ganze Erlös soll den Landwirten ausgetahlt werden. Ich halte diesen Anspruch für ungerechtfertigt. Meiner Ansicht nach darf der Pro⸗ duzent den Konjunkturgewinn nicht in vollem Umfange bean spruchen. Ich halte die gegenwärtige Teilung für durchaus gerecht. Es wird obne eine besondere Lelstung heute ein erh / blicher Zuschuß dem Land⸗ wirt aus dem Häuteerlös gegeben. Ich glaube, daß auch andere Teile, die hier als Teilnehmer dieses Gewinns in Betracht kommen, einen Anspruch darauf desbalb erheben können, weil wir heute gezwungen sind, Fleisch im Auslande einzukaufen.
und der Wunsch geäußert worden, sie schnell abzubauen. Ich will auf diese Frage nicht weiter eingehen. Die Kemmission, die zur Ueberwachung dieser Kriegsgesellschaften eingesetzt ist, wird sehr bald Gelegenheit haben, diesen Geschäftsbetrieb einzusehen und erkennen, daß vieles, was über die Kriegsgesellschaften als Klage laut wird, ganz unbegründet war. Der Abbau geht schneller vor sich, als por— gesehen war. Behördliche seits wird alles unternommen, um den Abbau möglichst schnell herbetzuflihren. In einigen Gesellschaften sind schon starke Reduklionen in der Beamtenzahl eingetreten, so daß die Beamten über dieses schnelle Vorgehen sehr unzufrieden sind. Aber das allein ist nicht entscheirend für die Maßaahmen des Reichg⸗ wirtschaftsministeriums.
Dann ist von einem Redner im Hause darauf hingewiesen worden, daß in der Presse und, wenn ich recht unterrichtet bin, von
der Bochumer Handelskammer mitgeteilt wurde, daß ein Mann namens
Barmatt ein umfangreiches Geschäft angeblich mit dem Reichswirt, schaftSministerium betreibt. Das ist richtig. Dieser Herr hat sehr umfangreiche Abschlüsse gemacht und uns in der schwersten Zeit unserer Nahrungsmittelbedrängnis wertvolle Dienste ge eistet. Es wird un im Reichswirtschaftsministerium vorgeworfen, daß wir diesen Mann
besonders bevorzugen. Ich habe dem Amt dle Anweisung gegeben, daß ohne Rücksicht auf die Parson jeder gleichmäßig mit seinen — Anerbietungen behandelt wird. Barmalt hat seine Anerbie tungen
gemacht; sie sind objektiv geprüft und in einer Preislage angenommen worden, wie wir es veram worten können. Die Finanzierung ist für uns auf eine günstige Grundlage gestellt. Wir haben, wie ganz
richtig bemerkt wurde, einige Geschäfte wieder rückgängig gemacht,
weil sie sowohl uns wie den anderen vertragschließenden Teil finanziell ungünstig verpflichteten. Bei dem gegenwärtig schnell in Rückgang der Valuta wird jeder anständige Kaufmann einem solchen
Ausgleich der gegenseitigen Differenzen und unglücklichen Abmachungen Belle aschaft der Charlottenhütte in Niedersch
sicherlich geneigt sein und daran keinen Anstoß nehmen, zumal dem Reiche gerade durch die Annullierung erhebliche Beträge er part wurden, da wir uns anderweitig billiger eindecken konnten. In der Deutschen Tageszeitung“ stand, dieser Barmatt ware ein russischer Jude. Es mag die Herren in der „Deutschen Tag Lzeitung“ besonders auf⸗ geregt haben, daß wir auch mit russischen Juden Geschäfte machen. Ich habe keine große Vorliebe für russtiche Juden. (Hört! hört! rechts.) Aber ich frage auch keinen, der nach dem Reichswirtschafis amt kommt, nach seinem Taufschein, und sonst kann man es nicht jedem ansehen,
für das ge samte ng . nicht möglich war, seben wir bier von
einer Wiedergabe von ichten ab.
Uebergrbeit wurde im Jahre 1917 in 1105 (1916 in 971, lo015 in 1195) Betrieben für 5 02 (335 385, 31 823 junge Leute bewilligt; sie verteilte sich auf 281 218 (225 51, 2605 113) Belriebstage und umfaßte zusammen J 296 058i, (7753 O99ise, 6779 52115.) Ueberstunden. Für Arbeiterinnen von über 16 Jabrten wurde im Jahre 1917 in 2881 (1916 in 2971, 1915 in
52653) Betrieben Uebeiarbeit bewilligt, und zwar für 211981
ͤ (71 795, 298 450) Personen an 422 257 (311 851, 307 ! Betriebs- Es ist denn wiederholt auf die Kriegsgesellschaften hingewiesen
tagen mit zusammen 30 980 0531 (23 860 13616, 32 202 415) Ueber⸗ stunden. Die meisten Ausnabmebewilligungen entftelen bei den jungen Leuten auf folgende Industriegrupyvpen: Berg- bau, Hütten und Salinenwesen, Torfgräberei = Maschinen, Werk. zeuge, Instrum ente, Apparate — Metallperarz eitug — Spinnstoff⸗ gewerbe — Nahrungs- und Genußmittelgewerbe. An den Be⸗ willigungen von Ü beraibeit für Arbeiterinnen von über 16 Jahren waren hauptsächlich folgende Gewerbegruppen beteiligt: Spinnstoff⸗ gewerbe — Maschinen, Werkzeuge, Instrumente, Apparate Nahrungs⸗ und Genußmittelge werbe — Bergbau, Hätten. und Salinenwesen, Torfgräberei — Metallverarbeilung.
