1919 / 72 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Mar 1919 18:00:01 GMT) scan diff

e, den Berliner Umzug dem beutschen Volke in so ver— lem Bilde zu zeigen. (Sehr richtig! und Zustimmung rechts.) 5 klagen die Regierung an, daß sie das Deuische Reich verfallen ßt und seine militärische und wirtschaftliche Kraft duich die Mevolutmon zersetzen ließ, so daß ihr nur noch papierne Proteste Übrig bleiben. Das Gericht des deutschen Volfsgewißsens wird päter ent cheiden, wo die Reichsmehrer und wo die Reichs zerstörer (Lebhafter Beifall rechts) Ich möchte schließlich noch inzufügen: Aus der Rete des Herrn Ministeipräsidenten und aus Der Rede des Vertreters der Sozialdemokratie ging gegenüber der en ein Zug der Drohung hervor. Ich kann der Regierung und den H der Linken versichern, daß wir uns duich feine Drohung abhalten werden, unsere politische Pflicht J tug und die Regierung zu bekämpfen, wo wir der Ansicht sind, ht 9 schädlich durch ihie Maßregeln wird. (Lebhafter Beifall re

Aba. Dr. Pa chnicke (Dem.): Die Denkschrift über die Kriegs nanzen ist ein politisches Dokument ersten Ranges. Sie legt über— chtirch dar, was ein unglücklicher Krieg bedeutet. An dtesen Ziffein Narf kein Poluiker und Historiker vorübergehen. Besonders empfehle ich das Studium Ticser Denkschrift den Alldeutschen angesichts der unheilvollen Rolle, die sie während des Krieges und schon vor dem Kriege gespielt haben. (Sehr richtig!

6s) Der Abg. Schulz hat für seine Partei das werspolle kekenntniß abgelegt, daß auch sie die Revolution nicht gewolll End elner jublgeren Entwicklung den Vorzug gegeben hätten. Das ift auch unleie Meinung. Graf Posadoweky wird einmal gründlich drüfen mössen, warum sich die Dinge so anden entwickelt hahen, (Sehr richtig! links.) Eine Hauptursache der Revolution war, daß die Parteien, deren Wortführer er ist, nicht begreifen wollten, die inneren Wan lungen, die sich während des Krieges in der geistigen Verfassung unseres Volkes vollzogen batten und woll= ken mußten, daß diesen Parteien glle Zugeständnisse in, der nneren Poligik jahrelang veiweigert hatten sehr wahr! links), und daß sie ihnen erst ahgerungen werden konnten, als es zu spät war (lebhafte Zustimmung links). Die Parteien der Rechten wollen nicht den ursaͤchlichen 3 sammenhang zwischen dem Krieg und der evolution vergess n. Wir haben 5 in der Hand, bei der Soniali⸗, gung eine Grenze zu ziehen (Rute rechts: abwarten h, und wir weiden diese Grenze ziehen. Wir wissen das Eigentums⸗ recht zu lespektieren. Hei den Aufwandsgeldern für den Reichs. präͤsiden ten werden wir die Pauschale in ibre Bestandteile e r. und eine Scheldung eintreten lassen, zwischen dem per⸗ önlichen und dem schlichen Bedarf. In Zukunft soll in den NWeichtämtern bürgerliche Einfachheit herrschen. (Sehr richtig! links.) ie nationale und internationale Stellung des e, , n, 1 aber in Betracht gezogen werden. An den bisherigen Ministen⸗ ö. werden wir festhalten müssen, schon mit Rücksicht auf die

wertung des Geldes Die Wohnungtentschädigung von 20000 erscheint uns jedoch zu hoch. Wir weiden auch prüfen, wie es mit den Yensionsverhältnissen im neuen parlamentarischen System be⸗ stellt sein soll. Wir tönnen es nicht veranmworten, daß jemand, der in jängeren Jahren ine höhere Sigllung kurze Zeit be—⸗ kleidet, nun auf Lebengzeit eine hobe Pension erhalten soll. (Sehr richtig) Wir hoffen, daß der Luftpostdienst nach allen Michtungen Deutschlands möglichst bald durchgefübrt wijd und erwarten eine zweckmäßige Entscheidung der Frage, wie weit in diesem Betrieb die private Initiative beizubehalten ist. Unsere Beamtenichaft, der wir für ihre Leistungen während het Krieges großen Vanß schulden (lebh. Zustimmung), muß endlich

eine wirtschaf!lich gesicherte Stellung erhalten und ein Beamten recht, daß ibre Poritüche Freiheit sichert. (Beifall) Wir haben

in der Rede des Ministerpräsidenten Scheidemann nichts Unwürdiges und auch nichts Ungeheuerliches gefunden. Er hat die monarchistischen und militaristischen Demonstralionen mit Recht verurteilt (Beifall Unke), wenn er in diese Zurückweisung eine gewisse Schärfe rg hat, es ist da bei der Lage, in der wir uns befinden, wohl begrelfli (Beifall link.) Aus den Worten des Grafen Posadowgiy klang der Ton ber Seh niucht nach den Zuständen vor der Revolution. Er ist nicht berech⸗ tigt, seine Erklärung im Namen des deutichen Volkes abzugeben. (Lebh. stinunun Iintè) 2 nur im Namen der Minderheit, die er vertritt. ĩJ ute Zustimmung links. Rufe rechts: einer großen Minderheit!) Gz handelst sich nicht darum, daß die Regierung und die Mehrheits⸗ varteien gewisse Acußerungen nicht vertiagen könnten, sondern darum, daß eine Aktion, die den einhelligen Protest des deurschen Volks gegen die imperialistischen Pläne der Entente zum Ausdruck bringen sollie, gemisbraucht wurde zu einer Ovation für Herrn Ludent orff (Sehr wahr! ga) Das ist es was auch wir bedauern. Das Ausland weiß garnicht, daß eg sich bei den Demonstranten um eine kleine Minderheit handelt. Ggz benutzt solche Vorgänge zum Beweis für die Behauptung, daß bei uns der Geist des Militarismus nicht erstorben ist, darin liegt die Gefahr solcher Vorgänge. (Sehr richtig! Unks.) Es ist sehr . zu vrüten, ob ein Gerichtshof die Stelle ist, vor welchem Angelegenheit Ludendorff verhandelt werden kann. Hier wird fich die Anklage nicht beziehen auf Verletzungen von Rechig⸗ vorschriften. sondern auf Verfehlungen und Unterlassungen politi⸗ scher Art. Darum ist zu erwägen, ob hier nicht die ge⸗ 161 Instanz ein unparteiischer Untersuchungsausschuß ist, von ganz gründlich zu verhandeln und 6 zu schaffen ist, w Schuld und Schicksal, bei dem bitteren e des Kriegetz mit einander verketten. Jetzt ist y, ,, uscht gekommen. Herr Graf Posadowsly, um für eine überwundene igform zu demonstrie en. Jetzt glt es, sich auf den Boden des Gegebenen zu siellen. Jetzt, wo wir in die Frieden verhand—⸗ lungen eintreten, gelt es, zusammenzuhalten zu einbeitlicher Ab wehr, die Sie eischweren dadurch, daß Sie solche Demonstrationen begünstigen. (Sehr richtig! links) Die solgenschwerste Ent⸗ sch idung steht bevor. G geht um Sein oder Nichtsein. Da soll alles vermeiden, was weitere Reizungen im Innern heivor⸗ 82 kann. Darum, meine Herren von der Rechten. stören Sie uns die notwendige y,, nicht durch unzeitige und gefäbr= liche onstrationen. (Sehr richtig! links.) Es gibt Dinge, die 7 bas deutsche Volk nicht nehmen läßt, das mag die Entente in 9 re Rechnung einstellen. Nur als geschlossenes Ganzes aber werden

