1919 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Jan 1919 18:00:01 GMT) scan diff

93 l0. Für Steinkoble„ des Deisters und seiner 2. Neber 1 Umgebung (Obernkirchen, Barsi nghausen, Ibben⸗ handelns auf Einziebung der Brennstoffe erkannt werden, auf Tie 8 * bůren usw.: sich die Zuwiderhandlung bezieht, ohne Uaterschied, ob sie dem Täter d Amtliche Verteilungestelle ür die Steinkohlengruben des gehören ader nicht. Deisters und seiner Umgebung, Barfinghausen a. Deister. § 15. Inkrafttreten. z 11. Für Gaskoks““) siehe 5 5. 1V.

§S 7. Art der Meldung.

1. Die Meldungen, die min deutlicher rechts verbindlicher Nameng

unterschritt (Firmenunterschrift des Merdepflichtigen verseher

sein müssen, dürfen nur auf amtlichen Februnrmeldekarten er

4 stattet werden, die jeder Melderflichtige bei der zuständigen Orts oder Bezirkskohlenstelle, beim Fe

* Kriegswirtschafisstelle wenn auch diese seblt, bei der zuständigen Kriegsamtstelle bzw. Wirtschaftestelle oder Amt) gegen eine Gebühr ö * ö s I ; ö

1 von 9, 35 M für ein Heft zu 4 Karten beziehen kann. Für Bezirke

vorgesehen. Auch die etwa noch weiter ; (siehe 8 5. 14 und , § 5, 11 Stück erhältlich.

9)

die Meldungen gesondert erfolgen. 3. Jeder Meltepflichtige Verbrauchergruppe (Vorderscite der Karte) durch Durchkreuzen kenntlich zu machen. Falls ein Meldepflichtiger nach der Art eines

gewerblichen Beiriebes zu mehreren Verbrauchergrupp'en gehört, ist maßgehend, zu welcher Verhrauchergruppe der wesenslichste Teil seines Betriebes gehört. Ist ihm vom Reichstohlenkommissar eine Ver— brauchergruprye angewiesen worden, so hat er diese zu durchkreuzen. Es ist unzulässig, mehrere Verbrauchergruppen zu durchkreuzen.

§S 8. Meldung im Falle der Annahmeverweigerung der Meldekarten durch Lieferer.

Wenn ein Mesdepflichtiger keinen Lieferer zur Annahme seiner Meldekarte bereit findet, Jo hat er neben der für den Reichs kommissar in Berlin bestimmten Meldetarte auch die jür den Lieferer bestimmte tem Reichstommissar in Berlin mit einem Begleitschreiben einzu— senden, in dem anzugeben ist, warum die Meldekarte nicht an einen Lieferer weitergegeben wurde und welcher Lieferer vorgeschlagen wird.

§z 9. Weitergabe der Meldungen durch die Lieferer. J. Jeder Lieferer, dem eine Meldekarte zugegangen ist, hat ir der dazu bestinmten Spalte der Vorderseite der Kalte die eigene Firma und die Fima des Vorlieferers einzutragen und die Karte ohne Verzug seinem eigenen Lieferer weilerzugeben, bis sie zu dem Haupt⸗ lirferer' gelangt. Hauptlieferer ist das liefernde Werk (Jeche. Koks. anstalt, Briteitfahrik oder, wenn und soweit es einem Dutten Ver⸗ kauslskartell oder Handele firma) den Vertrieb seiner Produktion über⸗ lassen hat, dieser Dritte. 27. Falls ein Lieferer (Händler) die in einer Meldekarte aufg⸗ führten Brennstoffe von mehreren Vorlieserern bezieht, so gibt er nicht die urschriftliche Meldekarle weiter, sondern verteilt deren Inhalt ; auf so piel neue Meldekarten, wie Vorlieferer in Frage kemmen. Letztere hat er an die einzelnen Vorlieferer weiterzugeben. Bie Mengen der neuen aufgeteisten Meldekarten durfen zusammen nicht mehr er— ) geben als die der urschrifstlichen Karte. Jere neue Meldekarte hat: : a) die auf die Karije entfallende Menge, ö b) die auf die anderen Karten verieilten Restmengen der urschristlichen Karte mit Nennung der Lieferer und ber von jedem bezogenen Einzelmengen und Sorten zu enthasten. Die neuen Meldekarlen sind mit dem Vermerk Aufgeteilt und dem Namen der austeilend n Firma zu versehen. Die urichre tliche Karte ist bis zum 1. Jult 1919 sorgfältig aufzub wahren. 3. Jeder Lieferer (Händler), der von einem im Auslande wohnenden Lieferer böhmische Kohlen bezieht, hat die betreffenden Meldekarten nicht an den ausländischen Lier rer, sondern, falls es sich um Melkekarten handelt, di von in Ricyern gelegenen Betrieben herr hren, an die Am liche Verteilungsstelle München (8 6,7), andern⸗ falls an den Kohlenausgseich Dresden 65) zu senden. Die Karten für solche aueländischen Lieferungen sind mit der Aufschrift ‚Aug⸗ lands tohle“ zu versehen.

§ 10. Unzulässigkeit von Doppelmeldungen.

Meldungen derselben Bedarfsmenge bei mehreren Lieferern sind ven boten.

511, Augnahmebestim mungen. (Aushilfslieferungen.)

1. Abgabe und Bezug von Brennstoffen außerhalb der ordnungs⸗ mäßigen Monatsmeldekarte (8 1,1 und 27) bedürfen der Anweisung oder der Genehmigung derjenigen Amtlichen Verteilungsstelle, aus deren Bezirk dieser Bezug erfolgen soll. Gegen die Entscheidung der Amtlichen Verteilungsstelle ist Berufung an den Reichskommissar zu= ĩ lässig. Die Genehmigung wird nur ausnahmsweise beim Vorliegen eines besonders wicht (gen Grundes erteilt.

