mil Telegr. Prüfgest. für Privat ⸗Fesdtelegr., 18. A. R. Frank furt, Ia. . M. . 670. . II. „Betriebs- Abt, Kriegs ⸗Vekleidungsamt XVIII. Armeekorps, Mainz⸗Kostheim 77, BZ. Frau Wilh. Müller, ildes heim 3. Frau Oekongmierat Bertha. Seiffert, Rosenig 5. Pfarrer Siebert, Frankfurt a. M. 5. M. Slonegky, Stuttgart 340. Fischer & Sohn, Bremen 10. Richard Eckert & Go., JI. G., Rudol⸗ stadt Volkstedt. 19, . Darlehnskaffenderein Stammheim. 16. F. Borowsly, Bodschwingken 10. Gemeinde Kosweiler 19. Direktor Mar Reinsch, Rybnik 1555. Adolf Plenck, Yiginz 29. F. von Wichelhom, Norgf 30, Justizrat. Gouschotowski, Siülhnegeld in Privatkl⸗ Sache Meyer / Kühnet, Stallupönen 30. Adolf Selowsky, Grünberg 50, Kgl. QOberamtmann E. Meyer, Friedeburg 50. Martens K Jaenicke, Inh.: Wilh. Jaenicke, Berlin, jo. Geh. Kommerzien- at Heinrich Jung, Eberzwglde 109. Ernst Budnowski C Co., Königsberg i. Pr. 300. Kaffe der Zivilverwaltung für die Provinz Hennegau 8900. Aus dem Felde: 200, 593 Kriegsanl. 11. 50. 75. 35. 8. 45,89. 261. 273,50 800. 219,50. Berlin, Alsenstr. 11, im August 19183. Das Präsidium: d Dr. Drews, Stgattzminister und Minister des Innern, Vorsitzender. Graf von Lerchenfeld⸗Köfering, Königl. en f! Gesandter, . stellp. Vęrsitzender. v. Lwebell, Staats minifter und Sherpraäfident, 2. stellv. Vorsitzender. Selberg, Kommerzienrat, geschäfts führender Vizepräsident. Herrmann, Kommerzienrat, Direktor der Deutschen Bank. Schatzmeister. Dr. Caspar, Wärkf. Geh. Rat, UÜnterstaats- sekretär im Reichswirtschaftsamt. Dr. Euntz, Geh. Regierungsrat, Bortr. Rat im Ministerium des Innern. Eich, Kommerzienrat, Seneraldireftor der Mannesmannröhren. Werke Düsseldorf. Dr · E. Francke, Profeffer. v. Nostitz Drzewiecki, Königl. Sächfischer Gesandter. Dr. Schwener, Ministerialrat im Kgl. Bayer. Staats ninisterium d., Innern. Freiherr von Spitzemberg, Königl. Kammerherr, Kabinettsrgt Ihrer Maj. d. Kaiserin u. Königin. Viel⸗ haber, Mitglied des Direktoriums der Fried. Krupp A.-G., Essen.

pönen 5.

Zweite Beilage

dum Deutschen Neichs anzeiger und Küöniglith Preußischen Staatzanzeiger.

i ——— ————

Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und maszregeln. und Absperrungs⸗

