1919 / 239 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Oct 1919 18:00:01 GMT) scan diff

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Demokraten zustimmen. Die Spielsucht. die das Volk lele g erfent hat, macht sich gan; besonders auf den Rennplätzen breit. Sie urn bekämpft, wenigstens muß ein Anfang dazu gemacht weiden. Det die Rennen ene Prüfung für die Leistungen der Pferdezucht dar stelen fann ich als Praktiker nicht anerkennen. Aus all den an⸗ eführten Gründen ist es nötig, die Pferderennen aus der Welt zu ee n Infolge der Wohnungsnot ware es auch notwendig, daß der Gestütsdirektor mit den ihm angewiesenen Räum licht ten vorlieb uimmt. Unter dem alten Regiment haben ja sehr berechtigte Klagen der Beamten und Arbeiter geherrscht, wir freuen uns, daß der jetzt ne Landwirtjchaftsminister mit offenen Augen die Lage der Beamten und Arbeiter betrach et. Erfreulich sind die verschiedenen Tuel und Positionen im Naͤchtraasetat. die eine Verbesszrung der Angestellten verhältnisse durch Beschaffungsbeihilsen in Aussicht stellen. Erfreulich ist auch die Ausführung von Notstandsarbeiten zur KReschärtiqung von Artzeitern. Durch die Ahlehnung des Etats haben die Unabhängigen auch gegen diese sehr wichtige Position, die im Initeresse zer Beamten und Aubeiter liegt, gestimmt. Ich möchte das ausdrücklich hiermit feststell en. . Abg. Kaulen (3.): Der Herr Vorredner hat die Pferderennen in den Grund und Boden verurteilt und hat von den Begleiter jchemun en der Pferderennen in der Gestalt von Luxasaufwand gesprochen. Voll blüter Den Landwirten in die Hand zu geben zur Beackerung des Fandes, ist ein Standpunkt, den niemals ein Praktiler einnehmen kann. Es muß unsere bis dahin hochstehende Pferdezucht auch weiterhin in

. 23 ß i r ren G54 bedingt gefördert werden, um ein gutes Material zu schaffer ö. a ist nur möglich durch Hebung des Erports. Die Förderneg der Kalt—

blutzucht, dieser Erzeugung des Arbeitspferdes und des Acke viedes, ist in früheren Zeiten stets der Fall gewesen und muß ss auch in Zukunft bleiben. Berauerlicherweise wird durch die Abgabe bon Pierden an die Entente ein gewaltiger Verlust an, Hierkematerial eintreten. Im Interesse der Prüfung der Leistunggfähigkeit unserer Pferdezucht ist ein Verzicht auf die Pferderennen auch nickt an— gebracht. Eine Prüfung der Vollblüter seitens der Landwirte wäre ine Menschenquälerei. Es muß eine systematische Förderung der Ackerpferdezucht eintreten. Um die Ausgaben hierfür zu beschaffen, möchte ich empfehlen, die Einnahmen aus dem Totalisator zu nehmen.

Abg. Westerm ann (Dem.): Der Landwirtschatt Vollblut— materia! zu überweisen, ist nicht angängig infolge des Temperaments der Vollblüter. Es muß die Aufmerkiamkeit auf die Ha bblutpferde gesenkt werden. Die Rennen zu verbieten, hat der Staat keinen (kinfluß. Es ist das ein Privatvergnügen. Die Ansicht, daß nur die rechen Leute den Totalisator besuchen, ist irrig; es nehmen auch sehr pile der kleinen und kleinsten Leute daran teil. Von unserer Seite ist ein Antrag eingebracht worden, die Buchmacktr zu konzessienieren. Im Verbijetungsfalle würde das Buchmachergewerbe heimich fort⸗ bestehen. Es muß aber dafür gesorgt erden, daß da Geld der lo zessionierten Buchmacher nicht in die Taschen des Privalbesitzers, sondern in die des Staates kommt. .

Abg. Klaußner (U. Soz.): Eine Förderung der Pferdezucht darf einzig und allein nun zu dem Zwecke geschehen, um n drauch⸗ bares Yferd für die Lanzwirtschaft zu schaffen. Unsere Pferdezucht darf nicht mehr einer Gamaschenpolitit, sondern dem allgemeinen Volkswohl dienen. Wir sind entschieden gegen die Pferderennen, weil wir in ihnen eine Tierquälerei erblicken, aber auch im Interesse des Familiensinnes, der intolge der Wettlust des großen Publikums start leidet. Die Li enschaft zum Wetten hat jetzt nicht nur die Männer, sondern aud einen grofßten Teil der Frauen und Mädchen in den Fabriten ergriffen, die ihre auer verdienten Groschen zum Totalisator gebracht haben. Wir haben aus dem Grunde gegen den Haushaltsantrag gestimmt, um der jetzigen giegierung un er Miß, traugn auszusprechen, die jetzige Regierung hat kein Interesse für die berechtigten Wünsche umerer, Beamten und Arbeiter. Wir giehen eine Gesundung des Familiensinnes einer ECianahme von 15 Millionen Aus dem Prerderennen vor. Auch während des Krieges ist ungeheurer R n Menschen«, sondern auch an dem Pferdematerial Raubbau nicht nur an Menschen-, son ern auch an Pferĩ (elrieben worden. Die Gewährung der Beschaffungsbeihilfen an die Gestütswärter unterstützen auch wir. Es muß aber das ö . e nadenbrotempfänger verichwinden und diesen ein bestimmtes Recht auf einen Ansyruch eingeräumt werden. Dem Redner der spdia⸗ demottatischen Mehrheinspartei erwidere ich, ich möchte bezweifeln, ob eine Freunde alle berechtigten Forderungen und Wünsche der Arbeiter aferkennen, die unsere Partei anerkennt.

Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Braun: Die Frage der Pferderennen hat etattechnisch mit dem Gestůtẽhaus⸗· halt nichts zu tun. Im Etat der allgemeinen landwirtschaftlichen Verwaltung ist ein Posten aus dem Totoerlös eingesetzt. Dort wäre eigentlich der Platz, wo über diese Frase gesprochen werden müßte. Materiell hat die Frage zweifellos sehr viel mit dem Gestütsetat zu tun, und es ist daher ertlärlich, daß diese Frage zum Gegenstand einer breiten Eiörterung gemacht worden ist. Ich möchte mich daher schon jetzt mit wenigen Worten zu dieser Angelegenheit äußern, nachdem meine Stellung zu der Frage der Pferderennen in der Presse bereits eingehend und zum Teil irre— sührend besprochen worden ist. Aus dieser irreführenden Besprechung in der Presse leite ich auch her, daß der Herr Vorredner glaubte fest⸗ stellen zu müssen, daß ich in meiner Stellung zum . aus einem Saulus ein Paulus geworden sei. Es ist mir in der Presse eine feindselige Stellung zu den Pferderennen nachgesagt. Das ist eine ganz irrige Auffassung. Ich fühle mich frei von jeder Feind⸗ schaft gegen die Pferderennen. . ö

Es ist für mich in diesem Jahre lediglich eine Frage der Zweck⸗ mäßigkeit gewesen, für welche Zahl von Pferderennen ich die Ge⸗

; . . .

nehmigung des öffentlichen Totalisators erteile. Ich habe

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die Frage, ob zur Leistungsprüfung Pferderennen erforderlich sind, und

ö ; f; j scheiduna i

in welchem Umfang sie erforderlich sind, bei der Entscheidung in

. z . 2 .

diesem Jahr ausgeschieden. Ich habe mich lediglich von Zweck

mäßigkeitsgründen leiten lassen und bin da zu dem Entscheid ge⸗

kemmen, daß im Hinblick auf unsere wirtschaftlichen Verhältnisse, die

zweifellos nicht günstiger sind als im Vorjahre, es genügt, 2366 die

Zahl der Pferderennen in Preußen auf die Zahl vom Vorjahre be⸗

schränkt bleibt. Diese Stellungnahme ist von den Renninteressenten

sehr scharf angegriffen worden. Man ist so weit gegangen, mir eine

ö 5 re We ö

feindselige Haltung gegen die Pferderennen nachzusagen. Meine Damen

und Herren, nun ist glücklicherweise diese Frage teine Parteifrage, es

kommen keine politischen Grundsätze dabei in Frage. Ich glaube, es

werden in jeder Partei Anhänger ven mehr Pferderennen und von

weniger Pferderennen sein; deshalb kann man diese Frage unabhängig von parteipolitischen Motiven besprechen.

Ich stehe auf dem Standpunkt, daß Pferderennen bis zu einem gewissen Grade erforderlich sind, um eine zweckmäßige Le stangs⸗ prüfung für die Höherzüchtung unteres Pferdematerials urchsunyühten. In welchem Umfange die Rennen erforderlich sind, in welcher Weise

; .

sind es, die den Widerstand der weitesten Kreise der Bevõlkerung gegen die Pferderennen auslösen. Meine Damen und Derren, die land, waschaftliche Verwaltung hat es nicht in der Hand, diese unangenehmen Begleiterscheinungen der Pferderennen herabzudrücken oder sie voll⸗ ständig auszuschließen. Die Dinge liegen heute nun einmal so, daß ohne öffentlichen Toto die Durchführung von Rennen unmöglich ist; sie lassen sich nicht finanzieren, sie können dann nur so durchgeführt werden, daß der Rennzweck nicht voll zur Geltung kommt. Deswegen ist es eben notwendig, für die Pferderennen den öffentlichen Totalisator zu gewähren. Wenn man den öffentlichen Totalisator gewährt, dann ist es ebenso wie bei der öffentlichen staatlichen Klassenlotterie, meine Damen und Herren, dann rechnet man auch auf Leute, die ihn benutzen, die spielen. Ob das nun mehr oder weniger sind, ob sie mehr oder weniger wettwütig, mehr männlichen oder weiblichen Geschlechts sind, das hat die Staatsregierung dann nicht mehr in der Hand, Ebenso entzieht sich die Rückwirkung auf das Familienleben und die sonstige Eristen; der Wettenden vollständig der Einwirkung durch die Be— hörde, die den Totalisator genehmigt bat. Kommt man zu der Ent⸗ scheidung, überhaupt den öffentlichen Totalisator gänzlich zu verbieten, dann würde man doch dieses Unwesen, über das geklagt wird, nicht gusrotten. Man triebe es von der Rennbahn in Zigarrenläden, Gemüsekeller und Verbrecherkeller, wo beute schon wilder gewettet wird als je zuvor. Gerade aus dieser Eilenntnis heraus, daß die Wettleidenschast nicht unterdrückt, nicht aus dem Gebiete des Rennens verdrängt werden kann, hat dazu gefühit, dañ die Reichs regierung sich bereits vor dem Kriege mit der Frage beschäftigt hat, das gesamte Buchmacherwesen zu konzessionieren. Wie mir belannt geworden ist, liegt seit 1914 bereits ein fertiger Gesetzentwurf bei der Reiche regierung vor, der die Konzessionierung der Buchmacher . sollte. Man wird sich ernstlich mit der Frage beschäftigen müssen, ob, wenn man außerstande ist, das Wetten bei Pferderennen vollständig zu verbieten, man es nicht dadurch in geregelte Bahnen lenken kann, daß man nur konze ssionierte . zuläßt, daß man das Buchmacherwesen konzefsioniert und dadurch das Geld, das nun einmal bei diesen Wetten angelegt wird, auch bis zu einem gewissen Grade der Staats⸗ und Reichskasse zu⸗ führen und damit wieder für allgemeine Zwecke und im speziellen für Zwecke der Pferdezucht verwerten kann. Meine Herren, das Wetten werden wir nicht verhindern. Herrn Abg. Klausner kann ich nur das eine sagen: ich habe nicht die Überzeugung, daß, wenn wir das Wetlen von der Nennbahn ö. halten, wir dadurch die Wettenden ihrer Familie wiedergeben. Ich fürchte, wir drängen sie dann von der Rennbahn in die Gemüse⸗ und Verbrecherkeller, wo auch Buch gemacht wird, und in die Bars und Spielhöllen, wo vielleicht ihre Anwesenheit und ihre Tittgleit noch viel verderblicher für ihr Familienleben und ihre ganze wirtschaftliche Existenz ist. Deshalb müssen wir uns mit diesem Problem in Zu⸗ kunft in aller Ruhe abseits von jeder Parteileidenschaft beschäftigen, und die Wettleidenschaft wird sich ja auch mit der Gesundung unserer ganzen Verhältnisse abdämpfen, sie wird spãter in eine . zu lenken sein, wo sie das Allgemeinwohl und die wirtschaftliche Lage des einzelnen nicht gar zu ungünstig beeinflußt. . . Ich darf nun noch zwei Sachen erwähnen. Was die Frage der Gestütschulen anbetrifft, die meinem Herrn Vorredner Anlaß zur Kritik gaben, so kann ich nur erklären, daß es mein BVestreben sein wird, auch die Gestütschulen so auszugestalten, daß sie allen Anforde⸗ , ii an eine Schule auf dem Lande gestellt werden können, den. Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch gleich be—

