1919 / 167 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 Jul 1919 18:00:01 GMT) scan diff

we d des Sparkassenkuchs der Sparkasse Der Stadt Berlta Schöneberg Ne. 22 218 über 7753,52 M für Fran Emilie Gerdis, geb. Studtut, ju Berlln, Büsowstraße 101,

zu 3 des Sparkassenbuchs der Syparkoss⸗ der Stadt Berlin Schöne verg Nr. 152 893 äber eo, 9 * für Rentier Heinrich Lädtle zu Spit gel, Kr. Landsberg.

zu 4 dez Sparkassenbuchs der Sparkass⸗ der Stadt Berlin Schöneberg Nr. 9022 Über 551,91 4 für die Näberin Elisabeth Lädtk? zu Berlin Friedenau, Wlihelme⸗ höherstet ße 7

zu y des Sparkassenbuchs der Sparkasse der Stadt Hzerlin⸗Scöneherg Nr. 74 132 über 336 82 ½ jür Johannes Büring, Kind, Berlin, KlredHachstzaßze 18.

zu 6 des Spartasstnduchs der Svarkasse der Siedt Berl. Chöneh erg Nr. 105 066 über 1363,13 6 für Fräulein Marte Lophennst, Nollen dorfslraße 24, beantragt. Die Jnbaber drr Urkunden werden auf— gefo: det, sräteflenß in dem auf den 2a. Novenm er 19819, Mitengs 6 vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 58, anberaumten Termine ihre Hechte anjumelden und dir Urkunden vor= zulegen, widrigen falls die Fra nozerklärung der Urkunden erfolgen wirb. S Gen. IVI6.

Berlin wchöne erg. den 3. Juli 1918.

. Amtgger icht. Abteilung 9.

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437 16] Au? gebot.

Die nachgenannten Berecht'gten haben das Aufgebot der folgenden Urkunden be— ante at:

1) das Dienstmädchen Marta Müller in Stomrämesn das Rufgebot des auf ißr⸗n Namen lautenden Sparhuches der Spa. Fasse der Stadt Coin, Zwei nstelle Nr. VIII, Nr. 54 310 über 256, 46 .

der Tagelöhner Arnold Faßhender in Osihetm, Frankfarterstraße, das Anf— grhot des auf setnen Namen lautenden Sparkuch 8 der Stadt Göln, Zwetgstelle Nr. XII, dtr. 43 471 über 510,67 M16 3) der Kasseubiener Peter Becker in

Göln, Thkärmchenswall 16, det Aufgebot Es anf inen Sohn Nilolaus lautenden Quittangsbuchez her Spar und Dar lohng. kafse dee Lendkrelses Cöln Nr. 39 002 ker gizzl .

4) d Mienftmadcken Aung Müller in Cötn-⸗CEhrenfeld, Försterstraße 25, das Aufgebot des auf ihren N: mern lautenden Synrbuches ber Spart se der Stadt Göle, Zweigstelle Nr. V, Nr. 80 823 über 6556 33 M.

5) der Ingenieur Otte Carraceiola in

Cöla, Hehanzolle nrirg 39, das ARufgeboi des anf seinen Namen lLzutenden Syar— buches der Sparfosse der Stadt Cöln, Jrelastzlle Ne. V, Nr. 77571 über 2656, 23 . ; y

6 dar Laufmann Pꝛul Georg frank in Cöln, Unter Kah lenbav sen 6 bas Auf⸗ gert. des auf ihn lautenrey Marbuches der Sharkoste der Sant Cöln, Haupt- ste le, Nit. 466 371 üter 1094. 60 .

7) der Yostsekrzt‚r Josef Etch das Auf⸗ gebot dis auf feinen Namen lautenden Sparbuckts der Stadt Cäln, Hauptstelle, Nr. 442919 über 1401, 8.5 M.

8s) die Kontoriftin Maria Ubber in Cöin⸗ Bickendorf, Takustraße 79, vas Auf⸗ gebot des - auf Ihren Nc ren lautenden Sparbuches her Syarkasse der Stant Czm, Zwei nrstelie Nr. VIII, Nr. 64 485 über 1èß 26. 4A.

) der Mathlas Glunz in Cösn, Vöälzerstraße 19, daz Aufgebot der ah leine mindertäbrige Tochter Charlotte lautenden Sparhuches er Spardasse ver Stadt Göln, 5 Nr. III, Nr. 54 303 üzer 1690 51 4.

k0) der Aꝛolf Veiter in Cöln, Dago⸗ hbertnrase 83, das Aug: bat beg auf selgen mindersährigen Seh! Ernst lautenden rv rrbuchts der Sp irkasse der Stat Cöln, Hauptstellt, Nr. 265 832 über 320. 89 416.

UU) die Ehefrau Carl Kretschmer in Cöln, Luxemhurgerstraße 46, dag uf. gebot des auf str sautenden Spar buche Fer Syoarkaff⸗ der Stadt Cöln, Zweigstelle Nr, Vl, Nr. H9o5 über 1517.28 .

121 die. Johanna Bartels in Cöln, Hotel Ricks of, datz Ausqebat deg auf - si⸗ auten den Sparhuches der Sparfasse der Start Gölg, Zwelgstelle Nr. V, Nr. 9269 übe: dr M dh .

15) die Witwe Kaufraann Wilbelm Kübherz, Johanaa geborrne Hornecker, zu Wesel, Windsteg; für sich und für ihre minderjährigen Kinder Wiltzelin und Marla, ale Erben des verstorbenen Kauf— manng Wilö⸗lm Küppers, das Aufgebot deß anf den Namen den litzteren lautenden Syarbuachkes der Sparkass⸗ der Stadt Söln, Ha uptstelle, r. 426 023 über 2607 s H.

14) der ÄArtt Dr. Arthur Gottschalt in Cöln, Süljgürtel 21, das Aufgebot des auf in lautenden Sparhu Hes der Spar- asse der Stadt Cöln. Zwesgstelle Ne. Vl, Nr. 11933 üßer 4956 66 .

15) der Fab elkarhei ter Johann Schnelder in Heum ar, Bahnhofütcaße 86, das Auf— gebot des uf ihn laufenden Sparhucheg der Sparkafse der Stadt Czln, Zwelg⸗ stelle N. Xil, Ve. 40 728 üher 1502. 56 4.

16) die Köchin Varta Schröber in Töln, Ublerting 48, bas Aufgebot des auf sie lautenden Sparbuchtg der Sparkasse ler Siart Cöln, Zweigflelle Nr. V, Nr. 66 1580 über 2693, 10 ,

17) der Packer Jakob Liesenberg in Cöln, Mayhachstre ße 46 U. das Aufgebot des anf ihn laatenden Sparbucheg der Sparkasse der Stadt Cösn, Zweigstelle 3

Nr. 48 671 über 2552. 90 M.

13) die Sehrerin Martha Henneg in Cöln, Gr. Grlechenmarft 15/21, das Auf⸗ gehore deg guf sie lautenden Sparhuchet

der Srarkosse der Stadt Cöln, Zweig⸗ stelle Nr. X, Nr. 22 989 über 2189, 40 4. 19) der Vändler Franz Pätz in Cöln, Syulmannsgasse 109512, das Aufgebot des auf seine minderjährige Tochter Gerta lautenden Sparbuches der Spaerkasse der Stadt Cöln, Zweigstelle Nie. IV, Nr. 59 759 über 1417,09 4.

