Bekanntmachun a.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23 September 1916, betreßend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), ist durch Verfügung vom heutigen Tage dem Obstpächter Anton Heschke in Bern stein Nm. der Handel mit Obst untersfagt worden.
Soldin, den 6. Juni 1919.
Der Landrat. von Engelbrechten Flow.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 — RGBl. S. 603 ist dem Kaufmann Artur Quetschkein Stoly, Gr. Garten.; straße 30, durch Verfügung vom heutigen Tage der Handel mit Nahrungsmitteln unter sagt worden.
Stolp, den 23. Mai 1919.
Die Polizeiverwaltung. Zielke.
Der Obeibürgermeister. Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger
Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603)
ist dem Fleischermeister Adam in Stolp, Langestraße b6h7,
durch Verfügung vom heutigen Tage der Handel mit Fleisch⸗
und Wurst waren untersagt. Stolp, den 23. Mai 1919. Die Polizeiverwaltung.
Der Oberbürgermeister. Ziel ke.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
In der am 11. Juni unter dem Vorsitz des Vertreters des Reichsministerpräsidenten, Reichsministers der Finanzen Dr. Dernburg abgehaltenen Vollsitzung des Staa ten⸗ aus schusses wurde beschlossen der Einbringung des Entwurfs eines Gesetzes zur Aenderung des Gesetzes gegen die Steuer— flucht an die verfossunggebende Deutsche Nationalyersammlung sowie dem Entwurf einer Reichsgetreideordnung für die Ernte 1919 zuzustimmen.
In der Angelegenheit der von den französischen Be⸗ satzungstruppen gegen Mainzer Arheiter wegen Be⸗ kundung ihrer deutschen Gesinnung verhängten hohen Gefängnißstrafen hat der Reichsminister Erzberger durch den General Freiherrn von Hammerstein in Spag laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ in folgender Form Einspruch erheben lassen:
Ich erfuche Sie, dem General Nudant sofort nachstehende Note zu übergeben: ;
Von der hessischen Regierung ist mir das nachstebende weitere Telegramm Über das Vorgehen der französischen Militärbehörden in Mainz zugegangen ;
Französtsches Kriegsgericht in Mainz hat am 6. Juni 22 Eisen—
bahnarbeiter aus Anlaß des Demonstrationsstreiks zu Gefängnis“.
strafen von insgesamt 33 Jahren und 7 Monaten, darunter Ginzelstrafen von 4 Mongten bis zu 5. Jabren, verurteilt. Diese harte Bestrafung hat Entsetzen in allen Klassen der Bevölkerung hervorgerufen, umsomehr als sich der Streik nicht gegen das fran⸗ jösische Militär, sondern gegen das hochverräterische Treiben gegen dag eigene Vaterland gerichtet hat. Wir bitten, dafür einzutreten, daß gegenüber der entsetzlichen Härte der Bestrafuggen in weit⸗ herziger Weise Begnadigung geübt wird. Mit der gleichen Bite haben wir unt bereits unmittelbar an General Mangin in Mainz
gewandt. . Urteile Mainzer Mbeiter wegen
Die drakonischen — elementarer Bekundungen ihrer patriotischen Entrüstung gegen— über Hochverrätern verletzen, wenn sie auch formell zu Recht
Rechtsgefühl und das sittliche
erfolgt sein mögen, das t i li Empfinden des gesamten deutschen Volkeg. Die Urteile sind gegen die inter⸗
eine Folge jenes völkerrechtswidrigen und
nationale Moral verstoßende Vorgehens der sranzösischen Be⸗— fehlshaber in den Rheinlanden, gegen welches die deutsche Regierung nunmehr fast äglich Protest einzulegen gezwungen ist, und gegen welches ich abermals schärfsten Proötest einlege, In⸗ dem ich das dringende Ersuchen des hessischen Gesamtministeriums zugleich namens der Reichsregierung wiederhole, apwpelliere ich aus dem gegenwärtigen Anlaß nochmals an die Gerechtigkeit und Mensch⸗ lichkeit des Höchstkommandierenden der alliierten Streitkräfte, Marschalls Foch, und richte an ihn die dringende Bitte, die verurteilten Arbeiter, die nichts anderes getan haben, als was der Marschall im gleichen Falle von seinen Landaäleuten erwarten würde, zu, begnadigen und die Bevölkerung der Rheinlande vor weiteren verhängnisvollen Folgen einer ungerechten und aussichtslosen Politik der örtlichen Be⸗ fehlshaber durch entsprechende Anordnungen zu schützen.
In den besetzten westlichen und auch in ö stlichen Gebteten werden Gesetze und Verordnungen, die nach dem 11. November 1918 von der preußischen Regierung erlassen worden sind, laut Meldung des „Wolffschen Tele⸗ graphenbüros“ von den,. Besatzungsbehörden nicht anerkannt, besonders seitens der Belgier und auch der Franzosen. Die Handhabung geschieht vollständig millkürlich. Baraus ergibt sich der Zusland, daß in diesen Gebieten weder das alte noch das neue preußische und deutsche Recht gilt. Ein Protest dagegen ist in Spaa erhoben worden, ebenso dagegen, daß preußische und deutsche ausführende Beamte be⸗ straft worden sind.
