Larbe so sohr als irgend möglich zu erleichtern: es werben Unier⸗ stützungen für die Familien gezahlt, es werden namhafte Beihilfen für bie Kosten des Umzuges zugesichert. Denn, meine Herren, das ist meines Erachtens ganz besonders wichtig, daß wir diese Arbeitskräfte nicht nur zu vorübergehender Arbeit auf das Land bekommen; sondern ich lege sehr großes Gewicht darauf, daß diese Arbeiter mit ihren Familien und ihrem Hausrat vollständig umziehen; nur dann besteht bie Aussicht, daß sie der Landwirtschaft auch dauernd als Atbeite kräfte erhalten bleiben. (Sehr richtig! und Bravo! rechts.) Darauf muß das Hauptgewicht gelegt werden.
Um aber der Erschwernisse, die der Umsiedlung von Arbeitskräften aus der Stadt aufs Sand entgegenstehen, Herr zu werden, ist es not⸗ wendig, daß auch die landwirtschaftlichen Arbeitgeber sich bemühen, die Gingewöhnung der Arbeiter in die ländlicken Verhältnissen nach Möglichkeit zu erleichtern. Das geschieht leider nicht immer in dem Maße, wie es in Rücksicht auf die jetzigen Ver hältnisse erwünscht und notwendig wäne. Wir haben es bereits erleben müssen, insbesondere in öftlichen Bezirken, daß, nachdem der erste Schrecken über die Revolu⸗ tion vorüber war, einzelne landwirtschaftliche Arbeitgeber in ibre alten Allnren zurückfallen; fortgesetzt gehen mir Mitteilungen zu, daß man hier und da schon wieder versucht, eine politische Betätigung im Sinne der soxicltemotratischen Partei durch wirtschaftliche Nachteile zu be⸗ strafen. (Hört, hörth ;
Meine Herren, ich möchte von dieser Stelle aus die landwirk⸗ schaftlichen Arbeitgeber allen Ernstes beschwören, sich zu überlegen, was sie durch derartige Dinge anrichten. Wenn man den Nährboden für ben bolschewistischen Bazillus bei ung in Deutschland vergrößern und empfänglicher machen wollte, so kann man es nicht besser als durch solche — und sei es auch nur vereinzelte — Erscheinungen.
Die landwirtschaftlichen Arbeitgeber werden sich auch mit höheren
Löhnen abfinden müssen. Meine Herren, auch das wird wellen noch sebr schwer. Es gibt Landwirte, die noch nicht die notwendigen Arbeitskräfte engagieren in der Hoffnung, billigere ausländische Ar⸗ beiter im Notfalle zu bekommen oder infolge der großen Arbeitslosig⸗ keit ein größeres Angebot zu bekommen, das lohndrückend wirken würde. Auch dabon müssen die landwirtschaflichen Arbeiter abgeben. Andererseits allerdings dürfen die Arbeiter, die aufs Land hinaus- geben, auch nicht Löhne fordern, wie sie in der Kriegszeit in der Füstungsintzust rie gezahlt wurden. Auch solche Fälle sind vorge ; kommen. Es ist bei unserer Administration im Wiesmoor vorge⸗ kommen, daß Arbeiter, die während der Kriegszeit nach Wilhelms baren in die Kriegdindustrie gingen, jetzt von dort zurückkehrend die⸗ selben Löhne fordern, die ihnen dort gewährt worden waren. Ja, meine Herren, unter Umständen ist natürlich eine weitere Moor- tulkipicrung nicht möglich. Wir müssen den Ansiedlern, denen wir Hwãter diese kultivierten orflãchen übergeben, derartige Preise für biese Flächen abfordern, daß sie wirtschaftlich überhaupt nicht vor- wärts kommen können. Auch hier muß naturgemäß ein Loch zurũck⸗ gesteckt werden, die Arbeiter müssen einsehen, daß ein nominell niedriger Geldlohn auf dem Lande sehr viel mehr wert ist als ein höherer Lohn in der Stadt unter den erschwerenden Lebensverhält · nissen. (Sehr wahr! rechts] Meine Herren, 2000, 3000 Mark auf bem Sʒand sind unter mständen heute mehr als 4000 bis zoo) Mark in Berlin. Sehr wahr! rechts.)
Ein sehr wichtiges Kapitel sind auch die Wohnungsverhãltnisse. Mags vie stäbtischen Arbeiler, die Arbeiter, die in der Stadt ge arbeitet haben, von der Sandarbeit so abschreckt, das sind die ganz unzureichenden Woh nungen auf dem Lande. Da muß ich leider lonstatieren, daß auch hier viele landwirtschaftliche Arbeitgeber noch nicht begriffen haben, daß es ihre Pflicht ist. dafür Sorge zu tragen, daß den aus der Stadt kommenden Arbeitskräften angemessene Unter⸗ kunft Mu gewähren ist. Ich verkenne keineswegs, welche Schwierig
leiten es macht. Neubauten oder derartige Einrichtungen jetzt zu schaffen; dazn ist das Baumaterial zu knapp. Aber jeder, der die Nerhällnisse auf dem Lande kennt, weiß, daß sehr viel Näumlich= keiten auf dem Lande vorhanden sind, die sich bei gutem Willen in einen bewohnbaren Zustand setzen lassen und den Arbeitern eine
einigermaßen ertärliche Unterkunft gewähren. Wenn es vorkommt,
wie eine Kommission des Demobilmachungsamtes in einer Provinz seststellen mußte, daß einzelne landwirtschaftl iche Arbeitgeber Polen · baracken noch so verschmutzt wie sie die Polen vor Monaten verlassen haben. jet noch dastehen haben. ohne auch nur den Versuch gemacht zu baben, sie in einen einigermaßen wohnlichen, sauberen Zustand m versetzen so muß ich erklären: diese Herren haben ihre Zeit noch nicht begriffen, die wissen noch nicht, was der landwirschaftliche Arbeit · geber jetzt auf dem Gebiet der Wohnungsfrage zu tun hat. Ich habe überhaupt den Eindruck und entnehme das aus vielfachen Be⸗ schwerden, die mit zugehen, daß einzelne landwirtschaftliche Arbeit ; geber den Forderungen auf Verbesserung der Wohnungsverhältnisse, quch den Forderungen auf Erhöhung der Löhne einen gewissen passiven Wirerstant entgegensetzen. Ich bedaure das und hoffe, daß es ins. besondere der großen Mehrheit der Landwirte gelingt, auch diese einzelnen Glemente davon zu überzeugen. daß in alter Weise auf diesem Gebiete nicht mehr gemirtschaftet werden kann, daß man sich den Anforderungen der neuen Zeit unter allen Umständen anpassen Gs unterliegt ja keinem Zweifel, daß hohe Löhne bis zu einem gewissen Grade auch hohe Lebensmittelpreise