1919 / 30 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Feb 1919 18:00:01 GMT) scan diff

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Verkehrswesen.

Die Neichspoftverwaltung hot versuchaweise die Möglichkeit zeschaffen, während der Tagung ber Nationalversammlung iw iscken Berlin und Weimar gewöhnliche Briefe und Zeitunngen burch Flugpost zu befördern.

Flugplan: 7,0 1,0 ab Berlin⸗ Johannisthal an gegen 11,30 gegen 430 gegen 9,0 gegen 3,0 an Weimar⸗

Fughafen ab 9,30 2.30 Auflie ferung:

I) in Berlin: hei den Postämtern: a4. W. 8 (Franzöfische Straße), b. W. 9 (Linkstraße), 9. W. 66 (Mauerstraße), d. SW. 68 (Lindenstraße) und 6. C. 2 (Königstraße).

2) in Weimar beim Postamt Weimar (Nationalversamm⸗ lung), und zwar während der Schalterdienststunden am Post— schalter, nach Schalterschluß durch die Posthausbriefkasten der vorbezeichneten Postanstal en.

Späteste Auflieferungszeiten. 1) in . den 5 a = l bezeichneten Postanstalten zunächst 11½ Stunden bela Postamt vor ben oben an= sowle gegebenen LTbflug⸗

2) in Weimar 1 Stuade zeiten.

Bezeichnung der Sendungen. „Durch Flugzeug und Eilhoten.“

Gebühren. 6.

2. Für Briefsendungen bis zum Gewicht von 208 1,

ö . über 20 g 1,50

In Freimarken aufzukleben.

Beim Ausfall eines Fluges werden die Sendungen mit

der nächsten Pafstverbindung befördert. In jedem Falle

werden sie am Bessimmungsort durch Eilboten abgetragen. Der Flugbetrieb beginnt am 6. Februar.

Postverbin dung mit Seapa Flow. Sam melstelle sür die Past nach den in Scapa Flow internierten Schiffen ist bas Hauptpostamt Wilhelmshaven. Die Posisachen müssen neben der vollständigen Anschrift bie deutliche Aufschrift: „Ueberführungs verband“ tragen. Die Post verläßt Wilhelmshaven am Donnerstagmorgen jeder Woche.

Heft 1“ vom Jahrgang 1919 der „Zeit schrift für Klein—⸗ babnen“, herausgegeben im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, zugleich Bigan des Vereins deutscher Straßenbahn- und Kleinbahnverwaltungen (Verlag von Julius Springer, Berlin), erschien mit folgendem Inhalt: Statistik der schmalspurigen Gisenbahnen für das Betriebssahr 1915/1916, nach amtlichen Angaben bearbeitet von Oberiugenieur F. Teäula in Melnik (Böhmen); Güterbeförde⸗ rung auf Straßenbahnen (mit 23 Abbildungen), bearbeltet nach den bis Ende Februar 1918 vorliegenden Unterlagen (Schluß). Gesetzgebung: Preußen: Erlaß der Preußischen Regierung vom 2J. Dezember 1918, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Stadtgemeinde Dresden zum Bau einer Hrwwatanschluß⸗ bahn (Koblenbahn) von Berzdorf auf dem Gigen in der Ober lausitz (Sachsen) an den Staatsbahnhof Nikrisch (Preußen). Keine Mitteilungen: Neuere Pläne, Vorarbeiten, Genehmigungen, Betriebseröffnungen und Betriebsänderungen von Kleinbahnen; Sonderwagen der Stigßenbahn für Aerzte; Budapester vereinigte Stadtbahnen. Böücherschau, Zeitschriftenichau. Mitteilungen des Vereins deutscher Straßenbahn. und Kleinbahnveiwaltungen: No menausschuß der deutschen Industrie; Straßenbahn- und Kiein— bahn⸗Berussgenossenschaft.

Theater nnd Mufik. Kammerspiele des Deutschen Theaters. Gestern fand im Kammerspielhause die Uraufführung von Karl Schönherr Drama Narren spiel des Lebens siatt. Das Stück wirkte schen der Krankenhausluft wegen, die man zu atmen genötigt war, verstimmend auf die Zuschauer, aber es ent— täuschte auch als dramatische Arbeit, weil sich aus den fünf mit pein— licher Genauigkeit bei allen Einzelbeiten der klinischen und privaten Berufstätigkeit eines vielbeschäftigten Chirurgen verweilenden Akten nur ein winziger Kein von Handlung berausschäl te. Professor Dr. Hoffer, der Held des Stückes, hat sich als Arzt durch unermüd— ücche Arbeit aus tleinen Ansengen zu Berühmtheit und Wohl⸗ stand emporgearbeltet. Das Mehren seines Ansehens und seines Reichtums sind sein einziger Lebenszweck gewesen, so ist in ihm, dem alten Junggesellen, die Fähigkelt verkümmert, sich selbst und, was noch schwerer wiegt, anderen eine Freude zu bereiten. Im kleinen zwar ist er freigebig, be⸗ sonders armen Patienten gegenüber, die seinen Ruhm ver— breiten belfen, als es aber gilt, einmal einem armen Neffen, der durch Fleiß und eigene Tüchtigkeit zum Doktor der Pbilosophie vro— moviert worden ist, en , die Möglichkeit zu bieten, auf einer von ihm eisehnten Weltrelse sein Wissen und seine Fähig⸗ keiten sortzuentwickeln, bleibt er kalt und abwelsend, weil ibm selbst auch kelner geholfen habe. Sogar das Vorhaben, sein Vermögen den Waisenbause zu vermachen, wird ihm wieder leid, und er zerreißt daz schon der Unterschrift harrende Testament. Ein beschämendes Wiedersehen mit der Jugend⸗— geliebten, die er einst der Karriere wegen verließ, Beschimpfsungen von sesten der Witwe eines Patienten, den er herzlos einer bis dahin noch nie versuchten Operation opferte, Schmähungen einer anderen Kranken, der er wider ihren Willen das Leben rettete und die nach ernentem Selbstmordderfuch wieder in seine Klint ein—⸗ gellefert wird.! lassen in ihm den Entschluß reifen, das, un fruchtbare Leben, das ihn nur genartt und nicht hefriedigt bat, von sich zu werfen. Auf einer Bank im nächtlichen Bark nimmt er Gift und stirbt. Vergeblich fragten sich zuletzt die Jaschauer, warum ihnen ganze. Alte hindurch obne Netwendigkeit zugemutet worden war, in wirklichteitsgetreuester Wierergabe mit dem? Betriebe einer chirurgischen Klintt vertraut gemacht zu werden,

