ö. Bremen.
Wie „Bös manns Telegraphisches Büro“ meldet, ist im Fanfe des gestrigen Tages beim Abwehrausschuß von der , . die Mitteilung eingegangen, daß heute genügend Ar beiter zur Verfügung fänden, um die sebenswschtigen Staatg— betriche wieder in Gang zu setzen. Die Gas«, Wasser⸗ und Elekrizitäts werke werden heute den Betrieb wieder aufnehmen. Desgleichen werden die Geschäfte wieder eröffnet. Damit ist das Ziel der Streikabwehr erreicht. Der Streikabwehrausschuß fordert dementsprechend die Mitglieder der Ordnungsparteien auf, ihre Tätigkeit wieder aufjunehmen.
Kunst und Wissenschaft.
Die Preußische Akademie der Wissenschaften hielt am 10. April eine Gesamtfitzung unter dem Vorsitz ihres Sekretärs Herrn Noethe. — Hert Haberlandt las: Zur Phys iologie der Zellteilung Dritte Mitteilung, Ueber Zellteilungen nach plasmolyfe. In jungen, aber schon ausgewachsenen Haarjellen von Coleus Rehneltianus und einiger anderer Pflanzen, sowie in den Epidermiszellen der Zwiebel schuppen von Allium Cepa treten nach Plasmolyse in Zuckerlösungen unvollständige und eigentümlich modifizierte Zellteilungen auf, die in moncher Hinsicht den Primttiveren Zellteilungsweisen bei Algen und Pilzen gleichen. Die Auslösung dieser Teilungsvorgänge wird darauf zurückgeführt, daß infolge der Plasmolyse der in den Zellen ent⸗ haltene elt lig oft. dessen Existenz in jwei früheren Mit⸗ teilungen nachgewtesen wurde, eine solche Konzentration erfährt,
daß der Schwellenwert des Reljes überschritten wird. — Herr Ginstein legte eine Arbeit vor über die Frage: Spielen
GFravitations felder im Aufbau der materiellen Slementarteilchen eine wesentliche Rolle? Es wird gejeigt, daß die allgemeine Relativitätstheorie die Hypothese zuläßt und nahelegt, daß die Kohäsionskräfte, welche die elettrischen Koripaskeln zusammenhalten, Gravitationskräfte sind. Diese AUn—⸗ nahme wird auch durch den Nachweis gestützt. daß durch sie die Ein⸗ jührung einer besonderen universellen Konstante . die Lösung de osmologischen Problems unnötig gemacht wird. — err Ro eth e legte vor eine Mitteilung von Dr. HelmuthRoggé in Charlottenburg, Die Urschrift von Adalbert von Chamissos Peter Schle⸗ mihl. Aus dem Nachlaß des ehemaligen Professors der Botanik Dietrich Franz Leonhard von Schlechtendal, der mit Chamisso befreundet war, ist an seinen Urenkel Dr. Rogge ein Heft gelangt, das, von en, f selbst. geschrieben, in Kap. 1 = III und VIi—— Xi vermutlich die erste Aufzeichnung, in Kap. IV. V eine eigenhändige Reinschrift des ersten Schlemihltextes bietet. Datiert ist das Manusfript: ‚Cunersdorf, den 24. 7 br. 13.“ Der eiste Duiuck, der ohne Chamissos Wissen ver⸗ anstallet wurde, beruht auf einer jüngeren redigierten Abschrift. Der Urtext hat, von Einzelheiten abgesehen, vor dem Diuck voraus eine große Reiseschilderung des mit den Siebenmeilenstiefeln gerüsteten k die später aus tünstlerischen Gründen staik gelinjt urde. 95.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Aus der Landwirtschaft der Stadt Berlin.
Dem Verwaltungsbericht über das Rechnungsjahr 1916, den der Magistrat von Berlin fürzlich herausgegeben hat, ist zu entnehmen, daß die der Start Berlin gebörigen Güter im Jahre 1916 irszgesamt 17 Il3 ha opticrtes und ichtaptiertes Land um faßten, wevrn 10789 ha in Selbstbewirtschafturg standen, 4848 ha veipachtet und 2076 ba dauernd oder vorübergehend ertraglos waren. Vom aptierten Lande im Umfange von
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Theater.
