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Literatur.
— Der Durchbruch am Rare w Juli⸗Uuqust 1815) von Drerstleutnant a. D. Guftad Me der. 7. 3. Heft des im Auf frage dez Generalstahg des Feldbeeres Feraus gegebenen Werkeg . Der große Krieg in Einzeldarstellungen ?. (Herlag von Gerhard Stalling, Oldenburg i. Gr. 18189) Preis. gI0 6. = Die Politische und militäͤriche Lage m die Milter dez Jahres 1915, insbesondere die Verhältniss. auf dem * Halkan und die Eiwartung eines neuen mächtigen französisch englischen An- Knurmg auf dem westlichen Kriege schauplatze in Heibst bestimmten die Obersten Heeresleitungen der Zentralmächte, einen mög—
lichst vernichtenden Schlag gegen Rüßland zu führen. Unter Berücksichtigung der starken Schwächung der verbündeten Truppen durch die bisherigen erfolgreichen Operationen in Galizien und der gewaltigen zahlenmäßigen Ueberlegenbeit
det zvussischen Gegner wurde ein Zusammmenwir ken der Heeresgruppen der Göeneralfelduärschälle von Hindenburg und von Macken fen Ran! gestrebt derart, daß diese zwischen Bug (und Weichsel nach Norden und enz über den Narew bei und unterhalb Tanza nach Sädosten bärchttoßen sollten. In dem vorliegenden Heft schüdert“ be Berfasser auf. Grund amtlichen Ducssenmaterlals it anschau⸗ cher und dabei doch streng fachlicher Wesse den Durchbruch der Kämpiftont, gin unieren. Ngrew, den Gewinn der Rarewltnü— von ö. bis Rozan. die Eroberung dieser beiden Brückenköpfe, hie Grzwingung des Uebergangs bei? Oftrolenka, die Kämpfe der Armeegruppe Gallwitz vom 4 — 9. August und die Schlacht von Wonsewo. Das Ergebnis dieser Operationen in Verbindung mit denen der Bugarmee unter Mackensen war glänzend, wenn auch der in dem Angriffeplan der Obersten e, , liegende Vernichiungsgedanke infolge des schnellen Rückfugg der Russen nicht * vollen Auswirkung kommen konnte, deren 1 sicht es war, nur
kater den oberen Bug zurückzugehen und dort, angelehnt a' die. Rokitnofümpfe und gestützt guf die imokemn ausgebaute Festung. Brest-Litowsk' und die start befestigte
Riemenfront Giodno —Kowng dem deutschen Vormarsch Halt zu sebieten. Unter dem ungestũümen, konzentrischen Nachdrängen der zerbündeten Armeen mußten sie auch Liese Linie und dazu Brest— Litowsk nach kurzem Kampfe räumen. In rascher Folge fielen dann
Towno, Nowegaorgierms:, Ojowiec, Olla und Grodno, und Ende SGptember 1815 war Kurland, ganz Polen und bis auf einen
kleinen Rest. auch ganz Galigten von den Russen unier Ver— Uust von 367 721 Gefangenen (darunter 2421 Offiztere), 2237 Ge— schüttzen, 868 MViaschinengewehren gefaäͤub rt. Nimmt diese Dar. siellnng schen in jeder Hinsicht unser volles Interesse in Anspruch, so ift sie in einer Zeit drohender Vernichtung besonders willkommen zu Heißen, weil ihr beredtes Zeugnis für den Mut und die Dpferwillig- reit, die Manneszucht und die Treue unseresg damaligen Heercz die r jagten und Verzweifelnden wieder aufzurichten geeignet ist.
Barwesen.
Sinen Wetthewerb für Vorentwürfe zu einem Sa upstfriedhof in Dortmund schreibt der dortige Magistrat mil Frist bis zum J. Oktober d. J. und nut deei Preisen von boo, Too, und 3006 Me aus; für Ankäufe stehen 3. 00 s zur Versügung— weck des Weitbewerbs ist es, eine möglichst zweckmäßige und schöne orm der Ausnutzung des Geländes sär Beerdigung zwecke zu er⸗ halten. Auf die Lösung des archttekfonischen Teils soll nur insoweit Angegangen werden, als dies zur Beurteilung der Raumwirkung im riedb at und zum Nachweis zweckmäßiger Unterbringung der erforder⸗ ichen Räumlichkeiten notwendig ift. Bie Unterlagen sind für 20 4 von der Begräbnitperweltung der Stadt Dortmund, Betenstraße 36, ä erhalten; der. etrag wird dem Bewerber, oder wenn bie nter, lägen vor der Einlieserungsfrist in unbeschädigtem Zastande zurück, gegeben werden, zurückerstattet.
Verkehrõmesen.