einer ins einzelne gehenden Magenauspumpung Keizuwohnen, einen unglüdlichen Wachtmann, der, bei cinem Rettungéweik verunglückle und jur Handlung in, gar teiner Beziehung

fleht, unter Quellen auf der Bühne sterben zu sehen. So nahmen sie das Stück mit unverkennbarer Abneigung auf. Was an Beifall erscholl, galt der glänzenden schausvielerischen Leistung Paul Wegenerz, der die Rolle des Professors Hoffer zu einer bis ins Feinste ausgearbeiteten Charaktersmdie machte. Die anderen zahl— reichen Mitwirkenden hatten neben ihm nur wenig Gelegenheit, her= vorzutreten. doch sei noch der Damen Prasch⸗Gievenberg, Kupfer, Lrito, der Herren Ramegau, Graetz, Norbert init Anertennung gedacht. Ferdinand Gregeri hatte als Spielleiter mit Sorgfalt seines Annes gewalter.

Martha“

Donnerstag,

Im Opernbaunse wird (Anfang 7 Uhr) aufgeführt.

Im Schau spielhause geht morgen „Die Judenglocke in ker gewohnten Besetzung in Szene. Eplelleiier ist Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 63

Im Dom veranstaltet der Domerganist Walter Fischer am morgigen Donnerstag (8 Ubr) ein Srgelkonzert, bei dem Wilhelm Gutmann (Barston) und Oekar Grundmann (Cello) mit⸗ wirken. Der Eintritt ist gegen Entnabme eines Programms frei.

Morgen, Donnerstag, Abends 6—7 Uhr, veranstaltet Fritz Heitmann in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskirche unter Mitwirkung von Eduard Meier (Baß) einen „Bach-Abend“,

Die bereits angekündigten drei Volksfonzerte von PYrosesser Otto Becker in der Alten Garnisontirche (Neue Friedrich⸗ straße) sind der Verkehrsschwierigkeiten wegen auf Donnerstag, den 6. und 20. März und 19. April, Abends 77 Uhr, verlegt worben. Als Mitwirkende sind in Aussicht genommen: Kammer⸗ sängerin Elisabeth van Endert, Opernsängerin EGlisabeth Imme aus Weimar, Konzertsängerin Dora Kautz aus Wien, Bianca Becker Samolewsfa (Violine), Opern sänger Rudolf Laubenthal, Konzert⸗ saͤnger Adolf Philipson. Kurt Becker (Cello. Kammervirtuos Max e, (Harfe). Der Beginn des Kartenverkaufs wird rechtzeitig be⸗ anntgegeben werden.

morgen,

Mannigf altiges.

In den Tagen der vergangenen Spartakusunruhen waren es die Truppen der Garde⸗-Kavallerie⸗Schützen-⸗Division, die die Ruhe und Ordnung in ber schwergeprüften Neichshauptstadt wiederberstellten. Jetzt sind die Unruhen in Berlin vorbei; aber Spartakugs wüblt unter der Oberfläche weiter und wartet nur den geeigneten Zeispunkt ab, um den glimmenden Funken des Aufruhrs in das Pulderfaß zu werfen. Daher ist es unbedingt notwendig, daß jeder wehrfähige Berliner sich für Tage der Not als Freiwilliger zur Verfügung stellt. Nur für kurze Tage wird dieses Eintreten für daz Gemeinwohl verlangt. Es ist gesetzlich durch Verordnung vom 24. Januar 1919 bestimmt, daß jeder alte Kriegsteilnehmer, der dem Heimatschutz beitritt, unter denselben Vorausfetzungen wieder von seinem alten Betriebe oder seiner Be⸗ bärde aufgenommen werden muß wie Kriegsteilnehmer. Wer für Ordnung und Ruhe eintritt, wer Brot, Kohle, Licht sichern will, der melde sich daher; Einberufung nur im Falle äußerster Not, Ent lassung unmittelbar nach Wiederherstellung der Ruhe. Bedingungen für die Zeit des Dienstes; Mobiles Gehalt oder Löhnung, 4M , Tageszulage, Verpflegung, Unterkunft, Versorgung nach den Kriegsgefetzen. Schriftkicke oder mündliche, Mel dung in den Freiwilligenaufnahmestellen: Nürnberger Str. 70. Deutsches Künstlertheater, Gerichtstr. 47, Hardenbergstr. 2, Groß Lichterselde, Hauptkadettenanstalt, Reinickendorf, Gemeindeschule 3, Pankower Allee.

Mit der Heim führung der deutschen Truppen aus den Gebieten des Schwarzen Meeres soll, wie „W. T. B.“ erfaͤhrt, am 16. Februar begonnen werden. Der Ab⸗ transport erfolgt zunächst auf deutschen Schiffen. In Frage kommen die Dampfer der Hamburger Levante⸗-Linie. Die Fahrt geht über Konstantinopel nach Trie st. Von dort aus erfolgt der Weiter— transport auf dem Landwege.