GHyernhausg. (Unter den Linden.) Gonntag: Nachmittags: 251. Karten⸗ reservesatz. Der Danerbezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Dienst⸗ und Frei⸗ plaͤtze sind aufgehoben. 9. Volksverstellung ü ermäßigten Preisen: Tiefland. nfang 2 Uhr. — Abends: 104. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze
ersten Male: 7 Uhr: Hamlet.
sind aufgehoben. Den Juan. Oper in ĩ : ö
. . . K . . du g an, mt und Diengtag: Der Blau ee n , m. Birhus Busch. Sonntag: 2 gr ozart. Text von Lorenzo Da Ponte. ; . * ; . 3 . Hach dem Stigiral der ersten Äufsihturg iwachen. — hende 74 übhr: Der Star. nie , e nnerttas und Sonnabend: Komisthe Gper. (An der Welden. For be l hn ger, Nachmittags 3 Uhr n in Prag. Jberfetzt von Hermann Levi Montag, Mittwoch und Sonnabend: Freitag. Beer Gut dammer Brücke.) Sonntag, Nachmittags Abends 74 Uhr. In beiden Vorstellunn Musilalische Leitung: Dr. Richard Strauß. Der Star. K ö. 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Tänze. 1) Indisches Ballett. 2) Fm Spielleitung: Hermann Bachmann. An⸗ Dienstag und Donnerstag: Unterwegs. ö. Schwarzwaldmädel — Abends 74 Uhr; ling. 3) Rokoto⸗Menuett. 4) Ungar fang 7 Uhr. Freitag: Fasching. Volisbũhne. (Theater am Bülow ⸗ Schwarzwaldmädel. Operette in drei Rhapsodie. 5) Sylphidentanz. 6) 9
Schauspielhaus. (Am Gendarmen⸗ narkt.) Sonntag: Nachmittags: 114. Fartenreservesah. Der Dauerbezug, die st indig. vorbehaltenen sowie die Beenst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. 13. Volks- vorstellung zu ermäßigten Preisen: Minna von Barnhelni. Anfang 2 Uhr. Abends; 116. Her er e fw n. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Kreuzelschreiber. Bauernkomödie mit Gesang in drei Akten (6 Bilder) bon Luzwig Anzengruber. Spielleitung: Albert Patty. Anfang 7 Uhr.
der Pandora.
der Pandora.
8 ö ö Krause. Volksstück mit Gesang in vier Sherry. Montag: Opernhaus. 105. Dauer Schanzer. Musil von Walter Kolo. kt ü Herr. ꝛ bezugsborstellung. Dienft. und Freiplätze Montag und folgende Tage: Sterne, . 1 . oed seretzn,
sind aufgehoben. Der Rosenkavalier,. die wieder leuchten.
Komödie für Musik, in drei Akten von Dugo von Hofmannsthal. Musik von Richard Sirauß. Musikalische Leitung: Dr Fritz Stiediy. Spielleitung: Karl Holy. Anfang 65 Uhr.
Schauspielhaus. 117. Dauerbezugsbor⸗ stellung. Vienst. und Freivlätze sind auf⸗ gehoben. Heimat. Schauspiel in vier Akten von Hermann Sudermann. Spiel⸗ leitung: Albert Patty. Anfang 7 Uhr.
Opernhaus. Dienstag: Mittags: Eynnhonie⸗Mittags⸗ Konzert. — Abends: X. Symphonie⸗Konzert der Kapelle der Oper. — Mittwoch: Don Jungn. — Donnerstag: Die Meister⸗ finger uon Nürnberg. — Freitag: Don Juan. — Sonnabend: Rappel. fopf. — Sonntag: Nachmittags: 9. Volkavorstellung zu ermäßigten Preisen: Rappelkopf. — Abends:. Violetta. ¶ La Traviata.)
Schauspielhaus. Dlengtag: Neu ein— studiert: Eoriolan. — Mittwoch: Die Kreuzelschreiber. — Donnerstag: Wil⸗
Mittwoch: Mufik. Der Biberpelz.
Die Ehre. — Abend Feldherrnhügel. Eine
Rößler.
Donnerstag: Erdgeist.
helm Tell. — Freitag: Othello. — Garten. Sonntag, Nachmit agg 3 urm. Schwank in drei Akten von Franz Arnold Sieben Beile
Sonnahend? Coriglan. — Sonntag: Zu ermäßigten Preisen: Mein Nachbar Mittwoch: Oberon. und Ernst Bach. leben Veilagen
Nackmittags: 14. Volksvorstellung zu er, Ameise. — Abends 7 Ubr: Das Donnerttkag: Die lustigen Weiber Montag. und folgende Tage: Die leinschlleßlich Börsenbellage)
Häßigten breisen: Die Judasglocke. — Schloß am Wannsee. Lustspiel in drei von Windsor. 3 spanische Fliege. ; sowie die Inhaltsangabe Rr. 10 2
Abends: Goriolan. Akten von Lothar Schmidt,.
NJenisches Theater. Direttions Mar
Reinhardt.) Sonntag, Vormittags 14 Uhr: 2 ! - Aufführung für baz junge Deutschland Zum Freitag: Der Schöpfer. Die Wupper. — Abends
Montag: Was ihr wollt.
Dienstag, Donnerstag, Freitag u. Sonn⸗ abend; Wie es euch gefällt.
Mittwoch: Faust, erster Teil.
Kammer spiele.
