1919 / 42 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 Feb 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Ftellung zu stärlen. (Zuruf rechts Frankfurter Zeitung Sol . Fre g Solche le f n von 56 ind schon in allen Lagern vorge—= lemmen. n an Stelle Grzber gers Hert Voegler unterhandelt bar kein Mensch wird ard, daß 8 dann bessere Bedingungen 6 t hatte. ae. richtig!) Eg ift überhaurt schmerzlich, daß ein Pertreter der Schwerinduftrle, der aur mit Hilfe der Verhätmis. wahl in das Parlamenl kommen konnte, hier den Änkläger spielt, während die Schwerindustrie eigentlich auf die Anklagebank ge— hört, (Lebh. Zustimmung sintz ) Heute wollen wir auf dle General. abrechnung mit den Partelen der Rechten verzichlen, aber die Äh. rechnung kommt. Jetzt kommt alles darauf an, dem Auslande 86 eschlossen und einbeltlich Stellung zu nehmen. (Behnall.) ä Angriff, der Rechten ist völlig zusammengebrochen. Unser Volt Fill, daz bat der 19. Januar gejeigt, kelne Streitigkeiten im Innern. Unser webrloses und leidendes Volk fragt ung viel⸗ nebt, wegbalb es weiter hungern und frierrn muß, nachdem es die Waffen niedergelegt hat. In der Tat, die Gntente bat Ängft selbst dor dem gefesselten Deutschland; fie ist unzufrieden, daß wir überhaupt noch Lebenszeichen von uns geben. Durch diesen Haß und dieses Mißtrauen werden nur der Bolschewlsmus und die Reaktion gefördert. Die Gegner wüten heute gegen Deuitschland weiter, obwohl Imperiallgmus und Militarismus bei unt tot find. Die Gegner suchen durch den Waffenstillstant Vorteile vorweg in die Scheune zu hingen, von denen sie fürchten müßten, daß sie fie nach den Punkten Wilsons nicht bekommen werden. (Juftimmung.) Wir haben ein echt und einen Anspruch auf Frieden. Wir wollen, au bestegt, stol sein, Deutsche zu sein, und dieser Stolz mu ung, durch alle Leiden führen und emporführen. (Beifall be der Mehrheit.