bedeuten, es sei denn, daß es gelingt, durch intensivere Bewirtschaftung die Arbeit in der Kant wit tschaft so lukrativ zu gestcllten, daß selbst bei höheren Löhnen doch die Preigerhöhung nicht so in die Erscheinung tieten darf, wie das bisher geschehen ist. Dabei muß ich allerdings bemerken, daß die jetzigen Lebensmittelspreise es zweifellos ermöglichen, höhere Löhne zu zahlen, als es in der Friedenszeit geschah. Höhere Löhne werden ja auch hereits gezahlt. Allerdings bedauere ich daß hier und da ein · zelne Arbeitgeber — es sind immer wieder einzelne, die freilich durch ihr Beispiel ungünstig auf andere wirken, wieder auf die alten Löhne der Zriedenszeit zurückzugreifen versuchen, wobei sie nicht bedenken, daß auch gleichzeitig die Lebensmittelpreise abgebaut werden müssen. Wenn in der Landwirtschaft mit höheren Löhne zu rechnen ist, dann muß insbesondere, um die Landwirtschaft intensiver zu gestalten, alles daran gesetzt werden, auch den Landarbeiterstand fachlich viel besser
auszubilden. Der Griundsatz, der früher auf dem Lande bei einzelnen Arbeitgebern galt, daß der dümmste Aibeiter der beste fei muß rat ilal in allen Zweigen der Landwirtschaft beseitgt weiden. (Sehr richtig: bei den Sazialdemokrgten. — Zurufe rechts) Nein, Herr von der Dsten, nicht vor hundert Jahren; dieser Grundsatz gilt auch noch jetzt bei einzelnen Herren draußen, die glauben, sie können desto bequemer
wirtschaften, je dũmmere Arheiter ste haben. (Widerspruch techts) Es kommt alles darauf an, nicht nur die allgemeine Bildung des Lankarbeiterstandes, sondern auch seine fachliche Bildung ganz wesent⸗ lich zu heben. Es muß mit dem System gebrochen werden, daß aur die leitenden und beaufsichtigenden Organe der Landwirtschaft die Lanktmirtschaft erlernen, sondern auch die sämtlichen ausführen en Organe müssen die Landwirtsckaft erlernen, wie jeder in der Stadt in Handwerk eilernt. (Zurufe rechts) Nein, daß tun sie nicht. Jene Hunderttarsende und Mill onen in der Lardwir lschaft tätigen Anbeitskräfte erlernen den landwirtschaftlichen Betrieb nicht sac— gem sondern werden steis als ungelernte Arbeiter, als die nied ugste Saft der Arbeiter überhaupt anngesprochen. (Widerspruch re * wtt.) Diese Leute müssen zu einer qualifizierten, bewußt im Wirischafls⸗ prozeß mitwirkenden Arbeiterschaft gemacht werden. Um das zu er⸗ reichen, muß unser ländliches Schulwesen bedeutend verbessert werden, insbesnndere ganz erheblich unser lantwirtschaftliches Fachschulwesen. (Zurufe rechts) Wenn Sie sagen: das wollen wir auch, — so freue ich mich dessen, dann sind wir ja einig. Ich betone bier auch nur, daß das mehr als bisher geschehen muß, denn bisher war es eben nicht ausreichend. (Sehr richtig! bei den Soz aldemokraten.)
Ich möchte Sie nur darauf hinweisen, daß wir jetz etwa
250 lantwirtschaftliche Winterschulen haben. Nach meiner Auf⸗ fassung fehlen mindestens noch etwa 350 bis 400 solche Winter schulen. Bisher sind an Staatsgzuschüssen dafür 750 009 46 auffju⸗= wenden; ich bin aber der Auffassung, einge Mill onen müssen darür aufgewendet werden, wenn wirksich im Kleinbetrieb wie im Groß betrieh sachlich und käher qualifizierte Arbeitskräfte herangebildet werden sollen. Ich kofse, meine Herren, daß es der land wirtschaft⸗ lichen Verwaltung mit Ihrer Hilfe gelingt, die Widerstände der Finanzverwaltung, die der Mehwerausgabung von Staatszuschũssen für diesen Zweck bisher hindernd im Wege gestanden hat, in Zu—⸗ kunft zu beseitigen. ö
Meine Damen und Herren, nur noch einige wenige Worte über die Besiedlungsfrage, über die ich hier nicht ausführlich zu sprechen eabsichtige. Das eine steht fest, daß die Ernährungenöte des Krieges große Teile der Bevölkerung die Bedeutung der Landwirtschaft höher einschätzen gelehrt baben, als es bisher bei der städtischen Bevölke rung der Fall war, und es ist weiter die erfreuliche Tatsache zu konstatieren., daß die innige Berührung mit der Natur, in die Millionen Soldaten aus der Stadt während der Kriegszeit ge—= kommen sind, die Liebe zum Veden, die Liebe zur Scholle wesentlich erhöht hat. (Sehr richtig) Daraus ergibt sich jetzt ein Landhunger, der so stürmisch in allen Teilen, des Landes auftritt, daß es unmög = Iich ist, ihn in em Umfange, wie er gelterdgemecht wird., zu de⸗ friebigen. Viele Bauern wollen jebt Land zukaufen. Das ist einer ˖ seits darauf zurückzuführen, daß sie während des Krieges höhere Ein- nahmen gehabt haben als im Frieden und jetzt ihre Ersparnisse in Dand ankegen möchten, naclldem sics in der Intdustrie keine Betätigung mehr kaben, ibren Lantbesitz so zu vermehren, daß er ihnen die Möglichkeit gibt, ihre volle Arbeitskraft wirtschaftlich auszunutzen. All diesen Wünschen auf- Landzuteilung läßt sich insbesondere in der Schnelligkeit, wie gewünscht wird, nicht entsprechen. Es wird von mir verlangt, ich solle sofort alle Domänen aufteilen, um diesen Landbunger zu befriedigen. Das ist einerseits deshalb schon nicht möglich, weil fast alle Staaledomänen verpachtet sind., der Staat aber durch langjährige Verträne gebunden ist und ohne Einwilligung der Pächter die Domänen nicht aufteilen kann. Ich habe aber in allen Fällen, wo dieses⸗Verlangen nach mehr Land in der Nachbar- schaft von Staalet omänen göäußert wurde, versuckt, bie Domänen pächter durch Verhandlungen zu veranlessen, mehr Land aus der Pacht zur Uebergabe an die kleinen landhungrigen Leute herauszu- geben, als sie nach dem Pachtverträge verpflichtet sind, und ich kann bie erfreuliche Tatsacke feststellen, daß ein großer Teil der Pächter in richtiger Erkenntnis der Sacklage bereit gewesen ist, meinen Wünschen zu entsprechen. fo daß vielfach die Bedürfnisse der land · hungrigen Bewohner befriedꝛ at werden konnten. Ich habe die Ab⸗ sicht, Domänen, die jetzt frei werden. überhaupt nicht mehr zu ver⸗ pachten, um sie dem Stangk für Besiedlung, Anleguna von Muster⸗ wirtschaften und als. Beispielswirtschaften für genossenschaftliche Bewirtschaftung zur Verfügung zu stellen. Man muß eben alles einmal praktisch ausproben, man muß zeigen, daß unter Umständen in manchen Gegenden nicht nur die Aufteilung in Kleinbesitz, sondern auch der genossenschaftliche Betrieb im großen sehr gute Früchte bringen kann. J