Hühnerblindheit und Na tnebel. J Zeit sei Kriegsgefangenschaft hat Dr. zee hg. een we f lere über gehäufte. Skorbut fälle gemacht und dabei auch eine . Krankheit verfolgen können, die massenweise in“ den Cie. gefangenenlagern Ru zlands aufgetreten ist und vielsach an . Skorbut erinnert. Beide Erkrankungen traten . . Bedingungen auf. Wie er in der Wiener Klinischen Wochenschrift mitteill⸗ handelt es sich um die Hemeralopyie Rer den Rachtnebel oder, wie die Krantheit im Volke auch heißt, die Hühnerblindheit um eine bald rascher, bald langsamer einsetzende erabfetzung bes Sehvermögens hei eintretender Dimmerung. Sie fesselt die Rrenken die sich nicht allein zurechtfinden können, glad völlig an den Platz. Andere als leuchtende Gegenstände können sie nicht wahrnes men, tagsüber verfügen sie aber Über ein ganz normales Sehvermögen. Es liegt die Vermutung nahe, daß s fich un incl dr 8. Sehpurvurs handelt, der nicht rasch genug erneuert werden kann. Wie beim Slorbut werden nicht immer nur schlechternährte schwache Menschen von der Krankheit befallen, sondern auch kräftige, noch über genügende Fettpolster verfügende Leute. Das Leiden dauert verschieden lange, aber es ist nicht gelungen, eine Beziehung zwischen der Dauer und den äußeren Bedingungen 9. finden. Unverkennbar war nur die Beziehung zum Sforbut. Beide, Erkrankungen traten epidemisch und faft zur gleichen Zeit auf; auffallend häusig waren sie auch an denselben Personen zu finden Jedenfalls ist die von den Aerzten in Sibirien und in Nordrußland gefundene Hühnerblindheit unter ganz anderen Bedingungen auf⸗ getreten als die Nachthlindheit in Deutschland. Uebrigens war die Hühnerblindheit der Kriegsgefangenen, gleichgültig ob sie Tage, Wochen poder Monate bestanden kalte, bei fonst ungeändert bleibenden Lebeng⸗ bedingungen durch Verabsolgung von gebratener Leber er debertran in kürsester Zeit heilbar. Diese Erfahrung lennt Tie Volke mediziu schon lange, sie ist aber übersehen oder unterschätzt worden. In faft allen Fallen konnte eine rasche Heilung erzielt werden. Daß es sich bei der Leberspeise nicht um die zugeführte Mehrmenge an Nahrung handelte, ßing daraus hervor, daß eine Heilung schon erzielt wurde durch Verabreichung einiger Löffel eine wässrigen Koch⸗ aus zuges aus Rindsleber, dem nur etwas Salz zugesetzt war, oder durch kleine täglich nur 3— 4 Kaffeelöffel betragende Mengen Röst⸗ leber. Auch mik Lebertran warde ein rascher Heilerfolg herbeigesühit. Ver uche mit Olivenöl hatten nicht den gleichen Erfolg, doch wären noch andere Fette oder fettähnliche Sloffe zu erprohen. Auch durch Versuche anderer Aerzte ist fest—= gestellt, daß die Nachiblindheit der Kriegsgefangenen eine Ernährungs⸗ Und keine rein gnatomische Ursache hat. Die an ben Fronten ber deutschen und österreichischen Heere beobachtete Nachiblindheit muß dagegen als wesentlich verschieden vom russischen Nachtnebel angesehen werden. Die deutschen Augenärzte sind der Ansicht, daß die im deutschen und österreichischen Heer beohachtete Nachtblindheit nicht als Kriegskranfheit anzusehen und auch nicht in den Ernährungs⸗ verhältnissen a ist. Auch, wird bei der in Deutschland ,, Nachiblindheit eine Heilung mit Leber oder debertran estritten.

Sandel und Gewerbe.

In der vorgestrigen Aufsichtsratesitzung des Alexander— werk A. von der Nah mer, Aktiengesellschaft, . wurde beschlossen, der auf den 2. Nopember einzuberufenden Generalversamm⸗ lung vorzuschlagen, aus dem nach Abschreibung von 183 557 46 ver— bleibenden Reingewinn des Geschäftsjahres 1917118 von 1413 380 6 06 000 . zu Rückstellungen zu verwenden, 250 000 M zur Begrün— dung, einer Beagmtenruhegehaltskasse und weitere 110 900 für sonstige Wohlfahrtszwecke jur Verfügung zu stellen und nach Vertei⸗ lung von 15 vd 750 000 M für die Aktionäre 495 554 vorzutragen.

In der, Sitzung des Aufsichtsrats der Dis conto-Gesell— schaft. Berlin, berichteten die Geschäftsinkaber über das Ergebnis des Geschäftsbetriebes im ersten Halbiahr 1918. Die Umsätze weisen wiederum sowohl in der Hauptanstalt wie in den Zweigstellen eine erhebliche Steigerung auf, und in gleicher Weise gestalteten sich die Gewinnziffern recht befriedigend; andererseits sind aber auch die Verwaltungskosten beträchtlich gestiegen. Der Außsichtsrat ereilte seine Zustimmung zu dem Antrage der Geschäftsinhaber, in Lübeck und in Straßburg i. Els., Filialen zu errichten.

