IJ. llish cf n, 9 Fol e beer Tie, . * ** ai ge h r worden ist. Die Megierung in Münhstzt berichtet, daß sie den Erlaß kelkennt gegeben hebe, die Regierung in Minden, daß das Mötig⸗ regen ande mmeitiger Reglung veranlaßt worden sei. Ueber die Au- nhrtung bes Eilasses im einzelnen haben biese beiden Regie rungen icht berichtet. Die Regierung in Arnsberg hat angeo ndnet, daß die Fereisschulinspektoren die Orteschulaufsicht bis zum 31. Dezember 1915 hu übernehmen haben. Nach ihrem Benicht haben sich mehrere Orts⸗ schulinspektoren geweigert, ihr Amt niederzulegen, (Brabo! rechts
ill im Zentrum.) Sie sagen Bravo! Sie sind doch im allgemeinen hnfii t, aß man jtdet Obrigkeit, die einmal da ist, zu gehorchen habe, Ju ruf rechts: Nicht der Reralutionstegierungls — ich glaube, derß die Regierung, die heute zu Recht besteht und auch jene, die schon
seit dem 9. Nobember zu Recht bestand Zuruf imi Zentrum: Neinh), ich glaube, daß die Revolutionsregierung mindestens d ie s ell be moralische Daseinsberechtigung gehabt hat wie 1e de frühe re Re gie rung. Denn die Regierung vom
6. Nobember hat sich zweifellos auf den Willen der überwältigenden Mehrheit des preußischen Volkes stützen können Widerspruch techts), während alle früheren Regierungen sich nur gestützt haben auf den diktatorischen Willen einer fleinen Minderheit. Sie wissen ganz genau, daß wir je de Minderheitsdiktatur ablehnen. Darum Kämpfen wir gegen die Minderheitsdiktatur von links, gegen den
spartakistischen Terror, ebenso entschieden aber auch gegen die Diktatur
pon recht s. Wir wollen die Demokratie, die Herrschaft des Mehrheitswillens, und die Wahlen haben ja auss Flarste gezeigt, daß hinter der Regierung in der Tat die große Mehrheit des Volkes steht. Hinter der früheren Regierung aber stand immer nur bine Minderheit, auch das haben die Wahlen seit Jahrzehnten schon deutlich hewiesen.
Ich will, mich aber von Ihnen nicht in allgemein⸗politische Er⸗ brterungen verlocken lassen, sondern will in aller Fürze mit meinem Bericht über die Durchführung des Schulaufsichtserlasses zu Ende kemmen. .
Die Regierung in Koblenz, im besetzten Gebiet also, hat die An⸗ vrdnung über die Aufhebung der geistlichen Ortsschulinspektion zurück. kthmen müssen, nachdem der Erlaß des Herrn Ministerpräsidenten beü Besatzungsbehörden bekannt geworden war. Nach den Berichten der Negierung, in Düsseldorß herrschte gegen die Beseitigung der teistlichen Schulaussicht, wo sie noch bestand, lebhafter Widerspruch. In den großen Städten und in einer großen Reihe won mittleren Drten ist dort die geistliche Schulaufsicht schen seit einer Reihe von Jahren nicht mehr vorhanden. In Essen ist auf Grund des Erlasses dom 27. November auch die letzte geistliche Ortsschulinspektion auf- gehoben worden.
Die Regierung in Trier hat auf Veranlassung der amerifanischen Besatzungsbehörden angefragt, ob der Erlaß vom 27. November 1918 zu Recht bestehe. Der Regierung ist daraushin auf meine Anordnung telegraphisch geantwortet worden, daß es bei den besonderen Verhält- nissen des besetzten Gebietes bei dem alten Zustande vorläufig sein Bewenden haben dürfe. Von den Regierungen endlich in Posen, in Bromberg, in Cöln, in Aachen, also den besetzten Gebieten im Osten und Westen, habe ich Einzelheiten über die Ausführung des Erlasses nicht erlangen können.
So also liegen die Dinge heute.
Aus diesem unklaren und nach mehr als einer Richtung höchst bedauerlichen zwiespältigen Zustande, in dem wir uns heute befinden, werden wir nun ja aber bald herauskommen. An der Annahme, der won mir vorhin angekündigten Regierungsvorlage über die Beseitigung der Ortsschulaussicht und über die Einführung der allgemeinen fach— männischen Kreisschulinspektion ist ja erfreuliche weise in diesem Hause nicht mehr zu zweifeln, nachdem auch der Herr Vertreter der äuße rsten Mechten sich in seinen einleitenden Worten aufs wärmste in diesem Sinne geäußert hat. Meine Herren, ich hoffe, daß in wenigen Wochen, bei dem Wiederzusammentritt dieses Hauses der angekündigte Gesetz‚ entwurf Ihnen bereits vorgelegt werden kann. Mit seiner Annahme, mit seiner hoffentlich einstim migen Annahme — (Wider- spruch rechts und im Zentrum) — na, meine Herren, auch Sie vom Bentrum werden sich schließlich ins Unvermeidliche fügen, nicht wahr? — Meine Herren, mit der hoffentlich einmütigen Annahme dieses Gesetzentwurfs wird ein alter und berechtigter Wunsch der preußischen Lehrerschaft ohne Unterschied der Parteirichtung er— Füllt werden; auch die katholischen Lehrewereine sind ja bekannt⸗ lich größtenteils für die fachmännische Kreisschulinspektion. Wir werden mit diesem Gesetzgebungswerk zugleich aber auch unserer Schule ünd unserer Volksbildung, die uns gewiß allen in gleicher Weise am Herzen liegt, einen überaus wertvollen Dienst erweisen. (Bravol links)
Ministerialdireltor von Bremen geht auf die Ausführungen des Abg. Herrmann, soweit sie sich auf die Gehalts und Einkommens bezüge der Volksschullehrer in den Städten und auf dem platten Lande beziehen, näher ein, bleibt aber bei seinem leisen Organ auf der Presseempore völlig unverständlich.