„Nachtarbeit wurde bei zweischichtiger und dreischichtiger Arbeitsregelung im Jahre 1917 in 1980 (1916 in 1483, 1910 in 1044) Betrieben für 62 904 (42 256, 24 421) junge Leute, in 70 4 (4433, 2468) Berrteben für 587119 (317632, 157 593) Arbeite“
rinnen von über 16 Jahren bewilligt und umfaßte bet den jungen
denten 5 57 zal (3 417 551, 1 749 70) Arbeitstage, bei den AÄr⸗ beiterinnen von über 16 Jahren 7 440 1781. (30 984 5ö55is,, 14268 0461 3) Arbeitstage. In der Hauptsache kommen auch hier die oben erwähnten Industriegruppen ir Betracht. Dabei hat eine Bewilligung von Nachtarbeit ür Arbeiterinnen von über 16 Jahren elonders umfangreich in der chemischen Industrie, der Papierindustrie und dem Holz- und Schnitz off newerbe stattgefunden. Bemerkt sei noch, daß das Jahr 1917 in mehreren Industriegruppen das Mehr— fache an bewilligten Ueberstaͤnden gegen die beiden Vorjahre auf— gewiesen hat.
— —
Lrheitsstreitigketten.
Wegen Streitigkeit'n über die Unterbringung der verschiedenen erren maßschneidergeschäfte Groß Berlins in die einzelnen Lohn- lassen legten am Sonnabend 2500 Maßschneider, die Arbeit nieder. Zwijchen den Parteien fanden am Montag und Dienstag Perhandflungen statt, die, wie der Berl. Börsen Cour. mittelt, zu einem er, führten, so daß die Ausständigen gestern in einer Versammlung beschlossen, heute vormittag die Arbeit in vollem Umsang wilder auf unehmen. Ueber einige Firmen soll das Schids⸗ gericht entschetden, in welche Lohnmiufe sie eingereiht werden sollen.
Laut Kölnischer Zeitung“ befindet sich seit einigen ö 1 elden
im Ausst anz. Das Werk liest vollständig still. Die elektrische Stromzufuhr ist unterbunden.
Nach einer von. W. T. B.“ übermittelten Meldung des Presse⸗
büros ‚„Madio“ aus Annapolis zur Aus standslage hatte
der amerikanische Generalstaats anwalt Palmer eine lange Unter⸗
redung mit dem Arbeite sekietr, in der die Maßnahmen besprochen wurden für den Fall, daß der Ausftand der Arbeiter in den Kohlen berg werken ausbricht. New Nort᷑ Time zufolge hertscht die Absicht, amerikanifche Eruppßen überall da einzusetzer, wo es motwendig ist. Der Senator Themas hat einen Gesetzentwurf eingebracht, in dem der Pästent ermächtigt
ob er russischer Jude ist. Es mag sein, ich weiß es nicht, daß wird, im Falle eines Ausstands Truppen in den Betrieben der Kohlen-
Barmatt russischer Jude ist, in Rußland geboren ist. Das ist für mich belanglos. Wenn es ein anständiger Mensch ist, mache ich auch mit einem russischen Juden Geschäste.
Was die Kriegsgesellschaften anlangt, so glaube ich, daß die Auf fassung, die ein Redaer des Hauses hier äußerte, falsch ist. Er meinte, es sel berichtet worden, diese Kriegsgesellschaften führlen in letzter Zeit, ich glaube, 2 Milliarden aus ihren Ueberschüssen ab, hier liegt ein Irrtum des Redners vor — wenn ich nicht irre, war es der Herr Abg. Roesicke —, denn diese Milliarden, die abgeliefert werden, sind von Gesellschaften abgeliefert, die heute die Bestände der Heeresverwaltung wiederum finanzieren, das heißt, sie wleder ab⸗ stoßen. Es sind die großen Bestände an Metallen, die selbstver ständlich heute unter der geenwärtigen Marktlage im Interesse des Reiches mit Nutzen abgestoßen werden. .
Die Kriegsgesellschaften im allgemeinen werden, soweit ich augen · blicklich übersehen kann, ihre Bilanz nicht mit erschreckend hohen Gewinnen abschließen können. Ich bin sogar in großer Sorge, daß einige Gesellschaften mit einem recht erheblichen Defizit abschließen werden. Hier ist meines Erachtens sparsam gewirtschaftet worden, insoweit die Preisbestimmungen für Produkte in Frage kommen, und ich glaube nicht, daß da die Bevölkerung irgendwie in der nach⸗ folgenden Kontrolle durch die hier eingesetzte Kommission den Nach⸗ weis bekommen wird, daß die Kriegsgesellschaften eine besonders un⸗ günstige Geschäftsfübrung vorgenommen haben. Indes, ich will das der känftigen Rebision überlassen. Auf die anderen Fragen möchte! ich nicht mehr eingehen; ich glaube, döe Geschãfslage verbietet es. Ich hoffe, daß den vielen Anregungen, die gegeben worden sind, im Reichswirtschaftsministerium zu einem erheblichen Teile Rechnung getragen werden kann.