20) der Kaufmenn Max Neef, 1. Zt. in Hoppecke, Kreis Brilon, das Aufgebot des auf ihn lautenden Sparbuches der Spar⸗ lasse der Stadt Cäaln, Hauptstelle, Nr. 483 952 über 10 582.68 4,

21) die Margarete Hebel in Hoppede, Kreis Biilon, dag Aufgebot des auf sie lautenden Sparbuches der Sparkasse der Stadt Cöln, Hauptstelle, Nr. 178 416 über 7233. 14 4A,

22) die Witwe Franz Dommes, Anna geb. Großewtele, in Cöln, Aachenerstr aße 24, für sich und ihre minderjährigen Kinder Elisabeih, Henrieit: und Alexander Fram und als Erbe ihres verstorbenen Ehemanndz Franz Dommetz das Aufgebot folgender Sparbücher der Sparkasse der Stadt Cöln, a. Zveigstelle 7, Nr. 73 528, lautend auf Eranz Domrnen, Eisen handlung in Czin, Aachenerstraße 24, über 325, A, h. Zweig⸗ stelle V. Nr. E6 381, laufend auf Witwe Frant Dom meg o G., Cöln, Aachener⸗ nraße 23, üher 5550, 4 Æ, e. Zweig stelle V 8., Ne. 2095, lautend duf Eüse Dommet, geh. am 19. 7. 1908, üpe 25, M6, d. Zwelgstelle V S, Ne. 1620, lautend auf Nier Vommes über 20, 4, 8. Zweigstelle VS., Nr. 2176, lautend auf Henni Dom nmetz, geh. 29. 12. 02, über zs, = K,

23) der Ezuard Schlemmer, Bäcker in Cöln. Ghrenfeld, Leyeadeckerstraße 18, das Aufgebot des auf ihn lautenden Spar buch'g der Sparkasse der Stadt Cöln, Zwelgstelle III, Nr. 30441 über 825, 13/1,

24) die Wirwe Hauptmann Hermann Reimbeld, Marta geb. Jungbluth, in Cölu, Hermannstraßz H. als Vormünderin der nutn der iähriger: Magdalene Auburtin, daz Lufgebot des auf die letztere lautender, Sparduches der Snarkasse der Stayt Cöln, Danptstelle, Nr. 485 559 über 4285, 37 4,

25) der Kaufmann Richard Junghaua n Peünster 4. B., Bohlwen 73, IJ, dag Aufgebot des auf ihn lautenden Spar buch‘ der Sparkasse her Stadt Göln, Z velgstellꝛ 17. Nr. 59 633 über 1098,35 .

26) der Beamten stellvertreter Heinrich Bartmann in Stegen i. W. das Aufgebot des auf ihn lautenden Sparhaches der Svarkasse der Stadt Cöln, Hauptstelle, Nr. 458 919 über 316,59 4A,

27) dle Frau Anna Kreminler o. G. in Efferen, Feierhofstraße 119 8, dag Auf— gebot des auf sie lautenden Sparbuches der Sparkasse der Stadt Föla, Haupt- stelle, Nr. 431 593 über 213 82 M,

28) die Frau Witwe Kalppschild, Ells⸗ geb. Sꝛumers, in Cöln, Saarstrafi- H, daa Aufgebot detäz aut Vermieterin Elise Lammers lautenden Sparbeches der Spar- kosse der Stadt Cöln. Zweigstelle III. Nr. 55 434 üzer 553 83 M,

29) der Metzger August Fuhr in Cöln, TVngelbertstraße , das Aufgebot den cui ihn Lautenden Sparbuches der Syarksse der Stadt Cöln, Hauptstelle, Nr. 123 531 über 60 37 M,

20) die. Maschsnenschreiberin Marko Rütten, Wipperfürtherstraße, das Aufgebo des auf sie lautenden Sparbuchen der Syar⸗ lasse der Stadt Cöln. Zwelgstelle V, Nr. 63 466 über 2778, 57 ,

31) der Lehrer Heinrich Esser in Cöln— Süli, Süljburgitraße 211, dag Aufgebo des auf seine minderjährige Tochter Katha— rina lautenden Sparbuchen per Sparkaff⸗ der Starht Cäln, Zweigstelle VI, Nr. 6645 über 1551,51 4.

Die Inhaber der Urkunden werden auf— gefordert, spätestengß in dem auf den TTT. Dezember E9R9, Boem. ER Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht am Reichengyergerplatz, Zimmer 245, an. beraumten Aufgebotziermine ihre Rechte anzumelden und die Uckunden vorzulegen, widrigenfalls Sie Kraftloserklaͤrung der Ur⸗ kunden erfolgen wird.

Cölz. den 12. Jult 1919.

Amtagerlcht. Awvteilung 60.

23745 Vufgehoi.

Der Lebter Eugen Beckmann in Beilln 8X. 47, Möckernstraße 67, bat das Aufgebot des angeblich im Juli 1918 bei der Feldpostanstalt Nr. 191 in Brest. Eitowsk verlearen gegangenen Sparkassen⸗ buchs des Pt. Zylauer Darlehngkaffen. vereintz e. S m. u. H. ju Dt. Eylau Nr. 1761, dessen Einlage am J. Janna: 1919 auf 30419 4 sich belief und das auf den Namen der Dorothea Ly)ia Beck nann⸗Berlin ausgeste lt ist, be. antiagt. Der Juhober der rkundt wird aufgefordert, spätestens ia dem auf den ES. Febzuazr RBSz2O0, Bor- mittags 9 Uhr, vor dem unterzeich. neten Gericht, Zimmer 9, anberaumten Aufgebotstermtne seine Rechte anzumelden un) die Urkunde vorzulegen, widrigen. falls die Kraftlogerkläzcung der Urkunde erfolgen wird.

Dt. Eylan. den 17. Iult 1919.

Das Amtsgericht.

436351 AUufgebos

Die Ortelzzurzer Creditgesellschaft, G. G:. m. u. H. in Ortelaburg, hat das Aufgebot dez angeblich beim dtussenelnfall im Auguft 1914 verloren gegangenen Wechsels vom 1. Full 1914 über 4009 , fällig am 1. Oktober 1914, ausgestellt von Fritz Pechning an die Order der Ortelg⸗ burger Credisgesellsckaft, E. G. E14. u. H zu Orteliburg, zahlbar bet derselben, be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird

2. Ortober 197129, Mittaas 12 ur, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 3, anberaumten Aufgebot termin seine Nechte aniumelden und die Urkunde vor⸗ zulegen, widrtgenfalls die Kraftlozertlärung der Urkunde erfolgen wird. Oꝛrtels burg, den 5. Jali 1919.