Zur Stillung des Landhungers wird es notwendig sein, auch mit der Kultivierung der Moore und Dedländereien schneller vorzugehen. Damit wiid man vielleicht die Beunruh gung. die Herr von Krwoꝛff durch das Forcieven der inneren Koöonisat'!en für den Großgrund⸗ besitz befürchtete, am ehesten verme den. (Zuruf. des Abgeoidneten von Nardorff) ( — Sie beben gestern gesagt: die innere Rollo nisation darf nicht zut Beunruhigung des Großgrurtbesitzes führen. Zuruf des Abgeorknelen von Kaidorff) — Was Sie damit sagen wollen, das hebe ich nicht enrahnt; ich hobe nur erwähnt, was Sie g e sagt haben. — Ich glaube, wenn os uns gesngt, Neuland durch die Kultivierung von Mooren, von Dedland zu schaffen, dann wird es zu dieser von Ihnen befürchteten Beunruhigung, die jetzt in diesem kritischen Jar die Erzeugung von Lebensmitteln wesentlich beeinträchtigen kann,
nicht kemmen. Die Nultivierung von Moor und Ded land geht aller
dings nicht so schnell, wie sich Sas mancher denkt und wie s in mancken Plänen zum Auedruck gebracht wird. Wenn die Arbeit sackgemäß ausgeführt werden soll, gehen einige Jahre darüber ins Sand. Aber, meine Herren, darüber ist sich die landwirtschaftliche Verwaltung khr: es muß auf dicsem Gebiete in einem viel schärferen und schnelleren Tempo gearbei let werden wie bisher, und ich hoffe, meine Herren, daß dieses Hebe Haus freig „big sein wird, wenn es sich darum handolt, Mittel für diese überaus wichtigen kulturellen Zwecke zu gewinnen. .
Meine Herren, auch die Sicklung muß in einem lebhaferen Tempo vor sich gehen. Durch das Re'cksgesetz vom 29. Januar ber die Sich lungsfrage ist uns ja die Aufgabe gestellt, sehr schnell und in großem Umfange Greßgrumntbesitz in Klei ngrur kbesitz um⸗ zuwandeln, vor allen Dingen aber, eine gesunde Mischung von Groß⸗ und. Klei nbetricben in den verschichensten Sandesteilen berbe zuführen. Meine Herren, wenn wir in dem bicher gen Tempo sredeln würden, so würden wir das Programm, das die Reicksrcgierung mit ibrem Sindlungegesetz artestellt bat, in absebbarer Zeit nicht ersũllen sönnen. Ich möchte darauf Himwesen, daß die Preuß scken Sich lumgs. ergcbnisse im letzten Menschenaster rund 10 00 Stellen mit einer Gesam fläche van etwa 550 M0 Hektar gebracht haben. Würde in
Icd rem ier et X
diesem Tempo weiter Cesicdelt werden, so wüten wir jährlich 1390 Stellen mit etwa 20 00 Hektar besiedeln können, das het, wir würden ein Ichrhundert und mehr gebwauchen, um das Programm, das die Res ckäregierung in ihrem Sicdlungegesetz aufgestellt hat, durch
zuführen. Wir müssen diese Angelegenheit sehr viel schneller e ⸗
treiben. Das Tempo „Langfam voran!“, das bicher auf diesem Ge— biete, durch veischiedenste Hindernisse bedingt, galt, muß aufgegeben werden. ; Meine Damen und Herren, ich hebe Ihnen heit eine Denk schrift über diese Materie vorgelegt — ich weß nickt, ob See die Dꝛucksache berelts erhalten kaben — aus der Sie eninchmen wollen, in welcher Wesse ich mir die Durch führung deeser Aufgabe denke. Ich kann es mir daber versogen, auf diesen Gegenstand im e nzelnen ein-
zugehen. Jedenfalls werden Sie aus der Denkschꝛrift die Ucberzoucum
gewinnen, daß es sich hier um eine Aufnrbe harbelt, die so scknell
wie möglich gelöst werden muß. Die Gesetzen würfe wären schon früher an dieses Hohe Haus gekommen, wenn die Reichreg erung in
ihrer Verortnung vom 2h. Januar bereits die Aueführungsbest n⸗
munen hewutge gen hätte. Ich kann die Gesetzentwürfe nicht früher vorlegen und an das Haus bringen, als bis diese Au üßmurgs⸗
bestimmungen herausgekommen sind. Das wid aber hoffentlsch dem
nãchst gesckehen. . Diese Gesetze, die ich in Vorscklag bringen werde, sind die un
erläßlichen Vorbet neungen für die Durch führung des großen inner-
kolon satorischen Werkes, dessen scknellste Inongrisfreikme in der
jetz gen Lage von den breitesten Schichten des prenß schen urd den schen
Voltes derlanzt wett. Ich darf deher wobl zum Scklusse der Heff⸗ mung Auchruck geben, daß dickeß Hus Re Verchschickung bier Gesttzesvoꝛl gen so besckleun'gen und die Mittel; die hierzu ch van cht
werden, in so reichem Maße zur Verfügung stellen wird, daß die es
wicht ge Dames kuliurwerk so schnell und seck gemäß wie möglich in Angriff genommen und durchgesührt werden kann. (Brabo)
Abg. von Rich ter ⸗ Hannover (D B. . Der Minister für at ure. hatte fein pesit ves del mr s n, viel winkungs⸗
9
doller rerçetregen, wenn er sich der agitar ori en Na erlemerkun en,
die gar nichts mit der, Sache selbst zu tun haben, en thellen hatte. ( Eed.
hafte Zrstin nung rech s) In einer bisher sci ens der Reg erung nacht üblichen Weise werten Verfehlungen einzelner verall geme nert. Ger e Tie flainere Lark wirhchaft, gerdde Die kene ruiche Bevölkerung, dis ute tem Kriege urscckar zu leiden gehabt hat, hat mit eä er Energie und
einem eie ß für Kas * cilen ell ea bei et, Cenz be orders gech bie . taß Ker A inister auch für dier trere Nrbeit ein ort ö der Une rkennung hätte fin! en können. Eck hafte Hgustimmumg rechts) . Er hat Licht vrt Scl aten Fanz ung leich verleilt, den Cangen Se . ö auf die lartlesther de , cewor fen. Ich. den ich diese Arbeit .