a,
Etatistik und Volksmwirtschaft.
ltebergrhejt und Nachtarbeit von Ju gend. Lichen und Arbeiterinnen in den Gewerbebetrieben Im Scha uspielhause wird morgen „Coriolan“ mit den Deutschlands in den Fabren 1915 = 1517. Damen Sussin, Neff, Schön und den Herren Becker, Mähslhofer,
Nachdem unlängst die Jahresberichte der preußischen Regierungs. Kraußeseck, Leffler, Pohl und von Ledebur in den Hauptrollen ge— und Gerner berate 1m der Bergbehörden er n . geben. Spielleiter ist Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr.
sind, veröffentlicht jetzt das Slatistische Reichs amt einige Uebersichten
und Nachweisungen der, Gewerbeaussichtsb amten und Bergbeh orden isb t ö fgeführt: ͤ ür Klapi ,,, . re ,,, Pathetische Sonate für Klavier
Jahresberschte der Gewerbeaufsichtsbeamten für das Reich sind zuletzt vember im Meisteér faahy;
für das Jahr 1913 erschienen. Wegen des 1914 ausgebrochenen Krieges batte sodann der Bundesrat sich damit einberstanden erklärt,
daß die Berichte für 1914 bis 1917 gemeinsam mit dem Berichte für Siedertafel, am 27. Robemb 1918 erstattet weiden. Da es aber erwünscht erschien, möglichst bald e. ö Klavier 8 . tt, am 21. November
einen Ueberblick über den Umfang der Beschäftigung von suͤgendli en Arbeitern und von Arbeiterinnen unter der y 3 . und namentlich darüber zu gewinnen, inwiewesl unten dem Zwange ber Verhältni sse auf Grund des Gesetzes bom 4. Angust 1914 Ausnahmen won den Beschäftigunge beschränkungen der jugendlichen Arbeiter und der Ar.
6 ⸗ ; : iti V . (Geschäftsstelle Berlin- Friedenau), de beiterlnnen zugelassen worden find, wurden besondere Nachweisunge ann mri f 2 z 6 uber bie in n d' hbäen , nz murder ben gte . n, ! bereits mehr als 19900 Städte, Kommunalverbände ufww. al Mit
aufgestellt, die den Jahresberichten für 19315, io itz und 1917 bei⸗ ef werpen sollen. Von der Aufstellung solcher ,, . 3 ,, , ,
ür 1914 ist mit RKücksicht auf die buich den Äusbruch des Krieges
Ke ; : Ritege der Gemeindeverwaltun regrsachten green. Schwantungen in der gewerbiichen Taͤtigleit Neuordnung der ,,, , Wirklicher Ge⸗ 8
während dieses Jahres Abstand genommen worden. Die den ersten
Teil der vorliegenden Verbffentlichung bildenden Uebersichten Über Kier her nne r gr , ewe;
Ne vistonen von gewerblichen l en erstrecken sich nur ö das Jahr ir mms und Arbeit des Vereins (Berichterstatter Generalfekretar
ig, als für einige Gliedstaaten die
1917 und sind a gen! unvollstãn en fehlen. Da infolgedeffen eine Zusammenstellung I
betreffenden Anga
bergwerke oder Bahnen einzustellen. Dieser Entwurf wurde ohne Debatte dem Auss g uß überwiesen. Der stellpertretende Vor“ sitzende des Bergarbeiterverbandes erklärte, er sei über die vom Plaͤsidenten unt rnommenen Schrttte er— staunt. Sie seien ohne Vorgang und ungebshrlich. Er habe der Regierung geraten, die Bergwerfzunternehmer zu versammeln und ihre Macht aufzuwenden, um bei ihnen eine ge⸗ echte Berücksichtigumg der Forderungen der Bergarbeiter durchzufetzen. Die Arbeiter felen Fereit, mit den Untern-hmern ohne Vorbehalte die Verhandlungen wieder an— zuknüpfen. — Nach einer Meldung des „Reuterschen Büros“ aus Chicago haben dort die Vertreter der Bahnarbeiter für den Ausstzand am Donnerstag gestimmt, wenn ihre Forderungen nicht bewilligt werden. Im ganzen Lande findet die Abstimmung unter den übrtgen Zweigabtetlungen statt.
ausgegeben am 277. Oktober, hat folgendem Inhalt: Verfügungen: Ein be onderes Heft mit der Fernsprechgeblhrenord ung und den Aus⸗ fübrungsbestimmungen dazu; Unzureichende Freimachung der Brlef⸗ sendungen nach dem Ausland; Wiederaufnahme des Peivattelegramm— verkehrs mit Polen; Beibehaltung des Vermerks Portopflichtige Dienstsache“; Äuflösung der P. T. V. Belgien (Abwicklung), Sitz in Erfurt; Funktelegrammperkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerild; Leriung der Ueberseeb ier post; Teil weise ECinsiellung des Po rfrachtstückperkehrs nach den Niederlanden. Postverkehr mit den von Polen besetzten deutschen Gebietstellen. Nachrichten.