Energie aufbringen, um Zumutungen ,, . die über

1 das erträgliche Maß hinausgehen. (Lebh. Beifall links.) . *. Hgase (4. Soß): Die Aufwandsentschädigung für 33 iichspräsidenten erscheint uns reichlich hoch R f , vor die Frage, ob wir der Regierung unser Vertrauen enten d

können. h politischen Zustände sind schlimmer als e

tes dem A Dr.

n ö Gesetz 1; Verfassung. In B 64 ; e der Roten

unistischen Partei

3.) .

werden. (Unruhe und laute Zurufe rechts.)

von Gilsa dem

ist das für Herrn

entwischt sei. darf sich niemand wundern, wenn enisprechende Gegenwirkungen aus 2 wir, lebnen die ( . nn in der Ablebnung beiter kon feren Halle K zum . 6. Mitiel. 6 35 562 Monar ! . bmen.

. werden. (Sehr richtig ) Verantwortung dafür aber a

d . 6 . nicht gekommen wäre, wenn die Bergarbeiter von den

9

es . e; d 5 ee Te hinausla z jeder des Arbeiters bh .

führung, des Standrechtes, denn selbst das Slandrecht setzt ein gerichtliches Verfahren voraus. Hier hatte jeder Soldat das Recht, jeden niederzuknallen, den er mit der Waffe kämpfend antraf. (Lärm bei den U. Soz) Wehrlose Gefangene, die sich schon ergeben hatten, sind medergeschossen worden. Es sollte eben kein Par dog gegeben werden. Das ist eine Barbarei. Die Garde⸗Schützendivision hat, den Befehl Noskes nech verschärft. (Hört, hört! hei den U. Soz.) Hunderte von Personen sind gegen das Gesetz hinge, richtet worden. (Pfutrufe bei den U. Soz.) Das grauenvollste ist der Mord (Zuruf rechtg: Oberstleutnant von Klueber in e, in der Flanzösischen Straße. Selbst bürgerliche Blätter haben das an— erkannt. Uebeiall, wohin die Truppen kommen, entsteht Unruhe. (Lachen.) Ich erinnere an Adlershof. In der Voltsmarinebivision wollte man die Garde der Revolution treffen. Die 24 Matrosen sind kalten Sinnes hingeschlachtet worden. Das paßt ganz zu der bestialischen Art, wie man Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet hat. Die Menschheit selbst ist durch diese Taten geschändet worden. (Zurufe: Klueber! Spartakuß) Die Syartakisten hatien am 6. Dezember den Kommandanten Wels in ihrer Macht. Ihr Gebäude wurde mit schwerer Artillerie beschossen,

obwohl es menschlich begreiflich gewesen wäre (stürmisches hört, hötth, wenn die Matrosen sich rücksichtslos ge— wehrt hätten und Wels zugrunde gegangen wäre. (Erneutes

stürmisches Hört, hört!! Es lebt Wels heute noch, so haben die Matrolen gehandelt. Hat Liebknecht auch nur je einen Menschen angef. ßt? (Zurufe rechts: Er hat gehetzt.) er Anlaß zu dem Noekeschen Erlaß war das Märchen von Lichtenberg. Eine Art Progromstimmung ist dadurch erzeugt worden. Es war gar kein Spariakistenputsch, sondern in Berlin ist es nur deshalb zu Kämpfen kommen, weil die Volksmarinedipsion und die Repubhkanische Soldatenwehr sich gegenüber den Freiwilligentruppen benachteiligt hielten. (Sehr richtig! bei den U.. Soz.) Die Ermordung des Oberstleutnanis von Klueber ist gewiß abscheulich, aber so ist es manchem ergangen. Polizeispitzel haben vielfach die Spartakisten erst aujgepuischt. (Lachen.) as ist erwiesen. (Gineutes Lachen. Zurufe:; Die, barmlosen Spartakisten) Auch die schlimmsten Unmenschlichkeiten der Spartafisten wären keing Enischuldi⸗ gung für die Regierungstruppen. Bei uns ist das zari⸗ stische System neu aufgelebt. (Widerspruch) Die Untersuchungs⸗ gefangenen werden mit Peitschen geschlagen, so daß die Anwohner das Jammern nicht hören können. Ein Untersuchungsgefangener ist im ej cngn is erschossen worden, nur weil er der Freund von Karl Liebknecht und der neue Leiter der Roten Fahne“ war. Die Nteaktign triumphiert wieder. Wir halten gewiß nicht viel vom bürger⸗ lichen Paüfismus, ab r wir achten und ehren den am Sonntag ange⸗ griffenen Piosessor Schuecking, der sich während des ganzen Krieges als aufrichtiger Mann gezeigt hat. Der Ministerpräsident unterschäͤtzt den Einfluß der Sonntage demonstran en, die er kleines Häuflein nennt. Es wäre eine gefährliche Selbsttäuschung, wenn man sich nicht darüber klar wäre, daß die Lüttwitz, Hülsen, Lettow⸗Vorbeck wie ein Mann geschlessen hinter Ludendorff stehen, wenn es darauf ankommt. (Sehr richtig! b. d. U. Soz.) Neben den Offizieren sympathisieren auch die Deutschnatignale Volfspartei, die Deuische Volkepartei und viele Mit⸗ glieder der übrigen bürgerlichen Parteien mit Ludendorff. Die Bafler Nalionglzeitung hat schon bei der Rückkehr Ludendorffs nach Deutschland ausgeführt, daf Noske und seine Drahtzieher ihrem 5 und Meister Ludendorff die Wege ebnen. Selbst der, Vorwärts“ hat jetzt endlich die

Gefahr erkannt, vor der wir stehen. Es ist meiner Partei niemals ein gefallen,

en, dem deutschen Volk das Recht zum Protest wegen Gewalitäligkeiten der Entente abzusprechen. Wir haben es vielmehr immer zum Protest aufgerufen, aber die Ansiifter und Stützer der deutschen Gewaltpolitik sind allerdings zu solchen 166 schlecht legitimiert. (Sehr wahr! bei den U. Soz. der Reichswehrminifter hat endlich ausgesprochen, daß wir mi Mußland zu friedlichen Verhältnissen kommen wollen. Ich frage aber das Auswärtige Amt und die Regierung, was sie zu diesem Zweck geian hat. (Sehr gut! bei den U. Soz. denn noch dauern, bis die Trupyen aus Rußland zurückgenommen Zurückgenommen an die

deutsche Grenze. (Erneute Unruhe rechts.

