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pre chend. Man kann nur hoffen und wünschen, daß die Kohlen⸗ forderung zunimmt. Es ist doch absolut wichtiger, die lebenswichtige Industꝛie zu erbalten und dadurch unfere Arbeiter in den Stand zu (ie, ihr tägliches Brot zu verdienen, als in den Großstädten ein n nach dem anderen offen zu halten und dadurch eine ungeheure Höenge Licht zu verbrennen. Ich glaube, die Steigerung der Probuttion und undererseits auch eine Steigerung unserer lebenswichtigen In⸗ dust cie, unserer Leinenindustrie, sollte an erster Stelle stehen.
Abg. Ludwig (u. Soz.): Über das Programm der Deutsch⸗ nationalen denkt die Linke eiwas anders. Se zur Rechten) denten immer au die schrankenlose Ausbeutung, die Sie am liebsten fort⸗ setzen möchten bis in alle Ewigkeit. Bei uns denkt aber niemand daran. Von den verschiedensten Seiten sind Vorschläge gemacht worden, den Bergarbeitern zu helsen, um die Produktion zu heben.
Aber auf welche Weise hilst man ihnen? Wie steht es z. B. mit.«
dem Urlaub der Beigarbeiter? Jetzt endlich ist es gelungen, den Urlaub für diese endgültig einzuführen. Es wird auch so viel ge— geogt über Mangel an Cisenbahnwagen,. Aber wenn selbst kommunale Verwaltungen Eisenbahnwagen für ihre Zwecke zur Verfügung ge— stellt erha ren, dann scheint der Mangel eigentlich doch nicht so groß jlolsff Allen . bekannt. was sür ein Raubbau. mit Menschen und
3 en Petrie en worden ist. Die Arheitsleistung der Berg⸗ arbeiter wäre eine viel größere, wenn nicht die jetzigen Zustände herrschten. Was „den Sechsstundenschichtdienst der Bergarbeiter anbetrifft, so sind sich diese selbst darüber klar, daß er niemals kommen wird. Nach meiner Auffassung muß unbedingt, um eine höhere Arbeitsleistung zu erzielen, eine höhere Entlohnung— eine hessere Arbeitszeit und eine Verbessetung der Wohnungeverhält— mille eintreten.
Abg. Steinbrink (Soz.): Die Antwort des Herrn Kohlen— kommissars hat uns nicht befriedigt. Es muß alles aufgeboten werden, um unsere Röstanstalten zu erhalten und ein Zugrundegehen derselben zu verhindern. Was irgend an Kohlen aufzubringen ist, muß unbe— dingt den Röstanstalten in erster Linie zugeführt werden. Die Er— haltung des Flachsbaues und seiner Röstanstalten ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Die Regierung sollte nach meiner Ansicht mit lem Militärfisküs in nähere Verbindung treten, um die Schieß- und Flugplätze zu einem geringen Preise oder gar umsonst der Flachsindstrie zur. Verfügung zu stellen. Wir schen dies als durchaus un— erläßlich an. Ich meine, daß die Regierung da energisch ein greifen und dem Militärfiskus einmal iar machen muß, um was es sich bei dieser Sache handelt. Hinsichtlich der Kohlen lieferung im allgemeinen steht auch fest, daß die Förderungs⸗ ziffer sich allmählich in der letzten Zeit gehoben hat. Man muß die Erwartung aussprechen ünd es muß möglich sein, noch mehr Kohlen zu beschaffen, als bisher. Auch die Tuch- und Woll— industrie sind durch die schlechte Kohlenbelieferung in Mitleidenschaft gezogen. Wir sind ja gewohnt, von der rechten Seste des Hauses immer zu hören, es müsse unbedingt für Zuzug an Bergarbeitern geshigt werden. Da meine ich, sollten die Herren doch mal aus ihren
Dieihen für die nötigen Arbeitskräfte sorgen. Ich bin überzeugt, daß dann mehr Kohlen gesördert werden würden. .
Abg. Lang (Soz.): Wenn die Bergarbeiter heute ab und zu einma! feiern, dann tun sie es infolge ihres geschwächten Körpers. Die Kohle soll der Urquell sein. Die Ursachen, die in der Kohlen, lrage liegen, sind nicht national, sondern international. Ich möchte dann hier noch Jeststellen, daß die Lagerbestände an Kohlen im Juli 8 bis ho9 909 Tonnen betragen haben. Im Frieden betrugen sie 2 bis 3 Millionen Tonnen. Im 'ersten Suartal des Jahres 1914 hatten wir eine Arbeiterz:hl von ungefähr 110 000 und davon 43 000 Deuer. Im zweiten Quartal 1919 eine viel größere Arbeiterzahl und . Heuer weniger. In früheren Zeiten befanden sich unter den 3 arbeitern in erster Linie Ausländer, und zwar Polen, Slowaken usw. Während des Krieges hatte dafür Ersatz geschafft werden müssen. Infolge der schmutzigen Kasernen und der schlechten Wohnungs— verhältnisse, unter denen deutsche Arbeiter nicht leben können, ist die Produktion an Kohlen zurückgegangen. Die Vergangenheit trägt die Schuld daran, daß wir jetzt unter dem Kohlenmangel leiden müssen. Die Kohlenfrage ist eine internationale Frage. Es ist notwendig, daß die Lage der Bergarbeiter nach Möglichkeit berücksichtigt und den Wünschen der Arbeiter in jeder Hinsicht Rechnung getragen wird.
