1919 / 48 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 26 Feb 1919 18:00:01 GMT) scan diff

In der Sitzung vom 25. Februar d. J. besprach der entralrat die Frage der Einberufung eines neuen ätekongresses und beschloß nach eingehender Beratung,

ihn für Eude März einzuberufen. Es wurde eine Kom⸗ mission ernannt, die sofort mit den nötigen Vorbereitungen beginnen soll.

Das Kabinett hat in seiner gestrigen Sitzung, an der auch der Minister für Demobilmachung Koeth teilgenommen hat, in dreistündiger Beratung sich mit der gesamten Wirt⸗ , befaßt. Wie „Wolffs Telegrapheubüro“ be⸗ 1ächlet, herrschte Uebereinstimmung darüber, daß alle Mittel aufgeboten werden müssen, um die Unruhe, durch die so wohl seliens der Arbeitn-hmer wie der Arbeitgeber gie gesunde Abwicklung detz Wirtschaftslebenß während der letzten Zeit empfindlich gestört morden ist, abzustellen, und daß andererseitß alle Kräfte daran gesetzt werden müͤssen, das deutsche Wirischafteleben wieder mönlichst reibungtzlos in Gang zu bringen. Im besonderen wurde be— schlossen, für die Neubele dung des Transportwesens und die Wiederinstandsetzung der Transportmittel Sorge zu tragen. Einstünmig war auch das Kabinett der Ansicht, daß der Sozialisterungsparagraph im Akliont⸗ programm nicht Papier bleiben dürfe, daß vielmehr alle zu⸗ ständigen Siellen mit voller Entschledenheit und unverzũglich damit beginnen müssen, die Sozialisierungsabsichten der Reicht regierung zu verwirklichen.

Den deutschen Kommissionen für die Schiffahrtz⸗, Finanz⸗ und Lebengmittesfrage teilte der General Nudant, wie be⸗ reiss gestein gemeldet, im Auftrage des Marschalls Foch mit, daß die für den 24. Februar angesetzten Verhandlungen über die mit der Versorgung Deutschlands zusammenhängenden Fragen nicht vor dem 4. März aufgenommen werden könnten, da die allilerten Delegierten noch nicht im Besitz der genügenden Unter⸗ lagen für die in Bettacht kommenden Finanzfragen seien und darüber! in Paris berieten. Laut Meldung des „Wolfsschen Telegraphenbüros“ teilte General Nudant ferner mit, daß die verbündeten Regierungen jedoch erkläten ließen, daß sie bereit seien, die Frachtüherschüsse, die aus der Verwendung ber deytschen Schiffs im Dienste, der Alliierten ent⸗ stehen, süch die Bezihlung der Lebensmittel anzuerkennen. Damit sei die wichtigste der ungelöst gebliehenen Fragen erledigt. Deutscherseitz müsse man sich klar darüber sein, daß keine Lebensmittelein fuhr nach Deutschland mönlich sei, ehe nicht entscheiden de Fortschritte hinsichtlich der Zu verfügnngstellung sowohl der deutschen Frachtschiffe als auch der Paffagier dampfer gemacht worden seien. Deuischland müßsse ferner einsehen, daß die baldige Li ferung der Lebens⸗ mittel vamentlich von dem Zeitpunkt abhänge, zu dem der deutsche Schiffsraum für den Lebens mitteltransport verfügbar werbe. Im deutschen Interesse liege es also, wenn die Schifse sobald und in so großem Umfange als möglich den Allüierten zur Verfügung gestellt würden. Der General von Hammer stein erwiderte auf Nudants Aue⸗ führungen, es sei höchst unangenehm, etzt die plötz⸗ liche Verschiebung der Zusammenkunft auf den 4. Marz zu erfahren, nachdem die Alliierten selbst mitgeteilt hätten, paß die Verhanolungen am 24 Februar beginnen könnten. Die gesamien denischen Kommissionen seien daraufhin am 253. Februar in Spaa eingetz offen. Nudant erklärte, er be⸗ aue e die Verzögerung der Zusammenkunft, er kenne aber ihre Ursache nicht, abgesehen von dem vorhin erwähnten Punkt bezüglich der finanziellen Fragen.

Der Verircier ger dennschen Regierung teilte im Anschluß hleran mit, daß ihm von städtischen und Kreisbehörden des niederrheinischen Kohlenbezirks mehrere Telegramme zuge⸗ gangen seien, die n engem Zusammenhang mit den leider verschobenen Verhandlungen ständen. Abgesehen von ihrer allgemeinen Bedeutung dürften sie auch die interalliterten Kom⸗ missionen interessieren wegen der Wichtiakeit, welche die Kohlen- und Kokslieferung aus dem rheinisch⸗westfälischen Kohlenrevier für die besetzten Gebiete habe. Er verlas sodann Auëzüge aus den Telegrammen Es wird in ihnen überein stimmend erklärt daß die Lebensmittelnot aufs höchste gestiegen und der größte Teil der unterernährten Arbeiter am Ende seiner förperlichen Leistungsfähigkeit angelangt sei. Dauerstreiks und Hungerkrawalle seien überall zu befürchten, wenn nicht rasch Ind ausreichend Lebensmittel beschafft würden. Der Ver⸗ ireter der deutschen Regierung bemerkte hierzu: Er habe biese Tel gramme lediglich zu dem Zweck , . damit die int' rallüerten Kommissionen an dies en Beispielen sehen, wie hoch die Lebensmittelnot in Deuischland gestiegen sei und zu welchen Zeständen sie führe. Die innerpolitsche Lage in Deut chland sei niemals so drohend gewesen, wie jetzt. Ncht nur im Ruhrrevier, aus dem diese Tele⸗ gramme stammen, sondern auch in den hauptsächlichsten Siädien Süodeutschlands hätten die extremen Elemente die Sberhand gewonnen oder ständen im Beguffe, sie zu gewinnen. Dee bolschewistische Gefahr sei größer denn je. Die deutsche Regierung tue alles, um diese Gefahr zu bekämpfen, aber die einzigen dauernd wirksamen Waffen eien Brot und Arbeit. Die Lieferung dieser Waffen hänge all in von den alllierten und asso ierten Regierungen ab. Er hege die feste Ueber⸗ zeugung, daß die bevorstehbenden, jetzt verzögerten Verhandlungen von den ollüerten und assoziierien Regierungen in groß ;jügiger Weise geleitet und nicht mit Bedingungen e,, würden, die Deuischland die Annahme unmöglich machen oder auß er⸗ ordentlich erschweren müßten. ;