gegen
Augländische Blätter beschäftigen sich neuerdings wieder
lebhast mit der von der Entente geplanten Regelung der Kolonialfrage. Wie dem „Wolffschen Telegraphenbüro von zuständiger Seite mitgeteilt wird, wird u. a. behauptet, die Entente beabsichtige zwar, Deutschland den gesamten Kolonialbesitz zu nehmen, seinen Wert aber bei der Festsetzung der Entschädigungssumme irgendwie zu berücksichtigen. Dem⸗ gegenüber kann nur immer wieder der feste Entschluß der deutschen Regierung betont werden, auf dem bereits des öfteren dargelegten Standpunkt, der dem Punkt 5 der Wilsonschen Januarkund geb ung entspricht, zu beharren. Danach kann Deutschland auf seine Kolonien weder verzichten, noch sie verschachern. In bezug auf die Kolonien verlangt es nichls weiter als sein gutes Recht. Kolonien sind für das diulfche Volk eine Existenzbedingung, da es ohne Kolonien nicht möglich ist, dem uberschüssigen Bevölkerungsteil Arbeits⸗ und An , ,. zu bieten und andererseits die Kräfte dieses Bevölkerungsüberschusses der deutschen Wirtschaft nutzbar zu machen. Die Regierung kann auch dem deutschen Volke nicht zumuten, einen Friedensvertrag anzuerkennen, der es als n würdig und nicht fähig behandelt, weiterhin an der Kulturarbeit der weißen Rasse in Afrika und der Südsee teil⸗
zunehmen.
Preuszen. Wie die „Schlesische Volkszeitung“ aus Oppeln meldet,
murde das Forsthaus Lowoschau bei Rosenherg an der oberschlesischen Grenze von 150 Polen überfallen. Zu gleicher Zeit wurde ein Anschlag auf einen von Kattowitz nach Kreuzburg fahrenden Pe rsonenzug verübt, indem ver⸗ sucht wurde, die Eisenbahnbrücke bei Schoffschütz zu sprengen. Der Versuch mißlang, ebenso der Versuch, beim Bahnhof Kreuzburg Brücken und Gleise zu sprengen. Telegraphen⸗ und Telephonleitungen um Rosenberg wurden zerschnitten. Eine Anzahl polnischer Agitatoren wurde als Anstifter verhaftet. Bayern
In dem Prozeß gegen die Spartakistenführer Sauber, Waihel und Hagemeister ist nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ gestern das Urteil gefällt worden. Sauber erhielt zwölf, Waibel fünfzehn und Hage⸗ meister zehn Jahre Festung.
Oe sierreich.
Die Presse stimmt rückhaltslos der Note des Staats— kanzlers Renner zu, die in klarster, eindringlichster und würbigster Form die Sache Deutsch⸗Oesterreichs vertritt, und drückt die Ueberzeu ung aus, daß der Viererrat schon auf die erste Note Renners hören müsse, wenn er wirklich den Frieden der Welt schaffen will.
Nach einer Meldung des Korrespondenzbüros veranstalteten die Katholische Volkspartei sowie die Deutsche Frei⸗ heits- und Ordnungspartei in Linz vorgestern zwei Massenkundgebungen gegen den Friedensvertrag von St. Germain. In der Versammlung der Katholischen Volkspartei murde einstimmia eine Entschließung angenammen, die besagt, daß unter diesen Friedensvertrag kein Deutsch⸗ Oesterreicher seinen Namen setzen dürfte. Die Versammlung der Deutschen Freiheilz⸗ und Ordnunge partei nahm eine Ent⸗ schließung an, in der es heißt: „Angesichts der unerfüllbaren und unannehmbaren Beslimmungen gibt es für Deutsch⸗ Oesterreich nur einen Auweg, den sofortigen Anschluß an das Deutsche Reich.“
In feierlicher Sitzung der Tiroler Landesvertretung aab der Landetzhaupfmann Schraffl eine Erklärung ab, in der er u. a. ausführte:
Das Land Tirol fühlt sich frei von der Schuld am Kriege. Es ist nur dem Staate bis zu dessen Zusammenbruch treu geblieben und rechnete darum auf erträgliche Friedensbedinaungen. Das an Freiheit gewohnte Tiroler Volk soll durch den Friedensvertrag aus⸗ einandergerissen, wirtschaftlich lebentzunfähig und zum Teile nych dazu national geknechtet werden. Die Friedenebedingungen gehen über das nationale Selbstbestimmungerecht kalt hinweg und verlangen die Unterjochung von über 206 900 deutschen und ladinischen Tirolern unter fremde Herrschast. Durch den angebotenen Frieden würde die Entente in Tirol eine Brandstätte schaffey, ven der aus jeder zeit der Friede und die Ruhe Europas gefährdet werden könnte. Wir geloben feierlich, nicht zu rasten nicht zu ruhen und keine Opfer zu scheuen bss auch dem Lande Tirol die Sonne des Friedens und der Völferfreiheit leuchten wird.
Die Erklärung wurde von der Versammlung mit Beifall aufgenommen. Noch den Erklärungen der Vertreter der Partesen wurde einstimmig ein von allen Parteien vereinbarter Aufruf an die Völker Amerikas und Italiens an⸗ genommen, in dem die Amerskaner gefragt merden, ob sie dem zustimmen könnten, daß in Südtirol ein Volk geknechtet und einer Fremdherrschaft ausgeliefert werde. An das Volk Italieng wind die Frage gerichtet, ob es jenes Unrecht, welches es selbst stets schmermlich empfunden und endlich abgeschüttelt habe, jetzt wirklich einem Teil jenes Nachbarvolkes auferlegen wolle, das mit ihm in Frieden und Freundschaft zu leben wünsche. Der Aufruf schließt mit der Frage an die Völker des Erdballs, oh mit ihrer Zustimmung die Wilsonschen Grund— sätze zu elner Kriegslist herab gewürdigt werden und Deutsch⸗ Südtirol wie eine Ware aus einer Souveränität in die andere
verschoben werden solle. — Im ganzen Bereich der tschechoslowakischen
Republik ist nach einer amtlichen Mitteilung das Stand⸗ recht über alle der Militärgerichts barkeit unterliegenden Per⸗ sonen verhängt worden.
Ungarn.