Geschäftliche Telegramme nach bem Auslande. Zur Verhinderung der Steuerflucht und zur Durchführung der Devisenordnung hat die Uebeiwachung des Telegramm“ ber kehrs mit dem Auslande ebenso wie die des Vostverkeh rs aufrechterhalten werden müssen. Die Prüsung der Telegramme erfolgi nicht bei ibrer Ännaßbme am PVostschalter, sondern bei denjenigen Telegraphenanstalten, die einen irekten Draht nach dem Bestimmungslande baben. So wird 8. B. ein in Magdeburg nach der Schweiz aufgegebtnes Telegramm nicht in Magde burg, sondern in Frankfurt a. M. oder Freiburg i. B. geprüft. Da hestimmre Geschäfte mit dem Aussande nur init Einwilligung der Reichsbank zulälsig sind, haben die der Reichs flnanzverwaltung unter⸗ ftehenden Tele rammübervachungeanstalten bei Telegrammen, rie den Ab chluß soicher Geschäfte enthalten, nachzuprüfen, ob die Ein⸗ willigung der Reiche bank vorliegt. Um Rückfragen bei der zu— ständigen Reichebankanstalt, bvb ie Einwilligung erteilt ist, nach WMeöglichkeit unnötig zu machen und die mit solchen Rück— Lagen verbundene Verzögerung der Telegramme zu vermeiden, ist die Einrichtung getroffen, daß Telegramme die den Abschluß von Ge—⸗ schäften enthalten, welche der Ginwilligung bedürfen, von dem Ab sender der Reichsbankanstalt kes Au fgabeorts vor. gelegt werden konnen, damit diese fie mit einem Prüfungs⸗ erm erk veisieht. Vorausfetzung ist die persön iche Vorlegung der Lelegramme und des Einn ill igungsschrelbeng. Nuf einen Schtift⸗ wechsel läßt sich die Reichsbant in dieser Angelegenheit nicht ein. Bei Telegrammen, die mit diesem Vermerk am Schalter aufgeliefert werden, wird ein Zusgtz mittelegraphiert, aus dem für die Tele⸗ Rammüberwachungefte lle erkenntlich ist, daß die Sin mil gung der Reichsbank vorliegt. Wo elne Postüherwachunge stelle oder Brüfungz⸗ ell. Auflteferungsstelle fur Geschäjtsriese; benteht, versiehr nicht die Reschs bankanstalt, sondern die Postübemnvachungtzstelle oder Postvrüfungt⸗ stelle, der zu diesen Zweck die Einwilligungserklärung der Reiche ank Lorzulegen ist, die Telegramme mit einem Erüfungsvermert. Etz liegt im Interesse der Absender, von der Einrichtung, Telegramme bei der Postüberwachungs⸗ oder Postprüfungestelle oder, wo eine solche von der Reiche finanzberwaltung nicht geschaffen ist, bei der Reichsbank⸗ anstalt mit einem Piüfungerermerk versehen zu lassen, ausgiebigen Gebrauch zu machen, damit Verzögerungen vermieden werden.
Theater und Mußik.
Im Opernhause wird gorgen, Sonnabend, „Orpheus und Gurvdike“, mit den Tamen Go'f'', Engell, Escher hesetzt, unter der Leitung des Kapellmelfters Otto Urack (Anfang 73 Uhr) aufgeführt.
Im Schauspielhausr, gebt morgen als 136. Dauerbezugs⸗ dorstellung. , Coriolan“ unter der Spiellziung ven Sr. Reinhard Bruck (Anfang 7 Uhr) in Szene.
Das Programm der fünf Fe st konzerte, die vom 29. bis 31. Ma güß Aniah der Tonkünstlerversamm lung in Ber iin stattsinden, wird eine Reihe bemerkenswerter Uraufführungen bringen, And mar zunächst nene Lieder von Richard Strauß fur eine kohe Stimme mit Klapierbegleitung, die samtlich auf Texte von Flemeng. Brentano komponiert sind. Diese Lieder werden aus der Vandschrift im zweiten Festkorzert vorgetragen werden. Ferner wird Sigmund von Haugegger mit einem neuen großmn Oichester⸗ Lerk verireten sein, das soeben erst fertiggestellt ist. Ebenfalls hat Geocrg Schumann ein großes Werk nach einer Dichtung von Ußhlant: Ständchen Ablaloms und David“, fär Alt. und Tenorfolo niit Drchester kemponiert, vollendet, dag gleichfalls aus der Handschrift finn erften Male bei dieser Gelegenheit erklingen wird.
——
Ga gertzetibericht befigtet fich in ber Sestezꝛ Heilage)
2
Manunigfaltiges.
Der Peliteignästdent bat folgenden Aufruf an die
Berl
Durch ganz Deutschland
iner Bevölkerung erlassen: geht eine furchtbare Erregung über die
drohende Verstlavung der Deutschen Mepublik; sie hat auch Berlin
mächtig ergriffen.
In Massenverfamm lungen usw. ruft
sich die Bevölkerung selbst zu entschloffenem Widerftand gegen uner⸗ trägliche und entebrende Zumutungen auf, fucht sie Sbr und Herz der remden Völker zu erreichen, die, don ihren Machthabern irrege führt, in der Knechtung und Verelendung des deutschen Volkes vergebens ihr
eigenes Aus s
Glück suchen. Diese gewaltige Bewegung darf nicht durch chreitungen und Gewaslittigkeiten be“
Ichmutzt und von ihren eigentlichen Zielen abelenkt werden.
Dunkle Elemente fordern
zu einer Hetze gegen die in Berlin
weilenden Ausländer auf. Biese Ausländer sind aber für die Politik ihrer Reglerungen nicht verantwortlich. Kein einzelner
bat das Recht, sie zur Rechenschaft zu zieben. deutschem Boden
und d
ihnen der gesunde Sinn
rung
Sie stehen auf deutschen Gesetze Nicht minder wird und muß
der Berliner Bevslke⸗ Wir kämpfen gegen die
unter dem Schutz der er deutschen Behörden.
zum Schutze dienen.
ruchlose Politik des Imperialismus, nicht gegen einzelne Menschen,
die auch
unschuldig sind. Wer Rassenbege reibt, begeht ein Unrecht
und versündigt sich an den Interessen des eigenen Volkes aufs
schwerste.
Ich bin entschlossen, allen Ausschrestungen diefer Art
sowie der Aufforderung dazu mit äußerster Schärfe entgegenzutreten, veriraue aber darauf, daß Einsicht und Rechtsgefühl der Bevöl kerung es unnötig machen werden, dieser Mahnung weitere Schritte folgen
zu lassen.
Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Berriner“
Stad
tverordneten stand zunächst eine Vorlage, betreffend
Festletzung von Vergütungen für die Teilnahme der
Stad
liche Ausgabe von
glieder Nach
Ausschuß überwiefen.
tverordneten an Sttzungen und die unentgelt⸗ Straße abahn . Monatskarten für die Mit der Et n ren r mmh ge und des Magistrats. kurzer Beratung wurde die Vorlage an einen Ein von der Bürgerlichen Vereinigung ge—
stellter Antrag, detreffend U nterbringung von Kind ern auf dem Lande ure zuückgezegen, nachdem der Stadtmedizinalrat
Dr. Weber erklärt batte,
Kinder
sammlung setzte
l daß alles, wag zu tun möglich sei, um auf dein Lande unterzubringen, bereits getan sei. — Die Ver— hierauf die Berasung des Stadthaushaßtz—
plans für 1919 fort. Zu den einzelnen Kapiteln waren eine ganze Reihe
von Anträgen atstellt.