Dem

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rungen, di gerecht werd . it gel merken, meine Herren, daß es mir das allerangenehmste wäre, wenn / 1e C X 11 . dieses Kapitel im Gestütetat überhaupt nicht vorhanden wäre; denn das Schulwesen hat elgentlich mit dem Gestütwesen sehr wenig zu un; es türste mehr Sache der Schulverwaltung sein. Jedenfalls tun; es dürste mehr Sache 1 . . . werden wir bei der Aenderung unserer Gemeindeverfassung auch dahin . je (Gestũts 3 Sestũtver u heraus- kommen, daß die Gestütschulen aus der Gestůtverwaliung heraus lommen und der allgemeinen Schulverwaltung unterstellt werden. Was die Beihi ür die Gestütwärter anlangt, so Was die Beihilfen r

f s . . , bin ich der Auffassung, Faß ebenso wie allen andern Lohn angestellten in den Stagtsbetrieben die sogenannte Entschul⸗

auch den

dunge- oder Beschaffungszulage meiner Auffassung t werden muß. 1.

Gestütwärtern, den Gestütangestellten zu teil wird, ö Oberlandstallmeister v. Oettingen: Für viele Jahre hinaus wird die Nachfrage nach Pferden, eine große lein; . ö auch hohe Preise. Was ung möglich ist um die Pferdezucht zu ver. toößern, wi eschehe Welche Art Pierdezucht, vermehrt werden größern, wud geschehen. Welche Art Herdezucht, vermehrt werde fann, das wird nach den lokalen Bedürfnissen eingerichtet werden Naiürlich wird auch auf den Mlinder bedar an Kavaller epferden Rücksicht zu nehmen sein. Wir werden jedenfalls dafür Sorge tragen, daß immer ein warmblütiges Pferd vorrätig ist. o man ein giches eoraucht. Durch den Krieg ist auch ein großer Berlust. an . material eingerreten und zwar in allen Ländern, die am ö genommen haben. Die Vollblutzucht hat in England k Belgien sehr gelitten, in Scterreich, Polen, Rumänien, Nuß an ist sie zum Teil fast völlig zerstört. Wir werden in der Cge i ächster Zeit nicht nur Vollblutzucht material ö auch Halcblüter. Fur die hannoverschen ö. haben ö und Schveden auf den letzten Auktionen enormne P reise betab ö ie j Tiere können sie uns nicht nachmachen, die können sig. nur von . erhaiten. Ebenso wird ein großer Absatz us ö Litauen, Polen und dem Osten überhaupt startfinden. Wir werden

Cx 1 auch alls Arten Luxuspferde, besonders auch. Jagdpferde zu Exportieren in der Lage sein. Zur Erhaltung der ost⸗

preußischen Warmblutzucht. bin ich gern bereit. ö ö wirtichaitlich von Vorteil ist und nur da, wo ji . j = Auch die Kaltblutzucht in Ostpreußen zu unterstützen 2 ich gern bereit sein. Dabei wird alles getan werden, um neue A nilckung vermeiden. Für die Vermehrung, der Pen ite in Braunsberg . gesorgt werden, soweit es möglich ist. Die Vollbluizucht soll jo wei ö 6 ste aimähli selbständig wird. Alle diese Uäuterstützi werden, dan sie allmählich selbs ändig . 6. Zuchtfragen werden ben drovinzweise erledigt. , einnahmen fallen nich Eutzen, sondern dem Neiche . Ausfuhrungen des Aw kteis höbe ich eine genügende Würdig;nng der Bedeutung der Pf idiennen für die Pferdezucht vermißt. Bei

sie vielleicht in Zukunft zweckmäßiger zu gesialten sind, um eine wirkliche Leistungsprüfung für die Pferdegattungen zu ermöglichen, die wir in unserem Wirtschaftsleben später verwiegend br uchen, das ist eine Frage der Zukunft, und das wird die landwi . tichant iche Verwaltung im Einvernehmen mit den Pierdezüchtern und Nenn interessenten eingebend prüfen. Aber, meine Damen und irren, weswegen wird gegen die Pferderennen in einzelnen Freisen Siurm gelaufen und weswegen Fit auch Herr Abg. Peters sich dagegen ge— wandt? Hauptsächlich die Begleiterscheinungen bei den Pferderennen

ö . den Rennen, wie bei den Re weiten kommi es darauf an, diese beiden noswendigen Ueber megischst unchädtich zu machen.

j Felis s . Damit schließt die Besprechung. , . 3 1 Schlußwort siellt 1 Nam) fest, daß Ferade die heutige Abg. Graf von Kanttz (d. Nan) fest, daß gerade die ge

Koballerte hal en zu dürfen.

y ine nr en i zetüblen habe sein gejtriges

Regie un leer bedauert, Mit peirönttken mongechtst icken ( ; ] 6 Sie rer nichls zu jun ö.

. 558 . . 5 rr a FErYITI ischæ Der Ge stü: hau⸗ halt vird 6aw'll gt mid der demolratische

. * 8 28 unznpinmtinen. AMitrag, bete. Alt Rennineien, ine nhl

Ueber den Haushalt der Domänenverwaltu

berichtet

6

*

8 5 . Wa. R elße rn elf. Nat). Der Hauchaltsaueschiß Kenn, tragt unveränderte Bewilligung und die ima bn, ö 1 ließungen, in denen die Regierung ersucht wird, jür 3

,, s fiskalischen Bades Norderney mäßigen und zielbewunten Ausbau des fiskali 3 . in den Haushalt für 1829 eine erste Rate emzustellen, und,; , . staatlichen ter das Ministerium für Volkswoh stellung der staatlichen Bäder unter das inn, n n er . fahrt in Erwägung zu ziehen ferner sobald als tunlich de 4 ͤ diesen Bäde n K enk zum Selbstkostenpreise abzuge aus diesen Bädern den Krantenkassen zum ö .

