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Bekanntmachung.
Da von mir unterm 1. November 1916 gegen die Firma acobsobn Gebrüder und deren Inbaber die Kaufleute Max und Rudolf Jacobsohn, bier, Cbausseestraße 86, und unterm 9. Januar 1917 gegen die Firma Jacobsobn Ge⸗ brüder G. m. b. O, hier, Luüneburgerftraße 1, erlassene Verbot des Oandelz mit Gegenständen des Kriegebedarfs und mit rohen Naiurerzeugnissen, insbesondere mit jeder Art von Spinnstoffen (Wolle, Kunjtwolle, Baummolle, Kunstbaumwolle, Lumpen, Ab— fällen usw.),, habe ich durch Verfügung vom heutigen Tage wieder aufgehoben.
Beilin, den 24. Januar 1919.
Der Polizeipräsident. J. V.: Hoffmann.
Bekanntmachung.
Das durch Bekanntmachung vom 14. Oktober 1918 gegen den Eisenbabnassistenten a. D. Paul Rahtge in Bromberg, Feld⸗ straße 29, geboren am 25. Januar 18652 in Nakel, Kreis Wirsitz, und selne Ehefrau Klara Rahtge, geb. Fehlauer, in Bromberg, Feldstraße 20, geboren am 6. Januar 1873 in Schulitz, Kreis Brom- berg, auf Grund des 5 1 der Bundesratsverordnung zur Fernhaltung
unsuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (Reichs⸗Gesetzhl. S. 693) erlassene Verbot zum Handel mit Fischen, insbesondere mit Aalen, hebe ich biermit auf. — Die
Kosten der Belanntmachung haben Rahtge und seine Ehefrau zu tragen. Bromberg, den 24. Januar 1919.
Städtische Polizeiverwaltung. Wolff.
Bekanntmachung.
Das durch Bekanntmachung vom 18. Juni 1918 gegen den Kaufmann Daniel Tilsiter in Bromberg, Gammstraße Nr. 3, geboren am 21. Januar 1854 in Klahrheim, Kreis Bromberg, auf Grund des 1 der Bundesratsverordnung zur Fernbaltung un⸗ juverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) erlassene Verbot zum Handel mit Stiob, Häcksel, Heu und Gemüse hebe ich hiermit auf. — Die Kosten der Bekanntmachung hat Tilsiter zu tragen.
Bromberg, den 24. Januar 1919.
Städtijsch Polijeiverwaltung. Wolff,
Bekanntmachung. Der Frau Alwine Naujoks aus Posen, Uferstraße 16 wird hiermit der Handel mit Lebensmitteln wieder gestattet. Posen, den 18. Januar 1919. Das Polizeipräsi ium.
Bauer.
Bekanntmachung.
Daß gegen den Handelemann Marx Michaelis und dessen Chefrau Selma Michaelis, geborene Bernhardt, hier, Rosengarten 71, unter dem 31. Otteber 1916 erlassene Verbor des Handel mit Metallen, Gummi, Lumpen, Häuten, Fellen, Vayjer, Knochen und dergleichen 1owse mit allen Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegabedarss ist wieder aufgehoben.
Stettin, den 22. Januar 1919.
Arbeiter und Soldatenrat. Der Polizeipräsident. J. V
Haattrup. : Freiherr von Braun.
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Bekanntmachung.
Der Kaufmann Anders Johannsen Carstensen in Norder Setersleff, dem durch Vertügung vom 9. Jult 1918 auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGB. S. 03) der Handel mit Vöbeng, und Genußmilteln ieder Art untersagt war, hahe ich durch Verfügung von heute die Wiederaufnahme seine Berriede in dem vorherigen Umsange gestattet.
Tondern, den 135. Tanuar 1919. Der Landrat. Böhme. Der Arbelterrat. J. .. W len ecke
Aichtamtliches. Dentsches Reich.
Breuß en. Berlin, 30. Januar 1919. Der Sitzungsbericht der Waffenstillstands⸗
tammission in Spaa vom 28 Januar teilt laut Meldung beg „Wosffschen Telegraphenbüäros“ folgendes mit:
Dos beim deutschen Rückzug zur Pflege der Verwundeten im be⸗ setzten Gebiet verbliebene deuische Sanitätspersonal soll, wie die Entente in der Sitzung mitteilt, ebenso wie das in Gefangenschast geratene Sanijätsperfsonal entlassen werden, jobald es nicht mebr be— nöligt wird. Das deussche Ersuchen, das Sanitätspersonal keinen ge— richt lichen Unteisuchungen und Bestrafungen auszusetzen, lehnten die Alliterten ab.
Die Verfügung, nach der die deutschen Offtnere die alliierten Osfisiere zuern zu grüßen haben, ist nach deutschen Feststellungen nicht vom Marschall Foch, sondern vom englischen General Ferqusson erlafsen worden. Die englische Kommission wurde daher ersucht, für schleunige Aufhebung dieser Voischrift zu sorgen wesche bereits ju unliebsamen und unwürdigen Auftiitten Vr ranlassung gegeben hat.
Auf die Eiklärung der deutschen Regierung, mit der Gntente über die Ruückerstattung der von Deutschland in dem ehemals besetzten Gebiet beschlagnahmten Vermögenswerte erst kann in Verbandlungen einzutreten, wenn der ihr bei Abschluß des Trierer Vertrages nicht bekannte französische Erlaß aufgeboben sei, welcher die Beschlagnahme des deuisschen Eigensums in Elsaß-⸗Loihringen verfügt, führte die franzoͤsische Kommsssiou aus, daß dieser Erlaß bereits am 7. De⸗ ember im französischen Staatsanzeiger veröffentlicht worden sei. Sie . daher nochmals um Mineilung des Standpunktes der deutschen
egierung.
Die deutsche Kommission setzte in einer Note die Alliierten in Kenninis, daß einzelne deussche Soldatenräte in der Ukraine ohne!