Des Amte gericht. (43739 Agiurgeort. Laut des Hyporhenbrieses vom 17. Ja—⸗ nuar 1893 haftet auf dem hier Wilhelmi⸗ torfeldmark Blatt L Nr. 880 an der Frankfurterstraße helegenen Grundstũcke ju 1279 4m samt Wobnhause No. ass. 4076 für den verstorbenen Lotteriehauptkollerteur Heinrich Bertram bier unter Ne. 6 eine Pvpothek von 1500 MÆ.S. Nachdem die Erhen des eingetragenen Gläubigers da Aufgebot des Hypothe kenbrtefg beantragt haben, wird der unbekannte Inhaber dez selden aufgefordert, seine Ansprüche spätest'ens in dem auf den 21A. Mxnril 192zO, Bormittags LR Uhr, vor dem Amisgerlchte Braunschwelg, Zimmer 22, angesetzten Termine anzumelden, und die Urkunde vorzulegen, wlorigenfallt sie für kraftlos erflärt wird. Braunschweig, den 7. Juli 1919. Der keen, e., . Annttgerlchta,

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(437431 Eh urge o vs. 1) In der Aufgebotssache des Forst⸗ arbeitersz Otto Krause in Slainen hat das Antegericht in Spremherg durch den Herichtnossssor Winckler fär Recht er- kannt: Der bon der Sparkasse der Stadt Spremberg ausgestellte Hinterlegunqu⸗ schein D II. A. Nr. S5 vom 135. 3. 1916 ür Ho /o Deutsche Reichganleihe vom Jahre 1915 Lit. G Nr. 3: 297 20515, drei Stũcke à 100 300 mit Zingichein, fällig am 1. 4. 1919, wird für kraftlos erklärt. 2) In der Aufgebotzsache der ver⸗ vitweien Acheter Luise Krautz, geb. Danschle, in Sprenbe: g, Wil belmplatz 1, bat dag Amtagericht in Spremherg durch den Gerichtsaffesser Winckler für Recht rfannt: Der von der Sparkasse der Staßt Spremberg ausgesteilte Hinter- legungsschrin D III. AIO. Ne. 83 für 5 oõso Deutsche Reichsanlelbe vom Jahre 1916 Lit. D Nr. 6 330 2201, 2 Stücke à S 500 1000 S mit Zinsjschrin, faͤllltg am 1. 10. 1917, wird fuͤr kraftlos erklart. 3) In dem Aufgebolsberfahren der Ge⸗ verkschaft Brigitta in Spremberg, ver⸗ treten durch ihren Grubenvorstand, und dteser wieder durch Justizrat Schmüser in Sbremberg, har daz Amtagericht in Spremberg durch den Gerich lza sse for Winckler für Recht erkannt: Ver Teil zwpothrkenbrief über die für den Fabrtk. rektor Alfred Roatsch zu Zinfendorf (Rißlard) auf den Grundstäcken Terppe Band Vl Nr. 201 und fkglI. Neudorf Band VI Bl. Nr. 151 und Band VII 3I. Ne. 157 in der 3. Abteilung unter Rr. 3 bezw. 3, 3 etnget agenen 1400 Darlehn nebst 6 0 Zlnsen wird fü: kraftlos erklůürt. Syremberg, den 11. Jull 1919. Das Amtzgerlcht. (gez) Winckler.

Arsaefertigt: Shrem berg, den 22. Jult 1919.

(L S) ((Unterschrift), Gerlchtzschreiher dea Rmtzgerlchtt.

40399] AUufgevst.

Die nachstehend aufgeführten Werech⸗ ilten haben daz Aufgeöot zum Zwecke der Todegerklärung folgender Verschollener heantragt:

I) die Frau Marka Segschnelder⸗Tafel n Basel, Sierenterstraß: 40, verfreten durch Dr. Paul Rönus in Bajel, Ritter straße 21, das Aufgebot ihres Ghemannes, es am 13. Juni 1857 zu Cölu geborenen Schriftgteß erz Heinrich Segschneider, zuletzt ia Cöln, dann bis 2. 12. 1897 in Basel wohnhaft gewesen,

2) die Hauptlehrerin Fräulein Katba⸗ ing Tehmacher in Cöln Deutz, Adolf⸗ straße 33, vertreten durch die R-chfgz—, anwälte Schreier und Forsbach in Czln, zag Aufaeboꝛ ihres Bruderg, des am 26. 11. 1852 zu Cöln geborenen Johann Throdor Lehmacher, zuletzt in Cöln- Kalk wohnhast, angeblich im Jahre 1893 aach Amerika ausgewandert,

5) bie Ehefrau Ludwig Xtska, Kath arina geb. Busch, in Limperich b. Bonn, Haubt⸗ straße 106, dat Aufgebot ihres Ebemannegs, des Drebers Ludwig Liska, g:boren am 3. 9. 1867 ju Koltinghrunn, zuletzt in Cöln wohahaft,

4) die Verkäuferin Klara Schelffart in Cöln, Krffbäuserstraße 44 als gerichtlich deftellte Pflegerin das Aufgebot ihres Vaters, dig am 17. 11. 1876 3u Hürth, zandkreit Cöln, gehorenen Schlossers Wil. . Seh eiffart, zuletzt in Cöin wohn⸗

aft,

5) der Straßer bahbnschaff ner Johann Maug hach in Cöln. Nlppez. Baudriplatz 2l, das Aufge dot seiner Mutter, der am 9 8 1857 3u Meiksteln, Kreis Aachen, ge⸗ borenen Fheftau Winand Mausbach, Aena Maria geb. Severin, zuletzt in Cöln wohnhaft.

Dle bezelchneten Verschollenen werden aufgefordert, sich spätestens in dem guf den 25. März E920, Vormittaqa EL Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Reichen gpergerplatz 1, Zimmer 24h, an⸗ beraumten Aufgebotstermtne zu melden, widrigenfalls die Todegerklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen zu ertellen ver⸗ mögen, ergeht die Aufforderung, spaäͤte.

stens im Aufgebotstermine dem Gericht

Anzeige zu machen. 5 den 11. Jult 1919.

aufgefordert, spaätestenz in dem auf den

Amtsgerlcht. Abteilung 60.

43751 Mufg r bot. Dte Ekefrau des Maschlnisten Friedrich Gräger, Christine, geb. Neubauer, u Had⸗ mersleben hat beanfragt, den verscholl enen Arbelter Heinrich Adam, genannt N enm⸗ bauer, juletzt in Hadmersleben, für tot zu eiklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestengz in dem auf den 1. April 1920, Vormittags KEH Utzr, vor dem unterjelchneten Ger t, Zimmer Nr. 1b, anberaumten Aufgeboig⸗ termine zu melden, widrigenfalls die Todeg⸗; erklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Ver- schollenen zu ertellen vermögen, ergeht dir Autfordeꝛung, spätessen im Au sgebots= termine dem Gericht Anneige zu machen. Jlcher leben Bode), den 14. Juli

191 Das Amtsgericht.

(43738 Mufgedot.

Das Amttgericht Tutilingen hat am 15. ds. Mtg. nachstchen des Aufgebot er. lassen; Der Stadtyfleger Anton Buhl in Mühlheim hat beantragt, den verschollenen, au 8. Mal 1858 in Mühlhetin, D. A. Tuttlingen, geborenen Uhrmacher pold Buhl, zuletzt wohnhaft in Mühlheim a. D.. für rot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird usgeter sich späte⸗ stens in dem auf Dienstag, den 3. Abril E820, Vormittags 19 Uhr, vor dem Amtsgericht Tuttlingen anberaumten Aufgebotsiermine zu melden, widrlgenfalls die Todezerklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu er. teilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens in Aufzebots termine dem Ge⸗ rickt Anzeige zu machen.

Tuttlingen, den 22. Tuli 1919.

Amttzgerichte serretä Wil lm ann.

43740] Liufgengt. Der Gerthtgtaxator Korpchen in Elher—

gerichtlich bestellter Nach leßver walter des am 27. Mat 1917 in Elberfeld, seinem WBohnsitze, herstorbenen Kaufmanns Ernst Büddicker das Aufgebotzveifahren zum Zwecke der Ausschließung von Nachlaß⸗ gläͤubigern beantragt. Bie Nachlaßgiäu. Dtger werden daher aufgefordert, ihre For. derungen gegen den Nachlaß des vorge. nannten Eenst Büddicker spätestens in dem auf Mittwoch den 5. Nobemher 19XRg, BVorta. 10 Uhr, vor dem unrerzeichneien Gꝛricht, Zimmer Nr. 1213, anheraumten Aufgeboistermine bei diesem Gericht anzumelden. Elberfeld, den 18. Juli 1919. Das Tmtsagericht. Abt. 16.