Kleines Schauspielhaus. (Charlottenburg, Fasanenstraße Nr. 1) Sonntag, Abends 7 Uhr: Die Blůchse
Montag bis Sonnabend: Die Blichse
Berliner Thenter. Sonntag, Nach⸗
mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Die tolle Komteß. — Abends 7 Uhr: Sterne, die wieder leuchten. Operette in drei Akten (nach einer Idee des Michael Klapp) von Rudolf Bernguer und Rudolph
Theater in der Königgrätzer
Straße. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:
Zu ermäßigten Preisen: Rosmersholm. — Abends 7 Uhr: Der Vater. Drama in drei Akten von August Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering. Montag und Dienstag: Der Vater.
Donnerstag, Freitag und Sonnabend:
Komödienhans. Sonntag, Nach
mittags 3 Uhr: Zu r ft Preisen:
Schnurre in drei Akten von Roda Reda und Carl
Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend: Der Feldherrnhügel.
s6d80 ha entflelen u. a. 1818 ba auf Rieselwiesen, 60685 ha auf Beete und Basstns; vom nichtaptierten Lande, das 223 ha um- faßte, kamen u. a. 2975 ha auf Acker, 3536 ha auf Forsten, 866 ha auf Natunwiesen. — Der Viehbestand sämtlicher Güter betrug im Jahresdurchschnitt 843 Pferde, 69 Ochsen, 1284 Kühe, 268 Stück Jung, und Weidevieh, 44 Bullen, 2716 Schweine, 18090 Schafe. Der drichschnittlich; tägliche Milchgewinn von der Kuh schwankte bei den Gütern zwischen H.6 und 85 l. Auf. ein Gespanntier (1 Pferd — 15 Ochse) ensfiel selbst⸗ bewirtschaftete Fläche zwischen 6.0 und 9 ha. — Die Bestände an Qbstbäumen in den Alleen umfaßten 180 575 Stück im Werte von 719 674 Æ. Der Gesamtertrag aug Obstbäumen und Baum⸗ schulen belief sich 1916 ihn 304 770 6. — Der kassenmäßige Be⸗ triebsüberschuß dek Güter stellte ch für 1916 auf 2 359 141 ½ , unter n, des Mehr⸗ und Minderwertes der Bestände auf
1
Ausstellungsnachrichten. Im Kunstgewerbemuseum findet mit staatlicher Unter⸗
stüßung eine Ausstellung von billigem Hausrat staft. Das sehr zeitgemäße Unternehmen verdient die An⸗ teilnahme weitester Kreise. In Kojen sind eine Reihe
von schlichten Wohn und Schlafräumen aufgestellt, die durch⸗ weg einen beiteren und behaglichen Eindruck erwecken. Blumen und billige gute Nachbildungen berühmter Meisterwerke, bunte Tapeten und farbige Vorhänge aus Papierstoff beleben die Räume in fröhlichster Weise und zeigen, 33 durch eine he tere Um⸗ ebung auch das sachlichste und einfachste Möbelstück seines nüchternen kindrucks entkleidet werden kann. Die wirkungsvolle Aufmachung ist es auch, die dasz Publikum zunächst am stärksten besticht. Daß ein Möbelstück, das zweckmäßig ist, zugleich auch schön sein kann — diesen obersten Leitsatz der kunstgewerblichen Bewegung aus der Zeit vor 20 Jahren haben heute nicht nur große Teile des Publikums, sondern auch die meisten Künstler vergessen. In den letzten Jahren vor dem Kriege waren unsere sogenannten modernen kunstgewerblichen Erzeugnisse wieder von Ornamenten übemuchert, und ihre eigentümliche Schönheit war nicht aus dem Zwecke heraus entwickelt. Die Werkbundausstellung in Göln ließ besonders deutlich die Irrwege erkennen, auf die viele unserer Kunsthandwerker und Architekten geraten waren. Der Kampf gegen diese pseudomoderne Kunst wäre viel schwieriger gewesen als vor zwei Jahrzehnten gegen den damals herrschenden Ungeschmack; denn damals bekämpste man veraltete Anschauungen, und gegen die sind viel leichter Bundesgenossen zu sinden als gegen die Ideen neuzeitlicher Architekten, die als „modern“ angepriesen werden. Die Notlage, in die wir infolge des Krieges geraten und. er⸗ leichtert nicht nur den Kompf gegen die falsche Modernität, sie macht ihn beinahe überflüssig. Wir befinden uns in einer Periode, die der Zeit noch 1813 ähnelt. Wie damals in dem verarmten Preußen ein sparsamer sachlicher Stil entstand, der nicht durch überflüssigen Zierat und durch Verschwendung kostbaren Stoffes, sondern durch das Ebenmaß der Formen zu wirken sucht, so könnte auch jetzt wieder aus der Not der Zeit heraus eine vernünftige, einfache und schone Bauweise entstehen. Damals war zum Glück ein Genie, Schinkel, vorhanden, in dessen Werken der strenge und sparsame Stil be⸗
wundernswerte estalt annahm. Hoffen wir, daß auch uns ein überragender Gestalter und Wegweiser erwächst! Denn vorläufig haben wir es nur mit mehr oder weniger
geglückten Versuchen zu tun, und es fehlt an überragenden, (laren Beispielen. Das zeigt auf engbeschranktem Gebiese auch die Aussiellung im Kunstgewerbemuseum. Manche Zimmer sehnen sich an den sogenannsen Biedermeierstil an, der ganz gewiß nicht in
unsere Zeit paßt. Die Aussteller entlarden sich i . seibst, wenn sie, eine, gemütliche Tabakspfeife, aufgeschlagenes Buch mii einer Brille und andere altväterliche Ge stände zur Belebung des Milieus hinlegen. Sie hatten unbem taz richtige Empfinden dafür, daß ihren Räumen Möbeln ein Hauch aus einer entschwundenen Welt haftet. Was not tut, ist die Zusammenarheit vieler Werkstih die Typenmöbel schaffen, deren reihenweise Herstellung billiger . wird als die aus verschiedenen, nebeneinander wirkenden Werkffhh hervorgegangenen Gegenstände. Einem Meister wie van de h könnte man aber zutrauen, daß er aus dem Gefühl für nl heraus den vorbildlichen Typ schafft — einen Typ, der in sich st und praktisch ist und der dem Geschmack und den Bedürfnissen ah weitester Schichten entspricht. E. Pl.
