elnzureichen. Das Preiegericht bilden die Teilnehmer selbst. Die Entwürfe werden vom 5. bis 8. Juli zur Begutachtung durch die Be⸗ werber ausgestellt. Es sind 3 Preise von 150, 19, und 50 M für diejenigen Entwürfe ausgesetzt, die die meisten Stimmen auf sich vereinigen.
Der Verkehrsverband , Masuręgen“ sür das südliche Ostpreußen schreibt einen Wettbewerb für ein Vereins⸗ abzeichen aus, das die großen Buchstaben V. V. M. tragen und die Eigenart Masurens versinnhildlichen soll. Die Preise betragen hoo, 250 und 1090 S6. Preisrichter sind außer den Mitgliedern des Veibandsausschusses Professor Heinrich Wolff und Professor Edmund May in Königsberg. Die Entwürfe sollen bis zum J. Juli ein— gereicht werden.
Ausstellungsnachrichten.
Dle Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft plant, mit ihrer Wanderversammlung in ö in den Tagen vom 11. bis 15. September d. Ir eine Aus⸗— stellung von landwirtschaftlichen Maschinen⸗ und
Geräteneuheiten zu verbinden. Die Ausstellung hat den Zweck, der landwirtschaftlichen Maschinenindustrie in dem durch die Umstände gebotenen heschränkten. Vahmen
Gelegenheit zu geben, die seit dem 1. März 1913 in Deutsch⸗ land erstmalig zur praktischen Anwendung gebrachten Neuerungen und Verbesserungen ihrer Fabrifate den landwirtschaftlichen Kreisen vor⸗ zuführen und die alten Geschäftsverbindungen durch persönliche Fühlungnahme wieder anzuknüpfen. Gleichzeitig soll Gelegenheit ge, boten weiden, die austgestellten Gegenstände einer Prütung auf praktische Brauchbarkeit durch hervortagende Sachverständige (Vor— prüfungsrichter) zu unterwerfen. Die Anmeldefrist schließt mit dem 30. Juni d. J., Mittags 12 Ubr. Die Schauordnung und die An— meldepapiere können von der Deutschen Landwirtschafts⸗Gesellschaft, Berlin 8SsW. 11, Dessauer Straße 14, bezogen werden.
Ziteratur.
Kurze Anzeigen neu erschienener 9 deren Besprechung vorbehalten hleibt. Einsendungen sind nur an die Schriftleitung, Wil helm str. 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.
Kalholische Staatsauffassung Kirche und Staat. Nach den prinzipiellen Grundlagen dargestellt von Dr. Heinrich Schrörs, Professer der kath. Theologie an der Universiät Bonn. 3,20 A. Freiburg i. Br. Herdersche Verlags⸗ handlung. . .
Der Kommunismus. Sein Wesen — sein Ziel — seine Wirtschaft. Von Eduard Bern stein. 3,20 6. Berlin W. 30. Branduszsche Verlagsbuchhhandlung.
Der Erlöser. Von Peter Lippert S. J. i. Br. Herdersche Verlagshandlung. t
Präsident Wilson. Der Krieg — der Friede. Sammlung der Eiklärungen des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. 4,50 Æ Zürich. Kommissionsverlag Art. Institut Orell Füßli. J
Kriegsursachen, Beiträge zur Erforschung der Ursachen des Europäischen Krieges mit spezieller Berücksichtigung Rußlands und Serbiens. Von Dr. M. Boghitschewitsch. 4,50 ½. Zürich. Verlag Art. Institut Orell Füßli.
Freiburg
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Wiederaufnahme des freiwilligen Tuberkulose⸗ tilgungsverfahrens.
Das freiwillige Tuberkulosetilgungsperfahren, das seit Inkraft— treten des neuen Reichsviehseuchengesetzes am 1. Mai 1812 bis zum Beginn des Krieges in ständig steigendem Maße sich immer mehr Anhänger unter den Landwirten erworben hatte, mußte leider zu Anfang des Krieges eingestellt werden. Neben dem hauptsächlich in Betracht lommenden Mangel an Tierärzten, die die klinischen Unter— suchungen der dem Verfahren angeschlossenen Rinder auszuführen hatten, sprachen auch Gründe wirtschaftlicher Natur gegen die Fort⸗ setzung des Verfahrens, und so wurde denn durch Erlaß des preußischen Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten das freiwillige Tuberkulosetilgungsverfahren am 4. Nopember 1914 bis auf weiteres eingestellt. ö
Jetzt, nachdem der Krieg zu Ende ist und die erwähnten Schwierigkeiten behoben sind, hat das Ministerium in einem Erlaß vom 22. April 1919 verfügt, daß das Verfahren wieder wie früher aufzunehmen ist und die vor dem Kriege erlassenen Bestimmungen somit wieder in Kraft treten. Die Landwirte, die sich dem Verfahren anschließen, erhalten demnach wieder für diejenigen Rinder, die wegen offener, d. h. ansteckender Tuberkulose auszumerzen sind, die staatliche Entschädigung wie vor dem Kriege. In dem Erlasse ist ferner gesagt, daß demnächst eine weitere Verfügung erfolgen wird, in der Abände⸗ rungen einzelner Bestimmungen über das Tuberkulosetilgungsver— fahren bekanntgemacht werden sollen. Die Landwirtschaftéskammnern, denen die praktische Durchführung des Verfahrens obliegt, haben seit Bestehen des Gesetzes ständig das Bestreben gehabt, die Beseitigung von Mißständen zu erwirken, die, wie es ja bei jedem neuen Gesetz der Fall ist, auch diesem anhafteten. Zum Teil, war das schon vor dem Kriege gelungen, indem durch Ministerialerlaß Besserungen eintraten. Es ist zu erwarten, daß in den in Aussicht gestellten . ö in dieser Hinsicht wiederum ein Fortschritt ent— halten ist.
