1919 / 104 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 May 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnun betreffend e nn n gg n Vl. S. 6s), babe ich dem Haͤndker Fre drid hrg un

selböved'e Rr. 259 durch Verfügun

Rotenburg (Hann.), den 16. April 1919. Der Landrat. v. Mülrter.

Aichtamlliches.

Deutsches Reich. Preussen. Berlin, 8. Mal 1919,

Der Staatenausschuß versammelte sich heute zu vorher hielten die nereinigten Ausschüsse und für Handel und Verkehr sowie die ver⸗ für die Verfassung und sür Justizwesen

einer Vollsitzung; für die Verfassung emiaten Ausschusse Sitzungen.

Im Anschluß an die von

Angriffsabsichten folgende Note des Waffen st ill stan bos kom mĩsfion ein: Der Marschall, telegraphiert Nachstehendes am 3. Teilen. Sie in meinem Antwort mit:; Die alliierten und assozlierten Regierungen haben kimrer ihren Willen betont, daß die Feindseligkeiten auf der deutsch⸗ polnischen Front ein Ende nehmen möchten. Kürzlich ist die Auf⸗

auf deutsches Gebiet,

Mai unter Nr. 2293:

merksamteit der polnischen Regierung auf diesen sehr ausdrücklichen

Wunsch gelenkt worden. Mein Telegramm Nr. 2289 vom 2. Mai, das Ihnen durch die Waffenstillstan de kommifsion mitgeteilt wurde, hat Ihnen die in dieser Angelegenheit augdrücklich abgelegte Er- llärung des Herrn Paderensti' zur Kenntnis gebracht. Ich fasse die⸗ selbe nachstehend zusammen:

1) Polen ist entschlossen, restlos die Bedingungen des mit Deuischland abgeschlossenen Waffenstillstands zu beobachten.

2) 9. 4 keinerlei heraus fordernde Absichten in Posen und

2berschlesien.

) In diesen Gebigten sind Lie polnischen Trurpen nicht ver— siärlt worden. Die am 3. Mal aut Warschau eingegangenen Nachrichten bestäligen übrigens, daß keinerlei polnische Ver— stäZrkungen nach der Provbin? Posen entsandt wurden; anderer⸗ seits haben Truppenteile des Generals Haller, die, um den Ttans vort zu erleichtern, duich an , . gefahren sind, niemand im Versauf ihrer Reise zurück

gelassen.

Aus vorstehender Erklärung und Auskunft geht hervor, daß die

Wage in Oberschlesien und in Posen die Befürchtungen der deunschen

egierung nicht rechtrertigt. Dagegen wird berichtet, daß die Dehit⸗ schen am 29. April 18 Kanonenschüsse auf Wierns ow, Kreis Czen⸗ ag en, abgegeben haben, wobei vier Per onen geiötet und drei ver⸗ wundet wurden. Nach Schluß der Beschießun Tippen eine welke Fahne und forderten die Räckzabe emes Pferdes. das ihnen a geblich geraubt worden wäre. Diese Heraus forderungen, die sich nach Autsag n der polnischen Regierung wieder holen, sind Entulässig Es ist nölig, daß die deutsche Regierung energisch ein— schretket, Um eine Wiedelholung zu perbiclen'

Marschall Foch.

Heßer dle Behauptung im Schlußsatz sind deuischerseits

sofort Eimlttlungen elngeleitet worden.

In iner kür lich übersandten französischen Note wurde der deutschen Regierung vorgeworfen, sie habe absichtlich an Stelle der land wirtschaftlichen Maschinen für die

ühlahrsbestellung, die an erster Stelle abgegeben werden alltn, meist solche für die Sommerperjode geliefert. Dieser Vorwurf wurde, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt von

der deutschen Waffenstil istan ds kommission in Syaa am 6. Mai durch eine Eik ärung des Reichsminesters Erz⸗ berger auf das entschiedenste zulückgewiesen, in der fesngestellt wurde, daß das Nichteinhalten der vereinbarten Zahl der ab⸗ zuliefernden Frühjahrsmaschmen auf die ungerechifertigte Zu⸗ rückweisung großer Mengen solcher Maschinen durch die alliierten Uebernahmekomm ssare zurück uführen ist.

Ter Reiche misister hal bei dieser Gelegenheit den Alliierten eillären lassen, daß die Herstellung der im Sommer abzu⸗ liefernden lar dwutschafstlichen Maschinen durch die Uanter⸗ bindung des Ve ⸗kehrs in Rohmaterialien und Halbfabritaten vom hesetzten nach dem unbesetzten Gebiet ernstlich in Frage gestellt ist. So sind z. B. von den angeforderten und prinzipiell freigeg⸗ benen linksrheinischen Materialien, die zur Heirstellung der jandwirtschaftlichen Maschmen notwendig sind, nur ungefähr 5 Prozent nach dem rächtsrheinischen Gebtet ge⸗ liefert worden. Die Alliierten sind doher ersucht worden, ihre Wirtschafisstellen im besetzten Gebiet entsprechend aufzuklären und weitgehende Erleichterungen für die Aus fuhr nach dem unbesetzien Deuischland zu gewäh cen.

Der Friedensausschuß beschäftigte sich in ber gestrigen Sitzung mst der Lebensmittelfrage. Ueber die Verhand⸗ lungen berichtet „Wolffs Telegraphenküro“ wie folgt:

Der Reichsernährungsminister Schmidt Uebersicht über die vorhandenen Lebensmittelbestände.

Der Reichsminister Erzberger spiach über die Finanzlerung der Lebensmittel Seine Ausführungen gipfelten darin, daß wir durch eine gesteigerte Wagrenausfuhr in der Lage feien, unsere Lebengmittel zu bejahlen. Der Minister warnte vor den in weiten Kreisen ge⸗ hegten Anschauungen, daß wir nur unser Gold hinauszugeben brauchten, um Lebensmittel zu erhalten.