an. Heiterkeit. Es versteht sich von selbst, daß die Grenze . werden muß, aber man schützt sie nicht dadurch, daß man in dat fremde Land geht und dort den Kriegszustand verlängert. (Sehr richtig! bet den U. Soz.) Die „Frankfurter Zenung“ richtet am 19. März in einem überaus beachtenswerten Artikes an die Regierung die Frage, wie es eigent⸗ lich mit unserer Ostpolttik 6 Wir dürfen doch nicht übersehen, daß Ungarn von den Kommunisten beberrscht ist, daß über kurz oder lang auch in Rumänien die siegreiche Revolution den Kommunismus zur Herrschaft bringen wird. Wollen wir denn mit allen diesen Völlern des Oftens nicht in Verkehr treten? Nein, es muß unsere Auf⸗— abe sein, so schnell wie möglich einen solchen Verkehr anzu⸗ ahnen. (Sehr richtig! bei den U. Soz.) Alles was Reichsminister Erzberger über eine Kabineitsitzung am 12. Dezember berichtet hat ist absolut falsch. (Hört, hört! bei den Ü. Soz.) Eine Verbindung mit Rußland würde uns gegenwärtig von größtem Nutzen sein, denn Groß Rußland und die Ukraine tönnen uns sofort mit Roh 6 und später auch mit Lebensmitteln versorgen. (Sehr richtig! ei den U. Soz. Widerspruch rechtzß) Wenn die ‚Times“ erklart, Deutschland wolle sich mit Rußland gegen die Entente verbünden, so eikläre ich namens meiner Partei, daß wir gar nicht daran denken, ein solches Bündnis zu schließen, sondern daß wir im Gegenteil endlich auch im Osten aus dem Kriegszustand herauskommen wollen. Die Weltrevolution ist im Gange, aber sie wird sich nicht in allen Ländern nach dem russischen Schema vollziehen. Wirtlicher So⸗ zialismus allein ist die Befreiung der Menschheit. (Lebhafter Bei⸗ fall bei den U. Sor.) Reichswehrminister Noske: Wir wünschen gewiß ein gutes Verhältnis zu Rußland. Rußland verlangt aber von uns, daß wir vorher bolschewistisch werden. Das lehnen wir ab. Deutschland muß nach eigener Fasson selig werden. Die Antwort, die Major 8 Haase gegeben hat, war von mir verfaßt. Zurufe bei den U. Soz.: So sieht sie aus) In. der Antwort ist festgestellt, daß die „Freiheit! in gemeingefährlicher Weise die an sich schon gereizte Stimmung der Berliner Bevölkerung dauernd weiler schürt. Das weiß jeder Leser des Blattes. Nur Herr Qaase weiß es nicht. Bei nächster Gelegenheit wird ihm mit einem Schock Zitate gedient werden. Nun zu Palle. Der Eisenbahn⸗ verkehr zwischen Berlin und Weimar war a . Ver Streit hatte das Ziel, die Regierung und die Nationalversamm⸗ lung zu stürzen. Eisenbahnschienen waren aufgerissen, ein zuchi⸗ hauswurdiges Verbrechen. Wenn solche Verbrechen gegen die Regierung und gegen die Nationalversammlung verübt werden, so

Abwehr dieser Verbrechen Dinge vorkommen, die wir alle beklagen, dann vergießt Herr Haase Tränen. In Halle kam es darauf an, den Bahnverkehr schnell wieder . von Klueber in bestialischer Weise ermordet worden. (Psuirufe.) Andere Offiziere wurden schwer mißhandelt, und das unabhängige Blatt in Halle stellte mit Bedauern fest, daß einer dieser Offiziere (Pfuirufe. ) Wenn solche Gemeinheiten vorkommen,

für abe Arbeitern Schindluder gespielt 36. des 64 ö es

e wind denn mit den

nur zur Förderung der volitischen

b. e ern nicht belogen und betrog ln worden wären. s. hört, h . man dere, nene karage ier, e in nlose Streikz hinein, die darauf neue St ockschläge auf den J. und dann stellt Derr 6 wieder hin (Sehr gut) Dem Urteil Haases über

und vergießt Tränen.

Wie lange wird es

. Präs. Fehrenbach: Bitte, die Zwischenrufe zu unterlassen, die den Redner nur zur Ver⸗ längerung seiner Ausführungen zwingen. Das strengt ihn übermäßig

aase eine Wonne. (Sehr richtig) Wenn bei der

Dabei ist Oberstleuinant ;

die Truppen stelle ich das Urteil vieler Leute entgegen, die mir viel kompetenter erscheinen. Diese loben die Truppen: Es gibt eln fache Hunde, es giht Bluthunde, es gibt Schweinehunde und eg gibt Noskehunde. nn n, Gegenüber den Angriffen dez Vor redners möchte ich die außerordentlich verdien sivolle Tätigkeit und das besonnene und klare Urteil der Generale Maerker und Lüitwitz lebend erwähnen. (Beifall.) Sie haben sich auf den Boden der Tatsachen gestellt. (Lachen b. d. U. Soz) General von Left ow-⸗Vonbeck hat einwandfrei nachgewiesen, daß er die ihm in den Mund gelegte n n,, seiner Landung in Europa nicht getan hat. Hört, hört h ist einma 14 Stunde nach seinem Einzug in

erlin bei inir gewesen und hat erklärt, daß er und seine Leute in Ostafrika zwar unendlich Hartes haben erdulden müssen, daß sie aber angesichts der entsetzlichen Notlage des Reichs sich unbedingt hinter die Regierung stellen wollten, um dafür zu sorgen, daß m Ruhe und Ordnung in unserm gequälten Lande herbeigeführt wird. (Stürmischer Beifall Dafür habe ich dem General Leitow. Vorbeck gedankt, und ich wiederhole hier diesen Dank. (Erneuter stürmischer Beifall.. Sogar gegen die Nationalversammlung sollen sich die Regierungstruppen vergangen hahen! Wenn in den Wohnungen der Herren Haase und. Cohn Hausfuchungen stattgesunden haben. so liegen ihre Häuser in einem Häujerblock, in dem alle Wohnungen nach Waffen durchsucht wurden. Haussuchungen sind veinlich und unerwünscht. (Abg. Haase; Unerlaubt nach der Ber. fassung.) Aber die von der Regierung seinerzeit, auch von Haase, angeordnete, Waffenabgabe in Berlin ist nicht durchgeführt worden. In Flugbläitern, von denen Haase natürlich nichts weiß, ist aufge⸗= federt worden, Waffen nicht abzugeben. (Hört, hört! b. d. Soz.) Deshalb müssen sie leider gesucht werden. Wenn dabei Ungehör g. keiten vorkommen, so trifft die Schuld dafür diejenigen, die sich dasür eingesetzt haben, daß die Waffen nicht abgegeben werden (Seht richtig), um von neuem den Bürgerkrieg zu beginnen. Die Verhaftung des Redakteur der Roten Fahne“ und der Unterzeichner des Aufrufes, den ich neulich, verlas, habe ich angeordnel. Denn in wahnsinnigster Weise ist in diesem Blait zum Bürgerkrieg ,. worden. In Berlin wurde geplündert und geschossen; sollte ich 6 zusehen, daß diese wahnwitzige Hetze Not kennt kein Gebot. Die Plünderungen und Schiesereien am Alexanderplatz waren im Gange, als ich den Eimmarsch der Tiuppen in Berlin besahl. Eine ganze Anzahl von Soldaten ist in jürchterlichster Weise erschlagen worden. In wenigen Tagen