Angeschlossen werden müssen alle Stücke Rindvieh, die über 1 Jahr alt sind; für das Stück wird ein jährlicher Beitrag von 2 Mark erhoben. Hierfür werden sowohl die dreimal im Jahre vorzunehmende Untersuchung der Gesamtmilchprobe eines Bestandes, als auch die klinische Untersuchung des Bestandes durch einen Tier arzt, sowie die bakteriologischen Untersuchungen verdächtiger Lungen— schleim⸗, Milch., Gebärmutterschleim und Kotproben ausgeführt.
Dem Tuberkulosetilgungsverfahren können sich die einzelnen Landwirte mit ihrem Rindviehbestande anschließen, desgleichen aber auch ganze Verbände, z. B. Molkereien, Viehversicherungen usw.; für erstere ist damit der Vorteil verbunden, daß für sie, wenn ihre Bestände einem staatlich anerkannten Tuberkujosetilgungsverfahren angeschlossen sind, der Erhitzungszwang aufgehoben werden kann; jür die Viehpersicherungen enisteht der Vorteil, daß die Ent⸗ schädigungspflicht für Tiere mit offener Tubertulose vom Staate übernommen wird, sofern die Vensicherung die Entschädigung für solche Tiere in ihren Bestimmungen aufhebi.
Es ist zu wünschen, daß möglichst viele Landwirte bezw. Ver— bände zu ihrem eigenen Nutzen und zum Wohle des milchver— brauchenden Publikums sich wieder an dem Werke der Tuberkulose⸗ bekämpfung beteiligen. Anmeldungen zum Anschluß an das freiwillige Tuberkulosetilgungsverfahren sind an das bakteriologische Institut der zuständigen Landwirtschafiskammer zu richten. (Korrespondenz der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz.)
Die am 16. Juni in Berlin versammelten Gutsbeamten aus allen Teilen Deutschlands haben beschlossen, eme Gewerkschaft deutscher Gutsbeamten unter dem Namen Rei ch s verband deutscher Gutsbeamten' zu gründen. Der Reichsverband soll unter Aus⸗ scheidung jeder politischen Bestrebungen die Interessen aller in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und . Nebenbetrieben beschäftigten Gutsbeamten sowie die im landwirtschaftlichen Verwaltungs⸗, Verelns⸗ ind Genossenschaftswesen angestellten Beamten umfassen und ihre sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Interessen auf .
licher Grundlage vertreten. Der Ausbau der Organifatlon wird!
mit aller Beschleunigung durchgeführt. Dem Vorstand und dem Gründungsausschuß gehören alle führenden, seit Jahrzehnten in der Gutsbeamtenbewegung stehenden Herren an, soweit sie an der Ver⸗ sammlung teilgenommen haben. (W. T. B.)
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Abfperrungs⸗ ria regeln.
Nach einer Mitteilung von „W. T. B.“ wurden in Deutsch⸗ land gemeldet: vom 29. Mai bis 4. Juni 75 Erkrankungen und 6 Todesfälle an Fleckfieber, unter ihnen 4 bezw. 1 in Berlin, und 84 Erkrankungen und 5 Todesfälle an Pocken, darunter 1 Erkrankung in Berlin, vom 5. bis 11. Juni 61 Erkankungen und 4 Todesfälle an Fleck fieber, davon 5 Erkrankungen in Berlin, sowie 111 Erkrankungen und 12 Todesfälle an Pocken, davon
keine in Berlin. Verkehrswesen.
Wertpaketsperre für Hamburg. Zur Behebung der durch ungewöhnlich starke Verkehrszunahme eingetretenen Stockung hat sich die Postverwaltung genötigt gesehen, die Annahme von Wert⸗ paketen von Privatpersonen auch nach Hamburg, und zwar bis ein—⸗ schließlich 25. Juni, zu sperren. Ausgenommen von der Sperre sind Wertpakete, die bares Geld oder Wertpapiere, Urkunden, Gold, Silber, Edelsteine oder daraus gefertigte Gegenstände enthalten.
Nr. 20 des ‚Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsministerium des Innern, vom 13. Juni 1919, hat folgenden Inhalt: 1) Banlwesen: Status der deutschen Nolen— banken Ende April 1919. 2) Handels, und Gewerbewesen: Ab⸗ änderung der Bestimmungen zur Ausführung der Verordnung über Futtermittel vom 31. Januar 1918.
Theater und Mufik.
Im Opernhause wird morgen, Sonnabend, „Die Fleder⸗ maus“, mit den Damen Vera Schwarz als Gast, Engell, Mancke und den Herren Philipp, Hilberg als Gast. Boettcher, Sommer, Stock und Krasa besetzt, gegeben. Musikalischer Leiter ist Dr. Karl Besl. Anfang 7 Uhr.
Im Schauspielhause werden morgen „Die Räuber“ in der bekannten Besetzung unter Dr. Reinhard Brucks Spielleitung aufgeführt. Anfang 7 Uhr.