Die Leitung ver republikanischen Schutztruppe teilt dem ‚W. T. B.“ mit, daß unter Mißbrauch der schwarzroten Aumbinde und unter Vorzeigung falscher Ausweispapiere Militärpersonen in größeren Lokalen und Hotels Sammlungen vorgenommen baben. An manchen Stellen sind, wie gemeldet worden ist, aus Dankbarkeit für die hervorragenden Leistungen der Truppe nambafte Beträge gejeichnet worden, die leider nicht in den Besitz der Truppe gekommen, sondern in den Taschen von Schwindlern verschwunden' sind. Es wird darum nochmals darauf hingewiesen, daß von der Leitung der Schutztruppe keine Person beauftragt ist, öffenslich för die Trurpe Gelemittel oder sonstige Liebesgaben zu fammeln, sondern daß jur Entgegennahme von Spenden irgendwelcher Art lediglich die Leitung zuständig ist.

Im Wissenlchaftlichen Theater der Urania“ wird der Professor Dr. Donath seinen gestern zum ersten Male ge— haltenen Experimentaloortrag äber „Hochspannungsfernleitung elek⸗ srischer Energie“ morgen, Bennerstag, noch einmal wiederholen. Am Frellag wird Dr. Berndt seinen Vortrgg „Lebensbilder aus der Welt bez Mikroskops“ persönlich halten. Außerdem wird der Hrofessor Dr. Lampe seinen Vortrag „Die Alpen in Lebensbildern., am Senn⸗ bend noch einmal halten. Im Hörsaal richt am Freitag Pro⸗ fessor Dr. Keßger über „Cisen und Stahl“ und am Sonnabend Prosessor Dr. Donath über ‚„Magnetische Kraftfel der).

Magdeburg., 4. Februar. (W. T. B. In der vergangenen Nacht beging eine etwa 80 Mann zäblende bewasfnete Rotte in Soldatenuni form in Magdeburg schwere Aus⸗ schreik ungen. Die Männer befreiten durch eine Anzahl von Handgrangtenangrissen im Justizpalast 169 Gefangene raubten das Gebäude aus und plünderten dann auf dem Breiten Wege zahlreiche Löden nach Cinschlagen der Schaufenster. Die Räuber waren mit gestohlener Munition versehen. Sse gaben zahlreiche Schreckschüsse ab, doch scheint niemand verletzt worden zu sein.

Höhe der Schnerdecke in Zentimetern am Montag, den 3. Februar 1919, um 7 Uhr Morgens.

Mitgeteilt vom Preußischen Meteorologischen Institut. (Stationen nach Flußgebieien geordnet.) Oestliche a . 6 Memel ( urtsches Haff). LTi Memel), Gumbinnen 6 ö Hregch Köuigs⸗ erg i. Pr. (FGregelj o, Klenau (Frisches Haff)

Weich s el. .

Pleß (Psychnka) 4. Marggrabowa (CNlerewm) ( Genczptzen (Nartwö) . Neibenbiurg (NarewJ . Osterohr (Drewent) , Altstadt Vrewenz) d,. Konltz . 6, Bromberg (Brahe) 7“, Graudenz ., Perent (Ferse) , Marienburg (Nogat) ..

Kleine Flässe zwischen Weichsel und Oder.

Lauenburg J. P. (Lebe) .. Neu Hammerstein (Leba) Köslin ., Schivelbein (Rega) ., Naugard (Rega) ..

Oder.

Schillers dorf Ratibor ., Beuthen (Tlohnitz 8. Oppeln 3, Habelschwerdt (Glaßer Neisse) 6, Grunwald (Glatzer Nelfse) bo, Feeinerz (Gab) (Glatzer Neisse) 16, Friedland (Glatzer ne . Weigel s bor (Glager Neisse) 18. Ottmachau (Glatzer Nelsseꝰ Nosen berg (Stober) 6, Krietern , Breulgu 11. Liegnitz Ca c. Frau⸗ tadt (dandgraben) 12. Schwarmitz (Faule Obra) Schwiebniz (Faule

bra) 8, Grünberg 12. Krummhübel (Boberꝝ , Schnergrubenbaude e 26 Wang (Bober) Arnsdorf (Bober) 10. Schrelberhau 0 Heugtan Kar flzer Reife , bus 5, Sstrowo Warte? 35. en (Wart 3 Tremessen (Warthe) Wronke ö. b, Gostyn Warthez 8, Glinau (Warthe) Neustetttn Wartbe) S., ng ( berg e , 3, Anger annde (Wesse) 4, J u

Gelfersdorf R. . (Bober) 16. Görsttz ö Dei q 1,

Kleine Flüsse zwischen Oder und Give. . Greifowald 3, Putbus 5, Wustrors 3. Güstrom (Warnow) . Rostock (Warnow) 4, Kirchdorf auf Poel Lübeck . 1. PNarienleuchte , Gutin (Schwentine) ., Schleswig (Schley 1, ensburg S9. Lügumkloster (BGrede Au) .. Westerland auf Sylt.. Wyk auf Föhr 0, Husum 0, Meldorf 2.

El he. Torgau 1, Roßlau 2, Dessau (Mulde) Neuhaus g. R.

Saale) 24, Jena (Saale) 4, Gigenrieden (Saale)., Erfurt 6 (Saale) 2, a . (Saale) ., roͤhausen Saal) 8, rei; (Saale) 4, Altenburg . 4. Halle (Holdefleiß) Saale) 2, Gisleben (Sßaale) 3, Bernhur Saale) 1.

l

Glauzig (Saale) Brocken (Saale) 8, 8 urg (Saale) w Saale) 7, Zerbst ,. Magdeburg 1. Neustreliß Havel 2, Jehdenick (Habel) —, Cottbus (Havel) 2, Dahme . 6, Berlin 8 (Sabel) 5. Berlin N (papel 4. Berlin W (Havel) , Blankenburg b. Berlin (Haveh 2, ,, (Havel, Dahlem (Havel) b. Großbeeren (Haveh. Zehlendorf (Havelh s. Potsdam Met. Ob. Havel) z, Krüssau ͤ vel) 1. Kyritz (Havel) 2, Gardelegen 9 2, Waren (Elde) 2, arntz (Eldej 4, Schwerin (Elde) 3. Dömitz (Elde) . Läne

burg (Ilmenau 3, Neumuͤnster (Stör) 2, Bremervörde (Oste) O0.

