Bekanntmachung.
Unter dem 15. September 1919 ist auf Blatt 117 Tarifregisters eingetragen worden:
Der zwischen dem Zentralausschuß der Privatange⸗ stellten Brombergs und dem Allgemeinen Arbeit⸗ geberverband zu Bromberg E. V. (Unterverband für den Groß ⸗ und Einzelhandel) am 31. Juli 1919 abgeschlossene Tarifvertrag zur Regelung der Gehalts⸗ und Anstellungs— bedingungen für die kaufmännischen Angestellten im Manufaktur⸗
des
und Texlilwarenhandel wird gemäß 8 2 der Verordnung vom
23. Dezember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für den Stadt⸗ bezirk Bromberg und die Vororte Schleusenau, Printenthal, Schwedenhöhe, Schröttersdorf und Bleichfelde für allgemein verbindlich erklärt. dem 1. Oktober 1919. Der Reicharbeitsminister. J. A.: Siefart.
Das Tarifregister und die Registerakten können im Reichs⸗
arbeitsministerium, Berlin NW. 6, Luisenstraße 33/34, Zimmer 70 b,
während der regelmäßigen Dienststunden eingesehen werden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer, für die der Tarifvertrag infolge der Erklärung des Reichsarbeitsministeriums verbindlich ist, können von den Vertragsparteien einen Abdruck des Tarifvertrags gegen Erstattung der Kosten verlangen. Berlin, den 15. September 1919.
Der Registerführer. Pfeiffer.
Bekanntmachung.
Unter dem 15. September 1919 ist auf Blatt 112 des Tarifregisters eingetragen worden:
Ver zwischen der Arbeitsgemeinschaft freier Ange⸗ stelltenverbände, Hannover, dem Gewerkschaftsbund der kaufmännischen Angestelltenverbände, Orts⸗ ausschuß Hannover, dem Reichsverband Deutscher Angestellten, Bezirisstelle Hannover, dem Verein der Metallindustriellen der Provinz Hannover und angrenzenden Gehiete, dem Industriellen Arbeit⸗ geberverband zu Hannover und dem Arbeitgeber⸗ verband der chemischen Industrie Hannover am 26. Mai 1919 abgeschlossene Tarifvertrag zur Regelung
Die allgemeine Verbindlichkeit beginnt mit
81 1 Dfe von heute ab zur Ausgahe gelangende Nummer 182 Die Einfuhr der nach zeichneten Waren des 1. und des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter . ö 2. Abschnittes des Zolltarif ohne besondere Einfuhrbewilligung Rr. 7053 eine Verordnung über die Gewährung von
der zuständigen Behörde gestattet.
N istische
Nr. des statistischen
Gegenstand Warenvenzei hnisses
z 1 . 1
Kautschuk, roh oder gereinigt JJ 95 a
Guttapercha, roh oder gereinigt. 38 b Balatg, roh oder gereinigt. 98 0 Kautschuk⸗, Guttapercha⸗ und Balataabfälle;
— — — —
—
ber Gehalts⸗ und Anstellungshedingungen der kaufmännischen
und technischen Angestellten in der Industrie, mit Ausnahme
der Baubetrlebe, wird einschließlich des dazu vereinbarten Nach⸗ trags vom 30. Mai 1919 und den Erläuterungen zum Tarlf unb Richtlinien für die Einreihung der Angestellten in die elnzelnen Gehaltsgruppen vom 26. Mai 1919 gemäß 8 2 der erordnung vom 26. Dezember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für die Stadtbezirke Hannover und Linden für allgemein ver⸗ hindlich erklärt. Die allgemeine Verbindlichkeit beginnt mit dem 20. September 1919. Der Neichtarbeltsminister. J. A.: Siefart.
Das Tarifreglster und die Registerakten können im Reichs⸗ arbeitsministerium Berlin NW. 6, Luisenstraße 33/34, Zimmer 70, während der regelmäßigen Dienststunden eingesehen werden.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer, für die der Tarifvertrag infolge
der Erklärung des Reichsarbeitsminisseriums verbindlich ist, können
von den Vertragsparteien einen Abdruck des Erstattung der Kosten verlangen.
Berlin, den 15. September 1919.
Der Registerführer.
S -
GSekanntmachung.
Unter dem 15. September 1919 ist auf Blatt 115 des Tarifregisters eingetragen worden:
Der zwischen em Zeniralverband der Forst⸗, Land⸗ und Weinbergsarbeiter Deutschlands in
Pfeiffer.