Abg. Jud s (Dem.) gibt seiner großen Freude über die Er⸗ klärung des Ministers Ausdruck. Namens der gente, Lehrerschaft begrüßt er den endlichen Fall der geistlichen Lokalschulinspektion, die seit Jahrzehnten für die Lehrer eine Leidensschule gewesen sei.
rau Dr. Wegscheider (Soz.) konstatiert mit Genugtuung, daß heute von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken mit
Ausnahme des Zentrums alles im Punkte der Beseitigung der geist⸗ lichen Ortsschulaufsicht einig ist. In den besetzten Gebieten hätten die Lehrer gerade jetzt mit derselben ein wahres Martyrium durch⸗ zumachen. ir ehe im Jentrum.) Die Rednerin entwickelt dann ein ausführliches Programm der zur Hebung der Volksschule und des Lehrerstandes in wahrhaft volkst ümlichem Sinne aufzustellenden Forderungen. . Abg. Kleinspe hn (U. Soz.): Wir brauchen. wenn wir im Schulwesen wirklich vorwärts kommen wollen, nicht Schul⸗ xeformen, sondern eine Schulrevolution. Mit dem ständigen Zurück⸗ weichen des jetzigen Kultusministers vor den reaktionären Mächten ist nach dieser Richtung nicht Terrain gewonnen, sondern verloren worden. Adolf Hoffmann hatte durchaus recht, wenn er auf die Rechte und Be⸗ dürfnisse der Schulsugend und der Lehrer das ausschlaggebende Gewicht
Legte; Herr en hat vorgezogen, den kirchlichen Machtfaktoren zuliebe die Erlasse Adolf Hoffmanns wieder aufzuheben. Solange ber Religionßunterricht ein obligatorischer Lehrgegenstand ist, kann bie Schule ihrer erzieherischen Aufgabe nicht gerecht werden; es ist daher eine aus rein pädagogischen Gründen entsprungene, keineswegs jon Feindschaft oder Animosität gegen irgend eine Religiong⸗ m diktierte Forderung, dal die Volksschule religionsles
n soll. 6
serauf wird um 6i n Uhr die Fortsetzung der Beratung
für ß geeignet ist.
auf onn 12 Uhr, vertagt (vorher An . und An⸗ . die Zustände im Ruhr⸗ und Saargebley.
.
kö andel dad Gewerk. — Die solgenden Berliner Sgnken, die durch die Arbeits.
niederlegung ihrer Angestellten betroffen sind, nämlich Rank für
Handel und Judustrie. Commerz⸗ und Deaconto-Bank, Deutsche
ank, Ditection der Diseonto,Gefellschaft, Dresdner Bank. Mitiel— deutsche Creditbank, Nationalbank für Deutschland, geben laut 828 T. B.“ behufs Vermeidung von Mißbersfändnifsen und Meinungsverschiedenheiten mit ihrer Kundschaft nachfiehendes bekannt: Alle, brieflichen und telegraphischen Aufträge sowie Kauf⸗ un? Verkaufsangebote in Wer!“ papieren, deren Abgangsdatum vor dem Tage der Wieder, aufnahme. der Geschäststätigkeit nach dem Streik Jiegt, werden als er!!schen betrachtet bzw. nicht vorgemerkt und 3 dürfen daher einer Erneuerung mit genauer Spezifikation. Hiervon ausgenommen 6 lediglich Aufträge usw., die von der aus— drücklichen Instruktion begleitet sind, daß fie auch nach Beendigun des Streiks Gültigkeit haben sollen. Vorgemerkt werden a , solche Aufträge resp. Kauf. und Verkaufsangebote, welche als Äb— ganggdatum frübesteng den Tag der Wiederaufnahme der Geschäfts— tätigkeit nach dem Streik aufweisen.
— Nach dem Geschäftebericht der Allgemeinen Berliner Om nik s- Geszlischaft, Berlin, schließt das Geschäftz— jahr 1918 — das fünfzigste Jahr des Bestehens der Gesellschaft — nach Vornahme der Abschreibungen von 581 2660 S6 und eines Kurs— perlustes von 2650 284 ½ mit einem Verlust von 501 223 M ab. Der Omnibusbetrieb erlitt noch weitere Ginschränkungen als im Vor— jahre,. Für die Krastomnibusse fehlte es an Betriebsssoffen und Bereifung. Die Leistungs fähigkeit der Pferde nahm insolge von Krankheiten und mangelhafter Ernährung ab! Die für den Smnibus— betrieb nicht mehr i, . wurden in dem leichteren Dienste der An. und Abfuhr von Gütern verwendet und brachten dort befriedigende Einnahmen. Die Preise für Materialien und Futter mitte! und die Aufwendungen für das Personal stiegen weiter, fo daß sich zur Aufbesserung der unzureichenden Einnahmen im Pferde— omnibusbetriebe die Gesellschaft veranlaßt sah, die Fahrpreise zu er— böhen und zwar von 7I6 4 für die Teilstrecke auf 125 3 und von l0 43 für die ganze Strecke auf 20 3. Der Ausgang des Krieges und die im November einsetzende wirischaftliche Umwälzung hatten außerg⸗ wöhnlich hohe Mehrausgaben im Gefolge, die Gesellschaft sah sich daher genötigt, am J. Februar 19f9 eine weitere Tariferhöhung folgen zu iassen und erhebt nunmehr im Pferdeomnibusbetriebe für Teilstrecken 9 , für die ganze Strecke 0 , im Kraftomnibusbetriebe für Teilftrecken bis etwa 3 km 265 , bis etwa 75 km 30 4, für längere Strecken 35 J. Die Einnabmen haben sich jwar geboben, decken aber die insolge der außergewöhnlichen Verhälinisse immer weiter wachsenden Ausgaben nicht, Eine Gesundung der Verhältnisse kann erwartet werden, sobald ein Rückgang der Mgierial, und Futtermittelpreise somie der Löhne auf Lin erträgliches Maß eintritt. Die Zabl der Angestellten betrug m 31. Dejember 1918 769 (1917 579). Der Fer er n erstreckte sich auf eine Linie mit 395 Wagen Cnde 19ls gegen 2 Lmien mit 29 Omnibussen Ende 1917. Inßsolge des Krieges mußte der Betrieb auf der Pferdewagenstrecke 5 „Bülow straße — Stettiner Bahnhof“ eingestellt werden. Der Kraftemnibusbetrieb beschränkte sich auch Ende 1918 wiederum auf die Strecke 4 ‚Neu— lölln, Ringbabnhof— Pankow, Breitestraße (Ecke Berliner Straße) '. Der durchschnittliche Pferdebestand betrug 1918. 1119 Stück, 1917: 1995 Stück. Die täglichen Futterkosten der Pferde betrugen: 1918 3,57 M6, 917 2,50 Mt, 1916 2.69 ½, 1915 1,935 46. Die Durchschnitt. einnahme auf einen Fahrgast belief sich 1918 im Pferdebetrieb auf ę 20 3 1917 822 8), im Kraftwagenbetrieb auf 1665 3 (1917 11.54 4). Im ganjen Betriebe (Pferde⸗ und Kraftomnibusse) wurden im Jahre 1918 befördert 7 801 862 Fabrgäste (1917 33 66 766 Fahrgäste); dereinnabmt 784 130 4 Fahrgeld (1917 2786 97 „M, für das Kilo⸗ meter 784 4 (1917 54,» S). Die Ausgaben ohne Abschreibungen betrugen im Verhältnis zu den Einnabmen: 1918 97) 32 v5, is 121.337 v. Zur Deckung pes Verlustes des Jahres 1518 von 0! 227 „ soll die gesetzliche Rücklage herangejogen werden mit 125 444 AM, die Betriebe mittelrückstellung mit 3765 778 A.