Der Reichsschatzmsnister Gothein stellte dann fest, daß die berwertetzn Heeresbeftände bisher nur die geringe Summe von 275 Millionen Mark ergeben hätten, die überdies zumeiff in Kriegs⸗ anleihe bezahlt seien. Es sei bedauerlich, daß noch nicht mehr hätte verwerset werden können. Die Aufstellung der Inventur bereite große Schwierigkeiten, auch die Verwertung der Besläãnde sei schwierig. da infolge der Zwangsbewirtschaftung andere Stellen, neben dem Reichsschatzamt mitzuentscheiden hätten. Dr jeßige Zu⸗ stand sei nicht weiter austecht zu erhalten, man můsse dazu übergehen die Bestände zum Teil durch Konsortien ver= werten zu lassen. Außerordentlich zu bedauern seien auch die jablreichen Di blähle an, Heeres ut. Auch därfe bei der ab— teigenden Konjanktur auf den Metallmarkt diefer nicht über- chwemmt werdeh. Et sei, desh b die Ginrichlung pon Konsigr at ong⸗ lägern im Unslanz geplant, Tann Ffönrten wir Kredise bekommen, kann köhnten wir aßch Terisen schaffen, und darauf fame jetzt ales an. Nach dem KRrusseler Abfemmen dürften wir

vom 23. September 1916, onen vom Handel (Reichs.

) vom heutigen Tage den an delmit Gegen ständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb un der sagt.

den Franzosen in Spag über⸗ gebene Erklärung Paderemskis, die Polen hätten keinerlei ging am 5. Mai Generals Nudant bei der Deutschen Vöchsttommandierender der alliierten Atmee,

Auftrag Herrn Erjberger folgende

beischlesien grenzende

hißten die deuischen

gab eingangs eine

Deeres und Marinegerät nicht augführen. Alz Deeresgerat gelten i nur Waffen und Muntion. Flugzeüge und Vutomobile öͤnnten autzgefübrt werden, doch müsse belonderg, wag die Üluto— mobile anbelange, die Aug fuhr vom Reicheschaßzamt abhängig gemacht werden, da gerade Automobile in erschreckend hober Zahl gestohlen und verschoben worden feien. Eine große Anzabl sei üher die Grenze gehracht worden, auch die Häfen seien mit Auto⸗ mobilen vollgestopft. Der Großhandel brauche eine größere Freiheit als bisher, aber auch vurch Fie Ausfuhr allein würde der Bedarf an Devisen nicht gedecki. Durch dag Streilfieber sei nnsere Industrie leider um vielfache Millionenaufttäge gekommen. Große schwedische Aufträge seien u. a. desbalb den Vereinigten Staaten zugeflossen. Die Porzellan⸗ und Glasinduftrie habe greße Aufträge; sie könne sie aber infolge des Kohlenmangels nicht ausführen. Reichsminister Gothein gab dann urch der Hoffnung Ausdruck. daß das mit diktato⸗ tischen Vollmachten ausgerüstete Dresmännerfollegium in Verbindung mit dem Reichskommissar rascher und nicht so bürokratisch arbeiten werde, als das früher der Fall gewesen sei. Ein Teil der einkommen den Derslen, und zwar 20 vH würden dem Außenhandel auf drei Monate zur Verfügung gestellt werden müssen. 1. er Abg. Mayer Schwaben (Zentr.) hob herbor, daß eine weitere Schwächung des Goldbestandes nicht stattfinden dürfe. Von berufner, Seite sejen die ausländischen Werte im Ausland auf 36 Milliarden Mark beziffert worden. Ez sei überaus merk⸗ wördig. daß jetzt nur 330 Millionen eingegangen seien. Zahlreiche Auslande werte seien ins befetzte deutsche Gebiet. und von dort aus weiter gewandert. g Der Abg. Dr. Stresemann (D. V.) kritisierte die büro⸗ kratischen Maßnahmen des forderte die sofortige strengste Erfassung aller Vermögen. Der Reichsminister Erzberger erklärte dann, Das Steigen des Mankkurses in den setzslen Wochen sei durch den Sturz der Räteregterungen in München und erklären, por allem aber durch das Aufhören der Streiks. der Bankbeamtenstreik habe im Auslande den Gedanken lassen, daß wir vor einem neuen Un stun stãnden. machte wejter Mitteilung davon. daß die Alliterten seit dem 5. Mai guch den. Aufruf der fremden Werspapiere im besetzten Gebiet ge⸗ staͤttet hätten. Die belgische Regierung habe in Sxaa müteilen lassen daß sie im Besitze von sieben Milliarden deutschen Bankzetteln ei. Davon seien etwa drei Milliarden nach dem Kriege in das Land geschmuggelt. ;

Ungarn zu Besonders auffommen

Die Preußische Staatsregierung hat sich dem Polnischen Obersten Volks rat gegenüber bereit erklärt, in unmittelbare Verhandlungen mit den Polen über die Frage der gegenseitigen Freigabe von Geiseln, Inter— nierten und Gefangenen einzutreten. Sie hat das Preußische Ministerium des Innern und das Kri⸗ ge ministerium hegufirggt, diese Verhandlungen mit den Polen zu führen. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ erfährt, sst sellen g dieser beiden Ministersen an den Polnischen Obersten Volksrat tele⸗ graphisch eine Einladung zur Aufnahme die ser Verhandlungen am 8. oder 9 Mal ergangen.

Nech einer Mitteilung der Pressestelle des Staats kommissariots

ö. Oherschlesien sind über einen ischechischen Einfall in benschlesien milde Gerüchte im Grenzbezirk im Umlauf. Der Sochverhalt ist folgender:

Nachdem in den Kreifen Leobschütz und Ratibor der Grenzschutz auf allgemeines Verl ngen zurückgezogen worden war, benutzten die Tochechen sofort die Gelegenhein, mit Patrouillen in bie Grsendörfer korsmufühl en. Militärischerseits ist solort ein geichritten worden. Vie Patrouillen wurden zurückgezogen. Schwache Angiiffe der Tschechen wurden abgewiesen.

Genn vachmiltag fond beim Reichswehrminisier Noske, wie „Wo ffs Telegraphenbüro“ von zuständiger Seite mitgeteilt wird, eine Besprechung statt, die sich mit der Frage der Boykottierung von Angehörigen der Reichswehr

beschãftigte. Einer Berliner Firma war von ihrem Arbeit ausschuß auf

Grund der 5 der Gewertschafteversammlungen am 22. April

und 5. Mai das Ultimatum gestellt werden, zwei Angestellte zu entlassen, weil sie bei den Freiwilligenverbänden Dienst gelan hatten. An, ber. Besprechung mit dem Meichsn eh ministen gahmen bie Geschäfts leitung der Firma. Ter Arbeitsausschuß und die Vor sitzenden mehrerer Berliner Geweilschaftt verbände teil. Der Reichs-; webimjmmister gab seiner tiefen Ennüstung Ausdruck über den scham= losen Terror, der versuche, Arbeitstollgen nicht im wirtschaftsschen Kampfe, sondern ihrer politischen Gesinnung wegen auf die Straße zu setzen und dem Hunger preiszugeben. Er erklärte daß diefe Re— schlüsse, die darauf abzielen, Deutschlands letzte Wehrmacht zu jer= trümmern, objektiv Landes verra' bedeuten. Deutschland befinde sich noch im Kriegszustand und die allen ihr zu Gebote stehenden Machtmitteln die Durchführung der angedrohten Bovkotrierung jener Männer, denen Deutschland Dank schulde, verhindern.