Leute, für die Herr Haase ch begeistert, mit den Soldaten in Berlin umgegangen sind. (Abg. Haase: Springen Se doch nicht so mit der Wahrheit um) An der Verbreitung der falschen Nach; richten in dem Lichtenberger Fall trifft die Presse keine Schuld, auch nicht die Regierung, von der fast glle Mitglieder in jenen Tagen in Weimar wgren. Die preußtsche Regierung batte mir zum grötzten Teil ihre Rechte übertragen. Ich kann auf Ehre und Gewissen ver—

sichern, daß ich nicht dag geringste zur Verbreitung dieser Nachricht beigeiragen habe. Sie ist entstanden, wie alle Schauer⸗ nachrichten, in solcher Erregung und Spannung entstehen.

Ist es nicht ungeheuerlich, daß fechs pflichtgetreue Beamte in Lichtenberg ihr Lehen lassen mußten? (Erregte Zwischenrufe h. x l. So. berühren diese Vorwürfe nicht ( Praͤsident Fehrenbach; Frau Abgeordnete Zietz, habe ich recht verstanden, daß Sie dem Redner fortgejetzt Lüge vorwerfen? 1 Abg. Zietz; Jawohl! Präsident Fehrenbach: Dann rufe ich Sie dasür zur Orznung, Mehrfache Rufe bei den Ü. Soz.: Ich auch! Ich auch!) Ich kann mir eg Leute denken, die es abstreiten, daß Tote in den Gräbern liegen. Wenn tagelang der Bürgerkrieg toht, kommen eben üble Dinge vor, die niemand verteidigt. Dem Verlangen nach einer Unter suchungskommifsion ist stattgegeben worden, aber Herr Haase ist mit seinem Urteil schon fertig, bevor die Unter⸗ suchungskommiston nur eine Sitzung abgehalten hat. Es wird un— endlich viel erzaͤhlt, und Heir Haase tigt aus den Zeitungen vor, z.B. Daß der Vater eines angeblich erschossenen Matrosen (Abg. Fran Zietz: Angeblich? erzählt habe, daß sein Sohn in meinem Amishause in der Bendlerstraße gut. und eingegangen sei und daß er davon gehört habe, es solle ein färchterliches Bericht über die Matrosen abgehalten worden. Von . Verkehr in meinem Amtshause ist kein Wort wahr. (Abg. Haafe: Habe ich garnicht vorgetragen, Mann ) Ebenso wird eine ganze Anzahl anderer Schauernachrichten unwahr sein. Wenn trotzdem noch viel Beklagent, wertes übrig bleibt, so sollien die Herren nicht so lebhaft nach Amnestie rufen. Die Schuldigen sollen mit der ganzen Strenge des Gesetzes bestraft werden, hüben und drüben. Mein ö soll eine Verletzung des Rechtsgedankens gewesen sein. War eh. nicht auch eine Verachtung des Rechtegedankens des damals geltenden Rechtes, als die Revolution vorbereitet und für rusfische Rubel Waffen gekauft wurden, um in Deutschland den Bürgerkrieg zu entfachen? Wo war damals Herr Haase mit dem feinen Rechts, empfinden? Seine Anklage trifft mich nicht. In Berlin war höchste Gesahr im Verzuge. Das Leben von Zehntausenden von Menschen stand auf dem Spiel. Ich war verpflichtet, dazu beizutragen, wi der Ordnung und Sicherheit zu schaffen. Da gelten Paragraphen nichts, da gilt lediglich der y, der war auf meiner Seite. El erss uch Unruhe und Zurufe bei den U. So.) Wenn Sie, Herr Haase, den Glückstag erleben sollten, den Sie herbel= sehnen, den Tag, an dem es noch einmal in Deutschland zu einer großen Umwälzung kommt, dann werden Sie, auch wenn von Ihren Freunden und von den Geistern, die Sie rufen, abermals Blut pergossen wird, wenn die Sache glückt, und wenn Sie die Steger sind, genau so sagen, Sie seien im Recht gewesen, weil der Erfolg für Sie war. Herr Haase und seine Freunde haben die Geister here, die sie jetzt zum Teil von sich abschütteln möchten. Seit opember haben Sie es angelegen sein lassen; in klarer Erkenntnis der Foigen, die nicht ausbieiben konnten, trieben Sie ihre Leute zum Streik und Bürgerkrieg. Um so mehr wundere ich mich, daß Sie (zu den U. Soz.) hier in diesem Saale, wo Sie Immunität genießen, nicht einmal den Mut haben, sich zu Ihren Taten offen zu bekennen. (Unruhe und lärmende Zurufe bei den U. Soz) Statt dessen sitzen die Herren jetzt hier und reden von ihrer Schuldlosigkeit und beklagen das Grauen und die Schrecknisse des Bürgerkrieges. Diese beklage ich auch, aber ich klage an die Brandstifter, un das sind Herr Haase und seine Freunde. Auf ihr Haupt kommt das Blut, daz vergossen worden ist. (Stürmischer -. . . Händeklatschen, Unruhe und Lärmen und Zischen bei en oz.

Präsident Fehrenbach: Dauseg, ein Mitglied dieses Hauseg als Bra ndstifter zu bezeichnen. Zurufe bei den U. Soz.: Das berührt uns nicht.) Ic muß diesen Ausdruck rügen.