[410501 Oeffentliche Zust⸗ ung. Berlin, den 12. Iini 1919. Liermit widerrufe ich die melner Mutter, der Witwe Bertha uggpe. geborenen Brunsch, zu Protokoll des Notars, Justit= räss Gschenbach ju Berlin, Enckeplatz 3, erteilte Vollmacht vom 16. Sepfember 1918 Ny. 285 bes Registert von 1918 des Notars Eschenbach und erkläre die⸗ selhe für kraftlos. Georg Knospe, Berlin, Lynarstr. 10. Vorstehender Wberruf wird zum Zwecke der öffentlichen Zustellung bekanntgemacht. GKGerlit N. 29, den 23. Juli 1919. Der Gerichtsschrelher des Amtsgerichts Berlin. Wedding.

(43741 .

In der Schwachschen Aufgehotzzsache,

3 F 15119, wird der auf den 30. Juli

1919 anberaumte Termin aufgehoyen. Berent, den 16 Jult 19189. Das Amtsgericht.

(43744 .

Vurch Ausschlußurtell von heute ist der Ersatzreservist Hermann Kencher aug Celle, geboren am 25. April 1892, für tat erklärt. Als Todestag wird der 17. April 1916 Tagesablauf fest= gestellt.

Amtsgerlcht Celle, 17. Jull 1919.

(43747

Vurch Ausschlußurteil des unterjelch⸗ nelen Gericht vom 11. Jul 1915 sst der am 5. tai 1833 in Berlin gebotene, zuletzt in Benneckenstein wohnhaft ge⸗ wesene Hufschmted Friedrich Wilheim Alexander Werner für tot erklärt. Alz . ist der 31. Dezember 1914 fest. gest⸗ llt.

Sarich, den 11. Juli 1919.

Amt gericht.

(437421

urch Auzschlußurteil vom 18. Jult 1919 ist der verschollene Schach arbeiter Franz Robeit Quetz, geboren am 20. Fe⸗ btuar 1882 zu Rlein Eichstedt, Wehrmann der 2. Komp. Landwehr. nftr.-Regts. Nr. 36, vermißt [eit 12. Nobeniber 1514, dem Gefecht bei Pinthevmlle, zuletzt wohn= haft in Eieleben, für tot erklart. Als Zeitpunkt dez Todes ist der 12. November 1914 festgestellt.

Elsleben, den 18. Juli 1919.

Daz Amtageen nt.

43750] ö n

Der vermißte Kriegtteiln:5mner, Bahn. arbeiter Heinrich Sener aus Hornhaufen, Mußsketler im Inf. Neat. 175, 12. Komm., ist durch Ausschlußurteil unterzelchC neten Gericht; vom 11. Jul 1919 für tot erklärt worden. Als Zetpunkt des ö ist dir 24. Deiember 1912 frst. gestellt.

Amtagericht Oschers leben (Bode).

[437601 Oeffentliche Zustellung.

Prozeßbevollmäcktig ter:

feld, neue Gerstenstraße Nr. 23, hat als

voll mãchtlgter: Rechtsanwalt von Mosch

in Charlottenburg, Tauentzlenstraße 18 klagt gegen feine Ehefrau, Else Schramm genannt Möhlma an. geborene Kroker, jur⸗ zeit unbekannten Aufenthalts, auf Grund der Behauptung, daß die Beklagte Chr. hruch geteieben habe, mit dem Antrag au Ehescheidung. Ver Kläger ladet die Be klagte zur mündlichen Verhandlung den Rechtsstreit; vor die 23. Zivilkammer] des Landgerickts II in Berlin in Char= lottenburg, Tearler Weg 17120, Zim] mer 109, auf den 8. November 1818, Vormittags A0 Uutzr, mit der Auf forderung, elnen bel dem gedachten Ge richte zugelafsenen Anwalt ju bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zuste lung wird 6 Aut zug der Klage bekannt gem acht. ; ;

Gttzarlottenburtz, Tegeler Weg Nr. In bis 20, den 24. Fun 1919.

Mudrack, Gerichtsschreiber des Landgerichta LI in Berlin.

[437551 Oeffentliche Zustellung.

Die Ghefrau Rosa. Werner, geb. Kütscher, in Cöln, Gercongmũhlengasse 2911, Rechttzan walt HGiesantz in Cöln, klagt gegen ihren Themann Nleolaus Werner, früher in Cöln, jetzt unbekannten Aufenthalte, auf Grund der Behauptung, daß der Se— klagte Ehebruch getrieben hat, mit dem Antrag auf Chescheldung. le Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtz—, stretts vor die 6. Zivilkammer deg Landgerlchts in Cöln auf den 20. No. vemver 1919, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem ge— dachten Gerichte zugelassenen Anwalt u bestellen. Zum Zwick: der öffentlichen Zustellung wird dieser Aufzug der Klage bekanut gemacht.

Cöin, den 19. Jull 1919.

(Nnterschrift), Aktuar. als Gerichtaschrelber des Landgericht.

(437561 Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Frieda Elle Grant, geb. Friedrich, aus Langenreinsdorf bei Crim—⸗ mitschau, Nr. 82, Prozeßbevollmächtigte Rechidanwälte Justirat Reimann und Zustizrat Ruhm aus Vanzig, klagt gegen ihren Ehtmann, den Schweszer Paul Jo— hann (Grant, zuletzt in Dirschau, öctzt unbekannten Aufenthalts, wegen Che— scheldung mit dem Antrage: Die Che der Parteien wird geschieden. Der Be⸗ klagte trägt die Schuld an ber Scheidung, Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtes streitz vor die dritte Zioilkammer deg Land— gerichts iu Dantig, Neugarten 30 36, Zimmer 201, II. Stock, auf den x8. No⸗ vember E819, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem ge⸗ dachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be⸗ stellen. Zum r. der öffentlichen Zu⸗ stellung wird dieser Augzug der Klage be—⸗ kannt gemacht. .

Danzig, den 15. Juli 1919.

Boh schke.. Gerichtsschreiber des Landgerichts.

(410321 Oeffentliche Zustellung.

Der Arbeiter MWilhim Sühn in Düsseldarf, Son aenstr. 91, Prozeß bevol⸗= mächtiger: Rechtsanwalt Dr. Goldberg in Düfsseldorf, klagt gegen feine Ehefraa Anna Margarethe geb. Timmer, jetzt un⸗ bekannten Aufenthaltsorig, früher in Düffeldorf, Lessingstr. 2, unter der He— bauytung, daß diese die Ehe gebrochen habe, mit dem Antrage, die am 22. Junt 1907 geschlossene Ehe der Parteien zu scheiden und die Beklagte für den allem schuldigen Teil zu erklären. Mer Kläger ladet die Beklagte zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstrelts vor die achte Zivilkammer des Landgerichts in Muffel, dorf, Justtzgebäude, Königsplatz 40, auf den 29. November L815, Bor⸗ mittag LO Uhr, mit der Aufforderung, sich durch einen bel diesem Gerlchte zu⸗ aelafsenen Rechts anwalt als Prozeßbevoll= mächtigten vertreten zu lassen.

Düsseldarr, den 10. Jull 1919.