Das „Ungarische Telegra phen⸗Korrespondenz⸗Büro“ meldet vom 11. Juni zur militärischen Lage;
Westlich Leva schlugen wir einen Angriff des Feindes zurück. Nördlsch von Allsohl entfalten die Tschechen gegenüber, unseren vor⸗ dringenden Kolonnen erbitterten Widerstand. Im Rimatal haben wir Tiszolez, im Sajotal Kosenau genommen und ver— folgen den fliehenden Feind. Nördlich und nordwestlich von Eperies befetzten wir Bartfeld und Kis-Szeben. An den übrigen Fronten nichts Neues.
Rrankreich.
Nach dem von der „Agence Havas“ verbreiteten diplo— matischen Bericht erörterten die Regierungschefs vor— gestern vormittag den Bericht der Schadener satz⸗ kommission. Man scheint i einer Lösung zu nähern, die den Vorschlägen der Sachverständigen Klotz und Loucheur entspricht, die sich gegen die Festsetzung einer bestimmten Ent⸗ , c n n ausgesprochen haben, während die Ameri⸗
aner verlangen, daß in dem Vertrage die Zahl von 100 Mil⸗
liarden Goldmark nebst Zinsen festgelegt werde. Am Nach— mittage befaßten sich die Regierungschefs mit dem umga⸗— rischen Grenzproblem. . .
Gestern vormittag traten im Ministerium des Aeußeren die Außenminister der Großmächte zusammen und hörten Kramarcz und Bratianu in der Frage der ungarisch⸗ tschechoslowakischen und der un garisch-⸗rumä⸗ nischen Grenze. Im Anschluß hieran wurde ein Be⸗ richt abgefaßt, den der Viererrat in seiner nachmittags statt⸗ findenden Sitzung zur Kenntnis nehmen soll.
— Nach einer Meldung des Wiener Korrespondenzbüros hat der Präsident der Gefangen enkommission auf der Friedenskon ferenz die der Kommission vom General Slatin vorgetragenen Bitten, betreffend schnelle Heimkehr aller deutsch⸗österreichi⸗ schen Gefangenen und Entsendung von Delegationen zu den Gefangenen, abschlägig beschie den. Heim⸗ beförderung und Entsendung von Delegationen seien vor hut reel n g des Friedens unmöglich.
ie Kammer hat gestern das Gesetz über die Ein⸗ führung des Achtstundentages än den Berg werken vom 16. Juni an in zweiter Lesung einstimmig an⸗ genommen.
!
In eingehender Weise sprach sich Loucheur über die Folgen des Gesetzes aus. Frankreichs Lage sei, was die Kohlen anlange, geradenu tragisch. Im März 1916 habe die Kohlenförderung noch 2 660 000 Tonnen betragen, im März 1919 sei sie auf 1 880 9000 Tonnen gefallen. Er berechne die tatsächliche Arbeitsleistung nach der neuen Vorlage auf 6y½ bis 7 Stunden. Aber unter dem Druck der Ver⸗ hälcnisse müsse sich die Regierung mit der Vorlage einverstanden erklären.
Die Kammer erörterte ferner Interpellationen über Haussuchungen im Nation alamt der Presse und bei dem Direktor des „Matin“.
Der Unterstaatssekretär der Militärgerichtsbarkeit Ignace erklärte laut Bericht des Wolffschen Telegraphenbüros, daß die Gerichtsbehörden verschiedenen Fällen von Beihilfe zur Drückebergerei und sogar Fällen von Beeinflussung von Beamten, um für gewisse Per— sonen Strafaufschub zu erwirken, auf die Spur gekommen seien. Er ersuchte die Kammer, sich mit diesen Erklärungen zufrieden zu geben, es sei ihm unmöglich, weitere Einzelheiten über das schwebende Rechtsverfahren bekanntzugeben oder den Gerichtsbehörden vorzu⸗ greifen. Renaudel und Brouss ewidersprachen und erklärten, Ignace versuche, sich lediglich aus einer ihm unangenehmen Lage da— durch zu ziehen, daß er sich hinter das Amtsgeheimnis verschanze. Die Stimmung der Kammer schien so kritisch erregt, daß der Minister⸗
sident Clemenceau es für nötig hielt, persönlich in die Aus⸗
*
präs sprache einzugreifen und die Vertrauensfrage zu stellen. Er erklärte, er halte sich und sein ganzes Kabinett für solidarisch mit Ignace. Spreche man diesem das Mißtrauen aus, so werde das ganze Kabinett zurücktreten.
Unter großer Erregung wurde dann zur Abstimmung ge⸗ schritten, die 376 Stimmen für die Regierung, 137gegen die Regierungeergab. Ungefähr 120 Depu⸗ tierte enthielten sich der Abstimmung.
— Die Confsdsration GSnsrale du Travail und die Kartellverbände der Bergleute, Matrosen, Eisenbahner, Hafenarbeiter, Transportarbeiter, Metallarbeiter und Bauarbeiter haben vorgestern grundsätzlich zum Streik, der in unvermindertem Umfange andauert, Stellung ge nommen.
Das Kartell veröffentlicht eine Mitteilung in der Presse, in der es dem Wolffschen Telegraphenbüro zufolge erklärt, davon Kenntnis zu nehmen, daß die Bergleute und Seeleute den Generalstreik auf den 15. Juni festgesetzt haben, falls bis dahin ihre Forderungen nicht völlig durchgesetzt seien. Das Kartell erkläre sich mit den beiden Gewerk⸗ schaften folidarisch. Die Arbeitenden und die Streikenden dürften nicht nachgeben und sich von der Regierung weder einschüchtern noch hergus⸗ fordern lassen. Das Kartell werde die Aktion der verschiedenen Ver⸗ bände gegebenenfalls seinerseits durch eine Aktion unterstützen. Durch den übermäßig verzögerten Friedensschluß, durch die ständige Teuerung, durch die drohenden neuen Steuern, durch Eingriffe in das Selbstbestim⸗ mungsrecht der Bölker, durch den Versuch, die russische und ungarische Revolution zu erdrosseln, und durch die Verzögerung der Demobil⸗ machung und einer allgemeinen Amnestie sei eine Lage geschaffen worden, der man nur durch eine gemeinsame gleichzeitige nationale und inter⸗ nationale Aktion steuern könne. In dem Wunsche, zu praktischen Er⸗ gebnissen zu kommen, die das Schicksal der Arbeiterschaft und das Land selbst retten würden, erklärt das Kartell, sich streng an die Be⸗ schlüsse des letzten nationalen Gewerkschaftstages zu halten.