Bielefeld und dem Landwirtschaftlichen Arbeitgeber⸗
Tarifvertrages gegen
hergestellt von der Allgemeinen Elektricitäts⸗Gesellschaft, Berlin.
Verband für den Landkreis Hildesheim am 22. April
1919 abgeschlossene Tarifvertrag zur Regelung der Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen der landwirtschaftlichen Arbeiter wird gemäß § 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichtz⸗ Gesetzbl. S. 1456) für das Gebiet des Landkreises Hildetz⸗ heim für allgemein verbindlich erklärt. Die allgemeine Ver⸗ bindlichkeit beginnt mit dem 25. September 1919.
Der Reichsarbeits minister.
J. A.: Siefart.
— — — —
Das Tarifregister und die Registerakten können im Reichs.
arbeitsministerium, Berlin RW. 6, Luisenstraße 3334, Zimmer 82 während der regelmäßigen Dienststunden eingesehen werden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer, für die der Tarifvertrag infolge der Erklärung des Reichsarbeitsministeriums verbindlich ist, können von den Vertragsparteien einen Abdruck des Tarifvertrags gegen Erstattung der Kosten verlangen. Berlin, den 15. September 1919. Der Registerführer.
— — *
Bekanntmachung über die Einfuhr von Kautschuk, Guttapercha, Balata und Aspbest.
Vom 16. Septemher 1919.
Auf Grund des § 4 der Bekanntmachung über die Re⸗ gelung der Einfuhr vom 16. Januar 1917 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 41) in Verbindung mit s, I und des Uebergangsgesetzes vom 4. März 1919 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 286) wird bestimmt:
Pfeiffer. J
.
—
abgenutzte Stücke von Waren aus Kautschuk, Guttapercha und Balata c 98 4 Asbest (Amianth, Berg⸗, Erdflachs), roh, auch gemahlen; Asbestfasern, auch gereinigt.. Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Krast. Berlin, den 16. September 1919. Der Reichswirtschaftsminister. Schmidt.
— Bekanntmachung (Nr. J 20) der Reichswirtschaftsstelle für Jute über Säcke. Vom 15. September 1919.
Mit Zustimmung der Relchsstelle für Teytilwirtschaft wird auf Grugd der Verordnung über wirtschaftliche Maßnahmen für die Uebergangswirtschaft auf dem Textilgebiet vom 1. Fe⸗ bruar 1919 (Reichs⸗Gesetzbl. Nr. 174) und der Bekanntmachung
der Reichtstelle für Tertllwirtschaft Nr. P 100 über Säcke vom
15. April 1919 folgendes angeordnet: 11 Die Bekanntmachung . Reichswirtschaftsstelle für Jute Nr. J 10 über Säcke vom 15. April 1919 (Reichsanzeiger Nr. 0) wird aufgehoben. 8 2. Diese Bekanntmachung tritt mit der Verkündung in Kraft. Berlin, den 13. September 1919. Reichs wirtschaftsstelle für Jute. Der Vorsitzende. Hoffmann.
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 10 des Gesetzes vom 1. Juni 1898, betreffend die elektrischen Maßeinheiten, sind die folgenden Systeme von Meßwandlern zur Beglaubigung durch die Elektrischen Prüfämter im Deutschen Reiche zugelassen und ihnen bie beigesetzten Systemzeichen zuerteilt worden:
I. System 6 Form WTO, Spannungswandler für
einphasigen Wechselstrom, II. System i ͤ Form BPL und BPF, Stromwandler
5
. 1 für einphasigen Wechselstrom,
Eine Beschreihung wird in der Elektrotechnischen fehr
veröffentlicht, von deren Verlag (Jul. Springer in Her fin V. 9,
Linksiraße 23/24) Sonderabdrucke bezogen werden können. Charlottenburg, den 5. September 1919.
Der Präsident der Physikalisch⸗Technischen Reichsanstalt. J. V.: Holborn.
nebersicht über die in der Zeit vom 14. Oktober his 81. Dezember 1919 voraussichtlich stattfindenden Seedampfschiffs⸗ maschinistenprüfungen sawie Vor⸗ und Haupt—
prüsungen zum Schiffsingenieur. Beginn der Prüfungen zum Seemaschinisten
IV. und III. Klasse.
Rostock.. . Oktober 10. Hamburg *) Novbr. 20. ö . Hamburg .. . Hamburg ).. . Geestemünde . . Dezbr. 15. Hamburg t. Hamburg). k Bremerhaven.. k Hamburg Ff) .. . Bremen Novbr. 10. Bremerhaven.. . ibele, .