Die Augsproche hatte das Ergebnie, daß der Arbeiltzaus⸗ schuß sein Utimgium zurßckzog, damit die Miigliedschaften erneut zu dieser Frage Stellung nehmen könnten. Eg ist zu erwarten, daß die Mehrheit der Berliner Aibeiterschast die Ungehenerlichkeit und Unhurchführbarkeit der bereits erfolgten Boykoubeschlüsse einsehen und es in der schwierigen Lage, in der sich unser Vaterland befindet, nicht auf eine sür sie autz⸗ sichte lose Kraflsprobe ankommen lassen wird.

Im Ministerium ber öffentlichen Arbeiten fand am 6 Mai eine Besprechung mit den vier großen Eisenbahnarbeiterorganifationen statt, an der außer dem Eisenhahnminister auch der Finanzminister und ber Wohl⸗

fahrteminister teilnahmen. n , der Erörterung war die Forderung der Berliner Ei enbahnarbeiterschaft, entweder eine Ermäßigung der Lehengmittelpreise herbeizuflhren oder ine weitgehende Lohnerhöhung zu bewilligen. Wie „Wolffs Teleg r aphenbüro“ berichtet, konnte die zwette Forderung nach Lage der Staatsfinanzen nicht ufällt werden, dagegen wird der an erster Sielle gemachte Vorschlag der Berliner Eisen⸗ bahnarheiter talk äftig verfolgt werden-

Bei den Elörterungen ließen die Minister feinen Zweifel darüber, daß die Duichführung der Lohnerhöhung nicht nur mit den Staatsfinanzen absolut unvereinbar sei, sondern auch eine schwere Schädigung des allgemeinen wirtschaftlichen Lebenz zur Folge haben würd; Aber felt bei Grfällung , der Forderung? würke die Utsache der Notlage vscht defeitigt werden, weil! die Hbengmittel mengen dadurch nicht vermehrt' werden würden. Im Gegenteil, würde die Lage verschärft werden, weil weisere Arbeite ktäste der Lantwirischaft entzogen weiden und die Ernte daher im nächsten Jahr noch schlechter' ausfallen wörde. Lediglich ein bedormater Teil der Arheifetschaft , n. in die Lage aesetzt werden, unler Aue nutzung des Schleichhandeig, sich besser zu perlo gen, die sibige Bev kerunst dagegen würde moch mehr dar ben müssen. Außerdem warde die Beschaffung der zur Duichführung der

Lehne höhung erforderlichen nehtere säsbideden Merk sich vmsetzyn

preußische Regierung

früheren Reichs perwertungsamts und

; daß die Aus · fuhr mit den syndizierten Industrien schneller geregelt werden könne. nicht zuletzt

Der Minister

Regierung werde mit

in eine 6h starke Steuerlast, sodaß die Gesamtbeydlkerun Trfer bringen wüßte, um cinem Fzeschrankten Kren v rbeitern elne Besserung der Lebengbaltung zu erm ögiiz Hierbei dürfe nicht unberucksichtigt , . schon jetzt nähernd. 90 v. H. aller Arbester geringere Löhne bezõgen, die Eisenbahngrbeiter. Bei dieser ganzen Sach lage gäbe g wie alle drei Minister übereinstimmend darlegten, nur einen M der Besserung verspreche, und der fei eine möglichste Föꝛrderurg Einfuhr von Lebensmitteln, die einen Rückgang dez unen freuss Schleichbandeslt und damit eine Senkung der Lebens mittel preise 1 Folge haben würde. Diese Frage habe bereits in einer Tagz nut stattgehabten Besprechung z3wischen Reichs und Stash behörden eine eingehende Erörterung gefunden. Als ein eistn Ergebnis dieser Besprechung könne die, bereits in der rts⸗ gemeldete Bestellung emes Staatskommissarg betrachtet werden dessen Betätigung aber nicht allein in der Erhoͤhum er Waarengut fuhr, sondern vor allen Dingen auch in 1 lrästigen Steigerung, der Lebengmittelein fuhr zu sehen sen wird. Die drei Minisler ließen keinen Zweifel darüber, deß mit aller ihr zu Gebote stehenden Macht sj hrersesls dieser drngendflen Fragé annehmen würde, wenn h Organisation des Reschs keinen baldigen Erfolg erkennen last Vabe auch die, Lohn forderung keine, Erfüllung finden können, dürfe doch die Arbeiter schaft die Befried; ung hegen, daß sie dn ihren Antrag zur Förderung dieser augenblicklichen wichtigsten Fra wesentlich beigetragen habe, wie ja bon ihr selbst in ihrer erf Eingabe dargelegt worden sei, daß die Lohnforderung erst dann ge stellt worden sei, als ibrer Meinung nach die Bemühungen um Ver, besserung der Lebensbedingungen feinen befriedigenden Erfolg de sprochen hätten.

Gegenüber ben obigen Ausführungen, deren Gewichtigles sich die Arbeitervertreter nicht verschließen konnten, wurde n allseitig für angezeigt erachtet. zunächst im ileineren Kreise, an dem Vertreter aller Eisenbahnarbeiter organisationen teilnehmen sollen, zu erörtern, watz zu Gunsten der Aibeilerschaft unn den gegenwärtigen Verhältnissen noch weiter geschehen könne

Die Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands und der Gesamtverband der christlichen Gewertschaften Deutschlands sind noch ein er Mitteilung de Wolffschen Telegraphendün os“ der Deutschen Liga'fit Völkerbund korporativ beigetreten.

Die Ueberreichung der Friedensbedingungen.

Versaille, den 7. Mal.

