LB. R NTT an das Reichtzarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗ straße 33, zu richten. Berlin, den 10. Oktober 1919.
Der Reichsarbeitsminister. Schlicke.
Preußen.
Die Preußische Staatsregierung (Staatsministerium) hat in der Sitzung vom 2. d. M. beschlossen, die Landwirt⸗ schaftliche Akademie Bonn⸗Poppels dorf in eine landwirtschaftliche Hochschule mit Rektoratsverfassung und Promotiontzrecht umzuwandeln. .
Den Anhaltischen Kohlenwerken in Halle a, S. wird hlermit das Recht verliehen, die Parzellen Gemarkung
Möckerling im Kreise Querfurt Kartenblalt 1 Nr. 30, 31, 32,
33, 49/28, 50 / 8, Kartenblast 2 Nr. 21, 25. 39/18 41/25,
42,23. 43/23, 72/26, 73/26, 75/17 und Kartenblatt 4 Nr. 51,
236, soweit sie zum regelrechten Fortbetriebe des den Kohlen⸗ werken gehörigen Braunkohlenbergwerks Elisabeth bei Mücheln im Kreise Quersurt erforderlich sind, auf Grund des Gesetzes über die Enteignung von Grundeigentum vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. I) im Wege der Enteignung zu er⸗
werben oder, soweit dies ausreicht, mit einer dauernden Be⸗
schränkung zu belasten. Berlin, den 3. Oktober 1919.
Im Namen der Prenßischen Staatsregierung. Fischbeck. Heine. Oeser.
Verfassunggebende Preußische Land esversammlung.
Der Eisenbahnobersekretär Kasten ist zum Kalkulator und e n. bei der Preußischen Landes versammlung ernannt worden.
Ju stizministerium.
Dem Senatspräsidenten, Geheimen Oberjustizrat Ech te . ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt.
Aus dem Justizdienst geschieden sind ferner der Kammer⸗ gerichterat Schneider infolge seiner Ernennung zum Reichtz— bantdirektor und ständigen Hilfsarbeiter des Reichsbank—
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Justizrat Hermann Heym ann, Justizrat Leopold Silber⸗ stein und Berahard Kuhn in Bromberg, . Oskar Fig und Dr. Karl Hirsch feld in Stettin sowie der elsaß⸗ othringische Notar, Justizat Paul Videnz aus Saar⸗Union in Burscheid (Amtsgerichtsbezirk Opladen).
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Justizrat Abeneuer bei dem Oberlandesgericht in
ö. Cöln, Regel und Sonnen bei dem Landgericht Lin Berlin, Amtsgericht und dem Land⸗
t Ni ts gericht er är. gericht in Dortmund, Schultz Niborn bei dem Amtsger ch nner ln, et , n, ee.
ist, daß weite Gebiete deutschen Bodens, Millionen deutscher Volkg⸗ genossen ohne Befragung vom gemeinsamen Vaterlande losgerissen werden. Hierin müssen wir uns ergeben. Eine andere Folge der Friedensbedingungen aber gibt es, die noch abzuwenden in Euerer Macht steht: über Oberschlesten, über ost⸗ und westpreußische Kreise, über Nordschleswig und die rheinischen Kreise Eupen und Malmedy soll die Bevölkerung mittels Abstimmung entscheiden, ob sie beim
Deutschen Reiche bleiben, oder mit einem fremden Staate vereinigt
Dr. Gräfenkämper bei dem
in Berlin⸗Weißenses und dem Landgericht III in Berlin, Geheimer Joußstizrat Schneider bei dem Amtsgericht in Trebbin, Dr. Schüler bei dem Amtsgericht in Blumenthal,
Schroeber in Bedburg bei dem Amtsgericht in Bergheim, dem Amtsgericht in Oberhausen, Partikel bei dem Amtsgericht in Berent, Justizrat Loewy bei dem Amtsgericht in Exin, Dr. Bessert bei dem Amtsgericht in Timling bei dem Amtsgericht in Schild⸗
Kellinghaus bei
Kempen (Posen), berg, Dr. Hoppenrath bei dem Amtsgericht in Wreschen
und Scharlach bei dem Amtsgericht in
Vichtamtliches.
Deuntsches Reich. Dte deutsche Reichsregierung und die preußische
Staatsregierung veröffentlichen folgenden Aufruf: Deutsche Brüder und Schwestern aus den bedrohten
Grenzmarken! Der furchtbare Friedensvertrag von Versallles ist Euch bekannt. Das Unerträglichste von allem aber
nin. Mit der Löschung der Rechtsanwälte irrte in Berent werden will.
und Justizrat Loewy in Exin in der Rechtsanwaltgliste ist
gericht in Graudenz,
Cassel,
direktorlums und der Kammergerichtsrat Dr. Franz Scholz
infolge seiner Ernennung zum Oberverwaltungsgerichisrat.
Der Landgerichtsrat Dr. Diepgen in Cöln ist zum Ober⸗ landes gerichtsrat daselbst ernannt.
Den Tandgerichtspräsidenten, Geheimen Oberjustizräten Oehler in Cassel und Friedberg in Hannover sowie dem Amtsgerichtsrat zur Hellen in Neustadt i. O. Schl. ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt.