Wissen und Willen der deutschen Heeresleitung Vertzäge mit der, GSonjetregierung in Moskau, besreffend die He mhefgrderung der in der Ukraine befindlichen deutschen Truppen über Großrußland, abae—⸗
chlossen baben. Durch ihr Verballen gegenüber den deutschen ruppen in Rußland trage die Entente den wesentlichen Teil der i an diesem Schritt, der eine Stärkung der Bolschewisten edeute.
Von den übrigen in der Sstzung zur Sprache gelangten Fragen sind noch folgende erwähnenswert: .
Die Entenle wies darauf hin, daß der D-Zug Berlin — Spaa biz Cöln vielfach von Persenen benutzt werde, die nicht im Besitz eines Passes seien. Falls bierin keme Aenderung eintrete, müsse sie die dem deutschen Publikum für die Benutzung dieses Zuges ge— währten Erleichterungen aufbeben.
Deutscherseitsz n uide festgestellt,
usicherungen wahrend der Tauer der Trierer Verhandlungen Briefe e Gtaatasekieiärs Gijberger an das Aurwärtig? Amt in Berlin von der ameilkanijchen Zensur geöffnet worden sind. Die deutsche Kommission forderte Untersuchung dieser Angelegenheit.
daß entgegen den gegebenen
Auf eint Bemerkung des fransöfischen Vertreters in der Unter— kemmission für Gisenbabnmaterial, die Abgabe der Lokomotiven sei bisher hauptjsächlich aus Preußen und nur in geringem Um fange aus den übrigen deutschen Bund er ftaaten erfolgt, wies der deunsche Vor⸗ sitzende Tarauf hin, daß dies seinen Grund in dem Besitzstand der verschiedenen Ssfenhbabnverwaliungen Babe. Er betonte, daß dargus keinerlei vositische Folgerungen auf das Verhältnis der deutichen Staaten zu einander gejogen werden dürften.
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Um den Indiskretlonen, die auf unkontrollierbarem Wege während der letzten Tage in die Presse gelangt sind, ein Ende zu machen, veröffentlicht die Reig sregierung den Entwurf eines Gesetzes über die vorläufige Reichsaewali. Dleser Entwurf ist aus den Berasungen der hundesstaatlichen Kommission hervorgegangen und hat in emer sehr langen Be—⸗ ratung des Kabinetts am Dienstag einige Aenderungen er⸗ fahren. Der Zentralrat, der ebenso wie die Reichsregierung erhebliche Bedenken hatte, wollte ihn nochmals beraten und dann erst endgültig zu ihm Stellung nehmen. Heute soll er den hundesstaatlichen Vertretern wegen ber vorgenommenen Aende⸗ 1ungen noch einmal vorgelegt werden. Der Entwurf lautete dem „Woiffschen Telegraphenbüro“ zufolge:
J. Tie verfassunggebende deutsche Nationalversammlung bat die Aufgabe, die tünstige Reicksverfassung sowie auch sonstige drin⸗ gende Reichsgesetze zu beschließen.
§ II. Die Finbringung von Vorlagen der Reichsregierung an die Nalionalveriammlung bedarf unbeschadet des Absatzes 19 der
Zustimmung des Staatenausschusses. In dem Staaienausschuß dat jeder deuische Freistaat mindesteng eine Stimme,. Auf
die großen Freistaaten enifällt grundsätzlich bei einer Million Landeseinwoh er eine Stimme, wobei ein Ueberschuß, der mindestens der Einwohnerzahl des kleinsten Freistaates gleichtommt, einer Million geichgerechnet wird. Demgemäß sind im Staatengug⸗ schuß vertreten: Preußen mit 19, Bapern mit 7, Sachsen mit b, Würjtemberg und Baden mit je drei, Hessen mit zwei Sümmen, und die übrigen Bundesstaaten mit je einer Summe. Den Vorsitz im Staatenhaus führt ein Mitglied der Reichsregierung. Wenn Deuisch⸗ Sesterreich sich dem Deutschen Reich anschließt, erhält es das Recht der Teilnahme am Staatenausschuß mit einer durch Reichsgesetz fest⸗ zulegenden Stimmenenzahl. Bis dahin nimmt es mit beratenxper Stimme teil. Kommt eine Uebereinstimmung jwischen der Reichtz⸗ 1egierung und dem Staatenaueschuß nicht zustande, so darf jeder Teil seinen Entwurf der Nationalversammlung jur HBeschlußfassung vor— legen
; § III. Die Mitglieder der Reicharegierung und det Staaten autschüsses haben daz Recht, an den Verhandlungen der National— versammlung teilzunehmen, und doit jederzeit das Wort ju ergreifen, damit sie die Ansichten ihrer Regirrung vertreten.
§ JV. Die künftige Reichtnerfassung wird von der National⸗ versammlung verabichiedet, es kann jedoch der Gebiete bestand der Freistaaten nur mit ihrer Zustimmung geändert werden. Im übrigen tommen Reichsgesetze durch Uebereinstimmung jwischen der National— perlammlung und dem Staatenausschuß zustande. Ist eine solche Uebereinstimmung nicht zu erzielen, so hat der Reichspräsident die Entscheidung durch eie Volkzabstimmung herbeizuführen.
