1919 / 69 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Mar 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Dae mm mem, ere.

Bekanntmachung. Den Metzger Wilhelm Buscher, Essen⸗Dellwig, Tonner⸗ sttaße 194 babe ich zum Handel mit Lebeng⸗ und Funtermitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs wieder zugelassen. Essen, den 20. März 1919. Die Staͤdtische Polizeiverwaltung. J. A.: Dr. Helwm.

Bekanntmachung.

Auf Grund des 5 1 der Bundesratsverordnung zur Fern⸗ haltung unzuperläslsiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (R⸗G.⸗-Bl. S 605) ist die Metzgerei des Emil Ger⸗ hardus in Scheuerfeld wegen Un uverlässigkeit im Handel vom 17. März ab auf die Dauer von 8 Wochen geschlossen worden. Altenktcchen, den 17. März 1918.

Der Landrat. Busch.

Bekanntmachung. Der Ehefrau des Au gu st Lo os, Kleestraße 45, h ier wohn⸗ haft, ist auf Grund der Verordnung vom 23. September 1915 jeder Hande! mit Nabrungs- und Genunmitreln und mit sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen ,, untersagt worden. Sie hat Handel auß— geübt, ohne im Besitz der eiforder lichen Erlaubnis u sein. Die Kosten dieser Bekanntmachung fallen Frau Loos zur Last. Barmen, den 20. März 1919. Die Polizeiverwaltung. Dr. Hartmann.

Bekanntmachung. Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 25. S yptember 1915 (RGI. S. 605) habe ich dem Kaufmann Gu st av KGarfch in Neu Diering« hausen den Handel mit Lebens, und Futtermitteln aller Art, wegen Unzupenlässigkeit in beuug auf diesen Handels⸗ betrieb mit sofortiger Wirkung untersagt. Gummersbach, den 4. März 1919. Der Landrat. Haarmann.

Bekanntmachung.

Dem Roßschlachter Eduard Petzold, bier, Feldstraße Nr. 20 haben wir heute auf Grund der Bekanntmachung zur Fern haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 den Handel mit Lebensmitteln jeglicher Art, ins⸗ besondere mi Fleisch, untersagt.

Harburg, den 18. März 1919.

Die Polizeidirektion. Dr. Behrens.

Bekanntmachung.

Dem Schlachter Ludwig Stephan, hier, See hafenstraße Nr. 8 haben wir hente auf Grund der Bekanntmachung zur Fern— baltung unzuverlässiger Personen vom Hindel vom 23. September 1915 den Hande mit Lebensmitteln jeglicher Art, ings—⸗ besondere mit Fleisch, untersagt.

Harburg, den 18. Mär 1919.

Die Polizeidirektion. Dr. Behrens.

Bekanntmachung.

Dem Karl Lies, hier, 1. Wisstorferstraße Nr. 10, haben wir heute auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzu⸗ verlässißer Personen vom Handel vom 23. September 1915 den Handel mit Lebensmitteln jeder Art untersagt.

Harburg, den 19. März 1919.

Die Polizeidirektion. Dr. Behrens.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Willy Gärtner, hier, Lin enstraße Nr. II, haben wir heute auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuperlässiger Personen vom Handel vom 23 September 19 5 den Handel mit Lebensmitteln, insbesondere mit Fleisch⸗ und Wurstwaren, untersagt.

Harburg, den 19. März 1919.

Die Polizeidirektion. Dr. Behrens.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesraté verordnung vom 23. September 1916, betreffend die Fernbaltung unzuverlässiger Perfsonen vom Handel RGB. S. 603), habe ich dem Metzger Fritz Regert jowie dessen Vater dem Rentner Robert Regert, beide wohnhaft in Berg- ho fen, Hindenhurgstr. durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Fleisch und Flesischwaren wegen Unzu— verlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Hörde, den 18. März 1919.

Der Landrat. Dr. Luckhaus.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betr. die Fernhaltung unzuverläsiger Personen vom Hindel (RGGl. S. (On, habe ich den Ebeleuien Händler J. bann Jähnert und Johanna, geb. Schaar, Hörde, Roonstraße 17, durch Verfügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegen⸗— ständen des täglichen Bedarfs, insbesondere mit Back waren und Mehl, wegen Unzuperlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbeirieb vom 25. d. Man untersagt.

Hörde, den 20. März 199.

Die Polizeiverwaltung. Der Erste Buͤrgermeister. Schmidt.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. März 1919.

Am 23. März fand in Spaa keine Vollsitzung der Waffenstillnandekommissieon statt, da der General Nunart telegraphisch nach Paris berufen worden ist. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, ist der Grund seiner Ab⸗ reise unh kannt, sie dürfle vielleich im Zusammenhang mit der Pe ssinach icht stehen, doß am 24 März in Parit erneut über die Polenfrage verbandelt werden soll Es ist an umehmen, daß auch in den nächsten Tagen keine Vollsitzungen stat finden we den, doch wird über die wichtigsten Fragen ein Notenaus⸗ tausch erfolgen.

Kundgebungen zugegangen, in denen der uneischütierliche

führung des Brüsseler Abkommens für rund 35 Millionen Dollar Nahrungsmittel aus amerikanischen Quellen und für

Lieferung bereit seien. Die deussche Regierung werde um Mitteilung gebeten, wenn die im Krösseler Abkommen als Bezahlung hierfür vorgesehenen 11 Millionen Pfund Sterling Gold in Biössel eintreffen würden.

Da die Ueberführung des Goldes nach Brüssel, wie der Entente bereits mitgeteilt wurde, am Mitwoch, den 26 März, erfolgen wird, sa dürfte mit dem Beginn der Lieferung der oben erwähnten Levensmittel in kurzer Zeit zu rechnen sein.