Nachdem iafolge ter Festsetzung von Höchstpreisen für Kohle und Kats die letzte, bei der Rohessenpreisfest setzung in Rechnung gezogene Kokepreiserhöhung, wie W. T. B.“ aus Essen meldet, nicht in Kraft getreten ist, tritt nunmehr gemäß der vom Roheisenverband gemachten Zusage e ine ent sprechende Ermäßigung der Roheisenpreise ein. Dieser Preis— abschlag sür Koks bewirkt unmittelbar und mittelbar eine Ex— maͤßigung der Roheisenselbstkosten⸗ um 40 50 bis 58 „ für die Tonne, je nach Sorte. Ferner hat sich der Roheisen— verband vorbehaltlich der sofort rinzuholenden Zustimmung seiner Mitglieder bereit erklärt, in eine gleichmäßige, nennenswerte Herab— seßzung der Preise sämtlicher Roheisensorten, und zwar unter die Selbstlosten, einzuwilligen, um das Bestreben der Behörde nach baldigem allgemeinen Abbau der Preise, wie et in der Höchstpreis— verordnung für Kohlen und Kols jum Ausdruck gekommen ist, zu unterstützen. Andererseits aber mußte eine bei der letzten Preis festsetzung noch nicht bekannt gewesene Erböhung der Preise für Vassauischen Roteisenstahl in Berücksichtigung gezogen werden. 6. dieser Vorgänge ermäßigt sich nunmehr der am 2B. März dieses Jahres beschlossene Preigaufschlag wie folgt: Hämatit von 107 auf 52 M6, Gießereiroheisen 1 und III von 147 auf 90 *, Siegerländer Stahleisen von 124 auf 53 0 Æ*, Spiegeleisen 10 112960 von 145 auf 72 M, Luxemburger Gießerelroheisen von 141.350 auf 8,50 νι. Die am 1. April d. J. gültigen Grundpreise ab Werk betragen demnach für Hämatit 366,50 „Mn, Gießereiroheisen 340 S½, Gießereiroheisen 1II1 339 1M, Siegerländer Stahleisen 305,50 , Spiegeleisen 10 –— 120o 331 1½, Luxemburger Gießereirobeisen 296 50 M. Der Roheisenverband bemerkt dazu, daß nach dieser Ermäßigung die neuen Moheisenpreise tatsächlich durchweg unter den festäestellten Selbstkostensätzen liegen, so daß die Hochofenwerke auch weiterhin mit Verlust zu arbeiten gezwungen sind. Sollten die festgesetzten Höchst⸗ preise für Kohlen und Koks wiederum eine Erhöhung erfahren, so muß der Roheisenverband sich selbstverständlich eine entsprechende Heraufsetzung der Roheisenpreise vorbehalten, und zwar mit Wirkung von dem Tage ab, an welchem der neue Kokspreis Geltung erlangt.
— Nach dem Geschäftsbericht der Hirsch, Kupfer- und Messing werke, Berlin, für das Geschäftssahr 1915 hatte die Gesellschaft während der letzten Monate des Jahres entsprechende Vorkehrungen für die Umstellung ihrer Betriebe guf die Friedens— wirtschaft getroffen, so daß trotz der schwierigen Zeilve hältnisse zu Beginn des neuen Geschästsjahres ein geordneter Betrieb für die w ihrer Friedensfabrikate einsetzen konnte. Der schnelle
bbau der Rüstungsarbeit von Novemberbeginn an verursachte Er— schütterungen, die mit den später eingeiretenen außerordentlichen Um— wälzungen das Jahresresultat erheblich beeinflußten. Die Anlagetonten sind duich Hinzukauf benachbarter Grundstücke beim Messingwerk Ebers⸗ walde, durch Hinzutritt eineö neuen Verwaltungsgebäudes Berlin und durch die Uebernahme der Reinickendorfer Anwesen von n 1 66000 im Vorjahre auf 4 664 654 6 Ende 1918 gestiegen. Durch die fn gänge bei dem Messingwerk Eberswalde wurde ein den Bedüifnissen der Arbelter gewidmetes landwirtschaftliches Gelände zugefügt. das auch n Eine weitere Steigerung erfuhren durch die Weiterführung der , fen bei dem Messing⸗ werk Eherswalde die Gebäude die unter Einschluß des Verwal⸗ tungsgebäudes Neue Wil helmstraße sowie der Reinickendorfer Bau—⸗ lichkeiten sich auf 9977 537 M gegen o C0 0 Ende 1917 erhöhten, und ebenso weisen die Maschinen des Neuwerks einen Zugang gegen das Vorjabr in Höhe von 1646 285 M auf. Durch das bei der Fusion mit der Chemischen Fabrik Hönningen und vorm. Messing⸗ werk Reinickendorf — die im Verjahr durchgeführt wurde — erzielte Aufgeld durch Neuausgabe von Aktien konnten die Rücklagen von 5 auf 9 Millionen Mark erböht werden. Zur Verteilung gelangen 10 v auf 233 Mill. M und 6 vy auf 75 Mill. 46 Aktien.