Abg. Bru st (Itr. : Mehrere Redner haben den Bergarbeitern gewissermaßen ins Gewissen geredet und von ihnen ver angt, fie möchten die Notlage der Leineninduftrie berücksichtigen und die Volksnot nicht unnötig steigern. Pa ich den Bergarbeitern sehr nahe stebe, kann ich nur sagen, daß sie' sede Rücksicht auf die anderen Industrien walten laffen und daß es nicht an ihnen liegt, wenn dort Uebelstände fortdauern. Der Krieg mit sesnen ver heerenden Folgewirkungen hatte aber die Kräfte der Bergleute nahezu aufßerieben und erschöpft. Damit war eine große Pro— duktionsperminderung gegeben. In der ersten Zeit nach dem Kriege ist die Bergarbeiterschaft' plelfach durch Terroristen an der Arbeit verhindert worden:; diese Zeit ist aber vorbei und jetzt ist die Förde— rung von 1917 schon wieder erreicht. Wenn nicht noch mehr ge fördert wird, so liegt das auch daran, daß die erferderlichen umfang⸗ reichen Vorrichtungsarbeiten noch immer auf sich warten lassen. Es kann aber die Arbeitsfreudigleit der Bergleute nicht erhöhen, wenn ihnen immer wieder Arbeitsunlust vorgeworfen wird.
. Damit ist dieser Gegenstand erledigt. Das Haus nimmt die Besprechung des Haushalts des Finanzministeriums und der allgemeinen Finanzverw altung wieder auf.
Abg. Cu now (Soz.): Der Abg. Hergt hat eine große Wahl— agitationgrede gehalten. Sein Wahsprögramm enthält auch demo⸗ kratijche Forderungen. Ich kann aber nicht recht daran glauben, daß er umgelernt hat, denn dieses ganze Programm ist doch nur auf Stimmungsmache berechnet. Herr Hergt spielt die Rolle eines politischen Rattenfängers von Hameln. Noch im letzten Kriegssahre haben die Konserbativen hier im Abgeordnetenhause das
allgemeine Wahlrecht verworfen; da lag ihnen nichts an der Mißstimmung des Volkes, wenn sie nur ihre, Herrschaft aufrechterhielten. Die DNeutschnationalen wollen jetzt lediglich
bei der Entente ihre Visitenkarte abgeben, sie wollen die Entente darauf hinweisen, daß, wenn sie in der Regierung sitzen, die Entente viel bessere Geschäfte machen könnte.“ Die Neichsschuld beträgt bereits 200 Milliarden, und das ohne Rück— sicht auf unsere Verpflichtungen aus dem Friedensdertrag. Die Verzinsung allein erfordert zehn Milliarden. Der vorläufige Bedarf im Reiche beziffert sich auf 1716 Milliarden im Jahre, wovon bis jetzt durch Bewilligungen bon Steuern usw. eist 7e Milliarden gedeckt sind. Die anderen zehn Milliarden sollen durch Vermögensahgaben, Umsatzsteuern, Reichseinkommsteuer herein— ebracht werden. Die weiteren Milliardenopfer, namentlich aus dem riedene vertrage, werden die Schaffung neuer großer Monopole un—= vermeidlich machen. Die Vermögensabgabe muß möglichst start ge⸗ staltet werden, um eine fühlbare Erleichterung der Schundenlast e , sie würde in dieser Gestalt aber auch einer wirk— samen Soziglisierung in praktischer Weise vorgreifen. Der Finanz—⸗ bedarf der Gliedstaaten beläuit sich auf ungesähr 6is, Milliarden. Auch aus diesem Grunde ist die einheitliche Ordnung des Finanz- und Steuerwesens für das Reich durchaus erwünscht und zu begrüßen. Wir gelangen dadurch auch fozusagen von unten herauf weiter zum Einheitsstaat, der alles umschließt, was deutsch redet, denkt und fühlt. Die Hauptsache für uns ist jetzt die Erweckung der Arbeitslust und des Arbeitseifers. In derselben Richtung eh unser Antrag, im Eisenbahnbetriebe wieder das Akkord und Prämiensystem einzuführen. Wir hoffen trotz alledem, daß es Deutschland wie nach 1648 und nach den napoleonischen Kriegen auch jetzt gelingen wird, die Wirt- schaftsmisäre zu überwinden. . Abg. Schmedding (Zentr): Dem Lobe des Finanzministers für sein Beamtenperfonal schließen wir uns durchaus an. Der Stand unserer Konsols an der Börse ist jetzt für die 4prozentigen 72, für die 31a prozentigen 62, für die Zprozentigen 62. Wer zu pari
alle Hebel in Bewegung zu setzen. Va sollse Preußen, wenn es nicht andeis geht, nach dem Muster der im Reiche ge⸗ bildeten Kriegsanleiheaktiengesellschaft eine Gesellschaft bilden, die sich diese Hebung zum Ziele setzt. Wenn gestern Herr v. Kries auch seinerseits empfohlen hat, bei der nächsten Besoldungsregelung den Familienstand der Beamten zu berücksichtigen, es ist das nicht elwa eine neue Forderung der Konservativen, sondern eine alte Forderung des Zentrums, die es schon 1904 vertreten hat. In diesem Falle hat das Zentrum schließlich ebenso recht behalten, wie im Punkte der Ostmarkenzulage, deren Aufhebung wir als Beschluß des Haushaltsausschusses mit besonderer Freude begrüßt haben.