(L. S.) Heinlin, Gerichtsschreiber des Landgerichtt.

(437541 Oeffentliche Zuste Jung.

Dle Ghefrau Christtne Frellag, geb. Rulloss, in Walsum, Köniastraße 23d, Proꝛeßbevollmächtigter: Justizrat Heitmann in Duisburg⸗ Ruhrort, klagt gegen den Bergmann Alfred Freitag, früher in Wal um, Deichstraße 41 (itzt unbekannt) auf Grund des 5 jc6?7 Abs. 2 B. G. B. mit dem Antrage: dle zwlschen den Parteien bestehende Ehe zu trennen und ben Beklagten für den allein schuldigen Teil zu erklären. Dle Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreitz vor die erste Zwvil⸗ kammer des Landgerlchtz ja Duigburg auf den 25. Oꝛrtober ESH7 8, Vormittags 9 ützr, mit der Aufforderung, stch durch einen bei di⸗sem Gericht zugelassenen Rechtaanwalt als Prozeßbevollmäͤch tigten vertreten zu lassen.

Dutshurg. den 14. Juli 1919. Pütt, Gerichtsschreiber des Landgericht.

[43757] Oeffentliche Zustellung.

Vie Ghefrau Philsppine Zank, geb. Zettler, in Ludwigshafen, Bigmarckstr. 18, Proʒeßdevollmächtigter: Rechtsanwalt Uꝛ⸗ spruch in Frantfurt a. M., klagt. gegen ihren Ebemann Mox Zahs, früher in Homburg⸗Rirdorf, jg un befannten Auf entkaltt, unter der Bebanptung, daß Beklagter die Klägerin 1812 in Bommer helm ohne Grund verlassen und seitden

Der Laborant Paul Schramm genannt Böhlmaun in Berlin⸗ Wilmeradorf,

Nürnberger Straße 45a, Prozeßbes

nichts mehr babe von sich hören lassen mit dem Antag: die am 18. 9. 19009 ge= schlossene Ehe der Partelen zu schelden

zum Deutschen Reichsa

1 1 G8.

J. .

a, mne, mee, n.

Erste Beilage uzeiger imd Preußischen Staatsanzeiger.

E * ESG.

Berlin, Montag, den 28. Juli

Deut che Nationalnersammlung in Weimar. 67. Sitzung vom 26. Juli 1919, vormittags 9r Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphenbüro )

Am Regierungstische; die Reichsminister Müller, Dr. Da v id, Nos ke.

Hräsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung um öä Uhr. Die Besprechung der Erklärung der Reichsregierung in Verbindung mit der Besprechung der Interpellationen be treffend den Landarbeiterstreit wird fortgefetzt.

MWräsident Fehrenbach: Vor Eintritt in die Tagesordnung habe ich mitzuteilen, daß folgender Antrag Löbe (Soz.) zur Veratung der Erklärung, der Reichsregierung eingegangen ist? Vie Nationalversammlung wolle beschlleßgen; z

) die erste Beratung des Gesetzentwurfs über den Staatsgerichts⸗ hof mit der gegenwärtigen politischen Debatte zu verbinden.

2 Vie Rede des Herrn Feichsmsnssters Crzherger Vom 25. Juli und des Herrn Ministers des AÄeußern dom 21. Jul auf Kosten des Reichs im deutschen Volke zu verbreiten.

3) Alle Protokolle der vertraulichen Sitzungen des Haushalts⸗ aässchusses des Reichs tags sowie die der Regierung bekannte worhenen Wbkumente über die Entstehung und Fortführung des Krieges zu ver⸗ öffentlichen.

Abg. b e (Soz): Meine Fraktion hat sich gestern abend mit den Enthüllungen, die der Reichsminister Erzberger gestern vortrug, heschäftigt, die für unfere Fraktion, wahrschein lich auch für de anderen Fraktionen, und vielleicht für alle Mitalieder dieses Haufes elne große und schmerzliche Ueberwindung gewesen find. Wir bitten Se noch, am Schluß dieser Debatte zu beschließen, daß diese Aufklärungen den ganzen, deutschen Volke in vollem Ümfange zugänglich gemacht werden.

ir bitten weiter, mit dieser Beratung auch fofort die Beratung über

den, Staatsgerights hof zu verbinden, der ung felt Wochen vorliegt un? dessen, weitere Verschärfung in der Kommission wir uns vorbehalten. Das kann geschehen, wenn kein. Mitglied dieser Beratung widerfpricht, Und wir bütten den Herrn sräfiden len, festzustellen, ob ein Mrtglt in diesem Hause vorhanden ist, das diefer Beratung widerfpricht. Wir bitten ferner, mit dieser Veröffentlichung auch die Veröffentlichung der Rede des Herrn Reichsministers Müller zu verbinden, damit der ganzen Welt offenbar werde, daß miß der Politik gebrochen worden ist, die, uns durch die gestrigen Enthüllungen bekannt gemworden ist. Wir glauben, daß damit die Maßregeln noch nicht erschepft sind, die sich ai die Vorgänge des gestrigen Tages knüpfen. Wir wollen aber damit den ersten Schritt tun, zu dem wir verpflichten zu sein glauben im Interesse unseres unglücklichen frivol geopferten Volkes. (Beifall bei den Sozialdemokraten) Abg. Schultz Bromberg (Deutschnat ): Ich widerspreche im Namen meiner Fraktion. (Große Unruhe, Lärmen und Zurufe: Feigheit! hei den Sozialdemokraten) Ich verstehe berhaupt, nicht, äs der Sinn dieser Provokation fein soll. Erneutes Gelächter Links) Wit sind gegen den Vorschlag, weil wir die Uehnng des öffentlich Anschlags Überhaupt nicht mitmachen wollen; sollte er aber dennoch vorgenommen werden, so würden wir Wert darauf legen, . nach dem Grundsatz audiatur et ajtera pars verfahren wird und auch die Gegenreden mitveröffentlicht werden. Ich würde also dann beantragen, auch die Rede des Herrn von Graefe mit zu veröffentlichen. Ge— lächter und Zuruf bei den Sozialdemokraten: Sie haben ja Geld genug, 6emaght im Kriege, machen. Sie eg doch selbst̃

Abg. Dr. Heinze (D. Vp): Meine Freunde erheben auch Widerspruch dagegen, die Beratung des Staaisgerichtshofs mit dieser Debatte zu verbinden, die so wie so schon durch zwei Interpellationen belastet ist. Ueber die Frage der Drucklegung der Reden wird mein Fraktionsgenosse Dr. Hugo jetzt sprechen.

Abg. ö be (Soz): Nachdem die beiden rechtsstehenden Parteien Wide rspurch erhoben haben, ist geschäftsoidnungsmäßig die Beratung hes Staatsgerichtẽhofs nicht möglich. Die Feststellung genügt uns. 8666 b. . Soz.) . Die Beschlußfassung über die Veroffentlichung der Reden kann durch keinen Widerspruch hin tangehallen werden und wird am Sclusse der gegempärtigen Beratung ersblgen müssen.

bg. Dr. Hug o (D. Vp): Die gestrige Rede Erzbergers und der eben gehörte Antrag sollen das Teutsche Volk in seinen tiefsten Tiefen auswühlen, (Unnuhe lings. Muf: „Aufklären!! Nachgerade wird das eine Gefahr für die deutsche Oeffentlichkeit. Auf diese Weise wird eine ungeheure Menge Energie venbraucht, die in anderer Weise nützlich angewendet wäre. Nach der gestern angewandten Methode lebt man, wie unter einem Ucherfall mit irgend welchen Enthüllungen, und so wird ein Schaden im Volke angerichtet, der eine Wüste daraus macht, (Großer Lärm und andauernde Unruhe links.)