— Die Lübeck ⸗ Säüächener Cgisentz aßn
laut B. E. . vor, 6 vp fur bie Aktie zu vertellen.
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London, 10. April, (B. T. 33 HGaukautweld det an hon England. Gesamtrücklage 28 82 000 (gegen die Vorwoche Zun. 367 600) Pfd. Sterl.,, Notenumlauf 74 957 9000 Ahn. 207 00 Efsd. Sterl.,,. Baryvorrat 8s Og0 0 0 (Zun. 162 000) Pfd. Sterl, Wechselbestand 77 624 000 (Abn. 1246 6659) Pfd. Sterl.,, Guthaben der Privaten 116 292 000 (Abn. 7010 009) Pfd. Sterl, Guthaben des Staates 30 309 000 (Abn. 2481 000 Pfd. Sterl., Rotenreserve 27146 0900 (3Zun 366 000 Pfd. Sterl,. Re ,, 58 031 000 (bn. 9 (83 000) Pfd. Sterl. — Verhältnis der Rück. lagen zu den Verpflichtungen 1950 gegen 1807 vH in der Vor— woche. i , 493 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 92 Millionen mehr.
Berichte von auswärtigen Wertpapier mätkten, Wjen, 11. April. W. T. B.) Die Bör se war, abgesehen don zürkischen Papieren, für die Nachfrage bestand, schwach veranlagt.
Bestimmend wirkten in erster Linie die Sozialisierungsbestrebungen
in der heimischen Industrie sowie die Bekanntmachung der Börsen— kammer über die Regelung der schwebenden Geschäfte, in welcher in n . beim Hin, Hen neuer Engagements angeraten wird. inen Druck auf die Stimmung übten ferner die Eretgnisse in Veutschland aus sowie der Stückelberschuß von Aktien der Alpinen Montangesellschast, der im heuti en Verkehr zutage trat. In der Kulisse fanden stärkere Abgaben in diesem Papier statt, welches um 29 Kronen fiel, ferner in Kruppaktien, die um 50 Kronen nachgaben. Im Schranken war das Geschäst still und es fanden nur vereinzelte Umsätze bei unregelmäßiger Kurkgestaltung statt. Rentenwerte konnten ihre Kurse behaupten.
Wien, 11. April. (W. T. B.) (Bö5rsenschlußkurse ) Türkische Loose 425.00, Orientbahn 1950,00, Staatsbahn 890 00 Südbahn 14750, Desterreichlsche Kredit 585,00, Üngarifche Kredil 9h 00, Anglobank 383,90, Unionbank 496, 0. Bankverein 412,00, Länderhank 410.2, Tabakaktien 1266, 00. Alpine Montan 711,060, Prager CGisen 2289, 900 Rima Muranyer 751,00, Skodawerke 673. 00, Salgo⸗Kohlen 773.09. Brüxer Kohlen — — Galtzla 1236,06, Waffen Ah 00, Lloyd Aftien 3020, 00, Poldi Hütte 902, C60, Daimler —⸗— Desterreichische Goldrente — —, Desterreichische Kronen. rente 80 25, Februgrrente 80, 50, Mairente 80,50, Ungarische Gold⸗ rente — —, Ungarische Kronenrente —, —.
Wien, 11. April (W. T. B Amtliche Notierungen der Devlsenzentrale. Berlin 212 90 G. 213,29 B., Amsterdam 166550 G. 107 650 Be, Zürich H2n,75 G., 530,7 B., Kopenhagen 649,75 G. 53h B. Slockbolm So Os G. 66g. 0g B., Christla mla 675 36 G. oel bz) B. Marfnoten 212.53 G. 213 65 B.
London, 19. April. (W. T. B.) 2 0G Englische Konsolg 56g, 5 oo Argentinier von 1886 —, 4 oυ Brasilianer von 1885 = 406 Japaner von 1889 78,25, 3 o 0 Portugiesen — 5 oh Russen von 19066 48,25, 43 o Russen von 19099 39, Baltimore and. Ohio —— Canadian Pactfie 178,5), Erie 203. National Railwayg of Mexico 1075, Pennsplvania — —, Southern Pacifie — — Union Pacifie —— United States Steel Corporation 10, Anaconda Copper —— Rio Tinto 564, Cbartered 20 —-, Ve Beers 206. Goldfields 1, Randmines zi/ ar. — h oso Kriegzzanleshe söz, 40/0 Kriegsanleihe 101, 34 5½0 Kriegsanleihe 87.
Lon den'. J9. April. 2d! T. B. F ere fbigkont zu, Bilbe 451 6. — Wechsel auf Amsterdam 3 Monate — —, Wechsel auf
Amsterdam kurz 11.544, Wechsel auf Paris 3 Monate — —, Wechsel auf Paris kurz 27,67. . Pari, 10. April. (W. T. B.). H oo Französische Anleihe 39, 10, 4 0½ο Französische Anleihe 72.06, 3 0 Französische Rente 62,00, 4 oso Span. äußere Anleihe 105,65, H o/ Russen von 1995 49.00, 3 06 Russen von 1896 30,50, 4 00 Türken unif. 71, lo, Suejkanal 400, Rio Tinto 1645. . Amst erdam, 109. April. (W. T. B.] Wechsel auf Berlin 19 40, Wechsel auf. Wien lo. Wechsel aus Schwei 50, 20 Wechsel auf Kopenhagen 62 00 Wechsel auf Stockboln 66 40 Wechsel auf New Vork 217 383, Wechsel auf London 11,B543, Wechsel auf Paris 41,50. 30/9 Nlederländische Saatsanleihe von 1915 92,00, Obl 3 o,, Nieder; länd. Staatzanl. 13, Königl. Niederländ. Petroleum 220 25, Holland⸗ Amerika. Linie 649 25, Niederländ. -Indische Handelsbanf 463. Atchsson, Deka u. Santa Fe 91lt Rod Island —, Southern Pacifle Sh, Southern Rallway 276. Union Paecifie 135. Anaconda 1523 Üntted States Steel Corp. hr, Französisch Gnglische Anleihe — Pamburg— Amerika⸗LZinie — Tendenz: Schwächer. (W. T. B.) Wechsel auf
Rio de Janeiro, 5. April. London 13135.