Abg. Höfler (Dem.): Der Unabhängige Leid hat einen Be— weis der Beamtenfreundlichkeit feiner Fraktion dadurch gegeben, daß er sich gegen die Lebenslänglichkeit der Beamtenstellung aussprach. Er hat es ganz allgemein abgelehnt, für die Beamten in der Lebens— länglichkeit ein Vorrecht gegenüber den Arbeitern zu statuieren. (Zurufe b. d. U. Soz.) Wir verlangen eben als Beamte ein Vor— recht gegenüber den Arbeitern (hört! hört! und große Unruhe b. D. U. Soz.): Der Staat kann überhaupt nicht eher wieder höochkommen, als bis er wieder auf ein unparteiisches, von allen Parteistreitigkeiten losgelöstes Berufsbeamtentum zurück— greift. Von deuischnationaler Seite ist den Beamten nahe gelegt worden, den Eid auf die neue Reichsverfassung mit Vorbehalt zu leisten. Ich bin erstaunt, daß die Rechte dami der äußersten, Linken neues Material gegen die Religion gibt. Was hätten die Konservativen im früheren Landtage gesagt, und was hätte die Wilhelminische Regierung mit Beamten gemacht, wenn diese ihren Amtseid nur mit Vorbehalt leisten zu wollen erklärt hätten? Herr Hergt tritt jetzt jehr beamtenfreundlich auf, aber die Konservativen haben tatsächlich den Beamten politische Frei⸗ heiten gar nicht gewährt. (Stürmischer Widerspruch rechts.) Christus hat ein solches Verfahren als pharisäisch bezeichnet. Auch sind die Beamten nicht für eine einzelne Partei, fondern für das Publikum da. An Worten haben die Konserbatiwen ja für die Beamten nie gespart, aber wenn es Taten galt, haben sie ver⸗ sagt. (Fortdauernder lebhafter Widerspruch rechts. Meine Partei hat ihr Bestes für die Beamtenschaft gegeben; Sie (nach rechts wollen jetzt nur agitieren, denn nicht zum wenigsten ist die jetzige Unruhe in der Beamtenschaft auf die von Ihnen sanklio⸗ nierten Hungergehälter zurückzuführen. Es muß endlich mit der Schaffung eines neuen Beamtenrechts ernst gemacht werden. Die Ausbeutung der Supernumerare ist der neuen Zeit unwürdig; wir verlangen Bezahlung und möglichst kurze Bemessung der Diätar— it. Beamtenausschüsse müssen überall bestellt und ihnen ein Mitbestimmungsrecht in allen personellen Fragen und ein Mit— wirkungsrecht bei Anstellungen und Beförderungen eingeräumt werden. Rückständige Geheimräte sollte ein Minister nach einigem guten Willen doch entfernen können. Das Diszmplinargesetz ist schleunigst abzuändern, seine schlimmsten Auswüchse muß 'schon vorher eine Notverordnung beseitigen. Für die zügellose Freiheit, die sich heute in eine ständige Kritik der Arbett und der Vorgesetzten aus⸗ wächst, bedanken sich die Beamten. Dringend notwendig ist aber ihre finanzielle Besserstellung. Mit dem System der Teuerungézulagen sollte endlich Schluß gemacht und die Besoldung einheitlich neu geregelt werden. Diß Teuerungszulagen stellen cine Schraube ohne Ende dar. Auch im Finanzministerium selbst ist bei der Behandlung von Beamten und von Beamtenfragen nicht alles wie es sein sollte. Gegen die Runfleißigen“ Hilfsarbeiter ist ein Ton angeschlagen worden, den sich die Regierung Arbeitern gegenüber sicherlich nicht zu eigen gemacht hätte. Ich ersuche die Regierung, sich der Steuersupernümerare an— zunehmen und die Wartezeit auf ihre Anstellung abzutürzen. Ebenso muß unter allen Umständen auch den Kriegsteilnehmern die Ab— legung der Setretäirprüfung erleichtert werden.
Abg. Meyer-Herford: Ueber den Wandel in der Anschauung Dr. Friedbergs, der sich seit dem 9. November vollzogen hat, sind wir aufs höchste erstaunt. Wir wollen aber nicht gegen einen ehe— maligen uns Nahestehenden ein grobes Geschütz auffahren. Die sittliche Bedeutung des Beamteneides ist durchaus feststehend. Wir sordern aber, daß den Beamten die Freiheit ihrer politischen Ueber⸗ zeugung gewährt wird und auch erhalten bleibt. Von der Regierung selbst ist ja auch darauf hingewiesen worden, daß man un⸗ möglich einen sofortigen Gesinnungswechsel von den Beamten
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Die im Rheinisch-⸗westfältschen Kohlensyndikat vereinigten Zechen verzeichneten in August einen leichten Rückgang der Förderung um CO,, auf 6,6 Mill. Tonnen, was freilich vorwiegend darauf zurückzuführen ist, daß der August einen Arbeitstag weniger batte als der Juli. In ganzen genommen, wurden im August im Ruhrgebiet und in Oherschlesien über 1 Mill. Tonnen Stein kohlen weniger gefördert als im Vormonat. Ist die aubeitstägliche Förde⸗ rung neuerdings auch gestiegen, so liegt doch die Versorgung aller Verbraucher noch immer sehr im argen. Die Eisenbahnen, Gat⸗ anstalten, Clektrizitäts werke und sonstigen industriellen Betriebe, die um diese Zeit gewöhnlich den größten Teil ihres Winterbedarfs an Kohlen eingedeckt hatten, sind zumeist nur für wenige Tage und besten⸗ falls Wochen mit Kohlen versehen.
Kohlen,, Rohstoff- und Strommangel haben weitere Betrieb s⸗ einschränkungen und Stillegungen ganzer Abieilungen
nd Werle verursacht. Größere Entlaffungen von Arbeitern ließen sich nicht immer vermeiden, wenn auch pielfach, trotz des Stillstands der Werke, die Arbeiter vorerst in Stellung blieben und die Arbeits⸗ losigkeit infolgedessen geringer erscheint, als sie tatsächlich itt.