Weser. Melningen (Werra) 3, Brotterode (Werra) 8, Schnepfenthal ö 4, Witzenhausen Werra) , Julda (Fulda) , Schwarzen Irn (Fuldc) 3, Cassel (Fulda) Mengerknghausen (Diemeh 1, Driburg 3, Herford (Werras O6, Nienburg. Wa sserleben (Aller) 4, Braunschweig . 2, Helmstedt (Aller) 4. Munster Aller; 2, Göttingen (Aller) 90, Clausthal (Aller s, Seesen Aller) ., Hildesheim (Ullerỹ 2, Hannover (Aller) 2, Bremen —, Denburg (Hunte) —, Elsfleth ..

Kleine Flüsse zwischen Weser und Ems. Jever 00, Norderney ., Emden —. Em s

Gütersloh , Münfter l. B. Oenabrü. Düstrux (Haase)

Lzuingen (Haase) ., Schöninghsdorf ..

Rhein.

echingen ., Coburg (Main) 2, Frankenheim (Main) ., Geln⸗ gag 3 „Frankfurt (Main) Feldberg i. Taunus (Main) .. Wiesbaden „, Geisenhein Birkenfeld Nahe) ., Rirchberg (Nahe) ., Schleßböckelheim (Nahe) .. Neukirch .. Marburg (ECahn) —, Weilburg (Lahn) , Schnetsel⸗Forsthaus (Mosels. . Bitburg (Mosel . von der Heydt. Grube (Mosel) . Trier (NMoselj —, Kaisereesch (Mease) . Roblenz , Neuwled , Hachenburg (Wied) „Müllenbach eig 26 Seeischeid (Sie) ., Eöln —, GCrefelz , Arnsberg (Ruhr) 1, Alt Aftenberg (Ruhr) ß, Dortmund Essen —, Kleve.. Schmidt⸗ heim n Aachen (Maas) 1.

Der Höhe von 1 em Schneedecke entsprachen:

am 3. Febr. 1919 in . mm 2 Neidenburg . asser. l ' Bromber . ö. ö * * * 9 . 39 (Rega) 2 * * '— Habelschwer . . . Grunwald ö ö . . *. . Reinerz 165 * * ö * ö. e e. ö * * ö * * * osenbergx). S. 5] x *. * * KRrietern Oder) e. 4 1 Grünbergi. Schl. 165 ö k ö ö Ostrowo J ö. ö * * * . / . * *. ö Nordhausen . 6 w Elbe K ö * . 8 , , 1B2 * * w. . . 12 1 U 4 9 . 2 2 2 86. * . ¶Weser) 153 * *. . Clausthal 10 P ö Neukirch 1 ö ö Schnetfelforsths. (Neln) . ö. k *. *. * . * 3

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Bellage.)

Theater.

Opernhaus. (Unter den Linden Donnerstag: 35. Dauer. bezugsvorstellung. Dlenst- und Freiplätze sind aufgehoben. Martha. Romantisch⸗komische Oper in vier Akfen von Friedrich von Flotow.

Text (teilweise nach dem Plane des Saint Georges) ven Wilbelm Frledrich. Musikalische Leitung. Edmund von Strauß. Spiel

leitung: Karl Holy. Anfang 7 Uhr.

Sch auspielhuns. (Am Gendarmenmarkt.) Donnerst. 37. Dauer- bezugsvorftellung. Vienst.· und Freiplätze find aufgehoben. Die Judasglocke. Schauspiel in vier Atten von Hans Knobloch. Spielleitung: Albert Patry. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 36. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freivlaͤtze sind aufgehoben. Salome. Drama in einem Aufzuge nach Oskar Wildes gleichnamiger , in Deuischer Ueber setzung von Hedwig ö Musik von Richard Strauß. Anfang 77 Uhr. ,

Schauspielhauß. 35. Dauerbezugsvorstellung. Dien st⸗ und n, sind aufgehoeben. Ein halber Held. (Kurt von der Kreith.) Eine Tragödie in fünf Aufjügen von Herbert Gulenberg. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang ?? Uhr.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Paula Schalschg von Ehrenfeld mit Hrn. Ritt⸗ meister Ulrich von Schimonp⸗Schimonsky (Breslau). Anna: Marie Freiin von Maltzahn mit Hrn. Hans von Podbielski

Birkbolz bei Lanz a. Elbe). Else Freiin von Ledebur mit rn. Major z. D. Gustar von Wulffen (Dessau). Erna

Gräfin von Kalnein mit Hrn. Dr. jur. Gotthard Grafen von der Recke von Bolmerstein (Dresden =-Neu Sammit bei Krakow i. Meckl.). . ; .

Gestorben: Hr. Ludwig Sigismund von Beanigsen (Berlin). Hr. Arthur Frhr. von Schickler (Lansanne),. Hr. Major z. D. Friedrich Frhr. von Ziegler und Klipphausen (Schloß Cune⸗ walde bei Bautzen). Fr. Marie von Heyden, geb. von Grꝛaevenitz (Stendal).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol. Charlottenbura, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle. Rechnungsrat Mengeriaa in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle Mea gering) in Berlin. Druck der Norbdentschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, . n Berlin. Wilbelmstraße 32. *

Fünf Beilagen

Erste Beilage

zun Deutschen Reichs anzeiger uud Breußischen Staatsanzeiger.

M 3G.