Fopenhagen, 11. April. (W. T. B.) Sichtwechsel auf HDemburg 32,25, do. auf Amsterdam 166, 50, do. auf schwelz. Plätze Sl 25, do. auf London 18,53, do. auf Paris 67, 25, do. auf Antwerpen
64,50.
Stockholm, 11. April. (W. T. B) Sichtwechsel auf Berlin 30, 2), do. auf Anisterdam 151,59, do. auf schwetz. Plätze 3. 9 do. auf London 17,40, do. auf Paris 63,00, do. auf Brässel
New Jork, 109. April. (Schluß.) (W. T. B.) Die Börse setzte heute Rei lebhaftem Verkehr in recht fester Hallung ein, wobet namentlich Industrieaktien bevorzugt waren. Von diesen wurden in erster Linie Steels, Automobil- und Ausrüstungeaktien in größeren Posten zu steigenden Kursen auz dem Markte genommen. Im weiteren Verlaufe konnte sich die zuversichtliche Stimmung zunächst noch halten, später indes schritt die Spekulation zur Sicherstellung ihrer Gewinne und die Kurse bröckelten leicht ab. Bei Schluß wat le Kurgsgestaltung nicht einheitlich. Umgesetzt wurden 1 509 000 Aktien. Geld; Sehr sest. Geld auf 4 Std. Durchschnittssatz s, Geld auf A Std. letztes Varlehen 6, Wechsel auf London (609 Tage) 461, 00, Cable Transferg 4.66, 25. Wechsel auf Parig auf Sicht b,o97 0, Silber in Barren 1014, 3 o Nerthern Pacifie Vonds — 0oso Vercin. Staaten Bend 1925 — Atchison, Topeka u. Santa Fé 923. Baltimore und Obi 48, Canadian Pgeifie 1591. Chesapeake u. Shio 58, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 385, Denver u. Rio Grande 1.
llinolg Central 9s, Louisville u. Nashville 115, New Honk
zentral 74, Norfolk a. Western 1053, Pennsylvanla 441, Reading 4g, Southern Pacifie 1919, Unton. Pgefie 1293. Anaconda 6 * 615 United Stales Steel Corporation 984, do. ref. 116.
ö . *
Berichte von auswärtigen Warenmärkten. — . 9 rt ge T. .. urge per n. ihn ö ril. ö . aum wolle⸗ Texas 20, Brasilianische 2 Punkte höher.
Liverpool, 19. April, MW. C. B.) Baumwolle. Um! 4000 Ballen, Einfuhr 30 9090 Ballen, dabon 30 900 Ballen amerk⸗ kanlsche Baumwolle. Für April 7,15, für Mai I5, 55, sär Juni 1.32.
Texas 22, Brasilianische 8 Punke niedriger.
Notierungen vom 9. April ausgeblieben.
Bradford, 10. April. (W. T. B. Am Wollmarkte zeigte sich zunehmende , in feinen Garnen. Die Preise für Manufaklurwaren hefestigten sich infolge der starken Rach—= frage 6. 6. . , n, ., l ne
e ork, 10. April. CW. . B.) ( ). Baumwo loko middling 25450, do. für Mai 24 3609, 26 sk 23 483), do, für August 22 39). New Orleang loko middling 26, Ds, Petroleum refined (in Cases) 20,26, do. Stand. white in New HYJork 17535, do,. in tanks 5, do. Credi. Balances at Sil Ci 4h, prime Western 29, 49), do. Rohe K 253 31,26, ucke Zentrifugal 7, 2bů, Weizen Winter 2373, P dlearg 9, 15 — 1025. Getreidefracht nach Liverpool nom., Raffe⸗ Rio Nr. 7 loto 168. = 166. do. für Mal 165,86, do. für Full 16,524.
Neue Kontrakte 24,92 24 14, 23. 15.
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Rig de Janeiro, 5. Äprit. (W. T. B.) K gu fue sr i cc Hen iel mils än deter e.
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un Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 12 April
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Aichtamiliches.
Bayern. Die heutige Nummer des jetzigen eistaat“, veröffentlicht eine Bekanntmachung des. Justiz— sisterüums, nach der sich das Ministerium des Frei⸗ ates Bayern jetzt wie folgt zusammensetzt: Minister des nßern und Kultus: Hoffmann, Minister des Innern:
gitz, Minister für Landwirtschaft: Steiner, Minister für
del und Jadustrie: Segitz, Finanzminister: in Vertretung Haller, Verkehrsminister: in Vertretung Kalckbrenner, nister für soziale Fürsorge: in Vertretung Gasteiger, nister für militärische Angelegenheiten: Schneppenhorst, tizminister: Endres.
— Der Provisorische Revolutionäre Zentralrat einen Aufruf erlassen, in dem es, dem „Wolfschen egrophenbüro“ zufolge, heißt, die Einigung des revolutionären öletariats sei unbedingt notwendig. Die Gegensätze zwischen Zentralrat und der kommunistischen Partei Deutschlands n nicht agrundsätzlicher Natur. Die Betriebsratswahlen den schleunigst im ganzen Lande durchgeführt. Zur Siche⸗ g der jungen Räterepublik seien die wichtigsten Anordnungen offen, die rote Armee sei im raschen Werden. Die Be⸗ nung des Proletariats sei begonnen, die Entwaffnung der ürgeolsie sei angeordnet. Die Früchte des Streites der letarier ernte nur die Reaktion, daher sei gemeinsame heit notwendig. Der Aufruf schließt: „Nieder mit der ltalistischen Bourgeoisie, es lebe das Proletariat!“
Ein Anschlag des Provisorischen Revolu⸗ nären Zentralrates gibt bekannt:
Die bürgerliche Bevölkerung hat binnen 24 Stunden alle in m Besitz befindlichen Waffen an die Stadtkommandantur abzu⸗ Ern. Wer dieser Aufforderung in der angegebenen Frist nicht kommt, wird vor das revolutionäre Tribungl gestellt. Militär hierzu bestimmte Arbeiterpatrouillen haben das Recht, jeden auf Straße anzuhalten und auf Waffen zu untersuchen. Nach Ab⸗ der genannten Frist werden Haussuchungen nach Waffen vor⸗
mmen.
