1919 / 66 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Mar 1919 18:00:01 GMT) scan diff

und Verordnungen vorläufig in Kraft bleiben, sondern er verlangt, daß sofort alle Verordnungen der Landesversammlung vorgelegt werden, und er meint, wenn seine Freunde der Kommissionsfassung justimmen, würden sie damit indirekt zugeben, daß unsere Ver⸗ ordnungen rechtekiäftig sind. die Nachprüfung soll in jedem Fall Sache des Parlaments sein. Das haben wir auch für ganz selbstverständlich gehalten. Die Re—⸗ gierung hatte ein Uebergangegesetz vorbereitet, worin sie ausdrücklich eine ähnliche Bestimmung aufgenommen haite, wie Sie sie jetzt im F 7 finden. Das Uebergangsgesetz ist dadurch überflüssig geworden, daß alle diese Bestimmungen berelts in das Gesetzentwurf über die vorläufige Verfassung aufgenommen sind.

Was soll nun geschehen? Wenn Sie an Stelle der Fassung der Kommission den Antrag der Abgg. Hergt und Genossen setzen, dann würden Sie beschlossen haben, daß alle bisher von der vrovisorischen Staatsregierung erlassenen und verkündeten Verordnungen der Landesversammlung sofort zur Nachprüfung und Feststellung mit Gesetzeskraft vorzulegen sind. Aber was so—ll in der Zwischenzeit geschehen? Wollen Sie etwa sagen, daß in der Zwischenzeit die Gesetze und Verordnungen außer Kraft zu setzen sind? Sie betonen allerdings nicht ausdrücklich, daß diese Verordnungen und Gesetze Gesetzestraft haben, aber an dem tatsächlichen Zustand ändern Sie nichts. Oder glauben Sie, daß irgendeine Gemeindeverwaltung sagen könnte: die Verordnungen müssen erst der Landesversammlung vorgelegt werden, bevor sie Ge— setzeskraft haben? Nein, das könnte sich die Regierung, auch wenn der Antrag Hergt angenommen würde, nicht gefallen lassen. Sie würde sich immer auf den Stanpunkt stellen, daß die Verordnungen, solange die Landesversammlung sie nicht außer Kraft gesetzt hat, Gesetzeskraft haben und daß sie von den nachg ordneten Behörden unbedingt befolgt werden müssen. Deswegen weise ich es auch zurück, wenn der Herr Vorredner vom Zustand einer Rechteunsicherbeit spricht, wenn er meint, die Gemeinden wüßten nicht, woran sie sind. Die Gemeinden wissen genau, woran sie sind, und da, wo nicht Landräte besonders tätig gewesen sind, um gegen die Regierung eine passive Resistenz zu üben und die Gemeindevertretungen an der Ausschreibung der Wahlen und der Befolgung der Verordnungen zu hindern, haben die Gemeindeverwaltungen ihre Tätigkeit auch ausgeübt. Selbst⸗ verständlich werden wir uns ein solches Vorgehen der untergeordneten Stellen nicht gefallen lassen und in allen Fällen, die uns zu Ohren kommen, dagegen einschreiten. Selbstverständlich müssen alle Behörden die Verordnungen, die mir erlassen haben, für sich als bindend an— erkennen.

Wenn gesagt wird, die Verordnungen werden erst vorgelegt, nachdem die Gemeindewahlen stattgefunden haben, so liegt das eben daran, daß wir erst zusammengetreten sind nach Vollziehung der Ge— meindewahlen. Wir hätten es lieber gesehen, wenn wir hätten flüher zusammentreten können; aber das war leider nicht möglich. Also an den tatsächlichen Zustanden würde der Antrag Hergt nicht das Geringste ändern.

Nun ein Wort über den Eventualantrag! Die Antragsteller wünschen, daß zum mindesten die Verordnungen über die anderweitige Regelung des Gemeindewahlrechts und die Verordnung über die Zusammensetzung der Kreistage dem Hause unterbreitet werden. Ich halte es für überflüssig, daß diese Verordnungen in der Veifassung besonders genannt werden. Im übrigen ist es auch mein sehnlichster Wunsch, daß wir uns recht bald mit dem Antrag Hergt, der sich auf diese Verordnungen bezieht, beschäftigen. Ich habe vorhin schon einem meiner Freunde, mit dem ich darüber sprach, gesagt, er möchte dafür sorgen, daß der Antrag recht bald zur Beratung kommt. Wir haben das Bedürfnis, in aller Oeffentlichkeit nachzuweisen, daß wir angesichts der politischen Verhältnisse die Verordnungen über das Gemeindewahlrecht und über die anderweitige Zusammensetzung der Kreistage erlassen mußten. Wir hoffen, daß die Aussprache, die sich an den Antrag Hergt anschließen wird, auch die Mehrheit des Hauses bavon überzeugt, daß die demoktatische Reform, die wir mit diesen beiden Verordnungen erstrebt haben, noch lange nicht weit genug geht. (Bravol bei den Soz.)

Abg. Dr. Leid ig (D. Vp.): Wir erkennen das Recht einer Regierung, auch einer Revolutionsregierung, zum Erlaß von Ver— ordnungen ohne weiteres an. Wir bestreiten aber der vorläufigen Regierung das von ihr in Anspruch genommene Recht auf Erlaß von gesetzeskräftigen Verordnungen, nachdem die Landesversammlung ge— wählt war. Am h. März sind wir zusammenberufen; wie durfte die Regierung es wagen, noch am 10. März Verordnungen zu erlassen? 3 eine Verletzung der Volkssouperänität. (Lebhafter Beifall * ö

Abg. Dr. Rossen feld (U. Soz.): Die rechte Seite hat sich hier wieder⸗ bolt gelen den Voiwurf gegenrevolutionärer Bestrebungen verwahrt. Die Ärt, in der sie das Verordnungsrecht der vorläufigen Regierung bekämpft, ist ganz einfach gegenrevolutionär (Widerspruch und Lachen rechts. Die Rechte will die Revolution in die preußische Verfassung einzwängen, während die Revolution die deutsche Verfassung ge⸗ sprengt hat. Die Wahlen haben gezeigt, daß das Volt nicht binter der Rechten steht; Verordnungen wie die über die Gemeinde⸗ wahlen, die der Rechten solches Mißbehagen verursachten, waren eine unbedingte Notwendigkeit. Es ist auch nichts dagegen ein⸗ uwenden, daß die Regierung noch nach der Einberufung des Land—⸗

. Verordnungen erlassen bat. (Hört, hört!! Auch dazu war sie kraft der Revolution berechtigt und hat gar nicht nötig, den Antrag stellern deswegen noch Nechenschaft abzulegen. Vorwerfen muß man aber der vorläufigen Regierung, daß sie in Westpreußen und Posen angeblich in Räücksicht auf die Polengefahr die Gemeindewahlen längst nicht überall durchgeführt hat, das trifft auch für unzweifelhaft deutsche Gebietsteile zu. : Abg. Gräf Frankfurt a. M. (Soz.): Wenn man der vor⸗ läufigen Regierung einen Vorwurf machen will, dann muß man sagen, daß sie mit ihren Notverordnungen längst nicht weit genug egangen ist. (Beifall b. d. Mehrheitssozialisten. Im besonderen 6 sie versäumt, mit der Lindratswirtschaft aufzuräumen. Die von der Regierung vorgeschriebenen Wahlen sind in überaus zahlreichen Gemeinden ganz einfach unterblieben, und die Regierung hat nicht ö. dem nötigen Nachdruck für die Befolgung ihrer Verordnungen gesorgt.