Der deutsche Vertreter in Spaa hat der interall ierten Unter kommission für Kriegsgefangene eine Note übersandt, worin erneut auf die traurige Lage unserer Kriegsgefangenen hingewiesen und um schleunige Ab⸗ hisfe ersucht wird. Ja der Note heißt es laut Meldung des „Wolfsschen Telearayhenbüros“ u a.:

Die deutsche Regierung hat durch ihre Gesandtschaft in Bern eine Reibe von Berichten erhalten, die schweizerische Vertieter über kürzlich unternomm ene Besichtigun gen französischer Kriegegesangenen⸗ lager erstat'et haben. Daraus geht hervoi, daß in vielen Lagern zum Teil infolge der Ueberüllung durch neu angekommene Gefangene, zum großen Teil aber anch durch die Eigenmächtigkeit und die baß— erfüllte Gesinnung der Kommandanten sehr ernste Mißstände herrschen, gegen die von den französischen Behörden nichts oder zu wenig gesch ebt.

Das neue Offizierslager im Derartementsgefängnis in Car— cassonne ist völlig unserig. Ein Krankenhaus ist nicht vorhanden. Auch Oefen fehlen, und die in Aussicht gestellte Zahl ist so gering, doß nur ein Teil der Räume geheizt werden könnte. Zahnärztliche Pflege wind nicht gewährt. Es gibt keine Möalichkeit, irgendwie zu baden. In dem alten Lager Carcassonne ist das Mebiliar völlig unzureichend. Zahnärziliche Pflege fehlt auch hier. Die Brause ist in Unordnung. Singen, selbst mit leiser Stimme, ist neuerdings verboten. Die den Offizieren beim letzten Besuche schweizerischer Vertreter gemachten Versprechungen sind nicht gehalten worden.

In Ozeß wird Selbstveimaltung der Kantine angeblich aus Rücsicht auf die Offiziere nicht gestattet. Es besteht keine Möglichkeit, Brennholz zu kauen. Spaziergänge finden nicht statt. Die Be— schaffung von genügendem Petroleum soll vom Wohlverhalten der Osfiziere abhängig gemacht we den.

In dem Mannschafislaager von St. Martin de herrscht schmerer Wassermangel, der die Benutzung der Brause fast unmöglich macht. Es fehlt an Strümpfen. Die Decken sind sehr dünn und klein.

In dem Lager zu Orléans sind die Arrestiäume dunkel und un⸗ heizbar. Brausen und Ahtritte reichen nicht aus. Der Krankenraum hat keine Betten. Die Durchgangsgefangenen sind in einem großen unheizbaren Zelt untergebracht und müssen auf losem Stroh mit nur einer Decke liegen. Es mangelt ihnen an Wäsche; zum Teil haben sie auch kein Eßgeschirr.

In der Kaseine Nichpnse (Rouen) schlafen die Kriegsgefangenen auf loser Holzwolle. Als Eßnäpfe dienen noch immer verrossete Gas⸗ matfenbüchsen Zahlreiche Kriegsgefangene können nicht nach Hause schreiben, weil im Lager seit vier Monaien keine Postkarten zu er⸗ halten sind.

In dem französischen Kriegsgefangenenlager Annecy liegen etwa hundert Kriegsgefangene in einem Klostergebäute. Viele haben keine Pritsche und schlafen auf dem Boden, was besonders in der Kapelle, die Sleinsußboden hat, gesundbeissschädlich ist. Eine Heizeinrichtung ist nicht vorhanden. Die Verpflegung ist unzureichend und wird immer schlechter. Die Folge ist, daß viele Kriegsgefangene beim Rück marsch von der Arbeit aus Hunger der Ohnmacht nahe sind.

Die deutschen Kriegsgefangenen in Tou nai (Frankreich haben aus Deutschland seit langer Zeit weder Nachrichten noch Pakete er= halten. Vom Aufsichtspersonal, das aus Franzosen und Belgiern besteht werden sie mit Kolbensch ägen und Fußtritten mißhandelt. Die Mißhandlungen erfolgen meist, wenn die Kriegsgefangenen vor Erschöpfung zusammenbiechen. Der Musketier Brand wurde mit zwei Bajeneitstichen in der Brust in das Lazareit gebracht, wo er 6 Januar starb. Anscheinend ist er einem Posten zum Opfer gefallen.

Die deutschen Kriegsgefangenen in der französischen Kriegs⸗ gefangenenkompgnie 114 in Belfort haben bei einer schweren Grippe⸗ epidemie nur ganz unzureichende ärztliche Pflege erhalten. Soweit sie überhaupt im Lazarett untergebracht wurden, wurden ihnen die Betistellen forigenommen, und sie mußten auf dünnen Strohsäcken auf dem Zementsußboden liegen.

Auf Vorstellung der Deutschen Regierung bei den alliierten Staaten hat sich die amerikan sche Regierung, wie „Wolffs Telegrapheybüro“ mitteilt, dahin erklärt, daß der Verwalter feindlichen Eigentums keine neuen Maßnahmen gegen feindliches Privateigentum in den Vereinigten Staaten ergreife, obschon er in gewissen Fällen Liquidatione⸗ pläne, die er vor Abschluß des Waffenstillstandes begonnen habe, fortsetze.

Die Geschäftsstelle des Auswärtigen Amts für die Friedens verhandlungen beschäftigte sich gestern mit der Besprechung über die Wirtschafteinteressen in den Ländern des ehemaligen Rußlands und über die Art, wie sie etwa bei den Friedensverhandlungen zu berücksichtigen wären.