— Der Volks beauftragte für Finanzen der terepublik Bayern hat an das Reichsbankdirektorium Berlin obiger Quelle zufolge nachstehendes Telegramm chtet:
Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen der Räterepublik hern und der Reichsregierung stellt uns vor die Frage, ob wir hin bezug auf die Währung selbständig vorgehen sollen. Die krtragung des diplomatischen Bruchs auf das Geldwesen würde Wiederanschluß in beklagenswerter Weise erschweren. Ich will durchgreifenden Mitteln die Währung sanieren, ich verlasse die ße der systemlosen Bargeldwirtschaft und gehe zur absoluten hrung über und bitte um Bekanntgabe Ihrer Stellungnahme.
— Das Kommando des 3. Armeekorps teilt über die ge in München mit, daß die Kommunisten versucht hen, die unabhängigen Volksbeauftragten zu stürzen. genwärtig herrschten in München zwei sogen. Zentralräte, sich gegenseitig bekämpfen. Der eine von ihnen, k Levien an der Spitze, befindet sich im Münchener dl⸗Keller, der andere im Wittelsbacher Palais. Die walt der Räte stehe vor dem Zusammenbruch. Das stehe auf Seiten der Regierung Hoffmann ö sei empört über die Lügennachrichten, durch die die gegen⸗ tige Lage in München geschaffen worden sei Für die Be⸗ kerung sei der Zustand unerträglich. München sei von außen lkammen abgeschlossen, in der ganzen Stadt gebe es keine sch und kein Stück Vieh mehr. Auch die Kohlenvorräte gen zu Ende, so daß ein Teil der Betriebe nicht mehr eiten könne. Der drahtliche Verkehr nach München sei errt, dagegen werde der Personenverkehr aufrechterhalten.
Württemberg
Nach einer Bekanntmachung des Staatsministeriums ist fern der am 1. April erklärte Belagerungszustand
fgehoben. Anhalt.
Das Herzogliche Haus hat dem Staate, der Magde⸗ gischen Zeitung“ zufolge, große Schenkungen gemacht, u. a. ö Herzogliche Hoftheater, das Gotische Haus mit Gemälden Werte von vielen Milllonen, den Herzoglichen Tiergarten, Herzogliche Hofbibliothet, das Archin und das Dessauer ndesmuseum. Ferner überwies das Herzogliche Haus dem nate Doäänen und Forsten im Werte von 20 Millionen, en Erträgnisse der Erhaltung der Kunststätten dienen sollen.
Großbritannien und Irland.
In der Sitzung des Unterhauses vom 8. April er— rte der Unterstaatssekretär Harmsworth in Beant—⸗ 1 einer Anfrage, betreffend die feindlichen Missionen
ing: ;
Die Befreiung der feindlichen Missionen in China und ihre ickbeförderung in die Heimat bilden noch immer den Gegenstand Unterhandlungen in Peking. Der britische Gesandte in Peking den Auftrag erhalten, auf die Landesperweisung der Missionen i deren Haltung während des Krieges nicht einwandfrei hesen sei.
— Englischen Blättern zufolge ist die Vorhut der eng⸗ hen Entsatztruppen für NRordrußland am Mittwoch
s London abgereist. Frankreich.
Nach dem diplomatischen Situationsbericht lten die vier Regierungschefs vorgestern zwei Sitzungen
in denen die Prüfung des politischen Statuts des Saar⸗ tens fortgesetzt und die Entschädigungsfrage erörtert 1de. Die Besprechung betraf vor allem den vorläufigen tscheln, den Deutschland in Anerkennung seiner Schuld zen die Alliierten unterzeichnen soll. Der Betrag dieses lscheins ist noch nicht festgesetzt Die Löfung der Frage hat r wesentliche Fortschritte gemacht.
Reglerungg organs,
zranzösischen, britischen und anderer Vereinigungen von der Kommission empfangen. Dann trat die Kommission in die Prüfung es rel-n Vertragsentwurfs ein und verhandelte über die f anzösischen, amerikanischen und japanischen, bisher zurück— gestellten Zusatzanuträge.
Der Völkerbundautschuß, der vorgestern früh tagte, hat Genf zum Sitz des Völkerbundes gewählt und ferner eine neue Klausel des Entwurfs angenommen, in der erklärt wird, daß die Mon roe⸗Doktrin durch die Bestimmungen des Völkerbundstatuts nicht beeinträchtigt werde.
— Der Oberste Wirtschaftsrat unter dem Vorsitz von Lord Robert Cecil hat der „Agence Havas“ zufolge eine Enischließung angenommen, die die Aufmerksamkeit der assoziierten Regierungen auf den außerordentlichen Ernst der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage Guropas lenkt. Er besprach die Aufhebung der Blockade Deutsch⸗ Oesterreichs und des Adriatischen Meeres, die Wieder⸗ aufnahme der Handelsbeziehungen mit Estland, Livland und Litauen, die Aufhebung der Beschränkung des Handels mit Polen und die Wiedergufnahme des Rheinver⸗ kehrs nach der Schweiz. Der Wirtschaftsrat beschloß die Aufhebung des Alliierten Rates für Seetranporte, dessen Be⸗ fugnisse auf den Obersten Wirtschaftsrat übergehen sollen. Ferner wurden Entschließungen angenommen über die Lieferung rollenden Materials für die rumänischen, polnischen und tschecho⸗ slowakischen Bahnen und über die Natwendigkeit, die regel⸗ mäßigen Post⸗ und Telegraphenverbindungen mit den befreiten Ländern zu verbessern. Auch die Frage der Versorgung Italiens mit Kohle wurde geprüft.
— Die Kamm er beriet vorgestern den Entwurf über die Wiedergutmachung der Kriegsschäden.
Nach einer Havasmeldung erklärte der Berichterstatter, die Aus— gaben würden außerordentlich groß sein und müßten ganz Deuisch⸗ land zur Last fallen. Sie müßten von ihm mit Vorrang vor allem anderen verlangt werden. Frankreichs Recht sei volltommen klar, aber Deutschland könne nicht sofort seinen Verpflichtungen nach— kommen, sei es in Geld oder in Waren. Nichtsdestoweniger habe Frankreich wichtige Finanzoperationen auszuführen, um sich die not wendigen Zahlungsmittel zu verschaffen. Es könne nicht die Rede davon sein, Zahlungen aufzuschieben in einem Fall, in dem das Wirtschaftsleben davon abhängen könne.