Damit schließt die Besprechung. Der deutschnatisonale An⸗ troͤg wird abgelehnt; der 7a, nach dem die bie herigen Ge⸗ setze und Verordnungen in Kraft bleiben, wird angenommen.

Gin von der Kommission eingefügter 5 7 bestimmt, daß während der Feit, in der die veifassungagebende Landetzner- sammlung nicht zusammentreten kann, die Regierung befugt

sein soll, Verordnungen mit Gesetzes kraft zu erlassen wenn die

entliche Sicherheit oder die B seitigung eines öffentlichen Notstandg ste erfordern. Die Verordnungen sind der Sander versammlung bei ihrem Zusammentritt zur Genehmigung so⸗ fort voiaulegen.

einen Satz zuzufügen, wonach

Der Meinung bin ich nicht, sondern

beantragt, dem 5 7p

die Verordnungen „außer Kraft

zu setzen sind, wenn und insoweit die Landes versammlung dies 2 . beschließt /.

Abg. Dr. von Kries (D. Nat.); Ich nehme an, daß das Not verordnunggrecht sich auf Materien beschränkt, die mit der Frage der öffenilichen Sicherheit oder der Peseitigung eines öffent⸗ lichen Notstands zusammenhängen. Es wäle aber den kbar, daß auch finanzielle Fragen in den Bereich des Noötverordnungkrechts ein—⸗ bezogen werden könnten, und da möchte ich die Regierung fragen, ob es, wie ich annehme, ihre Absicht nicht ist, finanzielle Fragen in diesen Notverordnungsrecht einzubeziehen Um einen konkreten Fall zu nehmen: Es kann nicht ohne weiteres als aus geschlossen erachtet werden, daß etwa die Frage der Uebernahme der preußischen Eisenbanen auf das Reich in einem Augenblick, wo die verfassungaebende Nationalversammlung nicht zusammen ist, im Wege der Notverordnung geregelt werden könnte. Meine politischen Freunde sind der Auffassung, daß eine solche Regelung nur im Wege der freien Vereinbarung zwischen Preußen und dem Reiche erfolgen kann, und zwar auch nur einheitlich für alle Gliedstaaten.

Finanzminister Südek um: Ich kann dem Herrn Vorredner auf seine Fragen gleich antworten.

Er hat gefragt, ob wir es für rechtlich denkbar hielten, daß finanzielle Fragen durch Notverordnung auf Grund des 5 7b geregelt werden können. Er selbst hält das für ausgeschlossen. Auch die Regierung steht auf dem Standpunkt, daß das ausgeschlossen ist.

Der Herr Abgeordnete hat weiter gefragt, wie es mit der

Uebernahme der preußischen Eisenbahnen auf das Reich stände, und hat dem Wunsch Ausdruck gegeben, daß es ausgeschlossen sein solle, daß die Regelung dieser Frage in einem Augenblick ersolgt, wo das Haus nicht versammelt ist. Ich kann ihm darauf mitteilen, daß dies auch der Standpunkt der Preußischen Regierung ist, daß das ausgeschlossen bleiben soll, und daß drittens diese Frage nur in Ver⸗ einbarung mit dem Reich, d. b. den gesetzgebenden Körperschaften des Reiches ihrer Lösnng zugeführt werden wird. Abg. Dr. Leidig 1D. Vp.) begründet seinen Antrag, der Rechtsklarhest und Rechtssicherheit schaffen wolle, insbesondere dar— über, von welchem Augenblick an im Falle der Nichtgenehmigung durch die Landesversammlung eine Verordnung außer Kraft zu setzen sei.

J ö 21 * . 6 1* —— 2 - 2

Abg. Dr. von Kries (D. Nat.): Ich würde dem Herrn Finanz—

Abg. Dr. Leidig (D. 3

minister dankbar sein, wenn er die ehen abgegebene Grksärung dahin

ergänzen wollte, daß Preußen nicht im Wege der Reichsgesetzgebung gezwungen werden kann und soll, seine Eisenbahuen an das Reich abzugeben.

Finanzminister Dr. Südekum : Ich möchte zunächst im Namen der Preußischen Regierung erklären, daß wir gegen den Antrag Leidig nichts einzuwenden haben.

Was die Anfrage des Herrn Abg. Dr. von Kries anlangt, so kann ich Ihnen sagen, daß zurzeit Verhandlungen mit der Reichs— regierung stattfinden über die Ueberführung sämtlicher Staatsbahnen in das Eigentum und den Betrieb des Reichs. (Hört, hört! rechts.) Diese Uebernahme soll im Wege des Vertrags geschehen, und zwar ist vorläufig in Aussicht genommen, daß diese vertragliche Ueberein— kunst bis zu irgendeinem noch näher zu bestimmenden Termin durch— zuführen sst.

gesetzten Schiedsgericht übertragen werden würde. läufigen Abmachungen, die natürlich noch dem Beschluß der National— versammlung unterstellt werden müssen.

Ministerpräsident Hirsch: Meine Damen und Herren! Nach⸗

1 1 1 z dem Sie das Gesetz zur vorläufigen Ordnung der Staate gewalt in Preußen verabschiedet und sich dadurch in den Stand gesetzt haben, eine verfassungs mäßige, auf dem geordneten Ausdruck des Volkt⸗

j . ; zustage Regi ͤ willens beruhende Regierung zu bilden, legt die vorläusige Regierung

n 9 e , 8 e. die Mandate, die sie von der Revolution empfangen hat, in die Hände der gesetzlichen Vertretung des preußischen Volkes zurück.

Präsident Leinert: Die Slaatsregierung hat iihze Aem er soeben der Lan etversammlung zur Verfügung gestellt. Ib bitte die Regierung, ihre Aemter so lange fortzuführen, his ich in die Lage gekommen bin, eine neue Staatsregierung zu bilden Minister⸗ präsident Hirsch nickt zustimmend.) Das wird mir zugesagt.

Hierauf vertagt sich das Haus.