Präsident Fehrenbach: Die Lage ist doch ungeheuer ernst. Begreiflich ist ja nach dem gestrigen Tage die Erschütterung des Hauseg, aber es sollte doch die Cfühle zurückhalten und jeden Redner seine Ansicht vortragen lassen. Jede Partei und jeder Mann erhält Gelegenheit Fur Gegenäustrung. Bieten wir dem Reiche das Bild einer ruhigen und ernsten Bergtung.

Abg. Dr. Hugo (D. Vp.): Der Forderung des Präsidenten unterwerfe ich mich gern, sie will gerade das, was ich vortragen wollte. Setzen wir einen objektiven Ausschuß ein, der die uns bewegenden Fragen in durchaus objektiver Weise erschöpft, bestehend aus Histo⸗ rikern unter einem publizistisch geschulten Juristen, die das Recht haben, alle Auskünfte zu verlangen und jede Erhebung anzuordnen. Kein barlamentansscher Üntersuchungausschuß, noch ein Staats gerichls— hof kann das leisten, weil ein solcher Ausschuß unparteiisch sein muß und weder Küäger noch Angeklagte kennen darf. Eine andere Methode schafft kein objektives Urtell. „Sehr richtig! rechts. Unruhe lÜinks. Abg. Keil ruft: Angst haben Sie) Dbjektive Aufklärung find wir dem deutschen Volks schuldig. (Beifall rechts) Ganz einseitig wirft Erzberger den Deutschnationalen die Illusion vor, daß der Unter! secbootkrieg in kürzester Frist den Frieden entscheiden könnte. Er . hat nicht andens gedacht, Wie kann er ferner Bethmann Hollweg, Müichgelis und Hertling den Deutschnationalen in die Schuhe schieben Auch die Mängel des deutschen Vachrichtendienstes haben mitz der Parteipolitik gar nichts zu tun. Selbst Sozialdemokraten, der jetzige Minister Dr. David, der „Vorwärts“ vom Februar 1918, glaubten au die, Wirkung des Unterseebootkrieges und die milstärische Hikfe Amerikas schätzte der Militärkritiker des, Vorwärts“ gering ein. Eine gerichtliche Behandlung würde aus dem wel geschichtlgichen i en n deutschen Volkes ein Spektakelstück machen. Stresemann sah bie

Bauer,

Friedensresolütion doch anders an als Erzberger, und der Schade, den

sie anrichtete, war, daß sie im Volke den Glauben vernichtete, es müsse, um den Krieg zu gewinnen, aushalten. Clemenceau und vie franzö⸗ sischen Staatsmänner haben anders gehandelt und jede Friedens. bewegung im Volke erstickt. So wurde Clemenceau der Retter seiner Nation und so wird er vom französischen Volke angesehen. War das Nein, das alle Parteien am 12. Mai sprachen, überall nur ein Nein des Affektes? Wie ist die Regierung damals mit dem Volke umgegangen? Zuerst u sie es empor, um es nach wenigen Monaten. wieder f zusammensinken zu lassen. Das tötet die Nerven, die ngtionale Spannkraft und die Seelenkraft des Volkes. (Unruhe links.) Man sieht nut, wie wenig charaktervoll dag deutsche Volk in der ent⸗ scheidenden Stunde seines Eschickes geführt wurde. (Sehr richtig! rechts. Unruhe links) Wie anders urteilten früher und noch