zeri s e e er Domänenetat de Der Berichterstatter hebt hervor, daß auch d ö Hause in der vorgelegten Form zum letz enmal zugennar 9 . ter änenzesitz des S es durch den Friedensvertrag um et der Domänentgesitz des Slaates durch den Frieden ,, ein Viertel des gesamten Domãnen real , 6 Verlust in finanzieller Hinsicht wie auch , n e , ernährung überaus schmerzlich sei. Wirt chafllic wi 1 ein erfreuliches Bild, es sei eine beträchtliche nig n men,, die Neuverpachtungen eingetreten. Norderney dei. s 6 heruntergekommen und habe hart am Rande des Ruins 9 . ö ö

Abg. Schmidt-Cöpenick (Soz.): Wir schlie en en eg he i dauern Über den Verlust eines . n, . 86 . den staatlichen Domänen an. Es wird damit auch ein Faller ,, zu erwarten sein, und wir wenden . ,, haben, wie wieder eine Steigerung herbeigeführt J. er 36 . jetzige Veipachtungsdauer der Domänen ven 18 Jahren . Die Domänen zollen ja auch für die Siedlung herangezog . ' . Aufteil der Domänen auf ieden Fall und um . ,,,, . sein Es muß untersucht werden, de 18 4 1c le Ned in. 8. 1 , der Ginnd und Boden der Domänen am , 1 läßt und ob er sich überhaupt für, Kleinsiedlungen . , Verpachtungen muß an Pachtzins möglichst viel her use ö . die heutigen Pachtpieise sind sehr mnähig und stehen nn,. Verhältnis dem, was einzelne Regierungen bei der , von Parzellen auch von Kri gobeichãdigten fordern. . Nuppin hat ein Pächter, der für eine Do)äng von 60 ; ö 36 000 Mark Pacht bezahlt, im Jahre 1917 allein aus - 6 nutzung 76 000 Mark eingenommen. Der Sery geböort zu , gewinnlern, die den Landarbeitern die paar Pfennige ö, . nicht zablen konnten, weil angeblich das Ge ct nicht ö 3 Von den Domänenpächtern muß eine inten ive Ber irtfehn . allen Umständen verlangt werten. ,,, ö. für großzügige Bewirnjchaftung und sollte nie . 3 e . geben werden; auf kleinen Meoorarundstücken ist ein mi 9 . Betrieb nicht möglich. Auf die sent Gebiet hat die frübere 69 . sehr viel versäumt. Mit der Aussicht auf ,, bei der Bevölkerung vielfach Hoffnungen, die nachber dit er ö. e. werden. Um die Unterbringung der Arbeiter aut den . 6 37 sst es oft sehr übel bestellt. Die fiskalischen Bäder . a kunft auch der minderbemittelten Bevölkerung zugängli . werden; die Kriegsgewinnler brauchen sich da nicht breit zu n.

Abg. Müller⸗Culm (3.): Ich möchte hier dem 3 den Verlust Ausdruck geben, den Preußen im QOsten . ö zutretende Gehiet erleidet. Der Domänenetat wird wohl zum . Hhiale einen Reinüberschuß von 25 Millionen gehabt 23 . jede Domäne eignet sich zu Siedlungenmecten,. Die ,, er . lungsfäbigkeit muß daher einer genauen vorherigen ö 6. zogen werden. Die Domänenperwaltung muß vochildlich et den Ackerbau und die Viehzucht. Bezüglich der Zier lung. 2 . ö eine dringende Notwendigkeit. Hier helfend iche fen,, 6 der Staatsregierung sein. Erfreulich ift, daß Ter . ,. Hilfe zugesagt hat. Bezüglich der staatlichen Bäder 6 . stellung unter das Ministerium für Vollswoh fahr ,. worden, ebenso die Abgaße von Mineralwasser aus diesen 33 an die Krankenkassen. Zu bedauern ist, daß , ö. unserer Staatsdomänen in den abzutretenden, Ge , In erster Linie muß die Domänenverzaltung in ihrer Ansie g8 politik sich insbejondere der Kriegs beschadiglen annehmen. .

Abg? Dr. Goerck (d. Vp.): Ich möchte die 2 dringend bitten, bei den Verhandlungen mit den fremden 85 . sich der Interessen der Pächter im besgnderen, anzunehmen. ö. . mänen dürsen i. nicht mehr als Kapitalsanlage , an . wir müssen sie für Ansiedlungszwecke zur, we n , , 36. Verwaltung sollte überbaupt verjuchen hen ere, 9. . Pachtverträge vorzeitig zu lösen, um das Land für , aufzuteilen. Von einer Selhlibewirtschaftung ist ein Erfolg . Staat nicht zu erwarten. Brüglich der Bäder möchte ich mph ö. diele vom. Landwirischaftsministerium abzutzennen, 1 sie , . fahrtsministerium zuzuweisen, zumal das n ,,, keinen erheblichen Wert darauf zu legen scheint. Für . Schleswig ist eine Summe von 100 000 Malk , ö. . diese Summe ist viel zu gering. Vor dem Kriege sind 335 . für dieselben Zwecke ausgeworfen worten. K den n Minister, bei Äusstellung dez neuen Vaushasts für, 2g n, ö. höheren Betrag als dieses Mal ein zusetzen. Es k . beste Gelegenheit, größere Landflächen fruchtbaren Bodens dem abzugewinnen. ö

Abg. Wei ßermel (d.nat.): Ich bedaure auße n,, sehr piele Domänenpächterfamilien vom deutschen . . ö. der Abtretung leegersssen neden und inen vnsicheren Sci ö. ö Aus diesen Domänen pächterfamil ien in ,, ist eine große Reihe tüchtiger Landwirte, Offiziere und ö . vorgegangen, die dem Vaterlande seßr . wertvo le Mien gelen , Es gehen uns durch die Abtretung sehr we entlich Kusturvor 9. ö. loren. Ich hoffe, daß es den dort Verbleibenden gelingt, 96 . neuen Verhältnissen ihre Existenz aufhechtzuer hallen rund ihne . bänglichkeit und Treue dem deutschen Va er ande nn dewahten. 6 richte an die Staatsregierung die nachdrücklichste Bilte⸗ ei ö. . handlungen unbedingt bis an die Grenze des ,,. zu e dahin zu wirken daß die Pachtterträge aach von in P olen respektier werden. Der Verlust von. Westpreußen und Dosen ist ö im Interesse. unserer Volksernährung von schwerwieg nder eden u ; Denn deese Gebiete sind jür uns hinsichtlich des ,, ö. Kartoffel und der Zuckerrähen Ueberschußgebiete gewesen. Ter . ift besser wie sein Ruf. Wir werden uns noch, oftmals nach lien Gebienen zurücksehnen. Es geben uns auch veite Flächen der oren, Ve wir, für Siedlungszwecke hätten gebrauchen önnen. Gerade int 85 2 TIöcken Fazu vorbk onde 5 r Bitter 509 5 erung Osten, sind weite Flächen dazu vorhanden. Wir bitten. die Regi recht sorgfältig zu vräfen, welche Domänen sich zur i , Auch die verbrieften Rechte der Pächter müssen unbedingt ber si 9st werden. Es daif bei vorzeitiger Auflösung nicht mit nauher . eingegriffen werden, sondern man muß schonend dabei verfahren. . darf nicht vergessen, daß die Domenyächter ihr ganzes ö ir diesen Betrieb gesteckt baten. Im Kreise Hanau haben sich . . wistische Strömungen insofern geltend geinacht, als die länd iche Bevölkerung in größerer Schar mit hewaffneter Dand einen Domãnen⸗ pächter zwingen wollte, noch vor Ablösung der Pacht das Land zu Siedlungszwecken herzugeben. Ja, es ist sogar versucht worden, die Herbstbestellung mit Gewalt zu verhindein. ; Ich möchte die Staatsregierung bitten, dagegen aufs nechdrück- lichste einzuschteiten. Die Verwalrung sollte versuchen, Norderney möglichst zu heben, um Badereisen nach dem, Auslande möglichst zu zerhindern und das Geld auf diese Art im dan de zu be lassen. Der Uebernahme der Bäderverwaltung seitens des Wobliahrtemin iste riums

