anzeiger Nr. 110, Amis blatt Pote dam Stück 21) ist im Rechts—
hierselbst erlassene Handelsverbot wird hieimit aufgehoben.
zeche Sop)ie⸗Jacoba in Hückelhoven, Kreis Erkelenz, erforder⸗ liche Grandeigentum nötigenfalls im Wege der Enteignung
zu erwerben oder, soweit dies ausreicht, mit einer dauernden
Beschränkung zu beiasten. Auf staatliche Grunwstück- und staatliche Rchte an fremden Grundstücken findet dieses Recht keine Anwendung. Berlin, den 11. Auaust 1919. Namens der Preußischen Staatsregierung: Fisch beck. Heine. Braun. Oe
— —
Im Hinblick auf die gegenwärtigen wirtschaftlichen Ver— hältnisse wind für den Keseich der ollemeinen Verwaltung somie der Verwaltungen des Innern und der direkten Steuenn bestimmt, daß den Beamten, die außerhalb des dienstlichen Wohnorts bei einer B hörde vo übergehend gegen Gewährung von Tagegeldern beschäftigt werden, für die Zit ihres dies— jährigen Sommernrlgußs die während der Urlaubszeit für die Wohnung am Beschäftigungsorte erwachsenden tot ächlichen Auslagen bis zur Höhe der ihnen zustehenden Tagegelder ernattet werden.
Auf die Rechtssprechung des Reichsgerichts in Rand 94 Seite 222 ff. der gesammelten Zivilentscheidingen üher die Gewährung von Tagegeldern während der Zeit einer Beur— laubung wird noch besonders verwiesen
Zugleich im Namen des Ministers des Innern.
Berlin, den 12. August 1919. Der Finanzminister. J. A.: Löhlein.
An die nachgeordneten Behörden.
x —
Die im Jahre 1908 verlosten, zum 1. Januar 1909 zur baren Rückzahlung gekündigten Bergisch-Märkischen Eisenbahn⸗Prioritätsobligationen III. Serie Nr. 96 280 und III. Serie Lit. B Nr. 144769 über je 300 MS, welche ungeachtet des noch 5 9 des Privilegiums
—
er.
vom 20. Oktober 1856 (G⸗S. S. 874) in Verbindung mit
§z 1 des Privilegiums vom 25. August 1862 (G.⸗S. S. 310) alljährlich wiederholten Aufrufs his jetzt nicht zur Einlösung eingereicht morden sind, sind nunmehr wertlos geworden und jeder Anspruch aus ihnen an den Staat erloschen. Berlin, den 29. Juli 1919. Hauptverwaltung der Siaataeschulden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Die Oberförsterstelle Strupbach im Regierunge—⸗ bezirk Wiesbaden ist zum 1. Oksober 1919 zu besetzen. Be⸗ werbungen müssen bis zum 3. September eingehen.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Dem Oberhau⸗ und Ministerialdirektor, Wirklichen Geheimen Rat Dr⸗Ing. Wichert ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste mit Ruhegehalt erteilt worden.
Ministerium für Volkswohlfahrt.
Die Geschäfte der Medizinalabteilung des Ministeriums des Innern und des Herrn Staats— kommissars für das Wohnungswesen gehen vom 1. September 1919 ab — vorerst in den Grenzen der bisherigen Zuständigkeit auf das Ministerium für Volks⸗ wohlfahrt über.
M inist orium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung.
Die bisherigen außerordentlichen Mitglieder der Akademie für praktische Medizin Beigeordneter der Stadt Cöln, Professor Dr. Krautmiag und Direktor der Provinzial Hebammen-Lehr— anstalt, Ptofessor Dr. Frank sind zu ordentlichen Honorar⸗ professoren in der medbizinischen Fakultät der Universität in Cöln a. Rh.,
der dirigierende Arzt der orthopädischen Abteilung des Bürgerhospitals in Eö' Professor Dr. Cramer ist zum außerordentlichen Proscssor in derselben Fakultät ernannt worden.
Der ordentliche Professor Dr. Göpvert in Frankfurt a. M. ist in gleicher Eigenschaft in die medizinische Fakultät der Universität in Marburg versetzt worden.
Bel gnnt machung.
Die von der Reichsstelle für Gemüse und Obst in ihrer Bekanntmachung vom 16. August (vergl. Nr. 189 des Reichs⸗ und Staatganzeigers) festgesetzlen Erzeugerhöchstpreise für Ge müse treten an die Stelle der in meinen Bekanntmachungen vom 14. und 16. August 1919 veröffentlichten Höchstpreise. Für die in der Bekanntmachung der Reichsstelle für Gemüse und Obst nicht genannten Gemüsearten verbleibt es bei der Preisfestsetzung in meiner Bekanntmachung vom 14. August d. J.
Berlin, den 20. August 1919. Staatliche Verteilungsstelle für Groß Rerlin. Bezirksstelle für Gemüse und Obst Groß Berlin. Der Vorsitzende. J. A.: Dr. Vollbach.
Bekanntmachung.
Das gegen die Händlerin Frau FJohanng Flämig, Berlin Sw. Puttkamerstraße 20, auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sep- tember 19065 (RGBl S. 663) ergangene Verbot des Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs vom 9. Mai 1919 (Reichs
mittelzuge aufgehoben. Berlin, den 15. August 1919.