Nr. 109 des Am tsblatts des Reich spostministeriums“,
zu ermäßigten Preisen, Palestring', mit den Damen Engell, Mar⸗ err, Branzell, Birken ström, Gerhart, Escher und den Herren Mann, Armster, vom Scheidt als Gast, Henke, Stock. Bachmann, Kieban als Gast, van de Sande, Krasa. Som mer, Lücke, Reinfeld und Bach- mann jun; hesetzt, in Szene. Dirigent ist Dr. Fritz Stiedry. Anfang 6 Uhr. Ueber saͤmtliche Eintrittskarten ist bereits verfügt.
Berliner Lehrer - Gesang verein, am 20. Nobémber
lieder angehören, hält am 8. November in Wernigerode se ine
Theater und Musik. Im Opernhau se geht morgen, Freitag, als Volksvorstellung
Von Karl Käm pf ARwerden demnächst folgende Werke in Berlin
Walter Schulz, am I. No- drei Männerchöre g eg ppella
hilharmonich; drei Männerchöre mit Orchester (Berliner hilbharm one) und dret
hlen aus diesem ersten Teil der Ueber⸗
Die Wappenkunst bat nach wie vor zahlreiche Freunde bew alten. Desbalb wird es den Liebhabern des betannten Münchener Kalenders (Verlag von G. J Manz in Regensburg) willkommen sein, daß auch für das Jahr 1970 eine Ausgahe erschienen ist. We ie bit ber herausgekommenen Jabrgänge, bri gt der auf haltbaren Papier gedruckte Kunsttalender guch dieses Mal ein mehrfarbige ÜUmschlagbild sowie in weiterer Folge ein zwei Seiten umfassendz Wappen der Freien und Hansestadt Lübeck und als Fortjsetzum
der sonstigen Wappen der deutschen Dynastien und des Aren
die heraldisch richti in Farbendruck ausgeführten Wappen der nach ehenden zwölf Adelsgeschlechter: Berchem, Botz beim, von und zu Fraunberg Holzschuher, von Krosigk., Pocci, von Pölntz, bon Reden, von Schaumberg, Seydl tz⸗Kurzbach, Speth, jowe bon Völrerndorf. Tie erklärenden Beschreihungen unterrichten zu verlässig über die Stammfolge. Der Kalender kostet 2 6, mit Ju, stellungsgebühr 2, 20 .
Stettin, 29. Ottober. (W. T. T) Der im Herbst 1915 von einem englischen Zerstörer beschossene Dampfer Svionia“ der Steftiner Reederei Kunstmann, der durch den Kapitän bei Stubbenkammer auf Strand gesetzt wurde und seitdem daselbst liegt, ist heute früh infolge stürmischen Wette s in die durch Ba ger vorbereitete Rinne geglitten, sodaß alte Auszicht besteht, den Dampfer nach Entfernung des Wassers auz dem Innenraum zu bergen.
Erfurt, 29. Oktober. (B. T B.) Amtlich wird gemeldet: Am 29. Oktober, S Uhr 20 Minuten Vormittags, fuhr auf dem Babnhof Neudietendorf der von Gotha kommende Güter— zug 7107 in die Flanke des nach Gotha ausfahrenden Per. sonenzuges 810. Sieben Wagen des Personenzuges wurden um, gestũrzt. Drei Reisende sind tot, acht schwer ver! etzt
und etwa So leicht verletzt. Die Ursache ist noch nicht völlig geklärt.
Der Verkehr erlitt keine Unterbrechung.
Beuthen, O. Schl, 29. Oktober. (W. T. B) Amtlich
wird gemeldet: Gestern abend 6 Uhr entgletste auf der Klein“
bahnstrecke Königshütte — Schwientochlowitz— Heutchhen an einer Kurve am Chausseeübergang vor der Weiche Redenblick . Schacht der Kleinbabnzug 180, bestehend aus Motor- und Beimagen. Der Motorwagen stürzte um. Drei Personen wurden leicht, eine sch rer verletzt Auf der Kleinbahnstrece Königshütte — Antonienhütte— Beuthenentgleiste zu gleicher Zeit in Biswarckhütte ein Beiwagen des Zuges 6 und stürzte um. Dreißig Personen wurden leicht verletzt. Die Ursache ist in beiden Fällen Schleifen des Zuges infolge Sprsh— regens und. Beeinträchtigung der Bremsvorrichtung durch sstarken Laubfall auf dem dor! igen Gefälle.
Bremen, 29. Oktober. (B. T. B) Die Rettungs.
station Schönbergernrand der Deutschen Geseil⸗ sch ft zur Rettung Schzfrbrüchtger telegrapblert: Am 269. Oktober Nachts wurden von dem Segeklschiff . Rordfe? ö. Kapitän . Meulmann, das bei Schönbergerstrand, mil Holz beladen und von Gefle nach Antwerpen bestimmt, ge strandet war. drei
Per ö. n ö durch das Rettungsboot , Weißer Hirsch“ der Stat on gerettet.
Viborg (Jütland), 29. Oktober. W. T. B) Auf dem Kirchhof von Viborg wurde heute ein von der deutschen Reg erung errichteter Geenkstein für 21 Deutsche und Sesterreicher, die hier begraben liegen, enthüllt. Der Pastor Sch atrer, Ver⸗ treter des deutschen Rrten Kreuzes, hient dabei eine Ansprache. Der Gedenkstein wurde dem Schutze der Stadtverwaltung von Viborg uberge ben.