Der Sitzungsbericht der Waffenstillstandskom⸗ missson in Spaa vom 24. Februar besagt dem „Wolffschen

Tele raphenhüro. zufolge

Der Marschall Foch ließ durch Nudant mitteilen, die zuständigen fran sösischen Behörden seien beauftragt worden die Akten über die Gräber der Deutschen in Frantreich der Deutschen Waffe stillstandskommission zu übermitteln. Marjschall Foch habe . belgischen Generalstab gebeten, dem französischen Beispiele zu olgen. ; Der Vertreter der d utschen Regierung richtete an die Alliierten dag EGrsuchtn den Post verkebr der Reich gentschädi⸗ gung s kommission mit dem besetzten Gehbäet frei⸗ ugeben, damit die Mkckgabe der beschlognakmten belgischen und ran iösiichen Maschinen gemäß dem Waffenstillstandgabkom men durchgeführt werden könne.

Ver französische Versitzende bemängelte die langsame A b⸗ lieferung des fandwirtschaftlichen Materials

Verzögerung sei in erster Linie auf das verspätete Eintreffen der sranzösischen Listen über die einzelnen Arten der abzuliefernden land wirtschastlichen Maschinen zurückzufübren und auf die Trangport⸗ schwierigkeiten, die sich aus dem Mangel an Lokomotiven ergäben. Auch die innere Unrube in Deutschland beeinflusse die Abgahe des Materials ungünstig. Die deutsche Regierung tue jedoch ihr möglichstes, um die Lieferung zu beschleunigen. .

Die ÜUnterkommission für den Unterhalt der feind lichen Besatzungstruppen, die bisher eine Einigung über den Begriff Unterhalt“ nicht erzielen konnte, bat ihre Beratungen autzsetzen müssen, da der Voisitzende der alliierten Delegierten General Ronnaux, zur Regelung wichtiger Fragen nach Paris gereist war. Er kehrte von dieser Reise heute zurück. Der deutsche Vor⸗ sitzende bat daher, für den 26. Februar eine Sitzung der Unterkom⸗ mission anzuberaumen. Nudant erkärte j doch, er halte diese Sitzung zwecklos, da General Monngur morgen wieder nach Paris reise, um dort mit den Vertretern der alliierten Regie ungen eine grund⸗ sätzliche Festlegung des Begriffes Unterhalt“ und Bezablung der Röquisitionen“ zu erzielen. Die Grundlagen für weitere Verhand⸗ lungen beständen mithin noch nicht. JJ ;

In einer der früheren Sitzungen hatte die französische Kom⸗ mission dem deuischen Kriegsministerium vorgeworfen, von. ihm ge— machte Angaben Über die Zahl der alliie nt em Krieg s? gefangenen in Deu tschland seien nicht glaubwürdig, weil eine größere Anzahl alliierter Gefangener aus Deutschland zurück⸗ gekehrt sei, als in den Listen des deutschen Kriege ministeriums auf⸗ geführt waren. Der General von Hammeistein überreichte n der heutigen Sitzung die Antwortngte, die, zunächst den Zahlen- unterschied tlarstellt. In der Nete wird sodann darauf hin⸗ gewiesen, daß sich aus einem Vergleich der bis jetzt gemeldeten, in sranzbsischer Gefangenschaft befindlichen Deutschen mit der mit geteilten Gesamtsumme der gefangenen deutschen Krieger ergebe, daß G6 hh deunsche Kriegegefangene nicht gemerdet worden sinz. Mie jranzösische Negierung werde daher ersucht. die Meldung dieser Ge⸗ fangenen nachzuholen. Der französische Vorsitzende bemerkte zu der beuischen Note, im Kriege sei es wohl eine aus gezeichnete Taktik, zum Zwecke der Verteidigung zum Angriff überzugehen, in der gegen⸗ Färttgen Lage sei fie jedoch nicht angebracht. Der deutsche Vor⸗ sitzende entgegnete mit Schärfe und Bestimmtheit, er Hehalte sich vor, im Zusammenhang mit Kriegsgefangenenstagen die Bemerkungen zu machen, die er für richtig halte.

Der deutsch⸗österreichische Staats seretcr des Aeußeren Bauer ist gestern nachmittag in Weimar eingetroffen.

Der Unabhängige Abgeordnete Bock, Gotha, hat im Namen der Erfurter Arbeiterschaft um eine endgultige Be i⸗ legung der Stxeitfragen ersucht. Daraufhin ist, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, zwischen ihm und dem Reichs wehrminister Noske fol gendes Ablommen zustande ge⸗ lommen: In Gotha erfolgt am Mitwoch, den 26. 8. M., S Uhr Morgens, die Beendigung des Generalsrelks. Punkt 12 Uhr Mitiags rückt das Korps des Generals Maercker aus Gotha ab, ausgenommen etliche 100 Mann, die noch für einige

Zeit Heeresgut zu bewachen haben.

Einer „Reutermeldung“ zufolge ist der General von Lettow⸗ Lor beck an Bord des Dampfes „Feldmarschall“ in Piymouth eingetroffen. In Begleitung des Generals, der nach Holland weiterfuhr, befinden sich Mitglieder seines Ge⸗ folges, einige deutsche Kriegsgefangene und eine bewaffnete Wache. Die meisten Truppen landeten. Wie „Wolffs Telegrayhenbüro“ demgegenüber meldet, liegen dem Reichs⸗ solonialamt amtliche englische Mitteilungen vor nach denen mit einem Eintreffen der Ostafrikaner in Rotterdam nicht vor

dem 4. März zu rechnen ist.