Nächste Sitzung Freitag 1 Uhr. (Förmliche Anfragen, u. a. betreffend die Loslösuüng der Rheinlande von Preußen.)

Schluß nach 6 Uhr.

Verkehrswesen.

Der Reichs postminister hat der Notionalpersammlung ken nachstẽhenden Bericht über die Post⸗, Telegraphen⸗ und Fernsprecheinrichtungen für die Nationalver⸗ sammlung in Weimar vorgelegt:

a. Telegraph und Fern sprecher.

Am 18. Januar erhielt das Reichepostamt die Nachricht, daß die Nationalversammlung nach Weimar einberufen werden soll, And emielben Tage hat das Reichtzroftamt alle Obenrpostdirektionen im Reiche, die Vorrat an Telegrapbenbaumaterial auf Lager hatien beauftragt, das für Wemar voraussichtlich notwendige Material nach Weiman zu schicken. Am 19 Januar war das für die Einrichtung notwendige Stamm- versonal und die aus den Berliner Vorräten zu stell nen Apparate bereitgestellt und die Verpackung in Angriff genommen. Am 20, früh reist'n die leitenden Beamten nach Erfurt und Weimar. Der bisher im Postgebäude untergebrachte Telegraphenbetrieb mußte aus dem Posfamt' verlegt werden, um Platz für die Giweiterung des Fern. svrechamtes zu gewinnen. Berestwillig stellte die Regierung das Sophienstift für die Einrichtung eines groß n Telegraphen mtes jur Verfügung. Die Räume im Postamt waren sehr keschränkt und bis zum äußersten ausgenutzt. Schon vor dem Kriege war wegen Raummangels der Postneubau aufgeführt, worden, er hat aber während des Krieges stillliegnen müßen, fo daß keine Räumlich⸗ keiten für die Erweiterung des Betriebes benutzbar waren. Da alle

Heimatebetriebe für den Krieg bis zum außersten in Anspruch genginmen

konnte für die Grweiterung der Betiiebsmittel in Weimar während der letzten Jahre nur wenig getan werden. Infolgedessen waren sie bis zur Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit belastet, so daß für die Nationalversammlung vollständig neue Ein- richtungen geschaffen werden mußten, ohne daß auf den geringsten Vorrat zurückgegriffen werden konnte. Es mußten in wenigen Tagen ein Fernsprech, und ein Tesegraphenamt errichtet werden, für die in Friedensleiten eine Bauzeit von mehreren Monaten veran— schlagt worden wöre. Die Fernsprechvermittlungsschranke im Pestamt waren mit Anschlußleitungen vollkommen besetzt, so daß mon ir die laufenden Neuanmeldungen schon zu bebelfsmäßigen Aushilfsmitteln harte greifen und viese Kunden die Neuanschlüsse begehrten, auf b ssere Zeiten batte vertröften müssen. Die technischen Einrichtungen

waren,

Wird hingegen bis zu diesem Termin eine Verein—

barung nicht getioffen, dann werden im Wege der Reichsgesetzgebung die Bedingungen der Uebernahme festgestellt werden, wobei aber die finanztelle Seite dieser Frage einem durchaus unparteiisch zusammen⸗ Das sind die vor⸗

Abg. Dr. He rgt (D. Nat.): Die Erklärung, die wir eben gehört

J haben, ist von außerordentlicher Bedeutung; wir behalten uns vor,

bei der Debatte über den Notetat in nächster Woche auf diesen

Punkt eingehend zurückzukommen. Damit schließt die Besprechung.

s 7B wird unter Ablehnung des Antrages Dr. Leidig

(D. Vp) unverändert angenommen, ebenso der Rest des Ge⸗

sttzes sowie eine Entschließuag des Ausschusses wonach in der Reichs verfassung bestimmt werden sell, daß die für die Mit— glieder des Reichstags zu treffenden Schubestimmungen auch auf die Mitalieder der gesetzgehenden Versammlungen der Gliedstaaten Anwendung finden sollen.

Bei der sogleich folgenden drltten Lesung der Verfassungs—⸗ vorlage erklärt .

Abg. Dr. Rosen feld (U. Soz.): Nachdem die verfassung⸗ gebende Landesversammlung es abgelehnt hat, die Errungenschafien der Revolution durch Einordnung des Rätespstems in die Not—⸗ verfassung sicherzustellen, werden wir die vorläufige Verfassung ab⸗— lehnen.

Bei der Einzelberatung werden die 88 1—4 ohne Er⸗ örterung angenommen.

Zu 8 4a (die Befugnisse, die nach den Gesetzen und Ver⸗ ordnungen dem König zustanden, übt bis auf weiteres die Staatsregierung aus) liegt ein Antrag der Ahgg. Dr. Rade (Dem.), Dr. Leidig (D. Vp) und Genossen vor, dem Para⸗ graphen folgenden Zusatz zu geben:

Die. Nechte des Königs als Träger des landesherrlichen Kirchen⸗ regiments gebören hierzu nicht; diese geben bis zum Erlaß der Kirchenverfassung auf einen von der Staatregierung zu bestimmenden Staatsminister evangelischen Glaubens über.

Abg. Dr. von Kries (D. Nat.) hegründet den Antrag und be—⸗ merkt: Nachdem unser ursprünglicher Antrag in zweiter Lesung ab— gelehnt worden ist, sind wir bereit, ihn mit dem Antrag Rade zu kombinieren.

Abg. Heller (Soz): Namens meiner Partei habe ich zu er⸗ klären. daß, sobald die Veranterrng der Arbeiterräte in die Reichz— versassung angenommen ist, wir das auch ohne weiteres auf Preußen zu übernehmen hereit sind. . .

Abg. Dr. Ro senfeld (u. Soz): Ich möchte die Gelegenheit doch nicht vorübergehen lassen, ohne die große Wandlung fest⸗ zunageln, die in der Fraktion der Rechtssozialisten seit gestern vor sich gegangen ist. Man tann wohl sagen: im Umlernen werden die Herren von niemand übertroffen. Ich konstatiere mit großer

. daß die Herren elnen großen Schritt nach links gemacht

aben, und ich kann nur wünschen. daß die gesamte sozial—= , Arbeiterschaft sich möglichst bald überhaupt auf unfere eite stellt. .

Abg. Heller (Soz.): Von einer Wandlung in unserer Auf. fassung kann gar keine Rede sein. Wir haben von jeher auf dem Standpunkt gestanden, daß den Arbeiterräten das Recht gewährt werden muß, das ihnen gebührt, und sobald die Reiche verfassung ung guf dem Wege vorautzgeht, haben wir keinen Anlaß, zurück=

zubleiben.