Der Verwaltungsausschuß der Konfédération Générale du Travail hat vorgestern abend eine Tagesordnung angenommen, die Aktion entsprechend den Beschlüssen des letzten nationalen Gewerk⸗ schaftstages zu verallgemeinern. Zu diesem Zwecke wird eine Zusammen⸗ kunft französischer, englischer italienischer und belgischer Gewerkschafts⸗ organisatioren auf den 14. Juni angesetzt. Die Tagesordnung wendet sich gegen die Machenschaften der Streikbrecher Uünd gegen die Preß— hetze und verlangt von der Regierung sofortige Maßnahmen zur Be⸗ kämpfung der Lebensmittelteuerung. Der Ausschuß beschloß, von heute
an ständig zu tagen. Rußland. Das Personal der niederländischen und nor⸗ megischen Gesandtschaft in Petersburg ist Amster⸗
hamer Blättermeldungen zufolge nach einer Haussuchung ver⸗
daftet worden. Italien.
Nach dem „Giornale d'Italia“ hat sich die politische Lage derart zugespitzt, daß eine Ministerkrise nicht aus⸗ geschlossen erscheint. Der Ministerpräsidens Orlando wird zum Sonntag in der Hauptstadt zurückerwartet.
Niederlande.
Die Vorstände der niederländischen Arbeiterpartei und der niederländischen Gewerkschaftsvereinigung haben dem „Allgemeen Handelsblad“ zufolge beschlossen, die Arbeiter von Amsterdam am Montag, den 16. Juni, zu einer großen in der Diamantenbörse stattfindenden Protestversammlung gegen den drohenden Gewaltfrieden aufzurufen.
Belgien.
In der Deputiertenkammer gab der Minister des Aeußern eine lange Erklärung über das Ergebnis der in Paris geführten Besprechungen bezüglich der Reyision des Vertrags von 1839 ab und legte dar, daß die Entscheidung des Rates der Vier den belgischen Forderungen in allen Punkten gerecht werde. Der Minister erklärte, daß die Bevollmächtigten der Alliierten in Paris ihre Aufmerksamkeit augenblicklich einzig und allein der Vorbereitung des Friedengvertrags mit Deutschland zuwendeten.
Amerika.
Nach einer Meldung der „Central News“ vom Freitag hat der amerikanische Senat einen Antrag des Senators Borah, daß die amerikanische Friedensabordnung Devalera und den anderen irischen Vertretern Zugang zu der Friedens konferenz verschaffen solle, mit 60 Stimmen gegen 1 Stimme angenommen, und ferner einen Ver⸗ besserungsantrag des Sengtors Walsh, in dem der Senat den 64 seine Sympathie bei ihren Bemühungen auespricht, eine Regierung nach ihrem eigenen Geschmack zu errichten. Der republikanische Senator Knox brachte einen Antrag ein, in dem erklärt wird, der Senat könne sich den Bestimmungen des Völkerbundsvertrags nicht anschließen und schlage für die Unterzeichnung eine Trennung des Völkerbundsvertrags vom Friedensvertrage vor. Dies würde jedem Volke gestatten, sich seine Entscheldung über den Völkerbund ohne Nachteil vor⸗ zubehalten. Der Antraa wurde dem Ausschuß für auswärtige Angelegenhelten zur weiteren Erwägung überwiesen.
Parlamentarische Nachrichten.
Die nächste Plenarsitzung der Deutschen National⸗ versammlung wird sich mit dem Friedensvertrag zu befassen haben. , . kann, wie ‚W. T. B.“ mitteilt, der Zeitpunkt dieser Sitzung heute noch nicht bestimmt werden.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Vermögensverteilung in Preußen nach Stadt der⸗
und Land im Jahre 1917, verglichen mit jenigen vor dem Kriege und vor 20 Jahren.
Im Anschluß an die in Nr. 5 des R. u. St. A.“ r . »R.⸗ u. St.⸗A.“ vom 7. Ja⸗ r enthaltenen Mitteilungen über die Vermögenegli in Preußen im Jahre 1917 und vor dem Kriege nach ge ,., r ꝛ Ver⸗ mögengverteilung nach Stadt und Land getrennt befrachtet und ge. ediglich nach
nuar d. J.
der Ergänzungssteuerberanlagungen möge im folgenden die zunächst zwischen städtischen und ländlichen Gemeinden ( n y e, nn, als Stadt oder Landgemeinde bezw. Gutg⸗ irt unterschleden werden. Von den vier Hauptgi ößengruppen des Ver. . — bis 6090 ν, über 6000 bis 57 G66 M, über 52 000 his . . lb und über 190 000 M — umfaßt diejenige von über 60609 . 32 (00 4 auch alle Personen, die jwar über S0 M Vermögen besitzen, aber aus besonderen Gründen (wegen 909 * nöcht rn K— usw.) gemäß § 17 Ziffer 2 und 3 oder 5 19 Ah es Ergänzun ĩ z ; ü freigestellt worden sud zungs steuergesetzes von der Ergänzungssteuer Nach einer vergleichenden, bis 1897 zurü i ; —ĩ ; zurückgehen den Ueb . Ver mögengvertel lung in Stadt und 36 die das i ,. Landekamt in der „Stat. Korr.“ veröffentlicht, in der zugleich die Vermögensbesitzer (immer ohne die nicht selbständig zu
veranlagenden Haus haltungsangebörigen) der Gesamtheit der Hauß⸗
haltungsvorstände (ohne Angehöri ĩ irtst . n de ge) und Einzelwirtschafter als für den selbständigen Vermögeng. und e , ,, .