In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats der Vereinigten Königs- und Laurahütte, Berlin, berichtete der General⸗ direktor, Geheimer Vergrat Hilger über das Ergebnis des am 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahres 1917̃18. Der Rohgewinn der Werke ist höher als der vorjährige. Nach Abzug der um 146 Millionen Mark gestiegenen Kriegssteuerrücklage sowie der infolge anderer Abgaben um 4006060 S höheren Zentralverwaltungs— kosten verbleibt ein Rohgewinn von 15 527 816 M aus dem nach

Antrag der Verwaltung für ordentliche und außerordentliche Ab— schreibungen von den Anlagewerten 7 135 734 ½ entnommen werden. Aus dem verbleibenden Reingewinn sollen die Ergänzung der Kriegs— rücklage für Werkseinrichtungen und die üblichen Zuwendungen an Wohlfahrtseinrichtungen in der Gesamthöhe von 3630 000 ent— nommen und der am 25. n. M. stattfindenden Generalversammlung wieder 12 vY für die Aktionäre zur Verteilung vorgeschlagen werden.

Wien, 24. September. (W. T. B.) Um den Geld- und Devisenverkehr jwischen der Türkei und Desterreich⸗ Ungarn im Interesse des wechselseitigen Handels soweit zu er— leichtern, als es mit dem Schutz rer Währung vereinbar ist, haben die Regierungen am 17. September ein Uebereinkommen geschlossen, das am 1. Oktober in Wirksamkeit tritt. Danach werden, künftig GeldsendungLen und Wirtschaftsoperationen zwischen den Vertrags— teilen im allgemeinen keinen Beschränkungen unterliegen. Sell stver⸗ ständlich bleiben aber die türkischen Untertanen, die in Desterreich⸗ Ungarn ihren Wohnsitz haben, und die Desterreicher und Ungarn, die in der Türtei ansässig sind, in ihren Valutamaß— nahmen den für das betreffende Land geltenden Dipisenverordnungen unterworfen und stehen wie die Inlaͤnder unter der Ueberwachung der zustän digen Devijenstelle. Die Vertragsteile werden künftighin sich in Ihrer Devisenpolitit zum Schutz der beidersestigen Währungen unter— stützen und die türkische Devisenstesle wird über Kronenguthaben von Türken eine ähnliche Ueberwachung ausüben, wie sie in Dester⸗ reich und Ungarn über ausländiche Valuten allgemein bereits geübt, wird: Es wird also über derartige Guthaben nicht ohne schriftliche Genehmigung der Devisenstelle von Konstantinopel und, nicht ohne Kenntnis der Devisenstelle von Wien-Budapest ver— fügt werden können. Endlich ist bestimmt worden, daß zurzeit ge— sperrte türtische Guthaben im Inlande solche sind mehrfach in= a. zer Einfuhr entbehrlicher Waren aus der Türkei entstanden du Antrag der betreffenden Partel zur Verwendung innerhalb Desterreich Ungarns freigegeben werden. Zu einer Verfügung nach dem Auslande bedarf es aber der Bewilligung der Depisenstellen in Wien, Budapest und Konstantinopel, die sich jedesmal mit einander verständigen werden.

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes)

vom 25 September vom 24. September fũr Geld rief Geld rief t 10 M 06 ,, 100 Gulben 309 309 3093 TDänemart 100 Kronen 188 188 1538 Schweden 100 Kronen 212 212 ; 21 Norwegen 100 Kronen 1835 1881 188 Vessingfors 100 Finn. Mark 76 764 z 761 Schwe 100 Franken 146 147 147 Wien · Budapest 100 Kronen b7, 09 57. 80 b7, So Bulgaren Ib Lepa 6 Ir 39

Konstanti⸗ 20,40 20,50 20, 40

nopel 100 Piaster Madrid und Barcelona 100 Pesetas 134 136 134

Der Börse fehlten auch heute besondere Anregungen, die geeignet gewesen wären, dem Geschäft einen höheren Grad von Lebhaftigkeit zu geben. Auf den meisten Gebieten vollzogen sich nur geringe Schwankungen; die Stimmung neigte eher zur Schwäche. Der Schluß war still.

Kursberichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Wien, 24. September. (W. T. B.) Fortgesetzte Entlastungs⸗ verkäufe verursachten an der Börfe einen Rückgang der Kulissen—⸗ werte von 6 bis 16 Kronen, Im Schranken waren Rüstungswerte, Petroleum⸗, Zucker⸗ Maschinenfabriks und Bergwerksaktien niedriger, ohne daß es zu größeren Abschlüssen kam. Im allgemeinen zeigte die Börse in Erwartung der angekündigten Rede des deutschen Reichs— lanzlers im Hauptausschuß des deutschen Reichstages sich fehr zurück⸗ haltend. Einige Lebhaftigkeit erreichten die Umsätze vorübergehend in böhmischen Bankwerten, bon denen einzelne um 11 Kronen stiegen. Der Anlagemarkt behielt seine gute Haltung bei.

Wien, 24. September. (W. T. B.) Amtliche Notierungen der Devisenzentrale. Berlin 173 30 G., 173,60 B., Ämsterdam 535, 50 G., 536,59 B., Zürich 25450 G., 256,50 B. Kopenhagen 325,75 G., 325,75 B., Stockholm 368,00 G., 369, 00 B. Christiania 326,75 G., 27,75 B., Konstantinopel 36, 00 G., 36,75 B., Marknoten 173,00 G., 173,40 B.

London, 25. September. (W. T. B.) 23 0,9 Englische Konsols 58, 5 oο Argentinier von 1886 —,. 4 οδ) Brasilianer von 1889 —, 400 Japaner von 1899 723, 3 olo Portugiesen g, H oso RNussen

*

/

Untersuchungssachen. Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. . Verlosung 2c. von Wertpapieren, Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

1x

Hergi s. welcher flüchtig

An h er dent

ffeJnrertC

Mnzelgegpreit für dem anni eimer gespaltenen Söinhein kette 50 XR,

ist, wegen borgen hält, ist die Untersuchur gsbaft

pon 1906 574, 4,0 Russen von 1909 —, Baltimore and Ohio Canadian Pacific 1723, Erie —, National Railways of Mexico 73, Pennsylbania —, Southern Pacific Union Pacifie —, United States Steel Gorporatign 116, Anaconda Corher Rio Tinto 76t, Chartered 158, De Beers def. 155, Boldfields ?, Jandminet Zis /ig. 3 o Kriegsanleihe 95, 40n0 Kriegsanleihe 103, 35 0½, Kriegsanleihe 883. Privatdiskont 31/1, Silberhöchst⸗ preis 493.

Paris, 24. September. (W. T. B.) 5 OlJ Französische Anleihe o88 290. 3 0s9 Französische Rente S3. 50, 4 os9 Span. äußere Anleihe 112,19. 5 0so Jiussen von 19306 64.60, 3 7,0 Rufen von 'I396 495so Türken unif. ——, Suezkanal 519. Rio Tinto —.

Am sterdam, 2d. September. (W. T. B.) Behauptet. Wechsel auf Berlin 31 560, Wechsel auf Wien 17.223, Wechfel auf Schweiz 409. Wechsel auf Kopenhagen 7 55, Wechsel auf Stockholm 69, 75, Wechsel auf New Jork 2083, Wechfel auf London 9. 933, Wechsel auf Paris 35,19. 45 C Niebherländische Staatsanleihe 90, Ohl. 3 d Niederl. W. S. 6387, Königl. Niederländ. Petroleum 5655, olland· Amerika Linie 355, Niederländisch Indische Handelsbank 182k, Atchison, Topeka u. Santg Faé —, Rock Jelands —, Southern Pacifie = Southern Railway —, Union Pacifie 123, Inaconda 1345, United States Steel Corp. Mr, Französisch⸗Englische An⸗ leihe —, Hamburg ⸗Amertta⸗Linie =.

Kopenhagen, 24. September. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg hl, 00, do. auf Amsterbam 160. 50, do. auf London 15,84, do. auf Paris 61, 25.

St (d helm, 24. September. (B. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 45.75, do. auf Amsterbam 144.00. do. auf schweizerische Platz 7,50, do. auf London 14.20, do. auf Haris 5475.

