1919 / 31 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Feb 1919 18:00:01 GMT) scan diff

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Oesterreich

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Rheinprovinz. Regierungsbezirk Eösln. Berichtigung. s Forst b. Buir

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Steinmann, J., ; Brauuschweig. Tappen, Ad., Ritterguts. S Ringelheim

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Duckstein, R. Gutspächter

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Wendhausen Bettmar i. H.

Vibtans, G., Rittergutsbes. Wendhaufe Sildes heim

Wahrhausen, H., Landwirt Hildesheim . Ringelbeim

Wrede, W., Rittergutsbes. a. Ringel heim

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Zeddies, L., Gutshesitze

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Regierungsbezirk Läneburg. Beedenbostel Steinborst

Allendorf, A. u. W. Gr. Paschleben

Beedenbostel

Ammon, B., Hofbesitzer ; Auermüble

Beindorff sche Guts verw. Bellmann, W. Bötersbeim, Rittergut Sofbesitzer von Caron, Rittergutsbes. Geffert, Hofbesitzer Gerhus, P., Hofbesitzer

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Eutin, Plön

Bodenteich Dablenberg

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Januar 1919.

Direktorium der Reichsgetreidesielle. Staehler.

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betreffend Er! Steuern, ange⸗ en nach der Rück⸗ ag von 500 Mil⸗

lerreichs zwölf Sieuervorlagen, der direkten und indirekten en. Die sämilichen neuen Steuern soll zrmaler Verhältnisse einen Jahreaertr

Großbritannien und Irland.

ere Premierminister As Alberthall in London bund, in der er laut Bericht des

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quith hielt am Sonn— Rede äber den „Wolffschen Tele⸗

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schlimmer fein daß wir am ! n Freundschafttreiches Je grötzer die Zahl der Staaten tun hat, desto gr . ö 36 1 Völkerbund. Zum luß sprach A lt dem Völterbund einen ene s Klaf dit Seue zu stellen. Gin solcher Bund möge dem Durchschnitts— so utgyisch erscheinen, wie die Völkerbundidee noch vor Die künstlichen und vergänglichen Bande aben aber ihren Zweck eifüllt und ihre Zeit gehabt. sagte A quith, nicht nur in der internationalen Sphäre, ndern auch in der häuslichen Sphäre, hier in unserem Lande, vor enen Tür und bei unserem eigenen Volte, daß ihr diese weniger künstlichen Bande duich etwas ersetzt, was nicht ondern natürlich ist, durch etwas, was nicht zerbrechlich, ndern unzenbrechlich ist, durch die dauernden Bande menschlicher

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tausendjahrigen tst, mit denen man nd die Angriffspunkte und Möglich— n Weg und der ist guith von der Notwendig⸗ en (a league of classes)

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Der „Daily News“ wird gemelbet, daß die Lage in orland eine sehr bedrohliche Form auzunehmen beginnt, da ne gemeinsame Attion der politischen und industriellen Kreise publikanischen Bewegrmg bevorsteht. Belde Teile genblick für einen Schlag gekommen. Wahr⸗ n die Forderungen nach Enllassung der Sinn⸗ nen, die von der Regierung halb und halb ver⸗ den war, aber bisher nicht durchgeführt wurde, ge Arheitswoche den Schlachtruf der neuen hrung der Arbeiten ande ber bolschewisti⸗

lauben den Au cheinlich würde iner Gefange mochen wor

hewegung bilden.

Gs heißt, daß die wegung in Dublin ;

vollständig in die tung übergegangen sel.