§ V. Auf die Nationalversammlung finden die Artifel 21 his 23, 'tzd big 32 der bisherigen Reichspersassung entsprechend An— wendung. ;
§5 VI. Die Geschäfte des Reichs werden von einem Reicht präsidenten geführt. Der Neichtpräsident hat das Reich völter— rechtlich ju vörtreten, im Namen des Reicht Verträge mit aus- wärtigen Mächten einzugehen sowie Gesandte zu heglaubigen und zu empfangen. Kriegserklärrungen und Friedentschlüsse erfolgen turch Reicht gesetz. Sokald das Deuische Reich einem Völkerbund mit den Zielen des Ausschlufses aller Gebeimperträge beigeneten sein wird, dedürfen alle Verirdge mit den im Völkerbund vereinigten Staaten der Zustin mung der Nationalversammlung und des Staatenaug, schussctz. Der Neichspräsident ist veipflichtet, die gemäß Fs 1 big 17 und V!I beschlossenen Reichsgesetze und Verträge im Reichsgesetzblatt zu verkünden. ö
F VII. Der Reichspräsident wird von der Nationalversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit gewäblt. Das Amt dauert bis jum Amtßaniritt des neuen Reichepräsidenten, der auf Grund der neuen Reichs verfassung gewählt wird.
z Vilj. Der Reichepräsident berust für die Führung der Reichsregierung ein Reichsministerium, dem sämtliche Reichsbehörden und die Oberste Heeresleitung unterstellt sind, ein. Die Reichs⸗ minister bedürfen ju ibrer amtlichen Führung des Vertrauen der Nationalversammlung.
§ 1X. Alle zivilen und militärischen . und Ver⸗ fügungen des Reichtpyräͤsidenten bedürfen iu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung durch einen Reichtminister. Die Reichsminister sind fur ie Führung ihrer Geschäsie der Nationalversammlung ver antwortlich.
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Vorgestern nahm der ,, wie „Wolfss Tele⸗ graphenbüro“ meldet, einen Vortrag dea Staatgsekretärg Faeih über die wirischastliche Lage entgegen und beriet über den Entwurf eines Gesetzes über die vorläufige Reichs gewalt (Ver⸗ fassungs entwurf)
Gestern verabschiebete der Zentralrat eine Vorlage über Aenderungen der Mlilisärstrafgerichte ordnung und ein Geseß über Schadlingsbelämpfung. Er beschloß ferner, über die Er⸗ setzung reaktionärer Heamter durch andere vom freiheitlichen Geist durchdrun ene Persönlichkeiten mit den Volksbeauftragten Rücksprache zu nehmen.
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Nach einer Mitteilung der Reichsregierung hat die Reichg⸗ fun kkommission, der ins besondere Pert eter der Zentralfunkleitung der Marine, Berussfunker, Polfunker usw. angehörten, unter ihrem Vorsitzenden, Geheimrat Dr. Fritsch, ihre Aufaahe, die Orga⸗ nisation des deuischen Funkwesens zu vereinheitlichen, nun⸗ mehr beendet. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, hat sie eine Reichs funkbetriebsverwaltung gebildet, die in sieben Arbelte gruppen solgende Gebiele begs beitet: Bet iebsfragen, Betriebsbertitschaft, Funkenempfangs dienst, Verkehr, tech⸗ nisch, wissenschafiliche und technisch⸗wirtschaftliche Fragen, Geräte beschaffung und Verwaltung, Personalfragen.
postverwaltung hat für das bisher in der Abteilung für Tele⸗ graphen . und Fernsprechwelen bearbeitete Funkwesen eine be⸗ sondere Ahteisung fü Funkentelegraphie gebildet und zu ihrer Leitung den Ingenteur Bredow als Ministerialdirektor berufen. Minlßerialdire kor Bredow wird gleichze nig zum Leiter der Reiche⸗ funkben iebsoerwaltung bestellt, und somit das gesamte Reichs⸗ fun kw sen vereinigt mit Emschluß der Hee es⸗ und Marine⸗ stanonen, soweit sie nicht zur Aufrechterhaltung des rein militärischen Dienstes unbedingt erforderlich sind. Als Gene alreferent für die sieben Gruppen der Reichsfunk⸗ Betriebs ve waltung, der fallweise mit der Vertretung des Letter beauftragt werden wird, ift dem Direktor Bredom der Oberlngenteur Meyenburg beigegeben, welcher somit in der Lage sein soll, in einer Vertrauensstellung beim
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In der litter annten Gruppe werden die gesamten gewen kichaftlichen Interessen aller Fuyler im Sinvergehmen mit ihten Vrn ouene männern beaibeitet werden. Die Reichtz⸗
Leiter die Wünsche und Gedanken zu vertreten, die zur Bildung der Jentralfunklrltung geführt haben. De Jenn alfunkleitung als solche hört anf da ihre gesamten Auf⸗ gaben nunmehr von der Reichsfunibetriebsverwaltung üben nommen sind. Die Reiche funkfommifsian wird nur roch als eine Vertretung derjenigen Reassorts weiter bäöstehen, welche am Reichs funkwesen beteiligt siod, und wird grundsätzliche Fragen zu erörtern haben, die über den Rahmen eines einzelnen Ressorts hinausgehen.
Dlese Neuregelung tritt am 1. Februar in Krast und ge— währleistet eine freie und neuzeitliche Ea twicklung des deutschen Funkwesents.
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In einer der letzten Sitzungen des Vollzugs rals der Berliner Arheiter⸗ und Soldatenräse war ein Antrag Weiß angenommen worden, der die Reichsregierung auffordert, sich vor einer . der gesamten Arbeiter⸗ und Soldatenräte Groß Berlins sowie der kommunalen Arbeiter⸗ und Soldatenräte wegen der Vorgänge während der Krawallwoche zu rechtfertigen. Die Reichs regierung hat es, dem „Wolffschen Tele graphenbüro - zusolge, ab gelehnt, dieser Aufforderung Folge zu geben und dem Vollzugsrat der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte kas nachntehende Schreiben gesandt:
An den Vollzugsrat ; der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte Berlin, Abgeordnetenhaut.
Auf Ihr Schreiben vom 23. Januar teilen wir Ihnen mit, daf wir der Ginladung zu der auf ken 31. Januar festzesetzten Pei. sammlung der gesamten Arbeiter, und Soldatemäte Groß Berlinz sowie der in den dem Jweigherband Groß Berlin angeschlossenen k gewählten Arbeiterräte ju unserein Bedauern nicht folgen onnen.