Abg Becker⸗ Heffen (D. V.) fordert . und genaueste Prüfung aller neuen Forde—

e en, . eee ova . n für die franzöfische Herrschaft he = olen. Was die Vorgänge in Berlin ana so stehe ich nicht an 2 erklãren, daß 2 Uitischen gan ge r. 5 del

= 9 ? 732 2

die Art u en d Ton, wie der? . gespro hat. ( Sehr 3 rechts) Die Berliner V je hätten Über-

fortgesetzt wurde?

werden wir Material darüber veröffentlichen und zeigen, wie die

Es verstößt gegen die er g dez ö

kr Vorwärtg“ sie nicht mit einem großen Aufwand von Drucker⸗ schwärge zu einer machtvollen gegenrepplutiondren Demonstrafson ge—= tempelt und wenn der Ministerprästdent das nicht durch eine eierliche rt rung besonderg unterstrichen kätte. Das war ein CH werer fehler Beifall nd Zustimmung iechts), vor allen Dingen hatte er sich nicht aus dersönlichem Haß ü verletzenden Ausdrücken, wie vu zendorfferes⸗ . lassen dürfen. Ludendorff und Hindenburg nun einmal Taten vollbracht, von denen Die Geschichte noch u ener Jeit zu berichten wissen wird, wo der Name e manchen Macht. und Nutznießer der Revolutton längst der ni ganz unverdienten Vergessenheit anheim gefallen sein wird. Beifall rechts) Das Volt erblickt nun mal in diefen beiden Männern Nattõnalhelden, denen nur daz traghche Geschick wiederfahren ist, daß ihnen nicht ein Bizmarck zur Seite stand, her ibre ungeheuren Erfolge auf den Schlachtfeldern am ö hätte zu Erfolgen ausmünzen können. (Lebhaster Beifall recht Mt ihrer Haltung gibt die Regierung zu er— kennen, daß sie viel stärker unter dein Bruck der Straße und der Presse steht, als es gut sein kann. Dem Gesetzentwurf Über den Staatggerichtshof werden wir nur zustimmen können, wenn er auf der Grundlage der Gerechtigkeit beruht. Der Herr Minister⸗ ptäsident wird mir darin um so eher zustimmen, altz man bej dem Wechfel

der Verhältnisse heut: noch nicht übersehen kann, wem von den

jetzigen Machthabern es noch beschieden sein könnte, vor diefen

Staat gerichtẽh o/ gezogen zu werden. (Beifall rechts.

M nisterpräsident Scheide mann: Man hat sich über meinen Von beschwert, In Wirklichkeit hat den Herren der Inhalt meiner Rede nicht gefallen. (Widerspruch und Zurufe recht: Nein, der Von, der Ton l Ich soll die Vorgänge vom Sonntag aufgebauscht haben. (Sehr richtig! rechts Man lese nur die „Deutsche Zeitung“ nach. Ich habe gar keinen Haß gegen Ludenrorff. Wer gibt irgend jemand das Fe, so. etwa zu behaupten? (Lachen rechts Ich bekämpfe nur die volitische Rolle, die einzelne dieser Herren spielen. Das ift meine Pflicht. (Zustimmung links.) Auch mein Wort vom genialen Haäsardeur“ war leine Beschimpfung. (Wizerspräüch rechts.) Ich habe diefes Wort von im selbit entlehnt. (Stürmischer Widerspruch rechts. In dieser Art Ihres Wider⸗ pruchg legt eine gewisse Dreistigkeit: um den Gegner zu verblüffen. Kärm rechts.) Ich habe auch die Oifiziere nicht be— schimpft, sondern immer nur won einem Teil der Offiziere gesprochen. In meiner Rede steht überhaupt nichts, was zu irgendeinem Vorwurf berechtigen könnte. (Lachen rechts Wir haben wirtlich nicht danach gelechtt, einen Sündenbock vor den Siaagts— gerichtshof zu schleppen. General Ludendorff hat den Gerichts⸗ hof sa felber verlangt. Wir hatten uns mit der Frage läangst be— schäftigt. Nach den Vorkommnissen am Sonntag aber haben wir uns gesagt, wenn er es selber verlangt, dann soll er es haben, ebenso wie Hethmmann es verlangt hat. Man bleibe mir allo fort mit der Entrüstung über meinen Ton, in der man sich nur ergeht, um draußen die Wirkung zu erzielen, als ob ich ein ausgemachter Rüpel wäre. Heiterkeit Mein, Ton paßt. sich immer der Gefell— schaft an. Im übrigen: Wie wird gegen uns draußen gekämpft. In einem Flugblatt, das von Dr. Traub und Schiele perantwortlich herausgegeben wird, wird vom arbeitsscheuen Gesindel und vom olialdemokratischen Stimmpieh, gesprochen, das von Raub und Diebslahl lebt (Hört, hört! links. Selbstverständlich muß der Staatsgerichtwihof ganz objektiv und unabhängig urteilen. Die Diepubltk gibt jedem Meinungsfreiheit, Eber Vorrechte, wie sie die Spaitakiften und die Herren um Posadoweky fordern, können niemandem eingeräumt werden. (Beifall links, Lachen rechts.) Reichsminister Sörzberger bleibt gegenüber einer Behauptung des Abg. Haase dabei, daß in einer Kabinettsitzung, in der nur die Unabhängigen der Regierung anwesend waren, die Notwendigkeit

eines gemeinsamen Kampfes Deutschlands und der Alliierten gegen

ken Bolschewismus betont worden und daß eine entsprechende Rote an die Alliierten gerichtet worden ist. (Hört, hört)

Abg. Haase: Herr Erzberger irrt, ich weiß von dieser Note

nichts. *. habe sie erst in der Presse geleten und sofort beanstandet. Jöostes Auftreten gegen uns erinnerte an Puttkammer. Abg. Dr. Becker Hessen: Wir haben mit der Deutschen Zeitung nichts gemein, Aber selbst wenn eine Zeitung so schreiben wäre, muß ein Ministerprästdent anders reden. wenigstens war es bit zum 9. November so.

Abg. Dr. Braub (D. Nat.): An der Herstellung des vom Ministerpräsdenten erwähnten Rlugblatts bin ich nicht beteiligt. 2 ki. übrigens nur den Brief eines Arbeiters an den Grasen Posabowslz über die Sozialdemokratie wieder. (Hört, hört! rechts.) Abg. Dr. Graf von Posadowsky: Der Ton des ersten Beamten des Reichs muß steis nach einem anderen Maßstab ge— messen werden, als der Ton irgendeines Flugblaits.

Reichsminister Erzberger: Von einem Protest Haases gegen die Note ist nichts bekannt geworden. Meine Darstellung ist richtig.

Es ist kein Irrtum möglich. (Hört, hört)

Abg. Haase: Tas Auswärtige Amt hat häufig selbständig

Noten herausgegeben, von denen wit kejne Kenntnis hatten.

Die Vorlagen werden dem Haushalts ausschuß überwiesen.

Näãchste Sitzung Freitag, Nachmittags 3 Uhr. (Anfragen, kleine Vorlagen, Veron dnungen ᷣ⸗

Schluß gegen 9 Uhr.

M

Parlfamentarische Nachrichten.

Bei der deutschen w in Weimar ist, wie W. T. B.“ berichtet, auf eine Anfrage des Abgeordneten Voegler (D. Vp.) von dem Reicht arbeittz⸗ minisier Bauer folgende Antwort eingegangen:

Die Reichs regierung ist bereit, darauf hinzuwirken, daß in den bevorstehenden Friedensverträgen eine internationale Ver— einbarung über die Einführung der regelmäßigen achtstündigen Arbeitszeit für die Arbeiter in industriellen Be— trieben getroffen wird.