Das Büro des Reichspräsidenten gibt belannt, daß dem Reichsprästdenten täglich aus der Ostmark wie aus dem Westen des Reichs in sehr großer Zahhl Kundgebungen öffentlicher perschaften, privater Verbände und öffentlicher Versammlungen zugehen, in welchen gegen die Abtretung deutscher Landesteile an Polen sowie des Saar— gebiets an Frankreich Einspruch eihoben und der feste Entschluß bekundet wird, mit allen Kräften diese Gebiete dem Deutschen Reiche zu erhalten Bei der großen Menge dieser Telegramme und Schreiben ist es dem Reichspräsidenten nicht möglich, alle Kundgebungen einzeln zu beantworten; sie werden als Material für ie Friedens verhandlungen verwertet. Die Bevölkerung dieser Landesteile könne aber überzeugt sein, daß der Reichspräsident jeden mit den für uns wie für uns re Feinde verbindlichen Punkten Wilsons unvereinbaren Versuch, deutsche Gabieie ab⸗ zutrennen, mit Entschiedenhe t bekämpfen und jeder Ver⸗ gewaltiaung deutscher Volksteile energischen Widerstand leisten wird.

Dem Auswärtigen Amt ist dem „Wolffschen Tele⸗ graphenbüro“ zufosge ebenfalls in den litzten Tagen aus allen Teilen Westpreußens eine Fülle von telegnaphischen

Wille der westpreußischen Bevölkerung zum Ausdruck gebracht

Der Vorsitzende der britischen Kommission in Spaa teilte am 23. März in einer Note mit, daß in Aue⸗

rund 20 Millionen Dollar aus britischen Quellen zu sofortiger

wird, ihr Heimatland, welchetz von einer überwiegend deutschen Bevölkerung bewohnt ist, und in dem die deutsche Kultur seit Jahrhunderten ihre schönsten Pflegestätten hesitzt, mit allen Misteln gegen etwalge Lostrennungsgelüste von fein d⸗ licher Seite zu verteldigen. Angesichts der großen Zahl dieser Kundgebungen sieht sich das Auswärtige Amt leider außen siande, jeder eir zelnen Gemeinde und j⸗dem einzelnen Veibande für dasz Bekenntnis der Treue zum deusschen Vaterlande zu danken. Es schöpft aber aus disem machtvollen Appell an die Ge⸗ rechtigkeit die sichere Zuve sicht, doß sich aach bei unseren Feinden mehr und mehr der Endroäck hefestigen wird, doß ein dauerhafter Friede niemals bisteh nn kann, wenn festgesü te nationale Bande gewoltsam zerrissen werden. Der Verlust von Westpreußen würde sür die Bewohner dieses schönen Landes und für das deuische Volk in seiner Gesamtheit ein unerträglicher Zustsand sein, mit dem sich keine deuische Regierung würde abfinden können.

Ueber die Lage an der Ostfront berichtet „Wolffs Telegraphenbüro“ wie folat:

An der schlesisch böähmischen Grenze wurde eine eigene Feld⸗ wache südlich Friedland von Tschechen beschossen.

Von allen Teilen der posenschen Front sind Patrouillen⸗ vorstöße und kleinere Angriffe der Po!lMen zu berichten; die Stimmung unserer Truppen ist daber äußerst erbittert, vor allem im Netze⸗ Abschnitt süd ich Schneidemühl Bremberg, gegen den sich die häufigen Vorstöße gerichtet baben. Im Abschntit Thorn wurden von zwei zu den Polen entsandten Parlamentären der eine nach Ueberschreiten der Grenze getötet, der andere verwundet.

Im Baltikum sind Truppen der lettischen Regierung bis an die Eckau östlich und nördlich Mitau gelangt.

(

Der Deutsche Industrierat hat an den Präfidenten des Reichsministeriums laut Meldung des „Wolffschen Telegrophenbüros“ folgende Eingabe, betreffend Ab⸗ trennung der Rheinlande, gerichtet: .

Nach Mitteilungen aus dem besetzten linksrheinischen Gebiet beabsichtigt die Entente das linke Rheinufer unter Aufrichtung einer Rheinzollgrenze politisch und wirtschaftlich für eine Reihe von Jahren vom Deutschen Reiche zu trennen und die Wiederzugehörig⸗ tet zum Rech einer späteren Volksabstimmung vorzubehalten. Der Deutsche. Indussrierat als Vertietungstömpeischgft, der ge- samten dLeuischen Indusnnie legt gegen diese Bestrehungen die schärfste Verwahrung ein. Er weist auf die unermeßl chen Schädigungen hin, die bei einer Verwirklichung der feindlichen Absichten für das deutsche Wirtschaftsleben und damit für das gesamte deutsche Vaterland entstehen würden, Schädigungen, die um go nachhaltiger empfunden werden würden, als bei dem augen- blicklichen Tiesstand unseres Wirtschaftslebens eine Wiederaujrichtung sich nur dann eimöglichen lassen würd. wenn alle bisher vorhandenen Kräfte mit äußerster Anspannung diesem Ziele dienstbar gemacht werden können. Die Besorderheit der rhemischen Industiie und ihie große Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft sind zu be⸗ kannt, als daß es erforderlich wäre, noch ausdrücklich zu beionen, in wie hohem Maße gerade mit diesem Industriegebiet die Hoffnung auf ein Wiederaufblüben unseres Wirtschasislebens ver— hunden ist. Ein auch nur zeitlich begrenzter Verlust diests Wirt- schafisgebiets würde zu unahsebbaren Folgen fühlen. Aber auch mit Rezug auf eine spätere Zeit scheint uns die Durchführung der feindlichen Päne von unheilpvollster Bedeutung zu sein. Infolge der Errichtung der rheinischen Zellgrenze würde eine Trennung der links⸗ rheinischen Industrie von ihrem bisherigen Haupt bsatzgebiei eintreten, die zwangsläufig eine Annäherung an die westlichen Länder herbei jühren müßte. Dies aber wäre gleichbedeutend damit, daß eine spätere Volksabstimmung über die endgültrige Staatszugehörigkeit der linken Rheinlande zuungunsten des Reiches beeinflußt werden de. Der Deutsche Industrierat gibt daher der Gwartung Ausdruck, daß die Regierung des Deutschen Reiches den Bestiebungen der Entente mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln entgegengetreten wird.