2 arte . , . . . emxfirke kes Ecebärfnis, von dieser 6 telle dus nechtuhr en. eas ter, . felt f hatte un miüssen. (Veifall zechts. Der ,, seines Fesc in prcgrammès stehen suf Lem Lerke Cree Sch er lein. enicgcen. Wenn cach seine Ausführungen über die Wohnungt
des kleürgn Menges auf dem
reihelinisse in dieser Al cem err heit nich⸗ m ,, sie z.
Hannooer nur sehr wenig zu wůnschen
affen an Vcum gleriel, en Sed rd. Dieceln. . Auzsicht 56. cine essere Tad cuskildurg in der Lenk wirnsckaft begtüßen wir. Tie
Siecolen eg ierürg sd eint mir rev äes cenciten zu fein err Vage
sFrach heule ven der Gezenrerolution, ckenfo ri? cen Min sterpres tent
. eftein End ie d geisig in Weimar auch Herr Scheidemantt.
iese häufigen Wiederholungen über eine Gegemevo u ten sind weseml⸗
ie nnr Verkeucumpen der Rergerung nech links ver den ab- , Tie sie fürckten muß und denen sie mit ihren a n,
dann en, Höechnung trehen mir Sch eß li äber rich en sich diese wr. eren alle Abgeordnelen deren Auch ührungen der Ray ic lung nichl cerelm sind. Ter Hinisterpresißert Sirsch wanne Herin är Käartgorff, er solle reicht va KHanqus Mieten, Gs scheint tei der eoierumm if Me zu weit en, sold⸗ Sypickerarchrühe u geh e en. Ried ter Tier ierro, Tie Herd Sd eiremann sich von & Feral Xen ⸗˖ dorf, Ren er Auen Hasardennt genannt batte, geholt kat, solste doch Herr Yisch. elmres ech sich tiger we Ken, Ich stehe trotz diese⸗ Mus ihr en nid t an, M erflaren, deß wir die Greicnesfe vem 8. Netemnmke een
clcen wr zu fragen ehen, auf das menzlid ste ke ere e er
ustim mn urg. red te.) Nit tiesem Schn ern rehmen wir Absch ed don
Eine unhartesch Geschick te hat fesfeoftellt mne wird mmen feststellen, daß das Goch aht
Dem alten Preüßen. 500 Jahre Ter Herrschaft brandenburgischer Kür ⸗ sfürsten und preützischer Könige liegen hinter uns.
der Set er zcllein n eit mebr als endere Serischer cd ach ter e ne größe
g nrrre ger ber, Pf ick itrerer, um den Ausstien. des Le es .. . r e. kat. (Sehr rich g! e Vor dem Parlament hat die Regierun keine besondere Voce lng gezeigt. Ste het uns cestern einen Vc sfahrtemin: ster 10 de ge e . kehlekas chic brten mnisterium neck en nacht ren umd kenn n ist. ats rack gar nid t exist'ert. Tie Seren tat id en Ansd F ln gen ir er. hal der Nec üerung we en ere willenestarle Arbeit re. hi dern. Tie renn er ante t mind fich so tali, reh Her eur n h, . ire gedrängt! werben und die Sontalbembotrat vir allel ige Her 26. augtbt, webei sie cberd rein nech bon der Rücksicht uf rie Uns hengicen kee rt ußt renden wind. Tie Nerserng will Arie e . re in wichtige Stellen bringen. Parteise l retäre ö. aber für das 9 ker Partelen en., Tees find sie ais esmn K urdeeigret. Ve Aitel ler / urt Ec karer tãte beben rein sez cl st che Ace tarich ge neben. Ih fraee den Ferm P in isterpräs t en en. cb sie dafür aus stea cken Mitten fo den Mitten sen KöGer Steuerzahler, gercblt werten kärfen. Tie nid tire Vuscche der Ne erung ist. die Vebrng der filtlichen und moral schen Kraft des Volles. Be fall
Ah geordneter Shred (Soz.). Wir haben 4 Vertreter der Schichte⸗ gehört, die, mit. besonderer Bildung ausgerüstet, es nickt vertragen könneng daß die kl nen, Leute bon damals die Macht bekemmen haben. Er trat lebhaft für den Wert der Persõnlichteit ein, und ühersieht ganz, daß die Zahl der Persön⸗ ichtelten gerade mit dem Anzhacksen der zial stiscken Bemnegung Schritt ge Seine Bemerkungen üher die Parteisckretäre beweisen, da eit keine ric ge Vonsstellung kat Gerade die arte sekretäre haten sich ganz be⸗ onders um Volksfragen gekümmert. KTebtafcer Deifal⸗ 1 den Sena en) Aus der Rede des Herrn von Kart orff klang die ** krönten und ungekrõnten Königen und der ahsc eine Partei früher ausgeübt . Verüber binans gtmete fie aber auch den Geist kes Trutzes un Aufbegehrens. Mit echt sunkerlicher Ueberheh lichkeit sprach 95 . zer Wer. und Chrlesigkeiß des deuiscken Volkes, und fer r Dan für die frühere Dynastie. Er 4. zu erzählen, wie der Nie ö. ,, ,
det. (Zuruf rechts: Das ili. X Eine des w Jusammenbruch ist nicht. berheigesuhr 1
Ich 'die Gewaltpölltit, die von Pen, Frenngsn rn un . 5. geübt 6. 6. i . . . während des Krieges. rade diese Polti i d f n den Haß der Sieger gegn den Besiegten. (Lebhafter ö
ole die des Herrn von Kard anf erschweren nur. . e g ed und seine Sehnfußßt nach e. starken Heer bat zweifellos der Fan e en lan . i ĩ in den eg gelegt. Ce ö. 2 1 i so leidenschaftli derurteilten Arbeiter. und ö katenräte baben dafür gesorgt, daß wir heute überhaupt noch leben.
(Bortsetzung in der Zweiten Beilage
weite Beilage
Berlin, Sonnabend, den 29. März
m Deutschen Neichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.
M 73.
(Fortsetzung aus der Ersten Beilage.)