Nach dem Beschluß des Rätekongresses sind wit für unsere Tällg= keit ortlichen A. und S. Räten nicht verantworlich. Der Kongren hat vielmebr die Kontrolle unserer Tärigkeit dem Zeniralrat über tragen, in dessen Einvernehmen wir bei den Maßnahmen zur 16 sellung der Sicherbeit in Berlin 6 haben. Schon det halb können wir den Aufforderungen örtlicher A. und Säle zu münd— licher Berichterstatiung über unsere Tätigkeit nicht entsprechen. Ein solches Verfabren wäre auch praktisch undurchführbar; denn mit dem gleichen Recht wie Berlin könnten auch andere Orte uns ju münn— licher Berichlerstattung auffordern. Dazu kommt, daß wir in den folgenden Tagen ö. unaufschiebbaren Vorbereitungen für vie Nationalversammlung voll in Anspruch genommen .
Wir sind deahasb gejwungen, ung zu der aufgeworfenen Fragt schriftlich, wie folgt, zu erklären:
Vorweg ist ju dem Antrag Weiß zu bemerken, daß eine Milntarifierung“, was wehl heißen soll, eine dauernde mititärische Besetzung Berling nie beabsichtigt war, und daß eine solche auch nicht bestebi. Die Heranziehung von Truppen ist von der Reichz.˖ reglerung und dem Zentralrat angeordnet worden, damit die genörte öffentliche Sicherbeint in Berlin wieder hergestellt werde. Das lag nicht nur im Interesse der Beiliner Bevölkerune, sondern war auch durch das Reichsintertssg unbedingt geboten. Daher sind auch die Kosten für die militärischen Maßnahmen auf die Reicht kasse überngmmen worden. Die Veipflegung der Truppen erfolgt, wie es bei allen mobilen Formatignen ühlich ist. Nachdem die Wirren in Berlin beendet sind und leidliche öffentliche Sicherheit 1 3 , ,. auch die Truppen zum weitaus größten
eil aut Berlin zurückgezogen. * Reichsregierung. bert. G cheidem ann.
Der Bunpegrat versammelte sich heute zu einer Sitzung:
vorher hielten die vereinigten Ausschüsse fü Handel und Ver= kehr und für bas Seewesen, he. Aueschuß für Handel und Verkehr sewie die vereinigien Au schüsse sür Handel und Ver⸗
kehr und für Rechmunggwes en Sitzungen.
Die Sozialisierungs kommissiosn erstattete bem Jertral⸗ rat in gemeinsamer Sitzung Bericht, Es warde festgenellt, daß die Kommission dauernd gegen große Widerstänte anzukämpfen hat, deren Beseitigung der Zentrajrat für biingend erachtet. Außerdem wurde eine Fülle von Eingängen erledigt.
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Auf die Erklärung der dänischen Regierung über die nord⸗ schleswinsche Frage veröffentlicht ber De utsche Auaschuß für das Herzagtum Schleswig eine längere
niwort, in der, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ melbet, unter Anerkennung des ruhlgen und sachlichen Tones der Gr⸗ klärung ein Emverständnig mit verschiedenen dänischen Forde rungen festgestellt wird. Mit besonderem Nachdruck wiederholt der Ausschuß seine Forderung, daß den Danen Nordschleswigs für Versammlungen, Petitionen und eventuell . volle Freiheit gewährt werden müsse, betont aber ebenso ente schieden, daß diese Freiheit nr, den Behauptungen der dänischen Presse bisher durchaus nlcht beschränkt worden sei.
Der vom „Wolffschen Telegraphenbürs“ verhreitete amt⸗ liche Bericht aus Brom berg vom 28. Januar besagt:
Gegen 5 Uhr ,, griffen die 5661 in einer Starke von eima 200 Mann Wilhelmsdorf an. Sir wurden ab— gewiesen und bie Paulina jurückgeworfen. Paulfna wurde an- egriffen, und unter Zurücklassung von zwei Maschinengewehren un Munition zogen sich die Polen fluchtartig zurück. In der Gegen von Retz feld erfolgreiche Patrouillentäligkeit. In den übmgen Abschnitten herrschte Ruhe.
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Vom Justlzministerlum sind Bestimmungen erlassen worden daß die Angehörigen der freiwilligen Grenzschut trüppen unter gewisfsen Voraussetzungen zu Notprüfun gen zugelassen werden.
n der Erssen Beilage zur heüligen Nummer des „Recht und Btaasgan zeigers“ sind die Vor säuftgen Sraebnisse der Wahlen zur verfassunggebenden preußischen Landesversammlung veröffentlicht.
Württemberg.
Die Verfassunggebende Landesversammlung hat in ihrer genrigen Sitzung laut Meldung des „Wolhsschen Telegraphenbüros“ mit 102 gegen 24 Stimmen den Antrag der Deutsch - de mokratischen Partei, des Zentrums und der Sozialdemokraten angenommen, worin die provisearigche Regierung, die ihre Aemter zur Verfügung gestellt hatte, beauftragt wird, die Geschäfte weiterzuführen.
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lsitzunn der Kon feren für G
Oeffterreich und Ungarn.
* der von der ischeche⸗slopallschen Negierung an dle polnische Regierung Abersandten Denkschrift wird die ischechische Sese zung des Teschener Gebiets gegenüber Polen neben ethnographischen Rücksichten mit der Not wendigleit begründet, daß Katwin und das Ostrauer Kohlen⸗ gebiei, von welchem das Schidsal der Witkawitzer Eisen⸗ werke abhänge und melches auch für die direkten Züge Parig⸗Bukarest un bedingt notwendig sei, als einheitliches Wirt⸗ schaftsgebiet erhalten werde. Schliꝑeßlich beruft sich die Denk—= chrift darauf. daß die tschechische Regierung in die öffentliche
eiwaltung Ordnung und Sinheitlichkeit gebracht habe, und schlägt die Yildung einer ischechaposnischen Kommission vor, bie die Teschener Frage zu einen beiderseitz zufrie denstellenden U bereinkommen führen solle.