Der Provinzialausschyß der Rheinprovinz hat vorgestein nachstehende Entschließung einsummig gefaßt und 6. i her zal sowie der Wafsenstillsitandstommission über⸗ mittelt:

Der Provinzialausschuß der Rheinprovinz erklärt sich ein stimmig und entschieden gegen die Abtrennung der Rheinprovinz oder einzelner ihrer Teile und fordert die uneingeschränkte Aufrcchterballung ihrer bisherigen politischen und wirtscatuchen Bez'ehun gen. Der Provinzial ausschuß spricht die be stimmle Eiwartung ans, daß die Reichsregierung diesen Standpunkt mit allen Mitteln zur Geltung bringt.

——

Auf Grund des § 2 Abs. (4) der Eisenbahnverkehrs—⸗ ordnung hat das Reichseisenbohnamt unterm 13. d. M. mit Gültigkeit bis duf weiteres fol ende Aenderung des 58 63 in der Eisenbahnverkehrsordnuyg verfügt:

Die Eisenbahn ist nur insoweit verpflichtet, Güter zur Beförde— rung anzunehmen, als die Beförderung sosort erfolgen kann. Sofern zwingende Gründe des Betriebs oder das öffentliche Interesse es er— fordern, ist die Eisenbahn berechtigt, die Annahme von Sendungen ganz oder zum Teil einzustellen oder die Reihenfolge in der An— nahme und Beförderung der Güter zu bestimmen. Die Maßnahme ist erforderlich, um bei dem jetzigen Zustande des Vertehrs wesens noch für eine Uebergangszeit den Vertehr entsprechend der Dring« lichkeit der Bedürsnisse des Wirtschaftslebens regeln zu können.

Durch Aenderungen und Ergänzungen der 88 56 (6), 58 (3) und 77 (2) ist ferner den Eisenhabnen zur Vermeidung von Störungen des Betriebs das Recht eingeräumt worden, eine beantragte Gewichts feststellung auch aus Betriebsrüdsichten, und zwar sowohl bei Stück— gütern als auch bei Wagenladungen, abzulehnen.

Duich Einschalten der Worse „und Ladungen“ hinter „Stüäck⸗ güter' im 5 Z (1) haben die Eisenbahnen außerdem die B fugnis erhalten, im Interesse des Wagenumlaufs auch Ladungen säumigen Empfängern zwangsweise unter Kostenberechnung zuzuführen. Schließlich hat das Reichseisenbaknamt verfügt, daß der ur— srrünglich nur für die Dauer des Krieges vorge chene Zusatz bei §z 62 (8) über die ladefertige Bezettelung der Siückgüter noch bis auf weiteres aufrecht erhalten bleibt. Dagegen sind die für die Dauer des Krieges eingeführten schärferen Bestimmungen über die Erhebung von Standgeld an Sonn- und Festtagen IZusätze zu den 58 63 (6) und 17) und 80 (4), (5) und (6) wegen der veränderten Arbeits verhältnisse aufgehoben worden.

Die Versügung ist in Nr. 60 des Reichs⸗Gesetzblatts vom 19. d. M. veröffentlicht.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ ist es technisch unmöglich, die Wahlen zu den Arbeiter⸗ räten, die am kommenden Sonntag, den 30 Mäiz, vorge⸗ rommen werden sollten, für die Landkreise Teltow-⸗Beeskomw⸗ Charlottenburg und Niederbarnim in so kurzer 3 voꝛzu⸗ bereiten und durchzuführen. Infolgedessen in die Wahl auch für die Stabt Berlin gegenstandslos geworden.

Hamburg.

Bei den vorgeßrlgen Wahlen zum großen Arbeiter⸗ rat ensfielen, wie „Wolffs Telegrophenbüro“ meldet, von 100 Sitzen 240 auf die Sozialdemokraten, 37 auf die Umab⸗ hängigen, 25 auf die Kommunisten und 9g8 auf die Bürger⸗ lichen und Sondergruppen.

Gesteimn sind non Hamburg neun Lebensmittel schiffe nach England abgegangen, womit bis jetzt die Zahl 35 erreicht worden ist Der zur Hamhurg-Südameni⸗ fanischen Dampfschiffahrtsgesellschaft gehörige Dampfer „Rio Negro“, der am Sonnabend ausging, hat auf der Nordsee Schaden an der Maschine erlitten und mußte am Montag nach Hamburg zurückkehren.

Oesterreich und Ungarn. Die „Staatskorrespondenz“ veröffentlicht eine ausführliche