Der Entwurf des preußischen Staatshaushalts— plans für das Rechnungsjahr 1919 . ist der preußischen Landesversammlung zugegangen. n einem Voibericht zu ihm wird, wie W. T. B.“ mitteilt, folgendes ausgeführt: . Während der Staatshgushaltsplan für 1918 nur mit einem FJehlbetrage von hundert Millionen Mart abschloß, hat sich die inanzlage im Laufe des Rechnungejahrez und besonders in den derart verschlechtert, daß jetzt mit

etzten vier Monaten

einem Abschlußergebnig gerechnet werden muß, wie es in Preußen bis dahin für undenkbar gehalten worden ist. Nach den zurzeit möglichen Schätzungen dürfte sich ein

Fehlbetrag von mehr als zwei Milliarden ergeben, hervorgerufen im

wesentlicken durch die Steigerung der Löhne aller Staatsarbeiter, namentlich der Gisenbahnarbeiter, der Kriegsheihtlfen und Kriegs⸗ , . für die Beamten und Vollsschullebrer usw, der . . aterialien, durch Notstandsarbeiten, Einführung der . ofen fürforge, Lufwendungen für die Arbeiter⸗ und Soltaten⸗ , , mn ,. . Bei der Eisenbahnerwaltung, die im Haushalt. für 1618 nos gijt einem Nelnkberschuß von 124.3 Millionen Marf rechnete, ergak ein irag don Saz Millionen ark und im ge⸗ am tan br gen fn mel solchet von Ao Millionen Mark. m vas icht herzustéllen, bedurfte eg daher einer

soweit irgend angängig, durch Erschließung neuer Einnahmen zu finden. Es ist in Aussicht genommen, das Aufkommen an Einkommen. steuer und an Ergänzungsstener in einer Weise zu erhöhen, daß daraus ein Mehrertrag von 400 Millionen Mark zu erwarten ist. Eine organische Abänderung der Bestimmungen des Einkommen steuer⸗ und es Ergänzungesteuergesetzes, die sett längerer Jeit ge⸗

plant und in Yrrbereitung ift, konnte in 1919 nicht mehr in Frage

kommen. Es bot sich vielmehr lediglich der Weg der Erhöhung der Zuschläge Für 1916 ist durch die Verordnung vom 31. Januar 1919 zunächst sichergestellt worden, daß die bisherigen Zuschläge auch für 1919 weer zu erheben seien. vorgenommen werden.

Bei den jetzigen Lebens- und Teuerungsverhältnissen können die niedrigen Cinkommensteuerstujen eine Erhöhung ihrer Steuerleistung nicht ertragen. Tie Erhöhung der Zuschläge zur Einkommensteuer soll daher erst beginnen in den Stufen über dreitausend Mark. In der Einkommensteuerstufe von mehr als 3000 bis z390 M soll der Zuschlag, anstatt bisher 12 vH, 15 vH betragen. Die Erhöhung steigt bei den höheren Einkommensteuerstufen mehr und mehr an. Bei den einkommensteueipflichtigen physischen Personen mit mehr als 1 Million Mark Einkommensteuer soll der Zuschlag, statt bisher 100 po, 3090 vy ausmachen.

Die Zuschläge zur Ergänzungtstruer stellten sich bisher für alle Ergänzungssteuerpflichtigen auf 50 vH der zu entrichtenden Steuer. Dieser Prozentsatz soll erböhr werden für die Vermögensslufe von E0h0 bis 20 000 S auf 1090 v5. Für die höheren Vermögensstusen soll die Mehrbelastung wieder ansteigen, und der Zuschlag für die Vermögen von mehr als 2 Millienen Mark 400 v§́ betragen.

Die in Aussicht genommene Erhöhung der Steuerzuschläge ergibt hei der Cintommensteuer ein Mehraufkommen von rund 296,

bei der Ergänzungssteuer ein solches von rund 110, zusammen ö 9 . 1 '. also ein Mehraufkommen von 400 Millionen Mark. Da die

Einkommensteuerzuschläge an kommunale oder andere öffentliche Verbände, insbesondere an die Gemeinden und an die Küche zu— sammen etwa 300 vH des Staagtesteuerfatzes ausmachen dürften, stellt sich in der Ginkommensteuerstufe von mehr als 1 Million bis 10903000 n die Belastung einer steuerpflichtigen vhysischen Person mit Einkommensteuer auf 27,933 rH des Einkommens. Dazu tommen die eiwaigen Realsteuerzuschlähe und die verschiedenen Reichs steuern.

Der Fehlbetrag im Haushalt der Cisenbahnverwaltung von 22227 Millionen Malk soll teilweise durch eine weitete Erhöhung der Tarife vom 1. April 1919 ab gedeckt werden. Es wird daraus eine Mehreinnahme von 1436 Millionen Mark erwartet: außerdem ist eine Anleihe von 7865 148 745 eingestellt.

Handel und Gewerbe.

In der gestrigen Hauptversammlung des Stablwerks⸗ verbandes, Düsseldorf, wurde nach W. T. B.“ die Preisfrage zurückgestellt. Auch die Frage der Verbandsverlängerung wurde bis zur nächsten Hauptversammlung vertagt.

Nach dem Geschäftsbericht der Aetien⸗Gesellschaft für Bauausführungen, Berlin für 1918 wurde mit dem Ab⸗ schluß des Waffenstillstands und der erfolgten Regierungsänderung ein Teil der für die früheren Regierungsbehörden in Ausführung be—⸗ griffenen Arbeiten eingestellt, ebenso wurden die Bauten für die Kriegsindustrie zum Teil angehalten. Ein bedeutender Teil der Kriegs bauten wurde mit Rücksicht auf die drohende Arbeitslosigteit forl⸗ geführt. Die Aufwendungen für die Fortführung von Aufträgen, die unter anderen Voraussetzungen, was Lohnbedingungen und Maierial⸗ beschaffung betrifft, übernommen wurden, ebenso die an anderen Stellen ins Auge zu fassende vorzeitige Räumung der Baustellen vor völliger Beendigung der geplanten Arbeiten und endlich die den Unternehmerin im Interesse der Arbeiter und früheren Angestellten auferlegten Lohn⸗ und Anstellungs bedingungen machten im Gewinn⸗ und Verlustkonto eine Abbuchung von rund 300 000 S erforderlich. Die Vergrößerung des Gerätevarks, besonders an schweren Bau⸗ maschinen, und eine Erhöhung der Materialienbestände veranlaßten die Gesellschaft zu einer Erweiterung des Lagerplatzes. Um auch unwirtschaftliche Fuhrlöhne nach den Bahnhöfen zu sparen, wurde ein Platz mit Bahn- und Wasseranschluß in Spandau⸗Hakenfelde kurz vor Ende des Jahres erworben. Die Juflassung war bis dahin nicht erfolgt, auch eine Anzahlung noch nicht geleistet, so daß das Grund⸗ stückkonto noch nicht in der Bilanz erscheint, dagegen sind die bis zum 31. Dezember 1918 entstandenen Platzeinrichtungskosten in einem neu eingerichteten Konto mit 6478 Æ nachgewiesen. Die Aktionäre erhalten 10 vH.