— Nach einer Meldung des „Ungarischen Telegraphen⸗ Büros“ hat der Arbeiterrat am Dienstagabend in Budapest elne Sißung abgehalten, in der folgender Antrag mit allen gegen 15 Stimmen angenommen wurde:
1) Die Anhänger der Kommunistenpartei werden aus der sozialdemokratischen Partei ausgef chlölossen und, wenn
. die Ordnung stören, auch aus den Gewerkschaften. Dem Ardeiterrat
önnen sie nicht angehören.
2) Die Megiernng möge mit den energlschsten Mitteln gegen⸗ revolutionären Bestrebungen entgegentreten und die Führer der Gegenrevolution und alle Schuldigen des alten Systems mit unbarm— herziger Schonungeiosigkeit vor Gericht stellen.
3) Die Regierung möge auch den Preistreibern, Kettenhändlern und Warenversteckern gegenüber die schonungelosesten Mittel in An— wendung bringen.
Großbritannien nud Irland.
Daz „Reutersche Büro“ erfährt, daß ein neuer Armee⸗ befehl ausgegeben worden ist, wonach über 35 000 Mann täglich dem o bilisie rt werden sollen. Die Entlassung erfolgt nach Jahrgängen; man hefft, mindesteng alle Männer Über 35 Jahre entlassen zu können. Während der nächsten 8 oder
9 Monate bliebe jedoch eine Armee von ungeführ 990 9008 Mann
erforderlich.
Frankreich.
Nach einer Havagmeldung setzte der aus zehn Vertretern der Großmächte best⸗ hende Ausschuß gestern die Prüfung der Frage des deutschen Kolonialbesitzes fort. Am Vor⸗ mittag beschäftigte er sich lauf Bericht des „Wolffschen Tele⸗ garaphenbüres“ mit den dreuisschen Besitzu gen im fernen Osten und im Stillen Ozean, indem er veischiedene D le— gierte Japans anhörte, das die Karolinen und die Maischall⸗ inseln verlangt, sowie Australien, dos Neu Gumtea be— ansprucht, ferner Neu Seelands, das Absichten auf Samoa hat, und Chinas, das Kiauischou zurückerhalten möchte. Am Nachmittage machte der Kolonialminister Simon energisch die französisch⸗ nglischen Kolonialansprüche vor der Konferenz geltend. Der Ausschuß nahm dann den Gedanken⸗ austausch über Wil songz Leitsätze wieder auf, wonach die deuische folaarale Souneiäuität auf den Völkerbund übertragen werden solle, der sie an diese ader jene Macht zu übertragen hätte mit dem Auitroge, disses oder seneg G biet unter imter= nationaler Kantrolle zu verwalten. Der Aut schuß kam in dieser Frage gesteru zu keiner Enischeiung. Gr wird sich ot Abergehend dringenderen Aufgoben r, wn. müssen. e wird er heute wegen der Zusammensiüße pe nischer und ischeche⸗ slovakscher Truppen Delegierte Polens und der ischeche⸗slgaaki⸗ schen Republik anhören.
— Wie dag „Joumal“ erfährt, hat bie französische Re⸗ gierung der Fri benglonferenz die Anerkennung der Un⸗ u ee Finnlands vorgeschlagen. Die Friedeng⸗ lenferenz habe dem Vorschlage zugestimmt und sich mit der 3 der Vertreiung Finnlands auf der Friedens konferenz efa
— Ole Kammer erörterte am Dienstag die Inter—
ellationen über die schnellé re Demobilmachun g. In der
esprechung wurde, wie „Wolffs Telegraphenbürs“ meldet, eine Ta es ordnung angenommen, in der die Kammer die Regie unn auffordert, die notwendigen Ur aube, die für das wirtschoft iche kammer sielle und industrielle Leben nötig seien, hu gemäh en Die Regierung möge genaue Regeln aufstellen und sie der Mi itärbehörde aufzwingen. Tiese Tagegordnung wurde mt 424 gegen 55 Stimmen angenommen. Am Schluß per Sitzung brachte Renaudel einen Rrsolunongantrog ein, daß in Frankreich der Achtstundentag und die englische Arbeitswoche eingeführt werden möge.
— Eine Pariser Konferenz der Vorfitzenden der fran⸗ ösischen Handels kammenn, der auch die elsaß-lothringi—⸗ 9 ande kammerpräsidenten beiwohnten, hat obiger Quelle jufoge einstimmig eine Entschließung angenommen, daß Frank⸗ reich die Handels freiheit wieder einführen, jedoch dadei die ,, der Blockade berücksichtigen solle. Verlangt wird die Begünstigung des englisch⸗französischen Aus lauschhandel durch Zolloergünstigun gen und Einführung einen ren, auf alle aus Deutschland in die Ontente län der eingeführten
rzeugnisse Dag linke Rheinufer solle zum Schutze Frank⸗ reicht gegen neue Angriffe in einen autonsmen Staot umge⸗ wandelt werden, der durch wirtschaftliche Verträge mit West⸗ europa verbunden ist und bis zur Erfüllung der Friedens⸗ bedingungen, an heren Eifüllung das linksrheinische Gebiet als mitverantwortlich am Kriege auch militärisch besetzt bleiben soll. Nach der Besetzung soll das Land unter frar zösischem Protektorat bleiben oder, falls die Berölkerung es will, Frankreich oder Belgien an⸗ gr r werden. Landau und dag Saarbecken soll an Elsaß⸗
othringen fallen.