Betracht kommenden Personen gegenübergestellt lb ,,, geg en gestellt ind. hatten über⸗ hae hass m Tausend aller Haut haltungsvorstände und Einzel- ein Vermögen ven 0 über 6000 über 52 000 z J bis ooo ns d so; bend bg, iter lo ooo . 33 3 ** 23. — X S ** , Nö. iber, über I G6 über G über 38 haupt 3 haupt 23 haupt S*] haupt S* 66 28 * ö . 83. 3 6 8 , in den Städten
U 3 472 8931 457058 81 6759312 3 40113 ishhl s Is zog 354 355 3 333 z z6f 1, 3 3 . 18ne s z4! sss 2334 ez zi ri is sss 13 36 2545 ih 10. 6 344 339 8a4 751 834 883 347565 171 3a gi is 1908 53916 6 9h 609 574 79 93 423 12, 105 341 1393 1911 7 452 4353 394 663 2387 89 16 145 is il 330 153; lg 7 gts 44 3.38 716 5; 39 ils 343 i550 175 717 1 191717 522 545 S960] 727 533 35] 115 147 133 127 j ih, 1897 5 263 232 .
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Hiernach zeigen sich wesentliche Unterschiede zwischen der städtischen . der ländlichen Veimögensgliederung, 6 somobl ian Grundzahlen als auch bei den Verhältnißziffenn. Zunäͤchst haben sich die selbständigen Personen ohne Vermögen oder wit solchem von üicht mehr als 6000 6 zwar in der Stadt wie auf dem Lande von 1897 bis igld (Friedens sta nd) ununterbrochen berm eh rt. Diese Zunahme war aber in den Städten viel stärker als im Landgebiete; in jenen stieg die Kopfzahl von 5, Millionen im Jahre 1897 auf 79, Mil⸗ lionen id I.. 1914. also um 2es Millionen oder rund drei Fünftel, in diesem ven hes auf 6, Millionen, also nur um C39. Million oder nicht ganz ein Sechstel, so daß, während 1897 die ländlichen Angehörigen dieser Vermögensgruppe noch zahl— reicher waren als die städtischen, von 1899 an die städtischen in steigendem Maße überwogen. Von 1914 auf 1917, also in der Kriegszeit, verminderten sich die zur Gruppe von 0 bis 6000 ls Vermögen gehörenden Selbsländigen in den Städten um rund 143 00 oder 13 vH, auf dem Lande sogar um etwa 333 000 oder h, vH. Die stärkere Zunahme der Besetzung der untersten Vermögensabstufung im Stadtgebiete in der Zeit von 1897 bis 914 beruht hauptsächlich darauf, daß dort — vorzugsweise wegen der in Handel und Indu strie zu verdienenden guten Löhne — in welt größerem lm fange als auf dem Lande Haushaltungsan ehörige ohne Vermögen oder ohne solches von steuerbarer Höhe nach Er— langung eines der Verfügung des Haushastungsporstandes (Vaters usw.) nicht unterliegenden Einkommens steu erlich aus der elterlichen usw. Haushaltung ausgeschieden und damit. in zer Regel zur Gruppe der selbständigen Perfonen mit Vermögen bis zu 6000 „ übergetreten sind. AÄnderseils erklärt sich die bedeutendere Abnahme auf dem Lgnde während der Kriegszeit vornehmlich dadurch, daß hier von den — meist jüngeren — Leuten ohne steueibares Vermögen mehr 6 und weniger Personen mit selb— tändigem. Einkommen, aber ohne steuerbares Vermögen neu hinzugetreten sind als in den Städten; auch war in diesen während des Krieges der Aufstieg zu höheren Ver— mögensstufen viel schwächer als im Landgebiete. Weiter ergibt sich, daß von 1897 bis 1917 in den Städten an neun Zehntel aller Daushaltungẽvorstän de und Einzelwirtschafter 9 bis 6000 M Vermbgen haben, d. h. ganz oder fast gan; vermögenslos sind; auf dem Lande dagegen war der Anteil der Vermögens⸗ losen unter den Haushaltungsvorständen und Einzelwirtschaftern schon 1597 etwas geringer und ist außerdem von Jahr zu Jahr gesunken, so daß er 1917 nur noch rund vier Fünfte betrug.