Sia a g, 29. Oktober. (W. T. B.) „Nieuwe Courant“ meldet die Bildung eines Ausschusses, ber durch Sammlung von ,, . schreckliche Not in Oesterreich und Ungarn mildern will.
New Jork, 29. Oktober. (W. T. B.) Das Reutersche Büro“ meldet, daß der Oberste Gerichtshof die Aufführung von Opern in deut scher Ssprache unterfagt hat.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
w ä.
Theater. Opernhaus. (Unter den Linden.) Freltag: 265. Karten⸗
Teservesatz. Der Dauerbezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind, aufgehoben. 2. Voltsvorstellung, zu ermäßigten Preisen: Valestrina. Musikalische Legende in drei Aken vos Hans Pfitzner. Musikalische Leitung: Dr Fritz Stiedry. Spiel Litung; Hermann Bachmann. Anfang 6 Uhr. (Ueber sämtliche Päße ift bereits verfügt.)
Schauspielhaug. (Anm Gendarmenmarkt) Freitag: 236. Dauer.
bezug vorstellung. Dienst und Freiplätze sind aufgehoben. Coriolan. Historlsche; Drama in fünf Aufzügen (I4 Verwandlungen von William Shakespeare. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend Opernhaus. 224. Dauerbezugsborstellung. Dienst⸗
and Freiplätze sind aufgehoben. Palestrina. Musikalische Legenbe in drei Akten von Hans Pfitzner. Anfang 6 Uhr.
Schauspielhaus. 237. Dauerbezugsvorstellung. Dlenst⸗ und
hi e sind aufgehoben. Maria Stuart. Trauersplel in fünf Aufrägen von Friedrich Schiller. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 65 Uhr.
Familiennachrichten.
Verlobt; Frl. Ellv Münter mit Hrn. Bergassessor Hermann
Pyrkosch (Görlitz —= Kattowitz).
Verekelicht; Hr. Oberleutnant Erich Reimann mit Frl. Clly
Evlenburg (Breslau).
Gestor ben:, Hr. Landgerichtsrat, Geh. Justizrat Emll Deutsch—⸗
mann (Brieg).
ech steinsaah.
Manunigfaltiges. Der Verein für Kommunalwirtschaft und Kom
olz, , ah mit der Tagesordnung: Die Reform erichterstatter Bürgermeister Nollner); die
ericht über die bisherige
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg, Berantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle.
Rechnunasrat Mengerina in Berlin. Verlaa der Geschäftsstelle ( Mengering) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt Berlin. Wilhelmstrate 37.
Fünf Beilagen leinschließlich Börsenbeilage) und Erste und Zweite Zentral ⸗Handelsregister⸗Beilage.
sowie die Juhaltsangabe Nr. 48 zu Nr. 8 des öffentlichen Anzeigers.
W 24.
—
Er st e Betlage zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Donnerstag den 30 Ottober
Amtliches.
Dentsches Reich. Bestände an Zucker
in den Zuckerfabriken h) und amtlichen Niederlagen des deutschen Zollgebiets am 31. August 1918. Auf Grund der Bestandgübersichten, welche von den Fabritinhabern und Niederlageämtern eingesandt wurden, zusammengestellt im Statistischen Reichsamt.
— — *
) Obne die im Fabrikationslaufe befindlichen Zucker und Abläufe. zl. Aigust Ilz 2535 3 d.
Berlin, den 28. Oltober 1919.
Statlftisches Reichsamt. Delbrück.
FR Inländischer Zu cer n, Verbrauchs zucker — ] Zuckerabläufe Zug an haltigec Benin nnn davon ö . * 22 ( flu sige Gewicht 2 3832 . l ba, J ander- 8e en dae, , ö ker. an gäaff=. wahlenet Farm aft de samt · ent. 67 Kandi und mel, Ra ses g wAhlzufe ö 3 a9 etstätten zucker Würfel. Krümel . 36 5 auf gewicht haltenen 63 . ucker⸗ * * zu cker zucker nade elis a Zuckers J dz rein . Rübenzuderfabri — 1130849 14 939 1 17360 2 823 10 551 — — 66 093 — [ Raffinerlen u. Ne hne Ki 27 2 13 3 29 022 234 9. Yi, 31 3e 2, 3a, 209 . 37 * 3 ö. 8 3 guckerfabr ben ig nimen 7 , , oö, J 1. D e , ö 3— ; w w i; . Deffentli e Nieder 5 19 2384 — 16 zos 24 341 14 ga . K 30 19 J — 14 223 1 2 . D ee, , n , K . i,, . , , . Tir dr, ss, , ö, Fs f s . — T ge, = . — T; ö. — zj. August 22 1727 318 817 u 266 no 171 114 n gg0 a1 ols. 66 sas. 520 12162 105 15 14766 2 8501 s 1. zos 724 16 10 — 227397
— “) Ermittelter Bestand an inländischem Zucker am 31. August 1919 in Rohfnrcker berechnet: 2 158 158 da--— “)) Desgl. am
Nichtamtliches.