Die Kammer nahm etwa 20 Artikel des Entwurfg an und vertagte sich auf den Nachmittag.
Niederlande.
Eine Abordnung aus allen Bevölkerungskreisen von Limburg hat der Königin nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ eine Adresse überreicht, in der der Treue zum Hause Oranien Ausdruck gegeben wird Die 170 000 Unterschriften der Adresse enthalten die Namen sämtlicher stimmberechtigten Einwohner der Provinz Die Königin dankte der Abordnung und sagte, die einmütige Kundgebung werde weit über die Grenzen hinaus die Ueber⸗ zeugung veibreiten, daß das holländische Volk und die hollän⸗ dische Monarchie unzertrennlich seien.
— Die Organisation der katholischen Volks⸗ und Arbeiterverbände hat ein Rundschreiben an alle ihre Ab⸗ teilungen gerichtet, in dem es dem „Wolffschen Telegraphen⸗ büro“ zufolge heißt, es werde ernstlich daran gearbeitet, eine niederländische Sowjetrepublik zu errichten. Man könne da⸗ rauf . sein, daß im April und Mai eine energische Aktion zur Aufrechterhaltung der heutigen Staatseinrichtungen nötig sein werde
Die Leitung der kommunistischen Partei hat be⸗ schlossen, sich der am 6. März in Moskau gegründeten kom⸗ munistischen Internationale anzuschließen.
Belgien.
Die Kammer hat der „Agence Havas“ zufolge die Vor⸗ lage zur Wahlreform einstimmig angenommen.
Asien.
Dem „Nieuwen Rotterdamschen Courant“ zufolge kam es in Delhi zu Unruhen. Der Pöbel hielt britische Beamte, die in Kraftwagen fuhren, cn und rief ihnen zu, daß sie den Weg zu Fuß fortsetzen müßten. Der Bahnhof wurde ange⸗ griffen. Bei Zusammenstößen mit Truppen wurden 6 Personen getötet und 16 verwundet.
Parlamentarische Nachrichten.
Der deutschen Nationalversammlung ist der Ent⸗ wurf eines Gesetzes über die Errichtung eines Staatt⸗ gerichtshofes zugegangen. Dieser hat, wie „W. T. B.“ berichtet, folgenden Wortlaut:
§S L. Dle Nationalversammlung bildet aus ihrer Mitte einen Autzschuß von 15 Mitgliedern zur Untersuchung der Vorgänge in der politischen und militärpolitischen Leitung des Reichgz, die zum Aus—⸗ bruch, zur Verlängerung oder zum Verlust des Krieges beigetragen haben. Die Reichsregierung hat dem Ausschuß die von ihm be⸗ zeichneten Urkunden und Akten zur Verfügung zu stellen.
Die Verhandlungen des Aucsschusses sind nicht öffentlich. Eine r . von Beschuldigten, Zeugen oder Sachverständigen findet nicht statt.
; ; §z 2. Hält der Ausschuß eine Person, die vermöge ihrer Stellung im öffentlichen Leben in der Lage war, Einfluß auf die Politik des Reiches zu nehmen, für verdächtig, zu dem Ausbruch, der Verlänge⸗ rung oder dem Verlust des Kriegez beigetragen zu haben, so eröffnet er gegen sie das Verfahren vor dem Staatsgerichtshof. . eder Deutsche kann bei dem Untersuchungsausschuß die Eröff⸗ 6 des Verfahrens vor dem Staatsgerichtshof gegen sich selbst eantragen. =
§ 3. Der Stagtsgerichtshof wird bei dem Reichsgericht gebildet. Er besteht aug 15 Mitgliedern mit Einschluß des Vorsitzenden.
Vorsitzender ist der Präsident des Reichsgerichts, Belsitzende sind die Präsidenten des Reichsmilitärgerichts, des preußischen Oberver⸗ walkungegerichts, des baverischen Oherslen Landesgerichls und des ber
— Vorgestern abend fand unter dem Vorsitz des Präsi⸗ tin. Win fon eine Vollsitzung des Völkerbund⸗ aschufses flatt. Zunächst wurden die Porsitzenden ver
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landesgerichtg Hamburg. Die 5 Gerichtgzpräsidenten werden im Falle * Behinderun n ihre amtlichen Stellvertreter ersetzt. Die m
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don der Nationalversammlung und vom Staatenausschuß gewählt. Wäblbgr ist jeder Deutsche, der nicht Mitglied einer der beiden Körperschaften ist.
5 4. . Die Mitglieder des Staatsgerichtshofs sind ehrenamtlich tätig. Sie haben bei Dienstverrichtungen außerhalb ihres Wohnsitzes Anspruch auf Ersatz ihrer Auslagen.
§ 5. Der Staatsgerichtshof kann alle ihm sachdienlich er—⸗ scheinenden Beweise erheben. Der Beweis durch Zeugen und Sach— verständige ist nach den Vorschriften der Strafprojeßordnung zu er⸗ 5 Die Zeugen und Sachverständigen erhalten die gesetzlichen
ebühren.
Die Gerichts und Verwaltungsbehörden haben dem Ersuchen des Staatsgerichtshoff um Rechtshilfe zu entsprechen. Vie 85 , des Gerichtsverfassungsgesetzes sind entsprechend an—⸗ zuwenden.
Die Reichsregierung hat dem Staatsgerichtshof die von ihm ver⸗ langten Akten und Urkunden vorzulegen.
§ 6. Der Stgatsgerichtshof regelt, soweit dieses Gesetz keine Bestimmungen trifft, das Verfahren und den Geschäftsgang durch eine Geschäftsordnung.
8, er e erde des Staatsgerichtshofes kann anordnen, daß vor der , erhoben werden. Die Be⸗ welisaufnahme kann er einem Mitglied des Staatsgerichtshofes oder eines anderen deutschen obersten Gerichtes übertragen.
§z 8. Der Untersuchungsausschuß der Nationalversammlung be⸗ stimmt zur Wahrung seines Standpunktes vor dem Staatsgerichtshof einen Beauftragten, der allen Beweisaufnahmen und Verhandlungen beiwohnen kann.