Die Amtliche Verteilungsstelle macht der Kriegsamtstelle bezw. der an ihre Stelle getretenen Zivilveiwallungsstelle von olchen Aus- 1 Mitteilung und bewirkt die Streichung der ent, preckenden Menge bei dem ständigen Lieferer (Händler).

Auf § za, 1 (letzter Satz und 5 10 wird bingewiesen.

z 2. Aushilfalieferungen zwischen zwei Verbrauchern sowie Aus— 63 hilfe ieferungen eines Platzhändlers aus Mengen, die bereits bei ihm greifhar sind. an, einen Veibraucher sind auch zuläfsig, wenn neben

dem Ginverständnis der Parleien die Genehmidung der Kriegẽamt⸗

stelle bezw. der an ibre Sielle getrelenen Zivilverwaltungsstelle vorliegt.

Diese Stelle benachrichtigt von solchen Aushilfslieferungen dle Amtliche Verteilungsstelle, die die S reichung der entsprechenden Wengen bei dem ständigen Lieserer (Händler) veranlaßt.

3. Ein Hauptlieferer (5 9, 1) darf ausnahméweise beim Vor— liegen eines wichtigen Grundeg anstatt durch den Händler, welcher in der dem Haupt ieferer gemäß § g. 1 zugegangenen Mesdekarte ver— zeichnet ist, durch einen anderen Händler liefern ‘**). Auf letzteren

i in diesem Falle die Bestimmung, daß ihm die ord nungsmaßige Reldekarte vorgelegen haben muß (5 j, 1 und 2), keine Anwendung. Es genügt die einschlägige Mitteilung Les Hauptlieferers.

4. Die nachträgliche Meldung der gemäß Ziffer 2sund z statt—

indenden Lieferungen ist in 5 3a geregelt.

§S 12. Anfragen und Anträge.

. Anfragen und Anträge, die diese Bekanntmachung betreffen, sind,

ö,, nichts anderes bestimmt ist, an den Reichskommissar für die

ohlenverteilung, Berlin, zu richten.

F 18. Verwendung von gewerblichen Kohlen für andere Zwecke.

Es ist verboten, Brennstoffe, die für den Betrieb eines gewerb⸗ lichen Verbrauchers bezogen sind, ohne Genehmigung deg Reichs- kommissais in den Handel zu bringen oder für Hausbrandzwecke ab— ö zugeben oder zu verwenden. Siehe jedoch § 3 a,.

§ 14. Strafen.

. Zuwiderhandlungen gegen diese Bekanntmachung werden nach Fs J der Bekanntmachung vom 28. Februar 1917 mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen, bei Fahrlässigkeit gemäß § 3. Abf. 2 der Verordnung des Bundegrats vom 12. Juli 1517 mil Geldstrafe bis zu 3000 A bestraft.

ö uch Gtei chlammkohßle un

4 loßlenbrftette. G Rohs. * Auch 6 53 und dergleichen Abfallergecgalfse fewle n Koltgrughrikett⸗

Eine Abänderung bestebender Lieferungsbegiebungen solUl durch

1

blen einer solchen bei der zuständigen

gemäß F 5h, I sind Hefte zu 5 Karten gegen eine Gebühr von 0 40 4A erforderlichen Meldekarten

2. Hat ein Meldepflichtiger Betriebe an verschiedenen Orten oder ) in verschiedenen Teilen des gleichen Ortes, so müssen für jeden Betrieb

hat die für ihn in Frage kommende

kann im Falle des

2. Neben der Straf⸗

Berlin, 4. Januar 1919. . Der Reichskommissar für die Kohlenverteilung 1 Stuß.

und 2 des „Reichs-Gesetzblatts“ enthalten: Nummer 1 unter

lösungsbefehl, vom 31. Dezember 1918, unter Ne. 6615 eine Bekanntmachung, betreffend die E

2 Januar 1919, unter

der Unterklassen vom 31. Dezember 1918, und

1918; Nummer 2unter

vom 21 Dezember 1918, und unter

Maullier⸗ und Mauleselfleisch, vom 2. Januar 1919. Berlin W. 9, den 4. Januar 1919. Postzeltungsamt. Krüer.

* 1.

vorsätzei hen Zuwider

Diese Bekanntmachung tritt am 1. Februar 1919 in Kraft. e

Die von heute ab zur Ausgabe gelangenden Nummern 1

i ö 6614 einen Demobilmachu d L f⸗ und 9,) sind dort für 0, 10 S das Ne 56 mobimach ugs und Landsturmauf

Ne. 6616 eine Verordnung, betreffend Maßnahmen zur Besserung der Lage der versorgungsberechtigten Militärpersenen

zu Ne. 6616 eine Anmerkung zu der Verordnung, be—

ireff⸗nd Maßnahmen zur Besserung der Lage der oersorgungs— berechtigten Militärpersonen der Unterklassen, vom 31. Dezember

Nr. 96617 eine BVekanntmachung zu der Verordnung des Bundesrats über künst iche Düngemittel vom 3. August 1918,

Ne. g6l8 eine Vero dnung über den Verkehr mit Esel⸗

ü richtung einer Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene, vom

Preußen.

für Landwirtschaft, und Forsten.

Ministerium

Kroppach sind ausgeführt worden. Der Oberförster Andersch in Zwangshof versetzt worden.