Verkehrswesen. Das Reiche postministerium hat ein Merkblatt üh
. . den o st⸗ , Telegramm⸗ und ernsprechverk 3 dem J eutschland ö. den von belgischen, britischen, amerikanische
und franzöfischen Truppen besetzten deut
G inn? 11 . Das Merkblatt enthält ah Zusammenstellung der für diesen ie, . gültigen Vorschris Über die auch die Postanstalten auf Wunsch Auskunft ertessn Gs kann zum Preise don 15 3 für ein Stück von den Postanstazh bejogen werden.
Theater und Mnstk.
Im Opernhau se wird morgen, Sonntag, Nachmittags 2 zu ermäßigten Preisen als 9. Volksvorstellung „Tiefland“, mit h Damen Hafgren⸗Waag, Engell, Hansa, Birkenström, von Scher Müller und den Herren Kraug. Roether als Gast, Habich, Bachmn und Philipp besetzt, gegeben. Musikalischer Leiter ist der Kapeliman Otto Urack. Abends 7 Uhr findet die erste Wiederholung der Ne einstudierung von „Don Juan“ mit den Damen Kemp von Granst Ariöt de Padilla und den Herren Hutt, Armster, Knüpfer. Stock im
abich in den Hauptrollen unter der Leitung des Dr. Richn Strauß statt. Am Montag wird „Der Rosenkavalier' mit h Damen Hafgren⸗Waag, Denera. Hansa und den Herren Sin Habich, Henke; van de Sande, Philipp Funck, So mmer, Krasa den Hauptrollen aufgeführt. Musikalischer Leiter ist Dr. sn Stiedry. Anfang 6 Uhr. f
Im Schausptelhguse geht morgen, Nachmittags 2 nh als 13. Volksvorstellung „Minna von Barnhelm“ in der bekanng Besetzung in Szene. Spielleiter ist Albert Patiy Abends 7 werden „Die Kreuzelschreiberꝛ in der bekannten Besetzung wieht holt. Für Montag ist „Heimat“ in der bekannten Besetzung unt der Spielleitung Albert Patrys ansr s 7 Uhr) angesetzt. Shakespeares „Coriolan“', der am 29. 8. M. nach einer e. . 12 Jahren wieder auf dem Spielplan erscheint, wird in vollkoẽmm neuer sjenischer Einrichtung und in folgender Besetzung gegebe Corsolan; Theodor Becker, Ceminius Hans Mühlvofer, Larm Kurt Keller⸗Nebri. Menenius: Artur Kraußneck, Licinius Hermm Leffler, Brutus: Max Pobl. Aufidius: Leopold von Ledehur, Volumm Agnes Straub, Virgila; Margarete Neff, Valeria: Margarete Schl Bürger: Otto Mannstädt, Karl Eichbolz, Toni Zimmerer, M Winier, Hauptmann: Mex Werrack, Aedil; Hermann Paris, Here Werner Rafael. Spielleiter ist Dr. Bruck.
Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage
* 2 7 — 6 * — — man n.
— ———
kontag bis Donnerstag und Sonn⸗ ö
; Das Schloß am Wannsee. Friedrich
Cessingthenter. Sonntag, Nachmitt. 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen; Der Raub der Sabinerinnen. — Abends uhr: Dies ira (Tag des Zornes). Eine Tragödie in 6 Bildern von Anton Wildgans.
Künneke.
93 ) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: orstellung für den Verband der Freien Volksbühnen: Die Heirat. — Abends 73 Uhr: Penthesilea.
Montag, Mittwoch, Freitag und Sonn⸗ abend: Penthesilea.
Dienstag: Wilhelm Tell.
Donnerstag: Gas.
waldmädel.