II. und I. Klasse.
Novbr. 10. Hamburg?) . . Dezbr. 11. Dezbr. 4.
Bremen. Hamburg **).
Schiffsingenieur. Vorprüfung: . Hauptprüfung: Bremen. Hrbt. 10. Bremen.. . Nobbr. 10.
5 Nur Prüfung zum Maschinisten 4. Klasse. * ) 0 . . 3. Klasse. 69 2. Klasse. 6. 1. Klasse.
21 *. 2 90 . . ). . 797 Anmerkung: Alle Prüfungen können um einige Tage verschoben werden. Meldungen zu einer Prüfung sind an ben Vorsltzenden der betreffenden Prüfung kommission zu richten.
rku e Ta
Roheinnahme an Tabaksteuer und Tabakersatzstoffab gabe im deutschen Zollgebiet.
— — —
Berlin, den 17. September 1919.
Gewichtsseuer zum Satze von 4h . . für 1 da zum Satze von Steuer Tabat⸗ . . nach dem Zusammen ⸗ g ür Tabakblätter ür un werte ä ; ersatzstoff⸗ , m. in ö Safe , . 710 10 25 6 Flächen · Tabaksteuer Grum⸗ n,, 8 e er . raume abgabe p iger ! für 1 dz für 1 da pen Erzengnisse . 14 1. * 1. * . * Im 1. Viertel des Rechnungt⸗ . . /
, jahres 1919 ...... 105 589 34 762 9 258 2842 g20 122 36 633 3 028 284 516 h0h
Statistisches Reichsamt.
Delbrück.
3
1
J 3 22 3 1. er · r
Zulagen zu Renten aus der Invalidenversicherung vom
A. August 1919. Berlin, 17. Seplember 1919. Postzeitungsamt.
Krüer.
Prensßen.
Der Landgemeinde Succase im Landkreise Eibing wird hierdurch das Recht verliehen, die zum Ausbau der Dorsstraße in Succase erforderlichen, auf dem beiliegenden
Plan rot angelegten Grundflächen im Wege der Ent⸗
eignung auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. 221) zu erwerben. Berlin, den 16. September 1919. Im Namen der i en Staatsregierung. e ser.
—
Ministerium des Innern.
Der Rechnungsrat Henke ist zum Bürodirektor des Ministeriums des Innern ernannt worden.
Ministe rium der öffenklichen Arbeiten. Durch Bestallung der Preußischen Regierung vom 1. Sep⸗ tember 1919 ist der Regierunggzrat Dr. Kurt Born, bisher Mitglied der Eisenbahndirektion in Bromberg, jzum Geheimen Reglerungsrat und vortragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten ernannt worden.
Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung.
Die Preußische Staatsregierung hat den Provinzialschulrat
Geheimen Regierungsrat Heinrich Lum merow in Berlin zum
Oberregierungszrat ernannt. Als solchem ist ihm die Stelle
des Abteilungsdirlgenten beim Provinzialschulkollegium in
Berlin übertragen worden.
Der Bildhauer Richar Langer ist zum Professor und ordentlichen Lehrer an ber Kunstakademie in Düsseldorf ernannt worden.
Evangelischer Oberkirchenrat.
Dem in die Oberpfarr⸗ und Ephoralstelle in Schleusingen berufenen Superintendenten Voigtmann, bisher in Berlin, ist das Gphoralamt der Diözese Schleusingen übertragen worden.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur , gg unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 663) habe ich dem Schankwirt Richard Jancke in Berlin, Jägerstraße 19, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unt ersagt.
Berlin, den 2. September 1918. Landespolizeiamt beim Staatskommissar für Volksernährung. J. V.; Mr Falch
x —
GSekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (R GBl. S. 603) haben wir dem Kaufmann Adolf Kitzinger in Dortmund, Dresdenerstraße Nr. 4, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebensmitteln aller Art sowie mit sonstigen Gegenständen des täg⸗
lichen Bedarfs wegen Unzuverlässtgkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Die Untersagung wirkt für das Reichs⸗ gebiet. — Die Kosten der amtlichen Bekanntmachung der Unter— sagungsverfügung im Reichzanzeiger und im amtlichen Kreisblatt sind bon dem Betroffenen zu tragen.
Dortmund, den 11. September 1919.
Lebensmittel⸗Polizeiamt. J. A. Schwarz.
Nichtamtliches.
Dent sches Reich.
Der Reichsrat trat heute zu einer Sitzung zusammen; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Rechnungswesen Sitzungen.