In Ert lnzung des Verzeichnisses der mit dem Kantroll⸗ ste mpel verfe henen aug ländischen Inhaberpapiere mit Prämien Gu vergleichen Nr. 29] des Jahrgangs 1909 des Reichs nnzeigers) wird nachstehend der 18. Nachtrag zu diesem Verzeichnis bekannt gegeben.

18. Nachtrag zu dem Verzeichnis der mit dem Kontrollstempel

versehenen ausländischen Inhaberpapiere mit Prämien.

(Bundesrats beschluß vom 19. Mätz 10096. Zentralblatt sür das Deutsche Reich, Seite 147153; Reichtanzeiger vom 21. April 1908 Nr. 94, Beilage 1.)

FE. Italien. 3. Mailand, Städtische Anleihe von 1866. (Mailänder 10 Lirelose von 1866.) Seite 27 fla. Serie 1872 Nr. 18, 7276 Nr. 70.

PD. Oesterreich⸗Angarn.

4. Ungarische Prämienanleihe von 1870. (Ungarische 100⸗-Guldenlose von 1870, bestehend aus Hälften zu je 50 Gulden.)

Seite 136: Serie 2560 Nr. 15 J. II.

H. Türkei“). Ottomanische Prämienanleihe von 1570. (Türkische 30 400. Frankenlose.) Seite 274 flg.. Nr. 487537, 518029, 729872, 873, S874, S6 4490, 1179658, 1196673. .

Auf Seite 283 sind die Türkenlose Nr. T0872, 873 und S874 zu streichen.

Empfänger von Ruhegehalt und Hinterblie⸗ benenbezügen usw. aus preußischen Fonds, die aus den besetzten Gebieten verzogen sind, können wie „Wolffs Telegraphenhüro“ mitteilt, einen Antrag (der auf eine ge⸗ wöhnliche Postkarte in lateinischen Buchstaben zu setzen ist) an die bisherige Zahlungs stelle richten, ihnen ihre Gebühr⸗ nisse bis ouf weiteres von Fer staatlichen Kasse zahlen zu lassen, die für ihren jetzigen Wohnort zuständia ist. Soweit ein 'schriftlicher Antrag an' die bisherige Zahlungsstelle nicht befördert werden sollte, müssen sie einen Antrag an die für ihren Wohnsitz zuständine Regierung, (Eisenbahndirektton. das Oberlandetzger ich) auf Gewährung eines Vorschusses auf ihre Bezüge richten. Der Antrag muß enthalten:

a. Namen (Ruf und Zuname, bei. Witwen auch Mädchenname),

h. letzte Diensistellung (des Empfängers, bei Hinterbliebenen det gestorbenen Mannes oder Vaterch,

c. bisherige Wohnung, a . q. die Angabe, von welcher Kasse zuletzt die Gebührntfse ge—=

durch Deutschland. Der deutsche Vorsitzende erwiderte, die

zahlt sind,

a. Höbe der jährlichen Gebührnisse unter Angabe, wieviel davon auf Rubegebalt, Wimrengeld, Waisen geld, Witwenrente und Kriegt⸗ beihilfe entfallen, . . Angabe, bis diese Gebührnisse empfangen sind,

g. Erklärung, daß eine Vollmacht zur Weitererbebung der Ge⸗ bührnisse in dem früheren Wohnort dur Angehörige ujw. nicht erteilt worden ist⸗

h. jetziger Aufenthaltzort unter genauer Wohnungsan gabe.

Die Benachrichtigungen über Höhe der Bezüge sind mit vorzulegen.

zu welchem Zeitpunlt

Wie zu erwarten war, haben die Polen trotz der Be⸗ stimmungen des letzten Waffen stilltands vertrages mit der Entente die Feindseligteiten nicht ein gestellt, sondern fahren mit Angiiffen gegen dentsche Ortschaften fort. Wie ferner zu ei⸗ warten war, fuchen sie vor aller Welt uns als die Schuldinen an der Fortdauer der Feindseligteiten hinzusiellen, indem sie durch einen Funkspruch an das Nationattonuater in Paris ver⸗ künden, daß wir die Bestimmungen des Waffen till hand g⸗ vertrags nicht einhalten. Wie „Wolffs Telegraphenbüro, mit⸗ teilt, wenden sie hierbei die allhewährte polnische Methode an, den Gegner derart mit erdichteten Beschuldiqungen zu über⸗ schütten, daß es nicht lescht ist, alle Unwahrheiten alsbald zu widerlegen. Amtlicherseitsz beschränkt man sich daher vorläufig darauf, bie polnische Behauptung, daß wir die Angriffe nicht eingestellt, sondern sogar verdoppelt hätten, zurückzuweisen, und stellt folgendes fest:

Tie Perbandlungen mit der Entente sind am 18. Abends zum Abschluß gekommen, sodaß am 17. die Befehle zur Einstellung der Feindseligkeiten gegeben werden konnten und die Kämpfe am 18. auf⸗ hören mußten. Veuischerseins ist dieg eingehalten; die Polen hin—⸗ gegen haben die Feindseligteiten forsgesetzt. So wurden z. B. am 9 2. durch polnische Offensipporstéße die Dörfer Klien und Korzen von den Polen genommen. An dem selben Tage wurde polnischerseilz die Beschießng von Neuguth angedroht. Am 20. 2. 6 Uhr Vor— mittegs wurde Radwonke (füdwestlich Margonin), Christinchen, Hobalin, Podstolitz (üdlich Kolmar), Neuhoff und Lieps (ästlich Samotschin) von den Polen besetzt.

Das Oberkommando Nord meldet dem Wolffschen Telegraphenbüro zufolge;

Bei Argenau und Lipiten südlich Johanntsburg haben die Polen am 26. bezw. 21. Februar durch Patrouillenangriffe den Waffenstill⸗ stand gebrochen. Im übrigen an der o stpreußischen Süd grenze keine Veränderungen.

Die Räumung des Gebiets südlich Prost ken und des Naumes Bialvstock durch unsere Truppen wurde planmäßig beendet. Die Folen haben die Front bis etwa zum Njemen übernommen.