gung der Vorgeschichte der vor gestern erfolgten Abreise des früheren Kaisers. Danach sollten schon im Dezember des Vo ihres angesichtß der von monarchistischen Kreisen in der Schweiz bei den Ententemächten entfalteten Agitation für eine unter der konstitutionellen Herrschaft der Habsburger zu errichtende Donaguförderation Schritte der deutsch— österreichischen Regierung in Eckartsau unternommen werden. Infolge der Ertrankung des Kaisers, sowie der He— denken der Schweiz, den Habsburger aufzunehmen, wunde die Augtragung der Angelegenheit einstweilen verschoben. Seit der einstimmigen Bestätigung der republikanischen Ver⸗ sassung Deutsch-Oesterreichtz durch die konstitnierende National * = 4 1 . versammlung war etz klar, daß die Anwesenheit eines Kauers, her auf sein Thronrecht nicht verzichtet hatte, in der Republik Ugzukömmlichkeiten schaffen mußte Die Staateregierung wurde in dieser Auffassung durch die Fortdauer der Versuche monarchistischer Kreise, die Ententemächte für die Habsburger zu interessieren, sowie durch die Bedenken einzelner Nanonen und Sukzessiongstaaten gegen die weitere Anwesenheit des Erzhanseg auf dem Boden Deutsch⸗Oestrrreichs bestäntt. Hierzu trat der Umstand, daß ein Zweig dieser Familie sich nicht enischließen konnte, den italienischen Fürstentäe!, den er trotz der mehrfachen Verwahnungen der ztalienischen Regierung fortführte, abzulegen. Die deutsch-öslerreichische Republik hatte alle Uisache diese geschichtliche Ungehörigkeit, die sär Italien von jeher ein Aergernis gewesen war, auf ihrem Boden nicht aufrecht zu erhalten. Die Regierung mußte daher auf dem unzweideutigen Thronverzicht des ganzen habs burgischen Hauses und auf dessen Ausreise bestehen. Die Staatsregie ung ließ hierüber den in Wien weileanden auswärtigen Ver⸗ tretungen keinen Zwelfel. Dazu kam, daß die Aufrechter haltung einer, wenn auch bescheidenen Hofhaltung in Eckartsau inmilten der eigenen Not der Beyölkerung für die Um— gebung und das Proletariat Wiens eine ständige Reizung bildete. Der von der englischen Regierung nach Schloß Eckartgzau beorderte Obersileutnant Strutt überzeugte sich selbst, daß die Lage dort als unhaltbar erscheine. Die enalische Regierung wandte sich daraufhin wegen eines Amiylg für Kaiser Karl und seine Familie an die Schweiz, wolauf eine zustimmende Erklärung des Bundesrats er— solgte. Ja Kenntnis von der Bereitwilligkeit der Schweiz kündigte der Staate kanzler dem Oberstleutnant Cunningham an, daß die Stgatsregierung gächster Tage die Ab⸗ setzüung der Dy astie in der Nationalversommlung zur Entscheidung bringen müsse. Am 21. März richtete der Odberstieutnant Strutt ein Schreiben an die Staate— kanzlei, in dem er die Bereitstellung zweier Hofzüge für eine die stliche Reise der englischen Miösion nach der Schweiz ver⸗ langte. Tieses Schreiben nahm nicht Bezug auf den ehemaligen Monarchen; eher ließ die Gestaltung der Dinge in Budaxesi

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vermuten, daß die Budapester Vertreter der Entente ihre Ab⸗ reise sichern wollten. Da die englische Mission beide Züge für sich selhßst in Ar spiuch nahm und für ihie Sicherung duch eigene Truppen sorgte, hatte die deutsch⸗önerreichische Re. ieryno keine Uisache mehr, sich mit der Abrese des früheren Kisens zu befassen. Der Staate kan zler beschränkse sich darauf, den Oberst⸗ leutuant Strutt darauf aufmerkam zu machen, daß für die Ausfuhr ven Veimigensschaften bestimmte gesetzlich Vor— sch iften bestünden, die eingehalten wer den müßten. Davor, daß ein Zug für die Ahreise des früheren Kaisers benütz werde warde die Staassfanzlei um 6 Uhr Abends vom Staatsamt für Ver kehrswesen verständigt Die Darlegung sch ießt mit der Feststellung, daß die Ausreise des früheren Kaisers und seiner Familie austzschließlich unter Veranwortung der enalischen Regierung erfolgt sei.

Wie die „Reiche posi“ meldet, werden die in Deutsch— Oesterreich seßhaften vier Erzherzöge in (inem besonder, Atie an die Staatskan (lei den seierliche- Verzicht auf alle Thronausprüche und sonstigen Vorrechte aussprechen.

Nach einer Meldung des „Ungarischen Korrespondenz— büros“ herischt in der Provinz, amt ichen Berichten zufolge, überall Ordnung und Ruhe. In den meisten größeren Städten haben die Sozialisten die Verwaltung übernommen und ein Direksorium bestellt, in Keeskemet ist außerdem ein Bauernrat gebildet worden.

Großbritannien und Iriand.

Tas „Reutensche Bin o“ ersährt, Laß für die aus dem Aus⸗ lande kommende Nachricht, daß die Mächte beschlossen haben, die Blockade Oesterreich⸗ Ungarns aufzuheben, in London noch keine amtliche Resiätigung eingettoffen ist. Tatseche ist, daß von dem Obersten Wutschafte rat in Paris vor einigen Tagen der⸗ artige Voischläge gemacht worden seien. Es wurde ein stimmig heschlossen, daß die Blocklerung des gonzen früheren öster— reichischen Staates aufgehoben werden soll, falls der Oberste Krlegsrat nichts dagegen hat. Die Blockade der Tsch'cho— Slowakei ist schon vor einiger Zeit aufgehoben worden. Dies

habe inen Cinfluß auf die Flage der Lebensmittel, für die die Blockade beretis zu bestehen aufgehört hat und brauche auch nicht notwendig zu bedeuten, daß Rohßioffe geschickt werden.

Die englischen Behörden haben dem „Daily Expreß“ zu⸗ folge eine bolschewistische Verschwölnng ent zeckt Am Sonnabend, wurden Nachrichten aus Räaßland aufgefangen, aus denen hervorgeht, daß Agenten Lenins und Trotzkis in neutralen Häfen angekommen wären und vergebliche Versuche machten, Paͤsse nach verschledenen Teilen Englonds zu er— halten. Diese Agenten verfügten über große Mengen Propa⸗ gandaliteratur. Der englische Geheimdienst verhinderte die

Ankunst der bolschewistischen Agenten.

Im Unter hause erklärte der Parlamentssekreiär des Lebensmitel ministeriums, daß noch keine Lebens⸗ nittel nach Deutschland gesandt, worden sien, mit Ausnahme des von den Alliierten. be, setzten Gebiets; es würden auch keine geschickt werden, ehe nicht die deunsche Reuterung, die Bedmn, gungen des Schiffs- und Finan abkommen s erfüllt habe. In Rotterdam lagerten bereits Vorräte, deren Absendung von der Erfüllung der erwähnten Bedingungen abhänge. Nach Deutsch⸗ Oesterreich seien einem Bericht des Vertreters des Leben mitteskon rolleurs beim Obersten Wirtschafttzrat zufolge ungefähr 45 000. Tonnen Lebengmistel nach verschiedenen Pläpen ab⸗ gesandt worden und dort bereits eingetroffen.