Gerade die Herren von der Rechten haben die Wirksamkeit der Arbeiter- und Sældatenräte in den ersten Tagen der Revolution wohl chätzen gewußt, weil die Näte verhindert el ihn“ sich auf ihren Dächern niedergelassen äte ihnen also E aus den fernsten wieder hervor.
aben, daß der „Rote Nachdem die istenz und Leben erhalten haben, kriechen sie jetzt inkeln und tiefsten Gelassen ihr ; t. Auch Labei stützen sie sich noch auf die Sozial⸗ demokratie, die mit aller Macht der gewalttätigen Störung des n — Unruhe das Verhalten der störer geht zurück auf das Verfahren der rechtsstehenden Kreise. Von wem anders haben die Auftührer Gewalttätigkeit gelernt? Wer-hat den Soldalen das schlechte Beispiel der Mißachtung fremden Besitzes geben? Wer hat dis wichtigste Heeresgut im Stlch gelassen? Die tbeiter . und Soldatenräte des Westens haben gergza u einen Schutz, wall aufrichten müssen gegen die Raubpersuche der Elemente im Heere. bie nicht zu den minderbemittelten sozialen Schichten gehöten. (Sehr wahr! links.) Die Angriffe der Rechten guf, die Regierung erklären ch ganz einfach daraus, daß sie bei den Wahlen sich nicht mehr der rüheren rücksichtslosen Waßlbeeinflussung, bedienen konnten. entsprechend sind auch die können nicht bestreilen, daß das deutsche Volk sich für die Demokrgtie enischieden hal. Die äußerste Link aber muß zugehen, daß es sich noch nicht jür den SR ialismus erklärt hat. Notre digkeit einer Kompromißpolitik und einer Koalstionspohlstik. offmann hat hier vor einigen Tagen erklärt, daß er litik treiben wollte, wo u er sich Das ist ein Eingeständnis, age nicht geht.
Wahlen ausgefallen. Sie (ur Nechten)
Daraus ergibt sich die
Selhst Adolph als Minister entgegenkommende als Parteimann nicht veranlaßt fühle. daß es chne Kompromiß in der gegenwärtigen Bildung einer Koglitionsregierung war eine politische Notwendigkeit, weil die rächste Aufgabe erst einmal Tie Liquidierung der traurigen istände sein muß, um dem deutschen Volke eine halbwegs erträgliche Der Beweis dafür, daß ist, ergiht sich aus der scharfen Ablehnung Ihres r äußersten Rechten und der äußersten Linken. ehrheit; Die Sozialdemokratie s preisgegeben. Vor allem muß festgestellt namenllich der Einfluß des Zentrums in den Kultus— zu einer Preleègahe sozialistischer Grundsätze durch die hat. Die Soflaldemokratie ist immer für volle treten, wenn sich auch ein elne Sozialdemo—⸗
ristenz zu ermöglichen. dem richtigen W ramms bei hr richtig! bei der ihrem Programm gar nicht werden, da
die Regieru g auf
Glauber s . ein kraten gegen die Kirche und andere selbst gegen die Nel gion erklärt Wenn im Volke Verbitterung und Aerger noch immer zu nehmen, wenn feine Ruhe eintreten will, wenn sich Aufruhr und Spartakiftenputsche immer wieder ereignen, so liegt die Ursache nicht ü zolksmassen über die Haltung ibrer Klassengencssen in den feindlichen Ländern nach dem Siege der November, auch nicht nur an dem unerträglichen Druck der Waffenstillstandẽ bedingungen, sendern Se (nach rechts) ie auch in Ihren eigenen Reihen suchen, orgänge vom letzten Sonntag und weise besonders auf die rin von Kardorff hin, die mehr als aufreizend war. Wir verlangen darum von der Regierung die rascheste Demokrat sierung ! mit der Buntscheckigkeit der en baldigst aufgeräumt und ein einheitliches Ge— In der großen Verwaltungsreform der Eingeme n nicht an, da
ij z. B. 3 ö nur in der Enttäuschung der breiten übrig lassen, so fehlt es doch . Hie : . Reyrlution vom 9.
h erinnere Sie
der ganzen Verwaltung. Gemeinde verfassu meinde recht gescha ist auch besonders legung durch uführen. bieten die Wahl von Bürgermeistern noch durch die alten Wahlkörper erfolgt. Der reaktionäre Geist draußen im Lande muß überwunden rren der demokratischen Verwaltung nicht o sollen sie als ehrliche Männer aus dem Dienste scheiden. Sorge dafür zu ; bildenden C enwohnerwehren, die ursprünglich por Räubern und Plünderern darstellen, nicht etwa zu Schutzwehren
wisser rückständiger Landräte werden.
üchtigen“ muß uneingeschränkt für alle gelten es daif nicht etwa der Mangel der juristischen Vorbildung und des Allgemeinwissens ein a ernis Ebenso hat man in den Verwaltungs. ämtern auch die Kriegsbeschädiglen mehr denn ie zu berücsichtigen, Die Kommunalisierung muß nachdrücklich gefördert und auch auf das Gebiet gerade der Lebensmlttelverteilung ausgedehnt werden, wo die Privaten immer mehr auggeschaltet werden müssen und die Regierung sich desto mehr auf die Gengssenschaften stützen kann. werbslosenfürsorge darf das
Ebenso mu
en werden.
ie Negelun Zusammen⸗
in den besetzten Ge⸗
werden; können sich die He
einen Schutz
Das „Freie Bahn dem
absolutes Hindernis bilden.
Reich nicht erlahmen. Auch für unsere gefangenen, deren baldigste Rückkehr wir sehnsichst wünschen, muß eine ESxisteng vorbereitet werden⸗ hetrieb muß alle Förzerung er
Arbeiterräte müssen ihnen nich
Der konstitutionelle Fabrik⸗ fahren; die Rechte der Betriebs. und — ; nur in der Verfassung, sondern auch im praktiscken Leben selbst sichergestellt werden. Das denkbar voll⸗ kommenste ist im Woh nungswesen, in der Gesundhetspflegz, in der Durchführung des Schulprogramm und leisten. Durch sch des unfundierten, lich des Grundbesitzes, werden si immerhin noch vermehren lassen. dauert unter Umständen noch Jahrzehnte; wir wissen, daß daneben e System erhalten bleibt, aber gerade unter der d die soziale Erkenntnis der Massen zu- dem wir die Dinge gemeistert haben, auch Den Belagerungszustand wird, da—⸗ von sind wir überzeugt, die Regierung nicht einen Tag länger als un— (Große Unruhe bei den Unah⸗ Regierung wird auch schleunigst nicht eine ganze Reihe lassen sind und eine nokraten) sie wün⸗
in der Jugendpflege arfes Fupacken bei der Steuereinschätzung nicht nur sondern auch des fundierten Einkommens, nament- ch die Einnabmequellen des Staates Der Aufbau des Sozialismus
noch das kapitalistisch Einwirkung des Krieges win nehmen, und es werden, nach die Menschen gemeistert weren.
twendig, bestehen lassen. hängigen Sozialdemokraten.) zu einer Nackprüfung zu schreiten haben, ob olitiscker Persänlichkeiten aus der Haft zu en. mnestie, wie sie (zu den Unabhängigen Scæyialder chen, dur geführt werten kann. Die Regierung muß aber auch oegen die Gefahren ren rechts nicht minder auf verks sckaflen dürfen sich auf den allenschänfste Stände gefaßt mochen, wenn sie glaub Reposution gefährden zu können. je Füblung mit den Messen gebatzt? Wir mü er proletarisckes Empfeyden ablehnen. Sozioltemofrasen) Aufrärts und vorwärts geht unser fell bei den Sor aldemok-nten.)