In der Gegend Olita wurden Butrymanece und Stoklischki, letzteleß nach Kampf, ain 15. Februar von unseren Trupprn niehr, genommen. Seindem herrscht in dem dortigen Abschnitt im all⸗ gemeinen Ruhe. .

An der Front von Kowno Schaulen Essern keine Veränderungen. .

Am 2. Februar wurde Goldingen erneut von starken Banden, die don Maschinengewebren und Geschützen unterstützt wurden, angegriffen. Der in dauerte den ganzen Vormittag. Gegen 1 Uhr war der Angr abgeschlagen nnd die Bolschewisten zogen sich in den Raum bstlich und nordöftlich Goldingen zurück.

Aus Libau wird ferner vom aestrigen Tage gemeldet, daß die Stadt Windgu durch einen gleichzeitigen Angriff von der Land und Seeseite, an dem reichs deutsche Truppen und deutschbaltische Landes wehrformationen beteiligt waren, nach heftigem Kampfe eingend amen worden sei.

Bayern.

Nach einer Bekanntmachung des Zentralrates des VolksRkaates Bayern darf für die Zeit, in der die Arbeiter und Angestellten Bayerns am 21, 22. und S3 Februar die Arbeit eingestellt haben, um gemäß der Aufforderung der Revoluftonsregierung gegen das an dem Ministerpräsidenten des Volksssaales verübte Verbrechen Einspruch zu erheben und die Revolution gezen reakttonäre Angriffe zu sichern, keine Kürzung des regelmäßigen Arbeitsverdienstes ein⸗ treten. Das gleiche gilt sür den Landestraueriag am 26. Februar.

Sämliche in Weimar anwesenden bayrischen Miät⸗ alieder der Deutschen Nation alversamm lung haben laut Melbung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ folgenden Auf ruf eirlassen:

Der bavprische Landtag ist zurzeit mundtot. Deshalb nehmen wir Grwäblte des bavrischen VolketKz zur Deuischen National- versammlung das Wort sicher, zugleich im Namen unserer sämtlichen 1 zu sprechen. Wir hen. einig mit dem ganzen dolte! in der rückhaltlosen Verurteilung der ruchlosen politischen Mordtaten. die in München gescheben sind, und beklagen deren Opfer, ohne Unterschied der Partei oder 1 Vir sordern volle Aufklärung über die Personen der

ater und deren Beweggründe, rücksichté lose Strafverfolgung aller, die für die Verbrechen verantwortlich sind. Uns ngeschränkte Preß⸗ freiheit muß fosort wieder hergestellt werden. Deren Unterdrückung verbindert die Aufklärung, gibt den wildesten Gerüchten Raum und erweckt den Verdacht, daß die derzeitigen Machthaber die Wahrheit vergewaltigen wollen. Wir verwerfen jede Art von Tittazur, wir fordern die Wiederkehr gesetzlicher Zustände für München and für das Land. Die einzige legitime Gewalt liegt

ute beim Tandtag, der erst por wenigen. Wochen vom gangen Volk auf Grund des frelesten Wahlrechts gewählt

worden ist. Aus ibm muß die känßftige Regierung hervorgehen. Fr muß schleunigst feine Sitzungen wieder aufnehmen, sobald Gewähr für den freien und ungestörten Verlauf seiner Beratungen gegeben ist. Diese Gewähr zu schaffen ist die Aufgabe der Stunde. Wir fordern alle Volkegenofsen auf, Bürger und Batzen, Arbeiter und Soldaten, insbesondere aber die Arbeiter⸗ Bauern⸗ und Soldatenräte, fich einmütig auf den Boden der Gesetzlichkeit zu stellen und den Landtag bei seinem Werk zu nnteistützen. Die Errungen schaften der Revolution selbst werden ge ährdet, wenn die Schreckens⸗ herrschaft, die sich in der Landeshauptstadi durchzusetzen sucht, nicht energisch und endgültig gebrochen wird oder wenn, sie gar das Land ergreift. Aus den Räten sollen gesetzl che Einrichtungen in Form von Berufsorganisationen zu dauerndem Besitz des Vosteg werden, aber der verfassungg'bende Landtag bat zu bestimmen, was nach dem Willen in ee, in die Verfassung aufzunehmen ist. Waz jetzt Kommutsisten und Spartakisten in München treiben, ist Vergewaltigung des ganzen großen Volkes durch eine ver= schwindend kleine Minderbeit. Deshalb bitten wir in der Stunde äußerfter Gefahr Guch alle, insbesondeze Guch Soldazen, die ibr die Waffen, führt, widersteht der Verführung solcher, die sich jetzt an Euch hberanmachen und mit gewissenloser Ausbeutung der durch die Möordtalen dusgelösten Stlmmung vielfach mit Fälschung der Tatsachen die Lesdenschaften aufzupeitschen suchen.

Ueberlegt nur das Eine: Kann das, wofür man Euch gewinnen will,

schaft mit den Betr

iner von Genua und Venedig, zwei von Triest, abgelassen

Bestand 2 23 Ve ftand haben 2 Es muß ja in kurzer Zeit zusammenbrechen, würde 9. u einen Trümmern das Lebensglück vieler Tausender, viel- 3 r, . (nes braven, tächtigen Volles begraben. Das . nich Euer Wille ein. Desbalb mech einmal: Schließt Euch uiammen auf dem Boden der Gesetzlichkei, zum Schutze der Volle vertretung, zur Sicherung der bayerischen Rexublik.