Unter anderem wurde beschossen, mit dem
Magisirat in gemischter Deputatson in eine Vrüfung der Ge⸗
halts
verhältnisse der Beamten, Angesterkten und
Lebrer unter Zuziehung der Beamtengusschüsse usw. baldiast ein⸗ zutreten und dieser die einschlägigen Anträge und Petitionen zu über⸗
weisen.
Bei dem Kapitel „Gemeindeeinkommenstener? wulde der
Antrag angenommen, bei der Nationalversammlung die Aenderung des 538 des Kommunalabg 266 esetzes zu beantragen,
wonach ständig nahme wonach
die Einkommen his zu 2400 . dfrch Gemeindebeschluß poll? oder von den Zuschlägen über 100 vH fret bleiben können. An— fand auch ein Antrag auf Aenderung des ewaäͤhnten Gesetzes, ein erhöhter und stelgender g n von den Einkommen
über 10 090 . erhoben werden foll, während das Einkommen bis zu 2400 6 steuerfrei bieiben soll. Der Haushaltsplan für 1919
wurde 71998
steuer auf 260 vꝑ.
Die K ohlenstelle
schließ lich in Einnabme und Ausgabe auf 8050 4 festgelsetzt, die Gemeindeein kommen Der Gesamtplan wurde angenommen.
——
Groß Berlin hat unter dem
13. Mai folgendes Rundschreiben an den Kohlenhandel gerichtet:
Auf Grund der
Berlin
Bekanntmachung des Kohlenverbandeg Groß
vom 4. April 1919 wird bekanntgegeben, paß mit Rãcksicht
auf die ab 13. 8 M. erfglgende Erböbung der Grzeugerpreise für Niederlausizer SBraunkohkenbrikent die Koblen händler er— mächtigt werden, einen Zuschlag von 60 je Zentner auf die bisher
geltenden Kleinverkaufepieise zu erheben.
Eg dürfen demnach ab
13. . M. beim Verkauf von Briketts folgende Treise nicht über⸗ schritten werden:
9
im Gehiet ker Stadtkreise Berlin, Charlottenburg, Neukölln,
Berlin⸗Schöneberg, Berlin · Lichtenberg, Berlin. Wilmersdorf sowie n folgenden Orten der Landkreife Teifor und Rfederbarnim: 4. im
Gebiet haufen,
des Kretses Niederbarnim: Berlin- Buchhos HSohenschön⸗ Van kow, Stralau. Welßen ee, „ Friedrichfelde, Ricder⸗
schönhausen, Reinickendorf, Tegel. Heinersdorf, ⸗Oberschöneweide,
Rosent Krelses
Marjendorf, Marienfelde, Niederschönewe ide,
hal, -Wittengu, Gutgbezirk Schönholz; b. im Gebiet dez Teltow: Berlin, Grunewasd, Friedenau, Zehlendorf, Johannisthal. Schi argenderf, Steglitz, Lankwitz, Britz ⸗Dablem (Gut. Lichterfelde, Temyelhof, Trebtow, Grunewald, Foist (Gut) bei Selbst.⸗
abbolung ab Lager 4.065 . je Zentner, bei Lieferung frei Keller
2 1
4.60 6 je gentuer.
2 *
Teltow
,n m sbrigen Orten, der Landkreise Niederbarnim und bei Selbstabbou0ng ab Lager 3.50 je Zentner, bei Lieferung
frei Keller 430 ½ je Zeniner. . Entsyrechend der Erhöhung der Erjeugerpreise für Gaskoiz um
26 66 ie Tonne mit Wirkung ab 1. Mai *. J
wird bestimmt, daß
beim Verkauf von Gas kotz, gebrochen? für Küchen- und
Ofen
brand folgende Preife nicht überichtitten werden dürfen: bei
Selbstabholung ab Lager 7 — M0 je Zentner, bel Lieferung frei Keller
öh c.
fälicher Liefe
le Zentner. — Dle Höchstpreise für Gaskoks forrie west= und Lichtenberger Schmelzfoks bei fuhrenweiser rung an das Kleingewerbe sowie für Zentralbeitungs. und
Warmmwasserbereltungzanlagen werden demnächst bekanntgegeben werden.
Deffentliche, gemeinverstẽndliche Vorträge der Treptow⸗ Stern warte: Sonnabend, 17. Mai,. 5 Uhr: Vom Monte Rosa
zur af
Christoph. Kolumbus! fremder Völker. (Filme), 7 Ühr: tiere und Glche) (Filme, Dienstag, 20. Mai,. ?7 Uhr: Venus“ (Lächtbildervortrag von Pirekfor Sr. Archenhold).
großen
Füsse' (Filme), Sonntag. 18. Mai, 3 Uhr: (Filme); H Ubr: „Sitlen und. Gebrauche olarlagden“ (Seelswen, Renn⸗ Merkur und Mit dem Fernrohr werden jetzt am Tage Venus und Sonne, am Abend
cikanischen
Jupiter und Saturn mit ihren Monden gezeigt. Kleinere Fernrobre
stehen
kostenlos zur Verfügung.
Stettin, 15. Mat.
Heri
noch zur Beohachtung intere ssanter anderer Himmelskörper
— ——
(W. T. W.) Zum Schutze eines ngas8dampfers, der am Sellhausbollwerk löscht und der
seines Inhalts teilwelse heraubt worden war, war eine milrräri sch e
chu ß wache gufrestellt worden. Auf
Oder
der anderen Seite der
ammeste sich gestern vormittag eine erre gte Menge.