Felix Weingartner übernimmt W. T. B. zufolge am 1. September die Leitung der Wiener Volksoper.
Eine Denkschrift führender Persönlichkeiten des Theaters, die sich gegen das Mibestimmungsrecht der Künstlerräte in känstlerischen Dingen, gegen den Koalitionszwang und gegen die Fachbezeichnung richtet, ist dem ReichsUwirtschafts⸗ amt und dem Reichsarbeitsamt übergeben worden. In— zwischen haben sich ihr in corpors die Vereinigung künstlerischer Bühnenvorstände angeschlossen sowie etwa 80 Leiter der größten Bühnen, die fast ohne Ausnahme dem Bühnenverein angehören. Unabhängig davon ist in den Kreisen der Mitglieder der Bühnen genossenschaft eine Bewegung im Sinne der Denkschrift im Gange, deren Hauptwortführer bekannte Berliner Bühnenkünstler sind.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)
Mannigfaltiges.
Die Berliner Stadtperordneten nahmen in der gestrigen Sitzung zunächst den Bericht des vorberdtenden Aus— schusses über den Antrag, betreffend Einrichtung eines Pflegeamts für sittlich gefährdete Mädchen, ent⸗ gegen. Der Ausschuß empfahl folgende Beschlußfassung: „Die Ver⸗ sammlung ersucht den Magistrat, mit tunlichster Beschleunigung unter Zuziehung geeigneter Sachverständiger (Männer und Frauen) aus allen Kreisen innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung sowie von Vertretern der Vororte der Versammlung eine entsprechende Vorlage zu machen, ferner bei der Preußischen Landes versammlung zu beantragen, daß schon vor Uebernahme der gesamten Polizei in städtische Veiwaltung die Sittenpolizei abgezweigt und der Stadt übergeben wird. Gleichzeitig ersucht die Ver⸗ sammlung den Magistrat, den stenographischen Bericht über die die Einrichtung des Pflegeamts betreffenden Verhandlungen in der Stadtverordnetenversammlung als besondere Beilage zum Gemeinde⸗ blatt zu drucken und so weiteren Kreisen der Bürgerschaft zugänglich zu machen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Es solgte der Bericht über einen der Versammlung schon länger vor— liegenden Antrag der beiden sozialdemokratischen Gruppen, be⸗ treffend die Bekämpfung des Schleichhandels mit Wohnungen, und Vornahme von Maßregeln zur Be⸗ kämpfung der Wohnungsnot, zu welcher Frage ein
Magistratsantrag vorlag, der folgendermaßen laulet: „Die Versammlung ist damit einverstanden, daß 500 über das
Stadtgebiet auf die 10 Wohnungsinspettionen verteilte Wohnungen aus der Zahl der Lurch Zuschüsse
wohnreif gemachten Wohnungen ausgesucht und von, der Stadt gemäß S8 5 der Bekanntmachung über Maßnahmen gegen Wohnungsmangel vom 23. September 1918 zum 1. Juli 1919
beschlagnahmt werden. Die aus der Beschlagnahme für einen Zeitraum von 3 Jahren entstehenden Kosten sind bsis zum Höchstbetrage von Sh 090600 * dem Kriegsvorschußkonto zu entnehmen.“ Der Antrag des Mogistrats wurde angenommen. Ein Antrag der Stadtverordneten Wege und Genossen, die nördliche Strecke der A. E. G. Schnellbahn Gesundbrunnen — Neu⸗ kölln nicht als Hochbahn, sondern als Untergrundbahn auszuführen, wurde einem Ausschusse zur Vorberatung überwiesen. Die Stadtv. Frau Wurm (U. Soz.) begründete sodann einen An⸗ trag, den weiblichen Erwerbslosenunterstützungen in der selben Höhe auszuzahlen wie den unverhei⸗ rateten männlichen. Ver Antrag wurde nach längerer Aus⸗ sprache einem Ausschuß überwiesen, desgleichen ein Antrag auf Errichtung eines selbständigen Maschinenbauamts.
Die „Vereinigung der Deutschen aus Italien“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 71, bittet alle Deutschen aus Itglien in ihtem eigensten Interesse dringend, ihr sofort ihre Adressen auf— zugeben.
Ueber die Beilegung des Zwischenfalles auf der Eisenbahndirektion in Erfurt ist zwischen dem Minister der öffentlichen Arbeiten und den Vertretern der Erfurter Beamten und Arbeiter eine Einigung auf folgender Grundlage erzielt worden: Die am Sonntag als Dezer⸗ nenten und als Präsident der Eisenbahndirektion unrechtmäßig ein gesetzten Beamten und Arbeiter treten sofort von ihren Posten zurück, so daß die ordnungsmäßig bestellten Beamten ihre Aemter wieder übernehmen. Der Minister entsendet einen Kommissar nach Erfurt zur Untersuchung der erhobenen Beschwerden und tritt bei der Reichsregierung für die ö. der Regierungstruppen ein. Die Beamten- und Arbetterorganisationen leisten dagegen Ge⸗ währ für die volle Aufrechterhaltung des Betriebes und für Ruhe und Ordnung auf der Eisenbahn. (W. T. B.)