26 6 . 1 r 119 1 861 ö 6. ,. nachmittag lagte im Landtag der Kongreß der n, , Soldalen⸗ und Bauernräte um k den palitischen Ereigniffen Stellung zu nehmen Eine 1 erschienene Abordnung berichtete obiger Quelle zufolge, dos ire Veisammnng von ooh Arbeitern u. a. ge⸗ forde no he 9 nl Ggzf*Y li 3 * e , . habe, daß die Räterepublik sofort ausgerufen 3 und daß der Landtag nie wieder zusammenirtie. Die Abordnun erlangt e Abfeegun er ch; ier Ber has 39. nung ver ay gte die Abhfrtzung verschiedener Persönlich⸗ teten; di w nrg wichtiger Pur kte in der Sladt die

111 nin ni ö 23619 5 ö 3 gn 9. soleltige Verbindung mit Rußland und die Besetzung der 1 * 76 * e * * ö 6 * J russischen Gesandtschaft durch Vertreter der russi⸗chen Sowjet⸗

.

republik, außerdem Nig 5 e, , . republik, außerdem , der Staatsschul den und

Absezuna des Mönchen * dt

e eg ung dez München Stadtkommandan ten. Der Präsident

erklärte hierauf, er le u biesen Forderungen Stellun. sierauf, er werde zu diesen Forderungen Stellun

nehmen. ö n,, .

. Sach sen. Die neugewählte Kamm er trat gestern Nachmittag zu ihrer ersten Sigzung zusammen. Nach einer program matischen mlt lebhaftem Beifall aufgenommenen Nede des Voit beauf⸗ tragten Dr. Gradnauer wurde bie Wahl bes Kammen⸗ vorstandeg vorgenommen. Zum Präsidenten wurde' mit 88 ven 91 abgegebenen Stimmen der Abgeordnete Fräsdorff Vieh heiis sozialdemolrat) gewählt, zum ersten Vizepräsidenten der Abgeordnete Dr. Dietel (Denischer Demokrat) mit 84 von 4 abgegebenen Stimmen, zum zweiten Limpräsidenten der Abgeord⸗ nele Lipins ki (Ungbo. Soz) ebenfalls mit S4 von ä abge⸗ gebenen Eiimmen. Die drei Gewählten ahmen die Wahl an. . er Schristsihrer und eine kurzen Geschäfts⸗ or 1a, nertogte sich das Haus auf heute Vormittag.

Q 3 Rez. n , f 1 i * Ver Veiyziger A. und S dtal gibt, wie Wolffs Tele⸗

* rn“ 1419351 ö * r* n, graphenbüro“ mitleilt, folgende Entsckiseßang bekannt:

. Die ker sammlung der Arbeiterräte, Arbeiterausschüsse und Be— trie be vertrauens leule empfiehlt der gesamten Arbeiterschaft, den po litischen Streit als Kampfmirte! anzuwenden, um die Forderungen der Bezirks konferen; iln H 11 . tungen der Bezirkskonferenz in Halle in allen Punkten zu unterstützen. Sie beguftragt den Leipziger Arbeiterrat, in Hemer n⸗ rlebtvertrauensteutfen! Tie Strelkleiiung zu übe

ien en HJetriebsvertrauensteuten die Streikleitung zu über— nehmen und in Verbindung mit der Streikleitung in 4 Sie erllart. daß die Entscheidung über den Streik der Arbeiterschaft 3 den Betrieben zusteht, spricht der Arbeiterschaft der Räterepublik

59 ry 2 6 5 9 18 2 8 z k 3 5 . i. Bayern ibre Sympathie aus und fordert die Arbeiterschaft Leipzigs und Sachsens auf, die bayerischen Arbeiter in ihrem Kempf gegen 85e Re k 6 2 49 . * ; ; ; ] ? 6. gegen die Reattton zu unterftützen. Baden.

Nach einer Meldung des „Wolssschen Telegraphen büros“ aus Mannheim ist zmischen den Mehr heits sozialisten, den Un⸗ . und der kom mugistischen Partei nach zweitägigen Ber handlungen eine Vereinbarung auf folgender Grunblag än , Vereinbarung auf folgender Grundlage

) Die von der unabhängtgen Partei und der kommunisti Partei erklärte Räterepnblik . als nicht ir , , Parteien erkennen die badische vorläufige Volksregierung an. Soweit ie dies nicht ausdrücklich tun, finden sie sich mit ihr ab. Ver sogengnnte revolutionäre Arbeiterrat tritt zurück. Das von ihm , rt und die von ihm getroffenen Verfügungen sind

2) Die von der unabhängigen Partei und der Kommunisten⸗. partei besetzten Privat und öffenl lichen Gebäude werden sofort frei⸗ gegeben. Der Presse wird volle Pressefreiheit gewährleistet

3. Sämtliche Waffen ud Munition sind sofort abzuliefern. In dem Arbeiterrat tritt die unabhängige Partei 5 Sitze an die kom- munistische Partei ah. Der Vollzugsauaschuß besteht nunmehr aus 5 Vertretern der Mehrheitssoztalisten, 3 Vertretein der Unabhängigen und einem Vertreter der Kommunisten.

6 . . ö. 1 . 5 , noch elne Bekanntmachung erlassen, daß sämt⸗ . iratpersonen, die Heereswaffen und Munition ohne Yer echtigu geschein hesitzen, diese bis spätestens 27. Februar abzuliefern haben.

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Hemburg. Der Belagerung szasuand über das St : 2 . 1 2. 6 adtgebiet von Hambang Altona Wandsber ist dem „Wolffschen Tele⸗ graphenbäüro“ zusolge gestern auß gehoben worden.

Oesterreich und Ungarn. = Da unter dem Drucke der italienischen Drohungen der Forderung der italienischen Regierung auf Auslieferung von Eisenbahnmaterial entsprochen wurde, hat der Chef der italienischen Waffenstillstands kamm ssion, General Segre, tele⸗ graphisch die Aufhebung der Abfertigung des 4. Lebensmittel⸗ zuges rückgängig gemacht. Die vier Lebensmittelzüge werden daher von nun an wieder täglich, und zwar je

werden.

Nach dem Blatte „Narobny Lisiy“ sind in Teschen drei Generale der Ententemächte eingetroffen, die den tschecho⸗ slowakischen Truppen die Weisung gegeben haben, sofort das Tesch ener Gebiet zu räumen, wie dies in Paris zwischen der nolnischen und ischecho⸗llowakischen Regierung vereinbart worden sei. Alle Einwände blieben unbeachtet, die Generale her dernen die stritte Ausführung des Pariser Abkommens. , von Piag wurde gestern mit der Räumung

Wle „Nepszava“ meldet, hat der ungarische Kriegsminister Böhm angeordnet, den von den Tschechen mit starken Kräflen versuchten Uebergang über die Donau bei Komorn mit Waffengewalt zu verhindern. Mit der Räumung des auf dem rechten Donauufer legenden Komorner Bahnhofs wurde bereits begonnen. Die Donaubrücke wurde von Tschechen und Ungarn mit Drahthindernissen versehen.