5 4a wird i uf mit dem Antraz der Ahgg. Dr Nade (Dem., Or. Leidig (D. Vp.) und Genossen angenommen, ebenso der Rest des Gesetzes und sodann bei der Gesaḿt⸗ abstimmung gegen die Stimmen der Unabhängigen So) al⸗ dem olraten das ganze Gefetz.

und an Erdarbeiten

und Leitungsverbindungen unauffällg

sind deshalb um mehr als das Doppelte erweitert worden, Hierzu sind 10 Vrmittlungsschränke für den Ortsverkehr und 20 Schränke ür den Fernverkehr aufgesfellt worden. Zur Montage dieser Apparate haben 35 Mechaniker in Tag. und Rachischichten ohne Umerbrechung gearbeitet; sie haben dabei 34 Km Zimmerleitungskabel mit zu sammen 145 km Leitungen verlegt und üher 30 060 einzelne Löt stellen angefertigt. Die Kosten für die Eiweiterung des Amtes betragen allein an Ar paraten und. Material 240 000 C, für Gehalt und Löhne des betesligten Personals 24 000 und für bau⸗ liche Aenderungen im Hause (005 Æ, zusammen rund 270 900 os. Da die vom Postamt nach den einzelnen Stadtteilen verlaufenden Kabel keine freien Leitungen für Reuanschlüsse mehr enthielten, muß en neue Kabel ausgelegt und neue Kahelaufführunge punkte in denjenigen Stadtpierteln errichtet werden, die für die Wohnungen der ermarteten Gäste in Frage kamen. Da die einzelnen Wahr ungen erst im letzten Augenblick bekannt wurden, mußten die Freiltttungen vom Kabesendpunkt in die Häufer und die technischen Etnrichtungen der Sprechstellen innerhalb 2 bis 3 Tagen nach dem Eintreffen der Behörden, der Abgeordneten und Pressepertreser ausgeführt werden. Dabei war es unvermeidlich, daß der eine oder der andere eiwas länger hat warten müssen. Für die Behörden war im Schloß eine eigene Fernsprechzentrale mit Anichluß an das allgemeine Netz voibereitet. —ur Ausführung der Bau- arbeiten waren 22 Bautrupps mit zusammen 352 Arbeitern und 19 Kabellötern in Weimar zusammengezogen, von denen für 10 Mann Massenquaitiere gehalten und 220 Mann in Massen⸗ speisungen verpflegt wurden. Aufgehalten wurden die Arheiten da—⸗ durch, daß vom 24. Januar an der Cilgutverkehr auf der Eisenbabn eingestellt und hierdurch die Materialzufuhr stark beeinträchtigt wurde. Die Erdarbeiten für die Auslegung der Kabel stießen auf große Schwierigkeiten, weil Schneefall und Frost einsetzte; in wenigen Tasen war der Boden 40 em tief hart gefroren, an anderen Stellen hinderte Felsgestein und überall der Zementhelag der Straßen die Arbeiten. Schneeglätte verbot die Ver= wendung von Kraftwagen für die Bewegung des Materials. An den Erdarbeiten waren weitere 159 Arbeiter beschäftigt. Im ganzen sind rund 44 km Fernsprechkahel mit zusammen rund 250 km Leisung auzgelegt, dazu etwa 60 km Freileitung in Weimar über die Dächer gezogen und 400 Sprechstellen neu eingerichtet worden. Der Fernverkehr von Weimar war fewohl im Fernsprech⸗ wie im Telegraphenbetrieb bisber verhältnismäßig bescheiden, so gering, daß nur eine unmittelbare Telegraphen leitung nach Berlin bestand, im übrigen nur kleinere Leitungen für den Vrovinzialperkehr. Der Fern⸗ spiechverkehr nach den wichtigeren i Deutschlands wurde durch die benachbarten größeren Anstalten (Erfurt, Leipzig, Halle und andere) vermittelt. Nun sollte Weimar mit einem Schlage ein Verkehrämtttelpunkt mit unmittelbaren Ver⸗ bindungen nach allen Teilen Deutschlands werden. Hierzu neue Leitungen zu bauen, wäre nur in sehr geringem Umfang möglich ge= wesen; man war daher darauf angewiesen, vorhandene Leitungen, die an Weimar vorbei führten oder durch Ansch ußleitungen auf der Strecke nach Erfurt und nach Mühlhausen erreicht werden konnten, in die Betriebsräume nach Weimar einzuführen. Für diesen Zweck sind weitere 35 km Kabel mit zusammen 175 Em Leitung ausgelegt worden und 197 Em Freileitung zwischen Erfurt und Weimar und 320 Km zwischen Weimar und Mühlhausen hergestellt worden. So ist es möglich gewesen, etwa 40 neue Telegraphenver⸗ bindungen und 58 neue , bereit- ustellen. Die gesamten Baukosten haben bither betragen an katerial 280 009 66, an Löhnen für Telegraphenarbeiter 8ꝛ 900 M 110 000 S, zusammen rund 472 0090 M. Sehr unliebsame Störungen hat der Fortgang aller Arbeiten mehr- fach dadurch erfahren, daß von den bier eintreffenden Materialien und Apparaten wertvolle und unentbehrliche Teile entwendet wurden und nachbestellt werden mußten. Auch darf nicht unerwähnt bleiben, 294 n , , die ausgeprüft und für den Betrteb bereit - gästelt warza, kurz dor der Gröffnung dea Betekeßeg mit verstackten edlern vorgefunden, wäardea und daß ned mhre'nd de ersten Tage des l zechap parat nnbrauchbar. dimg t gelsft worden Rad. e Bauarbeiten sind hiermit nech kelneßwegs zu Ende,. Un wie Aalagra recht eitig ertiguustellen, muten bele Urbeiten bebelfa,