Ueber die Einreise in die besetzte linksrheinische Pfalz wird unter Aufhebung der früheren Bestimmungen folgendes bekannt gegeben:
Entlassene Heerezangehörige, die in der Pfalz ausgehoben sind und dort wohnen ober ihre Angehörigen dort haben, und die auf einen in der Pfalz liegenden Ort ausgestellte Entlassungspaptere be⸗ sitzen, können einreisen. Sie melden sich auf dem Abschnitt V der neutralen i. Pagßstelle Mannheim, Schloß, und werden von dort dem französischen Quargntänelager zugeführt, in dem sie eine drei⸗ tägige Quarantäne durchzumachen haben.
Zivilpersonen, die für dauernden Aufenthalt einreisen wellen, haben einen Reisepaß mit ausgefülltem Antragsformular an den Abschnitt V der neutralen Zone in Karlsruhe, Schloß, oder deren Paßstelle in Mannheim, Schloß, einzusenden. Dem Antragsformular ist eine Bestätigung des Bürgermeisteramts des Zielorts beizufügen, daß der Cinreise keine Hindernisse im Wege stehen.
Zivilpersonen, die zum vorübergehenden Aufenthalt einreisen wollen, haben ihren Paß mit e , Antragsformular dem Abschnitt V der neutralen Zone in Karlsruhe, Schloß, oder dessen Paßstelle in Mannheim, Schloß, einzureichen. Höchstgültigkeits dauer des Aufenthalts mit einer oder mehrmaliger Relse beträgt 3 Monate.
Aktive Militärpersonen können noch nicht einreisen. Es schweben Verhandlungen, um deren Einreise zu ermöglichen.
Die Pässe erhalten das französische Visum und werden den Gesuchstellern als por e . Dienstsache, eingeschrieben, durch die
pet zurückgesandt. Versandfertiger Briefumschlag ist dem Antrag eizufügen. Eg wird dringend geraten, die Einreffegenehmigung im jetzigen rn , . abzuwarten.
Einrelsende . innerhalb 48 Stunden beim französischen
olloffinier des P ezirks zu melden.
Seminarentla
diejenige neuere Sprache, die im Seminar⸗Abgangtzexam
Bezirlsämtern erhältlich.
Prenszen.
Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ hört, wird die beabsich— tigte Provinzialautonomie für Oberschlesien am 1. Ottober in Kraft treten.
— —
In Königsberg ist nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ eine von pol nischer Seite ausgehende und finanzierte Spꝑionagesrganisation aufgedeckt und un⸗ schädlich gemacht worden, ehe sie sich voll entfallen und wirksam betätigen konnte. Der Hauptschuldige, dessen Nationalität noch nicht feststeht, sowie fünf seiner Miischuldigen, die größtenteils geständig sind, sind verhaftet. Das gefundene Bewels⸗ material ist erheblich. Hauptmittelpunkte der Spionage waren die Bahnhöfe Königsberg, Insterburg, Tilsit und Stallupönen; ihr Zweck war die Festslellung der Stärke und Bewaffnung des Grenzschutzes, ferner der Truppenverschiebungen längs der polnischen Genze.
Durch einen Erlaß des Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung sind die Schranken gefallen, die bis-
gang zum akademischen Studium versperrten. ehrer: und Lehrerinnen, die nach bestandener Seminar⸗Abschluß⸗
Die Antragsformulare sind bei der Dentschen Waffensttllstan ds⸗ kommission, Auskunftgabteilung, Budapester Straße 14, und den
1 * .
.
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.
— —
Su kzessionsstaaten bewegte sich um die Herstellung freund⸗ schaftlicher Beziehungen und bie Wiederaufnahme des wiri⸗ schaftlichen Verkehrs.