Heute nachmiltag um 3 Uhr begaben sich die deu tschen Delegierten mit ihren Sekretären vom Hotel des Rérervohtg, nach dem Trianon palaßhotel. die Delegation und bealeitete sie nach dem großen Saale dez Hotels, wo sämtliche Mitglieder des Kongress s der assozijerlen und alliierten Regierungen, an ihrer Spitze Clem encgau, zu seiner Rechten Wil so n und zu feiner Vn ken Lloyd Georgt, sich bei Eintritt der deutschen Delegierten erhoben. Unter den Teil⸗ nehmern der Sitzung befanden sich außer dem Marschoh Fo ch nur wenige Offiziere, die dienstlich m tder Veranstaltung im Zujam mem hang landen, darunter auch der Chef ber Müiitä m ission Ohe Henry, dem die Militärkontrolle in Versailles obligt Gf Brockdorff⸗Rantzan nahm mit den übrigen Herren en

Wenige Minuten präsident Clem enceau einer furzen Erklärung, zur Regelung der durch den so graufam aufgezwungenen Rieg entstandenen Abrechnung gekammen sei.

Sie verlangten den Frieden; wir sind bereit, ihn zu gewähren. Das Buch, dat ber überreicht wird, enthält seine Bedingungen. Wir werden Ihnen die nötige Zeit lassen, die die inte nanionale Höflichkeit gebietet, um sie ju vfüfen. Wir werden aber für die notnendigen Vorkehrungen und Sicherungen sorgen, damit auf diesen zweiten Versailler Frieden, der einen so schiecklichen Krieg abschlicß, kein weiterer folge.“

Hierauf gab Clemenc'au den Jahalt der Fragen bekarnt, über die von den deutschen Delegierten innerhalb 14 Tagen eine schriftliche Aatwort gegeben werden solle. Ergehe von deuischer Seite schon früher Bescheid, so werde auch die Entente eine schleunige Gegenaniwort erteilen, um binnen einer weiteren noch zu bestimmenden Feist die end aüliige schriftliche Entschließung von deutscher Seile zu erwarten. Inzwischen überreichte der Generalfekresär deß Frie dent⸗ kongresses der alliierten und assozilerten Mächte, Dutasta, dem Gigfen Bröckdorff. Rantzau ein Buch mit dem Entwurf der van der Entente vorgeschlagenen Pfällm narien. Nachdem der Dolmetscher in englischer und deutscher Sprache diese Erklärung Clemer ccaus der ganzen Versammlung zur Kenntnig gebracht hatte, eihob sich Elemencau zu der An⸗ frage, ob jemand eine Bemerkung zu machen wünsche.

Hierauf gab Graf Brockdorff⸗Rantz au zu erkennen, daß er das Wort wünsche, und verlas sobann sitzend folgende Er⸗ klärung in deutscher Sprache, wobel die einzelnen Sätze von den Dolmetschern Justizrat Schauer und Du. Michaellt, ins Französische und Eaglische übersetzt wurden:

Melne Herren! Wir sind tief durchdrungen von der erhabenen Aufgahe, die uns mit Ihnen zusammengesührt hat, der Welt rasch einen dauernden Frieden zu geben. Wir täuschen uns nicht über den Umfang unserer Niederlage, den Grad unserer Ohnmacht. Wir wissen, daß die Gewalt der deutschen Waffen gebrochen ist. Wir kennen die Wucht des Hasses, die uns hier entgegentritt. Und wir haben die leidenschaftliche Forderung gehört, daß die Sieger un zugleich als Ueberwundene zahlen lassen und als Schuldige bestrafen sollen.

digen am Kriege bekennen; ein solches Bekenntnis wäre in meinem Munde eine Llige. Wir sind fern davon, jede Verantwortung dasür, daß es zu diesem Weltkriege kam, und daß er so geführt wurde, von Deutschland abzuwäljen. Die Haltung der früheren deutschen Re⸗= gierung auf den Haager Friedens konferenzen, ihre Handlungen und Unterlassungen in den tragischen 12 Julitagen mögen zu dem Unbeil beigetragen haben; aber wir bestreiten nachdrücklich, daß Deutschland, dessen Volk überzeugt war, einen Verteidigungskrieg zu führen, allein mit der Schuld belastet ist. 36 24

Keiner von uns wird behaupten wollen, daß das Unheil seinen Lauf erst in dem verhängnisvollen Augenblick begann, als der Thron · folger Oesterreich - Ungarng den Mörderhänden jum Opfer fiel. In Len letzien 50 Jahren hat, der Imperialismus aller europaischen

Sigaren die in ter nationgle Lage chronssch vergiftet. Die Politik det

Vergeltunz, die Polist Ter

Erpminsion unz die Nichtachturg de

*.

Dort erwartete großer Vorrhz.

einem Tische in der Saalmitte Patz, dahinter ie S ketärt. nach 3 Uhr eröffnete, der Min ister

die denkwürdige Versommlang mit in der er he vorhöb, daß die Stun he

Es wird von uns verlangt, daß wir ung Als die allein Schul /

1

Selbstbestimmungzrechts der Völter hat ju der Krankheit Guropas beigetragen, die im Weltkriege ibre Krisis erlebte. Die russische Mobilmachung nahm den Staatsmännern die Möglichkeit der Heilung und gab die Eantscheidung in die Hand der militärischen Gewalten.

Die öffentliche Meinung in allen Ländern unserer Gegner hallt wider von den Verbrechen, die Deutschland im Kriege begangen habe. Auch hier sind wir bereit, getanes Unrecht einzugestehen. Wir sind nicht hierhergekommen, um die Verantwortlichleit der Männer, bie den Krieg politisch und militärisch gefährt baben, zu verkleinern und begangene Frevel wider das Völterrecht abzuleugnen. Wir wiederholen die Erklärung, die bei Beginn des Krieges im Deutschen Reichttage abgegeben wurde: Belgien ist unrecht geschehen, und wir wollen es wieder gut machen. =

Aber auch in der Art der Kriegführung bat nicht Deutschland allein gefeblt. Jede curopäische Nation kennt Taten und Personen, deren sich die besten Volkegenossen ungern erinnern. Ich will nicht Vorwürfe init Vorwürfen eiwidern, aber wenn man gerade pon uns Buße verlangt, so darf man den Waffenstillstand nicht vergessen, sechs Wochen dauerte es, big wir ihn er⸗ hielten, sechs Monate, bis wir. Ihre Ftiedensbedingungen erfuhren. Veibrechen in. Kriege mögen nicht zu entschuldigen sein, aber sie geschehen im Ringen um den Sieg, in der Sorge um das nationale Dasein, in einer Leibenschaft, die das Gewissen der Völker stumpf macht. Die Hunderttausende von Nichtkämpfern, die seit dem 1. Nopember an der Blockade zugrunde gingen, wurden mit kalter Ueberlegung geüötet, nachdem für unsere Gegner der Sieg errungen und verbürgt war. Doran denken Sie, wenn Sie von Schuld und Sühne syrechen!