In der Sitzung des Aufsichtsrats der Rheinischen Hynpo⸗— thetenbank, Mannheim, vom 26. März wurde beschlossen, der Generalversammlung nach Abschreibungen und Rüäckstellungen die Verteilung von 9 vn auf das Attienkapislal für das Geschäftsjahr 1913 vorzuschlagen. Die Generalversammlung ist auf den 12. April d. J. einberufen.

Wien, 27. März. Wiener Zeltung“ ver⸗ offentlicht eine Bekanntmachung des deu nw sch-ssterreichischen Finanzstaatsamts, betreffend die Ginlösung der Aprilfälligkeiten der allgemeinen und önerreichischen Staals schuld, wonach trotz des bisherigen Nichtzustandekommens einer Einigung zwischen den auf dem Gebiete des ehemaligen Oesterreichs entstanderen Nationalstagten aus den noch hinreichend vorhandenen gemeinsam von Deutsch⸗Oesterreich verwalteten Milteln auch die am 1. April fälligen Zinsen und Kapitalshbeträge der allgemeinen wie der österreichischen Staats schuld noch voll zur Auszahlung gelangen. Die Bekanntmachung enthält außerdem die Bestimmung, in welchem

,,,, (W TD By

Umfange diese Verbindlichkeiten in deutsch⸗österreichisch gestempelten

beziehungsweise in ungestempelten Banknoten zu erfüllen sind.

Wien, 27. März. (W. T. B.) Eine in der Nattonalver⸗ sammlung eingebrachte Regterungsvoarlage, betreffend die Kreditoverattionen, ermächtigt den Stägtssekrär der Finanzen, die anläßlich der Ab stempelung der Banknoten in die Staatskassen einfließenden Geldbeträge zur Ver⸗ zinsung zu übernehmen und zu diesem Zwecke auch verzinsliche Staatsschatzscheine mit höchstens einjähriger Laufzeit auszu⸗ geben. Ferner wird der Stagtssekretär ermächtigt, behufs Beschaffung ausländischer Zahlungsmittel für die Bezahlung der Lebensmittel⸗ bezüge auß dem Auslande Anlehen in Schuldverschreibungen bis zu 30 Millionen Dollar oder im entsprechenden Betrage in anderer ausländischer Währung aufzunehmen und zur Sicherstellung dieses Anlehens einen angemessenen Teil des auf dem Gebiete Deutsch— Oesterreichs gelegenen unbeweglichen Staatzeigentums zu wer⸗ pfänden. Dat vom Staattsetretär auf Grund der vorjährlgen Gr⸗ mächtigung bei einem deutschen Bankenkonsortium gegen Begebung von Schatzwechseln aufgenommene Anlehen im Betrage von 200 Millionen Mark wird als Verpflichtung des Staates Deutsch⸗ Oesterreich anertannt.

Wien, 27. März. Ungarischen Bank vom 7. März 1919. Alle Summen in Tausfenden von Kronen. (In Klammern: ,,. seit dem Stande vom 28. Februgt 1919 Anlagen. Metallschatz: Goldmünzen der Kronenwährung, Gold in Barren, in ausländischen und Handels⸗ münzen, das Kilo fein zu 3278 Kronen gerechnet, 262 032, Gold- wechsel auf auswärtige Plätze und en dr? Noten 16 135, Si ber⸗ kurant-⸗ und Teilmünzen 55 849. zusammen 335 066 (Abn 1 0uY), Kossenscheing der Krisgedarlehenskasse 3 rr 4 beo), Gn kon Wöchfel, Wenrantg und. , 0 ga (Un il). 2 geen Han fand 9 335 067. 3un. 8 oßg) ; ö der R. R. 6 * e cbischen Giaatzverwaltunzß S Ho, Barfehen 36 der K.

*

QMlaatsveiwaltung auf Grund besonderer Vereinbarung 22084 000,

Darlehnsschuld der K. ungarischen Staatsverwaltung guf Grund be. sonderer Vereinbarung 10 647 000 (Zun. 273 000), Gffekten 67 618

Sodann soll eine weitere Erhöhung

2.

(W. T. B.) Ausweis der Oesterreichisch⸗

über die Einlösung

wird, daß sich die

Banknoten.

Lose 419,75,

üngarische Kronenrente 77 16.

diskent 3 1usis,

Niederländ Petroleum 638, ländisch⸗Indische Handelsbant 230

Central 4. Reading 835, Southern Pacifie 10903. Union Pgeifie 127, Anaconda

3000 Ballen. Einfuhr 15 800 Ballen, davon 6650

(3un. 2 674), Hypothekardarlehen 274 933 (Abn. 522), Kassenschein⸗ sorderung aus der K. K. Staatsverwaltung 4 507 289 (Abn. 18 963), Ka ,,,, , , an die K. ungarische Staate verwaltung 25/9 644 (Abn. 10 358), andere Anlagen 795 (3un. 7 387). Verbindlichkeit en. e r 210 000 Relerpefondz 42 060, Banknotennmlauf. 7 143 52 Ahn. 426 143) Giroguthahen und sonstige sofort fällige? Verbindlichkeiten 7 900 86d (Jun, 6s O34), sandhbriefe im imlaufe 69 439 (- =, Tassenscheinumlauf O08stzos33 (Abn. 28 456), sunstige Verbindlichkeiten 1 335 551 (Zun. 61 1333 Steuerfreie Banknotenreserpe 2783 074 (gun. 697 669). Wien, 28. Marz. (W. T B.) In einer Betanntmachung

ü der April all igt eiten wird ein Affidavit eingeführi. Danach werden die Aprilzinsscheine wohl an alle Zinsscheinbesitzer von Staatsschulopapieren unterschiedsloz ausgezahli, jedoch in Noten, welche in Deutsch⸗Oester⸗

reich abgestempelt worden sind, und nur dann, wenn mir

der Einreschung der Zinsschine eine Erklärung beigebracht betreffenden Papiere bereits seit dem l. März im Eigentum eines deutsch - österreichischen Staats⸗ bürgers befinden; ferner, daß dieler in Deutsch⸗Denerreich seinen dauernden Wohnsitz haf und auch nicht Betrlebaunternehmungen oder unbewegliches Vermögen in einem der Nationalstaaten besitzt. Ohne ein solches Affidavit erfolgt die Auszahlung in ungestempelten Die bestebenden Vorschriften über die Einlbsung bezw. den Ankauf fälliger Zinsscheine und verloster Schuldverschreibungen der allgemeinen und sterreichischen Staatsschuld im neutralen oder befreundeten Ausland werden im übrigen für den Fälligkeinstermin des 1. April 1919 unverändert aufrechterhalten.