Großbritannien nud Irland.

Im Unterhause wurde vorgestern ein Zusatzansrag der Arbeiterpartei zur Kohlenvorlage mit 257 . n, abgelehnt. Der Zusatzantrag verlangte, die Vorlage solle sich mit der Durchführung der Verstaatlichung der Berg⸗ werke befassen und nicht mit dem Grundsatz der Verstaat⸗ lichung, der anzunehmen sei. Ener Reutermeldung zufolge erklärte der Premierminister Lloyd George zu der Forderung einer dreißigprozentigen Lohnerhöhung und dem sechsstünd igen statt des achtständigen Arbeitstages: seitens der Bergarbeiter:

Er tönne seine Einwilligung zu der Forderung der Bergarbeiter nicht geben, bevor eine sorgsältige Untersuchung der Folg n, die diese

man diese Forderung bewillige, würden vielleicht Hunderttausende ven Menschen . Stellung verliexen, und dies würde eine Verminderun des Kohlen, Gisen⸗ und Stahltrangportes und des Sandeld zur Folgt haben können. Die Regierung werde eine KFemmission ernennen. di gegen den 31. März einen Bericht über die Löhne und Arbennszeit er⸗ statten werde. Die Bergarbeiter sollten am Mutwoch eine Konferenz abhalten, um zu beschließen, ob sie an der Unter suchungskommisstbn teilnehmen wollten.

ö. Auf eine Anfrage, ob Schelde und Rhein für Truppentransporte nutzbar gemacht wülden, erwiderte der Haupimann Guest, das Kriegsamt hoffe in kurzem einen Iolchen Dient einzurichten. Bisher hätlen wegen Mangels an Schiffen nur sehr wenlg Truppen auf diesem Wege befõ dert werden können. Schließlich verkündete der Arbeiterführer und Führer der Opposition Adamson das Ergebnis der Ab⸗ stim mung der Bergarbetter. Danach sind 611933 für den Streik, 104 997 dagegen. l

Die große Konferenz des Internatignalen See⸗ mannsverbandes ist vorgestern in London eröffnet worden. Holland hat sich geweigert, Vertreter zu entsenden, da den Zentralmächten keine Einladung übersandt worden ist.

Fraukreich,

Nec der „Agence Havas“ besaot der diplomatische Situationsbericht, daß der Rat der Großmächte vor— gestern Ausführungen Turkhan Paschas über die Forderungen Aldaniens hinsichtlich der im Jahre 1913 auf Grund der Beschlüsse der Londoner Könferenz an Nontene gro und ber an Griechenlgnd und Ser bien gefallenen Teile Albaniens hörte. Danach sei die dorttge Bevölkerung meit überwiegend albanesisch, guch der größte Teil der Orthodoxen, die, als dem Oekumenischen Pairiarchat in Kon⸗ stantinopel unter stehend, von den Griechen beansprucht würden. Außer diesen Gebieten fordert die albanische Negierung wirt⸗ schaftliche Wiedergutmachung für die von den Mittelmächten kiebergdehrannten Dörfer. Diese Frage wurde dem Ausschuß für griechische Angelegenheiten unter dem Vorsitz von Jules FCambon über wiesen. Dann kamen die Berichte und Voꝛschläge der nach Warschaun gesanpten Abordnung zur Sprache, darunter solche wegen der Lebens mittelpersorgung und Ueber⸗ führung von zwei polnischen Divistonen aut Frankreich nach Vanzig; dazu liegt ein Gutachten von Foch vor. Tie Be— ratung darüber wird Dienstag fortgesetzt. Daz dem agchfttge Waffenstil lstanbsakkommen mit Deut ichlan d sst noch nicht erörtert worden. Pressenachrichien darüber sind größtenteils unzutreffend; der Entwurf der militärischen Sachwer sländten sst noch nicht abgeschlossen, und in Abwesenheit von Clemenceagu, Lloyd George und Orlando kann die Frage nicht erörtert werden.

Das Sinu⸗Fein⸗Mitglied des Dubliner Parlaments Kelly ist in Paris als „beglaubigter Gesandter der vorläufigen Re⸗ gierung der Irischen Republik“ eingetroffen und hat den Dele⸗ gierten auf der Konferenz näch einer „Reutermeldung“ brieflich mitgeteilt, daß er die Anerkennung der Unabhängigkeit Irlands und dessen Zulassung zum Völkerbund verlange.

Spanien.

Einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ zu⸗ folge hat Graf Roymanbnes dem König das Rücktritig⸗ gefuch des ganzen Kabinetts unteroreitet. Der König hat ihn ersucht, bis zur Annahme des Staals voranschlages im ö zu bleiben, und wird die Lage mit den Parteiführern be⸗ prechen.

Finnland.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphen büros“ aus Helsingfors hat die englische Regierung allen Han del zwischen Deutschland und Finnland untersagt. Die finnischen Reedereien stellen den Betrieb ein.

Amerika.