Dentsche Aationalversammlung in Gerlin. 112. Sitzung vom 29. Oktober 1919. Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.) *)
Am Regiexungstische: der Reichswehrminister N os ke. Präsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung um gr Uhr.
Gemäß einem Antrage des Geschäftsordnungsausschsses beschließt die National versammlung, iigung zur Strafverfolgung des Abg. Gandorfer (6. k. Fr., Baye⸗ rischer Bauernkat), wegen Hochwverrats und Vergehens gegen 3 130 des Str. G.. zu verweigern, . Genehmigung zur Strafverfolgung wegen Vergehens gegen s 131 des PVereinsJoll gesetzes für erledigt zu erklären.
Darquf mird die zweite Beratung des Reichshaus⸗ 19 beim Reichsheeres fortgesetzt.
r ltsausschuß hat die Forderung v Den n n gs — 6 für Einwohnerwehren
die Genehmigung zur
den Antrag auf
haltsplans Haushalt
Verwaltung des.
1. Millionen Markt ͤ Einw außerordentlichen Haushalt gestrichen, im übrigen den Ha zur unveränderten Bewilligung empfohlen. Entschließung vor, geld und dẽr Er reg hn messen erhöht, eine Prüfung der Zu e n,, und ö Beköstigung und Bekleidung verbessert . kriegsgefangenen Offizieren, d Mannschaften Stellen in der Reichswehr den, daß endlich mit möglichster Beschleuni⸗ welche Stellen im Staats- und Ge⸗ hörigen der Reichswehr nach Ablauf
Er schlägt ferner daß für die Reichswehr satzbetrag für Unterbringung ange— ö zulässigkeit der Gebührnisse
werden soll, daß ferner den Unteroffizieren un offen gehalten werd gung festgestellt wird, meindedienst den Ange ihrer Dienstzeit offenstehen.
Von den Deutschnationalen ist eine Entschließung beantragt, Reichsregierung Marken anzmereisen, bei rungezust and verfahren, b. das
u ersuchen, den a Oberbefehlshaber in den andhabung des Gesetzes über den Helage⸗ a. unparteiisch und nur nach sachlichen Rücksichten zu Verbot bei täglich erscheinenden Zeitungen auf höch⸗ stens drei Tage, bei Druckschriften, die in längeren Zeiträumen er— scheinen, auf böchstens drei Ninnmern zu beschränken, 6. der dem Erlaß des Verboks den Hergueneber zu hören, d. in der Verbots— — Artikel zu bezeichnen, 6. wegen Wieder⸗
mordnung den beanstandeten 1 zu bezei ⸗ 1 ö Druckschrift sofort mit dem Herausgeber
erscheinens der Jeitung oder in Verbindung zu kreten. . ;
Bei der an den Titel „Gehalt un ien st⸗ . i. Reichswehr⸗
ã digung ; anknüpfenden allgemeinen Be⸗—
aufwandsent ministey g, sprechung hemerkt aretz y (O. W): künftigen Heeres mit feinen Schon die bisberide S Ordnung aufrechtzuerhal ten. andern hin⸗ und , Ordnung auftechzuerhalten. wenn sie darauf bestehen sollte, vermindert —ᷣ . n an nicht überstürzt vorgeben,. V! we . . schweren D gönne den größten verdient, (Unruhe links) Gergde Offizieren der Sie (nach linke) vielfach zu danken, dan sie 3 haben. Ich erinnere Sie an die Tage sizeiprästtiunt, das Jeitunzcwiertel un
Die Unzulänglichkeit unseres 10h 000 Mann liegt auf der Hand. chie nicht aus, um an allen Orten die Pie Truppen mußten von einem Ort zum um nur das allernötigste an die Entente üben egen, daß unser Heer auf C0 000 Mann r Heerercwerwol tung sollte Die Reichswehr hat sich angesichts . Dank des Landes Reicher vohr haben das Leben gerettet denen das Schloß. deg d namentlich den „Vorwärts
hbergeschoben werden, Das mag sich auch
dem Abbau unsere
* . . Wmster die im Wort⸗ Mit Ausnahme det Reden det Herren Minister, die im Wor
besetzt waren. Gerade die Wiedereroberung des „Vornärts“ wurde
bürgerbichen Offizieren vorgenommen, unter denen — es ist don bürgerhichen Offizieren vorgenommen, u ; 1 schrecklich für sozialdemokratische Ohren — sich ein Prinz mit dem
Namen Hohenzollern befand. Erinnern Sie der Taten des e. willigenkorps don SHihsen, des Landjäger kom. dr Gardeschůtzen Ddiöifton, die mit dem Namen Reinhardt berinitzt jst. Dim Obersten
werter Jeit aufrecht⸗