*

und Volksbildung. Dem Senats präsidenten

worden.

nasiums in Königsberg N⸗-M. ist bestätigt worden.

wirkten bergeschen Eisenbahn, jetzt Z zinsizen Rentenyvapiere, worhen: Nr. 9088

sind folgende Nummern 9090 bis 9099 g9glol, 11222 15118 bis 15130,

15133 bis 135185, 19313,

19331. 19393 bis 19400, 19402. 19403,

oder 67 200 .

mit der Aufforderung gekündigt, die

straße 29, zu erhehen. Diese Kasse ist werttäglich von Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags geöffnet.

kassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreis kasse.

eine Woche vorher eingereicht werden. Kapital zurückbehalten. verlosten Akilen auf.

ständligen Aktien: = aus der Kündigung:

zum 1. Juli 1906: Nr. 14832,

zum 1. Juli 1910: Ne. 1210,

zum 1. Juli 1912: Nr. 12885,

zum 1. Juli 1913: Nr. 2931, 12573,

zum 1. Juli 1914: Nr. 8995, g0ol, dvoos2,

zum 1. Juli 1915: Nr. 937,

zum 1. Juli 1916. Ne 3841, 3849, 4611, 4895, lI92 9200, 18287,

zum 1. Juli 1917: Ne. 8518, 6864,

10581 11673, 11685, 11686, 11760 wiederholt aufgerufen.

Vordrucke zu den Quittungen werden von den bezeichneten Kassen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 3. Januar 1919.

Faupterwaltung ber Staatsschulben

ö hHese Veftimntung nicht begünstiat werden.

Domänen

Die bereits vor Kriegsbeginn veifügten Veisetzungen des Vegierunge⸗ und Forstrats Werkmeister in Gumbinnen nach Danzig und des Form meisters Haus dorf in Hachenburg nach

ist nach Hollweg

Ministerium für Wissenschaft, Kunst

im Reichsven sicherunggsamt Dr. Rudolf Stolzmann ist das Prädikat Professor beigelegt

Die Wahl des Studlenrats Fritz Deutsch an dem Gymnasium in Freienwalde a. O. zum Direktor des Gym⸗

Hauptverwalsltung der Staatsschulden.

Bel der heute öffentlich in Gegenwart einesz Notars be— Verlosung der Aktien der Magdeburg-⸗Witten⸗ Magdeburg⸗Halberßädter gezogen 9103 his 9106, 9538 bis 9545, 9547 his 551, 9553 bis 9555, 11207 bis 19314, 19317 bis 19321, 19323 bis 19326, 19328, 19330 bis 19332, 19405 bis 19110, 21224, 21225 21227 bis 21231, 21234 bis 21238 21240 bis 21243 zusammen 112 Stück über je 200 Taler 22 400 Taler

Diese Stücke werden den Besitzern zum 1. Juli 1919 in den ausgelosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge nebst den Stück— nsen für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1919 gegen Quittung und Rückgabe der Aklien sowie der Erneuerungs⸗ scheine zur, Ab ebung der Zinescheinreihe V vom 1. Juli 1919 ab bei der Staatsschulbentilgunge kosse in Berlin, Tauhen⸗ 9 Ur

Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungshaupt— Zu diesem Zwecke können die Werspaptere schon vom 1. Jun 1919 ab diesen Kassen eingereicht merden, welche sie der Staats schulden⸗ tilgungekasse zur Prüfung vornilegen und nach Feststellung die Aus ahlung vom 1. Juli 1919 gb zu bewirken haben. Der Einlösungsbetrag kann bei den Vermittlungsstellen außerhalb Berlins nur dann mit Sicherheit am Fälligkeirstage abgehoben werden, wenn die Attien der Eermittlungestelle wenigstens

Der Betrag der etwa sehlenden Zinsscheine wird vom Vom 1 Juli 1919 ab hört die Verzinsung der

Zugleich werden die bereits früher ausgelosten, noch rück⸗

6373,

zum 1. Juli 1918. Nr 211, 2962. 9589, 9703, 10574,

oben⸗

ma. e, n r r , m ,,,, 1

kehre mit die deuische Waffenstillstandskommission neuerdings Einspeunch und überreichte eine eingehende Darstellung der durch die Awb— sperrung der verschiedenen Industilen hervorgerufenen außer⸗ ordentlich schwierigen wirtschaftlichen Lage.

9

Bekanntmachung. Dem Schankwirt Fritz Kuka in Potsdam, Zimmer— straße 2, habe ich de Wiederaufnahme des ihm durch Ver⸗ fügung vom 28. September v. Is. unter sagten Handels mit allen Gegenständen des täglichen Bedarfs vom 16. d. Meg. ab wieder gestattet. Potsdam, den 4. Januar 1919.

Der Polizeipräsident. von Zitzewitz.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich. Prensßen. Berlin, 7. Januar 1919.

Dle deutsche Waffenstillstands kommission in Spang fragte, wie amtlich der „Telegraphen Union“ mitgeteilt wird, am 4. Jinuar in einer Note bet den Alliierten an, welche Anweisungen von den französischen Kommandostellen über die Behandlung der in das besetzte Gehiet einschließlich Elsaß⸗Lothringens entlassenen deutschen Heeres— angehörigen ergangen sind. Es seien den deuischen Behörden erneut zahlreiche Nachrichten zugegangen, daß dienstpflichtige Angehöcige der Jahrgänge 1898,99 im linksrheinischen Gehiet, der Pfalz und in Elsaß⸗-Lothringen troz ordnungs mäßiger Ent— lassungspapiere und obwohl sie Zivilkleidung trugen, inter⸗ niert worden sind. Wie die Note noch hervorhebt, sollen fran—⸗ zösische Offiziere diesen Gefangenen gegenüber erklärt haben, sie würden zum Wiederaufbau Frankreichs benutzt. Zur Ankündigung der Besetzung e ,,, Häfen durch Polizeitruppen der Allüerten erklärte die deutsche Waffen— stillstands kommijsion, dies widerspreche dem Waffenstillnandtz⸗ vertrag, der die Rheinschiffahrt nur der vollen Autorität des Höchstkommandierenden der Alliierten unterstellt, was durch die Besetzung des linken Ufers und der Wasserfläche hinreichend bewirkt werden kann. Sie bitte deshalb um Aufklärung, wie die geplante Besetzung der rechtsrheinischen Häfen gedacht set. Nach deutscher Aufsassung würden für die Ueberwachung detz Schiffe verkehrß auf dem Wasser Kommissare in den rechittz[ rheinischen Häfen genügen. wähcend auf dem Landgebiet der Häfen in der neutralen Zone vertrage gemäß Deuischland bie Aufsicht auszuüben habe.