Der Präsident Wilson hat bei seiner Ankunft in Boston eine Rede gehalten, in der er dem „Reuterschen Bürge, zu⸗ solge sagte; Er habe auf der Friedenttonferenz sehr glückliche Eindrücke bekommen. Die Männer auf der Pariser Konferenz wüßten, daß sie nicht Herren, sondern Diener ihrer Völker selen. Die Konferenz scheine langsam voranzuschreiten. Aher dies scheine nur so. Alle Völker r vereinigten si

dertrauena voll in der Hoffnung, weil sie daran glaubten, 65 sie an der Schwelle eines neuen Zeitalters stehen, in dem die Nationen ihre ganze moralische und physische Kraft zu am menfassen müßten, um dem Recht Geltung zu verschaffen. Wenn Amerika in diesem kritischen Augenblick versagte, würden die Welt und die Menschen der Bitterkeit ber . zweiflung überlassen werden; jebermann, der glaube, Daß Amerika an einem solchen Rückstoß und einer solchen Gni—⸗ säuschung der Welt mithelfen würde, kenne Amerika nicht. Der Präsident fuhr fort: „Glaubt Ihr an hie Sache der Polen, wie ich daran glaube? Werdet Ihr Polen errichten und ringsherum eimen Kreig von Heeren lassen? Glaubt Ihr an die Bestrebungen der Tschecho⸗Slowaken und ber Jugoslawen, wie ich daran glaube Wißt Ihr, wie die Mächte schleunigst über sie hexfallen würden, wenn Hinter ihrer Freihelt nicht die Garantien der Welt ständen? Die Regelungen det

setzigen Friedens könnten nicht Generatianen hindurch währen,

wenn sie nicht von den vereinigten Kräften der zipilisterten

Welt garantiert würden.“ Wilson sagte zum Schluß, daß er in seinem Versuche, die Dinge nach ihrer Gerechtigkeit zu

beurteilen, das Ziel und den Gedanken Amerikas, zum

Ausdruck bringe.

Im amerikanischen Senat erklärte der demo⸗ . Reed der „Times“ zufolge, der Völkei⸗ bund bebeute die Preisgabe der , Amerita müsse, wenn es dem Völkerbund beitrete, seine geschlüsse und Grund⸗ sätze einer Gruppe von fremden Nationen zur Begutachtung vorlegen. Ter demokratische Sengtor Lewis erklärte hagegen, daß der Völkezbund nicht im eb, . zur Monroe⸗ lehre stehe. Die Opposttion des Kongrestes rühre von dem persönlichen und polltischen Antagonismus gegen Wilson her.

Auf einer in Philadelphia abgehaltenen irischen Konferenz wurde ohiger Quelle zufol e eine vom Kardinal Gibbons eingebrachte Entschl!ießung angenommen, in . ö. er d , 2 . aufgefordert 26 auf , . rundsatz der Selbstheüimmung anzuwenden. Zwischen England und Irland bestehe Kriegszustand. . rng !

in den anderen Betrieben haben würde, stattgefunden had. Wenn

Statiftik und Volkswirtschaft.

neber die Lege des bentschen Arhbeittzmarlts im Monat Januar 1919 herichtet dag vom Statistischen Reichsanmt herausgegebene „Nelchs arbeltsblatt ! in seinem Febrnarheft: ;

Die dem Siratistischen Reichsamt zugegangenen Berichte zeigen, daß die Wirtschaftß lage im ersten Ha 6 neuen Jahre 66 weitere Verschlechterung dufte esst. Gewaltsame. Austragnngen en Lohnstrrisigkeiten. Lie auf immitr weitere Kreife übergretfen, viel⸗ hach schliche WVerftändniß ir die wörtschaftlichen Jasammen, hänge vermissen lassen Und sich letzten Endes zu einlem nalionaen Unglück auszuwachsen drohen, somie . Streik ausbruche, die zum Teil anch posttische: Natär find, kedirhen die wirkt. schaftliche Grunklage des Nejchs. Die einzelnen Industtlejweige werden dadurch auf dal schärfste belastet, und der so dringen notwendige wirtschaftliche Aufbau wird immer weiter verzögert. 2 Unternehmungsgeist ist so gut wie gelähmt, da jegliche Betriebs⸗ anordnungen fast unmöglich gemacht werden; da;n kommen die immer stärkbere Arbeitßunüist und furückgehente Arbeing eistung ignerbalb eines großen Teils der Arbeiterschaft, die teils auf die ungen genden Ernädhtungsverhältnisse, teilz auch auf andere Ursachen, mie z. B. auf die limwandlung des Akterdlohns in Stundenloln, zuräck. zuführen sind. Hierdurch und durch den bestehenden und zunehmenden RKohlenmangel fowie die Verkehrgnet, wird der Beschaft igungsgrad

jmmer ungünsttger; Hetrie bse nschränkungen und ein n wie Verkürzung, det Ackeitgzel weiden immer zahlreicke! Alle Haupt iʒnhustriejweige, besonder, das Spinnsto ffgewerbe,

die Metallberarbertung und die Eisenindustrie, zeigen in dieser Ricktng. ein, jlberejnstimmendeßs Bild. Die Lage n der. Ei senßindu trie hat sich Tur die Unterbindung des Verkehrs zwischen den rechts- und linksrheinischen Gebieten sowie durch dag Fehlen der so dringend benötigten lothringichen Minette und durch die Unmöglichkeit, schwedisches Erz auf dem Wege über die Istsee zu beziehen, derartig zugespitzt, daß schließlich min ein er vblligen Einstellung der Tatigkeit gerrchnet werden 96 Durch diese schwier ge Lage wurden naturgemäß weitere größere Arbeiterentlaffungen unvem⸗ niedlich wodurch daz Heer der Arbeit losen sich in erschrecken de m Maße vergrößert hat. Iwar sind überall im Reiche Notstandearhetten in Angriff genommen worden; sie wurgen aber duich das Frostwet ler erheblich beeinträchtigt; ver allem jedoch hält die Abneigung!

größstäbtischen Arbeiter, in den Braunkoßlenbergk aun, und in di Lanbwirtschaft ju gehen, weiter an. Dabei spelen die oft nicht zusagenden Verpflegungs. und Unterkunftsmöglichkeit en sowie bei den landwirtschastlichen Stellen der niedrige Lohnsaßz eine bedeutende Rolle. Trotz der mehrfachen Abänderungen der Verorbnung über Crwerbsttsenfürsorge vom 13 Nr vember 1518. die auf fine Arbeitepflicht binsielten, ist die Arbeitslosenzahl eibeblich gewachlen.