Einannt sind: der Landgerichtsrat Dr. Krosta in Görlitz zum Landgerichtsdirektor in Gleiwitz, der Landgerichtzrat Dr. Schul tz in Aachen zum Landgerichte direktor in Pader⸗ born, der elsaß⸗lothringische Landgerichtsrat Cremer aus Metz zum Landgerichte rat in Saarbrücken, der Staatsanwalt Gröhe in Kreuzburg ü. O. Schl. zum Landrichter in Schweidnitz und der Gerichtsassessor Bruno Müller zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte.
Versetzt sind: der Amtsgerichtsrat Starck in Bochum als Landgerichtsrat an das Landgericht daselbst und der Landrichter Dr. Jüsgen in Saarbrücken nach Koblenz.
Zu Handelsrichtern sind ernannt: der Kaufmann Georg
Breslau,
— — — — —
Silberstein in Charlottenburg bei dem Landgericht J in Berlin, der Kaufmann Wilhelm Josephthal in Charlotten⸗
burg bei dem Landgericht UI in Berlin, der Kaufmann August r Obeilandesgerichts zu Kiel.
Erbschloe in Halbach bei Lüttringhausen bei der Kammer sür Handelssachen in Barmen, der Kaufmann Paul Kind in Solingen bei dem Landgericht in Elberfeld und der Schiff⸗ fahr isdirektor Friedrich Engel in Magdeburg; wiederernannt: der Fabrikant Julius Lennhoff, in Herlin bei dem Land— gericht Lin Berlin, der Fabrikbesitzer Richard Heimen dahl und der Kaufmann Reinhold Eglinger in Düsseldorf sowie der Kaufmann Emil Grünebaum in Elberfeld.
Zu stelloertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der Kauf— mann Siegbert Stern in Charlottenburg bei dem Landgericht in Berlin, der Kaufmann Dr. Carl Ellstaetter in Charlotten⸗ burg bei dem Landgericht UI in Berlin, der Kaufmann Karl Gotilieb Schmidt in Remscheid bei der Kammer für Handelssachen in Barmen sowie der Fabrikbesitzer Hans Pahl in Düsseldorf; wiederernannt: der Kaufmann Philipp Schlesinger in Berlin⸗ Grunewalb bei dem Landgericht 4 in Berlin, der Fabrikant Hermann Mühlinghaus jr. in Lennep bei der Kammer für
—
—— —
Handelssachen in Barmen, der Bankier Karl Padberg in
Däffeldorf, der Kaufmann und Fabrlkbesitz'ꝛ Artur Lindg ens in Elberfeld und ber Kaufmann und Fabrikant Abolf Heuser
in Solingen bei dem Landgericht in Elberfeld, der Brauerei⸗ hireftor Nugust Erichsen in Altona und der Fabrikant Horst
Pornitz in Bleiche bei Groß⸗Ammensleben bei dem Land⸗ gericht in Magdeburg.
Den Staatgzanwälten Ben necke in Thorn und Dr. Fieker in Schneldemühl ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt.
1 .
—
Der Gerichtsassessor Kaster ist zum Staatsanwalt in
Saarbrücken ernannt.
Dem Strafanflalts geistlichen Jip in Lichtenburg ist die
nachgesuchte Dienstentlaffung mit Ruhegehalt erteilt.
Den Rechtsanwälten und Notaren Justizrat Dr. Krim ke in Verben und Dr. Hüneberg in Hamm ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Amt als Notar erteilt.
Der Amtssitz ist angewiesen: dem Notar Scharlach aus
Znin in Spremberg, dem Nolar Tim ling aus Schildberg in
Töwenberg 1. Schlef. und dem Notar Dr. Hoppenrath aus
Wreschen in Tiegenhof. . Zu Notaren sind ernannt: die Rechlsanwälte Justizrat Nathän Eisen staedt, Justizrat Dr. Kurt Schlich ting, tax Franz Hahn und Walter Kuntze in Charlottenburg, Konrad Reitzts in Müncheberg, Dr. Ernst Strauß in Breslau, Dr. Ismar Manneberg, Walter Schiffmann und Fustav Siegismund in Oppeln, Aloys Norres in Gelsenkirchen, Hugo Lux in Wanne (Amtsgerschte bezirk Gelsenkirchen), Dr— Waldemar Bickel in Kiel, Justizräte Emil Aly, Dr. Georg Blume, Dr. Jametz Brandus, Paul Brun kow, Dr. Max Frank, Eduard Guttmann, Max Mebes; Emil Werner ond der Rechtsanwalt Dr. Georg Zehle in Magdeburg, Exi Engelhardt in Salzwedel, Dr. Johannes Kamieth in Stendal,
zugleich ihr Amt als Notar erloschen.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der
Ministerialdireklor z. D, Wirkliche Geheime Rat Dr. Johannes bei dem Landgericht in Naumburg a. S., die Rech s anwälte: Siber von den Landgerichten J, II und II in Berlin bei
dem Kammergericht, Dr. Gre ber aus Saargemünd bei dem Landgericht in Saarbrücken, Dr. Leopold Goldschmidt aus Berlin bei dem Antsgericht und dem Landgericht ia Hannover, Partikel aus Berent bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ Dr. Krzyzankiewiez aus Thorn bei bem Amtsgericht und dem Landgericht in Posen, Neitz ke aus Berlin bei dem Amtsgericht in Müncheberg, Scharlach aus
nin bei dem Amtsgericht in Spremberg, Timling aus Schildberg bei dem Amtsgericht in Löwenberg i. Schles., Fühn aus Kaukehmen bei dem Amtsgesicht in Skaisgirren,
hof; die früheren Rechtaanwälte: Paul Hinz bei dem Oberlandes⸗
gericht in Cöln, Johannes Meyer bei dem Amtsgericht in Lingen und Julius Heising bei dem Amtsgericht in Halle i. W. mit dem Wohnsitz in Versmold; die Gerichttz⸗ assessoren: Ellenberger bei dem Oberlandesgericht in Walter Stange bei dem Kammergericht, Dr. Arthur Meyer bei dem Oberlandesgericht in Frank— furt a. M, Ferdinand Bartmann hei dem Oberlandesgericht in Hamm, Or. Max Ziegler bei dem Landgericht 1 in Berlin, Dr. Felix Herinberg bei dem Landgericht IL in