Als die Wachmannschaft abgelöst wurde, versuchte man, ihr die
Geweh wobel derletzt
Erregung. Ein ͤ 1 automobil, kas balten mußte, weil die Brück⸗
wurde bolten Gegen
SolLdaten feuerten, durch einen Bauchschuß tödlich bemächtigte sich nun große Hansabrůcke fahrendes Militär⸗ hochgezogen war, beraubt. Andere Leute Waffen und Schießbedarf. auf der Brücke löste sie
re, zu. entreißen. Di ein 15 jähriger Junge
wurde. Der Menge
über die
seines Inhalts. Militärgewehre, sich ven der Schneckentorkaserne 3 Ubr rückte die Wache aß,
sich anf, die Soldaten warten die Gewehre weg und liefen bapon= Die Menge griff die Gewehre auf. und fenerts hinter den Sol.
daten
liegenden Häustr nach j
auch einzelne gefunden und abgeführt wurden.
a, in. von der Oherstadt Regie run z 5 truppen I s
und
drein. Dann wurden die in der Nähe der Sansabrũcke
geflüchteten Soldaten durchsucht, von denen egen G Uhr
uberten die Straßen unter rtwãä hrendem
euern. Ein Mann, der auf die Truppen schoß und auf
5 hoch!“ nicht hörte, wurde niedergesche ssen. Dart . Verhandlungen eingeleitet, alt deren Ergebniè die Eoldate⸗ l; Woffen niekderlegten und abrückten. In der Oberstad! uskr ebenfalls zu schweren Straßen kämpfen gekommen sen . sind nähere Einzelheiten noch nicht bekennt. Im Taufe 9 n mittags wurden in vielen Geschäften der Stadt Pn derung
verübt. Das Justizgefängnis in der Eilsgbethstraß . gestürmt. Ebenso wurden die von den Regierungen
in der Hauptwache untergebrachten Gef an genen. an . Straßenkãmpfen gewalt ö. m befreit. Gegen Abend wurde l. Zahnhof besetzt, weil das Gerücht verbreitet war, daß von außer het Regierungstruppen berangejogen würden. Die Bebörden haben Ha
nahmen getroffen, um die Ruhe und Ordnung wieder her ussc bj Die Vertreter der Arbeiterschaft legen größten Wert auf die . sellung, daß die Unruhen und Plünterungen vem Pöbel niedt ij he Sorte verübt wurden, der mit der Stettiner Aꝛbeiterschaft leine z meinschaft hat. Die Stettiner Arbeiterschaft ieh: diesem Treiben geschlossen ablehnend gegeniben
Helgoland, 15. Mai. (MW. T. B.) Der Altonaer Fischdampfer „Hansa“ ist 35 Meilen westlich von helgolan zuf eine Mine gestoß en und in die Luft e flogen. Die Besatzung ist außer zwei Heizern und einem Netz macher gerette
Zürich, 15. Mal. (W. T. B.) Der Int ernattonale graue), kongreß nahm wie die „Schweizerische Depeschenagentur bert, beute cine Enischtißung an, Lie sich gegen Lie seir 1914 zur Wa regel gewordenen Massendeportattone n richtet und die de neutralea Organisalionen empfiehlt, von den Regierungen die Wieden herstellung des Afylrechtes und die Aufbebung aller Ge etze zu fordem die es gesährden oder vernichten. Ferner wunde eine Entschließm angenommen, die sich für die Ungbhängigkeit Irlands hu spricht, ebenso eine Entschließung, in der alle Länder aufgefordert werden das Mönlickste zu tun, um je der m enschlichen Raffe, gleichgllin velcher Farbe oder Abstammung, die Möglichkeit zur dölligen freien Entwicklung zu geben. Frau Robin son⸗England empfahl folgende Entschließ ung: „Da wir sich weitausdehnenden sevolutionären Veränkerungen, gegenüberstehen zu emer zen in ter Haß und Gewalttätigkeiten durch den Krieg gennjn werden, möchten wir unsere Sektionen dringend veranlassen, siz gegenseitig zu unterstützen, um Mittel und Wege zu finden, dan die in der Schaffung einer neuen Ordnung Fätigen Krafte ihn Ausbauarbeit ohne jede Gewalttätigkeit erreichen.“ In der Aut spꝛoch über diese Entschließung, an der sich u, a. Anika Au g3 put Deutschland), Frau Hermann (Deutschland) und Frau Hotzků Wien) beteiligten, fübrte He Lene Stoccger (Deut chland) guß des der Krieg, nicht einzig die Folge des Kapitalisznus gewesen sei, chi daran sei auch falsche JFeologie und falsche Stag te moral. Di deuischen Frauen hätten seit zwei Jahren erllärt, daß nur dug einen Verständigungefrieden eine blutige Revolution in Deuntschlan derhindert und duich eine friedliche Evolution ersetzt werden knn Nachdem. Wilson nicht die Kraft gehabt babe, einen wirklich Frieden herbeizuführen, sei die Gefahr gewalt sauner Erschürterurzen entstanden. Man müsse darür kämpfen, daß das Böse nicht mit Bösen, sonz ern durch Gutes vergollen werde. Ble deutschen Frauen wunden dafür eintieien daß auch in der innempositischen Lage die Methgde der Grwalt ausgeschaltet wird und an ihre Stelle eine Veistäjd, gungepolitik tritt. Miß CGountnev (England) sprach die Meinunʒ aus, daß mit der Empfehlung an eine Partei, den. Wideistand ahh zugeben, das Problem Liner unblutigen Revolution nicht selöst werden könne. Frau Fuller (Umerika) stellte zu, dieser Gn schließung den Zusatzantrag, daß es die Aufgabe auer Länder sel, det besitzenden Klassen klar zu machen, daß die Revolution nur ban unblutig verlaufen könne, wenn sie ihren Widerstand gegen hi Forderungen der Arbeiter aufgeben und in eine neue Weltordnung und eine andere Verteilung der Gäter einwilligen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Theater.
GOpernhaus. (unter den Linden) Sannabend: 123. Dun bezug von stellung. Dienst⸗ und Freire sind aufgehoben. Orphen ind Eurnydike. Oper in zwei Akten von Christoph Willlbah Ritter von Gluck. Text nach dem Französischen des Moline. 71 kalische Leitung: Otto Urack. Spielleitung: Hermann Beh mann. Ballettleitung: Emil Graeb. Anfang 74 Uhs.
Sch auspielh aug. (Am Gendarmenmarkt.) Sonnab.: 1365. Dau bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freixlätze sind aufgehoben. Coriolan. Historisch's? Drama in fünf Aufjägen (4 Verwandlunghh don William Shakespeare. Spielleitung: Dr. Reinhard Bull. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. Nachmittags: 268. Kartenresendesn Der Dauerbezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Dienst inn Freiplätze sind aufgehoben. 12. Volksvorftellung zu ermäßigten Pressen Orpheus und Gurydike. Anfang 2 Übr. — Abends: 12.1. Da g Kzugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze snd aufgehoben. Fidello Dber in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach d Französischen von Ferdinand Treitschke. Anfang 7 Uhr.