bg. pon Graefe (dnat.): Der Reichsminister Erzberger hat die kleine Anfrage meiner Freünde heute schon beantwortet, dag ist gunahmeweise einmal ein sympathischer Zug von ihm. (Heiterkeit) * muß et aber entjchieden zurückweisen, Herr Erzberger, auch wenn e inzwischen bie sella eurulis bestiegen haben, einem Abgeordneten vorschreiben ju wollen, wie er den Rahmen der kleinen Anfrage fassen will. Als Sie selbst noch lediglich Abgeordneter und weirer gar nichts waren (Hetterkeitg rechte, haben Sie die Rechte der Abgeordneten anch e, eingeschäßt als jetzt, wo Sie der kane Glorienschein der Ministers umgibt. Heiterkeit rechtz, Unruhe b. d. Mehrheit.) Auch die wegwerfende Art, in der Ste von der „Schlesischen Zeitung“ ge⸗ vrochen hahen, ist nicht zu billigen. Die Presse, für die Sie vor Ibrer Ministertämigkeit wirkten, war sicher nicht von größerer Be— deutung. (Sehr gut! rechts.) Graf Posadowgky hat . nach⸗ err, daß die Be eichnung Waffen ftillftand‘ geradezu ein Hohn st für den 4. der tatsächlichen Unterwerfung, der damit ge— weint ist. In der Reichstagesitzung im Oktober 1918, als Prin; Mar von Baden die Notwendigkeit ies Waffenstillstan des begründete, haben alle Parteien des damaligen und jetzigen Regierunpablocks, barunter auch der jetzige Reichepräsident Ebert, erklärt, unsere Wider⸗ fiandskraft sei noch nicht gebrochen, und wir würden keinen Waffen—« stllstand annehmen, der die völlige Unterwerfung fordert. Tatsäch. lich wurde sie von ung gefort ert, und das Volk mußte nach dlesen eden annehmen, daß ein solcher Waffenstillstand nicht abgeschlossen würde. Entweder wäre damals der Aufruf der nationalen Verte idi. gang erfolgreich gewesen, dann wäre freilich der sogenannte Erfolg der Revolution in Frage gestellt und das nalionale Gewissen wieder gestärkt worden. (Lachen und Zurufe links.) Oder aber Die natlonale Verteidigung war nicht mebr möglich, dann war vor aller Welt , daß die Revolution sie unmöglich 6 macht hat. (Sebr wahr! rechts, lebhafter Widerspruch Ünkz.) Das war wobl der Grund, warum der jatsächlichen Unterwerfung das Mäntelchen eines sogenannten Waffenstillstandes umgehängt wurde. (guruse linkt: Ludendorff) Man kann sich doch darüber nicht wundern, daß der Feind diese Lage ausnutzt, das hätien Sie sich früber überlegen müssen. Bedauerlich ist es, daß der Vertreter der Regierung gestern solche Tatsachen in einem Tone vortrug, in dem nicht in , war von dem Zomn, der daß ganze Volk durch sitterte. (Stürmijche Zurufe ling.) Das ist die traurige Situation, in die ung die ttit des Prin'en Max gesäbrt hat. (Laute Zu tufe links: Ihre Polftik! Sehr ch g links.) Ein Artikel des Vorwärtz“, dem ker jetzige Min sterpräsident wohl nicht ganz sein, ltebi. fagt, wir wön den voraugsichtlich waffenlog, aber des halb doch nicht wehrloß rin. Ich sage. Herr Min isterpräsident: Hie Rhoduß, hie salta! Jetzt beweisen Sie, daß wir uicht webrlos sind! (Sehr gut! recht Ver Vertreter des Auswértigen Amts, der ja neben 9 Eriberger schließlich auch die Geschöfte zu leiten bat, der Graf Malgrs Lui (Sehr gur! und Heiterkeit rechte), hat ausdruck lich erklart, er würde niemals einen 56. der Vergewaltigung an⸗ nehmen; da bitte ich doch, das Mittel zu nennen, wie man eine folche Ver ewalligung verhindert. Wer dem Volke solche Versprechungen macht (Stürmische Zurufe der Mehrbeit: Wie Ste vier Jahre lang). der muß zeigen, daß er wenlgstens den ernsten Versuch macht, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Ich habe selbst das alte diploma— rische Regime betämphi, aber die alten Diplomaten waren doch wenigsteng Leute vom Fach. (Lachen bet der Mehrheit und Rufe: Gigf Luxburg, und Genossen) Vie Versuche, an die Stelle von achleuten Tilettanten zu setzen, haben biäher wenig gänstige Wir⸗ ungen gezelgt, und es ist vielleicht das Haurtverdienst des Herrn KRrjberger, daß er durch seine Amtstätigkeit, dem Volte daräber die Augen gedösfnet hat. Alte Freunde kennen sich, ich kenne Herrn Erz= berger ganz genau, und wenn er jo viele Worte macht und über das eigentliche Thema schnell binweggebt, dann sst irgend etwas nicht ganz richtig. Leider hat Herr Erzjberger das Maierlal nicht da, er weigh nicht, wer die Deyesche unterschrleben hat, und kennt nicht einmal ibren genauen Wortlaut, obwohl er sich doch auf die Beratung der Interpellation vorbereiten konnte,. Jelt genug, Sachverständige zu pören, war vorhanden; deshalb stebt Herrn Grzberger die Entruͤstung schlecht, mit der er die Stimme des Volkes hier zurückweist. (Lachen linkz.) Wir lehnen jedenfalls die Verantwortung für das neue Ab- kommen ab. (Lachen links.) Wären Sachverständige gehört worden, vielleicht wäre die n n n n, den neuen Bedingungen nicht er⸗ folgt. (Stürmische Zurufe: Wag dann?) Auch wir sind ung der Schwere der Verantwortung bewußt, aber gerade Ministerpräsident Scheidemann hat doch gesagt, daß der Tag kommen fönnte, wo wir nein e , Worguf wartet man noch? (Zurufe: Was dann?) Die Interpellation sollte die Regierung stärken. (Lachen.) Die letzte Rede Wilsons zeigt bereits unglaubliche Abänderungen seines Pro⸗ gramms. Es ist die zwölste Stunde, wollen wir nicht auch ehrlos zugrunde gehen. Wir müßten endlich ec aer wir weisen die Zu⸗ mütung zurück, daß wir selbst zu solchen Verbrechen de⸗ und weh—⸗ mütig Ja und Amen sagen, wir beschuidigen Euch vor aller Welt und fin Zeiten des feigen Meuchelmordeg, für den in alle Gwig⸗ keiten das Wort des Großen Kursürsten gilt: Exoriare aliquis nostri ox ossibus ultor! (Lebhafter Beifall rechts. Lärm und Zurufe lints.) x

6 ct.