Berlin mit hem Wohnsitz in Berlin Wilmersdorf, Dr. Otto
Gisner bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., Dr. Martin Bernstein bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Dr. Leo Gottfchalk bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Düsseldorf, Niedenzu bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Maade⸗ burg, Dr. Hans Waldemar Freytag bei dem Amts— gericht und dem Landgericht in Greifswald; die flüheren Ge⸗= richtgassessoren: Dr. Erich Blum enth al, Dr. Leo Hirsch⸗ feld und Franz Schumacher bei dem Landgericht L in Berlin, Robowski bei dem Landgericht in Posen, Dr. Heinrich Zierold bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Danzig ünd von Szoldrski bei dem Amtsgericht und dem Land—⸗ gericht in Posen. .
Zu Gerichtsassessoren silid ernannt: die Referendare Dr. Rukfer, Dr. Paul Seidel, Georg Schneider, Dr. Eugen Weber und Dr. Tie dt im Bezirke des Kammergerichts, Fritz Grau im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Cassel, Friedrich Ludwig, Tins, Thürk, Henn und Bodet im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Cösn, Vaerst, von Boßel, Rösener und Kersberg im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Hamm und Wilhelm Schwerdtfeger im Bezirke des
Der Gerschtsassessor Dr. Reineke ist mf e. seiner Er⸗ nennung zum Regie lungsrat bei der Reichsversicherungganstalt
für Angestellte aus dem Justizdienst geschieden.
Den Gerichtsassessoren Dr. Bellardi, Dr. Walter Fuchs, Halpert, Dr. Hans Hennigsen, Dr. Hans Jeß, Dr. Mahlow, Neuß, Dr. Hans Reimann, Selmar Sande⸗ lowtzöy und Dr Albrecht Voigt ist die nachgesuchte Ent⸗ lassung aus dem Justizdienst erteilt. .
Ministerium für Wissenschaft, Kunst und kö e
Der bisherige Geheime Regierungsrat und vortragende Rat im Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Valksbildung und Privatdozent, Pofessor Dr. Helf . in Berlin ist zum ordentlichen . in der rechts⸗ und staatswissenschaftlichen Fakultät der Unioersität in Breslau ernannt worden.
Die Wahl des Oberlehrers Straaten an dem Real⸗ gymnasium in Sterkrade zum Direktor des Realprogymnasiums in Goch und
die Wahl des Studienrats Dr. Krüper, Oberlehrers an
der stäbtischen Oberrealschule in Hagen i. Westf., zum Direktor dieser Anstalt ist bestätigt worden.
Bekanntmachung.
Auf Grund der en,, . zur Fernhaltung unzuverlässiger
Die g vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 6603)
abe ich der Schankwirtin Fiau Else Heiden, geb. War ks,
in Berlin-Schöneberg, Schwäbischestr. 11, durch Verfügung
vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des
täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bejug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Berlin, den 8. Oktober 1919.
Landespolizeiamt beim Staatskommissar für Volksernährung. J. A;: Wo d rde.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur , n,, un Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RG habe ich dem Ichankwirt Walter Krohn in
J. S. 603) Berlin,
Potsdamerstr. 66, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel.
mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Ünzuverläfsigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb un tersagt.
Berlin, den 7. Oktober 1919.
Landespolizelamt beim , n, . für Volksernẽhrung. J. A.: Wodtke.
a ᷣ—QiiK—
uverlässiger
—
Frellich sind die Vorschriften über die Art der Abstimmung mlt
Vorbedacht für uns so ungünstig wie möglich von denen ersonnen, die den Frieden diktiert haben. Dennoch unterliegt es keinem Zweifel, daß die gesamten Abstimmungsgebiete dem deutschen Vaterlande er⸗ halten bleiben müssen, wenn je der von Euch Abstimmungs— berechtigten am Tage Pflicht tut. Dies gilt nicht nur für die jetzigen Bewohner dieser Landesteile, die zwar in einem der Abstimmungsgebiete geboren sind, aber jetzt an einem anderen Orte wohnen und das 20. Lebens ahr vollendet haben. groß. Von ihnen vor allem hängt es daher jetzt ab, der Heimat, die sie geboren und meist auch ihre Jugend behütet hat, sich dankbar zu erweisen. Euch allen rufen wir heute zu: Erhaltet sie deutschi
Br. o pr en ra th aus Wreschen bel dem Amtsgericht in Tiegen⸗ Ganz Deutschland erwartet, daß Ihr alle am Tage der Abstim mung an
der Abstimmung seine
es gilt nicht minder für alle diejentgen,
Gerade die Zahl der letzteren ist überaus
Eurem Geburtsort seid und dort, Seite an Seite mit der ansässigen Bevölkerung, von Eurem Deutschtum Zeugnis ableat. —
Ihr Ansässigen aber gedenkt aller Mühe Eurer Väter und Vor— väter im Dienste deutscher Wohlfahrt und Sitte, gedenkt des Schweißes, mit dem sie den Boden, der Euch ernährt, erst urbar gemacht haben.