Schauspiclhaus. Nachmittags: 152. Kartenreserpesath. n Dauerbezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Dienst— und It plätze sind gufgehoben. 16. Volksvorstellung zu erm Preisen: Die Judasg locke. Anfang 2 Ühr. — Ahends: 15. Dann eäugsvorste lung. Dienst« und Freiplätze find aufgehoben. Mar Stuart. Anfang 7 Uhr.
Familien nachrichten.
Thea Sander mit Hrn. Hauptmann im. ech n Fritz von Herdebreck (Hannober— Berlin -Cln urg).
Verebelicht: Hr. Majgr d. R. Hülsenbusch mit Frau tent Emmy Gansser, geb. Luckhaus (Rlberfeidzs. — Hk. lerer z. See Rüdiger von Etzdorf mit Fr. Mathilte Fellner .
Gehören; Ein Sohn; Hrn. Jiegierungsrat a. D. Kammerhe Siegfried von Grone (Westerbraz. — ic
Geste rben: Hr. Bberffsentnant . D. Graf Werner 3 estoch. Frau Baurat Heath ide Gandiner, gtb. Scherli Schweidnitzj.
Verlobt: Frl.
—
Veranwortliche Schriftlet ter Dirertet Dr. Tyrol, Charloltesbijn
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteber der Geschaf Rechnungs vat Menger ma in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (Menagerin dg) in Berlin. Druck der Nordbeutscken Buchdruckerei und Verlags Berlin. Wilhelmstraße 3E. Sechs Beilagen letnschließllch Sarsenkellage nnd Warenzelchenbellage Nr. 97) ⸗ und Erste, Zweite und Dꝛitle Jen keal-Hande ln azistet- Keila
.
. Erste Beilage zun Seutschen Neichsanzeiger und
Vichtamtliches.
Brau ft off rer brauch, Bierverstenerung usw. in Sen Brauereien der norddentfchen
2 In Vierne mn n , , , ,,, . derwendet worden wwersteuert oder steuerfrei abgelassen worden zersse⸗ . emfachtier n, , . ᷓ Ditellipberirte Mal; Gerstenmalz . gucter Einfach bier ollbier Starkbier Bier im zu unter zu ober⸗ . . . , unter- ober⸗ unter ober ⸗ im ; aärige arigem Gersten⸗ 5 untergär obergän i J J 2 ö ganzen . a geen . stoffe intergar 9 Dot V 1 9 gůrig — gärig gärig / gaͤrig ganzen a2 a2 da az da 1 i, n,, m, vl Irren. 2168 806 13836. 14ß 23 (09 sr Jon . w r, , ö 2066 519 1509 8 121 13 137 56 9036 , 3 69523 Franden burg. 21 078 18 727 7078 1273 1400 1471 007 313 458 155 In 15 3200 79 334 , 2021 766 128 4121 26 160 1280, ö 3 513 1 129565 197. 1005 45 72 5298 24 933 Ban. ö 0 56 e 8 103 2516 56586 1 220 gh das 166 294 135 1 23636 arm Sachen.. 36 1835 4556 1144 2355 37 195. 139 74 136 569 hhlezwig⸗Holstein.. 45857 1938 264996. 174 Id oh d 6 35 135 B. . ; 92 012 , 9 608 15300 42727 36 61 11 934 158 076 378. . 18045 e . ö 11415 2977 51366. 37 7 571 54 449 155 gh, . 190 34 Hisen. Nafsau ). 4 5613 278 , 26 168 4235 oz we 270 1637... 116 33 inland... 15 439 3818 11578 131 205 165 477 35 221 0 21 410 hreuß. Dieeltiybenrte . 85 236 35 09 51798 133 3 ns Ti zs, ,, ss 16561 83a 17 320 2903 5i7 . . 82 496 keitaat Sachsen .. 11 303 3 134 866 368 72298 234 79 3 zoo 7353... 17936 1 4270 2 835 14375. 221 0 657 sa 13 3635 159 ge Mecklenburg... 1535 453 16535. 33 15 840 ,,, 5 siiringen. ... 727 2565 4765 16 51 zg i165 191 213 259 , 3685 252 11 3 1 6s) 3427 393 J . 85376 YHtüunschweig.. .. 1615 772 872 4122 3 130 37423 1609. . 51310 K 33 (35 3 1 1 de 233 z Albeck 5. . 2 3 298 0 298 0 27 . 15 726 * * . . . 16 3 H 1321 616 676. 82 20 069 30 64e 14130 733 0 pimburg ö 1502 4l6 1088 167 11709 2 . 36 . 28 31 In BierstenergebKiet 119195 46 815 70933 14106. 4172 14465 2933 2408463 8 401 8133 17 320 3 871722 n 1. bis 4. Viertel l ö 1 / 65 hg n 5 437 61651 216 4868 216 426 6 7321 20 2031 5133 70 3) 7 10s 199 52235 10993 28 32012 305 205
) Einschlteßlich
Anm.: ) Angaben aus Hefen Nassau infolge feindlicher Besetzung unvollständig. Berichtigungen aus den Vorviertel jahren. ;
* *. 2 1 7 ) Im J. und 2. Viertel ist die Biermenge nicht nach Einfach Voll⸗ und. Starkbier auggeschie den; da das FCinfachbler der PYtenge nach weit überwiegt, ift die gefamte Viermsnge bez J. und 2. Viertels unter Elnfachbier nachgewiesen.
Betlin, den 13. Mei 1919.
Statiftisches Reichtamt. De lbrů ck.