während des Krieges maßgebende Sozialdemokraten über den Kaiser, dessen stärkste Eigenschaft doch Friedensliebe war, und den sie heute einen blutrünstigen Cäsaren nennen! In einem Augenblick, wo ihre Unterschrift diesen Unglücklichen rechtlos macht, verletzt solche Sprache aufs tiefste, jedes vaterländische Empfinden. Das alte System war so gut und so schlecht wie das neue. Es kommt darauf an, welche Männer Geschichte machen. Das Selbstbestimmungsrecht des Volkes hat auch im alten System einen weiten Spielraum. Der Reichstag, wenn er es berstanden hätte, hätte eine Macht gehabt, die kein Kaiser in Deutschland ihm hätte entreißen können. An der Ausübung dieser Macht haben Sie (zu den Sozialdemokraten) in erster Linie den Reichstag gehindert. Durch ihre öde Verneinungspolitik haben Sie die Bildung einer arbeitsfähigen Mehrheit auf die Dauer unmöglich gemacht. Das muß Ihnen einmal gefagt werden. (Gelächter bei den Sozialdemokraten. Auch das Zentrum hat durch seige Nützlichkeits. politik, durch die es bald zu Mehrheitsbildungen nach rechts, bald nach links veranlaßt wurde, eine fest. Mehrheitsbildung verhindert. Ihr Nichtvorhandensein ist das große hemmende Moment gegen einen wesentlichen Fortschritt im Innern gewesen. In der ruhigen Art, mit der die heutige sozialdemokratische Politik betrieben wird, wäre sehr wahrscheinlich die Verhinderung des Unglücks möglich gewesen, in das wir nun hineingekommen sind. Eine weitere Schuld der Sozial⸗ demokratie an den heutigen Zuständen finden wir darin, daß die Sozialdemokratie fünfzig Jahre hindurch Vorstellungen über die Macht des Sozialismus in der breiten Masse erweckt hat, die sie nicht er— füllen konnte. Daraus fließt die Triebkraft, die die Arbeiter in die unglückseligen wilden Streiks getrieben hat, weil die Revolution nicht die versprochene soziale Erlösung gebracht. Der internationale Ge⸗ danke, mit dem Sie Schiffbruch erlitten haben, ist nun auch noch das Reitmotiv der äußeren Politik des Ministers Müller. Gerade diese Politik der Volksversöhnung hat aber zu den katastrophalen Ent— täuschungen geführt, die wir jetzt erleiden. (Tebh. Zustimmung rechts.) Sie können nicht leugnen, daß Sie Wilfon für den großen edlen Mann gehalten haben, der den Völkerfrieden bringen wollte. In dieser Illusion haben Sie eine Niederlage erlitten. Scheidemann hat noch im Dezember 1916 die Zukunft des deutschen Volkes im Falle des Sieges der Feinde als die eines Bettlervolkes ausgemalt. Mit Ihren falschen Ideen der Verständigung haben Sie aber den Durchhaltegeist gelähmt; man kann nicht verlangen, daß wir dem Minister des Aeußern auf dem Wege der Illusion folgen. Seine Rede entbehrte jeden realen Wertes und bewegte sich in einer Vorstellungswelt, die es gar nicht gibt, die man nur in Deutschland findet. Durch eine derartige Politik liefert man Deutschland jedem stärkeren Willen aus, sie bietet den Auslandsdeutschen keine Stütze und nimmt ihnen, nachdem man das Symbol genommen hat, auch noch die letzte Hoffnung. Wir denken nicht an neue Rüstungen und halten es nach, Annahme des Friedensvertrages für unsere Pflicht, das zerstörte Frankreich wieder aufzubauen. Alles Liebeg— werben und darüber hinaus kann uns aber nur als Heuchelei oder Schwäche ausgelegt werden. Gebhafte Zustimmung rechts.) Der Sozialismus verschuldet auch den Zusammenbruch unseres Heeres. Der Sozialdemokrat Kalisky hat gesagt: Das alte Heer habt Ihr berlumpen und verludern lassen und das neue nicht wieder aufgerichtet. Man hat in den ersten Tagen der Revolution den Militarismus für erledigt erklärt und dann doch gleich nach Soldaten gesucht. Weltgeschichte macht man nicht mit Mehrheitsbeschlüssen. Den w,. tépolitischen Absichten der Regierung stehen wir, obwohl wir das Fallenlassen der Planwirtschaft begrüßen, doch mit' starken Be— denken. gegenüber, namentlich hinsichtlich der Sogzialisierung der Elektrözität und! der Kchlen. Wir begrüßen aber den Ton des Optimismus, der aus der Rede des Reichtwirtschaftsministers klang und seine Absichten auf Anbahnung einer freien Wirtschaft. Mir liegt ein Telegramm vor, nach dem in Altona zahlreiche Fischdampfer liegen, sollen, die nicht gelöscht werden können, weil die Verteilung der Fische durch den Reichskommissar vollzogen wird. In dem Tele? gramm, das der Redner vorliest, wird das Verteilungssystem für Fische angegriffen und die Wiedereinführung des freien Handels empfohlen. Wenn wir der Regierung unser Vertrauen nicht aus sprechen önnen, so boabsichtigen wir nicht eine negative Politik zu führen. Wir wollen dem Staate geben, was des Staates ist. Das gilt auch für unsere Haltung in der Steuerfrage. Wir wollen an der soziglen Gesetzgebungsarbeit teilnehmen und an der Ueberwindung des Klassengegensaßes mitarbeiten. In der augenblicklichen Regierungs⸗ Politik vermissen wir schöpferische Ideen, die zum Wiederaufbau Deutschlands gegeignet sind. Wir erblicken auch eine Gefahr in einer Demokratie, die ohne starken Persönlichkeitswillen geführt wird. Der liberale Gedanke muß wieder zur Geltung kommen. (ebhafter Bei⸗ fall bei der deutschen Volkspartei.) ; Reichsernährungsminister Schmidt: Es trifft zu, daß eine Reihe Fischdampfer in der Elbe lagern und daß die Fische nicht ver⸗ teilt werden. Die vom Vorredner daraus gezogenen Schlußfolge⸗ rungen sind aber unrichtig, Die Fische werden Fonserviert und ge— salzen, um uns zu Zeiten einer weniger reichen Zufuhr zur Verfügung zu stehen, Dem Verderben sind sie also nicht ausgefetzt. Hinsichtlich des Verxteilungsberfahrens verweise ich darauf, daß wir heute nicht über die früheren vorzüglichen Verkehrsmöglichkeiten verfügen und nicht wie in normalen Zeiten die Fische bis in die kleinsten Städte und Dörfer bringen können. Abg., Dr. Haase (U. Soz ): Wir haben gezeigt, daß wir Gegner Erzbergers sind, aber die Attacken, die jetzt . B. Helfferich in der „Kreuzzeitung“ gegen ihn reitet, machen stutzig. Man will sich rächen an dem Mann, der durch Unterzeichnung des Friedensvertrages den Plan der Vabanquespieler vereitelte und jetzt schwere Steuern Durchsetzen will; die Ursache des Zusammenbruchs des Heeres und des Friedensschlusses sind längst klargestellt, die Sberste Heeresleitung hatte bereits im Oktober 1918 klar zugegeben, daß fie am Ende ihrer Kräfte sei. Aber wer die Wahrheit sagte, wurde als ehrlos ge⸗ stempelt. Gegen dies Treiben erhob sich Januar 1918 der große Streik in Berlin, und wieviel wäre uns erspart geblieben, hätke er Erfolg gehabt. Aber niemand, auch Erzberger nicht, der die Vor— gänge in München gestern als neu darstellte, trat offen auf; hätte man nur der alten Regierung einfach die Mittel verweigert. Und nun kommt der Friedensschlüuß. Am 22. Juni teslte Noske dertraulich mit; ein Widerstand sei aussichtslos, im Often könnten vielle cht Einige Erfolge erzielt werden, aber dann wäre es bald zu Ende. Die Nein⸗ Sager von den Demokraten bis zum Zentrum Und den Deutschnatio⸗

ĩ nalen hatten es am 23. Juni noch in der Hand, den Frieden zu ver— hindern. Sie haben es nicht getan, sondern die Regierung zur Unter⸗

zeichnung ermuntert. Schiffer riet schlankweg zum Unterschreiben, Posadowsky zögerte etwas, hatte aber keinen lebhaften Widerspruch, und entscheidend war, daß Heinze erklärte, seine Partei werde aus der Unterzeichnung niemandem einen Strick drehen. Das gab für das Zentrum den Ausschlag. Alles atmete auf, als die Regierung unter⸗ schrieb. Wer unterschreibt, ist ein Ehrenmann, und Ehrenmänner sind wir dlle; wer sich auch noch so als Löwe gebärdet und die Üünter— zeichner anschreit, ist darum noch kein Löwe. Heute follen wir der Friedensgesandtschaft in den Rücken gefallen seln. Aber Brockdorff wünschte gar nicht, daß man in Berlin sofort „unannehmbar“ sagte. Mit Ach und Krach wurde dann der Frsede geschlossen, und das ist ein Glück, sonst wären Tausende erschlagen, die Blockade hätte

Ohfer gefordert, und Deutschland wäͤte gerstückelt worden. Das ist unser wesentliches Verdienst. Heute atmet aMlleg auf, daß wiy den

Frieden haben, selbst der Minister Müller hat eine Rede frei von Kraftmaiertum und ohne Bramarbasieren gehalten. Der Herr Außenminister hat zugefagt, daß das Baltikum gerdumt werden soll. Wenn er wirklich eine solche Anordnung gegeben hat, so wird sie von den militärischen Instanzen gründlich faboliert. Die Werbebureaus für die haltische Landeswehr fetzen ihre Tätigkeit ungeniert fort, Und die Vextrauensleute beider sosialdemokratischen Parteien berichten ühereinstimmend und unabhängig voneinander, daß jetzt, genau so wie Anfang August, Truppenkörper durch Ostpreußen nach Kurland ge⸗ schickt werden. Herr Müller regiert alfo nicht, sondern er wird von einer militärischen Nebenregerung regiert. Die Söhne der baltischen Barone verfolgen jetzt eine andere Taktik. Sie Feten aus der balti— schen Landeswehr aus und stellen sich den resküiondren Truppenteilen Rußlands zur Verfügung. Es wäre eine Schanze, die nie auszulöschen wäre, wenn nun auch noch Ddeutsche Landesangehörige aus Unkenntnis, belogen und betrogen, in diese Formationen engere ht werden, um den Harl Smus wieder aufrichten zu helfen. Beifall bei den Unabhängigen Sozialdemokraten. Wir haben vom Minister des Aeußern weiter gehört, daß mit der russischen Republik Beziehungen angeknüpft werden gallen, Aber wie ist es Remgegenüber möglich, daß man jetzt noch ein Mitglied der russischen Sowjetrepublik, Radek, von dem die russische Regierung behauptet, er sei immun, im Gefängnis festhält? Wie eine jolce rechtẽwidrige Freiheitsberaubung auf die Bestrebungen des Außenministers wirkt, zu Rußland freundliche Beziehungen anzu⸗ fnüpfen, bedarf keiner AÄusführung. (Schr richtig! bei den Unab— hängigen Sezialdemokraten) Die Werkebüros und die Freiwilligen korps bestehen unverändert weiter. Es war ein schwerer politischer Fehler, daß man überhaupt Werbebüros einrichtete. Der Verlauf der Ereignisse hat gezeigt, daß die Hunderttausende von Soldaten, bie man im Osten aufgestellt hat, unnütz, ja im entscheibenden Augenblick eine große Gefahr für uns bedeuteten, weil sie schon darauf und daran waren, ganz gleichgültig, ob der Friedencwertrag unterzeichnet würde eine Gewaltpolitik auf eigene Fauft zu betreiben. Unser Heeres⸗ budget ist, wie wir gestern gehört haben, noch ebenso hoch wie in der Kriegszeit. (Hört, hörtih. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie die Freiwilligenkorps verpflegt und gelohnt werden. bei den Ungbhängigen Sozialdemokraten.) Die wenigstens darauf achten, daß nur die Boden der Republik stehen. stand, daß die Offigziere jetzt Als sich ein Bund von D