. ; . . Im Oberhause gah Lord Curzon über die Lage 9 ͤ 3 ür nan F in Aegypten laut Meldung des „Reuterschen Bürotz“ folgende Erklä ung ab: . . Die Nachrichten aus Aegypten seien weniger ernst. In Kairo hätten kleine, hauptsächlich von Studenten veran staltete Kundgebungen flattgefunden. Im ganzen hertsche in Kino und Alexandrien Ruhe, In den Provinzen sei es zu heftigen Ausbiüchen gekemmen. Sowohl wie in Pöbel systematisch und offenbar

; 3 ; . . 1 in Ober⸗ wie in Unterägypten habe de

ö. . 1 9 1454 ze Gisenbahnstrecke 1 nach (inem sorgfältig vorbereiteten Plan die Eisenbahnstrecken an , . K . ; 2 . Ferlgn r enstangs 321 gegriffen, die Schienen aufgerissen, die Telegraphenstangen umgelegt

f ö! . 6 ro 1385 vi sbsr und mehrere Eisenhahnstationen niedergebrannt. Jetzt liefen wieder

Züge zwischen Kairo und Alexandrien und Kaird und dem e n. ö ö. 8 F ö ö 9 5 19 y 8 90 Kanal, aber die Eijenbahn⸗ und Telegraphenverbindungen in Oberägypten seien unterbrochen. Die DOitsperbindung

ohsschen Verbindungen wurden mit Hilfe von Flugzeugen und diaht'loser Telegraphie aufrecht erbalten. Mer, Charakter der jüngsten Kundgebungen sei mehr räuberisch als politiich gewe en. ö In Tantah und Zagazig sowie in anderen Orten plünderten Lie Auf⸗ ssändischen dis europäischen Läden. In gewissen Bezirten habe die Bewegung die Form eines Pächteraufstandes geen die Landbesitzer angenommen inen ernsten Charakter habe die Lage dadurch er⸗

en, daß einige Beduinen stämme sich an den Unruhen bexeiligten.

. gte weiter, daß viele ägyptische Beamte Jowie ie Armee und i sich gut gehalten bätten. Loygle Clemente sät ihr zur Wiederheistellung der Ruhe. Die engl Megierung wi s freudig begrüßen, wenn die ägyptischen Min Ruschdi id Adli Pascha nach England kämen, um

. wa ,, ,,, w die zutünffigen Bez zu Aegypten und die Ver⸗ ar,, , 5 X Kkokor or fassungsresorm in Aegyyt brechen. Min den Urhebern, der Unruhen könne nicht verhandelt werden. Ikre Anwesenheit in Eng and würde in Aegypten als ein Zeichen dafür aufsgesgßt werden, daß

892 3 ? Ke 9 36 sn gI62zY Verantworlichkeiten in Aegvpien autz

Enaland geneigt sei, seine geben. ö. . Sch weiz.

Der Bundespräsident Adar hat nach einer Meldrmmg des „Wohffichen Telegngphenbüres“ das Schreiben detz deutschen Reicht präsidenten Ebert, in dem dieser ihm seine Wahl und seiönen Amigzantritt angezeigt haue, mit einem warm gehaltenen Handschreiben beantwortet. Damit hat die Schweiz als erher auswärtiger Siaat die neue deutsche Reichsregierung förmlich anerkannt. .

Wie die „Schweizerische Depeschenggentur“ meldet, ist gestern vormittag der ehe maltge Kaiser von Oester⸗ de ich mit Familie und großem Gefolge in Kuchs auf

j 33 . s ri znsr schweizerischem Boden eingetroffen. Ein schwe ize rische; Dffigzter und der Legatione sekretär Dr. Boehringer begaben sich in den

und begrüßten den Kaiser offiziell. Dann fuhr der

Mareck wohnen wird.

Koloniales.

In der bteilun Berlin ⸗⸗ lol der Deutschen Kolonialgesellüichatt F ö 8 91. 2 f * .. 8 l 22. März der Gouverneur von Deutsch Ostafrifa Dr. Schnee

n, , , , 2 einen Vor rag Ude

er die wirtschaftrichen Leistungen uns erer Ostafrikaner während des Krieger

Er wies

zunächft auf die glänzende wirischaflliche Entwichlung Deutich Ostafrifas vor dem Kiilge hin. Mit Kregsbeginn war das Schutzgebiet auf allen Seiten vom Feinde umgeben und oöllig von den Außenwelt ahgeschnitten. Sowol die Truppe wie die europäische Bevölkerung mußte ausschließlich aus dem Lande selbst ernährt werden, während bis dahin ein be,

nächtlicher Teil auch der Nah mittel für die farbigen Askari w wboitor 9 39 9 ü ny or be var und die Planiagenarbeiter übe e ein etührt worden war.

13 5. ö; . 5 rp m 839 scharen wurte nig, die

Organisierung großer Träger die inzen Lande die Nahrungsmittel, n ei Dirse, 1

ung die Eiweilerung des Ankäues der Eingeborenen an zen und Kartoffeln in den dafür geeigneten, zum Teil entlegenen Höhengebieten. Auch sejnen Bedarf an Zucker, Kaffee, Salz konnte das Schytzgebiet selbst decken. Sogar etwas Kakao war vgr⸗ banden. Von ebenso großer Bedeutung für das Leben der Gunopäer in einem Lande mit Malaria wie Deutch Ostafrita war die Ghinin⸗ frage. Da die Chininvortäte nicht genügtens, wurde, aus votr⸗ handenen Beständen von Chinarindenbäumen Chinin mit Ersolg in ausrtichenden Mengen hergestellt. Weiter wurde eder gegerht und murden Schuhe angefertigt. Die Mittel dazu lieferten, die Häute von den großen Rinderherden des Schutzgebiets, sowie an