mäßig ausgeführt werden. In der nächsten Zeit müssen diese

Anlagen ordnungsmäßig ausgebaut werden, und hierzu sind noch weitere 3 Rm Kabel auszulegen und noch etwa 76 Sprechstellen neu einzurichten oder umzubauen. Der Te lig tadhbenbetrrieb umfaßte unter den früheren Verhältnissen im Gebäude dez Postamtes 12 Klopfergpparate und 10 Klopferleisuegen. Im neuen Amt im Sophienstift sind gufgestellt worden: 6 Siemenk- Schnell tesegrapken- Syltem 23 Vughes⸗Apparate 12 Klepferapparate und die hierzu erfordenlichen Hisjs pparate; außerdem eine S mmleranlage mit 109 Sammlerzellen und der dazu gehörigen Ladeeinmichtung. Die, einmalige Ausgabe für die Einrichtung des Amles bettägt an Material und Apparaten 29 (600 M, an Gehalt und Löhnen 5000 M, an baulichen Veränderungen im Hause 12 000 M6, zusammen 246 C00 . Als Ersatz für Störungs fälle sind ferner 2 Funken telegravhenstätionùn er— richtet worden, je eine im Sophienstift und im Schloß Se stehen im Verkehr mit 2, in Berlin ebenfalls sür den Verkehr der Nationol— versammlung besonders eingerichteten Funkenstationen. Sie sind neuesten Systems, arbeiten mit ungedämptten Schwingungen und . für den Schnellverkehr eingerichtet. Sie sind daher in der Lage, ür den Fall, daß die Telegraphenverbh dungen durch Schneebruch, Unwetter oder andere Ursachen gestört werden sollten, einen Teil des Telfgiammvelkehrs aufzunehmen. Die Gefamtkosten für die Funken— stationen in Weimar und in Berlin betragen 2290 0900 ½4. Im ganzen sind hiernach für die Bereitstellung ausgiebiger Nachtichtenmittel für die Nation alversammlung rund 1260 0090 ausgegeben worden. Mit diesem A fwand war es möglich die Fernsprechverbindungen so weit zu verhessern daß jetzt unmittelbare Verbindungen nach Berlin, Chemnitz, Cöln, Dres den, Dortmund, Frantfurt (Main), Ole, Hamburg, Leipzig, Münster, Spaa, Stuftgalt und andere mehr zusammen 82, in autreichender Menge zur Versügung stehen. An Telegiaphenletungen sind unmittelbare Schnelltelegraphenven., bindungen mit Berlin Frankfurt (Mai) und nach Bedarf mit anderen größeren Plätzen hergestellt worden und unmittelbare Ver⸗ b ndungen für Typendrucktelegraphen mit Erfurt, Halle, Breslau Win Bremen, Hamburg, Stuttgart, Karle ruhe, Dusselt orf, Essen, Cassel, Magdeburg Leipzig München. Hanne ver. Außerdem beseht eine größere Zahl unmittelbarer Verbindungen für den Previnzial— verkehr. Für die Presse sind insofern besondere Einrichtungen getroffen worden, als ihr im Nationaltheater Gelegenheit gegeben ist, während der Sitzung über unmittelbare bindungen mit dem Fernamt nach außerhalb zu sprechen und As ihre Telegramme, nach der Auflieferung sosort. zur Beförderung gegeben werden, während die zei raubende Wortzählung und Gehührenberechnung. erst nach der Beförderung erfolgt. Auch findet die Presse weites Entgegenkommen betreffs Stundung und Ein—

SM Ver⸗

ziehung der Gebühren. Soweit beurteilt werden kann, wickelt sich der Fernverkehr in letzter Zeit glatt ab. Die Presse hat sich wiederholt anerkennend ausgesprochen. Einzelne Schwierigkeiten bestehen zurzeit noch im Verkehr mit Süddeutschland, der dadurch behindern ist, daß die Franzosen im Gebiet der besetzten Brückenköpfe die Leitungen ahbgeschnitten haben. Der Verkehr mit Westdeutschland, der sich zu— nächst unbefriedigend abwickelte, ist durch Schaffung neuer Leitungen vom 22. Februar an gebessert worden. Daß der Fernverkehr sich nun⸗ mehr befriedigend abwickelt kann man aus der Tatsache schließen, daß in letzter Zelt nur 4 Beschwerden über mangelhafte Verbindungen eingelaufen sind, die zum größten Teil eine natürliche Aufklärung ge— funden haben. Die gesamten Verkehrseinrichtun zen ergänzen si dahin, daß nach Srten, wohin die Fernsprechverbindungen nicht ausreichen, leistungsfähige Telegrapbenverbindungen geschaffen worden sind, die dann hauptsachlich auch für den Privaiperkehr aus— Enutzt werden müssen, da dieser im Fernsprechverkehr hinter dem Presseverkehr zurücksteht. Im Fernverkehr mit Berlin werden zurzeit Staatsgespräche schon innerbalb kurzer Zeit nach der Anme dung, Hressegespräche in 20 bis 50 Minuten erledigt. Immer— hin ist der Andrang in den Fernsprechleitusgen noch so groß, daß eine Einteilung beibehalten werden muß, derart, daß, abgesehen von Privatgesprtächen, auch Staats. und Pressegespräche nicht länger als 6 Minuten dauern dürfen. Nur für dringende Staategespräche ist eine unbeschränkte Zeitdauer zugelassen. Zu wünschen übrig läßt noch der Ortsfernsprechyerkehr, weil die einzelnen Beamtinnen noch zu stark belastet sind. Durch die neue Erweiterung ist zwar gegen früher eine Entlastung eingetreten, es sind aber weitere Bauarbeiten im Gange, die ein baldige Entlastung auf ein erträgliches Maß herbeiführen werden. Der gesamte Verkehr hat seit dem Be— ginn der Tagung der Nationalpersammlung eine erhebliche Steige— rung erfahren. Im Fernverkehr werden jetzt täglich 3060 Ge— spräche gegen früher 1780 abgewickelt. Im Ostsvertebr ist die Zahl der täglichen Verbindungen 7000 auf 16 006 gestiegen. Di Gebühreneinnahme im h ich voꝛ

3. hm. Fernspi hl erkebr hat sich von 871 9. auf 4391 M täglich erhöht. früher 6

ich

ͤ Im Telegrammvertehr sind ; . lenra: ume mit 182069 Wörtern verarbeitet woiden; die Leistung ist au täglich 000 Telegramme mit 37500) Wörtern gestiegen Y voller Nu nutzung der gejchaffenen Neueinrichtungen könnten täglich rund 290 009 Telegramme mit etwa 1 000 000 Wörtein verarbeitet werden. Die Leistung jedex Funkenstation beträgt in der Stunde 1000 Wörter bei Handbetrieb und 2500 Wörter bei Maschinenschnellbetrieb. Die Einnahme an Telegramm gebähren ist von 375 täglich auf 2600 ½ gestiegen, mithin die Gesamteinnahme an Ferinsprech, und Telegramm— gebühren von 12465 S6 auf und 7000 6 täglich. An Personal sind früher beschäftigt gewesen im Fern fprech— dienst 61 und im Telegraphendienst 19, zufammen 80 Beamte, Be— amtinnen und Aughelfer. Es werden jetzt beschäfigt im Fernsprech— dienst 209, im Telegrayhendtenst 174 und im Funkendienst 15, zu⸗ sammen 395 Beamte, Beamtinnen und Aushelfer. Dle laufenden Mehrkosten für die Unterhaltung der gesamten

in r ichtungen und die Aufrechterhaltung det Betriebes betragen täglich rund 11 400 6. Demgegenüber steht, wie oben erwähnt, nur

eine tägliche Einnahme von 7600 ..

n , n ,

e —— CNV ᷣ—̃ r

, fi and Söndbsahen, gif here u gebote, Veclust⸗ n undsachen, Justellungen n.,

8. Verkãufe, Veryachtungen. ,, xc.

86. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren. .

d. Fomman itgesellschaften auf Aktien u. tiengesellschaften

——

Dffentsich

b. Die Po st.