Schillertheater. Charlottenburg. ,
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Die Braut von Messina. — Abends 75 Uhr: König
Sherry.
Montag, Mittwoch und Freitag: König rause.
Dienstag: Anatol.
Donnerstag und Sonnabend: Wie es euch gefällt.
Mitiwoch, Nachmittags 3 Uhr: Weh' dem, der lügt.
Freitag, Nachmittags 3 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Wie es euch gefüllt. .
eutsthes Gpernhans. lottenburg, Bismarck Straße 34— 37. Welff Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmittag; 25 Uhr: Zu, ermäßigten Preisen: Preziosa. — Hierauf: Die Verlobung bei der Laterne. — Abends Uhr: Carmen. Oper in vier Akten. Nach der Novelle von Prosper Merimée . bearheitet von Denry Meilhge und n Halspvy. Musik von Georges et. ; ontag: Jugend. — Hierauf: Ca- vallerin rusticunn. en . und Sonnabend: Herbst⸗
Uhr: Der Freitag:
mãäßigten
Freltag ! Nigolctis.
Milhelmslãdtisches Theater. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: u ermäßigten Preisen: Hannerl ( Das
reimäderlhaus, 1. Teil). — Abends 6 Uhr: Das Dorf ohne Glocke. Nach einer Legende von Arpad Pasztor in drei Aufzügen.
Montag und folgende Tage: Das Dorf ohne Glocke. e
Akten von August Neidhart. Musik von Leon Jessel. ; Montag und folgende Tage: Schwarz ⸗
Thenter des Westeng. (Station: Zoologischer Garten. Sonntag, Nichmittags 34 Uhr: Zu er⸗ Preisen: e prinzessin. — Abends 7 Uhr: Madame Operette in drei Atten von Benno Jacobson. Musik von Hugo Felix.
Montag bis Mittwoch:
Zum ersten Male: Wo die Liebe hinfullt. Freitag und Liebe hinfällt. Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Der Barbier von Sevilla.
Thenter am Uollendorfylat. Sonntag. Nachmittags 33 Uhr; Zu er⸗ mäßigten Preisen: Drei alte Schachteln. Abends 7 Uh
gel in drei Akten von Pordes⸗Peilo und (Char Hermann Haller. Gesangstexte von Willt Mustk von Walter Kollo. Montag, Dienstag, Donnerstag u. Sonn⸗ abend; Wo die Lerche singt. Mittwoch. Drei alte Schachteln. —̃ Der Juxzbaron. Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Mignon (Oper).
Custspielhaus. (Griedrichstrahe 236) Sonntag, e tag 31 Uhr: Zu er—
reisen: Abends 74 Ühr: Die spanische Fliege. B
Thaliatheater. ( Dresdenerstr. an Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu g mäßigten Preisen: Unter der blühende Linde. — Abends 71 Uhr: Zur wilde Summel. Gesanggposse in drel At von Jean Kren und Cduard Rithh Gesangstexte von Jean Kren. Mustk n Jean Gilbert.
Montag und folgende Tage: In wilden Hummel.
Musik von Eduard
Fest nach dem Stiergefecht. Ausgefhs vom gesamten Ballektkorps des Zi Busch. Einstudlert von Balleit me R. Riegel. Außerdem: Das aus 4 15 nete April · Programm. (Nachmittn hat jeder Erwachsene ein angehöriges Kü auf allen Sitzplätzen fret; jedes weihn Kind zahlt halbe Preise.)
Montag und folgende Tage: Tän Außerdem das großartige Zirt Programm.
Kantstraße 12.)
Dollar⸗
—
adame Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Ilse Defert mit H Reglerungsteferendar Otto von , Michalkowitz O. E Laurahütte O. S.). . Verehelicht: Hr. Polizeipräshd Schwendy mit Frau verw. Mm Tuchen, geb. Eberius (Kattowitz). Geboren! Ein Sohn: Hrn. Ln rat Dr. Baron von Stempe , — Eine Tochter: Hrn. Rittmei Frhrn. von Berchem⸗Königest (Weimar. Gestorben: Hr. Major a. D. O Paul von Seydlitz⸗Kurzbach (Dresd
Beginn der Sommer⸗
folgende Tage: Wo die
r: Der Juxbaron.
Verantwortli riftleiter: Direktor Dr. T * reh r. ö Verantwortlich für den Anzeigenteil! Der Vorsteher der Geschäftsstelle, Rechnungsrat Mengering in Berl Verlag den Geschäftsstelle Menge ri in Berlin. ;
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei i
Bocksprünge. — * g, 1
zu Nr. 8 des bffentlichen Anzeigen
ö
Grste Seitage
2
zum Deutfchen Reichs anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Scnnahend. den 26. ApriUl Amlliches.
Preußen. Bekanntmachung.
Wie.