Land⸗ und Forstwirtschaft. der Sagtenstand in Preußen zu Anfang Mallszis. Nach der vorläufigen Uebersicht des Saatensiandet in den it. Verwaltungsbezirken und dem ganzen Staate i Anfang n Monats Mal b. J, die das preußische. Stattsttiche Landesamt uf Grund der Berichte der landwirtschattlichen Vertranengmãnner n der „Stat. Korr“ veröffentlicht, ergaben sich im Staat⸗ larchschnitt für den Sagtenst and zu diesem Zest— knkt folgende Begutachlungs;fffern, wenn 1 sehr gut', „gut“, 3. . mittel (durchschnittlich z'“, K gering“, 5 „sehr 6 be⸗ ttt; Wintemweijen än (gegen. 2; Anfang April d. J, 2 Anfeng Ha 1916 und 31 Anfang er 1917), Winterspelz, auch mit Vei⸗ nischung von Weizen oder Roggen 3 (gegen Zé bezw. 25 und 2.6), sterroggen 2.5 (gegen Ra bezw. 2 und 3.1. Wintergerfte 2 19egen da besjw. 5 und 3a), Winterraps und rülbsen s (gegen gs bezw. 2, ud zrä), Klee 28 (gegen 25 bezw. 3, und 2,7, Luzerne 2, (gegen 26 kee. 238 und 2), Rieselwiesen 26 (gegen 2. Fbeiw. 2. ünd 25, dete Wresen 2. (gegen 30 besmw. 37 und 3.15. Wegen Aus- nintkerung. Mäufeschardens, Schneck nfraßes und dergl. wurden 41 ha et lä vH der Aleefläche um gepflügi (im Vorjahre igis Fs oder Jo ro der Kleefläcke und 4 ha oder Gai p der mterroggenfläche, im Jahre 1917 136 ha oder es v der Winter- welen, Sil Un oder J. vH ter Winterroggen⸗ und 12 hr oder za oh der Wintergerstenflächz). 6 In allgemeine kann, wie das Statistische Landesamt zu seiner bersicht. bemerkt, der Stand famtsscher Geiteldearten zu Anfang Nai d. J. als befriedigend bezeichnet werden; die Begutachtung ziffern ibelschteilen, mit Ausnahme des in Pieußen nur wenig angebauten und nt unwichtigen Speszrg, den Norma fend (Müttelwer 3. Eine Ver⸗ sserung gegen den leßten Saaten standshericht (für Anfang April) ist jedrch nur 6. Weihen festgestellt, nit 2 gegen 2 Anfang pril. Roggen, Gerte nd Raps haben sich um je 2 Punkie (23 gegen 2) ver schiechtert. ü diezlährige Saatenstand ist zwar wesentlich besser als der im ai 1917 (bei Weizen um H, bei Roggen, Geiste und Hafer um 3 Punkte) bleibt aber hinter dem Stand im Mai 16l8 nicht ltetzichtlich zurück, und zwar bei Weizen um 2, bei Gerjte um Roggen und Raps jogar um e 4 Punkte. Hierbei ist sicch zu berücksichligen, daß die verjährigen Saaten näch ler Burchwinterung ' durch eine ungewöhnlich fruchtbare, milde nierung in den Monaten März und April begünstigt worden daren., Luzerne ud Wiesen Paben ihren Siand vom Vormonat itzt behatzhien können, da die Saaten der ersteren um sopar Punkte, die Wie sen um?“ Punkt zurückgeblichen sind. Klee hat h dagegen von Zr auf 20 verbesseit. Die Aeußtrungen in den Itrichten der Vertrauensmänner über Futterpflanzen und Wiesen nd allzrdings Anfa g April und Mal noch sehr lückenhaft, weil die ricklung noch allgemein zurück war. Vas Bild. das die Ziffern Hen, ist daher nicht unbedingt zuverläsfig. Erst der kommende nat dürfte zuverlässigere Angaben über? die Aussichten der dies lihtigen io uhfurterern te bringen ( ö Das winterliche Wetter zu Ende März mit Frost und starken hne a len daurie bis in die erste Aprilwoche. Dann folgten „ erärmere Cage mit zum Tell! auegedehn ten Niederichlsgen in lle Gebieten westlich der Oder. Auch einige östlich gelegene Bezitke ten mehr oder weniger starke Nederschläne, doch ist hier im hemeinen die Witterung trocken geblieben. Für die Saaten som ie irpflanzen und, Wiesen waren diese feuchtwarmen Lage ir ittig. Die Wiesen bekamen dadurch überhaupt erst eiwas Leben. [. der. Mitte des Monatz en jedoch wieder scharse 9 letweise stäͤrmische Nord. und Sstwinde ein, die im größten , . Staatsgebiets von Nachtfrösten. Graupel, ,, 9 aschauern begleitet waren. Diese Wetterlage hat sich bis fine zn Pöngts nicht viel verändert, wobel die Temperaturen auch in . Tages stunden ständig unter 10 0, meist unter 5. ECelsius eben. Im St biet östlic Oder ist es während des fin Me mn erdansgeßiet sstlich der erm , . amn häscondts Apcit in mehreren Reglerungsbezirken st. döhig trocken gewesen, doch inn nach einigen Angaben den Berichten auch hier in den letzten Apriliagen ecziebiger
Regen gefallen sein. Als Grundlage fär die Saatenstandg⸗ siffern bsenten die Begutachtungen von 3960 Berichten, die biz zum d: M. eingegangen waren (68 b der überhaupt vorband enen I 43 Bertchtehrztrte!, Aus den Bemerkungen in biesen Berichten der landwirischaftlichen Vertrauensmänner ist folgendes besonderg hervorzuheben: .
Für die Bestellung der Aecker zur Sommerung war der Axril mit ngen Ausnahmen fast allgemein günstig. In dem arößten Teil des Stgatsgebiets besonderz im mittleren und westlichen wurde das Säen des Somme getreides so gefördert, daß es zum Teit schon beendet, zumeist aber weit fortgeschrinten ist trotz der Schwierigkesten, die sich aus dem oft beflaglen Mangel an Hand⸗ und Spannkrästen geltend machten. Auch das Fartoffellegen und Elnrillen des Zuckerrüben samens ist algemein Im Gange und teil⸗ weise auch ichon beendet. Aus ein zelnen Bezirken wird allerdings mit⸗ geteilt, daß die Bestellarbeiten wegen zu großer Nässe oder Schnee. lage, im Osten sogar wegen stark pertrusteten trocknen Bodenz noch kaum begonnen hätten. Mangel an Saatgut, besonders an Hafer und Kartoffeln, macht sich vielerorts fühlbar. Ueber bereit eingetretenes Auflaufen von Soinmersʒagten liegen nur wenige Mit- leilungen vor. Mehrfach wind befürchtet, soger als Tatfache bin-; gstellt, daß die Bestellung mit Zuckerrüben gegenüber früberen Jahren erheblich zurückbleiben werde wegen Dünger mangels und besondeig deshalb, weil die bisher zum Zuckerrüben bau ve wandten Arbeitskräfte (Saisona beiter) nicht mehl zur Verfügung stäuden. Im Interesse der Volkswirischaft wäre dies unsemehr zu bedauern, da bereits im Jahre 1918 etwa 31 po Hekiaifläche weniger mit Zuckerrüben bebaut waren als im Jahre 1914. Der Ertiag der Rübeneinte war sogar um rund 37 vH geringer.