Landespolizeiamt beim Staatskommissar für Volksernährung. J. V.: Dr. Fal ck. ;
Bekanntmachung. Das unterm 15. April 1919 gegen die Cheleute Karl Euler
Hohenlimburg, den 18. August 1919. Die Polizeiverwaltung. Menzel.
Bekanntmachung.
Das Handelsverbot gegen die Pferdemetzger August Arns sowie gegen Josef Stammen, beide von hier, das unterm S8. April ds. Is. verfügt worden ist, wird hiermit aufgehoben. Hohenlimburg, den 18. August 1919.
Tie Poltzeiverwaltung. Menzel.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), haben wir dem Fahrhauer und Geschäftsinhaber Wilh. Schulte Kump, Dortmund, Am Kaiserstuhl 40,
durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebens mitteln aller Art sowie mit sonstgen Gegenständen des täglichen Lebensbedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb untersagt. — Die durch Ver— * * 2 6 12 = 5 F * öffentlichung dieser Bekanntmachung verursachten baren Auslagen sind von dem Betroffenen zu erstatten.
Dortmund, den 16. August 1919 Das Lehensmittelrolizeiamt.
CO 91
JJ l 8er
Bekanntmachung.
Gemäß § 1 der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuver— lässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 habe ich dem Schlachtermeister Hölck in Wrobm durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täa⸗ lichen Bedar!s, insbesondere mit Fleisch und Fleisch-⸗ waren, wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. — Die Kosten der Veröffentlichung fallen Hölck zur Last.
Heide, Holstein, den 18. August 1919.
Der kommissarische Landrat. Dr. Kracht.
. G Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 wird dem Kaufmann Wilhelm Schampel von hier die Aus⸗
übung des Handels betriebes wegen Unzuperlässigteit im Handels⸗
Königshütte, O. S., den 4. August 1919. YP 55 1 Brahl.
Die Polizeiverwallung.
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. mn n chu n g Dem Schlächtermeister Monte in Tremmen ist der Handel mit mitteln sowte ren Natur erzeugnisfsen untersagt worden, weil er sich in seinem Gewerbebetrieb unzuverlässig erwiesen hat. Rathenow, den 12. August 1919.
Der Landtat. J. V.: von Abel, Regierungsassessor.
(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)
Aichtamsliches. Deutsches Reich.
Der auf Grund der Verfassung von der National— versammlung gewählte ständige Ausschuß für aus⸗ wärtige Angelegenheiten ist, wie „W. T. B.“ aus Weimar meldet, gestern zusammengetreten. sitzenden wurde der Abg. Scheidemann (Soz.), zum stell⸗ vertretenden Vorsitzenden der Abg. Haußmann (Dem.) ge— mählt, zu Schriftführern die Abgg. Herschel (Zentr.) und D. Traub (D. Nat) Der Ausschuß beschloß, alsbald in Berlin zu einer Sitzung zusammenzutreten und den Außen⸗ minister einzuladen, an der Sitzung teilzunehmen.
Gestern vormittag fand im Auswärtigen Amt eine erneute Besprechung zwischen Vertretern der deut⸗ schen Regierung unter dem Vossitz des Herrn Reichsministers Müller und den ssimmführenden Mitgliedern der polnischen Delegation in Gegenwart von Vertretern der enguschen, französischen, italienischen und japanischen Militärmission statt
Als Ergebnis der Beratungen kann, wie dem „W. T. B“ von zuständiger Seite mitgeteilt wird, folgendes festgestellt werden:
Eine Kom mission der hiesigen fremden Militär⸗ missionen wird sich sofort nach Oberschlesien begeben, um an Ort und Stelle über die von polnischer Seite vorgebrachten und von der deuischen Regierung b strittenen Beschwerden der polnischsprechenden Bevölkerung, namentlich der Arbeiterschaft in dem Aufstandsgeniet, Festellungen zu machen und je nach dem Ergebnis Abhilfemaßnahmen vorzuschlagen. Ferner soll eine deutsch-polnische Kommission gebildet werden zwecks Beratung über die Maßnahmen zur Verhinderung der Grenzverletzungen, namentlich des Uebertritts polnischer aufständischer Banden und Ueberläufer in das Reichsgebiet. Die deutsche Regierung hat bei den Beratungen mit Entschiedenheit den Standpunkt vertreten, daß auf Grund ihrer Souveränttätsrechte die Hetstellung der Ordnung in Oberschlesien ausschließlich deutsche Auf— gabe sei. Sie ist entschlossen, den bewaffneten Aufständen mit aller gebotenen Energie baldigst. ein Ende zu bereiten. Die zuständigen Stellen sind angewiesen worden, bei der Niederwerfung des Auf— standes mit Maß zu verfahren, in sbesondere keine Hinrichtungen vor— zunehmen, um untec allen Umständen unschuldig Verdächtigte zu schützen. Sie ist auch bereit, möglich! bald nach Wiederherssellung der Ordnung in den betreffenden Gebieten ihre bereits vor dem Aufstand ausgesprochene Absicht zu verwirklichen, daß der Be⸗ lagerungezustand aufgehoben und der Wunsch der Bevölkerung nach freierer Bewegung erfüllt wird. Sie wenret sich an die besonnenen, arbeitswilligen Elemente mit der dringenden Bitte, auf die Nieder legung und Auslieferung der Waffen sowie die Wiederaufnahme geregelter Arbeit mit allen Kräften hinzuwirken. Es handelt sich hier um ein Gebiet, dessen Produktionstätigkeit für das Wohl nicht nur Deutschlands, sondern in diesem Augenblick von ganz Europa von größter Wichtigkeit ist. Die Bereitwilligteit der deutschen Regierung, die Verhältnisse durch eine interallit rte Kommission nachprüfen zu lassen, beweist, daß die deutsche Regierung kein Mittel unversucht lassen wird, um Gefahren von unabsehbarer Tragweite zu verhüten. Die Verhandlungen über die mit der Ausführung des Friedens vertrags zusammenhängenden Fragen sind, wie bereits gemeldet, für einige Tage ausgesetzt worden, um den polnischen Delegierten Gelegenhelt zur Besprechung und Einholung weiterer Instruktionen in Warschau zu geben. Der Herr Unterstaatssekretär von Wrohlewski gedenkt heute ab zureisen. Sofort nach seiner Rückkehr, die am Anfang nächster Woche zu erwarten ist, werden die Verhandlungen fortgesetzt werden.