Verlegung der Reichstagung TeutscherTechnik nach Berlin. Die Beschlagnahme der Säle in Nürnberg hat W. T. B. zufolge, die Leitung des Bundes Technischer Berufs⸗ stände gezwungen, die für den 20, bis 22. Juni nach Nürnberg ein⸗
berufen gewesene Reichstagung heute und morgen mit unverändertem Programm in Berlin im Künstlerhaus und am Sonntag: in der Aula der Technischen Hochschule abzuhalten.
Die ehemaligen und aktiven Angehörigen sämt⸗ licher Jägerbataillone und des Gardeschützen⸗ bataillons (vor allem die 1. und 2. Jäger), alle diesbezüglichen Vexeine sowie die Freunde und Gönner der „grünen Farbe“ werden zur Teilnahme an der 175jährigen Jubelfeier der Gründung der Jägerwaf fe am Sonntag, 22. Juni d. J., auf den Schießständen des Gardeschützenbataillons, Dahlem⸗-Grune⸗ wald (5 Minuten vom Restaurant Waldfrieden“) aufgefordert. Es; wird daselbst, Mittags 1Uhr, durch den Konsistorialrat, Milstäroberpfarrer C. Th. Müller⸗Templin, ein Festgottes?dienst abgehalten. Die Fest. rede hält der Inspekteur der Jäger und Schützen, General Graf Finck von Fincken ste in. Anschließend finden Konzert, Preisschießen, ge⸗ selliges Beisammensein usw. statt. Der Eintritt kostet 1 (6. Schulpflichtige Kinder sind frei. Das Fest veranstalten die Vereine ehemaliger Jäger, die Vereine ehemaliger Jäger und Schützen und die Vereine ehemaliger Gardeschützen Groß Berlins. Näheres ist durch die Jägerzeitung ‚„Horrido“ in Berlin⸗Friedenau, Fregestr. 65, zu erfahren.
Das erste große Frauen⸗-Turn-⸗ und Sportfest wird vom Deutschen Reichsausschuß für Leibes: übungen am 2. Juli im Stadion im Grunewald veranstaltet werden und einen Ueberblick über den Stand der Leibesübungen des weiblichen Geschlechts bringen. In leichtathletischen Uebungen, im Turnen und im Schwimmen werden die Mädchen und Frauen Groß Berlins ihre Leistungen messen.
Ueber die Wasserstands-⸗ und Eisverhältnisse der norddeutschen Ströme im Monat April 1919. be⸗ richtet die Landesanstalt für Gewässerkunde im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten: Alle Ströme hatten mäßige Anschwellungen, die teilweise mit schwachen Ausuferungen verbunden waren. Das Monatsmittel der Wasserstände überschreitet am Rhein erheblich die für April normale Höhe, während es an den übrigen Strömen von dieser wenig abweicht. Gegen die Eisversetzung des ungeteilten Memelstroniz begannen die Eisbrechdampfer am 4. April von Schanzenkrug aufwärts vorzugehen. Sie gelangten bis oberhalb Tilfits, bis alles Eis abging. Am 6. April war der Eisabgang und mit ihm die Schiffahrtssperre beendet. .
Str, Memel Weichsel Oder Elbe Weser Rhein
3 horn Steinau Barby Minden Cöln Mittelwasser In Zentimeter: April 1919 . 429 66. 229 297 297 413 Unterschied gegen
Mittelwasser April 1896/1915 4 5 — 23 — 14 17 —13 4115.
Deutsch Krone, 19. Juni. (W. T. B.) Da neuerdings in das Netzegebiet zahlreiche Zivilpersonen einreisen, die keinerlei Ausweis über ihre Persönlichkeit mit sich führen. wird amtlich darauf bingewiesen, daß im Regierungsbezirk Bromberg der Bela gerungszustand besteht und daß die Weiterreife ins Grenzgebiet auf den Anschlußstrecken von Kreuz, Schneidemühl und Bromberg und die Einreise in die Kreise Filehne, Ezarnikau, Kolmar, Wirsitz, Bromberg und in die Städte Schneide⸗ mühl und Bromberg nur Personen gestattet wird, die sich durch einen polizeilichen Ausweis mit Photographie ausreichend legitimieren können.
Am ster dam, 19. Juni. (W. T. B.) Den englischen Blättern vom 17. zufolge sind im Lager von Belmont
(Surrey) letzte Woche 3600 Soldaten, die zum Arbeitsdienst im Ausland wieder eingezogen waren, in den Streik einge⸗— treten. Sie weigern sich, in das Ausland zu gehen und verlangen die sofortige Entlassung. Sie haben Delegierte ge⸗ wählt, die das Lager verwalten. Die Bewegung vollzieht sich in Ruhe und Ordnung.
Theater. Gyernhans. (Unter den LZinden) Sonnabend: 155. Dauer
Dienst- und Freiplätze sind aufgehoben. Die Komische Operette mit Tanz in drei Akten von Bearbeitet von G. Haffner und Richard Musikalische Leitung: Dr. Karl Ballettleitung: Emil Burwig.
bezugsvorstellung. Fledermaus. Meilhae und Halsvy. Gene. Musik von Johann Strauß. Beßl. Spielleitung: Karl Holy. Anfang 7 Uhr.