Berichte don anutSswärtigen Wertpapiermärkteag.

Wien, 27. März. Die Börse wurde durch Meldungen über die Beschleunigung des Friedensschlusses und die Nichtbestäligung der Gerüchte über eine Aufstandsbewegung in den galizischen Petroleum revieren in eine freundlichere Stimmung versetzt, die zu einer kräftigen Erholung zahlreicher Papiere jäübrte. Die Ankündigung energischer Maßnahmen der Entente gegen Ungarn und Berichte über eine Lohnbewegung unter den heimischen Cisenbahnern veranlaßten jedoch Zursckhaltung, so daß die Umsätze meist eng begrenzt blieben. Größere Rückkäufe fanden in Petroleumwerten statt. Schiffahrte— aktien stiegen sprunghaft. Auf dem Anlagemarkte behaupteten sich die österreichischen Notenrenten unverändert, wogegen die Ungarische Kronenrente etwa 7 vy einbüßte.

Wien, 27. März. (W. T. B.) (Börsenschlußkurse.) Türkische DOrientbahn 1665,00, Staatsbahn Foo, 00, Südbahn 556,00, Desterreichischer Kredit 613,90, Ungarischer Kredit 739.00, Anglobank 46800, Unionbank 528,09, Bankverein 437 00, Länder- hank 431,00, Tabakattien 1126.00, Alpine Montan 788 090, Prager Eisen 2410,00, Rima Muranyer 7714,00 Skodawerke 706,09, Salgo

Kohlen 836900, Brürer Kohlen Galizia 1246 00, Waffen Lloyd Aktien 3055 00, Poldihütte 1090090, Daimler ,

Desterteichijche Goldrente ——, Desterreichische Kronenrente S200, Februgzrente 82,40. Majrente 82 00, Ungartsche Goldrente —,

(WV. T. B) 28 00 Englische Konsols 4 o Brastlianer von 1889

Lond en, 25. März. b6z, h oo Argentinier von 1885 —,

n=, P4dlo Japaner von 1889 . 3 00 Portugiesen 5 0 Russen von 18065 —— 41 C Russen von 1809 —, Baltimore and Obio Canadian Pactkfie 1768, Erte National

Railways of Merieo 115. Pennsylvania —— , Southern Paeiffe Union Paeiste —, United States Steel Corporation 105, Anaconda Copper —— , Rio Tinto 558, Chartered 214, De Beers 184, Goldsielts 1166, Randmines Tisis. K Yo Kriegsanseihe 9431 64, 4 9io Kriegsanleihe 101, 3 o Kriegsanleihe 878. Privat⸗

Silber 4893. Parts, 25. März. (W. T. B) Hon Franz. Anlelbe S9, 25, 4 9½0 Franz. Anleihe 71,15, 39/9 Franz. Rente 6300, 40/0 Span. äußere Anleihe 10100, 5 6 Russen von 1996 52 00, 3 ,n Russen von 1896 37 25. 40ꝭ 0 Titrken unif. 72 00, Suez⸗Kanal 5250, Rio Tinto 1625.

Am sterd am, 25. März. (W. T. .) Eröffnung behauptet, ameri⸗ fanische Werte fest. Schluß sehr schwach. Wechsel auf Berlin 22,76,

Wechsel auf Wien 10949, Wechsel auf Schweiz 49 70, Wechsel auf Kopenhagen 653,10, Wechsel auf Stockholm tz! 49, Wechsel

auf New Jork 249, 099, Wechsel auf London 11,533, Wechsel auf Paris 142.30. hof Niederländische Staatsanleihe ve lgls 94 bl. oM Niederländische Staatsanleihe (W. S. Obl.) 626, Königl. Holland · Amerita- Linie 417, Nieder- Atchison, Topeka & Santa Fs6 94, Rock Island Southern Paeifie gs, Southern Rail⸗ way —, Union Paeifte 137, Anacgnds 128,18, United States Steel . 94, Französisch⸗ Englische Anleihe —, Hamburg⸗Amerika⸗ Kimme —. Staockbolm, 26. März. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 33,75, do. auf Amsterdam 148.900, do. auf schwelzer. Plätze 74 00, do. auf London 17,15, do, au Parts 64 00, do. auf Brüssel 61,00.

Kopenbagen, 25. März. (W. T. B.) Sichtwechse! auf Hamburg 36 50, do. auf Amsterdam 158,75, do. auf schwelj. Plätze . do. auf London 18,25, do. auf Paris 68. 00, do. auf Antwerpen 67, 00.

New Jork, 26. März. (W. T. B.) (Schluß.) Die Haltung an der Fondsbörse war anfangs eher schwächer zu nennen, später gelang es Käufen des Privatpublikums, eine Erholung . n führen. Die Kurse gaben aber erneut nach, als weitere un— günstige Berichte politischer Natur bekannt wurden. Beson ders litten Eisenbahnen unter Angebot. Die Börse schloß gedrückt. An Attien wurden 800 (00 Stück umgeseßt. Geld: Sehr fest. Geld auf 24 Stunden Durchschnittsfatz 5z, Geld auf 24 Stunden letztes Darlehn 6, Wechsel auf London (69 Tage) 458,00. . Cable angferg 15 90, Wechlei quf Parig au Sicht 83 0, Silber in Barren 1915, 3 oso Northern Paelfie Bonds 400 Verein. Staaten Bonds 1925 —, Atchison, Topeka u. Santa Fe glI, Baltimore und Ohto 47, Canadian, Paciste 166, Chesapeake u. Ohio 57z, Chieago. Milwaukee u. St. Paul 376, Denver n. Rio Grande 4. Illinols Gentral 97, Louisville u. Nashville 1138, New Jork Norfolk u. Western 10539, Pennsylvania 44, 6 593, United States Steel Corporation 962, do. ref.

Heräichte von auswärtigen Waren märkten. Liverpool, 2B. März. (W. T. B.) Baum wolle. Teras 35, Brasilianische 18 Punkte niedriger. . Liverpool 23. Marz. (KB. T. B; Baumwolle, Umsatz Ballen ameri- lanische Baumwolle. Für März 16,43, für April 15.657. . 3 n n n. * K , 4 ö ? ew 0rI, . 13. 2 . 89 chluß. aumwo 9. loko middling 2740, do. für Mal 25, 67, ho. für Juli 21,60, do. für August 20,25. New Orleans loko middling 26 50, Petroleum zeßned (in Gafeg) z6 M25. do. Stand. white in Rem i 172, do,. in tanks sg, bo. Grehill Balanccz al Bil Bil 408. Schml.⸗ 285 ö do. ,. h r ers . 63 Wetzen er 55 Spring Whea

ars 89 10 25, Getreide racht nach Liverpool Kaffe⸗

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