Das Maß der Schuld aller Beteiligten kann nur eine un— rarteiische Unter suchung teststellen, eine neutrale Kommission, vor der alle Haupthersonen der Tragöbie zu Worte kommen, der alle Archive geoͤffnet werden. Wir haben etre solche Untersuchung gefordert, und

wir wiederholen die Forderung.

Bei dDieser Konferenz, mo wir allein, ohne Bundesgenossen der nroßen Zahl unserer Gegner zegenüherstehen, sind wir nicht schutzlos. Gie selbst kaben ung einen Bundezgenossen zugeführt: Tas Necht, kas uns durch Ten Vertrag über die Friedens grundsätze gewährleistet ist. Die alliierlen und assoztierten Regierungen haben in der Zeit snischen dem 3. Okieber und dem 8, November 1916 quf den Machlfcieden verzichtet und den Frieden der Gerechtigkelt auf br Panier geschrieben. Am H. Oliober 1918 bat die deutscke Regierung die Giundsätze des Präsidenten der Vereinigten Staaten Ven Amerika ag Friedensbafiz vorgeschlagen. Am 5. Nobember hat ihr der Staatssekretär Lansing erklärt, daß die alliierten und assoziierten Mächte init dieser Basig unter jwei be— stimm ten Abweichungen einverstan den seien. Die Grundsäte des Präsidenten. Wilson sind also fur belde Kriegsparteien, für Sie wie für ung und auch für unsere früheren Bundesgenossen bindend ge— worden. ;

Die einzelnen Grundsätze fordern von uns sckwere nationale und wirtschaftliche Opfer. Aber Lie heiligen Grundrechte alle Völler Und durch dielsen Vertrag geschützt. Das Gewissen der Welt steht hinter ihm; keine Natlan wird ihn ungestraft verletzen dürfen.

Sie werden uns bereit finden, auf dieser Grundlage den Vor— frieden, den Sie uns vor legen, mit der festen Absicht zu prüfen, in gemein samer Aibeit mit Ihnen Zerstörtes wieder aufzubauen, ge⸗ schebenes Unrecht, in erster Linie das Unrecht an Belgien, wieder gutzumachen und der Menschbeit neue Ziele politischen und sozialen Fortschritts zu zeigen. Bei der vemwirrenden Fülle von Problemen, die der gemelnsame Zweck aufwirst, sollten wir möglichst bald die einzelnen Hauptaufgaben durch besondere Kommissionen ven Sach— verständigen auf der Grundlage des von Ihnen rorgelegten Gnt— wurfs erörtern lassen. Dabei wird es unsere Hauptaufgabe sein, die verwüstete Menschenkraft der beteiligten Völker durch einen inter—⸗ nationalen Schutz von Leben, Gesundheit und Freiheit der arbeitenden Klassen wieder aufzurichten.

Als nächstes Ziel betrachte ich den Wlederaufbau der von uns besetzt gewesenen und durch den Krieg zerstörten Gebiete Belgiens und Nordfrankreichs. Die Verpflichtung hierzu haben wir feierlich übernommen, und wir sind entschlossen, sie in dem Umfang auszu— führen, der zwischen uns vereinbart ist. Dabei sind wir auf die Mit⸗ wirkung unserer bisherigen Gegner angewiesen. Wir können das Werk nicht ohne die lechnische und finanzielle Beteiligung der Sieger vollenden; sie können etz nur mlt uns durchführen. Das verarmte Europa. muß wünschen, daß der Wiederaufbau mit so großem Erfolg und so wenig Aufwand wie möglich durck⸗= geführt wird. Der Wunsch kann ur durch eine klare geschãttliche Verständigung über die besten ere. erfüllt werden. Die schlechteste Methode ware, die Arbeit weitet durch deuische Kriegs gefangene besorgen zu lassen. Gewiß, diese Arbeit ist billig, aber sie läme der Welt teuer zu stehen, wenn Haß und Verzweiflung das deutsche Volt darüber ergreifen würde, daß selne gefangenen Söhne, Brüder und Väter über den Vorftieten hinaus in der bleherigen Fron weiter schmachteten. Ohne eine sofortige Lösung dieser all= ählange verschleypten Frage können wir nicht zu einem dauernden Frieden gelangen. ;

Unsere beiderseitigen Sachverständigen werden zu prüfen haben, wie das deutsche Volk seiner finanziellen Entschädigungepflicht Genüge leisten kann, ohne unter der schweren Last zusammenzubrechen. Ein Zusammenbruch wurde die Ersatzberechtigten um die Vorteile bringen, auf die sie Anspruch haben, und eine unhellbare Verwirrung des ganzen euroräischen Wirtschaftslebens nach sich ziehen. Gegen diese drohende Gefahr mit ihren unabsebbaren Folgen müssen Sieger wie BVesiegte auf der Hut sein. Es gibt nur ein Mittel, um sie zu bannen: Das rüdhaltlose Bekenntnis zu der wittschaft ichen und sozlalen Solidarität der Völker, zu einem freien und umfassenden Völkeꝛ bund. .

Meine Herren! Der erhabene Gedanke, aus dem furchtbarsten Unheil der Weltgeschichte durch den Völkerbund den größten Fort- schritt der Menschheitsentwicklung herzuleiten, ist. ausgesprechen und wird sich durchsetzen. Nur wenn sich die Tore zum Völkerbund allen Nationen öffnen, die guten Willens sind, wird das Ziel erreicht werden, nur dann sind die Toten dieses Kriegeg nicht umsonst ge—

otben. . Kö. Das beussche Nom ist ianeillch bereit, fich mit seinem schweren

dose abzufiz den, wann an den vereinbarfen Grundlagen des Friedens

zäsischer und englischer Sprache dle in folgende 15 Teile

nicht gerüttelt wird. Gin Friede, der nicht im Namen des Rechts bor der Welt verteidigt werden kann, würde immer neue Wider- stände gegen sich ausrufen. Niemand wäre in der Lage, ihn mit gutem Gewissen zu unterzeichnen, denn er wäre unerfũllbar. Niemand könnte für seine Ausführung die Gewähr, die in der Unterschrift liegen soll, übernehmen.