Reinhardt, der die Ordnung in Berlin in chr 3 ke ö. hat, gebührt der Dank der Finwohher Merlins. (Beifall) Damals hat Herr Scheidemann sehr freundliche Worte diesen Offi⸗ zieren gegenüber gefunden, die auch damals schon aus ihrer monar⸗ chischen Gesinnung ebensowenig ein Hehl gemacht haben als jetzt. Auch ein monarchischer Offizier kann der Republik treu di. nen, ohne seinen Idealen zu entsagen. Beides verträgt sich miteingnder. Die Mehrhelt der Offizi re steht nicht auf dem Standpunkt der Regierungès⸗ partei. Zwingen Sie die Offiziere, die Reichswehr zu verlassen, so fällt diese in sich zusammen. Die. Mehrzahl der Arbeiterschaft r kennt dies und steht schon jetzt nicht, mehr hinter den Mehrheits. sozialisten. Die bürgen ichen Mhrheitsparteien und besonders das Zentrum sind keineswegs mit ihrem Herzen dabei die Meg heit. scgialisten zu stützen. Der einzige Machtfaktor, auf den die Regie- rung sich stützen kann, ist und bleibt die Reichswehr mit ihren bürger, lichen Offizieren, sie ist die letzte Stütze uns. rer Ordnung., Die Lebenabedingungen, die Löhnungsverhältnisse, Vemwwfl zung Kleidung und Unterkunft von Offizieren, Unt. roffizieren und Mannschaften. Jind in kläglichem Zustande. Es ist richtig, in den Mongten März bis Juni war die Verpflegung gut, damals brauchte man die Reichswehr, jetz ist scheinbare Ruhe eingetreten, und die Verpflegung ist gänzlich uni⸗ Au änglich g worden. Der Soldat kann sich bei seiner ungenügenden Göhnung keinen Zufatz zu seinem kärglichen Abendhrodt leisten. (Gurnuf don den Sozialdemokraten: Wie war es früher? Großer Lärm. Prä⸗ sibent Fehrenbach: Nicht gar so lebhaft, meine Herren, am frühen Morg n! Heiterkeit) Der Reichswehrminister hat zugegeben, daß 8 Formationen gibt, deren Leute nur eine Garnitur haben. Geht die Reichswehr zugrunde, jo kommt die Garde der Kommunisten und . über sie hinweg. Großer Lärm links,. Meinen Sie daß es winllich möalich ist eine schlechtbesoldete und schlechtgepflegte Trum pe als sch ag fertigen Schutz anzusehen? Hinzu kommt, daß die Zukunft der ei, wehr vollkommen unsicher ist, die besten Elemente scheiden Ur ihr aus, wenn sie irgendwie eine bessere Unterkunft finden. Der Gefechte mert der Reichswehr ist schon um ein Drittel, wenn nicht um Tie Hälfte zurückg gangen. Die Kommunisten dewolllkommnen ihre Rüstund. g gehen einem schweren Winter entgegen, die Hohlen ot, steyt vor der Tür und mit ihr die Lehensmittelschwierigkeiten, die V zhetung . Massen nimmt zu. (Zuruf: Sorgen Sie für mehr . * nutze diese Sachen nicht agitatorisch aus. Schelle des Ge achter i den Sogziald mokraten) Dazu haben wir ganz andere ö Die Negierung sollte alles tun, um die guten um gütigen Elemente in der Reichswehr zu behalt n. Wir treten , Aufbesserung der Reichswehrtrupven ein und ordern auch die ö e. währung einer Entschuldungssumme. Die Verdächtigung, Daß . Offizierkorps monarchistisch putsche, ist vollkommen dalle. ö. führung der Monarchie würde auch bei der Entente auf . and ftoßen. Die Mornarchisten lehnen es zb, die gewaltiame Cinführung der Monarchie zu erstreben, wir wollen . derfassungswidrig nicht einführen Der Reichewehrminister ist kein Mann nach unserem Sinne. Er hat den besten Willen, die Ordnung aufrechtzuerhalt n, er hat erkennen müssen, daß vieles. was er zu untergraben mitaebolfen at, für uns doch bitter not ist. Politisch ist er unser schärfst r Gegnen. Er ist umso gefährlicher, als er in der Regierung aussch'aggebend ist. Er hält die Rechtssoziglisten zusammen. (Unruhe links) Die Ungb⸗ hängigen sind lange nicht so gefährlich als die ane schlag z eben x9 Re gierunosmänner. Wir werden ihn indessen unterstützen, die in. aufrechtzuerhal ten, 96n 6. 6 mit alley Macht be kämpfen. (Beifa recht, irvnischer Beifall links. Echten. . 6. ken (Soz.: Als es lickterleh brannte und die Ge—= fabr bestand, daß die Spartakisten die Oberhand winnen könnten, sehnte der Bürgermeister von Lichtenberg das Eingreifen der Reiche wehr ab; ihm schienen alss die Spartakisten licber u Tin, Abg. Maretzky, der Bürgermeister von Lichtenberg ist. ruft: Das. i ein Irrtum Als wir früher im Reichsta! um die höhung) t Löhne der Soldaten um ein paar Pfennige kämpften, hat uns die ö Widerstand geleistei. (ebbaffe Widersprüche rechtz. Große . Mir mußten jäbrefang kämpfen bis wir mit unseren Untränen Er—
66
laute wiedergegeben werden.