— Vorgestern nachmittag , . Paris die erste Voll⸗
. nn enschtffahrt statt.
dbanien. Ver Ministerrat prüste in seiner vargestrigen Sitzung
ble von der allgemeinen Arbelterverelnigung der Regierung
unterbreiteten sozialen Forderungen und war nach einer rn grundsätzlich dafür, sie anzunehmen. Tas mnstitut für Sozlalreform erhält den Auftrag, einen Bericht zar Vorbereitung der nötigen Gesetzesvorla en auszuarbeiten. — Im Abgeordnetenhause erwiderte Rom anoness auf die Erklärung detä Führers der catalonischen Bewegung Cambo, daß Catalonien Selbstverwaltung und krine Dezentralisatlen winsche und er die Reglerum gtvarschlaäge ver= werfe, dem „Renterschen Bärs“ zufelge: t stimme im nee sentltchen der Gewährung einer elbftverwal kung zu und bedauere daß Cambo an dem Entwurf der Regierungs⸗
feilzunehmen habe,
; mangel im Ruhrbezirk folgende Erklärung:
1 nicht mitgearbeitet * Lber nur as Parlament fönne eine Entscheldung fällen. hoffe gine zlüdliche Lösung dieser Frage, die Spanten vergifte. Gr erklärte, vie Miegierung würde un= erbiitlich die Ordnung in Barcelona trjwingen.
Handel und Gemerbe.
In der heusigen Sitzung des Zentralausschusset der Reichsbank berichleie der Vorstßende, Präsident des Reichs bantdirettoriums Dr. Havenstein, an der Hand der Uebersicht über den legten Menat über die Lage der Reichabant.
(Weitere Nachrichten über Handel . Gewerbe J. 1. d. Ersten Beilage.)
Statistik und Vswolkaf. ttschir
Zur Arbeiterbewegung.
Die Ausstands lage in Oberschleslten war, wie dem W. T. B. auß Beuthen gemeldet wird, gestern etwas geb ö sert. Da die Belegschafien der „Giesche⸗ und „Georggrube“ vollständig eingefahren waren, befanden sich gestern noch dreiundzwanzig gegen fünfundzwanzig Giuben porgesßtern im Ausstande.
Der Zentralverein der Reeder teilt dem Berl. Lok.Anz. mit, daß in eingekenden Beratungen jwischen der Vertretung der deut hschen Reedereien und den Vertretern sämtlicher see⸗ männischen Berufsverbände eine Ginigung über die Lohn fäße erzielt worden ist, die eine ungestörte Zufuhr von Lebensmitteln jür das deuische Volt ermöglichen joll. Als Beispiel sei erwähnt, daß Vollmatrosen außer fieier Veipflegung gegen eine vor dem Krieg bejablte DOeuer von 70 M nunmehr eine Monatsz⸗ heuer von 226 M für die trantzatlantische Fahrt zugebilligt worden ist.
Der Autstand der technischen Angestellten der Großen Berliner Straßenbahn ist, wie biesige Blätter melden, beendet, nachdem gestern dag Ginigungtzami des Berliner Gewerbegerichtz einen Schiedsspruch
gefällt hatte, der von der Direktjon sowie von den Angestellien
angenommen wurde. Der Schiedsspruch lautet: Bei den bisher gejablten Lo0hnen an die Werkstättenangestellten erscheint
die Forderung einer einmaligen Entichuldungsjahlung nicht am Platze. Nachdem aber die Geselschaft den Friegsteilnebmern eine einmalige Zuwendung in Gesamihöbe bon 300 000 6 jugesagt hat, wird vorgejchlagen, diesen Betrag gleichmäßig auf das gesamie technische Personal dei der übernächsten Lohnzablung zu verieilen. Die Arbeit wird am 30. Januar wieder aufgenommen. Von beiden Seiten, Arbengebern wie Aibeimehmern, ist binnen 24 Siunden Mitteilung ju machen, ob der Schiedsspruch angenommen wird.“
Den von . W. T. B.“ wiedergegebenen Mitteilungen eines Amsteidamer Blattes jusolge schreiben die englischen Bläner die in England herrschende Ausstandsbewegung folgenden Ur— fachen zu: Der großen Krafianstrengung, die der Krieg von den Ar—⸗ beitein gefordert hat, und dem Umstand, daß die Arbeiter be— fürchten, die Demobilisanioön werde die Arveitslosigkeit fördern, wenn die Mibengzjeit nicht vertürjt werde; eine dritte Ur— sache sei in den gesteigerten Aufwendungen für die Lebeng⸗ halsung zu suchen, während di Löhne der ungelernten Arbeiter nicht in , Maße gesigen seien wie die der gelernien. Auch habe der Kriegegewinn, obwohl er mit 80 vo. besteuert sei, die Unzufrieden .˖ beit der Beoölkerung erregt. Gndlich seien tevolutionare Aufwtegler daueind lätig, um die unter der Beyblkerung berrschende Unzufrieden heit 7 schürn. Die Abendbläner schlyen die Anjahl der Aug⸗ ständlgen im Veremigten Königreich auf 126 000 bis 150 000.
Aus Pari eijährt W. X. D., daß Glemenecaun der „Oumantie zufolge einer Abordnung der Gisenbahner ver⸗ sprochen hat, daß ibre Forderungen mi Wohlwe len geprüft und leine Bestrasungen wegen der Arbeingeinstellung vorgenommen werden wurden.
Der Au st and der Gisenbabhner in Schweden greift, wie W. T. B. aut Stockholm meldet, weiter um sich. Von der vergangenen Nacht an sollten zehn neue Linien in Mitleide schaft gejogen weiden. Bisher gelang es den Direktionen der Privai⸗ bahnen, den Verkehr ohne wesentliche Störungen aufrecht zu erhalten.
Kun st und Wissenschaft.