an „war das ganze deutsche uch den un glüchseligen Krieg volllommen t. An dem

Ausbruch des Krieges und an seiner Fortsetzung tragen Sie das

ättelie Maß der Schuld daran. (Große Unruhe rechts Am 9 November stellte sich aber herautz, auch das ganze alte System total zermorscht und zerfault zusammengebrochen war, für das Sle beute noch gute Worte ju sinden suchen. Dank der Pollitk der ver⸗ einigten drel, Schwerlndustrie, Alldeutsche und Ludendorff, mußten sie zusammenbiechen. Sie tragen ein gerüttetes Maß an Schuld daran, das wiederhole ich. (Jurufe des Abg. von Graefe: Sie saßen in der Regierung, nicht i j ch erfülle nur eine Pflicht der Loyalität, wenn ich feststelle, daß Sie der Politik des Prinzen Max von Baden unrecht tun, wenn Sie ibn nur im geringsten für sich in Anspruch nebmen wollen. Er gebörte schon vor dem Kriegsende zu der kleinen Gruppe hochstehender Diplomaten, die für einen Verständigungs srieden waren; auch bei Krieggende hat er keine Rolle gespielt, die hm nicht zur Ehre gereichte. Es tut mir leid, daß ich auch in dieser Stunde noch nicht die gange Wahrheit sagen darf, Ihnen gegenüber Herr von Graefe, hätte ich es gern ,, Nur daz eine will i Ihnen sagen: Fassen Sie an Ihre eigene Nase und denken Sie an Ludendorff. Glauben Sie, Sie hätten 63 Bedingungen her ausgeholt? Wenn Sie zu Foch gekommen, Sie wären . zum Teujes gejagt worden. Mit Ihnen hätte man überbaupt fein Wort ewechselt. Ihre Rolle ist ausgespielt, daran sich zu gewöhnen, fällt Ihnen schwer. Ich veistehe das, aber geben auch Sie sich Müübe, es zu verstehen. Die Demokratie ist jetzt in Deuischland so Fest ver⸗ Ihre Zeit endgültig vorüber ist. Die General- direktoren, die Schwerindustriellen, die Alldeutschen und ibre Politik nd in Deutschland unmöglich geworden. Das ist vielleicht daz einzig Erfreuliche, was uns der Krieg gebracht hat. (Beifall links.)

Reichsminister Erzherger: Herr von Graefe meint, ich hätte das neue Abkommen nicht unterzeichnen sollen. Glauben Sie mir, ich habe mir die Frage sehr eingehend überlegt mit allen ihren Kon⸗ sequenzen, aher ich kann nur jagen, eine Politik des Würfelspiels mache ich nicht mit. (Lebhafter Beifall. Die Härte der Bedingungen verurteile ich ebenso stark wie Sie (nach rechts), aber ich behaupte, über die 14 Wilsonschen Punkte ist damit nicht hinausgegangen worden, und wenn Sie (nach rechts) etwa auf die Uneinigkeit der Gegner Peku⸗ lieren, so kann ich Ihnen nur jagen: es ist mir in authentischer Weise von einem der Führer unserer Gegner mitgeteilt worden, daß die neuen Bedingungen zwar erst nach schwerwiegen den Kämpfen innerhalb der Alliierien zustande gekommen seien, daß sie aber schließlich doch die restlose Zufstimmung der Amerikaner und auch des Präsidenten Wilson gefunden hatten. (Hört hört Und was hätten wir erreicht, wenn wir nicht ur terzeichnet hätten? Dann häite Clemencean triumphiert, denn damit wäre die ibm lästige Tatsache der 14 Punkte Wilsons mit einem Schlage beseitigt worden und zwar durch unsere Schuld. Es ist eine eigengrtige Situation, in die ich durch die Inter pellation der Deuischnationalen hineingedrängt worden bin. Ich muß in gewissem Sinne die Brutalität verteidigen, mit der . Gegner gegen uns vorgegangen sind. Das ist die große bistorische Schuld F rer ,, ) ) Graefe hat sein Bedauern ausgesprochen, daß ich gestern nicht Töne des Zornes gefunden babe. Daß steht auf derselben Höhe wie die Aeußerungen gewisser Blätter, daß ich so aut ,. hätte. Sie haben hier kein Recht, Anklagen zu eiheben 61 armischer Bei⸗ fall und Widerspruch, denn Sie find die Schuldigen, die das deuische Volk ing Unglück hineingeführt haben. (Lebbafter Bei⸗ fall und Widerspruch, Ich will es Ihnen beweisen. Als am 12. Dezember 1916 Herr von Bethmann im Reichstag das erste Friedengzangebot mitteilte, da war es Herr von Graefe, der rief: Skandal! Unerhört! Die Depesche deren Wortlaut Herr von Graefe haben will, wird veröffentlicht werden. Durch die sogenannie Demar⸗ kationelinie wird einem Beschluß der Friedbenskonferenz in keiner Weise vorgegriffen. Unerhört ist es, wenn Herr von Graefe bier auftritt und unsere Feinde geradezu aufftachelt, uas die Handelt floite wegzunebinen, indem er sagt: er hält das für ganz selbstverständlich. Diese Sätze werden unseien Unterhändlern, als oug der ationalrer. sammlung stammend, enigegengebalten werden. (Sehr . Datz ist nicht die Stimme eines Vertreterg des deutschen Volks, sondern einer Desperadopolitik. (Be fall und Zustimmung.)

Abg. Haase (Nn. Soz.): Auch die Mehrheitsvarteien und die Rechtesozialiften waren nicht unschuldig an der Kriegspolitik. Gegen Ünterbänt ler aus diesen Kreifen werben die Feinde immer Mißtrauen haben. Es wird noch isßt viel zu sebr mit dem Säbel i, (Sehr richtig! h. d. . Soz.) Das Volk in seiner Masse will den Frieden. Wir sind nicht in der Lage, der alten 1 eine neue Abenteurerpolitik hinzuzufügen. (Beifall 8 d. U. Soz.)