. ; Bere ishnnng der Bemerkungen ö Spender Spenden Anerbieten G9. Für Invalide und Hinterbliebene. 1ä1Königli wedischer Oberstleutnant etersenz i ord⸗ ö uf , . . . . ö. . ) ) . . bod, 20 6 ‚ Zugunsten der Invalidenfürsorge. S. f. j. = Zu sam men stellung.
, ; bod 20 . Dazu laut Bekanntmachung vom 19. März 1919 .. ...... S S4 482,98 s 0 830 ** Summe ...... S 846 957, 13 6 S0 930, — 10
Berlin, den 24. April 1919.
Dies bringen wir mit dem Ausdrucke des Dankes zur öffentlichen Kenninis.
Der Kriegsminister. Im Auftrage: Wurtzbacher.
Der Unterstaatssekretãr. Göhre.
Ministerium des Innern.
In der Woche vom 20. April bis 26. April 1919 auf Grund der Bundesratsverorbnung vom 15. Februar 1917 über Wohlfahrtspflege während des Krieges genehmigte öffentliche Sammlung.
e — —
— 2
8. Name und Wohnort * des Unternehmers
Zu sördernder Wohlfahrts; weck
Stelle, an die die Mittel abgeführt werden sollen
Zeit und Bezirk, in denen das Unternehmen ausgeführt wird
Reiche zentralstell für Kriegẽ⸗ Zugunsten der Kriegs⸗ und Zivilgefangene, Berlin gefangenen
Berlin, den 25. April 1919. Der Minister des Innern. J. A.: von Jarotzky.
und Zivil, Die Reichszentral⸗ stttelle
Opferwoche vom 3. bis. 10. Mai 1919. — Preußen. — (Verlegung des ursprünglichen Opferwoche.)
Termins der 1
Nichtamtliches. Oesterreich.
Der Staalskanzler Renner hat guf ein Telegramm einer Persammlung von deutschen Suͤdtirolern, die ihn
auffordert, keinen Friedensvertrag zu unterzeichnen, der nicht
dem Selbslbestimmungsrechte Deutsch⸗Hesterreichs Rechnung trägt, den „Innsbrucker Nachrichten“ zufolge geantwo tet:
Es ist dermalen aus politischen Gründen untunlich, eine öffent⸗ liche Erklärung darüber abzugeben, in welchen Fällen die Zustimmung zum Friedensvertrag verweigert werden müßte. Die Regierung kennt jedoch die Bedeutung der Südtiroler Frage für Land und Staat und. wird alles, was in ihrer Macht steht, tun, um Deutsch-Süd— tirol gegen die imperialistischen Ansprüche Italiens mit Erfolg zu verteidigen.
— Trotz aller Bestrebungen der deutsch österreichischen Re⸗ gierung ist es dem „Korrespondenzbüro“ zufolge noch nicht gelungen, eine Vereinbarung über die Anteilnahme der anderen Nationalstaaten am Dienste der allgemein en und der österreichischen Staatsschuld abuuschließen. Der deutsch österreichlschen Negierung kann aber nicht zu⸗ gemutet werden, den gesamten Staatsschuldendienst auf eigene Rechnung und aus eigenen Mitteln zu hestreiten; sie muß es daher grundsätzlich ablehnen, die Fälligkeiten im eigenen Namen, wenn auch nicht e ,, für ihre Rechnung, einzulösen. Sie wird jedoch im Bewußtsein der sie, wenn auch nur moralisch, treffenden internationalen Ver⸗ pflichtungen und im Bestreben, ihre Verläßlichkeit und Kreditwürdigkeit dem Auslande gegenüber zu erweisen, unbeschadet ihres Rechte standpunkis, die Einlösung der nächsten Fälligkeit dadurch ermöglichen, daß sie ale Ehren⸗ intervenient die ihr zum Ankauf angebotenen Zinsscheine und verlosten Stücke der allgemeinen und der öster reichischen Staats⸗ schulden käuflich erwirbt und diesen Ankauf davon abhäugig machen, daß der den Ankauf erstrebende Jahaber Denutsch⸗Oesier⸗ reicher oder Staatsbürger eines mit dem ehemaligen Desterreich⸗ Ungarn befreundeten oder neutralen Staates ist, seinen Wohnsitz in Deutsch⸗Oesterreich oder in einem diesem befreundeten ober neutralen Staate hat und darüber eine schriftliche Erklärung bei der zum Ankaufe der Fälligkeiten , ,, Stelle abgibt, die ihrer⸗ seit die Richtigkeit dieser Angabe, soweit ohne besondere Fest⸗ stellung tunlich, zu überprüfen und gegebenenfalls zu bestätigen hat. Der Ankauf erfolgt für Rechnung der deutsch⸗österreichi⸗ chen Finanzverwaltung, soweit die Fälligieiten auf Mark oder ranc6z lauten, zum Nennwert, und sowelt sie auf Kronen lauten, zum jeweiligen Devisenkurse auf Wien. Die Fälligkeiten der deutsch⸗österreichischen Staatsschuld werden unlerschiedslos voll eingelõösi.