Neben dem Rückgang der Kohlensörderung weist auch die sonstige Produktionsstatistik Minderbeträge gegen den Vormonat auf. Nach den Schätzungen des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahlindustrieller ist die Roheisenerzendung um 6849 t auf 568 785 t, die Stahlerzeugung um 56648 t auf 739 683 * und die Wal jwerkserzeugung um 16837 t auf 605 179 t gefallen. Der Ver— sand des Roheissenvperbandes betrug im August schätzungsweise 124451 t gegen 140312 t im Vormonat. Der Rückgang wird auf eine teilweise starke Verminderung der Wagengestellung zurückgesührt. Im Gegensatz hierzu weist der Versand des Siablwerke verbandes in A-⸗Produkten eine leichte Steigerung um 1511 auf 137 312 t auf.
Nach den Feststellungen von 34 Fachverbänden, die für 4264 179 Mitglieder berichteten, hetrug die Aibeitslosenzabl im August 130 215 oder 31 89. Im Vormonat hatten 31 Fachverbände unser ihren Mitgliedern ebenfalls eine Arbeitslosigkeit von 31 vy festgeste lt. Die Arbeitelosfigkeit hat sich pemnach im allgemeinen nicht erhöht. Bei der Verteilung auf die männlichen und weiblichen Mitglieder ergeben sich aber bemertenswerte Unterschiede. Bei den Männern ist die Arbettslosenziffer von 2s auf 256 vH gefallen, bei den Frauen weist sie dagegen eine Zunahme von 42 auf 4,5 v auf. Bei der Verteilung auf kie einzelnen Gewerbegruppen fällt die Zu= nahme der Arbeitelosenziffer be m Wehbstoffgewerbe von 7, im Vor- monat auf 56 vH auf. Die größte Aibeitslosenziffer ist noch wie vor im Bekleidungsgewerbe vorhanden, wo sie immer noch 172 vH gegen 19,1 v9 im Vormonat ausweist. Einen bemeikentzwerten Rück— gang der Arbeitslosigkeit von H. auf 23 vH weist dan Verkehrs⸗ gewerbe auf.
Ein etwas anderes Bild zeigt die Statistik der Arbeits- nachweise. Auf je 100 offene Steuen tamen insgesamt im August hei den Männern 1654 Aibeitsuchende gegen 151 im Vor— monat, bei den Frauen dagegen 136 gegen 140 im Vormonat. Die Zunahme der Arbeitsgesuche bei den Männern dürfte mit der Be— endigung der Ernteglbeiten und der Rückkehr der Kriegsgefangenen zusammenhängen. Bei den Frauen hat vermutlich die ersolgte oder erwartete Rückkehr der Kriegsgefangenen eine Abnahme der Arbeits- gesuche herbeigeführt. Bei den einzelnen Gewerbegrurpen tamen auf e 1060 offene Stellen im Spinnstoffgewerbe 6938 (im Vormonat 738) Arbeitsgesuche von Männern und 625 (i. V. 586) Arbeitsgesuche von Frauen, im Handel 5I9 (i V. 511) Arbeitsgesuche von Männern und 575 (i. V. 47) Atbeitsgesuche von Frauen, im Nahrungsmittel gewerbe 470 (i. V. 575) Arbensgesuche von Männern und 344 (i. V. 439) Arbeilsgesuche von Frauen, im 293 V
Metallgewerbe 293 (4. V 309) Arbeitégesuche von Männern und 264 (1. V. 288) Arbeitsgesuche von Frauen. Im scharfen Gegensatz zu diesem Ueberangebot von Arbeitskräften steht der Bergbau, wo auf 100 offene Stellen nur 32 (.. V. 28) Arbeitsgesuche von Männern und 56 (i. V. 75) Arbeits—⸗ gesuche von Frauen verzeichnet wurden.
Die Zahl der unterstützungsberechtigten Er⸗ werbslosen ist in 111 Städten, für die der Arbeitsmarkt⸗ anzeiger vergleichbare Angaben enthält, von 323911 (darunter 279 827 Männer und 94 084 Frauen) am 32. August auf 297727 (darunter 209 834 Männer und 57 893 Frauen) am 30. August ge⸗ sunken.
erwarten kann. Ich verlange absolut, daß die Tätigkeit der Herren, die bisher im Dienste des Staates tatig gewesen si d, anerkannt wird. Auf das alte Regime alle Schuld zu schieben, halte ich durchaus für verfehlt. Es haben auch früher einzelne Mängel bestanden, es bestehen aber auch jetzt welche. Die Rückverlegung des Oberpräsidiums nach Schleswig verlange ich aus zwingenden wirtschaftlichen Gründen. Auch trete für Besserstelloeang der Beamten ein und fuͤr Abkürzung der Supernumerarzeit fur Kriegsteilnehmer. Auch eine Erleichterung der Sekretärprüfung ist unbedingt erforderlich. Es muß außerdem eine ganje Anzahl nichtetatsmäßiger Stellen in etatsmäßige umgewandelt werden. Die Beamten selbst be— anspruchen absolut küne Vorrechte, aber völlige Gleichstellung mit allen anderen Schichten der Bevölkerung. Was die Be— soldungsreform betrifft, so muß diese nach unserer Auffassung so bald als möglich kommen. Auch ist eine Prüfung der Frage des Wohnungs- geldzuschusses unbedingt notwendig. Ebenso ist eine absolute Sicher— stellung in materieller Hinsicht für die Beamten unerläßlich. Die Teuerungszulagen werden mehr oder minder auch pensionspflichtig werden müssen. Zum Schluß ersuche ich um Annahme unserer ge— stellten Anträge.
Hierauf wird nach 5. Uhr die Fortsetzung auf Donnerstag 12 Uhr vertagt. Außerdem kleinere Vorlagen.