Die Pressemeldungen über eine angebliche Stellungnahme
betrieb vom 17. . Mah untersagt und sein Geschäft geschlossen.
Zum Vor⸗
Frogen treffen nicht zu. Herr General Dupont hat an den Beratungen 4ostern und heute teilgenommen, seine Mitwirköng beschräukie sich jedoch auf eire Vermittlung zwischen den beiden Parteien.
Der Ausschuß zur Prüfung der Arbeitszeit im Bergbau hieli am Mittwochvormittag im Saale der Bera⸗ bauver waltung zu Essen eine weitere Sitzung ab, in der die Vernehmung der Auskunfte personen fortgesetzt wurde. Unter anderem nahm daran auch der bereits früher erschienene Ge⸗ heime Kommerzienrat Klöckner teil.
Nachdem von den Ausschußmltgliedern alle Fragen vorgelegt waren, gab Gehei nner Kommerzienrat Klöckner einen Ueberblick über die Lage des deutschen Kohlenmarktes und kennzeichnete dabei laut „W. T. B.“ die trostlosen Aussichten, denen wir gegenüber⸗ stehen. Nach Auffassung des Sach versändigen steuern wir in sechs Wochen einem Zusammenbruch entgegen, wenn es nicht gelingt, die Förderung von Kohlen zu steigern. Ar Lieserung von auch nur „0 Millionen Tonnen an den Vertand sei offenbar nicht zu denken. In diesem Falle würden sämtliche Hochöfen ausgeblasen werden
müssen, und das Wittschaftsleben käme zum Stillstand. Eine Gin— fuhr ausländischer Kohle sei abgelehnt; abgesehen davon, daß im Auslande selbst en großer Mangel an Kohle herrsche, sei sie auch durch den ungünstigen Stand unserer Währung so gut wie aus— geschlossen.
An die Ausführungen des Geh. Kommerzlenrats Klöckner schloß sich eine längere Aussprache, aus der hervorging, daß die Meinung dieses Sachverständigen auf alle Teilnehmer den
ltiefsten Eindruck gemacht hatte.
Nachmittags hielt der Ausschuß im großen Saale des Städtischen Saalbaues noch eine weitere öffentliche Sitzung ab, die von mihreren tausend Personen besucht war. Hierauf wurde Bericht erstattet über den eisten Teil des Programms, nämlich die Gesundheitsverhältaisse der Bergarbeiter und die Wirkung der Schichtoerkärzung auf diese. Von den Mitgliedern des Ausschusses sprachen Berg— mann Bouzelet als Vertreter der Arbeitnehmer, Bergassessor
Brandt als Vertreier der Arbeitgeber und Professor Hey⸗ mann als Vertreter der Wssenschaft. Am Donneristagvormittaz wurde die Vernehmung der Sachverstänbigen fortgesetzt Zunächst hielt als Vertreter bes Reichskohlenkommissars für die Kohlenverteilung Generaldirektor Kongeter einen längeren Vortrag, woran sich wiederum eine Erörterung anschloß.
Die Ausführungen des Herrn Kongeter gipfelten in dem Ein— geständnis einer geradezu erschütternd geringen Versorgung Deutsch⸗—
lands mit Kohlen für den konmenden Winter. An der Hand eines sehr umfangreichen Zihlenmaterials wurde diese im einzelnen nachgewiesen. Die Darstellungen des Generaldirektors Kongeter machten auf die Teilnehmer einen tiefen Eindruck, und sie werden nicht ohne tiefen Einfluß auf den weiteren Verlauf der Verbandlungen des Ausschusses bleicen. Uebereinstimmend wurde der Wunsch geäußert, daß die Deffentlichkeit mehr als bisher über die traurige Lage unserer Kohlen versorgungd und damit über die Erschütterung des ganzen Wirtschafts⸗ lebens unterrichtet wird. Inte essant war es daß eine Vertretung von Arbeitern auz dem Berliner Baugewerhe ein Mitglied nach Sssen entsandt halte, um in bewegten Worten die Bergarbeiter ein⸗ dinglich zu bitten, die Kohlenförderung zu steigern, da schon jetzt auf dem Berliner Baumarkt täglich Hunderte von Arbeitern eatlassen werden müßten, weil es an Kohlen zur Herstellung der nötigen Baustoffe sehle. Bei einer Verschärfung der Lage würde eine Katastrophe unvermeidlich sein.