Auch auf die postalischen Einrichtungen Weinars ist die National- versammlung von großem Einfluß gewesen. Mit dem Zuzug der Abgeyrdneten, der Pressevertterer, der Reichs beh orden, des vandes« jigerkorps und all der sonstigen mehr der went zer zuge börigen Per sonen setzte schlogartig ein gewaltiger Poftverkehr ein, der vorläufig noch immer im Steigen begriffen ist. Das Postamt in Weimar be— müht sich mit Ersolg, ihm gerecht zu werden. Zi ei Haut tforderungen mußten zunächst befriedigt werden, ehe an den Ausbau der Ver⸗ kehre s nrichtungen herangegangen werden konnten der Be amten⸗ und Raumbedarf. Die Beamtenschatt des Postamts, dit vor dem Kriege rund 200 Köpfe betrug, wurde dem Bedürfnis entsyrechend auf nabezu 300 erhöht. Bemerkenswert ist, daß es sich ermöglichen ließ, noch 70 aus dem Milisärdienst entlassene Soldaten und Arbeits⸗ lose als Aushilfskräfte einzustellen. Schwieriger war die Raumfrage zu lösen. Dag neue, joceben erst im Rohbau fertiggestellte Post—⸗ gebäude konnte nech nicht benutzt werden, und im alten Posthause mußten im zweiten Geschoß die bis dabin noch zu Postzwecken benutzten Räume dem Fernsprechbetrieb üÜüberlassen werden. Um Platz zu schaffen, wurde die Packkammer geräumt und in die vom hiesigen Kultusministerium bereitwillig zur Verfügung gestellte Turnhalle des Seminars verlegt. Nun konnten im Post⸗ amte die für den zu erwartenden Verkehrsandrang notwendigen neuen Schalter für die Auflieferung von Postsendungen und Telegrammen und zur Auskunfterteilung eingerichtet und auch die fonstigen für den inneren Betrieb erforderlichen Räume hereitgestellt und hergerichtet werden. Dann ging es an die Verbesserung und Vermehrung der Bestelleinricktungen und an den Ausbau eines Botennetzs zur Ver⸗ bindung zwischen dem Postamt und den neugeschaffenen Versebrs« punkten der Stadt. Als solche hat das Fostamt die Zweig⸗ postämter im Schloß, im Theater und in Ehrirgsdorf eingerichtet. Das Zweig postamt im Schloß besorgt für die dort unter⸗ gebrachten Reichsbehörden die Annahme und Auegabe ven Post⸗ sendungen und die Annahme von Telegrammen und hat Tag und Nacht Dienst; außerdem werden dort die Kuriere, die den unmittel⸗ baren Verkebr zwischen den Ministerien in Berlin und ihren Ver— tretern in Weimar vermitteln, abgefertigt.

Das Zweigpostamt im Theater dient so recht aus⸗ ichließlich den Bedürfnissen der Mitglieder der Nationalpersammlung; bei dieser Anstalt können sie ihre Pestsendungen aufliefern und in Empfang nehmen. Damit die Abgeordneten ein für den parlamentarischen Postverkebr befonders geübtes und mit ihren Wünschen und Gewohnheiten vertrautes Personal vorfanden, wurden zu diesem Zweigpostamt der Vorsteher und ein Teil

8 trül Reichspostamis qus Berlin

der Beamten des früheren

rufen. Fuͤr den Postv

3weigpostamt in G

reichen Zuspruch. Nicht unerwähnt

Verkehrsmittel, das mlung in Dienst gestellt hi einen täglich zweimaligen Luftvostverkehr

7. ö 3 naeFE*ο0 Fr 8or 83 Riis en 3 z6paketen befördern die Flieger

51 1 6412 ; eingerichtet und

Um ein wältigenden Postverkehr zu geben, seien folgende Zahlen angesührt: Es beträgt die Zahl der täglich eingegar genen und abaesandten Briefsendungen rund 63 g00 gegen 50 3660 täglich vor dem Kriege, der täglich eingegangenen und abgesandten Zeitungen 13 322 gegen 925 täglich im Monat Januar, der täglich eingegangenen und ab⸗ gesandten Pakete 2079 gegen 1495 täglich im Monat Ignuar, der fäglich eingegangenen und W

abgesandten Wert⸗ und Einschreibbriefe 1146 gegen 829 läglich im Monat Januar.

Der tägliche Barumsatz besäuft sich 75 (00 M im Monat Januar, die täglichen Einnghmen an Post⸗ wertzeichen auf 4144 M gegen 2833 4A im M Januar.

Die Monatseinnahme an Zeitungsgeld ist Februar gegenüber dem Vormonat um rund 3

Diesem erfreulichen Einnahmezuwachs gegenüber stehen natur— gemäß auch sehr gesteigerte Ausgaben; so betragen die täglichen Mehrausgaben allein für das verstärkte Personal rund 3000 .

Sandel und Gewerbe.

Die Große Berliner Straßenbahn schlägt laut W. T. B. 71 vH gegen 4 vH für die Aktie vor.

Der Aufsichtsrat der C. D. Magirus A.⸗G., Ulm a. D., hat laut W. T. B.“ beschlossen, in der auf den 10. April nach Ulm a. D. einzuberufenden Generalveisammlung vorzuschlagen, für das Jahr 1918 18 vH (Vorjahr 221½ vH) für die Attie auszu⸗ schütten.

Wien, 14. März. (W. T. B.) Ausweis der Oesterreichisch⸗ Ungazischen Bank vom 28. Februar 1919. Alle Summen in Tausenden von Kronen. (In Klammern: Veränderung seit de 23. Februgr 1919.) Anlagen. Metalls J Kronenwährung, Gold in Barren, in ausländischen und Handels— münzen, das Kilo fein zu 3278 Kronen gerechnet, 262 034, wechsel auf auswärtige Plätze und ausländische Noten 17 3539, Silber⸗ kurant⸗ und Teilmünzen 56 742, zusammen 336 165 (Abn. 2 501), Kassenscheine der Kriegs darlehenskasse 449 355 (Zun. 275), Eskont⸗ Wechsel, Warrants und Effekten 2 808 331 (Abn 98), Darlehen gegen Handpland 9 3198 927 (3un. 34 124 Schuld der K. K. öster⸗ reichischen Staatsverwaltung 606 060. Staatsverwaltung auf Grund besonderer Vereinbarung 22 034090, Darlehn sschuld der K. ungarischen Staatsverwaltung auf Grund be⸗ sonderer Vereinbarung 10 374000 (, —), Effekten 54 g44 (Abn. 389), Hypothekardarlehen 276 484 (Abn. 453), Kassenschemn⸗

k

3 8

Auzeigenpreis für den Naum einer 8 gespaltenen Ginheitszeisle o Pf.