Ihr alle, die Ansässigen wie die Fortgezogenen, Männer wie Frauen, steht, bedenkt es wohl, vor einer folgenschweren Entscheidung:
Bleibt Euer Heimatboden dank Eurer Treue deutsch, so bleibt auch Euren Kindern der Segen deutscher Art erhalten. —
Wird er aber fremdländisch, so sind Eure Kinder in Gefahr, im fremden Volkstum unterzugehen.
Bleibt das Land deutsch, so kann es seine Kraft leihen zum Wiederaufbau des ganzen deutschen Vaterlandes, und der Ruhm seines Wiedererstarkens wird zwiefach Euer Ruhm. ö
Fällt es aber dem Fremdling anheim, so wird Eure Tüchtigkeit nur fremder Wirtschaft zur Stärkung gereichen.
Rettet Ihr Euer Land dem Deutschtum durch Eure Stand⸗
haftigkeit — denn mit Versprechungen und Lockungen sucht man Euch
zu umgarnen — so wird Euer Vorblld die Millionen Deutscher, die in den abzutretenden Gebieten wohnen und denen das Recht der Volksabstimmung versagt ist, in ihrem nationalen Empfinden festigen. Fortan werden auch sie um so zäher an ihrem Deutschtum festhalten.
Rettet Ihr durch Erfüllung Eurer Pflicht als Deutsche dem Vaterlande, was ihm heute noch bewahrt werden kann, so wird dies den Schwachmütigen, die heute am Deutschtum verzweifeln, eine
Mahnung zur Ein und Umkehr selg. Selbst weit hinaus ins Aüg—
—
land werdet Ihr dadurch die Ehre des deutschen Namens tragen.
Mitbürger und Mitbürgerinnen! In Eure Hand ist es nun gegeben, eine Tat zu vollbringen, die einst die Geschlchte an die Seite stellen wird den großen Taten unserer Vergangenheit. Ungezaͤhlte Eurer Brüder und Söhne haben Blut und Leben dahingegeben, um die Heimat unversehrt zu erhalten. Denkt an das viel schwerere Opfer, das sie brachten, und dankt es ihnen durch die Erfüllung Eurer vaterländischen Pflicht in der großen Stunde der Entschäidung.
Steht fest zu Eurem Lande
Seid treu Eurem Volke!
Haltet unversehrt unsere geliebte Heimat!
Der Reichskanzler: Bauer.
Die Reichsregierung: Schiffer. Dr. Bell. Dr. David. Erzberger. Giesbertt. Dr. Koch. Dr. Mayer. Müller. Noske— Schlicke. Schmidt. 6. Die Preußische Staatsregierung: ö / Hirsch. Fischbeck. Braun. Haenisch. Dr. Südekum. Heine. Dr. am Zehnhoff. Oeser. Stegerw ald.
—
Bei der Reichsregierung ist laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ folgende Depesche der Be⸗ wohner des Memelgebiets eingegangen. .
In öffentlicher Volks versammlung in Heydekrug verelnt fordern wir Bewohner des Memelgebiets in letzte Stunde nochmals die Reichtregierung. Staatsregierung ünd Landesbersammlung dringend auf, dafür einzutreten, daß unsere . beim deutschen Vaterlande verbleibt.
n fünfhundertjähriger Lerbindung mit Preußen und Deutschland, aus einer unbewohnten Wildnis zu einem dicht bevölkerten deu schen Mutterlande geworden, unauflöslich verbunden mit dem wirtschaft⸗ sichen und geistigen Leben des deutschen Vaterlandes, gewöhnt an die Segnungen der unvergleichlichen deutschen sozialen , außer⸗ stande, die Mittel zur Erhaltung ihrer öffentlichen Einrichtungen aus eigener Kraft aufzubringen, sieht unsere Heimat im Falle der Abtrennung von Deutschland für die breiten Massen der sändlichen und städtischen Bevölkerung den völligen Zusammenbruch in Kultur und Wir schaft vor Augen. Es muß Wege geben, etwaigen Wünschen anderer Nationen zu enksprechen, ohne daß darunter ein Tell unseres eigenen Volkes zugrunde geht. Mögen die Inhaber der Reich'⸗ und Staatsgewalt die Kraft finden, uns vor dem namenlosen Unglück der Lozlösung dom Reiche zu bewahren. .
——
In der am 14. Oltober unter dem Vorsitz des Reicht verkeürsministers Dr. Bell abgehaltenen Vollsitzung de Reichsrats wurde dem Entwurf des Haushalts des Reicht⸗ verkehrsministeriums für das Rech aungsfahr 1919 und dem Entwurf einer Verordnung über den Verkehr mit Zucker zu gestimmt.