Gerbstoffen Mangroveminde und Gerbeigkazie, Es wurden aus der

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in der Kolonte angebauten Baumwolle mittels neukonstzuierter Handspinmäder und Har dwebnüble Stoffe hergestellt. Auch die Teutschen Frauen in 2stafrika haben sich durch Stricken von Strümpfen, durch Herstellung von VDörröbst ufw, sür eie Trurpen große Vendienste erworben. Es worden Keren aus Wachs, ferner Oele und Fette aus veischiedenen Pflanzen, Seife unter Benutzung von So a aug dein deu chen Rafronsee, Zigarren aus einhemmischem Tabak, Alkohol auf Palm⸗ wein Und verschiedenen Kornarten hergestellt. Schließlich wurde Geld aus Messing gemünzt, und Goldmünzen wurden aus Gh lde ge prägt, das aus den Goldbergwerken Deutsch Ostafrikas stammte. Auch in Herstellung von Telegraphenlinien ron Schienen wegen und anderen tech⸗ nischen Sachen wurde seweit das Material reichte Bedeutendes geleistet. Der Vortragende kam dann gu die gegenwärtigen wirtschaftlichen Zustände zu sprechen, Die Engländer haben Tie deutschen Dondels⸗ häuser geschlussen, die Pflan ungen unter Zn gn ve m ait ung ge⸗ nommen, nr ein Tril der Pflanzungen, vor allem die mit Sisal⸗ hanf bebaulen, ist verpachtet, während der größte, Teil unbenutzt daliegt. Die Zivilpersonen wehrfähigen Alters sind größten⸗ tells nach Aegypten und anderen Gegen den geichafft und dort interniert. Die wirtschastlichen Leistungen im Kriege waren ur möglich infolge der willigen Mitwirtung unserer Eingeborenen. Dies ist die beste Widerlegung Ter feindlichen Lügen über angeblich schlechte Behandlung der Eingeborenen durch uns. Im Kriege wurde die Fumane Eingeborenenpé litik des Friedens nach Möglichkeit westerge führt. In den Schutzgebieten hat der Gouverneur neben der Zwilgewast auch die oberste militärische Gewalt. Dies ermöglichte, die

2.

Zivilkbern altung in Deulsch Osiafrika auch während detz Krigges auf⸗·

kommt, eine glänzende ,, ,. Weiterentwicklung nehmen und die Rehstosfpersorgung der He ; 1 wird. Ver Voitragenke brach schließlich die Hoffnung. . 59 Grwartkung aus, taz Deutsch Ostasrika in un ere e fit . . Der Vowmpand, daß wir nicht geeignet seien zu kolpnisteren und . geborene zu behandeln, ist n, . unjerer wörischaltlichen un kulturellen Erfolge und der Hal Hzrenen ; des Krieges zu adenscheinig, als daß er von unseren ö. ö. Ernst gebraucht werten könnte. Kommt der Tag. an 2 r in unfere Kolonie zurückkehren“, schloß der Redner, . bin ich vollkommen sicher, daß wir von der Bevölkerung Deutsch DOstafrikas mit offenen Armen empfangen werden“.

Vehngdt weienn ch erleichtenn

tung unserer Eingeborenen während

würden. Dech weit gefehlt. ar 4 W. T. Br* melkket, die Erlaubnis zu der Sa mm. ung im besetzten Gebiet verweigertz, Es nir demtt Ill einem großen Teil deulscher Bürger unmöglich sein, ihrem Mitges ahl für die' im Feind ezland befindlichen Brüder dutch eine Shen: e Außt⸗ druck zu geben und zur Linderung ihres schweren Lolses beizutragen.

kriegsblinde sehr erleich können, bes wirtscha n., wie spielswesse in Baden und in Deutsch⸗Desterreich bestehen; Für Nor eulsch⸗ land bat'e der Graf Hochberg auf eine Anregung de WMrliner, Blinden. arztes Professers Dr. Silex schon im Sommer 197 die Krieg s⸗ blenden chule Halbau i. Schtes. geschaffen. Diese Schule hat auch

echt zu eihalten und die Verwaltung durch die bewährten, das Vertrauen der Eingeborenen genteßenden Verwaltungs beamten weiter führen zu lassen. Der Krieg hat aber außerdem den Kew els gelle fert daß datz Schutzgeßiet noch über weit größere natürliche Hilfsquellen her⸗ füßt, alß die Friedenzerfahrungen erkennen ließen. Es ist sicher,

Wohlfahrtspflege.

Die französische Kommission in Spaßa war gebeten werden, die

Zustimmung Marschall Fochs dazu einzuhglen, daß die Sam im lungen des deutschen Hilfswerks für Kriegs und

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3ipelgefangene auch im besetzren dent schen Gebiet ö. s. ö 8 7 7 1 9 1 50481 beranstaltet werden können. Es durste J,, daß hiergegen kaum Bedenken bestehen und die Franzosen 6 so vf ge⸗ führt? Men schlichkeit durch die Ginwilligung Prakttisch beweisen

Marschall Foch hat, wie

. 5r f . . Die Erfahrung der letzten Jahre bat gezeigt, daß vielen

6 n Landwirten die Rückkehr aufs Land tert wid, wenn sie für die Arbeit, die sie nech leisten onderg geschust werden. Das ist die Aufgabe der Lan d= frlichen Kriegsblinden schulen, wie sie bet⸗

1918 mit dem besten Erfolge gearbeitet. Jetzt mußte sie geschlofsen werden, weil Halbau verkaust worden ist. Der Re ich sau sschuß der Kriegsbeschädigten fürserge ist bemüht. einen anderen Besitz zu sinden, auf dem für einen oder zwei Sommer ine landiirtschaftliche Kriegsblindenschule eingerichtet werden kann. Alle Auswendungen, die dutch diese Schule entsteben, werden aus öffentlichen Mitteln. getragen. Hier ist Gelegenheit gegeben, den Kriegsblinden zu helfen, nicht mit Geld, sondern mit einer Tat. Wer nimmt die lan dwar 1schaft⸗ kiche Kriegsblindenschule vom Mai des Ra hres an in feinem Landbefitz auf? Anfragen und Aneibietungen find an die Reichsgeichäitsstelle des Reichs ausschusses der Kriegs- schädigten fürforge, Berlin W. 10, Königin⸗Augufta⸗Straße 19, zu (W. T. B.)