— In her vorgestrigen Sitzung der deutsch-öster⸗ reichischen Nationalversammlung richtete der Groß⸗ deuische Abgeordnete Müller⸗Guttendrunn die Anfrage an den Staatssekretär des Acußern, ob die Regierung gesonnen sei, die völkerrechtswidrigen Forderungen der italienz⸗ schen Waffenstillsftandsköm mission nach in deutsch⸗ ,,, Staatsbesitz befindlichen Kunstwerken zurück- zuwelsen. Die Tiroler deuisch⸗freiheitlichen Abgeordneten Krafft und Straffner fragten an, was das Siaatsamt des Aeußern getan habe, um Deutsch⸗Südtirol für die Republik Deutsch⸗ Oesterreich zu erhalten, und ob die Regierung geneigt sei, den Friedengvertrag nicht zu unterzeichnen, wenn darin Deuisch⸗ Südtirol den Italienern zugesprochen würde. 3.
Die Nationalversam mlung hat in zweiter und dritler Lesung die Gesetzentwürfe über die Erklärung des 12 No⸗ vember, an dem die Republik ausgerufen worden ist, und des
J
1. Mai zu allgemeinen Ruhe⸗ und Festtagen und über die Versorgung der Javaliden und Kriegshinterbliebenen an⸗
genommen. . Ungarn.
Nach einer Meldung des „Ungarischen Telegraphen⸗ Korrespondenzbüros“ haben die ungarischen Truppen am 24. d. M. im Gegenangriff gegen rumänische Truppen Hajduszoboszlo zurückerobert.
Frankreich.
Die italienischen Delegierten zur Friedengkonferenz Orlando, Barztilai und Diaz sind gestern abend nach Rom ahbhgereist. Der vierte Delegierte, der italienische Bot⸗ schafter, bleibt auf seinem Posten.
— Die Kammer hat sich der Agence Havas“ zufolge auf den 6. und der Senat auf den 15. Mai vertagt.
— In der letzten Sitzung des Sozialistenkon⸗ gresset machte namens der elsaß⸗lothringischen Sozialisten Grum bach Vorbehalte über das allgemeine Attions⸗ programm der Partei. Die Verurteilung des Bolschewismus durch die französischen Soziallsten müsse kräftiger ausgedrückt werden. Weitere Aeußerungen Grumbachs verursachten Lärm, namentlich von Seiten der Kienthaler, die Grumhach verhin⸗ derten, weiter zu sprechen, worauf dieser empört seinen Platz verließ und in den Saal hineinrief, er werde seinen elsaß⸗ lothringischen Freunden erzählen, wie er als Vertreter der elsaß⸗loihrlngischen Sozialisten empfangen worben sei.
Rußland.
Beim Zusammentritt der estländischen National— versammlüng las der Staatgminister Pätz das Ab⸗ schieds gesuch der Regierung vor. Die Versammlung genehmigte es, ersuchte aber die alte Regierung, bis zur Bildung einer neuen die Geschäfte weiterzuführen. Der finnländische Geschäftsträger in London Dr. Holsti hat sich hereit erklärt, den Posten eines Ministers des Aeußern zu übernehmen.
Laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros/ sind die ukrainischen Abteilungen, die bis jetzt die Sowjetregierung Rakomwtzkys in der Ukraine unterstützt haben, zu den ulrainischen Nationaltruppen übergegangen. Die aufständischen Truppen des Atamans Zeleny haben den Bolschewisten Kiev entrissen und mit Ausnahme des zweiten Güterbahnhofs und einiger Dörfer die ganze Umgebung big zum Flusse Irpen besetzt. Bewaffnete Ahteilungen ukrainischer Bauen find bis zur Elsenhahnstatlon Turbetzko. (westlich von Irpen) vorgegangen und haben die Brücke über den Irpen gesprengt. Weitere Bezirke erheben sich genen die Gewalt⸗ herrschaft ber Bolschewisten. Die Eisenbahnlinie bei Malin (100 Kllometer westlich von Kiew) wurde, von den Auf⸗ ständischen zerstört. Die Stadt Owrutsch nördlich des Elsen⸗ bahnknotenpunktes Korostens wurde von den Bolschewiki ge⸗ säubert und von ukrainischer Miliz besetz; Auch bei Korostenj wurde die Eisenbahnbrücke zerstört und die dort noch befind⸗ lichen Bolschewlsten wurden umzingelt.
Italten.
Die Erklärung des Präsidenten Wilson über die adriatische Frage hat der „Agenzia Stefani, ö über⸗ all in Italien lebhafte Entrüstung erregt; die öffentliche Mei⸗ nung findet den Versuch Wilsons, Regierung und Volk von
tallen zu trennen, unbegreiflich. In allen großen Städten haben Umzůge unter Hochrufen anf Jialien, Dalmatten, Finme, Orlando und Sonnind stattgefunden; die Geschäfte hahen zum
E
Zeichen des Wlderspruchs geschlossen.