Aus der Sitzung der Waffenstillstandskommission vom 5. Januar wird amilich mitgeteilt, daß mit Rücksicht darauf, daß eine weitere Verlängerund des Waffenstillstandes dem nächst

spiuchreif wird, und um die Absichten der deutschen Regierung

beurteilen zu können, der Vorsitzende der französischen

Waffenstillstandskammission noch genauere Angaben als die bisher erteilten über den Verlauf der deutfchen Demobilmachung an allen Fronten verlangte. Das

deutsche Ersuchen, zur Elleichterung der Verwaltungstätigkeit zwischen der neutralen Zone und dem besetzten Gebiet den all ierten Milüärbehörden in dem besetzten Gehier deutsche Otfiziere beizugeben, wurde in dem Sinne erledigt, daß Foch den deutschen Militärbehörden in der neutralen Zone allterte Offiziere zuteilen wid. Das deutsche Gesuch, zur Verbesserung der Lebensmittelversorgung die Jagd in dem linksrheinischen Gebiet zu gestatten, wurde abgelehnt.

———

Gegen die Unterbindung des wirtschaftlichen Ver⸗ dem rechts iheinischen Gebiet erhob

Der Autzschuß des Bundesrats für Handel und Perfehr

hielt heute eme Sitzung.

Es ist vor einigen Tagen schon bekannt gemacht warden,

daß aroße Mengen Tuch und Bekleidunge stücke, die aus Heeretz— beständen stammen, gestohlen und aa die Hevölkerung veräußert worden Treibens, muß auch nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß unsere heimkehrenden Frontfoldaten, die jahrelang die Gefahren und Entbehrungen des Krieges getragen und dem Vaterland die Schrecken bes Krieges ferngehalten haben, auf das schwerste durch ein solches Verfahren geschädigt werden. Tatsachlich liegen die Verhältnisse heute so, daß ein Ersatz für die abgerissenen und unbrauchbar gewordenen Feld— uniformen sehr häufig nicht möglich ist. bahnen, überall in der Oeffentlichkeit kann man hören, wie bie heimkehrenden Krieger ihrem Unmut darüber Ausdruck geben, daß sie nicht einmal in der Lage sind, für den zerfetzten oder. abhanden gekommenen Mantel einen Ersatz zu erhalten. Die Ablieferung der Heeresbekleidungsstücke ist daher, wie das Reichsverwertungsamt auch eine moralische Pflicht, gan abgesehen davon, daß die Nichtbefolgung, des darüber erlässenen Gesetzes schwere Strafen nach sich zieht.

sind. Abgesehen von der Verwerflichkeit solchen

Auf den Straßen⸗

heute zum Ausdruck bringt,

—— ——

Am gestrigen Tage wurden sowohl von den Anhängern

wie von den Gegnern der Regierung Massenkundgebungen in den Straßen Berling veranstaltet, bei denen es wieber— holt zu blutigen Zusammenstößen kam. vielfach unterbunden; Arbeiter und Angestellten sich an den Umzügen beteiligten.

Der Verkehr war die meisten Betriebe ruhten, da die

Statiftik und Bolkswirtschaft.

Die Vermögensverteilung in Preußen 1917 im Vergleich

mit derjenigen vor dem Kriege und vor 20 Fahren. Das preußische Statistische Landesamt gibt in der Stat. Korr“

eine bis 1897 zurückgehende Uebersicht über die Vermögens verteilung

in

n. über 600 hie p 009, n die nicht selbständig zu baranlagenden Haushaltungzande en) de Gesamthelt der nr r ,, 8 ö , .

eußen nach vier Hauptgrösengruppen des Vermiögeng (O bis W006 bis 100 009 uad sher

600 n) und stellt zuglelch vie . immer ahne

wirtscha fter alg den für den

tände (ohne Angehßrige) und Piagel= selbständthen Bermögeng. und Sin⸗

kemmengerwerb überhaupt in Betrocht kommenden Personen gegen über. Der Vamögensgruppe von über 606) bis oz C66 sind alle die Personen binzugerechnet, die zwar über 60090 1M Vermögen besitzen, aber aus besonderen Gründen (wegen g00 nicht übersteigenden Ein kommeng usw.) gemäß g j7 Jister 2 und oder 3 15 Abfe2 dee Ergänzungssteuergeseßes den der Ergänzungssteuer sreigestellt wor⸗ den sind.

Danach hatten überhaupt und vom Tausend aller Saus haltungs⸗ vorstände und Einzeswirtschaf er

ein Vermögen von . .... i 32 über 6 0065 über 52 000 * . bis seco biz ö, bed gez süber 100 vd der vT der vT der vT der

; x Haug Daus. Haus. Hauk⸗

j er⸗ * ber⸗ X . .

m über d über halt über halt über ö. dun Vorst. 1 , Vorst Vorst. Vorst. Jahre haupt u. Ein⸗ haurt u. Ein⸗ haupt u. Ein baup u. Ein⸗

ö . zelw. zelw. zelw. jelw. 1897 10 276 704 877 1219590 10 121026 10.4 103 143 8,8