Wir werden das uns übergebene Dokument mit gutem Willen und in der Hoff nung prüfen, daß das Endergebnis unserer Zusammen« kunft ven uns allen gezeichnet werden kann.

Nach der Beendigung der Ertlärung stellte Clemenceau nochmals die Frage, ab weitere Bemertungen gewünscht würden, und schloß hierauf vie Sitzung. Der denk würdlge Akt dauerte von 3 Uhr 5 Minuten bis 3 Uhr 30 Minuten. Die deutschen Delegierten kehrten sesort nach dem Hotel des Néservolrg zurück, wo Reichsminister Graf Brockdorsf⸗Rantzau der ganjen deutschen Deleganion einen eingehenden Bericht über den Ver⸗ lauf der Sitzung erstatlete.

Der Friedensvertrag.

Band mit den Friedens hedingungen enthält in fran— auf 208 Seiten 440 Artitel, n zerlegt sind: Patt der Gesellschaft der Nationen, Grenzen von Deutschland, europäische polttische Klauseln, deutsche Rechte und Interessen außerhalb Deuisch⸗ lands, militärische, maritime und Luftklauseln, gegen Wilhelm II. sowie gegen Persön lich keien, bie gegen die Kriegsgebräuche gehandelt haben, Wiederherstellungen, sinanztelle Klauseln, wirtschaftliche Klauseln, Lufischiffahrt, weiter Häfen, Wasser⸗ straßen und Eisenbahnen, weiter Acbeit, sodann Hüraschaften der Augführung, veischiedene Klauseln. Ueber den Völkenbund wird später berichtet.

1. Teil. Festsetzung der Grenzen.

L Mit Belgien: Nortostgrenze des ehemaligen Territoriums gn Neutral Moresnet, sodann Wstarenze des Kreises Eupen sodann Hrenze zwischen Belgien und Kreis Monstjoie, sodann Nordostgrenze des Kreises Malmedy bis zu ihrem Schnittpunkt mit der Grenze Luxemburgs.

ö 2 Mit Lupemburg: die Grenze vom 3. August 1914 bis zu ihrer Verbindung mit der Grenze Frankreicks am 18. Juli 1870.

3) Mit Frankreich: Grenze am 18. Juli 1870 von Luxem— burg bis zur Schweiz unter Vorbehalt der Bestimmungen über das Saarbecken.

) Mit der Schweiz? die gegenwärtige Grenze.

) Mit Oe sterreich: die Grenze vom 3. August 1914 pon der Schweiz bis zur nachträglich abgegrenzten Tschechoslowakei.

6) Mit der Tschechoslowakei: Grenze am 3. August 1914 zwischen Deutschland und Desterreich pon ihrem Treffpunkt mit der alten Verwaltungẽgrenze, die Böhmen und die Provinz Dberösterreich trennt, bis zur Nordspitze des Vorsprungs der ehemaligen Provinz Desterreichisch⸗Schlesien, ungefhr 8 Kilometer östlich von Neustadt.

) Mit Polen: von dem soeben angezeigten Punkte nach Norden Und bis zur, Spitz des Vorsprungs der Sstgrerze des Kreises Ja den⸗ berg, ungefähr 8 Kilometer östlich Puschin, eine auf dem Gebiete östlich bon Zülz zu ziehende Linie, bon da die Sstgrenze des Kreises Falken— berg, sokann die Grenze zwiscken Ober. und Mittel-⸗Schlefien, sodann Lie Westgrenze von Posen bis zur Bartsch, fodann den Lauf dieses Flusses stromabwärts, sodann die Grenze zwischen den Kreisen Guhrau und Glogau nach Norden, sodann die Grenze Posen gegen Nordosten bis zu ihrem Treffpunkt mit der Grenze zwischen den Kreisen Lissa und Fraustadt; von La nach Nordwesten und bis zu einem auf der Straße Mischen den Orten Unruhstadt und Kopnitz festzusetzenden Punkte: eine Linie, dig auf dem. Gebiete westlick der Srtfckaften Weveredorf, Bienno, Fehlen, Altkloster, Riebel und öftlich der nachfolgenden Orte: Ulbersdorf, Buchwald, Ilgen, Weine, Lupitze, Schwenten verlauft; von da nach Norden und bis zum nördlichften Punkt des Chlopfees: fine Linie festzusetzen auf den ling. der Mitte sfinse der Szen. ver— laufenden Raume wobei indesfen die Siadt nnd Station von Bentschen einschließlich der Linienkreuzung Schwiebus —=Bensschen und Züllickau = Bentschen auf Folnisckem Gieblete derhleiben; von da nach Nord sordost und big zum Treffpunkte der Grenzen der Kreise Schwersn, Birnbaum und Meseritz: eine in dem Raume östlich von Bessche fest⸗ zusetzende Linie; von da und nach Norden die Grenze zwischen den Kreisen Schwerin und Birnbaum, jodang nach Offen die Nordgrenze der Provinz Posen, sodann nach Nordosten die Grenze zwischen den Kreisen Jilehne und Czæarnikau, sodann Cen Netzelauf flußuswärts, sodann nach Norden die Ostgrenze des Kreifes Czarnikau bis zu feinem Treffpunkte mit der Nordgrenze Posens; von da nach Nordoften und bis zu einem, Punkte, der Grenze Posens, gelegen am äußersten Vor— sprunge ungefähr fünf Kilometer westnordwest von Schneidemühl eine in dem Raume Festzusetzende Linie; von da die Grenze Peseng bis zu ibrem Tgefspunkte mit der Grenze zwiscken den Kreisen Flatow und Deutsch Trone; won da nach Nordosten und bis zur Cote 265, ungefähr fünf Kilometer westnordwest von Konitzf. eine in dem Raume ungefähr Palallel zur Ezenbahn von Sgneidemühl Konitz und ungefähr acht Kilometer westlich von dieser festzusetzende Linie, die im Westen der Orte Annafeld, Czesonse. Friedland Stesnkorn, Jenznik, Wiesewanz und gltlich der Orte Sokollno, Wengerx, Gunsen, Radawnitz, Janken, Damnjtz, Sghlochgu (unter Belassung Fer Eifenbahn SHammerstein— Ich lochau—rechlau), Hichtenhacen, Richnau verläuft. von da nach Norden die Grenze zwischen den Kreisen Konitz und Schlochau, sodann die Grenze Westpreußens bis zum äufersten Norden des Vorsprunge, ungefähr ackt Kilometer südöstlich von Lauenburg, von da nack Norden und bis, zur Ostsee; ine Linie in dem Raume östlch der Dörfer Hohenfelde, Saulin Chottsckom, der Mittellinie der östlich dieser Brt. schaften gelegenen Seen folgend und über die Cote 32 ungefähr fünf Kilometer perdnordwest van Ossegen verlaufend. ö

8) Mit Dänemark: Die Grenze, wie sie in den Artikeln über Schleswig festgesetzt wird. ͤ

Bis hierher geht Artikel 27.