Schweiz. Der Bundesrat hat der Schweizertschen Depeschen⸗ agentur zufolge die tschechs slowatische Regierung unter Vorbehalt der späteren Festlegung der Grenze anerkannt.
Statistik und Golksmwirtschaft.
Der Wert der Naturallöhnung des Landarheiters.
Im „Archiv der Landarbeiterfrage“, das unter der Schriftleilung von Dr. phil. et jur. W. Asmie⸗Berlin als selbständige erste Son- derreihe in sich abgeschlossener Hefte innerhalb des von Heinrich Sobhnrey begründeten und herausgegebenen Jahrbuchs für Wohlfahrte⸗ arbeit auf dem Lande (Deutsche Landbuchhandlung, Berlin, Bezuge⸗ preis der ganzen Sonderreihe 6 M) erscheint, erörtert der städtische Güterdirektor Dr. Ruth s⸗Berlin an der Hand von Beispielen aus der Uckermark und von den städtlschen Gütern Berlins den Wert der Naturallöhnung für Landarbeiter. Wird dat Deputat des Landarbeiters zu den jetzigen Preisen in Rechnung gestellt, so ergibt sich, daß die Landarbeiter bisher und auch jetzt nicht schlechter stehen, als die an und für sich hochbezahlten Industriearbeiter.
Das Gesamteinkommen stellt sich bei Gegenüberstellung von Jetztwert und Friedensansatz, wie folgt: Jetztwert Frledensanso 1) Arbeiter in der Uckermark 45 60.
1 *
Naturalien. . 350 Barlohn * 1 1 8 0 1 . 1 1 600 300
zusaimmen . 3033 3880,
2) Knechte auf den städtischen Gütern ( Berlins
nnn, 1410420 309 Barlohn . 5. * . *. 9 * . I j . . 1290 750
zusammen 2300 1050.
Entwicklung der bayerischen Bevölkerung
während des Weltkrieges.
Das bayer. Siatistische Landesamt veröffentlicht in Heft 1s2 des Jahrgangs 1919 seiner Zeitschrift (Verlag der J. Linzanerschen Uni- versitätsbuchhandlung, Münchenj die Ergebnisse der bayerlschen Se⸗ völkerungsbewegung — Gheschließungen, Ehescheid ungen, Geburten und Sterbefäl6le — während der Kriegsjahre 1914 bis 1918. Die umfangreiche Arbeit erbringt näheren Auf⸗ schluß über den Kriegseinfluß auf die Bevölterungs⸗ entwicklung in Stadt und Land. .
Bis Ende 1918 war der Einfluß des Krieges auf die Entwick— lung der bayerischen Bevölkerung — kurz zusammengefaßt — erart, als ob 1 Jahr und 8 Monate lang ketne Ehe⸗ schlie ßungen stattgefunden hätten, als ob ? Jahre lang keine Kinder gezeugt worden wären, und als ob 3 Jahre lang die doppelte Anzabl von Menschen (unter Ausschluß der Kinder von unter 5 Jahren) ge storben wäre.
Es betrug die Zahl der Eheschließungen
1913: 48 438, ö
1914: 42722, mithin Ausfall gegen 1913: 5716 — — 11,8 Mo, 1915: 27 936, ö 913: 25 502 — — 52.6 00, 1916: 27 349, . 1913: 21089 — — 43,5 Oo, 1917: 982939 . 1913: 15 499 — — 320 0so, 1918: 38 285, . „1913: 1018583 — — 21.0 0p «
Der Gesamtansfall an Eheschließungen kann demnach für die Kriegs⸗ jahre 1914 bis 1918 gegenüber dem Friedensstand 1913 auf rund 78 000 — 1610,½ der Jahressumme von 1913 beziffert werden. Es bedeutet dies, wie gesagt, so viel als ob 1 Jahr und 8 Monate lang keine Eheschließung stattgefunden hätte. .
Der außerordentlich kleinen Zahl von Eheschließungen steht im Kriege eine so ungewöhnlich große Zahl von Ehelösungen (infolge von Tod elnes Gatten. inbesondere Kriegstod des Che⸗ mannes und infolge von gerichtlicher Scheidung) gegenüber, daß der Gesamtbestand an Ehen während des Krieges be⸗ deutend zurückgegangen ist. Er betrug am Ende des Jahres 1913 12128509, am Ende des Jahres 1917 nur noch L164 000, während bei normaler Friedententwicklung ein Bestand von 1270 000 Ehen zu erwarten gewesen wäre.
Was dle Geburten anlangt, so betrug die Gesamtzahl der geborenen Kinder:
1913: 207 457,
1914: 204 707, mithin Ausfall gegen 1813: 27590 — 139, 1915: 155 850, ö ‚ 1913: 5I 607 - — 24,0 οά—, 1915: 116 508, ö ö 1913: 90 949 — 3,8 o/, 1917: 112 477, ( 5 1913: 8 950—- — 45, a /, 1918: 114726, ö. . 1915: S2 731- - 44, .