Abg. Dr. Stresem ann (Deutsche Volfex.): Unsere Inter⸗ ellation ist nicht aus schwerindustriellen Kr isen hervorgegangen, . aus den Kreisen der hanfegtijchen Schiffahrte vertreter, die mit Recht um das Schicksal der deutschen Schiffahrt besorgt waren. Der Kern der Interpellation ist auch nicht: „Weg mit Erzberger!“, sondern bloß: Weg mit der Souveränität des Vorsitzenden der Waffenstillstandskommission und seine Unterstellung unter das Auswärtige Amt!“ In der Frage der Auswahl von Sach— verständigen sollte man nicht an den grotzen geschichtlich ge⸗ wordenen Organisationen unsereg Wirtschaftslebenz vorbeigehen. Die Gefahr der Auslieferung unserer Flotte wird nicht nur von den Interpellanten an die Wand gemalt, sondern sie ist schon in den peitesten Kreisen deß Volkes und in einem großen Teil der deutschen Presse zum Ausdruck gebracht worden. Die Zeit für dle Enischeidung der Frage, wer die Schuld am Zusammenbruch trägt, ist noch nicht gekommen. Während des Krieges selbst ift in dieser Frage die Haltung fast aller Parteten des Reichstags nicht konsequent gewesen; ich darf nur daran erinnern, daß kein geringerer wle Herr Erzberger den Frieden von Brest-Litowsk ver⸗ seidigt hat. ö.

Reichsminister Erzberger: Ich habe das nur getan unter der Voraussetzung, daß dabel in vollem Umfange das Selbstbestim⸗ mungsrecht der Völker gewahrt werde, und das ist leider nicht geschehen. .

Reichsminister Dr. David: Das Schlimme an der heutigen Interpellation ist, daß sie von den Männern ausgeht, die die Schuld an unserem ganzen Jammer trifft. Herr Stresemann gehört in erster Linie dazu. Die Allbeunschen und die Vaterlandepartei haben durch ihre Politik den Zujammenbruch herbeigeführt. enn draußen der Eindruck erweckt würde, daß Sie (zur Rechten) noch einen maß— gebenden Einfluß haben, so könnte uns das in der Welipsychologte außerordentlich schaden. (Beifall bei der Mehrheit.)

Damit schließt die Besprechung. Es folgen noch kurze persönliche Bemerkungen des Abg. von Graefe (deutschnat) und des Reichsministers Erzberger, der in diesem Falle als Abgeordneter spricht, sodaß durch seine Wortmeldung die Be⸗ ratung nicht wieder eröffnet wird.

Schluß der Sitzung 7a / Uhr.

Nächste Sitzung Mittwoch, 2 Uhr Nachmittags. (Erste und eventl. zweite Beratung des Gesetzentwuefs zur Abänderun der Verordnung, betr. Rückgabe in Belgien und Frankrei weggenommener Betriebseinrichtungen. Fortsetzung der Be⸗ sprechung über die Erklärungen der Reichsreglerung in Ver⸗ bindung mit dem Nachtragsetat.)

ankert, daß

(Lebhafter Beifall) Herr von

Kunst und Wissenschaft. k Im Künstlerbause ist der rn, Tierialers Richard hne iz auggestellt. Es handel umeist um sorg⸗= ie. ausgeführte Entwürfe für Gemälde, um 24 aber nichtẽ⸗ estoweniger sebr sichere leistiftstizzen nach Tieren und am leine Landschafisstudien in Oel. Diese kleinen Gemälde, die die Namn ohne menjchliche Staffage zeigen und auch ,. verzichten, be⸗ deuten den künstlerischen Gewinn der Ausstellung. Die flüchtigen Imprefsionen, die flache Jandschaften, Wilder, Welten und . Gebilde festhalten, offenbaren einen feinen Meister, der Sinn und Blick für die malerischen r,, in der Natur hatte. Die kleinen Werke wirken echter und cher als alles andere, was man sonst noch don Friese hier siebt. Daß er sich in seinen Tier⸗ bildern ebenfalls a 6 Beobachter seiner Modelle erweist, stimmt allerdings. Aber er beobachtet die Tiere mebr mit dem Auge des r,. gebildeten Zoologen oder des erfahrenen Jägers, als mit dem Blick des Künstlers. Die Bilder geben auf schlußreiche Erläuterungen über Haltung und Gebaben des Tieres in der Natur, es sind glänzende Illustrationen. Denkt man aber daran, wie August Gaul seine Modesle känstierich berausmodelliert, wie er mit dem Auge des Künstlers sich in das Tier einfüblt und dadurch mehr gibt, als alle Wissenschaft zu geben vermag, der wie Heinrich Zügel mit der reinen Freude an der malerischen Eischeinung das Fell der Tiere schön darstellt, dann wirken die Frieseschen Werle nüchtern und trocken. . Bei Schulte siebt man von Fritz Boehle () mehrere grote gravbilche Arbeiten und drei Gemälde, die, wie faft alle Ge⸗ mälde des Künstlers, auch der Graphik zugezäblt werden tönnen. Es sind mit Farben ausgefüllte Zeichnungen. Die Farbe an sich sielt eine ganz gleichgültige Rolle, die spröde lineare Form ist alles. Man stebt auch bier wieder einige seiner herben deuischen Blätter, die als , überladen und unruhig wirken, und deren krause, sich rankende Lin . man Zoll für Zoll ablesen muß. Der frühe Entwurf „Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe“ ist recht interessiert. Er zeigt, daß Boehle im Grunde doch nicht mit Rethel, sondern viel eher mit Hermann Prell verwandt ist.