Mnußerdem mird auf den Anzeigennreis ein Tenernngszuschlag van 2 v. H erhohen.

bleiben darf, daß auch das neueste Flugzeug, für den Postverkehr der National,; d zwischen Weimar und

. Mo 6 2 anschau 2 Weimar zu be⸗

127600 M gegen

m Stande vom Holdmünzen der

Gold⸗ Darlehensschuld der K. K.

/

nzeiger.

forderung aus der K. K. Staatsvemwaltung 4325 3987 (Abn. 18 261), Naßenscheinforderung an die K. mn , Staats herwaltung 2 öoh0 e d (än, 10 451) andere Anlagen äh at] (bn, 45 a2] -— Verbindlichkeit en. Aftlenkar tal 21h doh Ne erbefen ds 42 00, Vagknotennntauf. 37 66g 6gh Cn, 46 889). Giteguthaben und fanstige ofort. fällige. Verbinde icht ten 72158 869 5 5 Pfanchrirse. im Undaufe 269 439 . R= e nun igüuf ils 3 (abe. 28 173), Fon tige Verblndiichteiten 172 813 (Ahn. 10 616). Steuerfreie Banknoten resetve 2 085 105 (3un. 1696 884).

Madrid, 12 März. (W. T. B) Ausweis der Bank von Spanten vom 8. Mänz 1919. (In Tgufend Pesejgs) Gold im Jrland 2225 7656 (gegen die Vorwoche bn, 6, Gold üm Ausland S8 959 (Abn. 2 046), Baworragt in Silber usw. 64e 52 (Abn. 2 653), Wechselbestand 28 121 (war herstẽmmelt Lombard 330101 (Zun. 165 228), Wertpapiere 11712 (Abn. 147), Noten nmlauf 5 476 549 (Zun. 18 711), Fremde Gelder 166089 644 (3ün. 170 2).

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Wien, 20. März. (W. T. B.) Bei äußerst beschtänktem und teilweise stockendem Verkehr war die Börse vorwiegend schwach veranlagt. Verstimrnend wirkten die Meldungen über die Absichten Italiens und die vom Staatssetretär für Finanzen angekündigte tun⸗ lichst rasche Durchführung der Vermögenssteuer. Sowohl; in der Kulisse als im Schranken überwog andauernd Verkaufslust, se daß die wenigen Umsätze n weichenden Kursen stattfandeh und schließtich die tiefsten Kurse in Geltung blieben. Auf dem Anlagemartte blieben a nen im Kurse gur behauptet. Goldrenten aber lagen chwacher. .

Wien, 20. März. (W. T. B) (Börsenschlußkurse. ) Türkische Lose 23 C006 Orientbahn 1710,00, Stagltzbahn 84 9090, Südbahn 53,25. Desterreichischer Kredit 6420), Ungarischer Kredit Sö3 C0, Anglobank 42509. Unionbank 57200, Bankverein 463 C0, Länder⸗ bank 456, o, Tabakattien I67 *, Alpide Montan 83 66, Prager Eisen 2580,60, Rima Muranver —, Skodawerke 743350, Salgo Kohlen —— ,. Brüxer Kohlen —— Galizia 1430 09, Waffen 19015, 900, Lloyd Aktien 300500, Poldihütte Daimler 670 99. Desterreichijche Goldrente 127, 00, Oesterreichische Kronentente 87, 50, Februgrrente 88, 99. Mairente S7, S5, Ungarische Goldrente —, Üngarische Kronenrente 89,69

Wien, 20. März. (W. T. B.) Amtliche Notierungen der Devi sen zentrale. Berlin 20770 G., 263 20 B. Amfterdam 07 00 G. 808.90 B., Zürich 40357 G., 404 50 B., Kopenkagen lll ö0 G.,

512750 B., Stockholm bbs, 75 G., Fog 75 B. Christiana 537, 5o G.,

538.40 B. Marknoten 202,55 G. 203 95 B.

London, 18. März. (W. T. B.) H oo Kriegsanleihe 95, 3 oH Kriegsanleihe 873.

W. T. B. 21 C Englische Konfols

o/ g Argentiniet von 1886 —, 4 Y Brasilianer von 1889

409 Japaner von 1889 794. 3 o Portugiesen * 0 so Nussen von 1966 ——, 44 o Russen von 1999 Baltimore and Ohio Canadian Pacifie ——, Grie National Natilwayz of Mexieg 114, Pennfylvania —— , Southern Pacific Union Pacifte ——, United States Steel Corporation 160, Anaconda Copper —, Rio Tinto 667. Ghartered 210, De Beers 183. Gold fiel 111,3, Randmimes Lis sig. F Co Kriegsanleihe gh, 4 o/ Kriegsanteihe 101, 3340/0 Kriegsanleihe 873.

London, 19. März. (W. T. B.) Privatdiskont Zesie, Silber 473.

parts, 19. März. (W. T. B) 5 060 Franz. Anleihe S9 00, 4 0 Franz. Anleihe 72 05, 3 0/0 Franz. Rente 62,30, 4 0so Span. äußere Anleihe 105,75. 5 oo Russen von 1906 5k. 3 o Russen von 189.5 450 Turken unif. 72 00, Suez⸗Kanal 5220, Rio Tinto 1705. ;

Amsterdam, 19. März. JW. T. B.) Tendenz: Behauptet. Wechsel auf Berlin 25,00. Wechsel auf Wien 1195, Wechten auf Schwei; 45 75. Wechtel auf Kopenhagen 64 45. Wechsel auf Stockhoim 67 70, Wechsel auf New Jork 246, 60. Wechsel auf London 11 674. Wechsel auf Paris 423850. 5 M9 Niederl. Staatganleihe von 1918 947 Obl. 3 o Miederländische W. S. 623, Königl. Niederländische Petroleum 645. Holland⸗Amertka⸗Linte 4154. Niederland ⸗Indische Handelshant 2366, Atchison, Toneka u. Santa Fo 954, Hock Feland Southern Pacisie gs, Southern Railway 283 1. Union Pacifie 135. Anaconda 131 85, United States Steel Corp. 923. Französisch⸗ Englische Anleibe Hamhurg⸗Amerika⸗Line

Kopenhagen, 19. März. (W. T. B.) Sichtwechsel auf . do. auf Amsterdam 158, 09 do. auf schwenn. Plätze

4 / r h 3 a 101 h 0/9 Kriegsanleihe 101,

London, 19. März.