189 10 680579 475 1270 339 103 1992 11218 064 876 1337635 101 1905 115879 820 875 1410421 104 1998 12751 585 876 15044953 103 1911 13 434 879 870 1669 7834 198 185 393 11 159 005 10, 1914 1490790 6597 866 1787 354 119 21453 132 181 576 11,2 1917 13 595141 857 1849 1077 117 2227795 14, 188316 116. ; Es haben sich also die selbstandigen Personen ohne Vermögen oder mit einem solchen von nicht mehr als 6000 K überhaupt von 1897 bis 1914 von Jahrdritt zu Jahrdritt vermehrt, und zwar von 103 auf 14 Millionen Köpfe, also um Is Millionen oder annähernd zwei Fänfiel. Von 1914 (Friedens stand) auf 1917 sst dann eine Verminderung der Personen mit Ver— mögen bis zu 6006 M um 475 556 oder 34 d/o eingetreten. Die Zu— nahme im Zeitraum 1897 1914 ist, wie ein Blick auf die übrigen Vermögensgruppen, deren Besetzung keineswegs zurückgegangen ist, zeigt, nicht sowohl auf Verarmung vordem mit größerem Vermögen veranlagter Personen zurückzuführen, ais vielniehr in Ter Hauptsache dadurch zu er⸗ klären, daß alljährlich eine große Anzahl Haushaltungsangehöriger ohne Vermbgen oder ohne solches von steuerbarer Höhe nach Erjangung eineg der Verfügung des Haushaltungsporstandes nicht unterliegenden Einkommens steuerlich aus der elterlichen ufw. Haushaltung aus⸗ 59 und damm in der Regel zur Gruppe der selbständigen Personen mit Vermögen bis zu C060 ôς übergetreten ist. Im Kriege ist ein großer Teil dieser meist jüngeren Leute gefallen, was zu dem erwähnten Rückgange der Grundzjahl von 1914 auf 1917 geführt hat. Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Haushaltungsvorstände und Einzelwirtschafter vernunderfen sich aber die Selbstäntigen mit Ver⸗ mögen bis zu 6000 e nicht nur von 1914 bis 1917 (ven Ss66 auf o7 aufs Tausend), sondern auch von 1857 bis 1914 (von S77 auf s66 aufs Tausend“, insbejondere erheblich seit 1908.

Ist hiernach ein erfreulicher Aufstieg in die Vermögensgruppen von über 6000 Æ zu beobachten, so machte doch der Bruchteil der selbständigen Personen mit nicht mehr als 6900 Vermögen auch im Jahre 1917 noch wefentlich mehr als vier Fünftel der Gesamtzahl der Haushalts vorstände und Ginzelwirtschafter aus. Für die große Masse der Er— werbstätigen ist es eben weniger schwer, ein über das Existenz— minimum hinausgehendes Einkommen zu erlangen, als ein Ver— mögen von über 6000 4 anzusammeln und sich zu erhalten. Per— k Charaktereigenschaften, Familien⸗, Lohn- und Gehalts- sowie onstige wirtschaftliche Verhältnisse spielen bierbei wesentlich mit; 66 ist der Hesitz von Vermögen in der Regel nicht fo unbedingte Voraussetzung für die wirtschaftliche Cxisten; wie der Bezug eineg ausreichenden Ginkommeng. Verfehlt wäre es übrigens, die Per— onen ohne Vermögen von steuerbarer Höbe samt und sonderg alz Besitzlose anzusehen, denn darunter befinden sich jahlreiche Personen in gu“ bejahlter Steilung, die weit höher als ein Vermögen von 000 zu bewerten ist.

Betrachtet man nunmehr die Vermögenzgruppen von über 6000 4, so zeigt . überall eine ununterbrochene Zunahme der Grundzahlen der Besttzer im Zeitraum von 1897 bis ihl7?,; in der Gruppe von über 6900 bis 57 0690 (M0 steigerte sie sich von 1,4 auf L Million Köpfe, d. i. um etwas über die Hälfte, in der von Über 52 000 bis 100 000 6 von 124 020 auf 222779 oder um rund vier Fünftel, in der Gruppe von mehr als 140 000 Æ ven 103143 auf 188 316, also um etwas mehr als bier Fünftel, in der oberen Mittelgruppe und der höchsten Gruppe mithin verhältnismäßig wesentlich stärker als in der uneren Mütelgruppe, die auch in der Kriegszeit 1914— 1917 eine eiwas schwächere Zunahme erfahren hat als die b den ebersten Gruppen. In diesem Jeitraum vermehrten sich nämlig die Vermögensbesitzer der Gruppe don über H) GGG bis 100 000 n um E421 = Z, o/o, die der Gruppe von über 100 000 M um 674. e, die der Gruppe von über 6000 bis 52 009 4 Dagegen um 5l 203 3, jo; hier war also die Zunahme der oberen Mitrelgruppe verbättnismäßig am bedeutendsten, während fie absolut allerdings ebenso wie die der höchsten Gruppe weit hinter der der untere Mittelgruppe zurückbleibt.

Am Tausend aller Haushaltungsvorstände gemessen, zeigt sich bei den beiden obersten Vermögensgrupven von Jahrdritt zu Jahrdritt eine fast ständige Zunahme der Besitzerzahlen. In der Gruppe von über 660009 bis be E60 M vermehrten sich dagegen die Vermögensbesitzer erst seit 1911 schneller als die Gesamtheit der Haushallungsvorstände und Einzelwirtschafter, nachdem von 1905 auf 1508 fogar ein kleiner Rückgang der bis dahin seit 1897 unverändert gebliebenen Verhältnit— ziffer eingetreten war. Der Bruchteil der Besitzer mit über 60600 bis 52 000 ½ Vermögen stellte sich nämlich in den Jahren 1897 his 19095 je auf 10 vT also etwas über ein Zehntel aller Haushaltungsvorständeß und Einzelwintschafter und Jank 1908 auf 1095 vT, um alsdann bis 1917 auf 1I7 vT, d. i. Über ein Neuntel, mithin ziemlich kräftig, anzusteigen. Die nächst⸗ höhere Gruppe von über 52 060 bis 160 060 s Vermögen war im Jahre 1917 mit 141 pT, und die von über 1060 0569 S mit 11, vn gegen 103 bezw. Ss vd im Jahre 1897 vertreten. Dem nach 1908 erleichterten, in der Hauptsache wohl auf den gebesserten Wirtschafteverhältnissen beruhenden ÄAusstieg in die untere Mittel gruppe der Vermögen hat gleichzeitig ein veistärktes Aufrücken in die höheren , entsprochen, das sich selbst während des Krieges fortsetzte und in den riegsgewinnen infolge von Lieferungen, der Nahrungemittelteuerung usw. seine hinreichenke Erklärung findet.