Sch auspielhans. (Um Gendarmenmarkt.) Sonnab.: 170. Dauer- bezugsvorstellung. Dienst- und Freiplätze sind aufgehoben. Die Räuber. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen von Friedrich Schiller. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 159. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Aida. Oper in vier Akten (7 Bilder) von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. Nachmittags: 222. Kartenreservesatz. Der Dauerbezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Vienst.! und Frei⸗
plätze sind aufgehoben. 22. Volkevorstellung zu ermäßigten Prelsen: Heimat. Anfang 2 Uhr. — Abends: 171. Dauer.
bezugsvorstellung. Dienst, und Freiplätze sind aufgehoben. Coriolan. Historisches Drama in fünf Außügen (14 Verwandlungen) bon William Shakespeare. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr.
FJamiltennachrichten.
Verlobt: Frl. Annemarie Mueller mit Hrn. Rittergutsbesitzer, Rittmeister d. L. K. a. D. Kurt Müller⸗Gurschno (Berlin — z. Zt. Binz auf Rügen). — Frl. Ilse Mencke mit Hrn. Leutnant
Carl von Bronsfart (Berlin).
Gestorben: Hr. Gouverneur a. D. Leutnant d. Res. Bruno von Schuckmann (Stettin).
Verantwortlicher Schriftleiter: J. V.: Weber in Berlin.
Verantwortlich für den Anzeigenteil; Der Vorsteher der Geschäftsstelle, J. V.: Rechnungsrat Reyher in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (J. V.: Reyher) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt., ] Berlin, Wilhelmstraße 33. 4 Sechs Beilagen lelnschließlich Börsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr. 46)
und Erste, Zweite, Dritte, Vierte, Fünfte und Sechste Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage
sowie die Inhaltsangabe Rr. 24 zu Nr. des öffentlichen Anzeigers.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.
M 136.
Amtliches.
Deuntsches Reich.
Roheinnahme an Tabakstener und Tabakersatzstoffabgabe im deutschen Zollgebiet.
—
) Außerdem: h r g n n . Abfälle 6 Herstellern zigaretten eien
von Tabakbläͤttern, die
lensteuerpflichtiger Waren weiterveikauft und in den Verkehr abgefertigt worden sind (6 26 der Tabakzollordnung):
44 191 Kg Tabakrippen, Tabakmehl und Tabakgrus (Zollzuschlag: 25 * für 142)
504 , Tabakgrus .... 589 J
, . 3 000 1 * * 2 . * . / . . Im Rechnungssahr i918 253 654 kg zu
1 * 14 * 1 .
zu 16h 4, 3313 Kg zu ib . 3 darunter Seedleaftabak ö.
** 9 2 M M
9 kg im Werte von
.
* *
64. 1 1
* 130 1 6 1 7 190, , 1
256 16, Toöl' ig ; 44 46, 5693 Kg zu 75 M, 1875 kg zu 100 , 2235 kg zu 130 M, 1456 Eg
M 8
U
112 c 6.2
zusammen 606 622 kg im Werte von 375 369 *. Mit Mengen unter 1000 kg (10 dæ) Tabak bezw. unter 10 000 Stück
Zigarren.
) Zum Teil „Niederländisch Indien“ ohne näbere Angabe.
Berlin, den 6. Juni 1919. Statistisches Reichsamt. Delbrück.
Gewichtsteuer . 6. . 148 zum Satze von Steuer für Tabak⸗ für im Werte Zusammen Tabakersatz⸗ . . nach dem S eitr ann e nnn. verminderten 70 4 25 A . Tabaksteuer sloffabgabe für zerstellung Tadak 3 Ib . . Flãchenraum zigaretten⸗ der Min. für für Grumpen steuer⸗ . 14 14 pflichtiger . J 3 Erzeugnisse 9 16 S S6 . 6. 16. Mt 60 Im 4. Viertel“) des Rech⸗ nungsjahrs 1918 .... 167 449 21 023 16801 5 657 709 141 56 508 5919631 11390 789 Im Rechnungsjahr 19183) 4261383 191 046 270715 16539479 435 679 013 18106571 3 930 122 ) Aus Elsaß Lothringen für das 3. und 4. Viertel keine Angaben. Berlin, den 17. Juni 1919. Statistisches Reichs amt. Delbrück. 3Zusammenstellung n z . . 1918 in den Aichtamtliches. reien Verkehr des Inlandes abgefertigten zoll— j zuschlagpflichtigen Tabatbkätter un d Zigarren. Theater und Musik. ( E8 2 und 9 des Tabaksteuergesetzes vom 15. Juli 1969.) Konzerte. — Aus Anlaß der in Berlin tagenden Ton künstler— Tabak) versammlung des Allgemeinen Deutschen Musit⸗ ( 1 Abf. 2 i n nn, 6 Sn g e ng und ni gh vor allem ihr de jo jochverdienter Leiter, Professor Dr. Georg Schumann, vom ; ö . . . . 