Bei Gurlitt ist eine 6 D n, original⸗ getreuer Kopien nach altrömischen Mosaiken zu sehen. Auf ga der Forschungen Joseph Wilperts und der von ihm zum ersten Male reproduzierten Mosaiken ist hier von der Firma Heinersdorff der sehr geglückte Versuch unternommen worden, die bis so gut wie unbekannten Moaiken in ö. 86. und Material geireu nachzu⸗ bilden. Die Kovien nach roͤmischen Werken aus dem 4.— 7. Jahrhundert übermitteln in der Tat einen reinen Genuß. Sie üben nscht nur eine reiche dekorative Wirkung aus, sie sind auch insofern interessant, alt sie sich wieder mit den Bestrebungen unserer ef, Kůnstler berühren, die ja auch das Mosaitbild wieder zu Ehren gebracht hahen. Ein Vergleich mit gleichzeilig ausgestellten Mosaikproben von Cesar Klein, Max Pechssein. Johan Thorn⸗Prikker usw. ift in mehr als einer Beziehung aufschlußreich. 1

Theater und Mustk.

Ovpernbause wird morgen, Donnerstag, Der Barber von Sepilla“ mit den Damen Engell, von Scheele Müller und den Herren Jadlowter, Bronggeest, Knüͤpfer, Stock, Funck und Krasa lu den Hauptiollen e nr. Musitalischer Leiter ist Ecmund von Strauß. Anfang 7 Uhr. .

Im Schauspielbause wird morgen Peer Gynt“ in ber in . Besetzung gegeben. Anfang? Uhr. Spielleiter ift Dr. deinhard Bruck. .

Fortsetzung des Nichtamllichen in der Ersien Belag)

ö

Opernhaus. (Unter den Linden) Tonnertztag. 19. Dauer, bezugevorstellung. Dlenst. und Freir ätze sind aufgehoben. Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in drei Aufzügen von Rossini. Dichtung nach Begumarchais, von Cesar Sterbini, üäher setzt von Ignaz Kollmann. Musikalische Leitung: Edmund ven Stra. Spielleitung: Hermann Bachmann. Anfang 7 Uhr. .

Schau spielhaus. (Am Gendarmenmarkt. Donnerst. 51. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freipläge sind aufgehoben. Peer Ghynt von Henrik Ihsen. (In zehn . In freier Ueber⸗ tragung für die deutsche Bühne gestaltet von Dfetrich Gckart Mußt von Cdward Grieg. Musikalische Leitung: Clemens Schmalftich. Spiel leitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr. ? ö.

Freitag; Opernhaug. H0. Dauerbezugshorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgeboben. Neu einstudiert: Josepyh in Egyvten. Oper in drei Atten von G. N. Méhul. Rezitatlve und Neubearbeitung von Max Zenger. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaug. 52. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freixsätze sind aufgehohen. Die Kreuzelschreiber. Bauern kom bdle mit Gesang in drei Akten von Ludwig Anzengruber. Spielleitung: Albert Patty. Anfang 7 Uhr. ö

Familiennachrichten.

Verlobt: 363 Erika von Reuß mit Hrn. Oberlentnant Friß⸗ Georg von Rappard (Berlin Bückeburg). Frl. Maria Scheller mit Hrn. Oberleutnant Carl Holle (Wannsee Charlottenburg). Frl. Elisabeih von Oheimb mit Hrn. Ludwig Frhrn. von ö Wolle rshausen (Bückeburg Wollershausen⸗ Silke. rode). .

Verebelicht;: Hr. Generalmajor von Poten mit Frl. Annemarie Krahmer (Belgen⸗Königsberg, Nm.). Hr. Leutnant Gurt von Gostberg mit Frl. Leonie von Gotiberg (Gr. Klitten) ;

. Ein Sohn: Hrn. Landrat Heinz von Mexyer (Arnz⸗ walde). ;

Ge st or ben: Landeshauptmann Frbr. Senfft von Pilsach (Dani lg 65 Anna von Dobschütz, geb. er e N. a. S.

* —— ——

Verantwortlicher Schriftleiter: Direklor Dr. Tyrol. Charlottenburg.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle Nechnunasrat Mengering in Berlin.

be, w, wee. n,, in Berlin. Druck der Norbdeutschen Huchd ä und Verlagaanftalt k. 1 K Fünf Beilagen leixichlie lick Rem serhtilaak

*

e.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

Zum Besten des Heeres sind beim Preußischen Kriegs ministerzm im Monat Jan

——

Spender

Berlin, Mittwoch, den JI9. Tebruar

1318.

Amtliches.

Preußen. Bekanntmachung.

er , , .