Berlin, Mittwoch, den 5. Februar

z Ihre Freunde, Ihre Mitkämpfer und Ihre Verteidiger und werden Aichtamtliches. es mit Ihnen bleiben, damit die Welt die Freiheit genießen kann.

Oesterreich.

Zu Beginn der gestrigen Sitzung der proyisorischen Nationalversammlung Deutsch⸗Oesterreichs hielt der Präsident Dr. Din ghofer laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ folgende AÄnsprache:

Hohe Versammlung! Uebermorgen, am 6. Februar, tritt zum ersten Male die neugewählte verfassunggebende Nationalversammlung der Deutschen Republit in Weimar zusammen. Die Voraug⸗ setzungen sind noch nicht dafür geschaffen, daß wir als voll⸗ berechtigte Mitglieder an derselben teilnehmen können. Trotzdem dürfen wir an diesem großen, bedeutungsvollen Exeignisse nicht achtlos vorübergehen. Der große deutsche Gedanke ist bei uns Deutschen hier in diesen Ländern nicht erstorben, und er war niemals erstorben. (Zustimmung. Wie ein leuchtender Stern aus dunklein Nebel strahlt uns die frohe He ffnung der Verwirklichung eines Sehnfuchtstraumes entgegen in all dem Kummer und all der Sorge, die uns jetzt um⸗ geben, die dauernde Wiedervereinigung mit unserem alten Mutter⸗ lande. (Stürmischer Beifall. Mit glühender Begeisterung begrüßen wir daher die deutschen Brüder draußen im Reich. Wir jubeln ihnen zu, daz deutsche Volk in seiner Gesamtheit, untrennbar vereint, nicht mehr geschieden durch die Grenzpfähle, nicht mehr geschieden durch die Eifé ucht der Herrichenden (Stürmischer Beifall und Händeklatschen), soll und muß auch für uns wieder zur Heimat werden. (vᷣxbhafte Zustimmung. Aus dieser Erwägung beraus haben die Bevollmäch— ligten der Parteien dem Hohen Rat folgenden Antrag unterbreiiet: Bie deutsch⸗österreichische propisorijche Nationalversammlung ent— bietet der verfassunggeb nden Nati nalversammlung der Deutschen Republik bei ihrem Zusammentreten in Weimar, dieser jedem Deutschen teuren Stätte, ihren Gruß und spricht die Hoffnung und Ueberzeugung aus, daß es der Verfassunggebenden Beutschen

Natignalversammlung im Verein mit Der deutsch⸗österreichischen Volksvertretung

gelingen wird., das Band, daß die Gewalt im Jahre 1866 zerrissen hat, wieder zu knüpfen, die Einheit und Freiheit des deutschen Volkes zu verwirklichen und Deutsch-Oester, reich mit dem deutschen Mutterlande für alle Zeiten zu vereinigen.“ (Stürmischer anbaltender Beifall. Die Versammlung erhebt sich.) Durch den Beifall, mit welchem die Herren Abgeordneten die Ver— lesung dieseß Antrags angenommen haben, ist dargetan, daß derselbe die einmütige Zustimmung der hohen Versammlung gefunden hat. Ich erkläre damlt die vorgeschlagene Kundgebung als einstimmig an— genommen. (Stürmischer Beifall.)

Den halbjährige Staats voranschlag für Deutsch⸗

Oe sterr elch einschließlich Deutich⸗Böhmens und des deutschen

Sudetenlandes schäzt die Ausgaben auf 2477, die Einnahmen auf 1236 Millionen. Hierin sind die Ausgaben für ver— schiedene Kiiegsmaßnahmen wie Unterhaltsbeiträge, Arbeits-= sosenunter stützung usw. im Gesamtbetrag von halbjährig 663 Mlionen einbegriffen, die später wegfallen werden. Der ahresbetraag der vori⸗genden Steuergesetze wird jährlich auf 60 Millionen nach Rückkehr normaler Verhältnisse geschätzt.

In der gesrigen Sitzung des Heeresaus schusses wurde obiger Quelle zufolge eine Einigung bezüglich der proviso ischen Wehrvorlage erzielt; das Kontingent für Ein⸗ berufnngen in der Uebergangszeit wurce auf höchstens 24 000 Mann festgesetzt. Welte re von Ausschüssen angenommene Ant äge bezwecken die Anpassung des Wehrgesetzes an die diesbezüllichen Vero dnungen der deutschen Republik. Der Wirkungskreis der Soldatenräte ist dem Verordnungswege vorbehalten.

Frankreich.

Dle Vertreter der Großmächte traten gesiern Vormitiags am Qual d' Orsay en einer Sitzung zusammen und segten laut Bericht der „Agence Havas“ einen Sonderausschuß ein, der die rumänischen Ansprüche prüfen soll. Andre, Tordien und Laroche werden Frankreich vo treten und Marschall

och die Delegierten bezeichnen, die nach Polen geschickt werden ollen, um die Einhaltung des zwischen Polen und Tschecho⸗ Slowaken geschlossenen Ahkommens, betreffend die Besetzung von Teschen, zu überwachen. Die französische Regierung er⸗ nannte als ihren Vertreter den früheren Konsul in Warschau Velten. Darauf gah Weniselos einen Bericht über die territorialen Ansprüche Griechenlands auf Nord— epirus, Südalbanlen, Thrazlen und auf Konstautinoyel, falls die Stadt an Griechenland zurückkommen sollte. Weniselos verlangle, daß man die Stabt unter den Schutz des Völker⸗ bundes stelle und internationalisiere. Die garlechischen An⸗ sprüche erstrecken sich weiter auf den Dodekanesos, auf die aseln Cypern und in Kleinasien auf die westlichen Provinzen, einen Teil des Vilajets von Brussg, das Vilaset Adang und den Hafen von Smyrna; Armenien solle zusammen mit den Vilajets von Trapenmt und Adang einen besonheren Staat bilben, den eine Großmacht im Auftrage des Völker hundes zu verwalten hãlle.