— In der vorgestrigen Landesbauerntagung gab der Staatssekretär Stoeckler dem Bedauern Ausdruck, daß dle Hoffnung, ein enger Anschluß an das deutsche Millionenvolk werde es Oesterreich erleichtern, aus seinen zerrütteten Ver⸗ hältnissen emporzukommen, durch den Friedensvertrag zunichte gemacht sei. Die Zukunft werde zeigen, oh es möglich sei, ein ganzes Volk so in eine politische Zwangsjacke zu stecken. Der Staatssekretär der Finanzen Schumpeter hesprach den finanziellen Wiederaufbau Deutsch⸗Oesterreichs im Zusammen⸗ hang mit wirtschastlichen Fragen der Bauernschaft. Er er⸗ klärte, die Vermögensabgabe werbe progressiv sein und über die Hälfte von ganz großen Vermögen betragen. Jedenfalls aber werde darg if gesehen werden, daß ber Mlittelstand und
2
die probuktive Wirtschaft aller Richtungen, insbesondere die
Landwirischaft, leistungsfähig erhalten werde. Er werde keine Vermögensabgabe vertreten, die die Grundlagen der Wirtschaft
erschüttere und den Wiederaufhau unmöglich mache. Südflavien. Nach einer Meldung des Laiba
Kommandanten in Abbazia alle Kriegsschiffe der Alliierten lang den Volksschullehrern und lehrerinnen den Zu⸗ ö
Allen Lehrern
prüfung eine mindestens zweijährige Tätigkeit im Schuldienst
nachweisen können, stehen die preußischen Universitäten und Hochschulen als gleichberechtigien und immatrikulierten Siudenten
werde.
zu einem Studium der Pädagogik und Philosophie offen, das
nach frühestens sechs Semestern durch ein Examen in diesen Fächern beschlossen werden kann.
Ebenso können solche Lehrpersonen ohne weitere Er⸗ gänzungsprüfung zu einem Examen in den Stagtawissenschaften zugelassen werden, sobald, wie geplant, in diesem Lehrfach bei der Oberlehrerprüfung die Lehrbefähigung werden kann.
Lehrerinnen ö.
können.
Die Vorbereitung zu solchen Ergänzungsprüfungen kann durch die Teilnahme an Lehrgängen, welche die Universitäten oder Provinzialschulkollegien einrichten sollen, erleichtert werden.
Außerdem wird solchen Seminarabiturienten, welche auf eine Tätigkeit im Lehrberuf an Volks⸗ oder höheren Schulen verzichlen wollen, durch Ablegung einer Ergänzungtzprüfung
——
—
——
die Möglichkeit zu jedem anderen Hochschul⸗ und Universitäts⸗
studium gegeben.
Diese Ergänzungsprüfung umfaßt, falls zu
dem erwählten Studium das Reifezeugnis eines Gymnasiums
z
nicht geprüft wurde, und falls Oberrealschulrelfe erreich werden soll, eine im Semigar⸗Ahgangtzexamen nicht geprüfte neuere Speache, Mathematik und Naturwissenschaften.
Bayern.
Im Geiselmordprozeß ist ges e ö Dem „Wolffschen Telegeaphenhüro“
1
Sach fen.
Gestern fand in * g unter dem Vorsitz des Reichs⸗ verkehrsminislers Dr. Bell eine Besprechung mit sämt⸗ lichen Ministern der deutschen Eisenbahn— verwaltungen über die Ueberführung der Staats— hahnen auf das Reich statt. Wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ mitteilt, wurde hierbei hinsichtlich aller zur Erörterung gestellter Fragen ein Einverständnis erzielt.
Oesterreich.
Gestern fand beim Staatskanzler Dr. Renner in seiner Eigenschaft als Staats sekretär des Aeußern zum ersten Male ein Empfang der diplomatischen und militärischen Nissionen in Wien statt. Der „Deutsch⸗österreichischen Staatstorrespondenz“ zufolge waren u. a erschienen der deutsche Geschäftsträger Prinz Stolberg, der bayer ische Geschäftstrãger Baron Hoffmann, der sächsische Geschäftsträger Dr. Bendorf. Der Staatskanzler wies gegenüber den Vertretern der alliierten und assoziierten Mächte darauf hin, daß nach der Geleitnote zum Friedensvertrag die freundschaftlichen Beziehungen zur Republik schon vom Tage der Unterzeichnung des Friedens in St. Germain wiederhergestellt werden könnten, und daß die Republit in ber allernächsten Zeit an jede einzelne der Mächte eine Note mit dem Ersuchen richten werde, den ge⸗ ordneten diplomatischen Verkehr mit der Republik ma zunehmen. Die Vertreter der Ententemächte erklärten, daß na ihrer Auffassung kein Hindernis dagegen obwalte, und die meisten Vertreter waren in der Lage mitzuteilen, daß der von ihnen vertretene Stgat in Wien eine Gesandtschaft zu errichten beabsichtigt habe. Sie bewiesen die lebhafteste Teil⸗ nahme ö. der gegenwärtigen Lage und der Zukunft Deutsch⸗ Desterreichs. Vereinigten Staaten und Italiens teilten mit, daß sie wegen der eingetretenen Kohlenkrise in Wien nach Paris berichten würden. Mit dem deutschen Geschäftsiräger, Prinzen Stolberg, besprach der Staatskanzler gleichfalls die Kohlen⸗ lage in Wien und dle bevorstehenden parlamentarischen