123 382 10 110 607 g, 137 700 1097 1198583 9a 14 910 10,5 128999 g 160 458 119 144271 89

Zur Arbeiterbewegung.

Ueber die Beilegung des Gisen hahnergusstands in Danzig teilt die Kreüzzeisung mit. die Berliner Regierung hahe, wie aus Danzig gemeldet wird, die Forderungen der Eisenbahnarbeiter bewilligt. Die Arbeit wurde am Sonnabendnachmittag in vollem Umfange wieder aufgenommen. Sonnabendahend reiste der Cisen⸗ bahnminister Hoff 6 Danzig, um dort am Sonntag mit den Auß⸗ ständigen und dem Eisenbahndirektionspräsidenten zu verhandeln. (Vgl. Nr. 3 d. Bl.)

Die Angestellten der Magdeburger Straßen eisenbahn⸗Gesellschaft verlangen, wie die ‚Deutsche Tages; zeitung“ erfährt, sehr bedeutende L obnerhöshungen, andernfalls siz in den Ausstand treten wollen. Die Forderungen bedeuten eine sährliche Mehrbelastung von über 2 Millionen Mark, die im letzten ö verteilte Hipidende betrug 00 O9 06. Dle bisherigen

, nn,, nd gescheitert, i follen fortgesegt werben der Grfslg ist fedocd zwelfelbaft.

3

Literatur.

Devisenhandelspolitik. Von Frankfurt a. M. (Finanz⸗ herausgegeben von Neichsrat,

Hans . Otto Schultz, und volksmwirischaftliche Jeit ragen, Professor Dr. Georg von Schanz

in Würzburg und Geheimem Regierungsrat, Professor Dr. Juliugß Wolf in Berlin, 55. Heft. 105 Seiten. Verlag von Ferdinand Enke, In der

Stuttgart. Preis 480 . vorliegenden Arbeit wird die D Devisen handels organisation im Rahmen der internationalen Vorgänge und Maßnahmen dar⸗ gestellt. Der Verfasser bebandelt im ersten Teil allgemeine Fragen, die im Verlauf des Krieges aufgetaucht find: die Devisen— handelspolitik als Instrument staatlicher Wirtschaftsführung, ihre kriegsmäßige Bedingiheit. den Zwang des Zablungsausgleichs in fremder Valuta und die Interventions und Kreditpolitik als allgemeine Handbaben kriegsmäßiger Devisenhandelspolitik und im Anschluß daran die ausläntischen Organisationen, im zweiten Teil dann die deutsche Regelung unter besonderer Berücksichtigung der eigentlichen Zahlungs— mittelpolitik. Er zeigt die Entwicklungsiendenz der deutschen Maß⸗ nahmen unter Anziehung der reichsbankseinigen Verfügungen auf, schildert auf Grund authentischer Protokolle usw. die Gnt—⸗ stehung des gesamten, so komplizierten. Apparates der Devisen⸗ ordnungen, wobei auch der Zahlungbausgleich mit den Randstaaten gestreift wird, und bezeichnet als Fehler und Anomalien des derart geschichtlich begriffenen Kriegs⸗ vstems der Devisenhandelsorgamsation zu späte Erfassung der eigenen, namentlich fiduziären Valuta und Zersplitterung der JInstanzen, mangelhafte Konzentration der Kompetenzen. Zum Schluß tritt der Verfasser sür die Beibebaltung der Dedisenfontingentierung in der Friedenswirtschaft ein; bedeute sie doch nicht zuletzt eine volkswirtschaftlich orientierte Rationierung des verfügharen Auslands⸗ tredits, der ja zunächst unentbehrlich und sehr teuer sein werde, so daß wir uns nicht den Luxus leisten könnten, ihn nach rein pripatwirt— schaftlichem Gutdünken abbröckeln zu lassen.

Zur Theorie der indireften Steuern. Von Pro— fessor Dr. Geoig von Mayr, Unterstaatssekretär z. D. (Finanz⸗ und volkswirtschaftliche Zeitfragen, 5s. Heft.) 67 Seiten. Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart. Preis 2,80 46. Der Verfasser, als elsaß⸗lothringischer Unterstaatssekretär der Finanzen und Berater des Fürsten Bismarck in Sachen des damals eistrebten, vom Reichstag aber 1882 abgelehnten Tabafmonopols in weiten

Kreisen kekannt, hat in dieser Schrift theoretisch wie vratiisch bedeutsame Erörterungen zu den Fragen der indirekten Steuern niedergelegt. Um dem großen Finanzbedarf, den die

erste Friedenszeit bringen wird, zu genügen, werde man auch an den indirekten Steuern kaum vorübergehen können. Der Ver⸗ fasser wendet sich gegen die bis weit in die wissenschaftlichen Kreise hinein gangbaren Verstellungen von der Verwerflichkeit der indireften Steuern verteidigt den neuesten starten Zugriff auf indirekte Reichs— steuern und rechtfertigt eine weitere Ausgestaltung derselben für die Zukunft. Die Schrift fordert eingebende Prüfung und Beachtung.