te, da fuhr Herr

ß dazwischen und erklärte, politische Pro—=

paganda dürfe im Heere nicht betrieben werden. Wo war er, als der Nationalhund der Offiziere eine Propaganda im konservativen Sinne trieb? Herr Noske spielt sich oft als den starken Mann auf, aber im Grunde ist er an beiden Händen gefessest (fehr richtig! bei den Unabhängigen Sozialdemokraten , und die Offiziere erlauben sich eine Sprache gegen ihn, wie sie früher einfach unmöglich gewesen wäre. Wie die Mitglieder dieser Freiwilligenkorps fich aufführen, das schreit geradezu zum Himmel. Ich erinnere nur an den Vorfall in Königs⸗ berg, wo sie gewaltsam in die Stad tverordnetensitzung eingedrungen und zwei Stadtverordnete mit Gewalt genötigt haben, eine Er⸗ klärung abzugeben. Die rote Fahne ist jetzt schon seit über einen Monat unterdrückt. Die frühere Regierung hätte es nicht gewagt, dauernd eine Zeitung zu verbieten. (Sehr richtig! bei den Unabhängigen Sozialdemokraten) Der Belagerungszustand wird wester aufrecht. erhalten auf Grund der Berichte von Spitzeln und übel beleumdeler Subjekte, von denen sich die Regierung fckon aus Rein lichkeit gritnden fernhalten sollte. (Beifall bei den Ünabhängigen Sozialdemokraten.) Ver Belagerungezustand setzt voraus, daß die Sicherheit des Deu scken Jeiches gefährdet ist. Unsere Herren Minister sind so durchdrungen bon ihner Wichtigkeit, daß sie sich mit dem Deutschen Reiche identifizieren. Wenn ihre politiscke Sicherheit, nicht einmak ihre menschliche persönliche Sicherheit in Gefahr kommt, wenn man ruft „Nieder mit der Regierung!“, so verhängen Sie den Belagerungs⸗ zustand. Die tollsten Mißstände bestehen auf dem Gebiete der Schutz⸗ haft. IC‚ Ruhrgebiet sitzen jetzt noch über taufend Arbeiter in Schutz⸗ haft, ohne deß sie wissen, weshalb, man sie verhaftet hat. (Große Unruhe und Pfuirufe bei den Unabhängigen Sozialdemokraten) In Bochum sind die Schutzhäftlinge in einen Hungerstreik eingetreten, kann man einer solchen Regierung vertrauens (Zurufe bei Len Un— abhängigen Sozia Bemokraten: Niemals) Der Ministerpräsident Bauer hat auf einen Zwischenruf aus unseren Reshen gesagt, wir seien doch nicht im Zoologiscken Garten, Er hat ferner gesagt, jedes Handwerk bedürfe einer Lehrzeit. Wer wollte hiernach noch zweifeln, daß Herr Bauer den Befähigungsnachweis als Minifterpräsident er— bracht hat? (Heiterkeit Als Herr Bauer noch Gewerkschaftsführer war, hat er sich nicht so über Streiks und Putsche ausgesprochen wie jetzt. Wirtschaftliche Streiks sind keine Putsche, die Streiks werden aus der wirtschaftlichen Not geboren, und die politischen Parteien erfahren erst dawon, wenn sie zur Tat gewomden sind. Die Lohn⸗ forderungen der Aibeiter sind gerecht Das Mittel des Streiks können Sie den Arbeitern nicht nehmen. Obligatorische Schiedsgerichte, die aus der Bourgerisie zusammengesetzt sind, können den Arbeitern nichts nützen. Der Arbeitszwang ist, solange der kapital stische Staat besteht, ein Verbrechen an den Arbeitern. Eine soztale Reform ist nicht mit einem Schlage durchzuführen, aber sie. Bedarf der kühnen Initiative. Wo ist diese in dem Programm Scheikemann? Dse Gegen⸗ Lebolutionäre sind an der Arbeit; gegen die Juden wird heftig gehetzt. Mit der Unterdrückung der Unabhängigen ist man schnell bei der Hanv. Karl Marx hat gesagt, daß die Soztalisierung chne das Zwischen⸗ stadium einer Diktatur nicht möglich sei. Die Diktatur Des Pri setariats bedeutet keineswegs die Hermscaft mit Handgranaten. Miß— trauen gegen die Regierung haben die Arbeiter besonders deshalb, weil die nach dem Friedensschluß erwartete Amneftie ausgeblieben ist. (Beifall bei den Ungbhängigen Sozialdemokraten.)

Reichswehrminister Nos ke: Die antifemitische Hetze schätze ich als sehr gefährlich ein, weil es bei der Erregbarkelt vieler Menschen und der Geneigtheit zu Gewalttätigkeiten lei iu. Ausschreitungen kommen kann. Deutschlands Ansehen in den t würde weiter beeinträchtigt werden, wenn wir zu allem Unher auch noch Progromg erleben würden. Der antisemitischen Hetze in Berlin nachzugehen, ist nicht leicht, weih die Polizei nicht so funktioniert, wie wünschenswert wäre. Der Ursprung mancher antisemitifcher Hetzblätter ist ebenso schwer festzustellen, wie der von spartakiftischen Blättern. Wo sich eine Handhabe bietet, wird zgepackt werden. Jede antisemitische Treiberei in der Truppe verurteile ich auf das Entschiedenste und bin dagegen eingeschritten. Erst in den letzten Tagen habe ich schleunigst einen Mann wegen antisemitischer Hetze entfernt. Alle Truppenführer sind angewiesen, der antisemitischen Propaganda und Progromhetze nngegenzuwirken. Die Regierung hat allerdings in den letzten Monaten nicht immer ihr Dichten und Trachten auf Reformen und Soziglisierungsmaßnahmen richten können, weil ihre Kräfte für inner— Politische Kämpfe in Anspruch genommen werden, Wenn dle deutschen Arbeiter die Früchte der Revolution noch nicht ernten, so ist dag dem ekelhaften Bruderkrieg in der Arbeiterschatf zu danken, der von Haase und seinen Freunden geschürt wird. (Abg. Haase: Sie sind ja der, Hauptschürer) Große sozigle Reformen werden ja gerade durch die Leute üm Haase dauernd sabotiert. Abg. Haase: Sie wissen sa, daß das nicht wahr ist! Am borigen Montag ist den Leuten in Berlin vorgeredet worden, wenn sie aus den Betrieben beraug- ingen, so nehmen sie an einer Kundgebung des internationalen Gen er lets gegen den harten Frieden tell. Wirklichkeit haben

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