Artz kel Ls beschäftigt sich mit den Grenzen Ostpreußens vorbehaltlich der in Abschnitt 3 über Ostpreußen getroffenen Be⸗ stimmungen. Die Grenze läuft von einem Punkt von der Küste der Ostsee eineinhalb Kilometer närdlich der Kirche des Dorfes Pröbbernau und in einer von Norden nach Osten zu berechnenden Richtung von 1659. Grad; eine Linie von etwa zwei Kilometer, die an Ort und Stelle bestimmt werden soll; von da in werader Linie auf das Leuchtfeuer, das im Bogen des Kanals von Elbing ungefähr auf der Höhe von ä Gre 1913 Minuten nördlicher Breik und 19 Grad 235 Minuten östlich liegt; von da bis zur östlichsten Mündung der Nogat in einer ungefähren Linie, die von Norden nach Osten zu zählen ist von 209 Grad; von da dem Haufe der Noggt entlang stromaufwärts bis zum Punkt, wo dieser Fluß die Weichsel verläßt; von da ab den Hauptschiffahrtskanal der Weichsel aufwärts; sodann südlich der Grenze des Kreises Marienwerder, dann des Kreises Rosenberg nach Osten und zwar bis zu dem Schnittpunkt mit der ehemaligen Grenze bon, Ostpreußen; von dort die ehemalige Grenze zwischen Ost- und Westpreußen sowie die Grenze zwischen den Kreisen Osterode und Nedenburg, sowie stromabwärts den Fluß Skottau, fowse strom= aufwärts dem Neidelaufe entlang bis zum Punkt, der efwa fünf Kilometer westlich Bialutten liegt und der ebemaligen russischen Grenze am nächsten ist; endlich von da gegen Osten und zwar bis AM einem Punkt unmittelbar im Siiden des Schnitthunktes Rute— Neibenburn e -Mlavn und der Shemaligen nissischen Grenze. bon da it, ne Linie an Ort und Selle zu beltwinmen, die nördlich von HYialutten verli . , , . Grenze , Istlich Srh e mallen in gen, sodann stroma wärts den Hauptschiffahrts. künal ker Memel Und odann ken Sfierwietbarm des Deltas entlann bis zum Kürischen Haff; bon dort eine geraze Linie fis zum Treff.

Der

punkt , Kurische n, . mit der Verwaltungsgrenzlinie 7 etwa vier Ki ometer sübwestlich von Nidden; von Ta fängg dia Verwaltung linie bis zum westlichen Ufer der' Kurifchen Mahr

2. Teil. Völkerbund.

Der erste Ahschnitt des Dokuments umfaßt die Normen be- treffend den Völkerbund, entsprechend dem Pariser Statut vom 1. Fehruar und dessen späteren fast geringfügigen Abanderungen. Fur Deutschlam ist nur folgendes wichtig: Das Statut sieht wei Gruppen von Müilgliedern des Völkertzundes, die ihm von Anfang an zugehören sollen, vor. Die erste Gruppe umfaßt diejenigen Staaten, bie gehen uns gekämpft, und die diplomatischen Beziehungen zu uns abgebrochen hahen. Alle diese Staaten sind von Felbft Mitglieder bes Völkerbundesz. Die zwente Gruppe umfaßt Neutrale aus dem gegenwärtigen Kriege, namentlich die Norhstaaten, Holland und die Schweiz. Diese Staaten sind eingeladen, sich binnen zwei Monaten durch porhehalllose Erklärung dem Bölkerbund anzuschließen. Wichtig ist also die Tatsache, daß bas Deutsche Reich einstweilen in die Organisation nicht einbegriffen werden soll, und es kann nur nach— träglich durch eine Art Ballotage Mitglied werden. Erforderlich dazu ist Zweidrittel mehrheit innerhalb der Staatenversammlung und die Aufcihme ist an die Voraussetzung geknüpft, daß ein außen⸗ stehender Staat effektive Garantien seiner aufrichtigen Absicht gibt, eine internationalen Verpflichtungen einzuhalten, daß er also das Reglement akzeptiert, das durch den Völkerbund speziell für seine Shreitkräfte zu Lande und, zur See festgesetzt wird. Diefe Be⸗ stimmungen würden also auch zur Anwendung kommen gegenüber unseren ehemaligen Bunz esgenossen, falls sie die Aufnahme in den Völkerbund nachfuchen sollten.

(3. bis 8. Teil folgen später) 8. Teil. Finanzielle Klauseln.

Der gesamte Besitz und alle Einnahmen Deutschlands sowie der zeutschen Gliedstaaten haften an erster Stelle für die Bezahlung der Kosten der Wiederherstellungen sowie aller anderen Lasten, die sich aus vorliegendem Vertrag oder irgendwelchen sonstigen Abmachungen zwisckärn. Deutschland und den allterien und affoziierten Machte seit Abschluß des. Wafsensti llstandes ergeben. Inshesondere darf die deutsche Regierung bis J. Mai G21 Gold nur ausführen oder derlibe ver⸗ fügen oder die Ausfuhr von Gold gestatten, wenn die Kommission für Wiederherstellungen im Namen der alliierten und assoziierten Mächte die Erlaubnis hierzu erteilt. Im einzelnen muß Deutschland ie Unterhaltungskosten aller alliierten und assoziierten Heere in den be⸗ setzten deutschen Gebieten seit dem 12. November bezahlen. Die Kommission für Wiederherstellungen setzt fest, welche von Deutschland auf Grund des Waffenstillstandsvertrages geleisteten Lieferungen auf die von Deutschland zu leistenden Zahlungen anzurechnen sind. Dabei werden Zahlungen für Versorgung Deutschlands mit Nahrungsmitteln und Rehstoffen sowie Zahlungen, die nach Änsickt der Entente den Zweck haben, Deutschland zur Leistung der Wiederherstellungen zu befähigen, die Priorität haben. Die Entscheidung hierüber steht bei den alliierten und assoziierten Regierungen. Das Recht dieser Re— gierungen, über Guthaben und Eigentum Deutscher im Bereiche ihrer Gerichtsbarkeit zu verfügen, wird, soweit dieser deutsche Besitz sich bei Inkrafttreten des vorliegenden Vertrages in diesen Gebieten befindet, nicht berührt. Dasselbe gilt von den Pfändern oder Hypolheken, die sich im Besitz der alliierken und affozilerten Regierungen oder ihrer Staatsangehörigen be inden und bei denen deutsche Staaten oder ihre Stagtsangehörigen Schuldner sind, soweit diese Verpflichtungen aus der Zeit vor Eintritt des Kriegszustandes zwischen Deutschland und den betreffenden Regierungen stammen.