Frankreich.

der vorgestrigen Sitzung der Vertreter der Groß— ußerie sich Weniselos in seinem Vortrag über enlands noch über die Kon— iatische Frage. Wie die „Agence t, wies er auf die Schäden hin, die sich aus für Guropa ergeben hätten, daß die Türken erenge waren. Griechenland mache auf Grund e seinen Anspruch auf Konstantinopel geltend, as Uebergewicht hätten. dem griechischen nur gleich infolge der in der adt vorhandenen Anzahl von Beamten aller an gesichts der auf dem ressen nachgehen, falls Konstantinopel chen, sondern dem Völkerbund übergehen würde. Kleinasiens, wo 1700 000 Griechen lebten, die sfolgungen zu erdulden gehabt gierung darauf hin, daß diese er Entenle angeboten worden seien. Die Athener Re⸗ daß die Entente in Ansehun re damaligen Anerhletuy gen aufrecht erhalten Nach dem Vortrag Weniselog dankte ihm Orlando, ffnung ausdrückle, daß man die zwischen Italien Fragen in einer für beide ösen werde.

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Hhenland schwebenden er zufrte denftellen den Weise Nach einer Havasmeldung trat der Ausschuß für tmachungen vorgestein unter dem zeschloß die Schaffung er Unteraugschtsse, die den anzkraft der feindli

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Außer einem Schriftstück. r in un beä einem Schriftstück, das als Grundlage für den e n Völkerbundes dienen soll, haben Vertreter von üetter verbanden der alltierten Mächte den Premjer— ministern der Alliierten eine Reihe von Wüänschen vor 6 die am Montag von dem Väikerbunde ausschuß elt worden find. Der Inhalt der Forderun ist kur vige / der Inhalt der Forderungen ist kurz

2 Der Friedensvertrag darf leine Vert ö Faledensbertrag darf keine Verfügung entbalten, die zu den

in, den, 114 Punkten des Präsidenten Wäfon auseinandergesetzten Grund kKßen in Widerspruch stebt. Der Völkerbund , t,, me. Prüch steht. Ver Völkerbund soll nicht nur über dem

Frieden w B6 Frieden zwischen den Völkern wachen,

sozialen Frieden einsetzen und sich *** 1 , , n. 16nd, sich hem äben, gleich menschliche Arbeits= 1 igen für die ganze Welt zu er!

jung lt zu erlangen. Andere Forderun ehen , m, e. zelt zu erlangen. Andere F ungen gehen ul de Einrichtung Eines internationalen Büros für Arbeit, das alle 1funge- 532 36 * ; ö .

Prüfungen sozialer Natur ausführen soll und die Ausführung der inter⸗ nationalen Arbeiterichutzgeseße überwachen hat; ferner auf die

Arbeitertonferenzen, die die Arbeiter— en. ; ü zeiste gestalten sollen, auf die Gin— ö zung einer mternatienalen Kommission für Unterricht. Eine andere Art von Forderungen bezieht fich auf die Beschränkung der Rüstungen

und die Festsetzung der Hzbe Der Land 3 „wie Kestsetzung der Höhe der Lande und Seestreltkräfte, die nur

sondern sich auch für den

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so stark sein dürfen, daß sie etwaigen Angriffen vom Völkerbunde

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r ech. 14aten ader dessen Entscheidungen widerstrebender Y. , en,. Ferner wird der Verkauf von Waffen und unnion sowie ihre Heistellung durch private Unternehmungen verboten.

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Luxemburg.

Die Kam mer hat nach einer Havas meldung mit 34 geaen

11 Stimmen das Frauenwahlrecht ongenommen. Auch

ö. die Gesetzgebende Versammlung können die Frauen gewählt erden. .

Portugal. Einer Reutermeldung zufolge kam es vorgesiern in der

Proninz Alemtejo zu einer ronalistischen Erhebung. In Caüstel!e Branco wurde die Monarchie ausgerufen. Die Royalisten schnilten die Verbindung nach dem Norden und dem Süden ab. Zwei republikanische Trunys und zahlreiche republi— kanische Deserteure ergaben sich den Royalisten.

Schweiz.