Seien, der Spenden

Anerbieten

uar 1919 an freiwilligen Spenden und Anerbieten eingegangen:

Bemerkungen

Mob. Ctappen⸗Kommandantur Nr. 155 in Posen . . Werner u, Ehlers in Hannover-Linden .... rau Prinzessin Eitel Friedrich von Preußen....

Deutsche Botschaft in Madrid w Firma Gebr. Jansen in Kopenhagen....

e or Gfelgnick in Kristiania. . ......

9

Für Invalide und Hinterbliebene. 535, 4

51 4,40 A1

15 101,15 4A

2 730, . is 1668,29 (t

103445 20. M6

ür Hinterbliebene ver orbener deutscher Krieger. ür Landsturmseute, ihre Familien und Hinter- bliebenen. Für deuische Krieger und ihre Hinterbliebenen. ur notleidende Witwen mit kleinen Kindern gefallener Soldaten. Ir invalide Krieger. Für erblindete Krieger.

ö kriegsbeschadigte Offiziere.

orwaͤrts⸗ Verlag in Berlin... ; Summe

Komitee der „Hindenburg⸗Gabe“' in Berlin.. z

ö ,

9 36 615 29 416

D. Zur allgemeinen Verwendung für die Truppen.

1 8

12 600 Abdrucke der 4 bändigen Ausgabe der Werte Friedrichs des Großen Zu sam men stftellung. tz olb.29 4

Für die deutschen Kämpfer bezv. das deutsche Deer⸗

zusammen ... Dazu laut Bekanntmachung vom gl. Januar .

36515 29 889 31769 4

80 930

Berlin, den 17. Februar 1919.

8 843 932, 98 ninis.

Der Krlegsminister. Nelnhardt.

0 830. - 4

Der Unterstaata sekretar. Göhre.

Aichtamtliches.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Deutsch-Ssterreich am 5. Februar 191. (Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

. sche fu Nollauf Rotz gianen. cs . Der e,, wer,, Tmehne

Zahl der dersenchten

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Nr. des Sperrgedietz

Gemeinden

Gemeinden

. 0 2 Gemeinden . . O

Niederbsterrelch ..

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Oberdslerreich

d s = ee ee e ee do =.

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, k Vorarlberg...

Dig periodische Nachwelsung über Stand von Viehseuchen ist für Ungarn seit dem 23. Juli und für Kroatien Slavonien felt dem 17. Juli in der bisherigen Ausfertigung ungarisch-deutsch nicht eingegangen, ebenso fehlen die Angaben für die übrigen öster. reichischen Länder.

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1 2 3 * 1 2 3 ö 1 2 3 1 2 1 2

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ö Zusammen Gemeinden (Gehöfte):

7 (), Maul⸗ und Klauenseuche 113 (730). weinen

en , ö 8. . ö. . 91 . .. ö. ockenseu er Schafe, Lungensenche des Rindviehs und Beschäͤl⸗

seuche der Zuchtpferde sind nicht aufgetrelen. 9

Etatiftik und Vollswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Au tstand der Berliner Handelsangestellten dauert noch fort. Gestern abend fand, hiesigen Zeitungen zufolge, eine Sitzung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Berliner Sonder- und Kleingeschäfte statt, die der Demobilmachungskommissar einberufen hatte, um den Versuch zu machen, über die Ferderungen aller am Anestand beteiligten Gruppen eine Verständigung zu erzielen und event. ginen Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses herbeizuführen. Nach einer langen Aussprache, die sich biz spät in die Nacht hinzog, wurde dem Zentralverband, der kaufmaͤnnischen Angestellten der Vor- schlag gemacht, möglichst im Interesse der Gesamtheit Rücksicht zu nehmen und gemeinsam mit den Gewerkschaftsverbänden ju ver—⸗ ien. Eine gemeinsame Rücksprache aller Organisationen schloß

an.

Der Auststand bei der Berliner Wach⸗ und Schließ gesellschaft ist, wie W. T. B.“ meldet, durch den Schieds⸗

; ;

g sgen zie nömmenen wilden Sojzialtfierungsversuche Stellung

spruch des Einigungsamtes beigelegt worden. Der Schieds⸗ spruch bringt zum Ausdruck, daß die Wächter nicht hefugt waren, ohne Anrufung des Einiqunggamtes den Dienst einzustellen, nachdem sie am 24. Januar einen Tarifvertrag mit Gültigreit bis Fanuar 1929 abgeschlofsen hatten. Es soll einem neuen Tarifvertrag vorbebalten bleiben, die Löhne, deren Gihöhung die Gesellschaft vor dem Schieds«

gericht bereits zugestanden hat, endgültig festzusetzen. Eine Maß⸗

regelung ber Angestel ten aus Anlaß des Ausstands sindet nicht statt. Der Dienst wird sofort wieder aufgenommen.