imme ich nicht zu. Von einer Uebertragung der fiskalischen Bäder auf das Ministerium für Vyltswohl fahrt können wir uns nicht ber⸗ rechen. denn es handelt sich hier lediglich um eine Betriehz⸗ und Finanzverwaltung, aber nicht um soziale oder hrgienisch? Rücksichten.

Minister für Domänen und Forsten Braun;

Meine Damen uns Herren! Ich habe schon in der Kommission darauf

*

zu Dor *

TLandwirtichaft

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s s sär die 8 ft beabsichtiat ist, diejen; Domänen bingewiesen, daß für die Jrkunft beabsichtigt ist, diejenignn T omãnen,

8 ur mr fi hre 695 ie GSiedelunge eignen, der Siedelung zuzuführen, die dir sich nicht dafür eignen, in Selbstbewirtschaftung

jenigen, die sicl t

5 66 Lit sJiüin ful

(Forisetzung in der Dritten Beilage) 1a

1 n=. 4 1

.

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ba im Cereist Sangu

lFortsetzung aus der Zweiten Beilage.)

und für die, für die sich auch die Selbstbewirtschaftung nicht eignet,

ausnahmsweise noch die Vemachtung eintreten

zu lassen.

Wünsche, die der Herr Abgeordnete Schmidt geäußert hat, daß bei diesen ausnahmsweise vorgenommenen Neuverpachtungen darauf ge⸗ sehen wird, daß auch angemessene Pachtpreise erzielt werden, werden erfüllt werden. Es wird selbstverständliche Pfliht der Domänenver⸗ waltung sein, darauf zu achten, daß dem Ertragswert der Domänen

entsprechend werden.

Pachtpreise bei etwaigen Neuverpachtungen erzie

befürwortend dem Reichsministerium fürs Auswärtige übergeben, un auch durch meine Kommissare ist bei den direkten Verhandlungen mi

der polnischen Regierung mit allem Nachdruck dahin gewirkt worden, daß die Rechte der Domänenpächter in den abzutretenden Gebieten Wegen der Restgüter für däe Domänenpächter Ich hoffe, daß es diesen Bemühungen gelingen wird, die Pächter in ihren Interessen in vollem

ungeschmälert aufrecht erhalten werden.

Maße zu schützen.

Ueber die Frage der Selbstbewirtschaftung will ich mich nicht weiter verbreiten. Ich stimme den Rednern durchaus zu, die die Auffassung geäußert haben, daß man aus den Ergebnissen der bisher selbst bewirtschafteten Domänen nicht die weitgehendsten Schlüsse für an bie Zukunft ziehen soll, aber ich bitte, diese Schlüsse weder nach der einen noch nach der anderen Seite hin zu ziehen. Ich bitte einerseits,

die Erfolge, die dort erzielt sind, in ihrem Wert nicht herabzudrücken;

andererseits bin ich durchaus nicht gesonnen, ihnen zu weitgehende aus— Sie müssen in aller Ruhe