Unter den russischen Kriegsgefangenen in Deutsch⸗ land befinden sich auch etwa 1000 russische Armenier Sie sind schon seit einiger Zeit im Kriegsgefangenenlacer Minden versammelt. Ihre Heimbeförderung, um die die deutschen Be⸗ hörden dauernd bemüht sind, soll laut Meldung des „W. T. B.“
Ende August oder Anfang Seytember gesondert von anderen russischen Kriegsgesangenen auf dem Seewege erfolgen. Die interalliierte Kommission hatte für die Rückbeföcderung den Dampfer „Konstantin“ in Aussicht genommen, doch ist darüber noch nichts Endgültiges bhestimmt. Für das Wohl der Ge⸗ fangenen ist in jeder Weise gesorgt.
Preu zen.
Die Pressestelle des Staatskommissariats für Oberschlesien schreibt unterm 21. August: Nach dem Nachtbericht kann, wie bereits gestern geme det, der Aufstand in Oberschlesien in seinen Hauptpunkten als niedergeschlagen betrachtet werden. Immerhin springt das Feuer in einzelnen Insurgenten⸗ nestern noch empor. Es dürfte auch bei der Eigenart des autz⸗ gesprochenen Bandenkrieges noch einige Zeit währen, bis man von einer durchaändigen Säuberung des Bezirkz wird sprechen können. Bei der Aushebung der einzelnen Insurgentennester grelft das Militär energisch durch und hat auch hierbei durchweg gute Erfolge.
Die Berichte der einzelnen Abschnitte lauten:
Abschnitt Kattowitz: Die Nacht verlief im großen und ganzen ruhig. Die Säuberungs«ktion nahm ihren guten Fortgang. Nachts 3 Uhr würde Immanuelsegen und Gieschewald besetzt. In den Grenzortschaften herrscht Ruhe. Der Bismarckturm südöstlich von Myslowroitz wurde gestern abend gegen 9 Uhr nach Kampf besetzt. Bei den Kämpfen bei Myslowitz wurden regulär Truppen vom polnischen Regiment 6 festgestellt, ebenso polnische Waffen und Maschinengewehre gefunden. Die Aushebung der einzelnen Insurgenten⸗ nester nimmt einen guten Fortgang.
Abschnitt Rybnik: Die Nacht ist im allgemeinen ruhig verlaufen. Eine größere Bandenschießerei sand in Paw owitz statt. Auch wurde in dieser Nacht ein Angriff auf die Statswache in Pleß unternommen. Der Angriff wurde abgewiesen. Auch im Rybniker Bezirk wurde mit gutem Erfolg damit fortgefahren, die einzelnen Insurgentennester auszuheben.
Abschnitt Beuthen: Auch hier verlief die Nacht ruhig mit Ausnahme kleinerer, unbedeutender Bandenschießereien. Laurahütte ist nach wie vor fest in unserer Hand.
Im Laufe des gestrigen Vormittags fanden nach einer weiteren Meldung der Pressestelle des Staate kommissariats im gesamten Gebiet Haussuchungen und Säuberungen statt. Waffen wurden in verhältnismäßig hoher Zahl ge⸗ funden. Es waren fremdländische Waffen (englische und französische aller Art), was ein grelles Licht auf den umfang⸗ reichen Waffenschmuggel wirft, der hier im Gren bezirk seit längerer Zeit staͤttgefunden hat. Südlich von Rybnit leistete eine polnssche Binde Widerstand, der indessen gebrochen worden ist.
Der Generalstreik im oberschlesischen Hä tenredier, der mit der Aufstandzbewegung Hand in Hand geht, fängt, wohl infolge der Verordnung des Arbeitszwanges und des Streikt— verbotes, an abzuflauen.
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des Herrn Generals Dupont zu den einzelnen schwebenden
.
Oldenburg.
Der Landtag nahm gestern einstimmig die Vorlage der Regierung an, wonach der Antrag der Birkenfelder Abgeord⸗ neten auf Abtrennung des Fürstentums Birkenfeld unter den von ihnen festgesetzten Bedingungen angenommen wild. Die Ahsösung soll unter möglschster Beschleunigung und unter voller Wahrung des Selbstbestimmungsrechts der Birken⸗ selder durchgeführt werden. Ueber das Staaisgut soll das Fürstentum selbständig verfügen.
Oe sterreich.
Zu den im Wiener Staztrat über eine bevorsiehende Kohlenkatastrophe gemachten amtlichen Mitteilungen stellen die Blätter fest, daß dinch diese trostlose Lage, die zur Still legung der gesamsten Indußriearheit am Sonnabend und Montag und zur Beschränkung des Straßenhahnverkehrs auf zwei Siunden Morgens zwingen würde, sowie durch die dadurch hervorgerufene Ge fähr dun ü der amerikanischen Lebens⸗ mittellieferungen die Bevölkerung Wiens aufs Tiefste beunruhigt werde. In diesem Falle lasse sich die Aufrecht⸗ erhaltung der Ruhe nicht verbürgen. Die Blätter betonen die Notwendigkeit, die Hilfe der Entente anzurufen.