Ueber den Umfang des Ausstandes im Rubrrevier liegen, wie W. T. B.“ aus Essen meldet, nech keine zuverlässigen Angaben vor, da die Ischentelephonanlagen zum Teil von ken

Sparkatisten besetzt sind. Es zeigt sich auch jetzt wieder, daß der

größte Teil der Ausstandigen sich nur durch Zwang an der Arbeitsniederlegung beteiligt, da sie von den Be⸗ waffneten mit Gewalt an der Einfahrt géhindert weiden. Auf Mehreren Zechen haben sich die Arbeiter mit der Bürgerwehr sisammengeschlossen, um die fremden Elemente von der Zeche fern zu halten. In der vorgestrigen Mittagsschicht waren von etwa 50 Zechenanlagen die Arbeiter ganz oder teilweise im Ausstand. Die Zeitungsorgane der Berg— arbeiterver bände, insbesondere der ‚Bergknapre“ und Lie „Bergarbeiterzeitung', haben in jüngsler Zeit wiederholt scharf im Ruhrbergbau von radikalen Elementen unter—

gencmmen. Auch unter den Belegichaften der einzelnen Zechen wächst die Erregung über diese die Bergarbeiter ständig beunruhigenden Vorgänge. Ueberhaupt zeigt es sich immer deutlicher, kaß die Bergarbeiter ron den Bestrebungen der Spaxrtakisten und dem von ihnen geplanten allgemeinen Aus stand nichts wissen woltven. Bemerkenswert sind in dieser Hinsicht die Vorgänge, die sich gestein auf den Zechen „Prinzregent“ und „Julius Philipp“ in Bochum abgesplelt haben. Die Belegschaften waren gestern morgen durch bemaffrete Spartakisten an der Einfahrt verhin ert worden. Darauf wurde eine Belegschafteéversam lung abgehalten, in der von der Belegschaft der Heche Mrinzregent“ 867 Beigleute gegen und 37 für und ven der Zeche „Julius Philipp“ 1956 gegen und 4 für den Ausstand stimmten. Die Arbeit sollte heute wieder aufgenommen weiden. Eine Konferenz der Ar und S.⸗ Räte des VII. A Imeekorps, an der auch Vertreter der politischen Parteien und Gewerkschaften teilnahmen, sollte sich gestein mit der Frage des allgemeinen Aus stands und der Zurückziehung der Regierungetruppen aus dem Industriebezirt beschäftigen. Die mehrheitssozialistischen Mitglieder der Kon— ferenz, welche die Mehrheit der Versammlung darstellten, gaben vor Eintritt in die Tagesordnung eine Erklärung ab, die als Grundlage, der Verhandlungen angenommen werden müsse, wenn auf ihre Beteiligung an ken Verhandlungen Wert gelegt werde. Die Giklärung lautet? „Die Konfe— renz verurteilt auf das schärsste die hinterlistige Ein berufung der Mülheimer Konserenz unter Ausschallung des srößten Teiles der berechtigten Vertreter der A. und S.“ Räte, der Parteien und der Gemwerkschasten. Sie sprscht den in Mülheim versammelt gewesenen Leuten das Gieecht ab im Namen weiterer Kreise der Arbeiterschaft zu reden. Sie wendet sich mit Entrüstung gegen die gemeingefäͤhr— lichen. Beschlüsse dieser Konferenz und foidert die A. und S.⸗Räte auf, die bewaffneten Banden, die auf eigene Faust zur Durchsetzung der Mulheimer Beschlüsse die Belegschaften von der Arbeit abhalten, mit allen Mitteln unschädlich zu machen. Se weist alle A.⸗ unde. SeMmäte dringend darauf hin, daß die Durchführung der, Mülheimer Beschlüsse die furchtbarste Gefahr für unser Wirtschaflsleben darftellt, und daß ein Vor— Chen der A. und Se⸗Räte in dieser Hinsicht den unerwünschten Einmarsch auswärtiger Truppen im Gefolge haken muß. Die Ver— treter der sozislistischen Parlei und der fresen Gewerkschaften weisen jede, Verantwortung für die aus diesem Beschlusse entstehenden Folgen ab“ In der Aussprache über diese Erklärung entstand ein fürchter⸗ licher Lürm. Bewaffnete Trupps fuchten unter Vor balten von Gewehren und Revolpern die Mehr— heitssoziglisten am Verlassen des Lokals zu bind ern Sie verließen troZzzem das Lokal und hielten eine neue Beratung ab. Zu einer Einigung ist es bisher nicht gekommen.

Die spartakistischen Unruhen, die sich im ganzen rheinlsch-westfälischen Industriebezirk schon seit einigen Tagen bemerk⸗ bar machen, haben nunmehr auch auf Elberfeld über« gegriffen. Durch Plakatanschlag wurden . W. T. B.“ zufolge gestern die Arbeiter des Wuppertales zum .

emeinen Ausstand aufgerufen. Die Arbeitsnieder⸗ egung ist als Kundgebung gegen die Entsendung von Re— gierungstruppen in den rheinisch westfälischen Industriebezirk auf— zufassen. Ferner wird die ,,, ö der Sozialisierung gefordet. Kurz nach 19 Uhr Mittags kam es gestern vor dem Gisenbahndirekrions« gebäude zu einem blutigen gwischen fall. Von der Sicherheitßwache des Gebäudes soll vie Herausgabe der

Waffen verlangt worden sein, was abgelehnt wurde. Bei dem sich entspinnenden Feuergesecht büßten drei Menschen ihr Leben ein, 20 wurden verwundet darunter einige schwer. Die Spartatisten besetzten schließlich das Duektionsgebaude. Von der Stadtverwaltung sind, da die polizeiliche Hife unzureichend war, Regierungstruppen zur Aufrechlerhaltung der Ruhe und Ordnung angefordert worden.