New Jork, 23. September, (W. T. B.) Schluß.) Auch zu Beginn des neuen Berichtsabschnit tes war das Geschäft an der Fondsbörse sehr still, nur 230 000 Stück Aktien wechselten den Be— sitzer. Wie an den letzten Tagen der Vorwoche gestaltete sich die Haltung fest, da die günstigeren J am Geldmarkte die Unternehmungslust anregten. In Eisenbahnaktien und Steels fanden Anlagekaufe statt. Im Verlaufe drückten Realisierungen auf die Kurse, sie konnten sich aber wieder erholen. Die Veränderungen be⸗ liefen sich aber schließlich nur auf Bruchteile eines Hundert⸗ teiles. Akttienumsaß 239 000 Stück. Geld: Sehr fest. Gelid guf 24 Stunden Hurchschnittssatz Sz, auf 27 Stunden letztes Darlehen 6, Wechsel auf London (60 Tage) 4573,00, Cable Transfers 476 55, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,47. 37, Silber in Barren 1018, 3 o/e Northern Pacisse Bonk 7, 4 o Verein. Staaten Bonds 1829 1064, Atchison, Topeka u. Santa F S5, Bastim pre und Ohio sz, Canadian Pacite 1633, Chefapeate u. Dhio 57t, Thicago, Milwaukee u. St. Paul 485. Denver u. Rio Grande 2 Illinois Central gaz, Louisville u. Nashville 1143, New Vort Central 31, Norfolk u. Western 103, Pennsylvania 433. Reading 88, Southern Pacific S6z, Union Pactfie 1233, Anaconda ö 684, United States Steel Torporation 1115, do. ref.

Kuürsberichte von auswärtigen Warenmärkte n. London, 23. September. (B. T. B.) Kupfer prompt 122. Liverpool, 12. September. (W. T. BS.) Baumwoll ⸗Wochen⸗

bericht. Wochenumfatz 11 10, do. von amerikanischer Baumwolle 2810. Gesamte Ausfuhr do. Einjuhr 31 195, do. do. von amerikanischer Baumwolle 12433. Gesamter Vorrat 188 260, do. do. von amerlkanischer Baumwolle 68 410, do. do. von ägyptischer Baumwolle 20 430.

Liverpool, 23. September. (W. T. B.) Baumwolle. . 20069 Ballen, Einfuhr 8000 Ballen, davon S066 Ballen amerk sanische, Baumwolle, Für September 23, 18. für Oktober 22 85. Texas 33 34, Brasiliantsche 32, Indische 50 Punkte niedriger.

Bradford, 23, September. (B. T. B.) Die Knappheit der Versorgung des Zivilbedarfs mit Wolle verursacht am Markte starke Beunruhigung.

New York, 25. September, (W. T. B.) (Schluß) Baumwolle lsoko middling 33,26, do. für Sept. Il, S9, do. für Sftober 31,99, do. für November 31 53. New Orleans loko middling 33,75, Peiroieum refined (in Cases) 19.25, do. Stand. white in Rew Pork 15,50, do, in Tanks 8.25, do. Eredit Balances et Sil City 0, Schmal prime. Western 27,139, do. Rohe & Brothers 25 75, Zucker Zentrifugal 728, Weizen Winter 2373, Mehl Spring⸗Wheat dlears 10,536 1126, Getreidefracht nach Libervool nom. Faffee Rio Nr. 7 loko gz, do. für September 8,50, do. für Januar 9, 10, do. für März 9,27.

New Jork, 25. September. (W. T. B) Die sicht baren Vo k . 1 . An Weizen Bushels, an Kanadaweizen 2 24600 ushels, an i 5 785 000 Busphels. n 2

Rio de Janeiro 20. September. (W. T. B. Kaffe Zufubren: In Rio 6900 Sack, in Santos 39 606 6) 6.

Rio de Janeiro, 21. September. (W. T B.) Kaffee. Zufuhren: in Rio 1000 Sack, in Santos 51 Sack=

Anzeiger.

ird anf den ünzeige'npret ein Tene rn zen fchfag vor Zo w. S. erhr pen

6. Erwerbs, und Wirtschaftsgenossenschaften. 7. Niederlassung ꝛc. von r n ge

8. Unfall⸗ und Invaliditäts., 2c. Versicherung. 2. Bankausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

D. Et. Qu., den 19. September 19183. Sprach: spricht els. Dialett.

I3 9322] Steck brief. . Poln. Wilke, zuletzt Bergmann tn Poln. haften und an die nächste Militèrbehoͤrde Schnuribart, S :ge ; 9 Unter suchung⸗ Gegen den unten heieichneten Heinrich Wilke, welcher flächtig ist und sich der, um Weit rtr ant port hierher abruss n. y . . ö 586

sachen.

zunthmen und an das 139523

geb. am 27. 11. 1894 zu Otten hen, re. Lorch (Bader), Größe: 1 m 72 em, tember 19 Haac: dunkelblond, Augen: arau, Mund,