— Eine Abordnung des steirischen Bauernbundes erschien vorgestern, wie „W. T. B.“ aus Graz meldet, beim Landes⸗ hauptmann Rintelen und verlangte mit Rücksicht auf die Ent⸗ schließzung der 231 deutschen Gemeinden Westungarns die sofortige Uebernahme der gesamten Verwaltung Westung arns. Der Landeshauptmann Dr. Rintelen hat sich nach Deutsch⸗Westungarn begeyen.
Der Staatskanzler Dr. Renner hat aus Anlaß der aus Laibach gemeldeten Verhaftung von 400 Deutschen der südlichen Steiermark eine Note an den Präsidenten er Friedentzkonferenz gerichtet, in der er das Eingreifen der Ententemächte zugunsten der Verhafteten erbittet. Gleichỹeitig
weist er darauf hin, daß derartige polizeiliche Zwangsmaßregeln
gegen Leute, die nur ih er nationalen Ueberzeugung Ausdruck gaben, ein neuer Beweis dafür seien, wie gefährlich es märe, national zusammengehörende Gebiete willkürlich zu zerreißen.
Er richte noch im letzten Augenblick einen Appell an die Mächte,
dem Ruf nach dem Selbstbestimmun zsrecht Gehör zu schenken.
Ungarn.
Die Blätter melden aus Budapest, daß sich nach langen Verhandlungen Erzherzog Josef bereit erklärt habe, von seinem Posten als Verweser zurückzutreten, und daß er das Ergebnis der Wahlen als Privatmann abwarten wolle. Das neue Kabinett werde ein Koalltionskabinett sein in dem Lovaszy das Präsidium und Aeußeres, Dr. Vazsony Justiz, der Sozia⸗ lisenführer Garami Handel sowie die Sozlalisten Pridl und Prager zwei sozialpolitische Ressorts übernehmen werden.
— Gestern fand, wie „W T. B.“ aus Budapest herichtet,
.
ein Ministerrat statt, der sich mit der Frage der Wahlen zur Natio nalversam mlung befaßte. Innenminister Baron Sigmund Perenyi unterbreitete den Wahlrechtsentwurf, den die Mitglieder der Regierung dann eingehend besprachen. Der Ent wurf beruht auf dem Grundsatz des allgemeinen, auch auf Frauen ausgedehnten Stimmrechtß. Bei Aufxechterhaltung der beirksweisen Abstimmung im Gegensatz zu dem von der Karolyiregierung seinerzeit geplanten Skrutiniumwmahlsystem ist die geheime Abslimmung vorgesehen. Der Ministerrat beschloß, daß die Wahlen um den 29. September herum stattfinden sollen. In der Angelegenheit der Durchführung der Wahlen wird der Ministerpräsident mit den Entente⸗ missionen verhandeln.
— Die Blätter melden aus Fürstenfeld: Vertreler west⸗ ungarischer Gemeinden richteten an die amerikanische Mission in Wien ein Telegramm, in welchem sie für die freund— liche Aufnahme und Unterstützung der nach Wien gesandten Abordnungen danken und um weiteren Schutz bitten.
— Die Führer der verschiedenen ungarländischen Par— leien und Vertreter der hauptstädtischen Interessenten sowie der Behörden von Budapest hielten eine Besprechung ab, deren Gegenstand vie Ernährungsfrage bildete. Es wurde laut Meldung des „Ungar. Tel⸗-KWorr: Büros“ besch ossen, daß unter Einbeziehung von Arbeitervertretern eine Abordnung zu den Ententemissionen und zum rumänischen Oberkommando entsendet werden soll, um so auch seitens der Parteien und des Publikums um eine befriedigende Lösung der Verpflegunge⸗ frage zu bitten. .
Großbritannien und Irland.
Wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, hat die englische Regierung den Wunsch zu erkennen gegeben, wegen der vom J ternationalen Gewerkichaftskongreß in Amsterdam angenommenen Resolution über die Arbeiterkenferenz in Washington eine Besprechung mit dem Büro des neuen Internationalen Gewerkschaftsbundes ahb— zuhalten. Die beiden Sekretäre des Internationalen Gewerk— schaftzbundes, die Herren de Fimmen und J. Oudegeest, seien zu diesem Zwecke nach England abgereist.
Frankreich.
Der Oberste Rat genehmigte, nach Meldung des „W. T. B.“, die militärischen, die Luftschiffahrts⸗ und Schiffahrtsklauüseln des Fried engvertrags mit Oesterreich und hörte den Bericht über die Räumung Lettlands durch die Deutschen. Dann beschäftigte er sich mit der Lage im Baltikum und genehmigte die Entwürfe über die Antwort der Wiedergutmachungskommission an die deutsche Dele alion, die die Modalitäten und Bestim mungen bei der Anwendung det Friedensvertrags zum Gegenstand haben.
Das Redaktionskomitee für den österreichischen Friedensvertrag hieß die Berichte der Kommissionen, die über die von den österreichischen Delegierten eingebrachten Be⸗ merkungen verfaßt waren, gut. Man nimmt an, daß das Komitee seine Arkeiten in zwei weiteren Sitzungen beendet haben wird. Der Oberste Rat wird sodann die letzten Be⸗ stimmungen zum endgültigen Text des Friedensvertrages geben. Nach einer Meldung des „Echo de Paris“ wird der Vertrag am 25. d. M. fertig sein. Die österreichische Delegation werde dann fünf Tage Zeil zur Aeußerung erhalten, so daß der Ver⸗ trag etwa am 36. d. M. werde unterzeichnet werden können.