In der folgenden Vermösgensgruppe von über 6000 bis 52000 4 zeigt sich überhaupt wie im Verhältnis zur Gesamt— zahl der Haushaltungsvorstände und Einzelwirtschaster ein be, deutendes Uebergewicht der Jändiichen Verm ögeng— bert z er, In den Städten stieg die Zahl von 457 658 1. J. 1897 auf 727 994 i. J. 1917, also um 270 935 oder fast drei Fünftel, auf dem Lande in gleicher Zeit von 762 532 auf 1121113, also um 358 581 oder annähernd die Hälfte, hier also verhältnismäßig etwas schwächer. Während in den Jahren 1897 bis 1917 km Stadtgebiete nur iund ein Zwölftel aller Haushaltungs— horstande und Einzelwirtschafter ein Vermögen von sber 6000 bis 2 000 0 besaß, stteg der entsprechende Ländliche Anteil von genau inem Achtel im Jahre 1897 bis auf nahezu ein Sech st el im Jahre 1917. In dieser Vermögensgruppe t auf dem Lande haupt— a , . große Masse der klein⸗ und mittelbäuerlichen Grundbesitzer
Im Gegensatz zu dieser Gruppe sind in der folgenden von 3 52000 i 160000 Vermögen . Hrn r in
en Städten, wenn auch nicht besonders erheblich, zahl— 1 als auf dem Lande. In jenen wurden im Berichtsjahr 13 147. Besitzer gegen 116 332 im Jahre 1914 und 67 553 im Jahre ‚ s, im Landgeblete dagegen in den gleichen Jahren jo? Gz, 88 31 und 6 427 gezählt. In den Städten während des Krieges die Zahl etwas gesunken; immerhin. war sie dort 1917 noch um 47 554 oder sieben
ist also
Zeitraum die Steigerung I 205 odet neun Zehntel betrug. Di weit stärkere Zunahme auf dem . hat . dar hier im Verbälmis zur Gesam heit der Hausbaltungevorstände und Gin elwirtichafter schon seit 19 4 die Vermögensgruppe von über 52 Ohg. bis 1069 000 „ dichter besetzt war als im Stadtgebiet. In dens Städlen hob sich von i689, big 1517 die Verhäitniszahl der Besitzer eines Vermögens von über b2 (009 bis 1c Cd M pon 123 auf 152 vom Tausend, zauf dem Lande hingegen von 92 auf 1572 dom Taufend aller Haushaltungsvorstaͤnde und Einzelwirischafter.
Endlich in der obersten Gruppe der Vermögen von 66. 1609000 4 steht das Land bedeutend . den 9 tädten zurück; doch hat sich im Zeitiaum 1897 — 1917 der
hstand zwischen Stadt und Land sebr verringert. Die Zahl der städtzischen Besitzer von mehr als 169 500 , Vermögen stieg nämlich von 73 460 i. J. 1897 auf 127192 i. J. 1917, d. . um ö. 42 oder fast drei Vicetel, die der Ländlichen aber in gleicher et von 29 693 auf 61 124 letztere verdoppelte sich also, blieb indes 61 zuletzt noch um über die Fälfte kleiner als die stäbtische Zahl.
m Tausend aller Haut haltungẽ voꝛstän de und Einzelwirtschafter ge⸗ messen Hermehrten sich die Besitzer von über 100 000 „ Vermögen 1 . . . ö . , nur von 13,1 auf 14,3, auf
Fande hingegen von 44 auf 8, vom 1 i
vemhältnismäßig viek mehr als dort. .
Im großen und ganzen ist hiernach die ländliche V
* 12 1 ? 1 ö mögensvperteilung günstiger als die . Auf 1 einen Seite ist, der Bruchteil der selbständigen Personen ohne Hermögen oder mit solchem von nicht mehr als 500 „n auf dem Lande wesentlich geringer und hat sich hier auch beträchtlich mehr ver— minzert als in der Stadt; anderseits ist aher die ländliche Schicht der Personen mit Vermögen von über 6009 bis 52 000 „ und neuerdings auch die mit über 52 O00 bis 100 0090 A dichter als die slädtische, wogegen die Besitzer mit über 100 000 Vermögen in den Stästen häufiger vertreten sind als auf dem Lande und sogar zahlreicher sind als die städtischen Personen init Vermögen von über z cg bis 160 099 C Es ergibt sich also für das Land eine bessere Besetzung der beiden in der Hauptsache den bäuerlichen Mittelstand umfassenden — mittleren Vermögensgruppen, während im Stadtgebiete einer größeren Häufigkeit besonders wohlhabender Personen eine um so stärkere Ver= tretung vermögensloser oder wenig veimögender Leute gegenübersteht . . , durch die neuzeitliche Ron tion des werbenden Kapitals und der Betriebe in Hande Industrie begünstigt worden sst. .
Seit 1911 unterscheidet die amtli che Steuerstatistik auch zwisch
Sand gemeinden und Gutsbezirken . n mn. 2000 Gin wo h,n ern (8. h. mit überwiegend städtischem Charakter) und salchen bis zu 2000 Bewohnern (b. h. rein länd- lichen Gemeinden). Rechnet man jene mit den Städten . . 66. , so erhält man für die V Fliederung nach Stadt (St. 2 ͤ k 9 h (St.) und Land (.) folgendes
ein Vermögen von 3 , ö . ö
zis 6 über 6900 über 52 009095, 3 o bis Coch. his o ooo bi ioc oh über 100 o im 362 2363 28 33 Jahre ö ö s 2 ö S5 * ö über S über ⸗ S über S über ⸗ 38 838 3 82 853 haupt * haupt & * haupt 8 * haupt 62 364 23 * 367 28 83 — 8 27 438 238 2383
D * 2 dae 1911 St. 9 336 674 S894 863 Cs9 s2 121895 11413090112 ., 4 037 761 319] so 755 g 8 455 1]. 25 104 85), 1a Et ig e s , iii e i g, , , ie. 83 956 gas s094 51 435 1713 73 359 i5 o 365 359 73s 1917 St. 7365 sz 33 zi 5! Ss 139 ses 13 1465 os 13 LE. 3 729 323 785 897 586 189 33 100 174 41 808 8.
. Bei dieser Uebersicht tritt die vorher erwähnte gesündere 1änd liche Ver mögen sventeilung noch ausgeprägter hervor. Ine besondere zeigt sich, daß in den rein ländlichen Gemeinden schon feit 1911 ein größerer Bruchteil der Haushaltungsvorstände und Einzelwirtschafter als im Stadigebiete der Vermögensgruppe von über 52 000 bis 160 009 M6 angehört und daß im Jahre om die ländliche Schicht der Personen mit mittlerem Vermögen von über 6009. bis 100 900 M zusammen (mit 206 vT aller Haushaltungs⸗ vorstände und Einzelwirtschafter) mehr als noch einmal so dicht war . fi iche (mit 98 vT), auch schneller als diese seit 1911 ge— ; ist.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand auf den Rheinischen Stahlwerke in Duisburg ist W. T. B.“ zufolge beendet. Nach vorn! gegangenen Verhandlungen mit der Werkleitung beschlossen die . mit großer Stimmenmehrheit die Wiederaufnahme der
Nach einer vom W. T. B.“
] übermittelten M Agenzia Stefani“ en. Meldung der
dauert in Neapel der Ausstand an.