Sie stieg in Deutschland von rund 500 099 zu Anfang Januar auf

über 90 069 zu Anfang Februar. In Westfalen betrug sie über 16 600, in der Rheinpropinz beinahe 117 0090, in Sachsen über 163 09009. Deingegenüber gehi sie im besetzten Gebiete zuruck sie betrug am 7 Januar in Koblenz 1768, in Eöln 31 453, ig Trier 3319, in Aachen 13261 und war big zum 29. Jannar in Keblemz auf 1370, in Cöln auf 27 005, in Trier auf 2777 und in lachen auf 8785 Ffir, ö

Die Nächweisungen der Krankenkassen lasten füt die am 1. Februar 1919 in Beschäftigung stebenden Mitglieder im Vergleich mit dem Anfang des Fanuagrs Line Zunahme um insgesamt ag 35 oter 3s vy erkennen, Au der Steigsrung der Anzahl der Mitglieder ist das männliche Geschlecht mit 312 615 oder 105 vH be⸗ teiltgt, während bei den Frauen und Mädchen eine Abnahme nm 107 660 oder 4a vp festzastellAe—n ist. Die . unbeträcht liche 1 nahme der männlichen Mitglieder ist zum Teil auf den Zwang die Arbeitgeber zur Ginftellung von Kriegsteilnebmern jurü 6 n; er ner ist zu berücksichtigen, daß ein Teil der Arbeinslosen bei iner Reihe von Kassen als Pflichtmitglieder und nicht als er n , Hr. N . 36 ö 4

tach den Fefistellungen von 31 Fachverhänden, die

2608 800 Mirglieder , bettug die Atbeit ! ę osen 7 Ende Januar 162 898 oder C8 vH. Im Deiember 1918 war pon I33 Fachverbänden über eine Arbeitslosigkeit von da v berichte orden; die Arbeitslosigkelt ist also weiterhin beträchtlich gestiegen. Im Januar der drei borhergehenden Jahre sowie des Jabrzs 1514 war sie wesentlich niedriger als im Herichtsmonat; sie betrug imm n 1916: 2, 1917: 15, 1918: 9e und 1914: 4 S Q nur inn Januar 19165 hatte sie den gieichen Stand wie im Berichts monat.

Die Statistik der Arbeitsnachw eise läßt erkennen, daß im Berichtgmongt die Zahl der Arbeinsuchenden, bezogen guf die Zahl der offenen Stellen, sowohl beim männlichen als auch heim weib. lichen Geschlecht wiederum gestiegen ist; im Januar kamen auf lob offene Stellen bei den , Personen 183 Arheitsuchende, beim weiblichen Geschlecht 217 (gezen 131 Ew. 167 im Vormonat). Im Vergleich mit dem entsprechenden Monat des Vorjahres ist die Jahl der Arbeitfuchen den sehr wesentlich gestiegen; im Januar 1915 kamen auf 100 offene Stellen nur 62 männliche und 99 in Arbeit suchende Auch die Berichte der Arbeitsnachweisverbände über die Vermittlungstätigkeit im Januar lassen erkennen, daß der Arbei lg⸗ markt sich weiterhin ungünstig gestaltet bat. Nach wie voF besteht ein großer Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtschafst sowse ün Bergbau. Das Fehlen der so dringend benötigten Arbeitsfräfte in der Landwirtschaft dürfte in den kommenden Monaten noch weiter bedenkliche . annehmen, da nunmehr auch die aun⸗ ländischen anderarbeiter dusbleiben weiden. Auch der Berg bau verlangt, fortdguernd welteren Zuzug von Arbeitgirästen; selbst ungeiernte Aybeiter finden, Hier ausgedehnte Arbeite. wöglichkeiten. Ausreichende Arbeits elegenheit bietet sich ferner im Forstbetriebe; hier hat dag preußische Aftinisterium für Landwirtschaft den Ärheitfuchenden eine Anzahl wichtiger Erleichterungen in bezug auf Unterkunft und Verpflegung gn t. Die Lage des el markts für weibliche Arbeitskräfte hat 6 weiterhin ungünstig ent ⸗˖ wickelt; die Zahl der Arbeitsuchenden ist bedeutend gestiegen, ohne . die der offenen Stellen gleichen Schritt halten konnte. Viel fach fanden entlassene Arbeiterinnen ziemlich leicht im Bekleidung gewerhe einen neuen Beschäftigungskreis; aber immer noch ist 16 neigung gegen die Uebernahme häuslicher Dienste festzustellen, obgleich hier eine lebhafte Nachfrage besteht. . Dem Gesamtüberhlick über die Lage des deutschen Arbeitsmarkts läßt das Reichsarbeitoblatt“ eine e nge Wiedergabe von Be⸗ richten über Beschäͤftigung, ö eit, . weiß usw. folgen. Das Heft enthält weiter . e Über die Kon fumpereine während des Krieges, Über die gewertschaftüche Organisotion der Frauen während det Krieges und über Maßnahmen auf dem Gebiete der Wohnungsfürsorge für kinderreiche Familien.

J 86 nb ere wenn nn, ;

Zum Awustand im Rubrgebitt teilt W. T. B. mit, daß bei der gestrigen Me ger fe lch die Zahl der A ft; 6 6 gegen vorgestern auf äber die Hälfte zurückgegangen ist. Bs sind noch id 000 gegen 85 99 am vo . e ausständig. Jun Bochumer Revier und in Altendorf⸗Werden Hattingen war alleg An= gefahren. Im Gelsentirchener Bezirk wurde außer auf , chen . „Berg manngglück überall gearbeitet. Im Recklinghau senet Bezirk ad noch 3500 gegen 00h vorgestern auständig, im Essener Bezirk 40h gegen 11 09 vorgestern, im Wittener Bezirk felert noch die Zeche

„Wienhahlsbaul“ und im Dortmu Bezitk „Vier or“, „Ickern, na und . . ö; TJ die Sele 37 der Beh Deutscher Kaüler ',. ö. Nen mähl⸗, Khein FIil, Sterkrade. und „Hugo vereinigt, uh sich gegen pie anrfckenden Regierungstrupben zur Webr zu setzen. = Dle Verhandlungen mit dem Generalkom mand—=

über Zurückziehuüng der Regierungsrruppen bis

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