Nach einer „Havas“ Meldung wurde die Frage der Gestellung von österreichischen Arbeitskräften end⸗ gültig geregelt. Die Abgeordueten der österreichischen Arheiter⸗ organisationen sind nach Wien abgereist.
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Die Kommission für die Revidierung des Vertrags von 1839 hörte Swenderen an, der den holländischen Stand⸗
punkt darlegte, welcher betont, Holland weigere sich, irgend⸗
— Der Papst nahm nach der Pariser Ausgabe der „Daily Mail“, die Demission des deutschen Bischofs von Straßburg an. aus St. Ludwig im Elsaß sind wegen des Geueralstreiks im Elsaß die Empfangsfeierlichkeiten für Poincars ganz erheblich eingeschränkt. Der Uanterpräfekt habe in Mülhausen für ein Militäraufgebot zur Aufrechterhaltung der Ruhe gesorgt, ohne daß es jedoch zu Zusammenstößen ge— kommen sei. Nur die Streikführer seien verhafset. Die von den Gtreikenden verlangte Auslieferung sei abagewiesen. Alle größeren Betriebe und Geschäftshäuser seien militärisch besetzt.
i . . ; V 3 n nnn, , a. Das Mülhausener Arbeiterblatt „Der Republikaner“ sei ve
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boten.
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— Das amerikanische Expeditionskorps für Armenien und Kaukasien hat vorgestern unter Führung des Generals Harhoard Paris verlassen. Die Mission besteht nach Meldung des „W. T B.“ aus Paris aus sechzehn Per⸗ sonen, darunter zwei amerikanische Brigadegenerale, wirtschaft⸗ liche und technische Sachverständige sowie Geologen.
Nn land. Die russische Presse meldet: Minsk Nowochopersk und Achtyrka sind von den Weißen erobert worden.
Tjumen Talowa, Lbuschensk und
Wolynsk sind von den Roten erobert worden. In St. Petersburg wurden am 7. August 250 Cholera⸗
Nowograd
1 7 9. r snd A0 1 5 KRors J D*. Na ö Aus Oxenburg sind 300 000 Pud Gerste in St. Peter A Me murden 7000 Erntearbeiter nach den Wolga⸗Gounerne ments befördert.
Das „Reutersche Büro“ meldet, daß einen bolschewistischen — . ö. f Sr * 33 . — * * ö . Funksprach zufolge die Alliierten Cherson und Niko—⸗ . , . 5 318I ö 539 lajew hesetzt Weiter nördlich ziehen sich die Bolschemisten hinter den Bug zurück. egenrevo utionäre Kreise haben in Reval unter Zustimmung der Entente eine vierte russische Regierung
haben.
C... TC. 5 15 ssrn e ussische
lebereinkommen mit Estland get offen, J l
nebtlöet. An der Spitze steht der Naphthaindustritlle Liano ow. Dir neue Regierung hat ein Ueberei
wonach Estland gegen die Aner Selbständigkeit militärische Hilfe zur Ero beiung burgs zusagte.
kennung der
Peters
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Dänemark.
Die Internationale Kommission, die die Ab⸗ stimmung in Nordschleswig beaufsichtigen soll ist, wie die Kopenhagener Blätter melden, zurzeit mit Vorbereitungen zur Abreise nach Nordschleswig beschäftigt. Die Kommission besteht aus dem britischen Gesandten Marling, dem franzö⸗ sischen Gesandten Claudel, dem schwedischen Landeshauptmann von Sydow und dem Direktor Heftye (Norwegen). Das fünfte Mitglied der Kommission ist noch nicht ernannt. Der genaue Zeitpunkt für die Abreise der Kommission nach Nordschleswig ist noch nicht bekannt, da er von ber Ratifizierung des Friedeng⸗ vertraas durch drei Großmächte abhängig ist. Sie wird ihren Hauptsitz in Flensbung nehmen und von dort aus nach ver— schiedenen Kreisen Reisen unternehmen. Während der Ab⸗ pimmungszeit wird sich ein Ententegeschwader, wahrscheinlich
italienischen Kreuzer sowie einigen Torpedobooten bestehend, in den nordschlezwigschen Gewässern unter dem Kommando des britischen Admirals Boyle aufhalten und gegen 2000 Mann Besatzungstruppen landen. Die Kommission beabsichtigt, im Abstimmungsgebiet drei Serien Briefmarken im Werte von 2 8 bis zu 10 S6 auszugeben, die in Kopenhagen in be— schränkter Auflage gedruckt, nur in Nordschleswig ausgegeben und ungefähr zwei Monate in Umlauf gefetzt werden. Zwei Serien zeigen in der Mitte zwei Löwen, die von einem Lorbeer— kranz umgeben sind, darüber befindet sich die Inschrift Plebiszit, darunter steht Schleswig. Die dritte Serie enthält in der Mitte ein von Bächenblättern eingerahmtes altnordisches Hünengrab mit den gleichen Inschriften.
Schweiz.