schlaggebende Bedeutung beizumeffen. und Sachlichkeit gewürdigt werden, insbesondere im Zusammenhang mit den weiteren Ergebnissen auf diesem Gebiete richtig bewertet werden. Ich werde dafür Sorge tragen, daß die Wünsche, die hier geäußert worden sind, die Betriebtzergebnisse der selbst bewirtschafteten Domänen ordnungsmäßig laufend festzustellen und der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen, erfüllt werden. Meine Damen und Herren, was die Zurücknahme der an vie Remonteverwaltung verpachteten Domänen an⸗ langt, so bin ich seit Monaten bemüht gewesen, diese Remonten⸗ domänen wieder zurückzuerhalten. Nach der Aufstellung, die dem hohen Hause zugegangen ist, handelt es sich um 62 Remontevorwerke, die die Remonten⸗Depotverwaltung von der Domänenverwaltung ge⸗ achtet hat. Es sind uns bisher eiwas über 6009 von den 23 434 Hektar, die die Domänenberwaltung als Nemontedepots der Militärverwaltung zur Verfügung gestellt hat, wieder angeboten worden. Es gemügt das nach meiner Auffassung noch nicht. Es handelt sich dabei nur um etwa ein Viertel der gesamten Fläche. Ich bin der Auffassung, daß bei der viel größeren Verringerung unseres Remontewesens, nachdem unser Heer von einer Friedensstärke von 600 000 bis 700 000 auf 100 009 herabgesetzt wird, in dem zudem die Kavallerie nicht mehr die Rolle wie früher spielt, die Remonte—⸗ depots um mehr als ein Viertel verringert werden müssen. Danach muß verlangt werden, daß die Heeresverwaltung noch größere Flächen der Domänenderwaltung wiederum zurückgibt. Es ergeben sich bei der Herausnahme dieser Pachtobjekte aus der Pacht auch noch dadurch Schwierigkeiten, daß neuerhings die Remontedepotverwaltung sich auf den Standpunkt gestellt het, daß die superinventarischen Bauten und das tote und lebende Inventar zu den jeweiligen Taxpreisen über⸗ ommen werden müßten. Wenn ein Privatdomänenpächter dieses Verlangen stellt, halte ich das durchaus für berechtigt, denn der Mann ist darauf angemwiesen, sich einen neuen Betrieb einzurichten, das In⸗ dentar sich anderswo zu beschaffen, und muß die Preise bezahlen, die jetzt marktgängig sind. Wenn aber die Heeresdermwaltung jetzt werden die Remontedevots durch das Reichsschatzministerium verwaltet dasselbe Verlangen stellt, daß die jetzigen Konjunkturpreise gezahlt werden, dann halte ich dieses Verlangen für unberechtigt und hoffe, daß das Haus mir darin zustimmt. Ich werde mich auf den Stand⸗ punkt stellen, daß die Heeresverwaltung nur verlangen kann, daß die Gestehungskosten nach ordnungsgemäßer Abschreibung für die Bauten und das Inventar ersetzt werden. (Sehr richtig) Ich halte es nicht für berechtigt, daß das Reichsschatzministerium aus der Abgabe dersucht, Konjunkturgewinne zu erzielen. (Sehr richtig) Wenn dieser Standpunkt vom Reichsschatzministerium aufrecht erhalten wird, dann bat das zur Folge, daß, wenn wir diese Vachtobjekte direkt den Sied— lungsgesellschaften übergeben, diese Siedlungsgesellschaften für die Baulichkeiten sowie für das tote und lebende Inventar diese außer— ordentlich hohen Preise bezahlen und letzten Endes die Siedler mit diesen Beträgen belasten müssen. Es scheint mir nicht die Aufgabe des Reichsschetzministeriums, dahin zu wirken, daß die Siedler in bieser Weise überlastet werden, nur um für das Reich Konjunktur⸗ gewinne bei der Rückgabe dieser Pachtobjekte zu erzielen. Die Haltung des Reichsschatzministeriums ist auch um so weniger berechtigt, als diese Nemontedepots seit Jahrzehnten zu überaus billigen Preisen an die Heeresverwaltung verpachtet waren, zu Preisen, die in keinem Ver⸗ hältnis zu ihrem wahren Wert standen. Aus dem Verzeichnis geht zervor, daß durchschnittlich ein Pachpreis von 18 4 pro Hektar erzielt wird. (Hört, hört Sie werden zugeben, daß, da es sich um. meist gute Grundstücke handelt, dieser Pachtpreis weit unter dem Durck— schnitt steht, und daß demgemäß die Reichsverwaltung kein Recht hat, setzt bei der Rückgabe sich von rein geschäftlichen Rücksichten leiten zu lassen und das Siedelungswesen gu diesen Domänen zu erschweren. Es kat dann Herr Abgerrkneter Weißermel Larauf hingewiesen, sich Furtzht der kand hunger in gerad eg bol. vrsstischer und kumuftarischer Form änßerk. Dis Vorgänge, ruf bie

Die

Ich bin auch bereit, in allen Fällen von Neiwerpachtungen den Pächtern die Verpflichtung aufzuerlegen, dort, wo Tarifverträge zwischen Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganisationen zustande ge⸗ kommen sind, diese Tarifverträge für ihre Arbeiter gelten zu lassen.

Die Sicherung der Ansprüche der Domänenpächter in den infolge des Friedensvertrages abzutretenden Gebieten habe ich mir seit Mo⸗ naten bereits angelegen sein lassen. Die Wünsche dieser Domänen⸗ pächter sind mir übermittelt worden. Ich habe sie auf das wärmste

Pflicht für den Steinberg zu entbinden.

Dritte Beil

Berlin, Sonnabend den 18 Oftoher

d t 8X

in Einklang zu bringen.

möchte ich bemerken, daß

69 Restgüter ein gewisses Vorhaufsrecht eingeräumt wird. Das ist ein die Siedelungsgesellschaften bewirken kann. Daß bei Unterverpachtungen durch Domãänenpãchter stellenweise sehr hohe Pachtpreise erzielt worden sind, ist mit bekannt geworden. Es ist zum Teil darauf zurückzuführen, daß der Landhunger die kleinen Leute veranlaßt, sich bei der Verpachtung von Wiesen und Ackerstücken zu überbieten und dadurch die Preise so in die Höhe zu treiben, daß letzten Endes der, der Sieger im Rennen bleibt, wenn er es sich recht besieht, seines Erfolges nicht froh wird. Es sind Leute bei mir vor. stellig geworden, die sich bei solchem Bieten übernommen hatten und dann wünschten, der Vertrag solle rückgängig gemacht werden.

Ich mußte ihnen sagen: Sie haben es selbst verschuldet, wenn sie in dieser wahnsinnigen Weise die Preise treiben. Es ist auch für den Domänenpächter nicht ganz leiht, bei der Landabgabe allen Wünschen gerecht zu werden. Wenn er Land zur Pacht ausbietet, bekommt es det Höchstbietende, und wenn er die Ausbietung auf gewisse Kreise beschränkt, so bekommt er natürlich die Vorwürfe von allen denen zu hören, die leer ausgegangen sind. Unzufriedene gibt es überall. Es ist daher sehr schwer, den geeigneten Weg zu finden. Die Domänen verwaltung kann bei diesen Dingen nicht viel machen, sie kann ledig- lich auf die Domänenpächter dahin einwirken, daß sie bemüht sind, die Abgabe so zu gestalten, daß die Kleinpächter das Land zu angemessenen Preisen bekommen. Nach dieser Richtung hin ist alles geschehen, und ich kann hier auch hervorheben, daß die größere Zahl der Domänen— pächter bereit gemesen ist, die Pachtstücke zu angemessenen Bedingungen abzugeben. Leider ist aber auch die Tatsache zu verzeichnen, daß ein⸗ zelne Domänenpächter sich bemüht haben, einen großen Profit zu machen, was starken Unwillen der kleinen Unterpächter hervorgerufen hat. Dieses Verhalten ist bedauerlich; aber ich hoffe, daß in Zukunft diese Pächter davon Abstand nehmen, aus dem Landhunger der kleinen Leute ein Geschäft für sich zu machen. .