Nase: gew., Gesicht: ro mal, Gesichts⸗ Aster:

Beschreihung:

farbe: gesund, ist die Uatersuchungshaft Statur: schlank, Kinn; gew., Mand; gew. wegen ö . verhängt Eg Größe: 1 m 75 em, Haare: dankelblond, wird ersucht, ihn zu verhaften und in die Nase: gew., Bari, Schnurzbart. De (39525) Mllitärarrestanstalt cder an die nächste sondere Kennzeichen: keine. Kleidung: feld. Wiitertransport grauen Anzug mit Mantel und umge⸗ h schnallt, feld raue Felt mütze.

herlltarbehzrde zum blerber abz liefern.

Gin Schöneberg, Ha mptstr. 19, den 23. Sepiember 1918.

Kg. Gericht . der Inspektion der Kraft fahrtruppen.

139524 Ste d brief.

Fabnenflucht. Es wird ersucht, ihn fen wegen unerlaubter Grtiernung im FrJlre unterieichgete und durch sin Versckulden über sieben

Ersatz⸗ Bail. Inf⸗Regte, Nr; 138 Bitsch. Taze verhängt. Es wird eriucht, ibn ju 170 m. Gestalt: schlank, Haare, dunkel⸗ Hegen den Kraftfahrer Helurich Selzer 6 . . die ,, ,, . a. . 1 blond, Bart: reinen.

vr 6 schase Zebrengdorf, zum Weitertrausport. Fieiher abzuliefern. zum Welt rtransport blerber abzultefern.

. inn nr z zt . zun enn, Pl. Bitsch, den 21. Sep⸗

18. Gericht Ers. Batl. Inftr. Ret. 138.

Gegen den unten beschriebenen Gefreiten verborgen bält, ist die Untersuchungsbast Tran TWalodagezak der Pionier Mineur⸗ wegen unerlaubter Entfernung im Felde Komp. Nr. 330, geb. am 4. 10. 18953 in] verhängt. Ez wird ersucht, ihn ju ver- Haare: dunkelblond, Bart: Anflug von

D. Et ⸗Qri., den 14. September 1918. Das Gericht elner Lan webr. Dibisson.

SBeschrebung. Alter: 25 Jabre, Größe: 29 Jahre, 1,7

39522

Steckbri⸗ f.

am 16. Juni 1897 in Dortmund, zusetzt zuleitmn. Maschlnenschlusser in Dortmund, Hol.” 165. 5. 18.

Vas Gericht elner Landw. Div sion. Beschreibung; Alter: 21 Jahre, Größ: 9526

sit inerstr. 42, welcher flüchtig sst und sich Gericht deß Xeüfanterlereglmentz Nr. 332. můtze. Kühl, Maßsor u. Rgts. Kwöeur. 5

Per sonal bescheeibung: Größe: 1,60 m,

Steckbrief.

Gegen den unten tezeichreten Land. Furmmann Schwarz. Karl, der 4. Kom paanie, 65. San dstur minfanterieersatzbatailon VII. . RK, Sennelager (VIlIs6), geboren

Steckbrief. am 159. 12. 1830 u Amendorf, Krere Saale.

Gegen den Miurnreler Fosef Stephan, eig, wohn hart allen ; S

78 in, Haace: dunkelblond, Barta flag. geboren 13. 12. 1896 in Ingweller (Gi st b a n , oh ed m. Lothr.), z. Zt. Inf. Rat. 352, 9. Komp, suchunge haft wegen Fehr ficht verhängt.

ist Haftbefebl erlaffen, w il er flöch ia sss. Ge wrd ersucht, den c. Schwarz ju ver-

Er (ist, kestiunehmen und der naächsten baften und an' die nãch e Mlilitarbebörr e

Gegen den Musterier Theodo- Reu. Milttärbebörde zujuführen, die gebeten zwecks Weitertrans xo. nach hier ein⸗

aus vom Landw. Int -Regt. 15, geb. wird, ihn an obigen Truppen t: il welier⸗ jule fern.

Beschreibung: Giöße: 160 m, dunkles Haar, Kleidung; feldarau, eigene Schtrm⸗ Besondere Kenn jeichen: schielt. nne lager, den 25. September 1518. Sammer chm idt, Major und Bataillone kommandeur.