Die Kommisson des Nationalrats und Stände⸗ rats für die Prüfung der Frage des Eintritts der Schweiz in den Völkerbund it am 18. August in Wengen zu einer gemeinsamen informatorischen Besprechung zusammen⸗ getreten. Nach Abschluß dieser gemeinsamen Verhandlungen wurde nach Meldung der „Schweizerischen Teptschen⸗Agentur“ die Erörterung im Schoße der Kammission des Nationalrats eröffnet. Nach eingehender Beratung, bie bis zum 21. August dauerte, wurde die Beschlußtassung verschoben, weil, ver⸗ schiedene Aktenstücke der Kommission erst während der Sitzung unterbreitet werden konnten. Die Kommission des Natiogal— rats wird sich am 8. September in Bern zur abschließenden Beratung und zur Feststellung ihrer Anträge neuerdings ver— sammeln. Sie ersucht den Bundesrat, den Beginn der außer⸗ ordentlichen Herbstsihung der Bundesversammlung auf den 22 September zu verschieben, wohei sie der Auffassung nach⸗ drücklich Ausdruck gibt, daß der Verhandlungsgegenstand gleich⸗ wohl unter allen Umständen im nächsten Tagungsabschnitt von beiden Näten verhandelt und erledigt werden soll.
Türkei.
Der Schah von Persien ist auf Kreuzer in Konstantinopel eingetroffen.
einem britischen
Serbien.
Auf ein Telegramm der Interallöierten Mission in Budapest, in dem darauf hingewiesen wurde, daß serbische Truppen die ungarische Demarkations— linie am 11. August überschritten hätten, erwiderte nach Meldung des „Südslawischen Pressebüros“ der Chef des serbischen Generalstabes: Die südslawischen Truppen be⸗ setzten auf Grund der der Belgrader Regierung von der Friedenekonferenz erteilten Ermächtigung genau das dem süd⸗
Gebiet. ö Infolge der Aenderung der Lage in Ungarn wird die Verkehrssperre zwischen Südslawien und Ungarn
tunlichst bald aufgehoben werden.
2 2 ' ꝛ = I Kö /// / / / rr tl b — / r
Nach einer Meldung schweizerischer sozialistischer Bläster
aus drei britischen leichten Kreuzern, einem französischen, einem
legte bel ⸗ 180 weigere Zeitung“ von welche territorialen und wirtschaftlichen Zugeständnssse zu machen.
—— ——— —
slamlschen Königreiche durch die Friedenskonferenz zugesprochene
—
l
Finnland.
Wie der Stockholmer Berichterstatter der zuverlässiger Seite hört, muß das neue ntente die Aus⸗
tersiützen, die das
erholen sollen.
In der klaren Erkenntnis dis Unheils, das Finnland bei dem Unternehmen gegen St. Peiersburg droht, ist jedoch die Mehrheit des finnischen Reichstags entschieden gegen dessen Unterstützung.
„Franksurter
finnische Kabinett infolge Drucks der E rüstung neuer Freiwilligentruppen unte; kläglich mißglückte Abenteuer in Karelien wied
198
Nach Meldung des „W. T. B.“ aus Washington ist im Repräsentantenhause ein Gesetzentwurf eingebracht worden, demzufolge der Einwanderung ausschuß e⸗⸗ unterbinden und alle Ausländer, bürgerungsakten widerrufen haben, während des Krieges zu entgehen, zu
— Laut Pressebüro „Radio“ meldet „New York We daß das amerikanische 8. Favallerieregiment, das auf der Verfolgung der die amerikanischen Flieger ge⸗ fangen haltenden mexikanischen Banditen dis mex kanische überschritten hatte, sich wieder auf amerikanisches Gebiet zurückziehen wird, soba d die Mexikaner zerstreut worden sind. Der Kriegssekretär Baker habe eine dahingehende amtliche Erklärung ab⸗
8 1.
n V 13 ** s⸗ um dem Militärdienst vonn depol 8
ger arss“ Hork World“,
pen Grenze
gegeben. Statistik und Volkswirtschaft. Die Entwicklung der Spareinlagen bei den Spar⸗ kassen in P⸗;reußen und den einzelnen Regierungs- 1
die preußischen das Statistische Veröffentlichung
den einzelnen Regierungsbez
Marin Rkr- Vorjahre um
910 nur um
nen Mark oder 28,9 vH., während sie in 3341 Millionen Mark und im besten Friedensjahre ) ö 775 Millionen Mark gestiegen waren. Die ne ist hiernach reichlich Hälfte höher als die des Jahres 1917 und hat sich
gegen 1910 auf mehr als das 6 fache vermehrt. Vlotz der bedeuten
den Steigerung der Spareinlagen sind von den Sparern während 8 1 . ) * S. * 190 des Berichtsjahres noch fast 18 lionen Mark Kriegsanle he durch Vermittlung der Kassen worden. Um ein Bild
von der Spartraft der Sparer
während des letzten Jahre im Vergleich mit dem Vorjahre und mit den Friedens⸗ ; s. J , .