Ttatistik und Volkswirtfchaft.
Ueber die Lage des deutschen Arbeitsmarktes im Monat August 1919 berichtet das vom Statistischen Reichsamt herausgegebene „Reichts— arbeitsblatt' in seinem Septemberheft, wie folgt: Die Rückkehr der Kriegegefangenen hat im August begonnen. Die Heimat grüßt ihre Söhne, die Hartes für sie erduldet haben, und sorgt trotz der schwierigen Lage des Arbeinsmarkts nach Kräften für ihre Unterbringung. Wenn sie aus der barten Schule des zwangs⸗ weisen Dienstes für die Feem e den einsten Willen mitgebracht haben, freiwillig alle Kräfte für den Wiederausbau der Heimam anzuspannen, so wäre ein Schrist zur Gesundung der Arbeitsverhältnisse getan. Vorläufig herrscht noch in weiten Kreisen die Arbetts unku st. Sie äußert sich in der Berufzabkehr von anstrengender Arbeit, wie z. B. dem Bergbau, in dem häufigen Stellenwächsel, in den Be— strebungen zu einer weiteren Verkürzung der Arteitszeit ün Kohlen, Eisenerz, und Kalibergbau, in den geringen Arbeitsleistungen, die nur da, wo Akfordlöhne eingeführt wurden, eine bemerkenswerte Besserung aufweisen, und schließlich in den zahlreichen Streiks. Trotz der großen Kohlhennot Deutschlands, das noch unter den Folgen des Bergarbeiterstrelts im Ruhrgebiet vom Aprik diefes Jahses zu leiden hat und jetzt mit den Kohlenlieferungen an die Verbandsmächte beginnen joll streitten im Berichtemonat die Berg⸗ leute in Oberschlesien rund 14 Tage. Sie hatten zwar aus der Cin— führung des Achtstundentags größere Vorteile gezogen als die Berg— arbeiter der meisten anderen Steinkohlengebiete, fie hatten schließlich auch die 74,stündige Schicht einschließlich Ein- und Ausfnhrt erreicht; das hinderte sie aber nicht, in einen Streit einzutreten, der nach vor— läufiger Uebersicht gegen den Vormonat einen Ausfall von rund 8581 000 t Steinfohlen, 38 000 t Siahl und 21 000 . Walzwerks— erzeugnissen brachte, ganz zu schweigen von den erheblichen Lohn— ausfällen für die Belegschaft, den Betriebsstörnngen in den anderen
Nach den Nachweisangen von 4888 Krankenkassen betrug die Zahl der männlichen und weiblichen Pflichtmitglieder abzüglich der arbeits— anfähigen Kranken am 1, September inkgesamt 8 75tz g33, darunter 3 336 982 oder 38, vD weibliche Mitglieder. Die Zahl der männlichen Pflichtmitglieder abzüglich der Kranken hat sich gegen den RVormonat um 45 22 oder 6,3 vH und die Zahl der weiblichen Pflichtmitglieder um 3063 oder 0, vH eihöht. Setzt man die Zähl der Versicherungspflichtigen ab üglich der Kranken vom 1. Januar 9ig9 gleich 106, so stellt sich die Beschäftigtenziffer am 1. September d. J. auf 137, bei den Männern und 98, bei den Frauen, insgesamt also auf 119,9.
Gesundheitsmwesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ a aszregeln.
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Dem Gesundheitsamt ist der Ausbruch der Maul- un
ö J ; 3 z 6 an? C . por
Klauenseuche vom Vielhofe in München am 30. September 1919 gemeldet worden.
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Nr. 38 des ‚Zentralblatts für das Deutsche
Reich“, herausgegeben im Reichsministerium des Innern, vom 1. Oktober 1919, hat folgenden Inhalt: Zoll- und Steuerwesen: Bekanntmachung über Bezirtseinteilung und Sitze der Landes
inanzämter.
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Theater und Musfk.
Im Opernhause wird morgen, Freitag, „Salome“, mit den men Kemp, Hafgren-Waag und Birtensträm, den Herten Kraus,
Vam Zegler als Gast, Reinfeld, Henke, Lücke, Philippv, Sommer, Krasa, van de Sande und Bachmann besetzt, gegeben.
Dirigent ist der Kapellmeister Otto Urack. Aufat.g 3 Uhr. — Die am Sonnabend, den 11. d. M. statifinden de Erstaufführung von „Palestrina“ finder bei aufgehobenem Dauerbezug und zu nachstehenden Pretsen statt; Fremden loge Mitte 50, 50 4. Fremd n— loge Seite 45 90 M, Orchester loge 4) 50 4, J. Rangloge, Vorderpvlätze 4Y,90 Ss, J. Rangloge Hinterplätze 34,50 „, 1. Rang Balkon 1. Reihe 40, 50 M, J. Rang Balkon 2. Reihe 3250 MS, Parkett 1. bis 10. Neihe 40,50 MM,. Parkett von der 11. Reihe ab 36,50 M, II. Rang 150 M, 1II. Rang 10,590 ις, LV. Rang Sitzplatz 4,50 6, 1V. Rang Stehplatz 2,6 M. Den Dauerbeziehern bleibt ein Vorkaufs⸗ recht unter der Bedingung gewahrt, daß sie dieses an der Vormittage⸗ kasse des Opernhauses unter Vorlegung des Dauerbezugevertrages in der Zeit vom 4. bis 6. Oktober geltend machen und die Karten gegen Zahlung des vollen Eintrittspreises inschließlich der Vorverkaufsgebühr und 10 Pfennig Zuschlag für Wohlfahrtszwecke dort abheben.