Arbeiten. Das Gespräch mit den Vertretern der] nicht genus
Die Vertreter Englands, Frankreichs, der
erstrebt wird, die Fächer: Latein und Griechisch, falls Real⸗ gymngsialbildung in Frage kommt, Latein, Mathemattk und
/
2
— ——
—
—
— — — — —
gKarabinieri erworben littalienisch
Ferner sind zur Ablegung des Staatsexamens für das d') höhere Lehramt und zur Doltorprüfung alle Lehrer und geschi die außer dem Zeugnig über die sungsprüfung noch ein bestandenes Ergänzungs⸗ examen in einem ober zwei Hauptfächern, deren Beherrschung für das gewählte Studium notwendig erscheint, nachweisen
6 cw rr n des „Dante
sei. Trotz alledem we der aller Länder Obdach gewähren, wenn die Völker seine Mauern treu
den Hafen von Fiume verlassen und ihre Geschütze auf die Stadt gerichtet. län di Ultimatum gestellt wird, Fiume binnen 24 Stunden zu verlassen, andernfalls init allen Mllteln gegen die Meuterer eingeschritten Dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge erklärte db'Annunzio in einer Kundgebung an die italienische Presse, daß die von ber „Agenzia Stefani“ verbreiteten Nachrichten falsch seien. Er gibt zu, daß Fiume iatsächlich blockiert sei, setzte aber hinzu, daß sämtliche Truppen der Besatzungs⸗ zone trotz aller Regierungsbefehle auf seiner Seite stehen. Die Brigade Regina sei gegen die Kroaten aufgestellt, die : hielten Sulage hesetzt. Nach weiteren Nach⸗ richten haben sich trotz aller C fehle her Regierung vier s Kriegsschiffe, die Fiumer Verfügung gestellt. Auch ein 1 Dienst getreten. U iff „Dante Alighieri“ den benachbarten Gewässern.
w
Ilugzeug⸗
— ——
redung mit h'Ann bei ber dieser ihm mit Festnahme Rvak M„ ] wi 29 a⸗ 1359 * r 5 3
droht Mily mit einem englischen Torpedoboot unverrichteter Sa seinen Panzerkreuzer zurück, der von
Sturmtruppen bewacht wird.
Großbritannien und Irland. Der Prerierminister Lloyd George führte in seiner
Mane Gif - n *8rM A 131 19 8 FF nFrftagFAan groß Rede auf dem Internationalen Gewerkschaftskongreß
den Ministern des Aenßern
in London laut Bericht des Preßbüros Radio aus:
Dle großen Rüstungen müßten verschwinden, und zwar nicht nur in Deutschland; sonst würde das Opfer all der T sein. Er erwarte, daß jede Verschwendung aufhören werde und daß das Mißherständnis zwischen Irland und dem Rechte des Vereinigten König das sich so sehr in die Länge gezogen habe, verschwinden werde. Aus den Opfern des Krieges sei ein neuer Gelst auf—
(
4 ner bacher Korrespondenzbüros hus Bucoari haben nach einer Besprechung der alllierten
Man erwarte, daß den Aufständischen ein
von 1906 bis 1915 gemacht habe. Flagge hißten,
Um das meuternde abzufangen, kreuzt eine kleine ; . Wegen Herausgabe hatte Vizeasmiral Milo eine Unter⸗
gewissen Druck zur Durchführung gebracht. Das stimme nicht. Dle Ausführung stoße natürlich auf Schwie igkeiten, aber die Mehrheit der französischen Industrien habe den Achtstundentag sofort eingeführt. Er habe die Produktion nur da vermindert, wo die maschinelle Ein⸗ richtung nicht den Notwendigkeiten der betreffenden Industrie ent- spreche. Aber er habe ja immer empfohlen, man solle die Ein—⸗ richtungen vervollkommnen. Man sage, in Deutschland arbeite
Nach Colliard ergriff der Kolonialminister Simon das Wort und führte aus:
Die Alliierten hätten bei der Verjagung der Deutschen aus ihren Kolonien gegenüber der mißhandelten Bevölkerung ihr Pflicht als Be⸗ schützer erfüllt. Er brauche nicht die deutschen Methoden in den Kolonien hervorzuheben. Es genüge, die Methoden anzusehen, die die Deutschen n den besetzten Gebieten angewandt hätten; denn es seien dieselben. () Der Minister sagte weiter, daß die großen Landstriche von Togo und Kamerun, die Frankreich erhalte, für Dahome und den Kongo von großem Wert seien. Der Minister machte ferner Ausführungen über die Geschichte der Marokkofrage und die Schwierigkeiten, die Deutschland Das friedliebende Frankreich habe die Frage von Algeciras vor das Haager Schiedsgericht gehracht, sein gutes Recht habe es den Prozeß gewinnen lassen. Die Ab— kommen zwischen Frankreich und England würden in voller Eintracht eingehalten. Frankreich und seine Kolonien müßten sich heute als einiges Frankreich fühlen. Frankreich müßte den Kolonien größere Autonomie gewähren.