Den eschwerden der Arbeiter in den Wein- bergdomäwen, die der Abgeordnete Schmidt zur Sprache ge⸗ bracht hat, werde ich nachgehen und, soweit es sich um berechtigte Beschwerden handelt, dafür Sorge tragen, daß ihnen abgeholfen wird. Ueber den Zustand von Norderney, der ja den Herren von der Siedlungskommission, die die Reise mitgemacht haben, be⸗ kannt geworden ist, möchte ich nicht viel Worte verlieren. Ich möchte nur hervorheben, daß der jetzige Zustand zweifellos unbefriedigend ist, daß, wenn die Staatsregierung Gewicht darauf legt, dieses Bad weiter zu verwalten, sie alles daran setzen muß, das Bad in einen besseren Zustand zu versetzen. Ich werde bemüht sein, das Bad wieder so herzustellen und auszugestalten, daß es allen billigen Ansprüchen genügt. Ich hoffe, daß mir die dazu erforderlichen Mittel zur Ver⸗ fügung gestellt werden.

Es ist dann eine Herabsetzung der Preise der Mi; neralwässer gefordert worden, die aus staatlichen Brunnen stammen. Ich möchte, um Irrtümern entgegenzutreten, vorweg be⸗ merken, daß eigentliche Heilwässer aus staatlichen Brunnen nicht hervorgehen. Es handelt sich zumeist bei den wenigen aus staat⸗ lichen Brunnen herrührenden Mineralwässern um Tafelwässer, die zum großen Teile nicht in minderbemittelten Kreisen als laufendes tägliches Getränk genossen werden, sondern vielmehr auf dem Tisch der Bemittelten vorherrschen. Gleichwohl will ich bemüht sein, un⸗ angemessen hohe Preise herabzudrücken, so daß der Staat verwaltung nicht der Vorwurf gemacht werden kann, daß sie bei diesen Dingen die jetzige Konjunktur ausnutzt.

Das Verlangen der Bauernschaften und Winzer in der Um— gegend der Do mäne Neuhof hat auch bereits die Staatshaus—⸗ haltskommission beschäftigt. Die dortigen Bauernschaften wünschen, daß von der Domäne Neuhof eine erhebliche Fläche unter den dortigen Anliegern aufgeteilt wird, daß sie pachtwelse oder kaufweise über— lassen wird. Nun ist aber, wie die dortige Weinbauverwaltung und die Sahkundigen hervorheben, die Existenz der Weinbergs⸗ domäne Steinberg von der Düngerlieferung dieser Domãne Neuhof in weitgehendstem Maße abhängig, und es ist daher nicht möglich, die ganze Domäne Neuhof aufzuteilen. Vot allen Dingen ist es nicht möglich, den Domänenpächter von der Düngerlieferungs⸗ Nach den Verhandlungen, ki bort gepflogen sind, kt fich cber bie Memdhamterwalhung betall erklärt, 131 Morgen aug der Domäne herzugeben und den klelnen

derr Weißermel angespielt hat, sind mir nicht bekannt, ich weiß aber,

daß dort sehr viel Kleinbesitz ist, daß diese Kleinbesitzer sehr land⸗ hungrig sind, weil fie zum großen Teil mit ihren Söhnen in der umliegenden Industrie und im Baugewerbe in den benachbarten Groß⸗ städten früher beschäftigt waren und demgemäß für ihren Grund und Boden wenig Arbeite kräfte übrig hatten. Jetzt liegen Baugewerbe und Industrie darnieder, und diese kleinen Besitzer haben für ihre Arbeitskraft nicht das genügende Land zur Verfügung. Deshalb macht sich in diesen Zwergbetrieben der Landhunger stürmisch bemerk⸗ bat. Es ist seit Monaken mein Bemühen gewesen, durch JHütliche lt Vereinbarungen mit Hilfe der Landräte und anderer im Kreise Einfluß besitzender Personen auf die wenigen Großgrundbesitzer im Kreise dahin einzuwirken, daß sie, soweit es ohne Gefährdung ihrer Wirtschaft möglich ist, den Landhunger der kleinen Parzellenbauern befriedigen. Das hat nicht überall durchgeführt werden können, und ich habe das neuerdings errichtete Kulturamt ersucht, sich diefer Aufgabe anzunehmen und dort zu versuchen, einen Ausgleich zwischen den wenigen Großgrund⸗ besitzern und den Land heischenden Parzellenbauern herbeizuführen. Ich hoffe, daß es dem Eingreifen der Behörden gelingt, erhebliche Komplikationen zwischen den Großgrundbesitzern und den kleinen Leuten zu vereiteln und die beidetseitigen Interessen nach Möglichkeit

die Reichssiedelungsordnung ein gewisses Vorrecht für die Domänenpächter vorsieht, daß dort, wo Restgüter gebildet werden, diesen ehemaligen Pächtern und Besitzern auf Diese

gesetzliches Recht, das durch eine Maßnahme meinerseits gar nicht verstärkt werden kann; es geht weiter, als ein⸗Rat von meiner Seite

vom aus Berlin und betreffend Besserstellung der Professoren der land⸗ wirtichaftlichen und tierärztlichen Hochschulen e 6 . daß die landwirtschastlichen Hochschulen gegen die an— eren

würden. Die, Berliner Hochschule musse in Berlin verbleiben. die niederen Landwirtschaftsschulen

Für die Hebung des ländlichen Genoffenschaftswe ens habe noch viel mehr zu geschehen.

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Sanzeiger und Preupischen Staatsanzeiger.

die Wirtschaft auf der Domäne Neuhof zu gefährden. Ob über das hinaus noch Fläche abgegeben werden kann, wird ernstlich erwogen. Ich hoffe, daß wir zu einem Abkommen gelangen können, wodurch Ille billigen Ansrüche der Anwohner befriedigt werden. Guruf: Pachtweise?) Pachtweise oder kaufweise, je nachdem es sich gestaltet.

Zum Schluß noch ein Wort über die Landgewinnungs⸗

arbeiten. Im ordentlichen Etat sind ja für die Landgewinnungs⸗ arbeiten in einem Titel für die ostfriesiische Küste nur 10 009 eingesetzmi worden, wodurch dem Abgeordneten Görck Gelegenheit ge⸗ geben worden ist, diese Position als zu niedrig zu. beanstanden. Ich möchte aber darauf aufmerksam machen, daß bereits im Nachtrags⸗ etat für die Zwecke der Landgewinnung besonders an der ostfrisischen Küste 720 000 4A neu eingesetzt und auch vom Hause bewilligt worden sind. (Zuruf) Es sind für Eindeichungsarbeiten in Schleswig⸗ Holstein 1 Million, für Beihilfen zur Aufhöhung des Saphien⸗ sommerkoogdeiches 115 000 w, insgesamt 1835 000 1. vom Hause bereits bewilligt worden. Gewiß genügt das alles noch nicht, um die Arbeiten, die dort notwendig sind und mit wirtschaftli hem Erfolg durchgeführt werden können, auszuführen, aber wir müssen uns nun einmal nach den vorhandenen Mitteln richten. Ich hoffe, daß es in Zukunft gelingt, für diese wirtschaftlich überaus wichtigen Arbeiten noch mehr Geldmittel bereitstellen zu können.