Im Schauspielhause wird morgen ‚Coriolanꝰ mlt Theodor Becker in der Titelrolle aufgeführt. Ferner sind in den Hauptrollen die Damen Sussin, Neff, Schön und die Herren Mühl—⸗ höofer, Kraußneck, Leffler, Pohl und von Ledebur beschaäͤftigt. Spiel— leiter ist Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr.
Im Deutschen Theater sind die Proben zu Shake⸗ speares s Cymbelin? im Gange. Die Eistaufsührung wird voraussichtlich Ende der nächsten Woche statifinden.
Arnold Ebel führt in seinem J. Konzert mit dem Phil. harmonischen Orchester in der Singatademie Karl Kämpfs
symphonische Dichtung „Aus Gichendorffs jungen Tagen“
gekauft hat, erleidet jetzt beim Verkauf sehr schwere Verluste. Es liegt im allseitigen Interesse, z Kurse zu heben und dazu!
Gewerbezweigen und der dadurch verursachten Steigerung der Arbeits,
losigkeit. 1
zum ersten Male in Berlin auf.
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Zweite Beilage
chen Reichsanzeiger und
Oktober
Brenßischen Staatsanzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 2.
1919.
Statistik und Volkswirtschaft.
16 Im ersten Halbjahre 1919 Im ersten Halbjahre 1918 Mithin im ersten Halbjahre 1919 mehr (4), weniger (— Oberbergamtsbenirk . w ö . . . Beschaf ; Belriebene J äftig . — Beschafti X ö . . . jahr K Förderung Absatz . 354 Förderung Absatz J ö Förderung Absatz tigte erke ersonen ! en, ersonen ) erke 46 . ö . ö i S6. Personen) s j , 2 / Breblau / ö 27 S0 18 900 (03 5929 268 5886 907 583 016 3146 . 1è 4 3904611 4 512990 4 318 887 4 51374 2783 . ö I. 27 924 90 926 791 6725 26 575 95l2 567413 328414 1 349 398 0 n . 60 378 P 633m c 36441 Summe 2. 1816 48 1 826 794 6327 268 1 163 419 1150 4229 3216 4 1 4 6641 009 4 5626 4 676 365 R 5 ., halle 1. 206 10 0690 369 10 075 574 61 792 2035 13178 422 13166192 39718 — 2 — 3088 053 ö. 25, — 3090618 — 23,47 4 22074 J II. 21 11166 C3 11163 315 0 753 3d 5 Id Sol 5s] 13 gos hs 41323 — 26 30 66 . 4 737 63 6425 Summe 201 212655 395 21 239 887 66 273 203 27 069 973 27074244 10 523 — 2 — 5H 814583 — 21,5 — 5 834 357 — 21,55 4 25750 6 z Clausthal 1. 26 232 510 232 235 2243 24 213769 244137 1313 4 2 — 11289 — 46 — 11 90 — 43584 929 2. K 1 26 219 119 23163 2501 25 233 301 232 654 1365 4 1 — 14185 — 608 — 9501 — 4,684 1136 Summe 26 451 669 466 38 2372 25 477070 4765 791 1339 4 1 — 241 — 533 . 21 406 — 4494 1033 ann 9 52 59400866 5939312 18 932 53 6 600072 6601346 12267 — 1è — 6699865 — 1099 — S562 934 — 10593 4 6666 4 k 1. e 938 3738 5986 619 2272 81 6988 161 3989224 12314 4* 3 66 Ri il sl W Gr ößs Wit, . Summe 53 11928 46 1IIνG8337 20 02 52 13588 233 13 990570 12291 4 1— G1 659769 — 1221 . 1664639 — 12254 83311 Zusammen in Preußen . ö. 30 171545613 17 147124 S8 S96 306 230 600 170 20594691 86 4, , . = 31 8, = 165 = 344 36, = 16 r , gh ĩ 368 18297435 18 360 876 102251 305 21 688 536 21 657 343 o58 291 4 2 536i 637 ils — 336 i657? —= 15365 4 4 gs Summe ] 307 35 4651 946 35 4485 00 go 574] 306 42297 700 422920354 57 368 * 1— 6545754 — 1618 — 6 834 034 — I6, 18 * 83 205 ) Aueschließlich Gefangene. üebersicht über die Ergebnisse des Steinkohlenbergbaues in Preußen für das erste Halbjahr 1919, verglichen mit dem ersten Halbjahre 1918. r , , e, . —— e , e , ,. Im ersten Hälbjahre 1919 Im ersten Halbjahre 1918 Mithin im ersten Halbjahre 1919 mehr (P), weniger (— Viertel ⸗· — — 4 —— — K — Oberbergamtsbezirk . / B jahr Betriebene Beschäftigte Betriebene ⸗ Beschäftigte Betriebene ö * ⸗ oͤrderun Absa SFörderun lbsa oörderun Absa äfti Werke 5 g satz Personen!) Werke fordern, Abfaß Personen)) Werke 5 g as J,. . . t t t. t 1 t 15 ;. 7 ; ; ö Hr lan 1 9 6962 ogg 6 750 483 17963 79 1 730163 11355118 156 604 — — 4765973 — 4965 — 4691 635 — 40 5664 22 rt J L. 9 172165 484 7 225 347 186 149 2 11770 82 12 852 552 165 158 4 665 5158 — 3317 — 5 607 255 — 43764 35 33 Summe 29 14127 574 13975 830 182 839 79 23 bob 965 24 187 670 155 8891 — — 9373391 — 39839 — 102118460 — 42224 26 g58 Halle . J. l 1858 1885 38 ö 1289 1158 30 — 569 1 14. 14 . 727 4 62,84 8 ö 11. . 2534 2495 62 J 1070 13583 28 1464 186824 11575 * S535 7544 34 Summe 1 4392 14389 ö0 1 2359 2 hit 28 — J 2033 . S6, ls 4 1864 4 74094 X Clausthal J. s 123 456 123 168 3 308 5 168 827 1655 775 3115 35 371 — 2327 — 3365 so7 — 2434 183 . . 