Ansere heimhehren den Frontsoldaten srieren. Warum? Weil die Heeresbestünde an Bek leidungsstüchen . T. beraubt

sind und Ersatz der abgerissenen Feldunifarmen unmöglich ist.

Darum ist Ablieferung drs Heeresgntes moralische Pflicht! Nichtbefolgung ist mit schwerer Strafe bedroht. Reichs verwertungsumt, Berlin W. 8, Friedrichstraße 66.

Theater und Musik.

Schauspielhaus.

Im Schauspielhause fand gestern die Erstaufführung von erbert Gulenbergs fünfaktiger Tragödie Gin halber eld' statt. Sie ist ein Jugendwerk des Verfassers, der sich in—

zwischen durch andere und anders geartete Bühnenaibeiten einen Namen gemacht hat, und sie trägt auch die Merkmale eines Jugendwerk an der Stirn. Die Handlung, die im siebenjährigen Kriege spielt, verfolgt zu einseitig die Tendenz, das was groß am friderizianischen Preußentum war, die eiserne Manneszucht seines Heeres, in möglichst ungünstigem Lichte zu zeigen. Der „halbe Held“ der Tragödie ist ein Hauptmann Kurt von der Kreith, dessen Bruder es in öster⸗ reichischen Diensten zum Pandurengeneral gebracht hat. Von letzterem kommt ein als Bauer verkleideter Bote zu Kurt ins Feldlager, um ihn zu überreden, zu desertieren und in österreichische Dienste zu treten. Die Aussicht auf ein freies Reiterleben, auf Ruhm und Ehre machen den preußischen Hauptmann einen Augen— blick wankend; als er aber erfährt, 3 er wegen Ver⸗ kebiöß mit dem Feinde als Verräter veihaftet werden solle, weist er jeden Gedanken an Flucht von sich, in der Ueber— zeugung, daß seine Schuldlosigkeit sich erweisen werde. Aber weit gefehlt. Er wird ohne Verbör ins Gefängnitz geworfen, wo ein übel⸗ wollender Kerkermeister, der Major Jaschineky, ihn sogar in Ketten legen läßt, und harrt dort vergeblich des Gerichts. Endlich durch einen lieberfall der Qesterreich r befreit, flieht er abermals nicht, sondern kehrt, ein Veiwandelter und Verbitterter, zu seinem Regiment zurück., wo er im Kreise der Offiziere seinem Komman—

deur die sehr subjektive Wahrheit ins Gesicht schleudert. Dieser denkt kameradschaftlich genug, um den vom Schicksal schwer

geprüften Menschen nicht abermals festnehmen zu lassen. Kurt zieht wieder in die Nacht hinaus, wird aber zuletzt, da er bei einer abermaligen Begegnung init dem Kommandeur gegen diesen die Waffe erhebt, standrechtlich erschossen. Wie so manches in dem Stück recht ungenügend begründet ist, so wirkt es auch in seiner Tendenz wenig überzeugend, und es war bezeichnend, ß gerade die vom Kom⸗ mandeur gesprochenen Worte: „Herr Gott, laß Preußen nicht verderben und zu Grunde gehen bis an den letzten der Tage“, im Publikum den stärksten Widerhall fanden. Für die Schicksale des „halben Helben“, der nicht nur nach soldatischen, sondern auch nach moralischen Be— griffen durchaus nicht 1 konnre man nicht mehr Gefühl gufbringen als ein gewisses Mitleid. Die Erschütterungen der

Tragödie blieben aus, ebwohl Theodor. Becker als Dar— steller des Kurt die ganze Ausdruckskraft leidenschaftlichen Empfindens, die ihm in hohem Maße zu Gebote steht, für seine Aufgabe einsetzte. Ihm galt in der Haupt sache der lebhafte Beifall der Zuschaugr, in den 6 Widersyruch mischte, spbald der Verfasser ver dem

orhang erschien. Im jbrigen wies die. Anfführung,

die Dr. Bruck als Spiessetter mit großer Sorgfalt in Szene gef zi hatte, auch in den anderen, aft durchweg gu daz Ghisozische be⸗ ir nn, Nollen, eine ö. gesegung auf. ryorgeboben seien Dr.

bl alg Jaschtnefy, Tarl Glewing als Pandurengeneral, Lropold ken Ledebum als Oberst, sowig die Danten Dora und Reff, die Herren

Vallch lin, Vespetkiglsn und Biengfeldt in kleineren Aufgaben.

Irm Onpernhause wird morgen, Mittwoch, „Der fliegende Holländer nit den Herren Mann Armster, Bohnen und Philinp in den Hauptrellen gegeben. Musikalucher Leiter ist Dr. Fütz Stiedrh.

Im Schauspielhause wird morgen „Otbello“ mit den Damen Schön, Straub und den Herren Ehrie, Kraußneck Mühl hofer, de Vegt und Veepermann in den Hauptrollen aufgeführt. Spielleiter ist Dr. Reinhard Bruck. Anfang 65 Uhr. Neben den Erstaufführungen deuischer Verfasser unserer Zeit und den klassischen Neueinstudierungen oll der Spielplan durch eine Reihe von wertvollen Werten der letzten Cvoche, die beäher am Schauspielhause nicht auf geführt wurden, ergänzt werden. So ge hen Freitag, den 109. 8. M, zum ersten Male Ibsens, Gespenster“ mit den Damen Coste und Sussin, den Herren Ehrle, Kraußneck, Pohl unter der Spielleitung von Dr. von Naso in Szene. Als dritte Neuheit im Januar geht in den letzten Tagen des Monats die Uraufführung von Eidlitz „Hölder⸗ lin“ in Szene.