Dle Kommission der Frledengkonferenz, dle mit dem Studium ber internationalen Regelung der Hafenfrage heauftragt ist, vereinigte sich unter ihrem provisgrischen Vor⸗ sitzenden Clavellle, der im Namen der französischen Dele⸗ gation den ersten englischen Delegierten zum Vorsitzenden vorschlägt. Der Vorschlag wurde angenommen. Claveille schlug dann vor, ben besonders interessierten Mächten vier weitere Sitze zuzubilligen, deren Inhaber won Polen, Portugal, Rumänien und der sschechoslowakischen Republik ernannt werden sollen. Von besondertz interefsierten Mächten waren schon vertreten Belgien, Ching, Griechenland, Serbien und Uruguay. Der Ausschuß entschied, daß jeder Delegation zwei technische Delegierte beigegeben werden dürfen. Nach Einreichung der von der französischen und der englischen Delegatlon vorbereiteten Programme vertagte sich der Aug schuß bis zum 10. Februar.

Gestern erschien der Präsident Wilson in Begleitung von Poincaré, Deschanel, Clemencean und Dubost in der Kammer, wo er feierlich vom Präsidenten Deschanel empfangen wurde. In Erwiderung auf die Ansprache Deschanels sagte Wilson, er empfände immer mehr die Freundschaft, bie ihn mit dem französischen Volk verbände.

Jenseits des Rheins in Deutschland, Polen, Rußland und Asien stehen noch Fragen unbeantwortet und find vielleicht im gegenwärtigen Augenblick nicht zu beantworten. Frankreich steht noch an seinen Grenzen diesen drohenden und unbeantworteten Fragen gegenüber, und wenn es dabei allein stehen müßte, würde es dauernd bewaffnet sein und feinem Volte eine dauernde Steuerlast aufbürden müssen. Es müßte ein Opfer bringen, das unerträglich werden könnte. Und nicht nur Frankreich, sondern auch die anderen Nationen der Welt müßten das gleiche tun. Sie müßten in Erwartung irgend eines furchtbaren Falles der Ungerechtigkeit bewaffnet bereit stehen. Dies ist undenkbar. Die Herrscher der Welt baben bisher nur an die Beziehungen der Regierungen gedacht und dabei die Beziehungen der Völter vergessen. An das Glück der Männer und Frauen und die Sicherheit von deren Häusern hätten sie denten müssen und Sorge tragen, daß ihre Völker im Gefühle der Sicherbeit glücklich sind. Jetzt wissen sie, daß der einzige Weg, Sicherheit zu geben, der ist, daß, wenn Frankreich oder irgend ein anderes freies Volk bedroht wird, die gesamte Welt bereit sein wird, diese Völker zu verteidigen.

Der „Temps“ veröffentlicht den Text des Vertrags von Bukarest, der zwischen Frankreich, Italien, England, Rußland und Rumänien geschlossen wurde. Durch diesen Ver⸗ trag verpflichtet sich Rumänien, Oesterreich⸗Ungarn anzugreifen, und die in Frage kommenden Mächte erkennen Rumänen dat Recht zu, die österreichisch⸗ungarischen Gebiete, die der Vertrag bezeichnet, zu annektieren, Rumänien verpflichtet sich dagegen, gegenüher von Belgrad keine Befestigungen anzulegen und in hdieser Zone nur die notwendigen Poltzeitruppen zu halten. Das dem Vertrag beigefügte militärische Uebereinkom men bestimmt:

Artikel 1: Rumänien verpflichtet sich, am 15. August 1916, acht

Tage nach der Offensive von Saloniki, Oesterreich⸗Ungarn anzu— reifen. ; Artikel 2: Es wird festgesetzt, daß die russische Armee die rumä—⸗ nische Mobilisierung durch einen kraftvollen Vorftoß, besonders in der Bukowina, erleichtern wird, und daß die russische Flotte die Häfen und Küsten Numäniens bewachen wird, ferner, daß sie den Hafen von Konstanza besetzen kann. .

Artitel 3: Rußland verpflichtet sich, im Augenblick der rumäni⸗ schen Mobilisierung zwei Dipisionen Infanterie und eine Kavallerie⸗ division in die Dobrudscha zu senden, die mit der rumänischen Armee gemeinsam gegen die bulgarische Armee vorgehen sollen. Acht Tage vor seinem Eintritt in den Krieg wird Rumänien auf dem Wege über Rußland von den Allüierten Munition und Kriegsmaterial empfangen.

Artikel 8: Keine der gemeinsam operierenden Parteien ist der anderen untergeordnet.

Artikel 9: Der Hauptzweck des rumänischen Unternehmens bestehr darin, in Siebenbürgern in der Richtung nach Budavest einzurücken. Die russischen Truppen, welche gemeinsam mit der rumänischen Armer operieren, weiden unter dem Befehl des Führers dieser Armee stehen.

Vortugal.

Die „Agence Havas“ erfährt über Tuy, daß die Monarchle in Marg wiederhergestellt sei, wo starke monarchiflische Streitkräfte zusammengezogen seien. In Lissa⸗ bon soll es an Lebenamitteln fehlen, weil die Verbindungen nach dem Norden unterbrochen sind.

Dänemark.