Kunst und Wißssenschaft.

Der Generaldirektor der Staatlichen Museen in Berlin gibt folgende Besuchs ordnung für den Sommer 1919 belannt ö. Das Alte und Jeue Mufenm, das Kaiser Friedrich Und Kunst⸗ geweibemuseum, Tas Muscum sür Völkerkunde somie die Sammlung ür Deut che Volkskunde sind an den Sonn lagen. und an den z. Tagen der höheren Feste im April bis September von 19 bis 3 Uhr geöffnet. Montags bleiben die Museen wegen der Reinigung geschlessen, ausgenommen hiervon ist das Musemm zur Völlerkunde, das Montags geöffnet und dajür Dienstags gelchlossen wird, KUamit Wechen tos stels eines der Museen an der Königgrätzer und Prinz Albrecht Straße dem Publikum zugänglich iß. An den ü brigen Wochentagen welken die Musten um 10 Uhr Mengenz geöffner und um 3 Uhr gesichlossen. Die Biblrothek des KRunstgewerbe⸗ Musteums ist wecheniags von 10 bis Uhr getffnet. Am Karheitag, am 1. Osterseiertag, am Himmelfahrtstag und am 1. L fingstfejer tag Musern geschlessen. Der Besuch der Museen ist un⸗

bleiben dle entgeltlich. Bedeutende Entdeckungen im Polgrgehiet. Vie Polarforschung ist in den letzten Jahren zwar nicht besonderẽ lälig gewesfen, hat aber wenigstens im amerltgnischen Eimer Fort- schritte erzielt. Unter den dort ausgeführten Forschungsreisen hat die dez Amerikaners NMacMillan bisher nur geringe Beachtung gefunden. Ein ausführlicher Böricht, den die Zettschisst der Geograph schen Gesellschaft? für Girkunde vermittest, veisucht diese Vernach⸗ lässigung gutzumachen. Die Reise begann an der Nord. mesttüste Grönlands bereits im Herbst 1913 und ist bis 1917 sast ununterbrochen fortgesetzt worden. In dem zunächst durchforschten Gebiet feblte es nicht ganz an Bewohnern, aber bie vor Torbanderen Cstimos haben, was ihnen gewiß nieht zu ver übeln ist, keine sestn Wohrsitze, sondern zi hen mit Rücksicht auf das Klima und die En ährnng hin und her, wobei sie sich jedoch an feste Plätze halten. Ver Meeregatm zwichen der gr önlaͤndischen Küfte und dem Gllesmereland, der sonst stets frei gefunden wunde, blich während der genzen dieijäbrigen Zeit deß AMufenihalls der Forscher fest vem Eis blockiert. Woche Ergebnisse werden päter die Forscher von zwei meteorblogischen Staticnen mitzuteilen haben, die in verschiedener Höhe angelegt würzen. Bircher läßt sich rur sagen, daß ort, ein regelmäßiger Wülerungswechsel statisindet, je nach der Vorherrschaft von Nord⸗ oder Sätmwwind. Der Nordwind bringt klares uhnd beständiges Wenger, ker Sidwind eine Sieigerung der Tempergtur mit Schweefällen. Das Gllesmereland, das eine Insel von freilich erheblicher Aus- dehnung darstellt, hat einen außerordentlichen Aufbau. Nach einen Fiord im Innern stürzt es in der mächtigen Höhe von 1600 m fast sentrecht zum Meer ab. Hier hatte die Expedition ein Kohlen lager aufgefunden, das freilich keine Aussicht auf wirtschaftliche Veiwertung breit. Seibftverständlich wurke die Rerse auch dazu benutzt, nach bem von Pear „entdeckten Croöckerland auszuschauen, von dem aber ine Spur nachgewiesen werden konnte, so daß eary wohl einer opiischen Täuschung zum Opfer gefallen sein muß. Der Neben. hähler Pearyz. Col, wird durch die Forscher von neuem als Sqdiwindler en tlarpt, für den er freilich schon lange gehalten worden ist. Mar Millan will nämlich durch phorographijche Aufnahmen einen kundigen Beweis dafür erbringen, daß Cool nicht nur niemalß am Nordpol gewesen sei, sondern die Landichaf! tKilder, mit denen er sein Reisewerk verziert hat, an der Osttüste des Ellermerclandes gewennen hat, daz vom Pol rund 1200 kim entfernt liegt. Ein weiteres an. sehnlichet (Eigens, der Nieise ist, die Grforschung der dortigen Gletscherwelf. Da innerhalb eines beschränkten Gebirts nicht wen iger als 5 Gletscher gezählt wurden, wo vor einem halben Jahrhunzert rur beobachtei worden waren, wird gefolgert, daß die Ver⸗ gletscherung in der Arktis beträchtlich zugenommen bat. worauf übrigens auch Feststellungen in Spitz bergen verweisen. Die Gletscher sind dabei von gewalliger Größe. Einer von ihnen besitzt die Brette

von 36 km.

Literatur. kJ Wunder im Sanden. Märkisch. Wanzertngen von Arthur Nehb än, B. 1 erlag *

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tdrich erlin- Steglitz (Preiz geh. 3. 9 e, Se Legdor Fontane in. . 2 n, Meanrk*e dig Gchtn der nahe 81 r ö 8 . entdedte, ᷣ. Maler und Dichter erst auf terksam geworden, in gleichem Maße aber p roße 5

daß Deuisch Ostafrika, wenn etz wieder unter deutsche Verwaltung

und weiteren Umgebung Ber! . unbestreilbares Verdienst Arthur Nehbeins, besonders in einer Zeit, ba

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