ding Gentt): Eine Mwebr ker osenfkeld gegen das Zentrum halte gestern sckon eine solche Aufußr aben es hier mit ernsteren eck Fat sehr Dee Roßcaft 18891 erklärte Röbel im Gebiete den Alkeismus, enteegen wie Wesser und Iten) Es freut reen ist, aber rrempf, Fesonderé in he alle reli gꝛõsen rufe von den
bedingt no
am sein: diese Herr⸗ and aller schaffenden en, die Errnngerschaften der Fesenfesd übrigens ssen ihn als Sachver⸗ (Umuhbe hei den
Sat Herr Dr.
ständicen üb Unabhängigen Weg trotz allerem! (R= Merce dneter Dr. Schmed Ans isse Fes beeordneten Dr. 7) ich für zberflürte, nach dem er sich vom Möintster Heine gekelt Fat. Wir r und wichtigeren Dingen zu tun. fe ßrn Worfe siter die Ger berefres keit pora- bfr ich weh f. cllein wir fehlt der Glerße.“ Re ceätage: Wir erstreßen auf religissem Chestenirm und Sozialismus stehen sich Früer. (Unruhe und Zurufe Fei den So / aldemekr mick ja, daß ente eine andere Ansckanvng Fertreten wo were stebt Fee it im Einksang, deß im We Mesttesen, Tie Sitest emo raten mit besonde er Vorlie Einrichtungen läckeisick cewockt Feben eR-mokreten) Nsfo Sie wollen sich kessern. — Ne uns vor, aes-ee KreFfiffer erung ist in dieser nicht dagewesen. Wenn früher neue
Der Abgeordnete Sch
(Erreute Zi
Söße von 1 6n Milliarden voch Steuern bewilligt werden soll ten,
pflegten die Finanzminister die Finanzlage so schwarz wie mögsich zu
malen. Dieser Vorwurf trifft den Finanzminister Dr. Südekum
nicht, er lonnte gar nicht zu schwarz malen, denn die Fingnlage ist ohnehin schwarz genug. Es handelt sich nicht um einen Fehlbetrag von 100 oder 260 Millionen, sondern um einen solchen von 736 Milli- onen. Daneben fällt noch schwer ins Gewicht, daß zu per konsolidierten Schuld noch eine schwebende Schuld ron setzt 8 Milliarden hinzu getreten ist. Die direkten Steuern sollten den Einzéstaaten bleiben. Eine Ueberstürzung bei den neuen Maßnahmen könnte nur schaden.
Abceortneter Dr. Frentze!l (Dem): Wir wünschen voll kommenen Aufschluf. über die großen. Ausgaben, die dan geführt haben, daß unsere Schuld auf 5 Milliarden angeschwollen ist. Wir
begrüßen das Hohelied der Arbeit, das der n . gestern
hier angeschnitten hat, und wir stimmen ein, in der Ho fnung, daß
feine Worte im Lande Widerhall finden werden. Mögen Lie silllichen Kräfte sich wirklich fühlbar machen. Die Pflicht zur Arbeit muß Gemeingut werden. Zwischen dem Jahre 1918 und 1919 liegt eine Kluft, über die es keine finanztechnssche Brücke gibt. Neue Wege
müffen gefunden werden, ebenso wig bor 109 Jahren, wo Preußen noch ärmer war als heute. Die Zahlen, die Herr Finanzminister Dr. Südekum uns vorgetragen hat, erweisen, daß es sich nicht nur am enen Rotetat im formalen Sinne handelt, sondern um einen Etat, der aus Ener Vesrrgnis erregenden großen Not aebgren ist,. Der Umfang wird vom Volke noch gar nicht verstanden. Das gilt für fast alle Kreise; sonst würden sie sich besser vorbereiten auf das, was sie erwarten und was kommen muß. Wir alle sollten meht an
das denken, waz an uns vorübergegangen ist, und ver allem auch an
Die Finanzfrage
—
ministers, baß alle Staatsunternehmungen sich zum mindesten selbst erhalten müfsen. Unter Selbsterhaltung verstehen wir aber auch, daß die Zinfen und die nach kaufmännischen Grundsätzen vorgenom⸗ menen Abschreibungen herauskommen, (Sehr richtig! bei den Demo⸗ kraten. Nicht erst das Hindenburg⸗Programm hat Lohnsteigerungen in ungeahmtem Maße hervorgerufen, Schon 1815 gaben die Kriegs⸗ stellen Aufträge heraus ohne Rücksicht auf die Preisfrage; in erheb⸗
lichem Maße preis und damit lohnsteigernd haben die Kriegsgesell⸗
schaften gewirkt. Während des ganzen Kweges hat man uns ein falsches Bild der wirtschaftlichen Blüle vorgeführt. Die ganze Wirt⸗ schaftsführung rechnete mit einem Sieg oder einer baldigen Be⸗ endigung des Krieges; als diese nicht mehr in Frage kam, hat man n, n zea8wirfsbaft versäumt und dadurch die G . eine Aenderung der Kriegswirtschaft versäumt und. dadurch die Grund ⸗ . n. ; J . J 3
Wahßslrechtsalter auf 24 Jahre festgesetzt werden sollte; heute sind es
lage zu den heutigen Zuständen gelegt. Unser Eisenbahnwesen ist in
Tariferhöhungen nicht vorgeleg, sondern auf dem Wege der Ver⸗
ordnung eingeführt wurden. Wir hätten vor einer überspannung 18 * 8 * bm und sich d ü rüber v g. Eingef ; 3. ständigte, ob fie ihm Gefolgschaft leisten würden, erklärten die Sozial-
der Tarife gewarnt, die den Güterverkehr einschränken und dadurch
auch die Einnahme verkürzen muß. Wir warnen auch von einer 9 h J ode] ⸗ ⸗ ö 19 ch h h . ö Massen hinter lich hätten und keine Nevolutjon sein würde. (Hört hörti rechts Wenn sich jemand dafür verbürgt, dann muß er doch
Übertreibung der Anspannung der Steuerkraft, an die außer i
auch das Reich die größten Anforderungen steillen muß. Wir hoffen,
daß uns der Aufstieg glücken wird. Eebhafter Beifall bei den
Demokraten.)