In der RNathaushalle in Kopenhagen wurde vorgestern ahend eine Versammlung abgehalten, um zur Lösung der schleswiaschen Frage Stellung zu nehmen. Es hatten sich Vertreter aller Kreise und Parteien eingefunden. Wie „Wo ffs Telegraphenbüro“ berichtet, stellten sich alle Redner auf den Standpunkt, daß im Gegensatz zur Forderung gewisser

dänischer Kreise, auf. Elnglieberung Flensburgt. und anderer mittelschleswigscher Gebiete ohne vorherige Ah⸗

llimmung die schleswigsche Grenzfrage allein auf der Grundlage des freien Selbsthestimmungtzrechts gelöst werden

müsse. Der Hauptredaer war der frühere preußische Abge⸗ ordnete Nissen, der Dänemark davor warnte, schleswiasche

Geblete mit überwiegender deutscher Berölterung zu über⸗ nehmen, da hierdurch in der Grenzfrage keine endgültige

Ruhe geschaffen werden könne. Nissen faßte die Forbe⸗ rungen der dänischen Nordschleswiger in den Satz zu⸗ h 7

sammen: Selbsthestimmmngarecht his zur äußersten Kon— sequenz, aber nichts darüber hinaus. Die Versammlung nahm schließlich fast einstimmig eine Ensschließung an, in der erklärt wird., daß die Entscheidung in Uebereinstimmung mlt den Beschlüssen des Reichstags und des nordschleswig⸗ schen WBählerverelnz allein auf der Grundlage des Selbst⸗ bestimmungtzrechts der Völker getroffen werden müsse und daß keine Jmangs grenze durchgeführt merde, sondern daß Flensburg 1nd die übrigen mittelschleswigschen Gebiete, wo solche Wünsche ausgesprochen wärden, das Recht erhielten, selbit ihr Schicksal durch freie Abstimmung unter gesicherten Verhälinissen zu bestimmen.

Norwegen.

Na chbem detz Stor thing vorgestern nachmittag in der üblichen Weise burch den König Haakan im Beisein der Königin Mand eröffnet worden war, wurde in der anschließenden Sitzung auf den Vorschlag des

Prästdenten einstimmig beschlossen, eln Telegramm an

die Friedens kogferanz in FParls zu senden, in dem das Storthing seine Zustimmung zum Gedanken eines

Völlerhundes erklärt, ber künstigen Kriegen vorbengen, auf den

Grundsätzen des Rechts, ber Freiheit und des Friedens auf⸗ gebaut sein unh alle zivilifierten Nationen umfassen foll. Der Völkerbund werde vom norweglschen Volk als einer der größten Fortschritte in der Geschichte der Menschheit begrüßt.

Der Rat des no rwegischen Vereins für einen Völkerbund hat noch einer Meldung des „Wolffschen Tele—⸗ graphenbüros“ allgemeine Grundsätze für einen Völkerbund an⸗ genommen, von benen die folgenden die wichtigsten sind:

1) Der Zweck des Völkerbundes ist, den Krieg unmöglich zu

19189.

3) Alle internationalen Zwistigkeiten müssen durch Vergleich, schiedsgerichtliches Verfahren oder gerichtliches Uiteil ihre endgültige Entscheidung finden. ö

4) Die allgemeine Wehrpflicht wird aufgeboben; eine nationale Entwaffnung muß unter der Kontrolle des Völkerbundes stattfinden.

5) Alle Staaten des Völkerbundes sind datu verpflichtet, alle anderen Staaten des Bundes durch ihre Zolltarife und durch ihre anderen ökonomischen PVeranstaltungen gleichzustellen und ferner den gesetzlich bestimmten Maximalarbeitstag und andere ähnliche Be⸗ stimmungen zum Schutz der Arbeiter und Seeleute durchzuführen.

6) Besondere Gerichtéhöfe für allgemeine Zwistigkeiten und für Ftonflict, die Interessen ernsterer Natur berühren, sollen errichtet werden.

7) Ein Weltkongreß soll periodisch zusammentreten mit Ver⸗ tretern sür ale Natlonen des Völkerbundes im Verhältnis zu der Größe ihrer Bevölterung und zu ihrer internationalen Bedeutung. Keineß Nation darf mehr als ein Zwölftel der Zabl aller Vertreter

haben. Schweiz.

ANeber die welteren Verhandlungen der internationalen Sozialistenkonferenz in Bern berichtet W. T. B.“ u. a.:

Im Auftrage der französischen Minderheit stimmte Thom as dem schwedischen Delegierten Branting darin bei, daß die Berner Konferenz eine Manifestation für die Internationale sein müsse. Er hielt jedoch eine gemeinsame Aktion nicht für möglich, solange nicht das Schuldmoment geklärt fei. Er will die Schuldfrage folgendermaßen gestellt wissen: Wer hat auf seiten der Landesverteidigung gestanden und wer auf seiten des Veibrechens? Thomas wünscht zuerst die Frage beantwortet zu haben, ob die deutschen Mehrheitssozialiften die 14 Punkte Wilsons unter dem Drucke der Waffen oder aus Ueber⸗ zeugung anerkannt hätten. Der französische Abgeordnete Mist ral betonte, die Hauptsache sei, daß die Konferenz sich mit dem Inhalt des zukünftigen Friedens befasse und gleichzeitig auch ein Wort des Grußes für die aus dem revolutionären Zustand in Deutschland, Oesterreich und Rußland hervorgegangenen Staaten sende.