— Die Untersuchungskommission des Obersten Gerichisz⸗
hofes hat Dienstag mit 7 gegen 2 Stimmen beschlossen, daß
— *
I
jusende umsonst
——
erstanden, ein Geist, der zu dem Lande der Verheißungen führen
werde, von dem viele geträumt haben und das jetzt in erreich⸗ bare Nähe gerückt sei. den Trophäen seiner Siege in einem Lehnstuhl sitzen zu sehen. Bezüglich des Völkerbundes sagte der Premierminister: „Ich weiß, daß hier, in Frankreich und Amerika, viel kritisiert wird. Es wurde aber niemals von menschlicher Hand ein anderer
oder Entwurf unterbreitet. Niemals hat sich ein anderer Mensch daß der Gntwurf mangelhaft sei ihn gemacht
gefunden, der kam und sagte, und daß er viel besser geworden wäre, wenn er hätte. Man müsse bedenken, daß der Völkerbund ein Kompromiß s werbe sein Gebäude den
beschützen. Vas ist es, was wir brauchen. Alles hängt davon ab, daß im Völkerbund nicht mehr Intrigen und Mißtrauen gesäet
Vorschlag
Er wünsche Großbritannien nicht auf
ö . 1
.
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Unterdrückten
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.
werden, daß er nicht dazu ausgenützt wird, daß eine Nation Vorteile
über die andere erringe, sondern daß unter den Völkern der Welt eln Gelst wirklicher Kameradschaft herrsche. Wenn dieses der Fall sei, so werde er eine der größten Einrichtungen sein, die jemals von Menschenhand geschaffen wurden.
— Blättermeldungen zufolge wurde auf dem setzt in London tagenden Internationalen Bruderschaftskongreß in verschledenen Reden auch die Notwendigkeit der Wiederher⸗ stellung der internationglen intellektuellen Beziehungen betont
und darauf gedrungen, Deutschland bei seiner Wiederherstellung
behilflich zu sein.
Frankreich. x
Der Oberste Rat der Allierten, der nach Journal des Débats“ jetzt in eine diplomatische Konferenz umgewandelt worden ist, hat in selner gestrigen Sitzung den bul garischen Friedensvertrag endgültig angenommen, der heute vor⸗ mittag der bulgarischen Friedentdelegation am Quai d' Orsay überreicht werden soll. Nach dem „Temps“ ist bestimmt worden, daß Thrazien Grlechenland zufällt, und daß Bulgarien reien Zugang zum Aegäischen Meer erhält, und zwar unter fan sestzustellenden Bedingungen.
— In der vorgestrigen Sitzung der Kammer erläuterte her Arbeitsminister Colliard das dreizehnte Kapitel des Friehensvertrages, das der interngtionglen Regelung der Arbeit ,, ist. Er sagte dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ ufolge: ; uf Shi fünf industrlellen Großmächte hatten die Aufgabe, das
internationale Arbeits st at nut auszuarbeiten. Wir konnten aber keine Gesetze für die anderen Staaten machen und deshalb werden wir uns mit den anderen Ländern demnächst in Washington verelnigen. Wir haben Dentschland hierzu eingeladen, au
Desterreich wird in Washington vertreten fein. Die internationale Kommission hat sch le r ich! die Möglichkeit, die bereits getroffenen Bestimmungen, abzuändern, aber das, was er⸗ reicht ist, bedeutet doch immerhin schon einen sozialen Fort⸗ schritt. ausgearbeitet worden mit
Diese Bestimmungen sind den Vertretern der . Vereinigungen Arbeitnehmer und Gewerkschaften. ; die Aufgabe, den sozialen e,, zu machen von der Konkurrenz sozial rückständiger Nationen. m eine , Be⸗
der Arbeitgeber,
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Sie haben vor allen Dingen
Caillaux. dem Ohersten Gerichtshof überwiesen wird, und zwar wegen Vergehens gegen die äußere Sicherheit des
Staates und wegen Einverständnisses mit dem Feind.