Die sämtlicken Wintersagten werden größtenteils nicht ungünstig bernte ilt, obwohl die Entwicklung im genzen Staategebsete info ge der bisher winterlichen Witterung des Frühjahrs werkbar zurück⸗ geblieben ist und n Vergleich mit dem Vorjahr auffallig zurückitebt. Wlachtfröste zu Ende April big S7 Celsiuß, häufige und starke Schnee und falte Regenfälle sowie anhaltende eisige und teilweise stürmische Nord- und Osmwinde haben Raps und Hoggen, besonders den spät gesaten Roggen mitgenommen. Letzterer ist vielfach gelb⸗ Vvitzig und kümmenlich, bei Raps zeigen sich helle Stellen und größere kahle Flächen. Weizen und Gerste haben den Unbilden der rauhen Wit ici ung, hesser wiberstanden, obwohl auch vereinzelt Über Rückgang in der Bestockung geklagt wird. Tie Ansichten und Urteile über die Bewertung der Saaten weichen sehr oft, auch in unmittelbar benachbarten Gebieten, auffällig voneinander ab, so daß von einer Stelle der Stand als günstig bezeichnet wird, dem auch die letzten stärleren Nachtfröste und das rauhe Wetier nichts geschadet hätten, während von anderer Stelle genau das Gegenteil angenommen wird. Im allgemeinen ist die Ueberzcugung vorherrschend . daß bet Jintrtit baldigen warmen Wetters und genügender Jliederschlãge in den nächsten Monaten die Aussichten für das Wintergetrelde gut sind.
Die Futterpflanzen, Klee und Luzerne sind, soweit sie von der Mäuseplage im Herbst und Winter verschont wurden, gut im Stande, haben meist kräftige Besteckurg und lassen bei günstiger Weiter. entwick ung reichliche Erträge erhoffen. Augenblicklich ist allerdings wegen deß rauhen Wetters ein wirklicher Ansatz zum Wachztum nich wenig beobachtet worden. Von den durch die Mäuse kahl⸗ gef enenen Stellen haben sich viele wieder leidlich zugezogen. Ge⸗ flagt wird mehrfach üßer den Rotklee, der infolge Uuswinterung lückenhaft stehen soll. In einzelnen Fällen sind Kleesaaten unter der Winterung nicht aufgegangen und muß len neu gesaͤt werden. Ueber die Wiesen wird zumesst angegeben, daß sie noch grau und leblos sind. In den nord westlichen und westlichen Gegenden stehen die tiefen Wiesen noch vereinzelt unter Wasser. Wegen des herrschenden Mangelz an Rauhfutter wärd sehr darüber geklagt, daß die Benußung der Weiden für das Bieh und sogar sür das Jung⸗ bich, bit her erst wenig möglich war und, dort, ho der Weidegang bereits begonnen hatte, wegen des unwirschen Wetters wieder ein. gestellt werden mußte.
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Preußischen Staatsanzeiger.
1919.
die an einigen Stellen noch ; unde werden; in ber Rheingegend, im Magdeburger Bezirk und auch in der Provinz Hannover sind neben Feldmäusen auch Schnecken schen wieder rege. Ferner, wird über vereinielte Schäden durch Krähen, Rapt. käfer. Wild (hesonders Wilbschweine), Kieevest (nur in Vom mern] und Unkraut, wie Kornblume, wilder Mohn uswe, geklagt. Auch wird der Roggenwurm erwähnt.
Umpflügungen haben nur in geringein Umfange vorgenommen werken müssen, weil Auswinte rungen von Saaten und Futterpflanzen in solge des mäßigkalten und schnerarmen Winters wenig vorgesom men sind. Der Hauptanteil der Umpflügungen ist auf Schäten durch Mäuse⸗ und Schnecken fraß zurlckLj uhren. Wlidschaden und Ersticken der Saaten unter schwerer Schneedecke ist nur vereinzelt emeꝛkt worden. Stellenweise sind lückenhafte und dünn bestan ene Roagen⸗ felder burch Ueberackern von Som m ergetreide ausgebf ssert worden. Im Staatsduichschnitte erreichen die Umackerungen bei keiner Fruchtart 1 vH der bebauten Fläche, bei den Hauptfruchtarten nur 0. v bei Weizen und Oi vH bei Rogzen. Von den. Provinzen bat Schlesien den größten Anteil an den um gepflügten Flächen ün Staalt⸗ geriet. und, war Weizen mit 33, Rogzen mit 53 und Klee mlt 3 vH der festgest'llten Umpflügungen. Den dann folgenden größten Anteil stellt die Rheinprovinz. 9
Eine ständig in den Berichten wiederkehrende Klage erftreckt sich guf den enipfindlichen Mangfl an Kunstzünger. Es fehlt an allem, vom Ammonigt bis zum Kainit, doch zumeist an Stickstoff, um den schlechibestockten, dünnen und fümmerlichen Winterfrüchten mit Kopfdung nachzuhesfen und serner um dem Beden bi der Frühjahrsbestellung die nötige Treibkraft zu geben. Diese Kiggen werden mehrfach zum Hilferuf und segar zum stürmischen *. langen, die nötigen Düngerstoffe zar Verfügung zu stellen. AM gemein wird die Ansicht vertreten, daß, falls einigermaßen ge⸗ migend Kunstdünger zur Verfügung stände, die Ernte in diesenz⸗ Jahre hei weiterer Witterungsgunst gut werden Fönnte. Dag Wer tee der nächsten Monate dürfte bierbei jedoch gan; beson ders in Betracht kommen. well im größten Teile des Staategepietesß die Boden. feuchtigkeit infolge ungenügen der Nieder schläge während des Wintern nur gering ist; dem kraftlosen Boden feblt somit die cut reichen de Wurzelfenchligfeit.