Hamburg 41 . 9 00, do. auf London 18,41, do. auf Paris 67, 50, do. auf Antwerpen

67, 00 ;

Stockholm, 19. März. 8 T. B.) Stchtmechse! auf Berlin 37,50, do. auf Amsterdam 145.50, do. auf schwelzer. Blätz. 73 50, do. auf London 17,17, do. auf Parig 63,00, do. auf Brüssel 61650.

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 198. März. (W. T. B.) Kupfer per Kafse 3.

Liverpool, 18. März. (W. T. B.) Baum wolte, Umatz 2000 Ballen, Einfuhr 21 590 Ballen, davon 17 409 Vallen ameri- kanische Baumwolle. Für Mär 16,48, für April 15, 83. Texas 8, Brasilianische 16 Punkte niedriger.

Liverpool, 19. März. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaßtz 5000 Ballen. Einfuhr 3009 Ballen, davon 200 Ballen amerk⸗ kanische Baumwolle. Für März 1647, für April 15.50. Teras Superior 3— 13, übrige Teras 28 Punkte niedriger, Bra— silianische 17, Indische 13— 18 Punkte höher. .

Rio de Fan etro, 17. Mätzt. (B. TW. S) Kaffee. Zufuhren: in Rlo 7000 Sack, in Santos 24 000 Sack.

. . P 28 8 61 ö? 326

e 2

——— ——

8. Errerds. und Wirt schgftegeno n . . Niederlassung ze, von Rechtgan wälen. 8. Unfall und Juhaltdttätg⸗ 33. Verst ö 9. Banlaugwelse. .

10. Verschledene Belanntwachungen

—— . 6 ü

h nnter uchung⸗ siaͤchen.

K Erster Strafsenat, in 183602] Ste ckhrles

Ens Ludwigs der 2. M.. J. Tompagnte vember 1918 und

verhängt. Es wird ensucht,; ibg iu ver— bafsen und an die nächste H zum Weitertransport bierher abzuliefern. werden aufgehoben. Beschreibnng! Alter: 19 Ihre, Ko ib. Statur klein, Augen; braun, Mund; gew., G rh ße i m pd cin, Haare: dunkel, Nase gewöhnlich, G fihtsferbe, hann, ache deut ch, Kleidung;: Mil tranzag, ane Gchlrmra ßtz. Im Felde, den 1. Mer 181. Gertcht der 45. Reserped w fion. Abtlg. III Tgl. 41 / 159.

In der

ls3012. Beschluß. CO. 72. 18. VIII. 2012. wir) auf Grund der S5 689 ff. des Militä=— In der Strafsache gegen den Fabrikaaten strafgesetzbuch; sowie der 55 356, 380 am 29. 1. 1886 ju Sande, Wilbilm Soeltriag bon Radevormwald der Müilnäistrafagerichtsordnung der Be⸗ schuldigte hlerdurch für fahnenfl ichtig er⸗ 28. 3. 1877 zu Argitlund, und 2 St.“ G. B. hat das Reichsgericht, klärt und sein im Deutschen Reiche de⸗ nicht öffentlicher findliches Rermögen mit Beschlag belegt. ; 2 ry Sitzung vom 23. Dezember 1918 auf den Gegen den unten beschrlebenen Musketler Anirag des Angeschuldigten vom 18. No— ken des Oberzescht. Neserveln fan terieregimente Nr. 210, welcher anwalts vom 19/17. Desember 1918 he- flüchtig ist und sich verborgen hält, ist ie schlossen: Das Verfahren wird eingestellt; Untersuch ung: baft wegen unerlanhter Ent ; der gegen den A geschulntgten erlaffene fernung und mllitärtscher Unterschlagung Hafthefebl nebst Steckbrief so vie die Be⸗ ö .

schlognahme fei es Venn enz, angeordnet Abt. 402, wegen Fabnenft icht, wird auf 25. 8. Bh zu Ffestrüp, er tit e bern sd, s, H, gd, , der Fe, e e, gr, er fen, geben 10 I 8 N 9b in e , 11) CGhriftia G iisfen sen Rlelsen, ge heren em 18 S Fenz N

wegen Hochverraitz aus 5§§5 86, 81 Nr. 1

llitärbebörde durch Beschluß dom 2. Notzember 1516, Grund r §9 Gehringer.

sos Fahnen luck dert tenag rar mesg lagnahme nsr fa gen.

ꝛr atersuch un ga lache gegen ben

Bafr. Dang & anlsen. M. G

geb. 12 4. 99 zu Grbnnebeck R 1

zuletzt in Bülderup, wegen Fahnensluchi, 14. 1. 18984 ju Brendstrupfeld,

7.

Osnabrück, den 14 März 1919. Gericht der 16. Div.

1884 ju Alt

S3651 Fahnen suchtserklürumg. leger Stanislaus Ghobhhnugtt, Flieger, 8) 69 ff. V.. St. n 63. B. sowie

schuleige jür fahnenflüchtig erklärt. AUnenstein, den 13. Mär 191. 20. Gericht der 37 Diyistoꝛ.

m

ven ]

R. 26,

Hrtanhe gegen:

2) Andreas Christian Schack, geboren 3) Jeg Faͤllesen Thiesen, geboren am

4) Hantz Jörgen Mink, geboren am 16) 4. 3. 1872 zu rVadegaard l,

5) Jeng Jensen, geboren am 22. 9. Hadergleben.

6) Martin Hansen Ttyßen, geboren 1 29. 9. 938 31 ö ter Ni In der Unterfuchnnge acht gegn, den am 1 I , e in geboten Jes Jeffen Brügg, geboren am

Leg

. . ö 4 ka aner up, gebeten Die vam Gerlcht der stellp. z Inf⸗ am 6. J. 86 ju Scherr heck.

18) Appel vorenzen Nieten Eten ger, laß Kyldelund, geboren am geboren am 21. 3. 34 zu Ullerup,

14) Peter Sorenen Platz, geboren am

1. 6. 75 ju Tyistrup,

medager,

garden, geboren am v

15) Karl Ehrigtausen, geboren arm aderg Peter Clausen, geboren , 18) Hanz 333 irre lfen, geboren am 11 10 87 ju Flensburg. 21) Nig Jessen, geboren am 18. 2. 95 25 5. 83 zu Somme . i fen . 3 -. li, . ö au en. 3 . * lengb urg, ren 18. März 1910.

6. 2 1888 ju Reisby, am 26. 2. 89 zu Lilholdt,. 17) Ghrittian Hanen Polke, geboren am I7. 5. 95 zu Jast; ron, am 32 1. z in Jaber gleben, 19) Peter . len Rofsen, geboren 20) Audregg Cs riltsen Ketelsen, ge= horten am 4. 8. 95 zu und, f zu Heedafeld 6 . 2 8 24) Niels Gan . geboren am sigerklärungen bezw. sen siad wieder Gericht der 13 Dip Fon.