5 gh 80h 396951 3399 5 150 914 15119 3130 w— /.) 33 874 269 Summe 5 223 261 223 149 3364 5 306 741 309 974 3154 — — 86480 . 2797 — 86825 — 28 0144 23 m . 176 17185 571 17019026 378 322 171 24021 364 24034 377 341247 4 8 — 5 835 33 — 235,6 — 7915351 — 29,194 34075 . II. 177 12865 700 13 6865 959 369 178 171 23 91 661 24 8885 728 344 135 4 & = G 6 s e WI 80 l 33 = nn, . 6 616 Summe 177 30 051 271 30106 05 368 76 171 7 931 M SGG os 344 190 14 6 = 17 882 744 — 37331 — 18 817 090 — 38,46 4 24560 Bonn . 30 3669 419 35663 814 S3 215 30 4164593 42112656 70 457 — — 1495183 — 1139 — 542 442 — 12334 18781 J 61 360 329 411 33 2236 735 Sb 202 39 1156 329 2259 618 70 282 — — 37315 — 241 J G45 335 — 243 . 14 535 Summe 30 6916821 6 895 547 84 225 3 8 349 g 38480 874 70 375 — — h 433101 — 17,116 — 1585 327 — . 13 850 gusammen in Preußen . 291 27 942 385 27563 376 644 446 286 40076226 39 780 684 574 4593 4 8 12133 84 — 308 — 12197 308 — 30 38 4 69 983 16. 292 33 380 934 23 641 545 633 999 286 10 020776 42 145 455 572 730 4 6 A6 639 82 = 1158 IS 5ol gi — 43 50 44 6E 265 Su mne] 292 51 323 ig SI 20 9 S396 718 286] 80 697 002] 81904139 573 5 7 6 28 773 583 — 5 , = sss Fs , B T S,
) Ausschließlich Gefangene.
Arbeitsstreitigkeiten.
Zum Ausst and der Berliner Metallarbeiter wird durch . W. T. B.“ folgende amtliche Kundgebung mitgeteilt: 3 Donnerstag, den 2. Oktober, Vormittags 10 Uhr, sind vom eutschen Metallarbeiter-Verband dreißig Ver⸗
gekommen zu sein.
lam mlung en anberaumt, zu denen die, gewerkschaftlich In dieser Versammlung solllen die nach Berlin nt sandten organisierten Industriearbeiter Groß Verlins eingeladen worten Übgeordneten des Seemannsbundes üer die Ver—
handlungen mit
sind. Die Teilnahme an diesen Versammlungen würde in . .
dem geplanten Umfange den Generalstretk bedeuten. Eine solche Absicht spielt denn arch, wie aus der Tonart des Werbeartikels der „Fieiheit“ für diese Versammlung unschwer herauszulesen ist, zum minzesten bet den unabhängigen und kom munistischen Miiyeransialtern der Versginmlung eine Rolle. Es liegt überdies nahe, die dreißig kommunistischen Versammlungen, die am Dienstagabend unangemeldet stattfinden sollten (vgl. u. ‚Mannjgfaltiges“), mit den vom Metall ) arbeiterverband einberufenen in Verbindung zu bringen, zumal fest—= beute schon An musterungen stattfinden. zustellen ist, daß sehr slarke Kräfte an. Werke sind, um die Lohn, vier Handelsdampfer ausgefahren. bewegung der Metallarbeiter in das politische Fahr nasser zu Nach einer von W. T. B.“ euern. Ein Politijcher Generalstreik aber, der fogleich von Reuterschen Bürhß“ aus Tondon der Kommunistischen Partei (Spartakus bund) zur Vorbereitung ihrer gewaltsamen Umstürzbewegung ausgenutzt werden würde, brächte mit der Gefahr neuer Bürgerkämpfe und der Stockung der Lebentz—⸗ mittelversoraung der Städte dem deutschen Wirtschaftsleben und damit der gesamten Bevölkerung die tiefgehendsten Schädigungen und zöge unabsebbare Folgen nach sich. Vor einem Mißbrauch der ge⸗ werkschaftlichen Freiheit muß daher dringend gewarnt und an das Verantwortlichkeitẽgef ihl der beteiligten Arbeiterkreise appelliert werden. Daß jeder gewaltsame llebergriff und jede öffentliche Ruhe— törung im Interesse der friedlichen Mehrheit des Volkes mit allem Nachdruck verhindert werden muß, wird von allen einsichts vollen Elementen in den Arbeiterkreisen vollauf verstanden werden.
Die Werft arbeiter der Atlas-Werke und der Altiengesellschaft . Wefer“ in Bremen haben, wie W. T. B. meldet, die Annahme eines von dem Schlichtungsaus⸗ liche schuß gefällten Schiedsspruches abgelehnt. uch in Dam bung wie in den messten größeren Hafenstädten hat die Ab stimm ung auf den Werften uͤber den von dem Schlichtungsausschuß vorgeschlagenen. Schiedsfpruch eine Ab lehnung ergeben. Der Spruch enthielt u. 4. auch die Wieder— aufuahme der Atkordarbeit, die von dem Ausschuß af rotwendige Voraussetzung für das Wiederausblüten der Werften bezeichnet worden war. Von 10392 in Hamburg abgegebenen Stimmen waren 4974 für und 6318 gegen die Annahme den Schiedsspruches. — Wie
Vereinigten
handeln zu wollen.