Vie Soldatenliedkommisston bei der bayer. Akademie der Wissenschafren erläßt einen Aufruf,
in dem es heißt: Helft Sol datenlieder sammeln. Ghe das alte Heer und seine Verbände sich ganz auflösen, sollte fein
Mittel unyeisucht bleiben, vom Soldatenliede noch zu reiten wag u retten ist. Vielleicht sind die Lieder unserer Zeit die letzten, ir. aber wird es für lange nichts ähnliches meh geben. Das Soldaien lied war der treueste Begleiter des Soldaten in allen Lagen, der ieinste Spiegel seiner Stimmungen und Verhältnisse. Der Cbaratter und die Leistungen unserez Heeres ; eingebettet im Soldatenliede. Wir wollen ein möglichst vollständiges Bild gewinnen, nicht auf, Grund gedruckter Sammlungen, sondern duich das wirklich gesungene, richtige Soldaten⸗ lied. Dazu gehören aber auch die Lieder, die bislang unter⸗ drückt und verboten waren, derbe Liebes, und Spottlieder sowie die in letzter Zeit sich mehrenden Verse revolutionären Charakterg. Also jedes wirklich gesungene Lied ist willkommen, wobei auf Lext und Melodie der ö Wert gelegt wird. Die kleinsten Abweichungen sind von Wichtigkeit. Wir richten unserg Bitte um Mitarben an jeden deutschen Soldaten jeder Waffe. Sucht Gure Jotijbücher durch und gebt ung Abschriften! Schreibt möglichst ganze Texte und Melodten auf, wie sie jeder festgebalten hat, oder wichtige Abweichungen, oder mindestens ein Verzeichnis der Anfänge der von Euch gesungenen Lieder! Fügt Gure Adreffe hinzu, damit wir weitere Fragen een können! Jeder Mitarbeiter wind bei der Veröffentlichung persönlich genannt. Zu weiterer Auskunft ist gerne bereit: Die Soldatenliedkommtssion der bayerischen Akademie der Wissenschaften, München VI, Neuhauserstraße.
Gerkehrswesen. Die Elsenbahndirektion Essen gibt zu dem Wagen⸗
In den letzten Wochen sind allein aus den
eine im Betrieb beftnblichen Wageng etwa vier Tage bean⸗ sprucht, so bedeutet das zurzeit einen nm Ausfall pon rund 6000 Woggong. Ferner müssen aus den Beständen unseres Be⸗ znirks täglich 1300 Waggons für die Entente ausgesondert und abgefahren werden. a unsere Gegner die weitestgebenden Forderungen in bejug auf die Beschaffenheit stellen, so müssen, um die erforderlichen einwandfreien Wagen aug⸗ zusondern, täglich etwa viermal soviel Wagen dem Beirieb entzogen werden, ols zur Uebergabe , . sind. Es müssen also im Be= zirk Essen täʒglich kwa 520) Waggong dem Betrteb entzogen werzen, um 13009 zur Uebergabe bereitiastellen. Nach vorstebenden Aut« führungen mird somit allein der Wagenpark im Rubr⸗ beirrf kent a nn 6000 und bah0 gleich] 1 209 geschäditzt. Va n lehser Fest bel ener durchschmittlichen Gagenanfordtrung str Nohlen und Fofgz von 15000 bia 21 000 Wagen etwa 8006 big
10609 recht eit! geüeslt werden konnten, so winden, wenn die
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— * Beständen des Direftlongbeiirk Gssen , etwa 24 900 leere Wagen den fein dlichen Maͤchten vorgt sübrt worden. Da die durchfschnitt liche, Um laufzeit
11200 Wagen nicht fehlen würden, somit dit jetzigen Anforderungen ohne ede CGinschrankung erfüllt werden können. . Außer dem Bezirk Gssen werden auch die übrigen Gisenbahn direktsonsbeztrte in entsprechendein Maße mit der Abgabe von Wagen an die feindlichen Mächte selt Wochen in Anjpruch genommen,. Auch ist die Zuführung von leeren Waggens aus dem beseßzten Gebiet, aus dem sonst ein erheblicher Zulauf erfolgte, bon den Feinden fast völlig unterbunden. . J
Zudem machen sich die Folgen, welche die Abgabe pon 3000 Lofomotipen auf den Betrieb autübt. von Tag zu Tag in g= steigertem Maße fühlbar. Die Entziehung einer so überaus großen Zahl von Lokomotwen, und zwar der besten, wirkt auf die gesamte Betriebsführung schwer bebinderd. .
Wir find degwegen auch zurzeit häufig nicht in der Lage die gleichmäßige Verteilung det vorhandenen, völlig unzureichenden Leer⸗ materials auf die einzelnen Berbrauchestellen durchhufihren. Ter Mangel an Lofomotipkraft behindert die Leer wagen behehung auf das empfindlichste und zwingt dazu, in vielen Fällen, ohne Rücksicht auf die Notlage einzelner Anlagen, das Leermaterial da zur Verfügung zu stellen, wo es aufkommt.
Bestimmun gen über den Postverkehr aus dem un he⸗ sek ten Deutschland nach den von feindlichen Truppen besetzten deutschen Rheingebieten.
Stand vom 15. Januar 1919.
Für din Postverkehr aus dem unbesetzten Deutschland und dem nicht feindlichen Auslande nach den von feindlichen Truppen besetzten deutschen Rheingebieten gelten vom 13. Januar ah die nachfolgenden Anordnungen:
Zugelassen sin d? t . 1IInach der belgischen Belsatzung z jene llinlerbeini⸗ scher Teil des Oberpostdirekionsbezirks Düsseldorf und nördlichet Teil des Oberpostdirettionsbezirts Aachen bis etwa zur Linie Jülich Stolberg Gupen mit folgenden größeren Orten: Kleve, Goch, Geldern. Mörg, Kempen, Kaldenkiichen, Türken, Neuß, Erefeld, Viemgen, München. Gladbach, Grevenbroich, Erkelenz, Heineberg, Geilenkirchen, Jülich, Eschweiler, Stolberg, Aachen, Eupen): ö. .
2. verschlossene gewöhnliche ünd eingeschrlebene Briefe und Postkarten, Postanweisungen, Zahlkarten und Zahlungt⸗ anweisungen sowie Werthriefe; . .
b. an Bebörden gewöhnliche, Wert- und Einschreibpakete ohne schriftliche Mitteilungen.