Im Deutschen Opernhause geht am nächsten Sonn⸗ abend, neu einstudiert, Wagners „Siegfried“ mit den Damen Zimmer mann, Weber, Stolzenberg und den Herren Hansen, Steter, vonn Scheidt, Kandl und Blaß in den Hauptrollen in Szene. Die Vor- stellung beginnt um 63 Uhr.

In der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche veranstaltet der Demorganist Walter Fischer am Donnerstag, den 9. Abends 6—7 Uhr, ein Orgeltonzert, bei dem Fräulein Annie von Lepebur (Sopran) mitwirkt. Eintrittskarten zu 1 A6 und O50 ( sind bei Bote u. Bock, A. Wertheim und Abends am Eingang der Kirche zu haben.

TXonitar 5 1 illi 11,

Handel und Gewerbe. Heute findet keine Börse statt.

Nach dem Geschäftsbericht der Elektrizitäts-Altiengesellschaft vormals Schuchert u. Co. über das Geschäftsjahr vom 1. August 1917 bis 31. Juli 1918 ist die Gesellschaft mit den Vorarheiten für neue Pläne im Gebiet der Elektrizitätspersorgung und der Verkehrs— unternehmungen reichlich beschäftigt. Ob sie unter dem schweren wirtschaft lichen infolge des Ausganges des Krieges und der heutigen Verhältnisse in absehbarer Zeit verwirklicht werden können, sei noch nicht zu überseben. Die für den beabsichtigten Ausbau der bayerischen Wasserkräfte gegründeten Gesellichaften (Oberinn G. m. b He, Mittlere Isar G. m. b. H., Innkraft⸗Syndikat und Bayerische Wasser kraft⸗Arbeitsgemeinschaft), an denen die Gesellschaft beleiligt ist, haben alle mit umfangreichen iechnischen Organisationen ihre Arbeiten für die Aufstellung von Plänen baureifer Unternehmungen begonnen. Die Gründung des „Bayernwerk“, das für die Ausnützung der Walchen⸗

seekräfte und ihre Verteilung über das rechtsrheinische Bayern be⸗

, n. Duc

. 2 ; 833 n , 2 Aus stimmt ist, unter Beteiligung der Gesellschaft, steht in Uus⸗ sicht. Die rasche Inangriffnahme der Bauten für diese Werke,

die hauptsächlich durch Staatsmittel finanziert werden, ist erforderlich für die Bereitstellung von Notstandsarbeiten. Durch den Verzicht auf den Brest Litewsker Friedensvertrag ist die Vergütungsv ryflichtung der russischen Regierung für die in Staatshesiß ühernommenen russischen Siemens. Schuckertwerke, an denen die Gesellschaft ebenfalls beteiligt jst, unterbrochen worden. Doch hofft die Geselljchaft, daß beim Friedensschluß für die Schäden, die dem deutschen Unternehmertum durch die Ein riffe der russischen Regierung zugefügt worden sind, eine ausreichende! Vergütung stattfinden wird. Die Anlagen der Officine Elettriche dell Isonzo in Triest befinden sich durch die kriegerischen Umwälzungen wieder in italienischem Besitz. Die Ansxrrüche der Gesellschaft für die an den Anlagen entstandenen Kriegsschäden sind bei den österreichischen Regie rungsbehörden angemeldet. Die in den vorjährigen Berichten erwähnten Rückstellungen für diese Auslandsgeschäͤfte bestehen auch heute noch., lleber die Ergebnisse der einzelnen Unternehmungen in. letzien Geschäftsjahr teilt der Bericht u. a. mit: Die Siemens Schuckertwerke G. m. b. H. verteilten 10 vH. die Oesterr. Siemens Schuckert⸗Werke Wien 7 vH, die Rheinische Electricitäts A. G. Mannheim 5 vH, die Continentale Gesellschaft für elektrische Urter= nehmungen in Nürnberg 5 vH, die Großkraftwerk Franken A. G. in Nürnberg 5 vH, das Fränkische Ueberlandwerk A. G. Nürnberg

5 vH, die Würzburger Straßenbahnen A. G. 6 vy, der Gewinaganteil der Schuckert C Co. beträgt 8 v̊H.

Theater.

Gpernhaus. (Unter den Linden; Mittwoch: 8. Dauer- bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind gufgehoben. Der fliegende Holländer. Nomantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Dr. Fritz Stiediy. Spielleitung: Hermann Bachmann. Anfang 74 Uhr.

Schanspielhans. (Am Gendarmenmarkt. Mittwoch: 8. Dauer⸗ bezugsvęrstellung. Dienst: und Freiplätze sind, aufgehoben. Othello. der Mohr von Venedig. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Shakespeagre. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 63 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 9. Dauerbezugsvorstellung. . Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Königskinder. Musikmärchen in drei Aufzügen. Text von C. Rosmer. Musik von E. Humperdinck. Anfang 7 Uhr. ;

Schauspielhaus. 9. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Ein halber Held. (sturt von der Kreith.) Eine Tragödie in fünf Aufzügen von Herbert Gulenberg. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 75 Uhr.

Nächste Erstaufführung: Am 10. Januar:

G 1fter“ * 5 „Gespenfter“, Familiendrama von Henrik Ibsen.

Familiennachrichten.

Ge st or b'en: Hr. Professor Or. Albert Winter (SSprottau). Hr. Postdirektor a. D. August Pischel (Schweidnitz).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, Rechnungsrat. Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen

(einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 2) und eine Zusamntenstellung der im 4. Vierteljahr 109018 im

, Reichs- und Preußischen Staatsanzeiger“ unter

Rr 2 des öffentlichen Anzeigers durch gerichtliches Musgebor hehusg Kraftlugerklitrung ausgerufenen Wertpapiere (Gta ate. und Kymmungspapiere, Reutenbriefe, Aktien, Anteisscheine, Obligationen, Rfandbriefe, Snpothektenzertifikate, Lose u. dgl.).