In diesem Zusämmenhang möchte ich gleich bemerken, daß auch die Angelegenheit der Landgewinnung auf der Insel Norderney, die bei der neulichen Anwesenheit der Kommifston auch Gegenstand der Erörterung war, von mir im Auge behalten wird. Die zuständige Regierung in Aurich ist aufgefordert worden, mit aller Beschleunigung ein Projekt einzureichen, und ich hoffe, daß es schon in kürzester Zeit möglich sein wird, die auch für diese Arbei erforderlichen Geldmittel vom Hause zu verlangen, damit bald mit den Arbeiten dort begonnen werden kann.

Abg. Siem en (Dem.): In Nord-⸗Schlekwig muß aus Rück. sichten auf unsere Valuta darauf gesehen werden. daß die Zahlung der Frachten in Mark erfolgt. Norder ey ist in seiner Entwicklung zu kurz gekommen, da die Staatsverwaltung 20 Jahre lang geschwankt hat, ob sie das Bad behalten oder verkaufen soll Norderney ist das einzige Seebad, welches der preußische Staat hesitzt, es muß kon= turrenzfähig gemacht werden; auch dem uslande gegenüber. Ebenso sind die sonialen Interessen der Jasel zu fördern und dabei besonderz die drei Kinderheime zu beräcksichtigen. Im Interesse der klein bäuer⸗ lichen Bevölkerung ericheint die Verpachtung der Domänen an Land

gemeinden durchaus erwäünscht. Die ietzige Pachtzeit von durchschnitt⸗

lich 18 Jahren für die Domänen sollte auf 19 Jahre herabgesetzt

werden und jede Domäne ein oder zwel Jahre vor Ablauf der Pacht⸗

zeit off ntlich ausgeboten werden.

Abg. Mehr hot (ü. Son): Unsere Domänen müßten Muster⸗

wirtschaften und Vorbilder far eine sachgemäße Sozialisterung auf dem

Lande sein, ehenso mustergültig für die Gestgltung des Wohnungewesenz.

Die Ergebnisse der selbstbewirtschafteten Do manen sprechen durchaus

nicht gegen, sondern für die Durchführung der Gemelnwirtschaft in

der Landwirtschaf. Die Moorkustur erfordert die Be wir ischaftung

im großen, für Moorkultur dürfen kleine Parzellen nur ausnahmtz⸗

weise mit Vorsicht aogegeben werden. Bedauerlicherweise hat die

Nationalversammlung die Domänen in Ne allererste Reihe für die

Aufteilung fur Siedlungsiwecke gestellt. Unser Ideal ist, d jeder

Poltegenosse in den Befitz eines Familien haufeß nt Garten kommt.

Aver deswegen werden wir niemals die Unwandlung der Landwirt.

schaft aus dem Großbetrieb in den Klembetrieb erstreben. Darin

würde im Gegenteil eine direkte Gefahr für unsere sebr darnteder⸗

Volksernährung liegen.

Der Domän⸗nhaushalt wird bewilligt, der Ausschußantrag betreffend Norderney angenommen, ebenso der zweite Antrag des Haushalisausschusses, dieser in seinem ersten Teile (Unter⸗ stellung der Bäder unter das Ministerium für Volkswohlfahrt) gegen die Stimmen der Deuischnationalen, im übrigen ein⸗ stimmig. Es folgt der Haushalt der landwirtschaftlichen Ver⸗ waltung, 1 welchem ausführliche Ausschußanträge und eine lange Reihe von Uranträgen und förmlichen Anfragen vorliegen. ö Berichterstatter Abg. von der Osten (dnat): Der Ausschuß war sich einig darüber, daß eine der Hauptvorbedingungen für den Wieder— aufbau des Landes in der Steigerung der ländwirtschaf!lichen Pro— duktion besteht. Die überwiegende Mehrheit war auch einig in dem Verlangen nach einem planmäßigen Abbau der Zwangswirtschaft. Der Awnsschuß hat die Verordnung des Landwirtschaftsministers, welche für die Regierung ein Aufsichts- und Auskunftsrecht für die Beamtenstellung bei den Landwirtschaftskammern in Anspruch nimmt, Liner Besprechung unterzogen, in welcher der Minister auf verschiedene Vorl omminisse der letzten Zeit verwiesen hat, die diesen Erlaß zur Notwendigkeit gemacht haben. Der Minister hat die Beilegung dez Zwischenfalls in Aussicht gestellt. Auch die Verordnung vom 2. Sep= tember wegen Sicherstellung der Hackfruchternte ist im Ausschuß er⸗ örtert worden. Der Minister hat ihre Rechtsbeständigkeit versochten und ihr im übrigen den Charakter einer Notverordnung eigelegt. Abg. Dr. Faßbender (3.) begründet die beiden Anträge die Zentrum über die Verlegung der landwirtschaftlichen Vochschule

eingebracht sind. Er

tagtlichen Hochschulen zurückgefetzt und damit“ diskredittiert

e Auch bedürften vermehrter Förderung.

Hierauf wird Vertagung beschlossen. Präsident Leinert gibt ein Schreiben des Ministers Haenisch

bekannt, wonach eine der auf der heutigen Tagesordnung befindlichen Anfragen deshalb nicht beantwortet worden. ist, weil! tem Mintste⸗ die. Tagezordnung

Ministerium entsandte Bote den Anschluß nicht rechtzeitig erreicht hat.

ju spät bekannt geworden ist und der aus dem

Schluß gegen 5,30 Uhr. Nächste Sitzung Dienstag,

12 Uhr (Änfragen, Fortsetzung der Beratung).

uffst hrung

sam hin

Theater und Musik. 8

Kammerspiele des Deutschen Theaters. Fin guälender Abend war gestern im Kammersplel ause die Ur⸗ von Anton LTschechowz . Iwanow“. . Trsisinn, Verzweiflung, Seibssmord, das ist der lang;

Leuten abzutzeben. Das läßt sich machen, ohne den Steinberg und

vier nur pfychopathologisch interesfierenden Atte des russis

leichen de Entwicklungsgang des charakter ofen Helden dieser en Arztes und