6 D. i gn ,,, e e,, die in Durch ankenswerter Weise ausschließlie erke lebender Tonsetzer brachten. Das ö Rein Wert schnittewert J. Konzert gab die Singakademie zum en ften Male seit ihrem Bestehen gewicht * J, ,. nicht im eigenen Heim am Kastanienwäldchen, sondern in den Räumen n . der Philharmonie. Aufgeführt wurde das oratorische Wert P ö des Müncheners Friedrich Klose; „Der Sonne -Geist, x w das bei seiner Uraufführung in der Singakademie im März d. J. 1 436 330 2006395 460 an dieser Stelle bereits eingehend gewürdigt worden ist. Wieder waren 1 3361 bo 161 14591 s die rewaltigen Chöre, die da von neuem packten und manches 1 16859 3 510 24 so ar eindringlicher erscheinen ließen, als es damals geschah. liederlanded ... ; 1665 3254 324 Die Solisten. sast die nämlichen wie bei der Uraufführung, wurden Vesterreich⸗ Angarn . 15 663 161 151 8653 dem Werk in bejug auf Stil und Auffassurg gerecht. Vor allem 1 ‚ 18 881 242 350 1284 Käthe Neugebauer Ravorbh, Hilde Ellger, 111 3325 64 200 17117 Valentin Ludwig, Wilhelm Guttmann (besonders I 2931 15 553 1607 gut bei Stimme) und der stimmgewaltige Bassist Professor Fischer dd 5771 441332 655 zus Sondershausen. Das. verstärkte Philbarmanische Britisch Nalakka.... .. 1787 10745 555 Qrchester, Max Elichke (Klavier), Adolf Schuetz 1 . S29g 1g 4118 669 497 (Orgel) halfen an ihrem Teil zum Gelingen des Ganzen mit. — k 10 99g8 67 29 612 Das II. Konzert am 30. Mai Mittags war ein Kammer . 11146154 283 na konzert in der Singakademie, Jultus Kopich, der Uebriges Niederländisch Indien“) . 98 302 56820 611 Berliner Tonsetzer, der als erster mit einer zweisätzigen Sorate für 1 37 555 1655 223 443 Violine und Klavier auf dem Prozramm vertreten war, ist Idealist. 649 Seine Musik hat melodische Schönbeiten, wenn ihr auch nicht Ge⸗ Ce nien J 25 157 117853 505 dankenreichtum nachzurühmen ist. Sie ist im Aufbau des zweiten i 59 6993 3562705 953 Satzes (. Langsam, mit starkem Ausdruck“) besondeis wuchtig. Das Domlnikanische Republik . ... 75 431 3656686 454 ganje Wert wükt aber unvollständig, da ibi das Scherzo fehlt. . 69 351 4837385 6965 Profe ssor Klingler (Violine) und der. Komponist selbst am araguay ö . 23 311 265 473 853 ö brachten alle Vorzüge der Koimnpositign gut zur Geltung. enezuela. . ö 27460 11447 413 n der Folge erklangen Sechs neue Lieder von Richard Strauß Kentucky. w 67 545 635 3260 84a] nach Gedichten von Clemens Brentano (Op. 63). Sie weichen als k . . 27 665 111247 402 Liedkompesitionen merklich von der eigentlichen Form dieser Musik. Maryland.. 16045 1713 451 gattung ah und sind stark auf den Gffekt gestellt. In der Harmonik . 399 sind sie klangschön, eigentlich „unstraußisch“ besonders da, wo der NUehrige Vereinigte Staaten von Komponist schlichtés Weisen im Volkston zu finden weiß, wie; „Ich K ../ (134 057 921741 698 wollt, ein Stläußlein binden“ und „Saͤusle, liebe Myrte“. Die Andere Länder)... . 1345 20 610 1532 Tondichtung Amor! dagegen ähnelt mehr einer kolorierten Opernarie, Viertel des R (ima der der Zerbinetta, und ist ebenso schwer zu singen wie zu begleiten. Im 4. iertel des echnungẽ⸗· Nicht jede Saͤngerin ist eine Könnerin wie Birgitt Engel! nicht jahres 1915. . . 2 610 83717 177 488 6658 jeder Begleiter ein Pianist wie Georg Schumann, die sich bier Im Rechnungejahr 1918... . 16 oꝛ9 326 100788949 629 zusammenfanden und gegenseitig übeiboten. August Reuß, der dritte der vorgesührten Kemponisten hat besseres als das hier ö gigarren spielte Streichquartett in E Dur (Frühlingequartett) geschrieben. Es rächt sich bitter, vertraute Bahnen zu verlassen, um eigenartig und modern Rein . 6 . Die n ,, . ö icht 3 . Ursprungs länder ü Wert ö nittowert nichts weiter als mathematische Verstandesarbeit, aber keine Musik mehr. p 9 gewicht Stückzahl 100 Ctüc — Das III. Konzert, das Abends als Oichesterkonzert wiederum in u der P⸗w/;i harmonie stattfand, brachte Erstaufführungen von Paul kg . 16 Stuiber: Vier Lieder mit Orchesterbegleitung“, recht schwache, Belgien ; 346 14013 49 658 282 gedankengrme Tongebilde, die über das ö des Hergebrachten kaum iederlandeꝰ ö 14 724 40 306 2266 913 155 hinausgehen. „Flamme“ und „Das buckliche Männlein? hohen sich Schwe . 33733 327 35 3 556 83 19 vorteilhafter heraus, kamen aber Lurch, den unzulänglichen Vortrag Andere . . 236 41233 3 349 17 der ausführenden Sängerin Frau Jekelius-Lͥi mann nicht recht zur 7 Geltung. Eine „Variationen⸗Suite“ des Zürichers Hermann Im 4. Viertel des Rech⸗ don Glenk mußte des mangelnden Notenmaterials wegen ausfallen. nungsjahres 1918... 24 621 753 440 4945 868 162 An ihre Stelle traten Georg Schumanns Variationen und Im Rechnungejahr 1918 34 845 1004259 6673 057 150 Fuge über ein Thema von Bach; sie sind eins der schönsten ᷣ zeigen diesen