3 7 * z 435 K* gewesen wäre, dann wäre der Zusammenbhruch nicht so katastropha
gewesen. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Um einigermaßen die Ordnung aufrechtzuerhalten, wurden die Freikorps gebildet durch die Werbetätigkeit einiger Offiziere. Die Freikorps waren aber keine ideale Einrichtung, sondern nur ein Notbehelf. Aus den Freikorps, den Resten der früheren Formationen, ist die Reichswehr entstanden. Wenn wir auch zur Regirungsmehrheit gehören, so können wir Loch nicht alle Maßnahmen der Regierung kritiklos hinnehmen. Ein idealer Zustand wäre es, wenn man gat kein Militär mehr brauchte. aber so weit ist die Menschheit leider noch nicht. Jede Regierung braucht eine Macht, um die Achtung vor den , zu sichern, sonst , sie in der Luft, und die Ohnmacht einer Regierung führt zur
nähernd so hoch wie die Kosten der früheren sFriedenspräsenzstärke von fünfhunderttausend Mann. (Hört! hört! rechts) Selbstverständlich müssen in einem Söldnerheer die Mannschaften ebenso gestellt werden wie die Arbeiter. Der Feldwebel erhält jetzt jährlich 392 Mark, der Unteroffizier 4780 Mark, bei geringerer Dienstzeit 4654 Mark, der Gefreite 39 Mark, der Gemeine 2900 Mark. Die Gehälter der Offiziere müssen noch einer Revision unterzogen werden, denn für 150 Mark monatlich findet man keinen Leutnant mehr. Für die Landesverteidigung ist ein Söldnerheer von sehr prohlematischem Wert; es kann ein Werkzeug der Reaktion werden. (Aha! rechts.) Sie haben mit einsmmal Ihr warmes Herz für die Soldaten entdeckt; das läßt auf die Absicht schließen, daß Sie das Herz für sich gebrauchen wollen. Der Berufssöldner dient dem, der ihn am besten bezah 16 Wir haben unter den Kommandeuren nur vier Bürgerliche. Ist denn die militärische Intelligenz im Bürgertum so schwach? Wir bekämpfen die Bevorzugang des Adels. Sie (rechts) hoffen, über kurz oder lang wieder eine monarchische Armee zu haben. Der Reichswehrministen muß aber das Heft in der Hand behalten. In weiten Kreisen der Offiziere beginnt man wieder, sich außerordentlich lebhaft zu fühlen, Die Reichsverfassung schreibt die Reichsfarben Schwarz ⸗Rot⸗ Goldt vor (Rufe rechtè: Leiderl⸗. Bei der Ausschmückung der Bahnhöfe zum Empfang der heimkehrenden Kriegsgefangenen findet man aber nicht eine schwarz⸗rot⸗goldene Fahne,. Die Offiziere sind doch auf die Verfassung vereidigt. Zur Aufklärung der heimkehrenden Kriener über das Geschehene hatte die Regierung eine Broschüre derteilen lassen, die keineswegs parteipolitisch war, sondern die Vorgänge ganz objektiv darstellte. Was geschah damit? Gine Anzahl von y. zieren haben sie verbrannt. (Beifall rechts) Die Herien der Reg ien tun alles, um die Kriegsgefangenen in ihre Hände zu bekommen. Aber diese werden Ihnen sagen: Ihr seid Schuld an unserm Elend Cärm rechts) wegen Eurer Kriegstreiberei (Lärm rechts) Sie verbreiten die unwahre Nachricht, die Regierung sei schuld an der de gerten deim sendung. Für die Gefangenen wendet die republikanische Reaierung mehr äuf, als es je die monarchische tat. Sie üherschwemmen unsere heimkehrenden Gefangenen mit, Hetzschriften. Oer . eine solche, die in Wnderttausend Stück Auflage hergestellt ist. Dann per, breiten Sie Flugschriften ähnlicher Art und die, Eisernen ei des Herrn Traub; auch viele antisemitische Schriften Beifall . Hier habe ich ein solches Fluab'att, wo den Kriege nr s zt wird, in dem Kabinett säßen fast nur Juden, der Jude Schiffer der Jude Bernstein, der Jude Preuß, der Jude Wurm. Dann ißt e Teiter, die Fina abteilung wurde säter 9uf zwei Juden verteilt, auf Dernburg und Gothein (Heiterkeih). Offiziere, die nicht auf all- deutschem Boden stehen, werden hinausgeekelt. Es siebt fast 2. aus, als sei in der ganzen Armee kein, einziger sozialdemokratischer Offizzer. Wir müssen dafür sorgen daß das Heer der Republik cin rehubli- kanisches Heer ist. (Beifall links. — Unruhe echts. Für staatẽ⸗˖ bürgerlicke Aufklärung im Heer muß gesorat werden. Ein Heer von Revublikanern ist die beste Schutzwehr Legen die spartakistischen und alldeutschen Umtriebe. Cärm rechts) Der Wehrminister muß dafür sorgen, daß sich richt eine Mauer um ibn auißaut, er muß daz Qest in den Händen bebalten, aber er darf auch die Füblung mit den breitet Massen des Nolkes nickt verlieren. (Sehr aut! links) De de beimen Quasifikationsherichte über Offitere werden hoffenisich canz heseitiagt. Mit dem Schutt der Vergangenbeit muß aufoeräumt erden (Unruhe reckts) Eines fameradsckaftlicken Juges unserer Reichs wehrsoldain gedenke ick: Sie haben erklärt. sib dern mit einem An⸗
5 . a . 538 r*J7 ch folg batten. Wenn das alte System nichl innerlich jo faul und morsch
zug begnügen zu wollen, damit die zurückkebrenden Kriegsgefangenen
.
, .
c . r — — *
ö .
— 6 4
— **
ö
—