Die Mächte, denen deutsches Gebiet abgetreten ist, übernehmen einen Teil der deutschen Reichs schuld fowie der Sckuld des betreffenden deutschen Staates nach dem Stand vom 1. August 1914. Die Beträge sowie die Art der Uebernahme werden von' der Kommission für Wieder⸗ herstellungen gemäß dem Durchschnitt der drei Finanzjahre 1911 big 1913 festgesetzt, Hiervon ist jedoch Elsaß-Lothringen ausgenommen sowie derjenige Teil der auf Polen entfallenden Schuss, der* nach An⸗ sicht der Kommission für Wiederherstellungen Jus Maßnahmen zn Zwecken der deutschen Kolenisation stammt. Ebenso sind hiewon die Teile der Schald ausgenommen, wesche zum Erwesb des Eigentums des Deutschen Reiches oder der deutschen Staaten in den betreffenden Gebieten gedient haben. Dieses Eigentum wird von den Staaten, an die dieses Gebiet abgetretzn wird, zu einem Preise erworben, den die Kommission für Wiederberstellungen sestsetzt. Der Erlös wird von dieser Kommissian der deutschen Regierung auf die Summen ange⸗ rechnet, die sie für die Wiederberstellung schuldet. Zu diesem Besitz wird gerechnet Alles Eigentum der Krone, des Deutschen Reiches und Fer deutschen Staaten sowie das Private genfum des ehemaligen LTeisers und anderer Fürstlichkeiten. Frankreich übernimmt dieses in Elsoß⸗Lothringen gelegene Eigentum obne jede Venpflichtung einer Zahlung. Dasselbe Recht erhält Belgien für die in seinen Besit übergehenden Gebiete. In den früheren deutschen Gebieten, die durch Beauftragte für den Völkerbund vemwaltet werden, übernimmt weder dieses Gebiet noch die vemaltende Macht irgend einen Teil des deut— schen Schuldendienstes. Zugleich gehen alle in diesen Gebieten ge⸗ legenen Besitzungen des Deutschen Reiches oder der deutschen Stzaten an die beauftragte Macht über, ohne daß hierfür eine Ent— schädigung geleistet wird.

Deutschland verzichtet auf alle Rechte irgendwelcher Art für sich und seine Staatsangebörigen aus Verträgen, betreffend Verwaltung und Kontrolle von Kommissionen, Agenturen, Staats banken fowie sonstigen interngtionalen finanziellen und wirtsckaftlichen Kontrollkörperschaften oder Vermwastungskörvern in sämtlichen alliierten und assoziierten Ländern sowie in DOesterreichk-⸗Ungarn, Bulgarien und der Türke ein⸗ schließllich ihrer Besitzungen und im Gebiete des früberen Rußlands. Deutschland Hderpflichtet, sich weiter, zugunsten der Entente in näher⸗ hFzeichneter Weise dig mit der Türkei sowie der österreichischungarischen Negierung, abgeschlossenen Finanztraneaktionen rückgängig zumachen, und, bestätigt seinen Verzicht auf die Rechte aus den Verträgen von Bukarest und Brest-Litomsk sowie den Zufatzverträgen. Die Kom⸗ mission für die Wiederherstellungen ist befugt, innerhalb eines Jahres bon der Gültigkeit des vorliegenden Vertrages an gerechnet, von Deutschland zu verlangen. daß es alle Rechte oder Interessen deutscher Staatsangehöriger in allen öffentlicken Unternehmungen sewie in Tonzessionen innerhalb Rußland. Chinas, Desterreichks, Ungarns, Busgariens und der Türkei erwirbt, ebenso wie in den Gebieten, die zu diesen Staaten gehören, und in Gebieten, die Deufschland oder einen Verbündeten gehörten, aber abgetreten oder auf Grund dieses Vertrages einem Verwalter übertragen sind. Rinnen secks Monaten muß Deutschland sodann der Kommission für Wiederbherstellungen alle diese Rechte und Intexessen ebenso, wie die der den tscken Reaierung gehörigen Rechte und Interessen übertragen. Die betreffenden Summen werden Deutschland auf die von ißm n lesstenden Wierer“ herstesllungen angerechnet. Deutschland hat die Pflicht, seine Staats angehörigen hierfür zu entschädigen. Innerbask von secks Monssen nach Inkrafttreten dieses Vertraoes muß Deutschland der Kommission für Wiederberstellungen eine Liste dieser Rechte und Interessen ein⸗= Teichen. Die in dieser Liste nicht aufgeführten Rechte vnd Interessen Deutschlands sowie seiner Statsangebörigen sind nichtig und fallen in den, Besitz der alliierten und assoziierten Regierung. Dentschlend überträgt diesen Regierungen alle seine Fqyrerungen an Oesterreich, Ungarn, Bulgarien und die Türkei. Die in Gold won Deutschland un zablenden Summen müssen nach Wabl der Gläubickr in Pfund; Dollars, Franken oder Lire geleistet werden. Die dentsche Regierung garantiert der brasilianischen Regierung die Rückzablung einsckließliqh fünf Prozent Zinsen der beim Hause Bleickröder Xvonierten Berräge, die aus den Zmangsverkäufen aus dem Besitz des Staates Sad Paulo in Hamburg. Mremen, Antwerpen und Friest stamwmen, und zwar zum Kurs der Mark vom Tage, an dem die Beträge hinterlegt sind.

109 Teil. Wirtschaftlichke Klauseln.

wur clend wflicktet sich, die Einfnbr eus sämtlicken Miet len nd essern rien Starten mit semnstlei Zöllen ode Laffen nfcklicht innerer Sleutrn zu belegen, die die Sätze überstelgen, welche irgenk-