Weitere Klagen erstrecken sich auf das Fehlen von geeigneten Arbeite kräften, auf die Verringerung der Leistung infolge Verkürzung er Arbeitszeit und ferner auf die zu niedri nen Preise für abzu⸗ liefern des Schlachtvieh, die in seinem Verhältnis zu den bedenten pen , , men und der Steigerung der ganzen Wu tschafts ko sten tänden.
Theater und Mnsik.
Konzerte. *
inen Abend alter Orchestermusik mit einem Kam m eg
or chester veranstaltete Heri ann Scherchen in der Sing⸗ akademie, er mit diesem Konzert die Aufführungen der nen⸗ begründeten „Neuen Musilgesellichaft“ einleitete. Als Solist war der Geiger Karl Flesch gewonnen worden. Es sist immer
erfreulich, wenn ein Mustker unserer Tage aus der Sch ig. kammer der Musik Vergessenes wieder an das Taqgcgisch
lieht, wenn dabei auch vielfach nut der Fachmann auf seine Nechnung kommt. während der Laie dem inneren Werte dieser Bar— bietungen ferner steht Wie dem aber auch sei, die Auswahl, die diesmal geboten wurde, mußte alle beglücken. In zeitlicher Folge erklangen Werke eines Georg Engelmann (1617), Paul Peure (Itzl6). Lecatelli (1693 — 1761), Joh. Seb. Bach und des ihm kongenialen Georg Frießrich Hände! (1885 — 1759), Jean Philippe Rameah (1683 — 764) und Mozart (17665 - 1785. Die Ausbeurnn war nicht immer einwandfrei; manches hätte zarter, man ⸗ straffer gestaltet erklingen müssen, was ohne Zwelsfel bei häuffgerem gemeinsamen Spiel erreicht weiden wird. Einstwe len feblte dem vanzen der ideale Schwung, der eine Ermüdung des Hörens ausschließt. Ban den Werken im allgemeinen erfuhren nur Bachs E Dur Konzert für Violine, von Flesch mit großer Hingabe gespielt, und Händels Concerto grosso“ Nr. 12 in G Dur eine duichaus einwandfrele
Wiedergabe. Man darf auf die weiteren Konzerte gespannt setn. Scherchen, den man bisher vorwiegend als Vorkämpfer des Neuen kannte, zeigte sich auch bier als ein gewandler
Orchesterleiter. der der Sache in doller Hingabe dient,. An gleicher Stelle trat nach langerer Paufe wieder das B erliner Vokal-Terzernt“, best hend aus den Damen Else Knüttel (Sepran),
Käthe Aulich (Mezz sopran und Elüabet Böhm (Alt) vor die Deffens⸗
lichkeit, Es war ein Genuß erlesener Art, dem Zusammenfssang so auserwählter Stimmen zu lauschen. Hervorzuheben waren außer den Volks iedern besonders die bier um ersten Male gefungenen Lieber von von Anna Hegeler: „Geh', schwarze Amsel“, Um die Kinder still und artig zu machen“, ferner Ph. Gielschers „Maria in den Blüten“ und „Die launische Prinzeß“, deren feine Melodik durch di⸗ duflige Wiedergabe vortrefflich zur Geltung kam. Der mütwirkende e r Paul Schramm steigt in se nem Spiel mehr und mehr zu lünsg⸗ lerischen Höhen empor. Werke ton Beeiheven und Schucer! trug er stilistisch reil und mit soviel Wärme vor, daß man aufhorchen mußte. * Caecilie Deesz⸗Back hatte es untern mmen, emen russischen Liederabend in Beethovensaal zu veranstalten, und ihre Vor⸗ tragsfolge, die eine Anzahl noch nicht tas Deutsche übertragener Tieder von Tschaikowely, Rachmaninow, Glasunow, Geetschaninew,
Moussorge ly. Ligpunom und Ssrrew umfaßte, in der Uisprgche zu singen. Die Künstserin, die wohl in erfter Linie Bühnensänger n
ist, besitzt eine schöne umfangreiche Stimme. Auch weiß fie mit ihrem 1 mpergmentbollen, dramatischen Vorttag, die melodischen unh thythmijchen Schönhelien, ebenso wie das Schwermülige der slawische
Musik, das allerdings bin und wieder mit reichlichem Paihos untermischt ist, wirkung voll zu gestalten. Ob die Snstler n auch im deutschen Gesang denselben Kifolg erzissen würde mag vor- läufig dahingestellt bleiben. In Maria Golden weiser hatse Frau Deesz eine hervorragende Stütze als Begle teriß, die nebenber auch die Schönheiten der Klavierbegleitungen glänzend zur Geltung blachte. Felix Robert Mendelssohmn, der befannke Violoncellist, konzertierte einen Tag später in demse ben Saal. Nach der Sonate in C-Dur von Boccherinl und dem A. Moh— Konzert von Gernsheim fanden in den darauf folgenden tleine Kr
Stücken sein reizvoller Vortrag und sein schöner weicher Ton anz besondere. Ancrkengung. Aber trotz feiner technischta Gewandtheit möchte man dem jungen Künstler etwaß mehr Sorgfalt und Gediegenheit in seinem Spiel wünschen. —
Tulius Thornberg spielte bei seinem letzten Konzert iy Blüthner⸗Sgal neben Bachs Sonate Nr. 3 und Verdcin s Konzertsonate in E-Dur Spohrs Sonate für Vlollne und Varfe In G-Mall sowie die selten gehörten Paganini Tonaten, sür Bitarte und Violine. Thornherg erwies sich auch an diesem Abend als ernst strebender Musiter; sein weicher aber doch nicht kleiner Ton sJowte seine gewandte Technik, die sich besonderg in den Paganinischen Birtuosenstücken zeigen konnte, ingen dem Künastier rauschean
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