Zwischen Ausständigen und Arbeitswill
3wi ö 1 illigen kam es zu Zwischenfällen. — Im. „Secolo‘ kommt starke ,. über die Zustände in Jialien zum Ausdruck. Der Per—
band der italienischen Industriellen richtete mit Rücksicht auf die Lebensmittelnot das dringende Eisuchen an die Regierung, alle bei der Militärverwaltung befindlichen Lebensmittelvorräte zu beschlagnahmen und sofort ohne Rücksicht auf die Kosten zu billigen Preisen auf den Marlt zu bringen. Trotz aller Zu—⸗ geständnisse der Regierung hat der allgemeine LehrLr— ausst and vorgestern eingesetzt und sich besonders über Mai—
land, Bologna und Genug ausgedehnt. J
hnt. In Sa⸗ vonga und Tucca sind die Telephonangestellten ausständig. Der Bewegung haben sich teilweife auch die
höheren Beamten angeschlossen. Weiter droht ein Ausstand des Personals, der Postagenturen. Aus dem ganzen Lande ö eine Verschärfung der Lage gemeldet. Rach dem „Avanti ist man vom Generglausstand nicht mehr weit entfernt. Besonders schwer scheinen die Zustände in Verona zu sein, da die Zensur alle Berichte aus der Stadt unterdrückt. In Varese kam s zum Straßenkampf, in Mailand haben fämtliche M et al Lab enter die Arbeit niedergelegt, darunter die Arbeiter der großen Räderwerke, die 7000 Leute beschäftigen.
Einer von W. T. B.“ wiedergegebenen Reutermeldung aus New Jork zufolge war für gestern ein das ganze ö um fassender Aus stand der Telegraphisten angesetzt worden, um die Aufmerksamkeit Wilsons dadurch zu erregen, daß sein täglicher Kabeldienst unterbrochen wird.
Literatur.
. ö. Kurze Anzeigen
neu erschienener riften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die een 5 Wet helm str. 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt. Die Verstagtlichung der euer v i
Von Dr. jur. Gerhard ,,,
Well. . Verband öffentlicher Feuerverst Dentschlund cer. Feuerversscheringöanslalten in
Der Freiheitskampf der indischen Nationalisten.
Zehntel höher als 857, während auf dem Kan de in diefem
Die Arbeit eines Jahrzehnts 1906 — 917. 4,350 MS. Berlin W. 10.
. Die Kernpunkte, der Sozialen Frage in den gebensnotmendigkeiten der Gegenwart und Zu⸗ kunt. Ven Dr. Rudolf Steiner. 2 S6. Treuhand⸗Gefell⸗ schaft des Goetheanum Dornach m. b. S. Stuttgart. 2 . Stutt— gart, Greiner u. Pfeiffer. 31 rennung 89 Kirche u nd Staat. Von Otto mmermann S. J. 75 4. Freiburg i. Br. Ver⸗ . 4. F g i. Br., Herdersche Ver Sozriglisie rung. Von Heinrich Pesch S. J. 75 3. Freihurg i. Br. Herdersche Verlagshandlung. c ö 4 Der Holschewismu t. Von Bernhard Duhr S. J. 715 *. Freiburg i. Br.,. Herdersche Verlagshandlung. Nie Sozialisierung. Vortrag, gehalten in der Ver— einigung höherer Beamten und Beamtinnen zu Chemnitz. Von . t . ü che . 35 . ; und ö Teuerungszuschlag. igen. Verlag J. C. B. Mohr (Paul Siebeck der H. Lauppsche ö, m f , Hindurch mit Freuden. Von Ludwi Geh. 1,20 4½. Stuttgart, Deatsche Verlags⸗Anstalt. s
Finckh.
Theater und Mufik.
Im Opernhause wird morgen, Freitag, „Rheingold“, mit in. Damen Hafgren⸗Waag, Leisner, Goetze, Escher, von Scheele— Müller, Manke und den Herren Kirchhoff, Bohnen, Bront geest, Henke Habich, Stock, Reiafeld als Gast und Rabot als Gast besetzt. aufgeführt. Musifalischer Leiter ist der Generalmusikdirektor Tes Blech. Anfang 7 Uhr. ᷣ
Im Schausptelhause wird morgen „Othello“ in der be⸗
kannten Besetzung unter Dr. Reinhard Brucks Spielleitung wieder— holt. Anfang 7 Uhr. Im Theater in der Königgrätzer Straße wirken in der Erstaufführung des Satirspiels „Der Häuptling“ von Paul Arel, dem Dichter ven „Hans Sonnenstößers Böllenfahrt“, die am kommenden Sonnabend siattfindet, die Damen Barth, Branden, Brandt, Diercke, Lehndorff, die Herren Abel, Bauer, Dornbuig, Ekert, Hollmann, Jungk, Leopold, Pröckl, Schiller und Schünzel mit. Spielleiter ist Nadolf Bernauer. Die Bühnenbilder sind nach Entwürfen von Rochus Gliese angefertigt. . . Zu dem Gastspiel der Herren Jadlowker und Schwarz in der Aufführung von „Eugen Onegin“, die Sonntag, den 15. Juni, zum Besten der Notleidenden in Riga in Deu rschen Opernhause stattfindet, sind die Eintritte preise dem Zweck ent— sprechend erhöht worden. . ö
Mannigfaltiges.