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— 24
Die vereinigen Aus schnsse des Rr ich sr gts fur Rrhnun gs sen und für Handel und Verkehr hlelten heute eine Sitzung.
Preußzen.
on im vorigen Jahre beschäftigfe sich das preußische . mit einer Gesetzesvorlage, die er Neu⸗ auisation der Handelskammern 2 und ins⸗ hubere die Schaffung größerer und leistungsfähigerer mwern zum Gegenstande hatte. Durch den Art i6ö der Reichs⸗ sassung erhält die Frage des Aue baues der Handels kammern zi Grundlage für die rn , der durch sie vertretenen rufe gruppen in die Bezin kZwirischaftsräte bezw. den Reichs⸗ muschafts rat erneute und besondere Bedeutung. Daneben darf auch die Frage der einheitlichen Ausgestaltung des ahlrechts sowie der Beteiligung der Frauen bei den Handels—⸗ mern einer den Ven hältnissen entsprechenden Nachprüfung. ie „Wolffs Telegraphenbüro“ hört, ist eine diesen Gesichts⸗ it'n Rechnung tragende Reformvorlage im preußischen nisterium für Handel und Gewerbe in Vorbereitung.
— —
Bahern. Das gestern im zweiten Geiselmordprozeß vom olle gericht München J verkündete Urteil lautete dem Wolfsschen Telegraphenbüro“ zufolge für den Hilfsarbeiter iz Kamm erstätter wegen Verbrechens des Mordes auf
BPelgler raͤttfizierle Er mplar der Frfevensvertrages erhalten
gehändigt.
Bourgesis zum Vertreter Frankreichs im Rat des Völker⸗ bundes ernannt.
obitzstrafe, für den Kellner Luityold De bus, den Tagelöhner udolf Greiner und den ussischen Studenten Andreas trelenko wegen Beihilfe zum Morde auf je 15 Jahre üchlhaus, 10 Jahre Ehrenrechtsverlust und Zulässigkeit der lellung unter Polizeiaufsicht.
. Mecklenburg⸗Strelitz. An Stelle des zum bevollmächtigten Minister bei der eichgregierung und zum stellvertretenden Mitglied des Reichs⸗ iz ernannten Staatsministers Krüger ist, wie „Wolffs⸗ elegraphenbüro“ meldet, der Mnisterialbirektor Freiherr In Reibnitz zum Staatsminister und Vorfitzenden des thats ministerlumz sowie zum Mitglied des Reichsrats ernannt orden. Freiherr von Reibnitz war von 1913 bis 1918 Land⸗ des Kreises Falkenberg (O. S.). e
Oesterreich.
Der Stagtsselretär des Heerwesers Deutsch legte in der argffern geschlofsenen Länderkon ferenz die Grundsätze er Neuorganisation der Wehrmacht dar, die im hesentlichen nach deutschem Muster geschehen soll. Wie Kolffs Telegraphenbüro“ meldet, soll die Rekrutierung anderweise erfolgen je nach der Bevölkerungszahl der Länder. fgestellt werden siehen Infanteriersgimenter, fünf Alpen⸗ kaerregimenter, ein Alpenjägerbgtaillon aus Vorarlherg, cz Rodfohrerbataillone, sechs Kavallerieschwadronen, sechs mt llericabteifungen, ein selbständiges Artzllerieregiment und chs fechnische Bataillone. Die neue Wehrmacht müsse ein olitisch neutrales, zuverläͤssiges Werkzeug der Republik werden. elbstverständlich sollten die politischen Rechte der Soldaten keiner Weise gekürzt werden, jedoch müßte im Dienste jede zarteigesinnung zurücktreten.
Nach Blättermeldungen ergeben die Mitteilungen von eilnehmern an der Länderkonferenz, daß die Klunt zwischen dem taale und den Ländern und besondert die zwischen Wien und bn Ländern durch sie nicht überbrückt, fondern nur notdürftig rhüllt worden ist.
— In der gestrigen Sitzung des Kreis arbeiterrates klärte der Staats sekretär Dr. Bauer, daß er aus der egterung auszuscheiden beabsichtige, da seine Person er Regierung nichtös mehr nützen könne und er andererseits saube, seiner Portei außerhalb der Regierung nüßlicher zu
— —
in. Ueber den Wiedereintiitt der sozialistischen Parteien in
e Koalition sagte er u. a.: . Vie oclition sei unumgänglich notwendig, denn so wenig die ürgerlichen Parteien das . Wien regieren könnten, ebenso⸗ henig könnten die Sozialisten in Wien ohne Land regieren. In eiden Fällen müßte es zu einem füschterlichen Bürgerkrieg kommen. ir scheide aus der Regierung aus, weil er, mit seiner Politik der Regierung nichts nützen könne, denn die Stimmung im Auslande sei egen ihn. Er werde doch als derjenige hingestellt, der auf den btaatsbankerott hinarbeite. — — Vorgestern fand in Innsbruck eine Massenversamm⸗ ng von Sozigldemotraten statt, in welcher obiger Quelle nisolge die Lande szräte Abram und Scheibein mit energischen orten den Anschluß an Deutschland neuerlich verlangten, a unter den gegenwärtigen Umständen Deuisch⸗Oesterreich ein ebensunfähiges Gebilde sei. Die Tiroler Abgeordneten der notlonalversammlung wunden aufgefordert, mit aller Energie, rotz des ablehnenden Standpunktes der Entente, dahin zu hirten, daß, der Anschluß Deitsch⸗Oesterreichs an Deutschland
r Tat werde. Tschecho⸗Slowakei. . ᷓ⸗ Blättermeldungen zufolge hat, vorgestern im Deutschen hause in Prag unter. überaus starker Beteiligung eine feler⸗ che Begrüßung Dr. Lodgmanns durch die Deutschen zn Prag stattgefunden. Dr. Lodgmann sprach über die Lage er deutschen n, n,, Tschechisch⸗Slowakischen Staate ind sagte, der Kernpunkt ihrer Politk müßte im , . chen mit allen nichttschechichen Stämmen liegen; dabel würden ie ihre Forderungen als Deutsche soweit wie möglich in die fhemtfarderum gen der nichitschechischen Völker einzuordnen
—
Großbritannien und Irland.