Wie die „Schmeizerische Depeschen-Agentur“ meldet, gab der Hundesrat Ador im Ständehause Auskunft Über seine Pariser Reise und über die ihm vom schweizerischen Bundegrat gegebenen Aufträge. Die Schweiz angehende Fragen, wie die Völkerbund sfrage, die Internationalisierung bes Rheintz und der großen kontinentalen Kahnlinien, die Freiheit der Schiffahrt im Mittelländischen Meere und zum Adriatischen Meere wurden besprochen. Ebenso wurde die Stellung der Schweiz zum Präsidenten Wilson auseinandengesetzt. Ferner wurden die Kohlenfrage und andere wirtschaftliche Bedürfnisse der Schweizer Industrie berührt. Ador teilte mit, daß Frank⸗ reich der Schweiz monatlich 70 –- 90 000 Tonnen Kohlen lie fern werde. .

. In der gestrigen Sitzung der Internationalen Sozialisten konferenz in Bern fand eine Aut sprache über den Völkerbund statt. „W. T. B“ berichtet darüber:

Thomas (England) sagie, das ganze Zukunftkprogramm kon— zentriere sich auf den Völkerbund, der jetzt in Paris geschlossen werden müsse, nicht als irgendeine Friedensbedingung sondern als eine Grundlage der Friedenskonferenz. Nur ein solcher Friede könne in Betracht kommen, weil er alle zukünftigen Kriege wirksam ver— bindern könne. In Paris dürfe kein Friede zwischen Siegern und Besiegten geschlossen werden, welcher Haß und Grhitterung zurück⸗ lassen würde, sondern ein Frieden der Wil sfonschen Ver söhnung. (Stürmischer Beifall. Darum dürfe der Vhlker⸗ bund keine Liga von einzelnen Staaten, sondern müsse die Laa der gesamten Welt sein. Um ganz klar über die Haltung Deutschlands zu sein und um seinerseits krästig für die englischen Forderungen ein= treten zu können, lege er, Thomas, den deutschen Vertretern die Frage vor, wie sie sich zum Militarismus und zur Abrüstung, namentlich zur Verstaatlichung der Rüstungsgesellschaften, stellten. England, das die Dienstpflicht endgültig abschaffen wolle, müsse wissen, daß der Geist des deutschen Militarismus für alle Zeiten dahin sei. Darüber hinaus wolle England verhindern, daß die Ar— beiter hinfort durch die Rüstungsindustrie ausgeteuet würden. Thomas erklärte, zwei Gefahren drohten der Arbeiterschaft erstens die Gefahr der militärischen Rüstungen, zweitens die Gefahr des Bolschewismuß. Gegen beide Gefahren müsse man sich wenden. Man müsse auch darauf dringen, daß die Rariser Konferenz sich energisch mit dem Arheiterproblem besasse

Im Auftrage der deutschen Delegation dankte Müller der englischen Delegation für die durch Thomas ausgesprochenen Worie der Versöhnung und Feantwortete, von lebhafiem Beifall der eng lischen und französischen Delegierten unterbrochen, die Frage von Thoms dahin, daß die deutsche Sozialdemotratie immer den Milita⸗— rismus bekämpft habe. Müller streifte kurz die Voꝛrgeschichte des Krieges, dessen eine Ursache gewiß in wirischaftlicher Eifersucht zu suchen sei, dessen Hauptursache aber dech das Flottenwettrüsten zwischen England und Deutschland gewesen sei. Welche gusklärende Arbeit die deulsche Sozialdemokratie auf diesem Gebiese geleistet habe, könne dargus ersehen werden, daß Tirpitz zurzeit der bestgehaßte Mann sei. Für die deutsche Sozialdemokratie gelte noch heute der Punkt des Erfurter Programms, der die Ersetzung des stehenden Veeres durch ein . fordert, das jeden Angriff, unmö lich mache. Die Dienstpflicht sei durch interndtionale Verträge möglichst kurz zu be— messen. Aber schon sage Clemenceau, Frankreich brauche das Heer noch lange, und die englischen Delegierten in Versailles jagten, Eng= land könne auf die Flotte nicht verzichten. Die deutsche Sozial= demokratie denke anderg, denn von internationalen Verträgen habe auch Deutschland nichts zu fürchten. Die weitere Frage von Thomas b treffs der Rüstungsgesellichgften beantwortete Müller dahin, daß Deuischland gegen die Verstaatlichung der Rüstungs— betriebe nichts einzuwenden babe, ebensowenig dagegen, daß die RBe— triebe unter internationale Aussicht gestellt würden. Der deutsche Militarismus bestehe nicht mehr. Gewiß würden die deutschen Nationalisten wieder stärker werden, aber die deutsche Sozial demokratie werde den Kampf gegen sie aumnehmen und dielen Kampf siegreich bestehen, wenn dafür gesorgt würde, daß in Paris kein Machtfrieden, sondern ein Rechtsfrieden geschlossen würde.