Zugelas fene Sprachen: deutsch, Mundarten autgeschlossen, englich, flamisch, fran jösisch. 36.
Jede Postsendung muß äußerlich den Namen und die näbere Bejeschnung des Absenders mit Angabe feiner Wohnung tragen,. Falsche Namensangaben sind verboten. Als Abfenderangabe genügt ein Dienststempel allein nicht. Es empfiehlt sich, nur in dringlichen Fällen zu schreiben, vornehmlich Postkarten zu benutzen unp sich in Briefen möglichst kurz zu fassen, da andernsalls zu defürchten ist, daß der gewöhnliche Biiefverkehr weiter eingeschränkt oder gan perbolen wird. Tie Briefe und Postkarten müssen deutlich ge⸗ schrieben sein.
Untersagt sind: ;
a. der Gebrauch von Postkarten, die aus zwei oder mehreren zusammengeklebten Pav erblättern besteben, der Gebrauch pon gesütierten Briefumschlägen, die Anwendung von Ge⸗ heimfprachen, der Cbiffieschrift, des Mosealphabets, der Sienogram hie und des Schachspiels (Rösselsprung);
p. die Versendung von aufgezogenen Lichtbildemn ( Pboto⸗ graphie) allgemein, ferner von Drucksachen, Warenprohen und Geschästspapieren;
e. postlagernde Sendungen; ;
d. Zeitungen und Zeitichriften in jeglicher Versendungt form.
Alle Sendungen — auch solche von Behörden —, die den vor⸗
siebenden Bestimmungen nicht genau entsprechen, werden von der belgischen Zensur vernichtet. . 2) Nach der britischen Besatzungs none Klinke. ibeinischer Teil des Obervosidirektionsbezirks Coln mit Göln. Bonn, Guekiischen, Zülpich, Rheinbach, Bergheim; ferner rechtsrbeinisches Brückenkopfgebiet von Cöln (über die darin liegenden Postorte geben die Posianstalten auf Verlangen Auskunft und Gehiet des Ober— postdirektiongbezirks Aacher (soweit es nicht zur belgischen Be⸗ w, ,. gehört) mit Düren, Monschau, Schleiden, Malmedv, St. Vith):
a. offene Briefe und Pakete (ohne schriftliche Mitteilungen) an Kriegsgefangene; .
b. Zeitungen oder amtliche Drucksachen, die vom britischen Milltärgouverneur befonders genehmigt worden sind;
a. offene Briefe und Postkart n, de wichtige geschäftliche oder dringende Privatangelegenheiten betreffen, Post⸗ anweisungen Zablkarten und Zahlungsanweisungen; Briefe in gelben Scheckbriefumschlägen an das Postscheckamt in Cöln dürfen verschlossen aufgeliefert werden;
d. veischlossene Wert⸗ und Ginschreibbriefe und Wertpalete auf eigene Gefahr des Absenders nach besonderer, Ge⸗ nehmigung. Behörden, Bankgeschäfte oder größere Firmen ja der britischen Besatzungszone, die große Geldbeträge in bar oder Papiergeld Banknoten, Schecks, Wechsel, Pfandbriefe oder Wertpapiere) oder Gegenstände aus
delmetallen und Edelsteine durch die Post empfangen wollen, müssen zur Erlangung eines Erlaubnisscheins ein schriftliches Gesuch beim Oberpostdirektor in Cöln ein⸗ reichen, der es an das britische Zensoramt mit Angabe aller Einzelheiten einsendet. Jede zugelassene Behörde, Bank usw. erbält einen ‚Erlaubnisschein'. Für die auswärtigen Banken usw., mit denen die zugelassene Bank usfw. Wect⸗ und Ginschreiblendungen austauschen will, stellen die
andelskammern in Cöln, Bonn und Solingen und die
tädtische Besatzungsabteilung in Cöln beglaubigte Ab— schristen der Erlaubnisicheine aus, deren Vorzeigung am , , n. jur Auflieferung von Wert⸗ und Einschreib⸗ endungen an die zugelassene Behörde Bank u w. berechtigt. Die Sendungen selbst und auch die Abschnitte der Paket⸗ karten dürfen außer einem Inhaltsverzeichnis sonstige schriftliche Mitteilungen nicht enthalten. Nachnahme ist bei den Sendungen zuläͤssig.
Alle Briefe, Postkarten und sonstigen Postsendungen unterliegen der Zensur seütens der britischen Militärbehörde, die aber für deren sichere oder rasche Beförderung keine Gewähr leisten kann. Eilboten⸗ sendungen sind unzulässig. Zur Erleichterung der Zensur müssen alle gewöhnlichen Briese unveischlossen ausgeltefert werden. Pakeie ssiehe unter a), inüssen derart 3 t sein, daß sie vom Zensor bequem unienflcht werden können. Gia — deutlich aüf die Rückseite jedes Briefes, oben links auf jede Postkarte und auf die Oberseite sedes Pakets (siehe unter a) geschriehben
werden. Die erlaubten schriftlichen Mitteilungen dürfen nur in deuischer (Mundarten auggeschlossen), englischer, fran⸗ zösischer, italienischer oder sranischet Sprache abgefaßt sein;
sie müssen so a möglich gehalten, recht leserlich und womöglich mit lateinischen Schriftzeichen geschrieben sein. Lange Privaibriefe sind der Gefahr der Verzögerung ausgesetzt. Der Get rauch von weideutjgen Ausdrücken unverstänelichen Zeichen oder Abkürzungen, eheimschriften oder Chiffteschriften, Kurzschrift, geheimen Tinten und ö. Bezugnahme * militärische Angelegenheiten ist 6 verboten. Jede Postsendung, die gegen diese Be mmun gen verstößt, wird beschlagnabmi, unter Umständen auch bernichtei. Die brlitche Milltärbebörde bebält fich guerkem das 6 vot, auch sonstige Postsendungen nach eigen m Gutdünken an⸗ zuhalten.
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