. Ventreter des Ministers der Oeffenflichen Arbeiten, Ministe · ria derektor Pape: Auf die Frege des Abgeordneten Dr. Sch meddi n habe ich zu eridern, daß der Landes eisenbahnrat und die Bezirks⸗ sFserlakntäte über die Eisenbahntar reform nicht mehr bef nagt werden konnten, weil dazu keine Zeit übrig war und auch Verkehrs, und andere Rerkäftnisfe entgege nstanden. Die Verwaltung hat durchanz bie Tarifreform der Lamesversammlung vorlegen wollen, wenn sie dennech nicht durch Gesetz sendern durch Verordmma in
der Zufammentritt Um eine Woche veisckob. Die Erhöhung der Gütertarike vm 56 Prorent bez bt sich auf die Norwol tgrife glus dem seit dem 1. April 1918 eingeführten 15proxzentigen Zuschlag. Von der Erhöhung des Perscnentarifs sind ausgenommen Arbei berfahr⸗ karten. Sckülerzeilkarten urd die ermäßigten Karten für den BVersiner und Sombmrger Voropt und Ringbaknverkehl. Die Ju— schläͤge betragen für dies vierte bis erste Klasse 23. 30, 0, 109 Pro- ent. Im übrigen werden wie früher Zuschläoe für Schnellzüge er. foben und zror in ker ersten und weißen Klasse hei Faßgfen, bis 75 Kijomeler 2 Mark, bis ibo Kilometer 4 Mark, darüber h Mark; in der dritten Klasse entsprechend 1,2 und 3 Mark. Um den Nahverkehr von den Scknellzügen abzuhalten, wind für Schnellznaefahrkarten ein Mindestwreis erboben ven 15. 10 und. 8 Mark in der ersten bis vritten Klaffe; für jede Schneilnoefahrkarte ist alse mindestens ein Bertag von 3 Mark zu eisegen. Auch die Gepägffracht ist erhöht woiden: die Eihböknrng mag ech erscheinen, aber sie kann doch er · tragen werten und ist im Vergleich zu dem in den feindlichen und in den nentralen Ländern erkobenen. Sätzen gering,
Abg. Hergt (D. Nat): Auf die Rede des Abgeordneten Schreck gegen uns gebe ich nickt ein, zwischen, sek nen und unsegen Anschau¶ ungen klafft ein Abgrund, und es wäre verlorene Liebesmüh', eine Brücke darüber zu sucken. Gegenüber der gestrigen Rede des Mi⸗ nistemräfibenten Hersch wende ich versuchen, mich der größten Ch⸗ jcktivstät zu keslelßigen. Wir haben alle wahrlaftia kein Interesse baran, ier Sturmsgzenen bervorzurrfem und anniebende Ueber⸗ schriften für Zeitungen zu liʒefern, wir wollen nur der Wahrheit IMsnchruck acben. Die Rede des Herr von Karorff soll eine starke Prebofntt ion, sie foll, sogar das Signal jur Gegen deo htign. r. wen fein. Sescke storken ÄAuehdrfcke waken ihrerseitz alg Signale auf das Lam. als Sch lermwörter erf die Bevẽl kenma. Lie sich, daran Mammerf. Wäre der Vonrurf „Signal mr Gegcmrerolat en, ernst gemeint, so wäre er geradezu ungeheuerlich, und wir müßten ihn mit asfer Enseckickenkot Arwüchrersen. Aber ich kann hn nicht ernst nebmen, Es wäre dech reichlich waip, zu elur6rn, daß jetzt von sroend einer Partei eine Geoenrevellußen untarnomemn werden färntfe, leshefser Wide syruch Fpyks. Rufe: Na, min Er ist eine direkte Bescidiennmn für eine Pertei, die hier prrorommalisch kat erffären sess⸗y. daß in, jede bsick t Ener Geenrcwolutttn fern. fist, daß sie nicht gew ssenlos genug ist, das Land in einen Bürger krieg zu verwick sn. Dag Land nell Feine neue Nerger Von der Linken, aber auch keine von der Nechten, es will Mühe, Ordnung, Wirk cronfken, umd ort wir wellen dazu bei tragen, wir olle wollen Enm site teren wie etten War rIn die ReRe des Herrmn von Ka -dorff eine storke Prevakattsen? Sie hat deze gt. warum wir in ter Orresttjon! Knd, Ert; wis wir sie un ikren, e. denken Herr von Kaworff Fat erklärt, anch wir stehen hinler der Neg'erung, wir stellen uns Fest auf den Roden ez parlemer oriscken So stems, wir wollen pesit in witarbeifen. An einer Stelle ist glerdin-s Herr von Karderff scharf geworden, Fämkich gerenüter dem Vowurf des Ministerpräsizenten. Faß wir die Schuld am Kriese srßcen. Hier befanden wir uns in der Atcwehr und Notweßr da war Schärfe am Plate. Mzhrend die Froren der Schuld an der Verlängerung des Krieres an seinem nnalüchsicken Ausgang kier sebr wohl erörtert werden könren, ist die Franz der Schuld am Griege sesßst feire Fäörasicke Frace, sondern eir⸗ solcke, die as Nug⸗ land ar webt. Das Ausland lauert ja *unr darmwf, daß force Nenserun.« en im Parramen! oder an am nmcker Selle erfolgen, weil es sestst den
Beweis dafür nicht erbringen kann. Es ist mehr als wahrscheinlich,
daß wir damit rechnen müssen, daß in das Friedengprotokoll hinein- geschrieben wird, daß Deulschland anerkennt, die Schuld am Kriege zu haben. Das ist ein ungeheuerliches Ansinnen. gegen das wir F. bon vornherein den entschiedensten Protest erbehen müssen. Cebhafter Beifall recht,, Bis jetzt glaubten die Neutralen noch., daß wir am Kriege nicht schuld sind; erkennen wir Las aber an, dann sind wir bei ihnen für alle Zeit auf Kinder und Kindeskinder als diejenigen ge⸗ brandmarkt, die an diesem namenlosen Weltunglück schuld sind. Ein solches Sch uldanerkenntnis darf nur abgegeben werden, wenn uns die Schuld nachgewiesen wird. Deshalb bedauere ich, daß ein solches Wort ven se hoher Stelle von eigem Staatsmann gebraucht worden sst. Von hetzerischen Reden der Rechlen habe ich, als früheres Mitglied der Neglerung und Teilnehmer der Verhandlungen im alten Abgeord- netenhause, nichts gehört. (Lebhafter Widerspruch und Lachen links.) Ich könnte ja mich darauf zurückziehen, daß von meiner Partei solche Reden nicht gehalten worden sind, denn sie ist eine neue Partei. (Zachen links) Allerdings sind hier früher Reden gehalten worden, auch von mir, die in den Ruf nach „Durchhalten“ ausklangen. War das ein Unrecht? Alle diese Redner sind gutgläubig gewesen; ich habe felsen⸗ fest an den guten Stern unseres Volkes geglaubt, und deshalb auch meinerseits das Voll zum Durchhalten aufgerufen. Wer hätte damals anders gehandelt. Der Ministerpräsitent hat gegen Herrn von Kar dorff auch dezwegen polemisiert, weil dieser die ganz Revelutin für überflüssig erklärte, da alles Wesentliche für die Demokratie sckon in den ersten Nevembertagen erreicht worden sei. Da ist dem Ministez. praͤsidenten ein Irrtum unterlaufen. Neben den in Preußen damals