Der Kabinestsausschuß zur Erzielung von Ersparnissen ist ber „Daily Mail“ zufolge zu dem Schluß gekommen, daß die nilitärischen Ausgaben Englands eingeschräntt werden ; üssen. Es wurde angeordnet, die Ausgaben der Armee auf 5 Millionen Pfund Sterling für das Jahr einzuschränken, der ine hn für die Flotte . auf 60 Millionen und der ür die Luftiflotte auf 25 Millionen Pfund Sterling herab⸗ hesetzs werden. Bei der Flolte will man 100 000 Mann im
dienst behalten. Frankreich. Das Amtsblatt meldet, daß der Präsident Poincarés . Altenstück der Ratifikation des Friedens vertrages t Deutschland und die anderen in Versailles am 28. Juni 9 unterzeichneten Schriffsstücke unter fertigt hat. Das
elietariat der Friedengkonferenz hat das vom König der
nommen und 18 rote Regimenter, die sich ihnen entgegen⸗
herrscht an der Front nach Eintreffen von etwa 60090 Mann
gegen Polen keine Feindschaft hege, daß er vielmehr in nächster
marschleren hoffe und daß er um Feeilessung aller von den
wie General Judenitsch das getan habe, und deshalb Kurland
Rußlands verböten die Abtrennung des Baltikums.
. Schiffe zu schließen.
Das mit der , ,, des Königs von England ver⸗— sehene Vertragsexemplar ist dem Sekretariat noch nicht ein⸗
— Das Abkommen über die internationale Luftschiffahrt ist vorgeslern nachmittag durch die Vertreter der Staaten Belgien. Bolivig, Brasilien, Großbritannien, Ecuador, Frankreich, Italien, Kanada, Portugal, Rumänien, Siam und Uruguay unterzelchuet worden.
— Der Ministerrat, der gestern nnter dem Vorsi Präsidenten Poincars stattfand, hot den Senator nt
des 6on
— Elne Anzahl i nnr Senatoren unter Führung von Deblerre hat im Senat eine Entschließung ein⸗ gebracht, in der die allüerten und assoziierten Regierungen auf⸗ gefordert werden, unter einander darüber zu verhandeln, durch welche Mittel man zu einer allgemeinen Abrüstung ge⸗ langen könne, ohne die kein dauerhafter Friede möglich . Feiner sollen die alliierten und assozlierten Regierungen Frank reich auf die Zwihlungen Deutschlands solange die Prüorität zuerkennen, bis die Wiederherstellung der französischen Ost⸗ und Norddepartemenltz vollzogen ist. Diese Eatschließung ist dem Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten über⸗ wiesen worden.
. Zur Lage der Ausländer feindlicher Herkunft, die sich noch in Konzentrationslagern befinden, meldet der „Petit Parisien“, es würken alle diejenigen nunmehr in Frei⸗ heit gesetzt, die vor dem Kriege Anzeichen von Sympathie für 6 kundgegeben und bereits das Natnralisierungsgesuch eingereicht hätten. Das gleiche neeff bei ausländischen
rauen zu, deren Kinder sich für Frankreich geschlagen hätten.
lese Ausländer könnten an ihren französischen Wohnort zurückkehren. Verdächtige Ausländer würden nach ihrem Heimatland abgeschoben. Die Abreise der Deutschen werde am 19. Oltober beginnen, die Konzentrationslager sollen am 3. No⸗ vember geräumt sein. ö Nu s land.
Der General Denikin meldet dem „Nieuwe Rotterdam⸗ sche Courant“ zufolge, daß seine Truppen in einem erbilterten Gefecht Orel, 200 km südsüdwestlich von Moskau, ge⸗
stellten, geschlagen haben. 3000 Gefangene, vier Geschütze und mehr als 30 Maschinengewehre seien erbeutet worden. Krowie wunde besetzt. In der Uktraine hat Denikin die neunte Division Petljuras bei Kiew geschlagen und zwei Dörfer besetzt. Die Bolschewisten melden aus Jamhurg, daß sie diesen Ort nach hefligem Kampfe genommen haben.