aus, der Feder des Leiters der Singakademie und Meister der Ferm auf der Höhe seines Könnens. Ueberall zeigt sich darin gründliches Versteben und Beherrschen der Kontrapunktik in ihren verschiedenen Möglichkeiten, ohne das darunter das Quellende und Blühende der Musik litte. „Ständchen“ von Uhland, eine dramatisch-⸗burleske Szene zwischen Junker David und Absalon, für Altsolo und Tenorstimme mit Orchester (Op. 70) von dem gleichen Komponisten, ist eine humorsprübende, feinaß getönte Arbeit, die ihrer Wirkung gewiß ist, wenn so hervorragende Kunstkräfte wie Paula Weber, der Kammersänger Henke und das Phil har— monische Orchester den . verbürgen. Schumann hat, mit diesem Werk zum ersten Male und mit Glück das Gebiet des Heiteren betreten. Zwischen den beiden Schu— mannschen Werken standen Sieg mund von Hauseggers Au f klänge“, kd nf Variationen über das Kinderlied „Schlaf, Kindchen, schlaf'. Der in Berlin wohlgelittene Komponist, der von den Hörern stürmisch begrüßt wurde, leitete sein Werk selbst. Wie alle seine Orchesterwerke, zeichnet fich a dieses durch glänzende Phantasie und eine nicht alltägliche Illustrationstechnik aus. Der motipische Vorwurf, jenes oben genannte zarte Kinder⸗ lied, erfährt im Verlguf des Werkes eine gewaltige Umgestaltung, bindeutend auf das Mancherlei einer Lebensfahrt. Fröhliches und Liebes, Ernstes und Erschütterndes umfaßt diese feinem eigenen Kinde gewidmete Tondichtung und mündet, nachdem sie alle Möglichkeiten
des Erdenwandels eindringlichst gestaltet hat, wieder in das ursprüng⸗
liche Motiv aus. Rauschender Beifall war der verdiente Lohn für die Meisterleistungen des dirigierenden Tondichters wie des herrlichen Orchesteurs. — Das 1V. Konzert, wiederum ein mittägliches Kammerkonzert, führte abermals in die Singakademie, wo Werke des Ungarn E. Lendvay, Heinz Tiessen, Paul Juon und Julius Weismann ihre Uraufführung erlebten. Lendvay ist immer interessant, weil er eigenes gibt. Sein Stil ist knapp, die Form gewandt und fließend. So zeigte das hier von den Herren Heß, Markees und Dechert gespielte Trio, Nr. 3, Op. 16, eine Fülle von Schönheiten, besonders in dem 2. Satz, einem wohlgelungenen „Thema con variazioni-. Heinz Tiessens fünf Lieder mit Klavierbegleitung sind fein
earbeitete, in ihrer Form gewählt erfundene Tonbilder. Rohert Spörry mit seinem glanzlosen Bariton war für sie aber nicht der geeignete Sänger. Eine Tondichtung von Paul Juon: ée , für Klavier, Violine und Violoncellöo, wurde dann von den Herren Schumann, Heß und Dechert mit viel Hingabe gespielt. Es ist zwar reich an gquellender Melodik, zeigt aber zu große Längen. Die zuletzt ge⸗ sungenen Lieder von Julius Weigmann (nach Texten des Inders Nabindranath Tagore) mit Triobegleitung (Op. 67), um deren Wiedergabe Frau Neugebauer⸗Ravoth und die vorher genannte Triogemeinschaft sich . verdient machten, wirken als reine, absolute Musik und stellen sofort den Verkehr zwischen Ausführenden und Hörern her. — Das V. und letzte Fest⸗ konzert, das am Abend in der Philharmonie stagtifand, brachte das bereitzs im Voriahre vom Chor der Sing⸗ akadem ie aufgeführten Chorwerk Frühlings feier“ (nach der gleichnamigen Ode von Klopstock) für Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel, von Karl Prohas ka (Op. 13). Wie damals erregte das Riesenwerk auch jetzt Bewunderung, ohne recht zu erwärmen. Es war aber wieder eine Lust zu sehen, mit welcher Begeisterung unter der Leitung des unermüdlichen Professors Schumann von allen Beteiligten dabei musiziert wurde, vor allem von dem präch⸗ tigen Chor und dem nie versagenden Philharmonischen Orchester. Auch die Solisten waren auf das eifrigste bemüht, ihrer schwierigen Aufgabe gerecht zu werden. Zum Schluß sei nochmals allen an dem Gelingen dieser anregenden Festkonzerte Beteiligten, insbesondere dem Professor Schumann, Dank und Anerkennung für das Geleistete aus- gesprochen.