In der Nachmittagssitzung, die gleichfalls der Erörterung der Frage des Völkerbundes gewidmet war, verlangte der fran nbsische Deputierte Milhaude die Schaffung eines Schiersgerichts und eines interndtionalen Parlaments. Er forderte ferner die Grrichtung einer internationalen Poltzeimacht unter internationaler Kontrolle und betonte, daß wirtschaftliche Schwierigkeiten, die oft zum Kriege ge⸗ führt hätten, durch einen gerechten Austausch der Roh stoffe und Güter beseitigt werden müßten. Sedann ergriff Ra men Macdonald das Wort und bekannte sich als eifriger Anbänger des Völkerbundes, der ein. Gerichtthos für territorfgle Fragen sein müsse, nicht aber eine elne e ent zur Gr= wingung terrstorlaler Forderungen. Der sölkerbund dürfe nicht“ uf einzelne Nationen beschränkt bleiben, son dern mäfse bie gan. Welt umfassen. Er Türfs keine zign der ö en, fondern müse eine Liga der Völker werden; Vle in Partz geplante alllährliche Fusammenkun t der Ministerhrdsidenten . wie eine Äerböhnung des Völkerbundeg. Der Voꝛrsitzende zranting verlaz eine Erklärung der deu schen Mehrheit,

? ; . ; ; ,, 2 . sozialisten, in der es beißt: Die deutsche Sozialdemotratie bat,

wie immer man ihre Politit während des Krieges beurteilen meg, jetzt durch die Tat den entschlossenen Willen bekundet, ihre ganze Rraft dem Aufbau der durch den Krieg zerrütteten Welt zu wiemen und im Geist und im Dienste der Internationale gemmeinsam mit den Soztalisten aller Länder im Völkerbund den Sczialismus zu ertämpfen.

Branting schlug der Versammlung folcende Ent⸗ schlöeßung zur Annabme por: Die Konferenz in Bern erkennt an, daß für sie die Frage der unmittelbaren Verantwortlichkeit am Kriege geklärt ist, sowoßl durch die Aussprache, als auch durch die Erklärung der deutschen Mehrheit, die den repolattonären Geist des revolutionären Deutschland und dessen döllige Loöslösung von dem des für den Krieg verantwortlichen alten Spfstems bekundet hat. Indem

die Konferenz die deutsche Revolution und die demokratischen und sozig⸗ listischen Einrichtungrn, die fie herbeigeführt bat, begrüßt, seht sie die Bahn frei für die gemeinsame Arbei der Internationale. Die weitere

Erklärung, die die deutschen Delegierten in der Debatte über den Völkerbund abgegehen haben, überzeugt die Konferenz, daß von nun an die vereinigten Arbeitermassen der ganzen Welt die stärksten Mittel zur Niederbaltung jedes Milliarismus und aller Versuche, die inter⸗ nationale Demokratie zu vernichten, verbürgen und gewähren werden. Die Konferenz sieht in den in ihr gefübrten Debatten eine fruchtbare Vorarbeit und überläßt es einem künftigen internationalen Kongreß, dessen Einberufung unter normalen Bedingungen erfolgen kann, über die weltgeschichtliche Frage der Verantwortlichkeit das Urteil der Internationale zu fällen. Diese Enischließung, deren Verlesung mit

wiederholtem lebhaften Beifall begleitet wurde, wurde gegen wenige

Stimmen von der Konferenz angenommen. Damit schloß die gestrige Sitzung.