gepflogenen Verkandlungen und unmittelbar nach ihnen haben im das, was wir noch zu erleben haben werden. Teb hafte Zustijmnmung )
s im wefentlichen eine Eisenbahnfrage. Früher hätte man ben Zusammenbruüch dieses größten wirtschaftlichen Unter⸗ nehmens der West für gänzlich unmöglich gehalten, so glänzend stand es da. Heute ist nur die Hoffnung auf seine neue Blüte geblieben. Wir unterstreichen die bedeutungsvolle Bemerkung des Finanz ⸗
Reiche viel pichtigere Verhandlungen staltgefunden, in denen verein. hart wurde, daß von Neichs wegen alles getan werden sollte, was an Freiheit zu wünschen war, Es lag ein Mehrheitsantrag vor, zu dem Jie Regierung ihr Einperständnis erklärt und zu dem auch nach langen Grwärungen das preußfcke Stgatsministerium seine Zustimmung Ce. geben hatte und zu dem die Zustimmung der Krone sicher war; gerade am F. November sollte diefer Antrag Gesetz werden. Er enihielt die Beseiticung Kommandogewalt des Kaisers, die Unterstellung des Militärkabinests unter den Kriegsminster, die Beseitigung der Zensur, stellung des Vereins- und Versammlungsrechts, die arlamentarischen Systems und die Einführung des
(Hört, hört! rechts.) Was
* 1
l n können; heute ist sie es nicht, Ein zweiter Unterschied war, daß das
: w 2 . 6 , k 5 . hohem Maße ein Krlegsbeschädigter. Wir bedauein daß uns die 25 Jahre, Die Sozialdemokraten sind selbst der beste Beweis
dafür, daß die FRervolution nicht notwendig war. Als Prinz Mar
die Reglerung übernahm und sich mit den Parteien darüber ver
bemokrafen, daß, wenn ihre Forderungen erfüllt würden, sie die
der Ueberzeugung sein, daß die Revolution nicht notwendig ist. Sehr richtig! rechts) Prinz Max wurde dann von den Sozialdemokraten verraten. (Zurnfe der Sozjalkemokralen; Weil der Kaiser nicht rechtzeitig ad danktey Der Redner bespricht dann die Noötverord⸗ nungen der Regierung: Sie sind ein Rechtsbruch. Die Beamten, die zögerten, sie auszuführen, mußten sich sagen, daß diese Ver⸗ ordnungen nicht Lon, der Verfassüng gedeckt werden, daß sie also gegen ihren Dienfteid verstoßen. Das muß berücksichtigt werden, nenn man gegen solche Beamse vorgeht. (Sehr richtig! rechts) Der
Redner wendet sich dann den Ausführungen des Finanzministers zu, denen er in vielen Fällen zustimmen könne. Wir haben das Ver⸗
Kraft vckeßt worden ist, fo lea tas cbentgsss daran. daf, der Entwrf trauen, daß Ter neue Finanzminister der richtig; Mann sein wird.
hier nicht mehr rechtzeitig hätte verabschledet werden können, da sich
Er hat den Grundsatz der Ehrlichkeit und Offenheit aufgestellt. Ein trübes Bild hat er gemalt, aber die nächsten Jahre werden noch schwerer sein. Trotzdem brauchen wir nicht zu verzagen, wenn wir bie Ursachen der Fehler bescitigen. Die Zwangswirsschaft muß be⸗ seitigt werden, wenn auch noch nicht beim Getreide, Fleisch und den Kartoffeln. Dann werden die, Preise herunterge hen, Die Fen- junktur für die Friedensverhandlungen ist für uns nicht ungünstig. Wir dürfen uns nicht zu viel Milliarden aufbürden lassen. Unsere Unterhändler sollen sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Auf keinen Fall dürfen die Kriegsanleihebesitzer geschädigt werden. Der Nedner warnt vor elner schicd gerichtlichen Entscheizung in der Eisenbahn; angelegenheit bei der Ueberführung ver preußischen Eisenbahnen auf das Reich und bemerkt; Preußen muß Bedingungen stellen. Meine Partei unterstützt die Heranziehung der höheren Einkommen ba den Zuscklägen zur Deckung des Notekats., Später wird vermuflich bei der Bestenerung noch schärfer zugegriffen werden müssen. Die Kraft zjum, Wiederausbau muß aug dem ganzen Volke gewonnen werden. Kebhafter Beifall bei der Rechten.)
Ministerpräsident Hirsch Was ich gestern Über die Gegen- revolution gesagt habe, war ganz ernst gemeint. Herr Hergt meint, es wäre naiv zu glauben, daß von irgendeiner Seite jetzt eine Gegenrepolution inszeniert werden solle. So naiw bin ich nicht, daß ich glaube, daß Sie jetzt eine blutige Gegenrevolution inszenieren und uns in den Bürgerkrieg verwickeln wollen, aber ich bin auch nicht naiv genug, um zu glauben, daß es in Preußen nicht gewisse Kreise gibt, die nur auf den Augenblick lauern, wo sie die Errungenschaften der Revolution wieder illusorisch machen können. Eine Gegenrevolution braucht durchaus nicht immer die Wiederherstellung der früheren Staatsform, bei uns also die Her⸗ stellung der Monarchie, zum Ziele zu haben. Ich kann mir denken, daß das Streben einer Gegenrevolution darauf gerichtet sein kann, reaktionäre Zustände, wie sie früher in der Monarchie bestanden haben, auch in der Republik wieder einzuführen und zu verewigen. (Zuruf bei der Deutschnationalen Volkspartei.) Das ist ein Spiel mit Worten. Wenn von irgendeiner Seite danach gektachtet wird, reaktionäre Verhältnisse zu schaffen auch innerhalb der Republik, wenn Sie veisuchen wellen, das, was die Rerolution errungen hat, wieder zu besestigen, so ist das zweifellos eine Gegenrevrckution. Wenn wir diesen Tatsachen gegenüber ein wachsames Auge haben, so ist das keineswegs, wie der Abgeordnete ven Richter andeutete, ein Zeichen von Nervosität, es ist auch keine Verbeugung dor den Unabhängigen Sozialdemokralen, sendern nur die Feststellung einer Tatsache.
Herr Hergt bat schwere Vorwüfe gegen mich gerichtet, weil ich die Frage der Schuld am Kriege erörtert haben soll. Tatsächlich habe ich diese Frage nicht erörtert, sondern nut ganz kurz gestreift, und auch das nicht aus eigenem Antriebe, sondern weil ich von Ihrer Seite dazu gezwungen worden bin. En Redner der Rechten hatte bei der Besprechung der Pelenintempellation der Negierung vorge⸗ halten, daß sie nicht im November mit Waffengewalt gegen die 1 vorgegangen ist. Es war meine Pflicht, demgegenüber nach zr ·
daß wir damals ohnmächtig waren. und ferner darauf binzuwer len.
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