Ergänzend sei über die letzten Konzertveranstaltungen vor Ein⸗ tritt der Sommerruhe nachträglich noch einiges berichtet. Der II. Kammermusikabend der Neuen Musikgesell⸗ schaft, dessen Ausführende das Scherchen Quartett, Heinz Tiessen (Klavier) und Mitglieder des P⸗hG ilbarmonischen Orchesters waren, fand im Meistersaal statt und war neu⸗ zeitlichen Tonsetzern gewidmet. Zu Beginn erklang eine zart ge⸗ staltete „Heitere Frühlingsmusik“, ein Septett in G-Dur (Op 20) für 2 Violinen, Viola, Cello, Flöte, Klarinette und Horn von Heinz Tiessen. Die Themenführung des Septetts ist gefällig, das Ganze fließend „geformt und reich in der Harmonik. Ferruccio Busonis „Kutasella“, Variationen über ein finnisches Volks⸗ lied für Violoneello und Klapier (erste Aufführung), ist die Arbeit des grübelnden Nusilers. Man könnte ihn hier mit Reger ver⸗ gleichen. Der Cellopart ist schwierin und wurde von Scherchen mit Tiessen am Flügel meisterlich durchgeführt. Den Schluß bildete Friedrich Kloses Streichquartett in Es. Dur, dessen Musik, bis auf das reizvoll geschriebene „Vivace“ des dritten Satzes, gezwun en klang. Das Musikstück wurde mit voller Hingabe der Mitwirkenden ausgeführt, besonders wußte Nicolaus Lambinon als Prim⸗ geiger seine Quattettgenossen mit sich fortzureißen und hatte dadurch nicht geringen Anteil am Gelingen des Ganzen. — Ein Konzert mit eigenen Werken, zu dem er sich der Mitwirkung des Prem yslav-⸗ Quartetts und der Sopranistin Elisaberh Ohlboff ver⸗ sichert hatte, hielt Max Henning in der Singakademie ab. Von Inteiesse waren zunächst zwei Quartette, eins in D⸗Moll (Ovp. 358) und eins in A⸗Dur 1Op. 41), die sich durch regelrechten Aufbau und edle Linienführung in der Melodik auszeichnen. Ganz wie aus einem Guß wirkt besenders das Quarteit in D⸗Moll mit seinen gewandt geschriebenen, fein kontrapunktierten Variationen, seinem gefälligen Scherzo und der gut angelegten Schlußfuge. Das Quartett in A. Dur fesselt durch rn im Rondo, das von den Künstlern ganz prächlig wiedergegeben wurde. Die von Elisabeth Ohlhoff gut gesungenen Lieder gefielen durch ihre Schlichtheit. Dem am Flügel begleitenden Komponisten dankte das zahlreiche Publikum nach Gebühr. — Günther Ramin, Organist an der Thomaskirche in Leipzig, ist ein Meister seines Instruments. Davon zeugten zwei in der alten Garnisonkirche veranstaltete Orgelabende, von denen er den ersten mit Werken des Altmeisters Bach, den zweiten mit Werken neuerer Tonsetzer ausfüllte. Sein Spiel steht technisch auf der Höhe; alle Feinheiten der Registrierkunst eines modernen Orgelwerkes weiß er meisterhaft auszunutzen. Besonders schön erklangen unter seinen Händen die herrlichen Fugen und Tocecaten seines . Leipziger Vorgängers. — Manches erfreuliche bot ferner ein Liederabend von Gerta Ital im Beethovensaal. Zu den guten Gaben der Sängerin ist vor allem ihre angenehme Stimme zu rechnen, jedoch störte die erkünstelte Vortragsweise, die sich zuweilen his zur Maniriertheit steigerte; auch war die geschmacklose Zu— sammenstellung der Vortragsfolge nicht gutzuheißen. — Trotz aus⸗ giebigen und schön klingenden Organs waren die Wirkungen des Gesanges von Marcella Röseler in demselben Saal rein äußerlich; von einer Gestaltungskunst des Vortrags war nichts ju verspüren. — Zum Besten unserer Kriegsgefangenen gab Frau Hedwig Sieber-Pauli mit ihrer Gesangsschule ein konzert im Harmoniumsaal. Wenn auch eine erklärliche Be⸗ fangenbeit einzelne Mitwirkende an der vollen Entfaltung ihres Könnens hinderte, so ten ten doch die Leistungen der beteiligten Damen und Herren für die fachgemäße und musikalisch gründliche Unterrichtsart ihrer Meisterin. Als gesanglich schon recht weit vor⸗ geschritten erwiesen sich die Damen . Thiele, Else Meissner, Frida von Fricken und Herr Ernst Peters. Die abwechslungsreiche Vortragsfolge, die klassische und moderne Musik vereinte, war , zusammengestellt. Drei ansprechende Lieder von Alexis Holländer wurden vom Komponisten selbst begleitet. — ham Schluß sei eines Pfingstkonzerts im Blüthnersagl gedacht, ei dem der Leiter der ehemaligen Geraer 58. Seinrich Laber an der Spitze des Blüthner⸗Orchesters erschien. Er erwies sich aufs neue als temperamentvoller und umsichtiger Dirigent. Daß die Mendels sohnsche Sommernachtstraummusik nicht so getherisch und duftig erklang, wie man es gewünscht hätte, lag wohl an einem Mangel an Proben mit dem Orchester. Das Mittel- sßtück des Programms bildete Brahms' 1. Symphonie (in C-⸗Moll), bei der sich Labers echte Musiknatur am reinsten offenbarte.
Sandel und Gewerbe.
— Die dem Deutsch⸗Oesterreichisch⸗Ungarischen Wirtschafis. verband angegliederte Schutz stelle für deut sche Guthaben in Ungarn, die es sich zur Aufgabe gemacht, die Sicherung, ins⸗
besondere die Geltendmachung der deutschen Forderungen und Gut ⸗
r
**
——
* 2
rr mm,, r, ,, .
— —