Für die deutschen Mehrheitssozialisten erwiderte der Ab— geordnete Wels auf die Angriffe Thomas' gegen die Politik der deutschen Mehrheitssozialisten. Er rechtfertigte die Politik der deutschen Mehrheitssozialisten während des Krieges und führte den Sozialisten der Entente vor Augen, wie oft gerade sie versagt hätten, wo es sich um die Sache des Friedens und der Menschlichkeit gehandelt habe. Wels erklärte es für unklug, wenn Thomas die Brandmarkung und den Ausschluß der deutschen Mehrheitssozialisten fordere. Wenn der Aufbau der Internationale komme, so komme er nur unter Mit— wirkung der deutschen Sozialisten, hinter denen die Mehrheit des deutschen Volkeß stehe. Thomas habe darauf hingewi sen, daß in Paris imperialistische Strömungen am Werke seien; es sei deshalb Pflicht der Sozialdemokratie, vorwärts und nicht rückwärts zu schauen. Die deutschen Sozialisten hätten verwirklicht, was die internationalen Kongresse vor dem Kriege gefordert hätten, sie hätten den sozialistischen Staat aufgebaut und kämen nicht mehr als Vertreter des absoluten Deutschlands, sondern als Vertreter der sozialistischen Republik, die mit dem Achtstundentag und mit dem freiesten Wahlrecht der Welt die Hauptforderungen der Soziat⸗ demokratie verwirklicht habe. Die Gefahr für die Sozialisten bestehe in dem Bolschewismus und den Bewegungen unter den Linksparteien, die zu denken geben sollten. Die deutschen Sozialisten hätten das Ultimatum an Serbien bekämpft. Als alles versagt habe und der Krieg ausgebrochen sei, habe die deutsche Sozialdemokratie sich zu ihrem Volke gestellt. Sie habe ihr Land verteidigen wollen und immer mehr die Berechtigung ihres Standpunktes eiagesehen, je mehr vor der russischen Invasion die Scharen der deutschen Flüchtlinge aus Ostyreußen in das Land geströmt seien. Die deutschen Sozialisten wollten dort, wo Unrecht geschehen sei, das Unrecht gern anerkennen; der Einbruch in Belgien sei ein Vertragsbruch gewesen und müsse seine Sühne finden. Das erkläre er feierlichst vor der gesamten Internationale. Dann hrachte Wels seine Anklagen gegen die Entente vor, ihren Hungerkrieg gegen deut'che Frauen, Greise und Kinder, der o0 000 Tote gekostet habe, und deren Kriegführung, die den deutschen Mehrheitssozialisten zum großen Teil die Trümpfe aus der Hand geschlagen habe, die sie gegen den L-⸗Bootkrieg besaßen. Thomas habe darauf hingewiesen, daß die deutschen Mehrheitssozialisten mit= schuldig am Frirden von Brest⸗Litowsk seien. Er müsse Thomas fragen, wo denn die französischen Sozialiften gewesen seien, als die Friedensorrhandlungen um acht Tage verschoben wurden. damit die ginze Welt am Frieden teilnebme. Damals, als Lie französischen Sozialisten nicht gekommen seien, damals hätten sie den Frieden von Brest-Litowsk bilden helfen, den bernach die dentschen Soziglistea belämpfien. Wenn Thomas frage, wo die deutschen Sozialisten bei Brest⸗Litomst gewesen feilen, so müsse er fragen, nwo die französischen Sozialisten bei der Festsetzung der Waffenstilistands bedingungen geblieben selen, die härter seien, als der härteste Friedensvertrag, der Men als einem Volke auf- gezwungen worden sei. Das deutsche Volk wolle einen Rechtt⸗ frie den ichließen und erwarte die Durchführung dieses Rechtsfriedens von der Macht des Proletariats. Es werde aber in sinem Glauben an die Macht des Sozlallsmus getäuscht werden, wenn der Rechtsfrieden sich in einen Machtfrieden verwandeln sollte, der den Keim zu neuen Kriegen legen würde. Die deutschen Mehrheits⸗ sozlalisten lehnten die Verantwortung dafür ab. Sie sehnien sich nach der Zusammenarbeit mit ihren Freunden in den Ententeländern. Gntentegenossen möchten der deutschen Sozialdemokratie helfen, daß sie in ihrem Lande weiter wirken könnte für den Sozialismus, im Geiste der Menschlichkeit und Brüderlichkeit.

Am Schlusse der gestrigen Sitzung ließen die deutschen Mehrheitsfozialisten folgende Eutschließ ung über⸗ reichen: „Zur Frage der Schuld am Kriege hat die Delegalion der deutschen Sozialdemokratie (Mehrheitsfratrion) folgendes zu erklären: Die sozialdemokratische Partei Deutschlands ist der Auffassung, daß der Weltkrieg im allgemeinen eine Folge der im—⸗ perlalistischen Politlk des vergangenen Jahrhunderts ist. Doch erkennt sie gleichzeitig, die Verpflichtung en, dieienigen Vor · gaͤnge festzustellen, die unmittelbar das vierjährige. Völker⸗ lie en verursacht haben. Diese sind in erster Linie das öster reichische Ultimatum an Serbien, die allgemeine russische Mobilmachung und die hierauf erfolgte Kriegserklärung Deutschlands an Rußland und Frankreich. Wir lebnen jede Verantwortung für den Ausbruch und die Führung des Krieges ab. Wir baben den Krleg nickt gewollt und nicht geführt. Damit die Verantwertung festgestellt werde, ö die sozialdemekratische Partei Deutschlands die resslofe Aufklärung dieser Vorgänge, wie sie die russische Sowjet⸗ regierung begonnen hat und wie die sozialistische Regierun der deulschen Republik sofort nach der Revolution erklär hat, die den Krieg betreffenden Dokumente aufs genaueste zu prüfen und zu veröffentlichen. Wir erwarten aber auch ven den Parteigenossen aller übrigen kriegtährenden Länder, daß sie

. ; gef s ĩ h . 5 , . * . enn 7, e 3 9. ene 7. (eugschließlich Vor enhbei lage) J 6 Her , ,, . c und Draane für die internationale Zusammenarbeit zu 9 m . ö ö. ae ,,,, damit 2 der gene Hapas⸗ J. fert: ; 3) Alle zinilifierten Nallonen sigd berechtigt, Mitglicher dea eutsche Songidemoktatie ist während des ganzen Krieges ner Ich tann Nicht zugeßel, baß bie letzte Tragbdle fich wöevecholt, Völkerbundeß ju werden und an den Grsrtarungen ier feine Ken. Frieden der Verständigung und der Se ehe der Völker ernge⸗ k Ganze Well mird die aicherhrit Frankreichs verbürge'n. Wir find] stitution und Girundregein beilhznneßmen, 1L jreten und wurde deshalb vn ben nee en rh e, n ü,