jahren zu gewinnen, muß man folgerich die während der
l 9 Jabre 1917 und 1918 bei den S
irkassen gezeichneten Anleihe—
keträge zu den Spareinlagen der Sparkassentunden hinzurechnen. Inter Ansctzung eines Ausgabekurses von 9§3 würden dann die j — ' ö . 1 —=— 119 836 S 3k *
eingelegten Sparsummen, die im Jahre 1910 die Höhe von
11 166, Misstonen Mark und im letzten Friedensjahre 1913 die Höhe von 13 1112 Millionen Mark erreicht hatten, im Geschäfts⸗ sahre 1917 19 57,1 ünd 1518 237832 Millionen Mark ausmachen. Bei Berücksichtigung der durch Verminlung der Kassen vorge⸗ nommenen Kriegsanleihezeichnungen würde die Steigerung der Einlagen am 51. Januar 1919 betragen kaben gegenüber dem
Vorjahre 1917 4 3311 Millionen Mark oder 24, Oso,
— ' — ö ) Jahre 1913 11 67215 — = dh / a oso, ö. 1910 13 676, ö h. I23 0? Mi.
Im Veibältnis zu den beiden Friedensiahren haben sich also die Kundeneinlagen der Sparkassen gegen 1913 um fast und gegen 1910 um weit über 100, vermehrt. Das letzte Geschäftsjahr hat der sparenden Bevölterung einschließlich der bei den Sparkassen gezeichn'ten Kriegsanleihe eine Vermehrung von 483, mithin von faft 5 Milliarden Mark an Spareinlagen gebracht. Diese bedeutende Zunahme spiegelt einerseits di große Steigerung der Löhne und Verdienste der minderbemittelten und handarbeitenden Volksschichten wider. Anderseils tommt in ihr die Tatsache zum Ausdruck, daß die Sparkassen in steigendem Maße Sammelstellen für brachliegenden Kapftal aus der Induftrie und der Landwirtschaft geworden sind, das unter den gegenwäritgen wirtschaftlichen Verhältnissen die üblsche Verwendung nicht finden kann. In allen Regierungsbezirken haben die Spareinlagen (ohne Kriegsanleihezeichnungen) eine recht beträcht— liche Zunahme erfahren. Die niedrigste prozentuale Vermehrung zeigte sich im Regierungsbezirk Posen mit 9,0 vy, wo die, Steige⸗ rung noch um b, vH hinter der in Sigmaringen zurückbleibt, die höchste im Regierungsbezirk Koblenz mit 378 vo. Ueber 35 vH macht da Wachstum der Einlagen noch in den Negierungsbezirken Minden, Gumbinnen, Hannover und im Stadikreise Berlin aus, und es betrast in den Regierungsbezirken Arnsberg, Breslau, Frankfurt, Potsdam, Stettin, Cassel' und Cöln noch über 30 vH. Irxteressant ist es festzustellen, daß sich unter diesen Regierungsbezirken neben soldken mit vorwiegend landwirtschaftlichem Charakter besonders die des rheinisch-westfalischen Industriegebiets befinden. Hinsichtlich der absoluten Steigerung der Spareinlagen steht der Reg erungsbeiirk Düsseldorf mit 6294 Millionen Mart an der Spitze. Die zweite Stelle nimmt Arneberg mit hic, Millionen Mark ein. In weitem Abstand folgt Potsdam mit 34708 Millionen Mark. Die Höhe der Zunahme Üübersteigt noch 200 Millionen Mark in den Regierungs⸗ Fezurken Schleswig und Cöln und 150 Millionen Mark in den 6 Regierungsbezirken Hannover, Frankfurt. Minden, Mänster, Merfeburg und Breslau sowie im Stadtkreise Berlin. Einen Zu— wachs von über 160 Millionen Mark erfuhren außerdem die Gin⸗ lagen in 8 Regierungebezirten, nämlich in Magdeburg, Stettin, Wiesbaden, Liegnitz, Cassel, Koblenz, Lüneburg und Hildesheim. In 26 Gebietsteilen, d. h. in mehr als der Hälfte aller preußischen Bezirke, hatten fich danach die Spateinlagen um über 100 Millionen Mark vermehrt. Die Zunahme der Einlagen hielt sich zwischen 26 und 30 Millionen Mark in den Regierungebezirken Aurich und Gum binnen und unter 25 Millionen Mark in den 4 Bezirken Allenstem, Stralsund, Posen und Sigmaringen. Die geringste Zunahme an Sparkasseneinlagen weist, ahgesehen von Sigmaringen, der Regierungs⸗ bezirk Pofen auf. Das absolute Wachstum ist in diesem Regierungs⸗« bezitk auffallend gering; es bleibt hinter den Ergebnissen des Re— glerungsbezirks Stralfund, der nur etwa den sechsten Teil der Ein
wohner des Bezirks Posen. zählt, noch um 13653 Million und hinter denen
des Regierungebezirks Bromberg mit etwa halb soviel Einwohnern um 181 Millionen Mark zurück. Die Ersparnisse scheinen hi rnach im Regierungsbezirk Posen zu einem großen Teile nicht den öffentlichen Sparkass 'n, sondern den po nischen Sparbanken zugeflossen zu sein. Immerhin muß aber anerkannt werden, daß während der Zeit vom 1. Februar 19138 bis zum 31. Januar 1919 im RNegierungsbezn! Posen über 2 mal soviel Kriegsanleihe we im Regierungsbezirk
Bromberg und über 4 mal soviel wie im Regierungsbezirk Stralsund
von den Sparern gezeichnet worden ist. Ueberhaupt würde sich nach
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