8§z 9. Die Reichsregierung ist befugt, zu allen Verhandlungen und Beweisaufnahmen einen Vertreter zu entsenden. Der Vertreter ist auf Verlangen jederzeit zu hören. =
§ 10. Der Spruch des Stagtsgerichtshofes ergeht auf Grund einer öffntlichen und mündlichen Verhandlung. ö der Verhandlung ist der Beschuldigte zu laden; bleibt er aus, so kann ohne ihn ver⸗ handelt oder seine Vorführung verfügt werden. —
Der Beschuldigte kann sich in jeder Lage des Verfahrens eines Verteidigers bedienen.
Mit seiner Zustimmung kann der Beschuldigte wie ein Zeuge vernommen und beeidigt werden.
§ 11. Ist wegen einer mit dem Verfahren vor dem Staatt⸗ gerichtshof in Zusammenbang stehenden Handlung ein Strafverfahren anhängig, so kann der Staatsgerichtshof die Verhandlung bis zur Erledigung des Strafverfahrens aussetzen oder die Aussetzung det Strafverfahrens bis zur Erledigung des Verfahrens vor dem Staatz⸗ gerichtshof anordnen.
§ 12 Im Spruch des Staagtsgerichtshofg ist festzustellen, ob die ur Vergntwortung gejogene Person ein Verschulden trifft, ob ein folches Verschulden erwiesen oder ob die Nichtschuld erwiesen ist.
Stellt der Staatsgerichtsbof ein Verschulden jest, so kann er den Schuldigen für dauernd unfähig erklären, öffentliche Aemter zu be—⸗ kleiden und in öffentliche Körperschaften gewählt ju werden.
§ 13. Der Staatggerichts hof hat seinen Spruch schriftlich niederzulegen und mit Gründen ju versehen. Die Reichsregierung hat den Spruch zu veröffentlichen.
Gegen den Spruch findet kein Rechts mittel statt.
§5 14. Das Verfahren vor dem Siaatsgerichtshof ist kostenfrel. Dem Schuldigen können die baren Auslagen ganz oder zum Teil auferlegt werden. U .
§ 15. Dieset Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft.
In der dem Gesetzentwurf beigegebenen Begründung wird ausgeführt: —
Die Frage der Schuld an dem Unglück, das über Deutschland hereingebrochen ist, bewegt das deutsche Volk aufs tiefste. Das Volk fordert Aufklärung, durch wessen Schuld der i verursacht wurde, warum er nicht früher beendet worden ist, und ob sich seine verderblichen Folgen nicht ganz oder teilweise hätten abwenden lassen. Diese rage erschöpfend zu beantworten, ist letzten Endes die Aufgabe der Geschichtsschreibung. Ein Gerichtshof kann heute zu den Fragen jedenfalls nur dann ein ab— schließendes Urteil abgeben, wenn ihm die Archive aller am Kriege beteiligten Völker und die Aussagen ihrer Staats männer und Heerführer zur Verfügung stehen. Beseelt von der redlichen Absicht, keiner Partei zu dienen, der Mitwelt nichts vorzuenthalten und die Schuldigen nicht zu schonen, hat die , deshalh versucht, die Einsetzung einer internationalen Untersuchungskommission mit weitgehendsten Befugnissen zur Feststellung des Tatbestandes zu er⸗ wirken. Der Plan ist aber bei unseren Gegnern auf entschiedene Ablehnung gestoßen. . . . ;
Die Reichsregierung hält sich gleichwohl nach wie vor für ver= pflichtet, was an ihr liegt, zu tun, um die Wahrheit ans Licht m bringen. Sie hat sich entschlossen, der Nationalversammlung als der Trägerin der Volkssouveränität die Einsetzung eines Untersuchungs— ausschusses vorzuschlagen, um die Ereignisse zu prüfen, die zu dem Zusammenbruch Deutschlands geführt haben. Der Untersuchungs⸗ ausschuß soll prüfen, ob Deutsche die vermöge ihrer Stellung im öffent⸗ lichen Leben Einfluß auf jene Entwicklung der Dinge hatten, in begründetem Verdacht stehen, zu dem Aushruch, der Verlängerung und dem Ver lust des Krieges schuldhaft beigetiagen zu haben. Ist so der National⸗ versammlung im gewissen Sinne die Rolle des politischen Anklägert zugewiesen, so erfolgt die endgültige Entscheidung über die Schuld- fir durch einen Ger teh der den politischen Parteien fern
teht und ohne Voreingenommenheit in. sprechen wird. Die Zu⸗ sammensetzung des Gerichtshofs aus höchsten Richtern des Reichs und Vertrauenspersonen der Nationalversammlung und des Stgaten⸗ ausschusses entspricht der Bedeutung der Aufgabe, die ihm gestellt ist. Um die völlige Unabhängigkeit des Staatsgerichtshofs von der National versammlung und dem ,,, ne . ist bestimmt, daß Mitglieder dieser beiden Körperschaften bei der Entscheidung über die Schuldfrage nicht mitwirken dürfen. , .
„Als einzige Straffolge des Schuldspruchs ist die dauernde Un fähigkeit des Garen l. vorgesehen, öffentliche Aemter zu bekleiden und in öffentliche Körperschaften gewählt zu werden. Dag deutsche Volk muß davor bewahrt bleiben, daß Männer, die an seinem schweren Schicksal mitschuldig siud, wieder zu Amt und Würde kommen oder sonst politischen Einfluß erlangen.
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Der Aeltestenausschuß der Deutschen National⸗ versamm lung hielt nach einer Meldung von „W. T. B.“ aus Weimar gestern eine längere Sitzung ab. Es ist eine Novelle zum Kaligesetz zur Vorlage gebracht worden, die am heutigen Sonnabend zur ersten Lesung kommen soll. Wegen der dringenden Versorgung der Landwirtschaft mit Kalt und Stickstoff soll über ., Gesetz noch vor der Osterpause ent⸗ schieden werden. Der Aeltestenrat einigte sich . am kommenden Montag und Dienstag das Kaliaesetz zu ver⸗ abschieden und erst dann die Vertagung eintreten zu lassen. Wenn noch Zeit bleibt, sollen auch die eingebrachten Inter⸗ pellationen noch zur Hesprechung kommen.
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