Der Präfident der von der internationalen Sozialisten⸗ konferenz eingesetzten Kommission teilt einer von W. T. G.“ übermittelten Meldung der „Schweizerischen Vepeschena zentur“ jufolge mit, daß die Kommission sich auf folgende Ent⸗ ch lie ß ung geeinigt hat:

Die Vereinigung der Völker zu einer innigen Gemeinschaft gebörte von jeher zu den vornebmsten Idealen der Sozialisten⸗ Internationale. Dieses Ideal entspringt einer Solidarität der Proletarter aller Länder und aus dem sozialistischen Endziel das sich nichi national, sondern nur international verwirklichen läßt. Der Weltkrieg hat dieses sozialistische Ideal der Gesellschaft der Natlonen zu einer dringenden Aufgabe der Gegenwart, auch für die nicht jozialistischen Parlamentarier gemacht. Er hat gezeigt. daß bei der heutigen Höhe der militärischen Technik und des Verkehrs jeder Krieg die Tendenz hat, die ganze Welt in zwei feindliche Heerlager zu entzweien, die gegeneinander mit den grauenvollsten Mitteln der . bis zur völligen Eischöpfung sich bekämpfen. Der üngste Krieg bat die Welt an den Rand des Abgrunds gebracht; der nächste würde sie völlig vernichten, und schon die Vorbereitungen zu einem neuen Krieg würden die Welt zu Grunde richten. Dieses Unheil kann nur gehemmt werden durch Herbeiführung der Gesellschaft der Nationen. Die Gesellschaft soll von den Volksvertretungen der verschiedenen Länder gebildet werden. Sie muß ausgeben von einem Nichts frieden, der keinen neuen internationalen Konfliktsstoff hat. Die auf dem Grundsatz der Selbsthestimmung der Völker aufgebauten Staaten müssen in die Gesellschaft der Nationen aufgenommen werden. Alle Mitglieder der Gesellschaft haben die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten zur Durchführung ihrer Aufgaben, und die Vslkerschaften, dte noch nicht zum Selbstbestimmungärecht gelangt sind, sollen von ber Gesellschaft der Nationen geschützt und dahin entwickelt werden, daß sie die Fähigkeit erlangen, Müͤglieder der Gesellichaft freier Voͤlker zu werden. Die erste Aufgabe der Gesellschaft ist es, neue Kriege und Kriegsrüstungen zu verhindern. Sie muß Einrichtungen schaffen, die durch Vermittlung und Schiedsjpruch alle Streitig keiten zwischen den Völkern entweder verhüten oder beilegen können, auch solche Fragen, die als Lebens. und Ehrenfragen bezeichnet werden. Dieses Schiedsgericht muß die Möglichteit haben, jederzeit Grenz⸗ bereinigungen unter Befragen der Bevölkerung vorzunehmen, wenn solche notwendig werden. Die Gesellschaft der Nationen het alle stehenden Heere aufzuheben und schließlich die völlige Abrüstung herheizuführen. Solange eine bewaffnete Macht dutch die inter= nationalen Verhältnisse notwendig ist, soll sie unter dem Besehl der Gesellschaft der Nationen stehen. Ste muß über die Mittel ökonomi- schen Drucks verfügen, um die Durchführung ihrer Enscheidungen er⸗ iw ngen zu können, wenn es notwendig wird. Wo Zolltarife bestehen, sollen sie abbängen von der Zustimmung der Gesellschaft der Nationan, und die Gesellschaft soll internationale Verkehrswege und Vertehrsmittel direkt in ihre Verwaltung übernehmen. Die Gesell⸗ schaft der Nationen muß Befugnisse bekommen, die ihr gestatten, sich zu eiuem Organ zu entwickeln, welches die Erzeugung und Verteilung der Lebensmitiel und Rohmaterialien der Weltmächte und ihre Pio— duktion im höchsten Grade zu entwickeln in der Lage ist. Zu den gemeinschaftlichen Obliegenheiten der Gesellschaft der Nationen gehört auch die Herstellung, Weiterentwicklung und Durchführung eines internationalen Arbeiterrechtz. Die Bildung der Gesellichaft der Nationen wird jetzt erfolgen unter dem Drucke der Nach- wirkungen des Krieges. Die Gesellschaft wird sich indessen später, wenn die Nachwirkungen an Kraft verlieren, günstig entwickeln und ihren großen Aufgahen gerecht werden können, wenn das mternationale Proletariat mit voller Macht hinter ibr steht und sie vorwärts bringt. Je kräftiger die proletarische Bewegung in anderen Ländern, je mehr Möglichkeit der Entwicklung der internationalen Aufgaben, je ent schlossener das Proletariat in jedem Lande jede Macktbefugnis der eigenen Regierung hekämpft, je mehr vom Sozialismus an der Ver⸗ wirklichung und kraftvollen Durchführung der internationalen sozialen Ideale gearbeitet wird, um jo kräftiger und lebensreicher werden die Wirkungen der Gesellschaft der Nationen sich gestalten.