Lettland.
Am 14. September fanden im Schloß Toompea in Est—⸗ land Verhandlungen zwischen dem Ministerpräsidenten und Sstlands, Lettlands und Litauens statt, die der Stellung der Streitkräfte der drei Staaten unter einheitlichen Befehl und der Friedensfrage
galien. Finnland.
Dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge ist das Friedensangebot der russischen Sowjetregierung an
Finnland radiotelegraphisch bereits am 11. September ein⸗
gegangen. Tschitscherin jagt darin, daß die Feindseligkeiten
gegen das RNäterußland finnischerseitßz herausgefordert worden
seien. Er hiete eine ehrliche Verstänbigung an. Infolgedessen habe der finnische Ministerpräsident und der Minister des Aeußern bereits an der Konferenz der baltischen Minister in Toompea teilgenommen.
Amerika.
Nach einem Telegramm des „Petit Journal“ aus New York erklärte der Staatssekretär Lausing, daß er gegen das amerikanische Mandat über Armenien und Konstantinopel sei. Nach seiner Ansicht muüsse Kon⸗ stantinopel von einer lokalen Regierung verwaltet werden,
deren hauptsächlichste Mitglieder oder deren Mitglieder über⸗
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rührung jwischen den einzelnen Völkern aufrechtzuerhalten, ist ein
internationales Büro vorgesehen worden, und außerdem soll internationaler Gerichtshof eingesetzt werden. Es muß allerdings zugegeben werden, daß es sich bis jetzt bei den Entscheidungen der Konferen; nur um Wünsche, handelt, daß es also Auf⸗ gabe der Konferenz in Washington ist, darüber hinaus⸗
zugehen. Was den Achtstundentag anbetrifft, so erklärte Colllard, daß man behauptet habe, die e sei in Frankreich erörtert worden, und man ihn unter einem
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haupt von einem internationalen Ausschuß ernannt würden.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Aeltesten⸗Ausschuß der Preußischen Landes⸗ versammlung hielt, wie, W. T B.“ berichtet, am Donnerstag vor Beginn der Vollsitzung eine ,,. ab. Die Staats⸗ regierung hat der Landesversammlung das Gebäude des früheren Herrenhauses zur Verfügung gestellt. Das Wohlfahrts— ministerium bleibt allerdings vorläufig noch als Mleter der Landesversammlung darin. Die übrigbleibenden Räume sollen in der Hauptsache zu Arbeitszimmern . die Abgeordneten benutzt werden. Im Laufe der Zeit sind die Räume der Landes⸗ versammlung (Abgeordnetenhaus) so eng geworden, daß alle im Herrenhause verfügbaren Räume als erfreulicher Zuwachs gelten können. — Was den Arbeilsplan anlangt, so soll zunächst die Beratung des Staatshaushaltsplans fortgeführt werden. Am Sonnabend und Montag aber sollen die Sitzungen ausfallen. Die Beratung der ö soll am Mittwoch oder Donnerstag begonnen werden. Sie mußte so lange hinaus⸗ geschoben werden, weil die Vorverhandlungen der Staats⸗ regierung mit der Reichsregierung noch nicht völlig abgeschlossen sind, und der Finanzminister Dr. Südekum am Montag und Dienstag an einer Konferenz der einzelstaanlichen Finanzminister in Bamberg teilnehmen muß.
Statistik und Volkswirtschaft.
Arbeitzstreitigkeiten.
. Zur Ausstandshewegung in der Berliner Metall industrie teilen hiesige Blätter mit, daß gestern in einer Reihe von Betrieben Teilausstände ausgebrochen sind. Der Metall⸗ arbeiter verband versucht Einzelverträge zwischen den Arbeitern jeder Firma und den Betriebsleltungen abzus i. Welche Folgen diese ö nach sich ziehen werden, ist im Augenblick nicht zu übersehen.
Aus Elberfeld wird dem W. T. B. gemeldet, daß gestern nach hn , , ,,. zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern unter dem Vorsitz des Reichskommissars ering der Ausstand im Wuppertaler Buchdruckgewerbe, der vierzehn Tage andauerte, b f elegt worden ist. Den Gehilfen wurde u. a. anstatt der tarkflich e n 10 ½ und der von ihnen geforderten 25 66 Wochenzulage eine solche von 21 4 bewilligt. Heute sollte die Arbeit in allen Betrieben wiederaufgenommen werden.
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