„Zugunsten des Deutschen Hilfswerks für die Kriegs, und Zivilgefangenen' findet morgen im Winter— garten und Bantettsaal des Zoologischen Gartens ein FTünf⸗ Ubr⸗Tee, veranstaltet von der Filmdarstellerin Lu 85 nd, statt. Als Solisten wirken Max Saal (Harfe) und Eduard Lichtenstein vom Theater am Nollendorsfplatz mit. Außerdem finder eine große Modenschau unter Leitung von Christoph Freiherrn von Drecoll statt, während ein Wiener Streichorchester konzertiert. Ein— trittskarten sind bei den bekannten Verkaufsstellen zu haben.
Oilferuf, durch den Fernsprecher bei neber⸗ ã lLen. Die immer noch in großer Zahl vorkommenden schweren Vergeben gegen die öffentliche Sicherbeit haben die Obeipost⸗ direktion in Berlin zur Prüfung der Frage veranlaßt, inwieweit die Fernsprecheinrichtungen Groß Berlins zu Abwehrmaßnahmen gegen derartige Veibrechen und zur unverzägerten Festnahme der Täter diensthar gemacht werden können. Zu diesem Zweck soll den CY chstelleninhahein die Möglichkeit gewährt werden, mit größter Beschleunigung eine ständig besetzte polizeiliche oder militärische Wache anzurusen und hier die umgehende Entsendung von Hilfa— mann schaften zu erbitten. Der Teilnehmer braucht der Beamtin des Vermittlung amts nur ein für ganz Berlin gültiges, noch bekanntzu— gebendes Stichwort zuzurufen, um ohne weiteres, also ohne Nummer— nennung, mit der zuständigen Wache verbunden zu werden. Da die Einrichtung an de Gewissenhajtigkeit und Pünktlichkeit des Perfonals, wie nicht verkannt werden darf. neue hohe Anforderungen stellt, hat die Oberpostdireftion schon jetzt eine angemessene Verstärkung der Zahl auch für die Nacht verfügt, während das Berliner Polizei— präsidium unter Zusage weitestgehender Förderung des Planes zurzeit damit beschäftigt ist, in seinem Bereich die erforderlichen Vor sehrungen zu treffen. Weitere Mitteilungen über den Zeitpunkt der Einführung, die Bezeichnung des Stichworts usw bleiben vor— bęhalten, Die geplante Einrichtung wird nicht allein in hobem Maße dazu beitragen, verbrecherische Anschläge gegen Leben und Eigentum in der Ausführung zu vereiteln und die Tater schnell unschädlich zu machen, sondern hoffentlich auch von vornherein auf das Verbrechertum abschreckend wirken, weil die Gefahr für dieses erheblich wächst. . 4
„Trichinen. Vor wenigen Tagen nahmen Beamte des Landes— polizeiamts auf dem Schlesischen Bahnhos einen Soldaten, dem es gelang, sich unbemerkt zu entfernen, eine Kiste ab, die 22 Kilo Schweinefleisch enthielt. Eine tierärztliche Untersuchung ergab, daß ein erheblicher Teil davon trichinenhaltig war. Es kann außtz diesem Grunde vor dem Ankauf von Schweinefleisch im Schleichhan de nicht einst genng gewarnt werden, da natürlich das Fleisch insgeheim geschlachteter Schweine auch nicht untersucht wirb. (W. T. B.) —
London 11. Juni. (W. T. B.) Das „Reutersche Büro“ meldet, daß in Malta wegen der dort herrschenden Erwerbslosigkeit und der Verbreitung des nicht den Tatsachen entsprechenden Gerüchts, daß die Universität von Malta aufgehoben werden solle, Unruhen stattgefunden haben, bei denen vier Personen getötet und . n . arinetruppen sind gelandet orden, um gegen die Plünderer vorzugehen. Die L h , . zugehen Die age hat sich N London, 12. Juni. W. T. B.) „Reuter“ meldet amtlich: Von einem der englischen Unterseeboote, die in der Ost see operieren, ist seit dem 4. Juni nichts mehr gehört worden. Man muß annehmen, daß es mit der gesamten Besatzung zu Grunde gegangen ist.
Am sterdam, 11. Juni. (W. T. B.) „Daily Herald“ vom 9. d. M. meldet, daß die englischen Truppen, die am 7. in Plymouth ausgeschifft wurden und nach einem Ruhelager ge⸗ schickt werden sollten anstait nach den Demobilisationsdevots, sich entschieden weigerten, in die bereitgestelten Züge einzusteigen. Schließlich habe das Kriegs amt dem Wunsche der Truppen nachgegeben und sie nach ihren Demobilisationszentren bringen lassen. Die Soldaten, die aus Aegypten zurückgekehrt waren, erklärten, daß die Stimmung unter den Leuten, die nech immer auf ihre. Demobilisierung warten müssen, gereizt sei. Dien stver⸗ weigeTzung und Einsyruchsversammlungen auf offener Straße würden immer häufiger.
„Daily New“ vom J. Juni bringt eine Reutermeldung, wonach auf dem britischen Kreuzer „Au stralia“ vor seiner Ab⸗ reise aus Fremantle ernste n nruhenunterderSchiffs⸗ be satzung stattgefunden haben. Die Mannschaft verlangte, daß die Reise des Kreuzers verschoben werde. Da der Kommandant diefer Forderung nicht stattgab, weigerten sich die Matrosen, Dampf auf— zumachen, so daß diese Arbeit von den Unteroffizieren ausgeführt werden mußte. Als das Schiff nach einigen Stunden die hohe See erreicht hatte, las der Kommandant der Mannschaft die Kriegsartftel
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üher Meuterei und Ungehorsam vor. Erst dann kehrten die Matrosen