Lettland. Nach Meldungen des „Wolffschen Telegraphenbüros“
estnischer Truppen zwischen den russischen und lettischen Truppen rege Gefechts tätigteit. Dünamünde und Bolderaa wurden gestern von den Russen genommen. Der Oberst Bermondt hat an die polnische Re⸗ gierung einen Funkspruch gerichtet, in dem er erklärt, daß er
minsster;
Zelt gemein sam mit den Polen gegen die Bolschewisten zu
Polen festgesetzten Russen bitie, um ihnen den Eintritt in seine Armee zu ermöglichen. Zum General Denikin hat der Oberst Bermondt den General Havidow mit einer Note gesandt, in der Ber mondt erklärt, er könne dem Befehl des Generals Judenitsch, an die Nordwestsront zu gehen, nicht nachkommen, da er die neugebildeten Randstaaten nicht anerkennen könne,
nicht aufgeben könne. Die Interessen des zukünftigen einigen
Litauen.
Der Generalleutnant von Eberhardt hat dem „Wofff⸗ schen Telegraphenbüro“ zufolge der litauischen Regierung mitgeteilt, daß er den Befehl über das 6. Reservesorps vom Grafen von der Goltz übernommen habe, und daß es sein Be⸗ streben sein werde, nicht nur mit der litauischen Regierung im
besten Einvernehmen zu handeln, sondern auch die ent⸗ standenen Zwistigkeiten zwischen den in Litauen stehenden russi⸗ chen Truppen und der litäuischen Regierung aus der Welt zu schaffen. Ta ihm mit Nücksicht auf seine Aufgabe, der Rückbeförde⸗ rung der deutschen Truppen, der Schutz der hierzu hennöligten Eisenbahn besonders am Herzen liege und eine Gefährdung dieser Bahn verhindert werden müsse, hat Generalleutnant von Eberhardt gleichzeitig den Wunsch nach einer persönlichen Rück⸗ 6 mit einem bevollmächtigten Vertreter der litauischen
egierung autzgesprochen. Die litauische Regierung hat sich mit einer Besprechung in Satkuny einvenstanden erklärt und wird den Verkehrsminister und einen Offizier des Ver—⸗ teidigungsministeriums dorthin entsenden. .
Niederlaude.
Die direkten Verhandlungen zwischen Holland und Belgien über die Wirtschaftsfragen sind dem „Telegraof / zu⸗ folge infolge der Abreise der belgischen Delegierten von Pai is vorläufig unterbrochen worden. Man erwartet aber ihre baldige Wiederaufnahme. Informationen aus belgischer Quelle be⸗ stätigen, daß der holländische Standpunkt in den die Schelde und Limburg betreffenden militärischen Fragen vom Vierzehner⸗ Aus schuß fast allgemein gebilligt werde. Holland wird das Recht erhalten, die Schelde in Kriegszeiten für bewaffnete
Belgien. hat die Einkommensteuervorlage an⸗ hat die 1914 gewählte Kammer ihre
. Echweiz. ö Laut Meldung der . Depeschenagentur / hat
Die Kammer enommen. Namit rbeiten abgeschlossen.
der Bundes rat beschlossen, die Bundes versammlung zur Be⸗ handlung der Völkerbundsfrage für den 10. November ein⸗ , und nicht den neuen, sondern den alten Nationalrat it zu befassen. ⸗ ; Bulgarien.
Nach Meldungen des ffn Telegrayhenbüros !! ist
das Ministerium Stambuliski jetzt endgülng gebildet. Es hat den Auftrag erhalten, den Friedensvertrag mit der Entente zu zeichnen. Das Kabinett setzt sich folgendermaßen zusammen: Stam bulis ki: Ministerpräsident und Kriegs⸗
) Koalow: Unterricht; Torlakowm: Verkehr; Dimitrow Inneres; Daskalow: Ackerhau; Maggiarow: Aue wärtige Angelegenheiten; Burow: Handel. Dle beiden Letztgenannten gehören der gemäßigt sozialistifchen Partei an. Die nicht besetzien Portefeuilles fär Justiz und Oeffentliche A beiten erhalten die Demokraten das Finanzportefeuille ein Progressist. Das Kubinett weist vier Agrarler auf. Vorsitzender der bulgarischen Friedens delegation in Paris bleibt Theodorow.
Amerika.
Die amerikanischen Gewerkschaften sind dem „Echo de Paris“ zufolge gegen die Einberufung des Internatio⸗ nalen Kongresses für Arbeiterrecht in Washington. Die Bewegung sei so stark, daß sie allein schon die Ratifizie⸗ rung des Frledensvertrags in Gefahr bringen könne. Die mächtigsten amerikanischen Gewerkschaften erhöben gegen den 1. Einspruch, die amerikanischen Arbeiter auf die Stufe der Arbeiter anderer Länder zu bringen, weil dies notwendigerweise die durchweg höheren Arbelts öhne in Amerika drücken müsse. Andere Kreise wieder kämpften gegen die Schaffung eines internationalen Arbeiterrats, der dem Sowjetsystem gleichkäme. Der Handelsminister habe an⸗ gekündigt, daß, wenn das Statut des Völkerbundes mit allen notwendigen Ratifizierungen nicht vor dem 29. Oktober, dem Tag des r legt fre der Internationalen Arbeiterrechts⸗ konferenz, sichergestellt sei, diese Konferenz vertagt werden müsse, da sie dann nicht alle auf der Tagesordnung stehen den Fragen erörtern könne. Da der Friedensvertrag vorschreibe, daß die Arbeiterkonferenz im Oktober zusammentieten müsse, werde eine Abänderung des Frledensgvertrags notwendig.
Asten.
Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ meldet, daß der r mn chf Staatsrat den Friedensvertrag genehmigt at. Der Vertrag wird jetzt dem Kaiser zur Ratifizierung
vorgelegt.
Afrika.
Das südafrikanische Blatt „Burger“ veröffentlicht ein Schreiben des Generals Dewet, in dem dieser leiden⸗ schaftlich gegen die Besitzergreifung De utsch⸗Südwest⸗ und Deutsch⸗Ostafrikas durch die Union Einspruch erhebt. Dewet nennt die Eroberung dieser beiden deutschen Kolonien ungesetzlich und erklärt, solange sie im Besitze des sadafrikanischen Volkes seien, würden sie wie eine Feuers brunst wirken. Der Einfall in die deutschen Kolonien sel ungerechtfertigt gewesen. De wet appelliert an das afrikanische Volk, daß Deutsch⸗Süd⸗ west⸗ und Deutsch⸗Ostafrika ihrem rechtmäßigen und gesetzlichen Befitzer zurückgegeben werden.
5
Etatistik und Volkswirtschaft.
Der Beruf der Sparer und die Altersrenten⸗ versicherung bei der Münchener Sparkasse.
In ihrem neuesten, auf das Jahr 1917 sich beziehenden Jahres. bericht veröffentlicht die Münchener städtische Sparkasse eine Statistik der . nicht nur der im Berichtsjahre neu hinzugekommenen, sondern sämtlicher Sparer. Eine solche Statistik wird wobl nur von wenigen Sparkassen aufgestellt; sie ist besonders lehrreich. Es waren nach einem in der ‚Sparkasser, dem Organ des Deutschen Sparkassen verbandes, sich findenden Auszuge aus dem Jahresbericht
Militãrpersonen ö
unter den Sparern: männl. 1027 — O00 Dienstboten . weibl. 260 858 — g s 3. Arbeiter und Gewerbegehllfen. .. , , 2 6 n ee. ? in kaufm. Berufen Angestellte . 2 . un * = selbstãndige Gewerbetreibende. e, . . ner 29 4 Beamte, Lebrerrtꝛ .,.. 1 h a ö Beamtinnen, Lehrerinnen... ö 3095 — 17. Künstler Schriftsteller und sonstige männl. 4795 — 136 G ee, =. 6 — O03 mãnn — 043 . Kinder, Mündelgelder für... (Ibn, 331 e. 3 = do. sonstige Einlagen füt . ie, . i. t * .
Personen mit unbelan ten Berufen ; . w O ca
Vereine, Instltute, Stiftungen w Lear
J ///) 19166 1 n Summen... 257 694 — 100 00 v§.
Mit Beginn des Jahres 1912 hat die Münchener fädtische Sparkasse eine Wohlsahrleinrichtung eingeführt, die den Sparern ermöglicht, durch Verzicht auf den Zinsengenuß aus ihren Spar⸗
guthaben zugunsten einer Versicherungsanstalt sich eine Alters⸗
versorgung — neben und unabhängig von der gesetzlichen Invaliden⸗ und Altersrente — zu erwerben. Für den — 5 der Altersrente ist im allgemeinen die Errei ung des 65. Lebensjahres des Versicherten vorgesehen; er kann jedoch auch für einen früheren Zeitpunkt, vom 50. Lebengfahre an, beantragt werden. Solche An- 26. werden sowobl bei Lösung des Spar; und Altererentenbuchs wie auch später, spätestens aber mindesteng ein Fahr vor Beginn des Renten⸗ bezugs, von demjenigen, der die Versicher ing beantragte, entgegen genommen. Bis zum Schluß des Berichts jahres 1917 hatten 216 Sparer eine Altersrente rrworben. Am Ende des Vorjahres waren auf Spar⸗ und Altersrentenbücher angelegt 151 91'8 ; im Berichtsjahre wurden eingelegt in 318 Posten 79486 *, abgehoben in 217 Post en 45 847 M, somit ergaben sich Mehrein agen von 3 639 *, jo daß das Guthaben der 216 Teilnehmer am Jahresschluss- 182 557 betrug (durchschnittlich auf jeden Teilnehmer 845,17 M . Die 215 Tellnehmer an der Altergrentenversicherung scheiden sich nach Berufsständen aus
in Dienstboten . 39 Guthaben — 18, vH, „Arbeiter und Gewerbegehilfen . 44 . — 791 kaufmännische Angestellte. .. 26 ö. — 1209 selbständige Gewerbetreibende. . 18 1 . Beamte und Lehrer.... 18 . — 8.35 „Künstler, Aerzte uswm.. ... 13 . — 6,9 Privatpersonen w ö — 181 *. 1 3 1 * — 975 5.
Arbeitsstreitigkeiten.
Nach Mitteilung des Magistrats ist ein großer Teil der Berliner städtischen nere if gf e g stern mittag um 17 Uhr in den Aus st and getreten und hat damit as unter einer längeren Kündigun gsfrist stehende Dienstverbältnis dem Magistrat gegenüber gebrochen und sich gen über den 1schtsverbind ichen Schiedespruch vom 11. Okloher, der die tünf igen Vergütangen dr afe⸗ äfte um eine Zulage von 1900 monatlich ve mehrt, hinweggesetzt. Der Magistrat erläßt an sämtliche Hilfskräste die JLufforderung,