Eine Versammlung der aus ständigen Kaufhausange⸗ stellten in Hamburg erklärte sich, wie W. T. B.“ meldet, mit dem zwischen dem Arbeitgeberverband und dem Zentralverband der Handlungsgehilten und Gebilfinnen abgeschlossenen Tarifvertrag einverstanden und beschloß, am heutigen Mittwoch die Arbeit wieder aufzunehmen. Dagegen dauert der Aus stan d der Angestellten der Straßen, Hoch⸗ und Zentral bahn noch fort.

In Gotha wurde, wie ‚W. T. B.“ erfährt, infolge des Einrückens von Regierungstruppen in einer Anz an von Fabriken und gewerblichen Anlagen seitens der Arbeiter die Arbeit nredergelegt. Infolgedessen ruben die Betriebe, die Snaßenbahn verkehr nicht, es fehlt eiektrischer Strom und Licht. Zwischen Militär und Arbeitern der Gothaer Wagaonfabrit ist es zu Za⸗— sammenstößen gekommen, bei denen Schüsse gewechselt wurden.

In Oberungarn dauert nach einem von W. T. B.“ wieder⸗ gegebenen Bericht des soztaldemokratischen Organs ‚Nepszava“ der große Ausstand noch immer fort nur die Industriearbeiter haben die Arbeit vorläufig aufgenommen, nachdem ihre würtschaftlichen For⸗ derungen erfüllt und Garantien gegeben worden sind, daß die Sache Oberungarns von einer Ententekommission an Ort und Sielle gründ—= lich untersucht werden wird. Mit der ischecho⸗slowakischen Re— gierung sind die Arbener nicht geneigt fich in Verhandlung n einzulassen. Nach Meldungen aus verschtedenen Orten Oberungarns nimmt der Auestand immer mächtigere Ausdehnung an. Wie die Blätter berichten, steht seit Freitaz auch Kassa im Zeichen des allgemeinen Ausstands. Die gesam e Ambeiterschaft feiert, die Geschäfte sind ge chlossen. Die Fabiikbetriebe ruhen. In ter Stadt fanden gioße Kundgebungen statt. Die Tschechen ent⸗ sandten gegen die Kundgebenden Truppen, die von ihrer Waffe Gebrauch machten, wobei durch Schusse vier Personen schwer und zahlreiche leicht verletzt wurden. Die tschechischen Soldaten drangen in die Wobnungen verschiedener angesehener Bürger ein und verschleppten sie mit der Behauptung, daß aus ihrer Wohnung geschossen worden sei.

wean nia faltige?s. .

So rau, 18. Februar. (W. T. B.) Die etwa 350 Mitglieder zählende Ortsgrappe des Bundes zum chutze der deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen veranstaltere eine von fast 1009 Personen besuchte Versammlung, in der die be⸗ kannte Protestentschließung gegen die Zurüc⸗ haltung der deutschen Gefangenen einmütig Annahme fand, m Volkebund traten über 150 neue Mitglieder bei. Die gleiche Entschl eßung fand, auch in Krossen sowie in Weiß wasser in einer von über 500 Personen besuchten Versammlung , . Der Ortsgruppe For st sind etwa 2000 neue Mitglieder

eigetreten.

Münster, 18. Februar, (B. T. B) Nachdem sich die Be⸗ legschaft der Zeche, Radbod“ bei Hamm i. Westf. dem im Industriẽ= bezirk verlündeten allgemeinen Ausstand, zum Teil infolge An wentung von Gewalt durch die Spartatkisten, angeschlossen hat, ist die Gasversorgung von Münster seit heute früh 10 Uhr unterbrochen. .

Mülheim a. Ruhr, 18. F. hruar. W. T. B.) Dle gestein aus Mülßheim. a. d. Nuhr gebrachte Notiz (s. Arbeiterbewegung), wonach die Re gierungstruppen von den Sspartakisten im Kampf zurückgetrieben worden wären, wird von zuständiger Seite als falsch bezeichnet und mijgeteilt, daß alle seit. herigen Unternehmungen der Regierungstruppen glatt duichgeführt wurden und überall zu vollem Erfolge führten.

Gelsenkirchen, 18. Februar. (W. T. B.) Durch die städtische Sicherheitswehr und die Polizei sind die . a 4 en von den öffentlichen Gebäuden vertrieben worden. Die Sparta= kisten wurden größtenteils entwaffnet und aus den Arbeiter und Soldatenräten entfernt. Die Städtisch' Polizei wurde wieder mit . versehen. Der durch die Spartakisten angerichtete Sachschanen

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