*
gestein ausgegebenen amtlichen im Eisenbahndienst erzielt worden.
2
lich viele Freiwillige gemeldet.
Versammlung Transportarbeiterverband
stehende Abordnun g Lloyd George erklärte sich bereit, die Die Trank portarbeiterkonferenz solite ge
zu m
an der Vertreter der melsten Gewerischaftsorgani Ausstand betelligt sind, teilnahmen. Die Führer Thomas und Bromley, gaben eine Erklärun und verließen darauf die Versammlung. Die Her en e. beschloß, eine aus Arthur Henderson und jehn anderer
W. T. B. weiter aus Hamburg mitteilt, scheint der Aus stand der Fischdampferbesatzungen an einem Wendeynnkt an— Am Hainbuͤrger und Altonaer Fischmartt standen gestern große Scharen Arbeitsm illtger, die auf den Beschluß warteten, der in einer Versammlung des Seemannsbandes gefaßt werden sollte⸗
dem Demobilmachungt kommissar Fischdgmpferreeder er— klärten in einer am Dienstag abgehaltenen Versammlung, nur noch es mit den im Transportarbeiterperband organisierten Steleuten ver Die Altonaer Fischmarkthalle ist gestern morgen mit einer aus 60 Mann bestehenden Abteilung Reichs wehrtruppen belegt worden, die die Heuerstellen und auch den markt in Schutz nehmen sollen; aller Wahrscheinli Seit Dienstagabend sind
übermittelten Meldung des Aus st and der englischen Gisenbahn 3 einem von „Downing Street“
Bericht zufolge Besserungen Ein ge kleinere Sabotage⸗ fälle seien gemeldet worden, darunter ein Fall, wo während der Nacht rote Signallichter in grüne umgetauscht wurden.
einberufen war und sationen, die am
. Glücklicherweise sei dadurch kein Verlust an Menschenleben eingetreten. Die Lebensmittel— verteilung mache befriedigende Fortschritte. Es hätten sich außtrordent⸗ In einer um 5 Uhr Nachmittags von „Downing Street“ ausgegebenen , fordere die britische Negietung die Bevölkerung auf, die größte Sp
Ben brauch alle Lebensmiitel, insbesondere Misch, zu üben und den Petroleum, und Kohlenverbrauch im Interesse des wesens aufs äußerste linzuschränken. — Wie das , meldet, wurde gestern nachmittag in London eine nicht öffent. W. abgehalten, die von dem
i r, Gemein⸗
über ihre Sache ab
. 1 Arbeitersührern be⸗ zum Premierminister zu entsenden. Abordnung zu empfangen. stern abend wieder zu⸗
Besuches beim Premierminister entgegenzunehmen.
ausgesprochen, daß es sich um einen rein Bericht er⸗ Der Vollzugsausschuß des verbandes veröffentlicht ferner eine heißt, es sei
besckränkte Zeit, davon zurückzuhalten, die
tember: versucht, einen Güters plündern.
amburger Fisch⸗ keit nach werden
können, unterhalten. Au schläge verübt. In Wests
6 der North British häuser eingeworfen.
niedergelegt hat.
Streik für höhere Löhne und bessere Arbeitgbedi⸗
sammentresen, um den Bericht der Abordnung über das Ergebnis ihres
Die Transport⸗
arbeiter haben über die Verhandlungen der obengenannten Konferenz eine Erklärung veröffentlicht, die besagt: Nach Anhörung der Er tlärung der Vertreter der Eisenbahner wurde einstimmig die Ansickt gewerkschaftlichen gungen handelt. Transrportarbetter, 6. ine Eiklärung, in, der unmöglich, seine m,, auf un⸗
isenbahner
und das Gewerkschaftsrinzip durch eine energische Aktion zu unter stützen. — Telegraaf meldet aus London vom 29. Sep⸗ Anläßlich des Eisenbahnerstreik; wurde in Glas gow ; schuppen und einen Bahnhof zu Die Polizei vertrieb die Plünderer. Birmingham und Hendon bei London wird ein regelmã ßiger Luft dien st mit i g gen. die je vier Flug
Zwischen
äste aufnehmen o. wurden An⸗
ottland wurden die Fenster der Signal.
Eine von W. T. B.“ wiedergegebene Meldung der Times“ aus New York besagt, daß nur ein Fleiner Tei der Arbeiter der Bethlehem ⸗Stahlwerke die Arbeit Wan erwartet noch vor Ende dieser Woche das Mißlingen des Stahlarbeiterausstandes.
arsamkeit im
Bandel und Gewerbe. ressebũro Radio
nationalen
der Eisenbahner, in die Höhe. Gegen Ende der Woche wurde noch ungünstiger, anlaßt fah, die Annahme außer Brennstoffen, Leerraum, namentlich
von Gütern zu verweigern.
dieser Verhältnisse gezwungen, täglich erhebliche
X Ueher die Verkehrslage im Ruhrrevier berichtet T. B.“ unter dem 1. Oktober: Die Eisenbah lage hat in der letzten Woche eine weitere bedenkliche Verschlechte—= rung erfahren; im Werktagsdurchschnitt gingen die Gestellungsziffein auf fast 14 900 Wagen zurkck, die Feblziffern auf rund S390 Wagen
nverkehrz⸗
die Gestellung
so daß sich die Eisenbahnverwaltung ber⸗ in offenen Wagen, Da aber der Zulauf i
von Osten her, zurzeit ganz gering ist, wurde ein merklicher Erfolg hierdurch nicht erzielt. Die ö,, sind infolge engen der Förde⸗
* .
ö z . ĩ . = 2 ĩ ö ꝛ⸗ h Gern, nme, , . — z 1 * n. e. 2 w 8 . , . , ;
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