Die deutsche Delegation brachte bei der Internatio—⸗ nalen Sozialistenkonferenz, nach einer Mitteilung des „Vor⸗ wärts“, folgende Entschließung zur Denkschrift, be⸗ treffend die schleunige Rückgabe der deutschen Kriegsgefangenen, ein:

Die Internationale Sozialistenkonferenz erklärt: Die Ver⸗ treter der Arbeiterklasse aller Länder haben dafür zu wirken. daß mit der Beendigung des Krieges alle Maßregeln, die aus Anlaß des Krieges erlassen oder die infolge des Krieges entstanden sind, und die den Arbeiter in der Auswahl der Arbeit oder des Auf- enthaltsortes beschtänken, außer Kraft treten. Kein An- gehöriger eines anderen Staates darf aus dem Grunde von der Rückkehr in den Heimatsstaat zurückgehalten werden, weil er als Zivilinternierter oder als Kriegsgefangener in die Gewalt eines anderen Staates kam. Die von den Militaristen in Frankreich ge⸗ forderte gewaltsame Zurückhaltung von einer Million Gefangenen wird in Hillen Familien Trauer und Haß gegen den Gewalt haber erzeugen, der im zwanzigsten Jahrhundert freie Menschen in Sklaven verwandelt und Mißstände erzeugt, die man im grauen Altertum bei barbarischen Staaten gekannt hat. Das Los der Sklaven wird das Mitleid aller fühlenden Menschen hbervorrusen und Stimmungen erzeugen, wie sie sich einst gegen die Sklavenstaaten in Amerika wendeten. Dauernden Schaden werden von der Sklaverei neben den Sklaven die freien Arbeiter Irantreic haben; denn wenn in der Zeit, in der die Arbeiter ihre Arbeits. und Lohnbedingungen der veränderten Kaufkraft des Geldes anpassen sollen, die Arbeit von 1 Million Sklaven wie ein Bleigewicht auf den Arbeitsmartt drückt, werden die freien Arbeiter, die mit diesen Sklaven konkurrieren sollen, in ihrer Lebenshaltung so herabgedrückt, daß sie dauernd Parias in der Armee des europäischen Proletariat bleiben.

Am Mittwochabend ist im Berner Volkshause der Internattenale Gewerkschaftskongreß eröffnet worden.

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