1919 / 264 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Nov 1919 18:00:01 GMT) scan diff

die Erfüllung der Ententeforderungen die Auslieferung von Hafenanlagen ang den ischecho slowakischen Staat im Hamburger Hafen unmöglich machen würde. . .

= Hie Koalltion hielt vorgestern im Beisein der Minister eine Sitzung ab, in der der Ministerpräsident einen aue führ⸗ lichen polltischen Bericht erstattete. Einmütig wurde sestgestellt, dan bie in der Koalltion vertretenen Parteien auf dem Prinzip der Zusammenarbeit beharren, weil dies das Staats⸗ 2 unbedingt erheische.

Großbritannien nud Irland.

Ter Premlerminister Lloyd George te lte in den Par ia⸗ went Payers, wie dos „Algemeen Handelsblad“ meldet, niit, man hoffe, daß der Aus tausch der Ratifikation des

rriedens vertrages mit Deutschland vor Ende dieses Nonatt vor sich gehen werde.

Den englischen Blätlern vom 13. November zufolge betrugen die enalischen Verluste in der Seeschlacht von Jütland 694 Tote ung 674 Verwun zee. .

In der Unterhaussitzung vom 12 d. M. erklärte 2ong in Erwide ung einer Anfrage, daß alle deutschen Schiffe in der Ostsee, ob sie im neutralen Interesse fahren der nicht, angehalten werden, wenn sie nicht die Er aubnis der elliterten Waffenstillstande kommission besitzen. In Erwiderung einer anderen Anfrage erklärte Churchill, brlüische Truppen würden nur nach den im Friedintzvertrag vorgesehenen Ab⸗ ftimmungs gebieten entsendet werden.

1

Frankreich. Vom Fünferrat wurde enischleben, daß die Volks⸗

abstimmung im Bezirk von ch zember staitfinden soll. Es sollen nochmals mit beiden inter⸗

essierten Läl dern Veihandlungen stattfinden.

Gestern haben in ganz die Legislative begonnen. sich kein . ereignet. auz der Provinz eingelaufen, bindung erschwert.

Vis jetzt snd wenig Nachrichten da der siarke Schneefall die Ver⸗

Nuß land.

Nach Meldung des „Wolffschen Telegrayhenbüros “* greifen die Bolschewisten an der Nordwestfront dauernd heftig en und eroberten Jamburg. General Judenitsch ging über den Lugofluß unter Sprengung der Brücken zurück. 1 Das „Lentische Jaformatione büro“ meidet, ettische Sffensive vei Riga von vollem Erfolg gekrönt sel. Unsere Truppen überschritten die kurländlsche Aa bis Biederlinghof und besetzten Dabeln. In der Nacht zum 11. überscheitlen die Letten die Dana, nahmen die Vorstädte von Riga auf dem linken Duͤnaufer ein und machten große Kriegs⸗ beute und zahlreiche Gefangene. De lettische Front ist auf das linke Dünaafer verlegt worden. befindet sich unter dem Feuer der Letten.

Eine Reutermeldung bestätigt, daß Den ikin Kiew geräumt

Ein bolschewistisches Radiotelegramm meldet heftige

at. . in Südrußland an ber Froantlinie Balaschow— Tschernigow.

Im O st en begingen die Bolschewisten elne Offenstoe im

Uralbezirk. Heftige Kämpfe im Bezirk von Tobolsk und in der Gegend der Mündung des Ischinflusses.

Der Verteidig ngsauzschuß in Moskau berichtet dem „Telegraaf“ zufolge, daß dort am 4. d. M. ein Bomben⸗ an schkag verübt wurde, bei dem mehrere Personen getötet und verwundet wurden. di archisien, daß sie Anschläge auf Sowjetrußland organisierten.

Die Boische wisten veranstalteten einen Angriff auf das Haupt⸗

quartier der Verschwörer, dle die Luft sprengten. Sämiliche gekommen.

Numãänien.

Nach Meldungen des „Wohlffschen Tele graphenbůros⸗ haben

die Wahlen im alten Ft um änien er geben? Für die Partei Bratlanun 102 Sitze, für die Rauernpartei Hö,

Nationalisten 18, fuͤr die liberalen Dissidenten 8, für die Partei

daß die

Die Hauptstraße nach Mitau

Der Ausschuß beschuldigt die An⸗

ür die n , ; , Arbeiler würden die Aibeit größtenteils nicht wieder aufnehmen,.

Kongresses verwendet werden, der allein die Vollmacht habe, behalten zuaestimmt:

legung der 54 in keiner Weise der Gerichtsbarkeit des Völkerbundes.

nach Sanktion des Kongkesses der Vereinigten Staaten zur An⸗

treffend Schantung zu

Staatsangehörigen nur die Ansprüche der amerikanischen

angehörigen an.

schaftlichen Boykoit und die Rüstungen, zu. e is 2 te unterrichtet werden. ü ; z

ae e. 31 d mn, wund Eltern den dringenden Appell, ihn in seinem Bestrebe n, die

einzigen angenommen hatte, vertagte er sich au Montag.

Te schen erst nach dem 31. De⸗

̃ je Delegationen der Länder, die dem Jian reich die Wahlen für wie die Delegal onen In Paris und Umgebung hat

1 ö !

.

, ᷓgunsten des Streikgeda-teng, nur in ö . .

Averescu 6 Sitze, far die Partei Take Jonescu 1 Sitz, für

die Partei Marghiloman 13, für die Unabhängigen 10, für die SoJialisten 8 Sitze, für die Arbeiterpartei 1 Sitz, für die Demokratische Union 3 Sitze. Dreißig Resultate, darunter das von Bukarest, stehen nach aus.

In Siebenbürgen und im Banat sind bis jetzt ge— ählt für die nationale Partei Mainin 161, für die Ungarn ö, ir die Schwaben 5, für die Bauern 2, für die Sachsen 2 Sitze. Es stehen noch 30 Wahlergebnisse aus. In der

Bukowing erhielten die Unionisten 17 Mandate, die Unab⸗

hängigen 6.

. .

Das Ergebnis aus Bessarabien ist noch nicht bekannt.!

Zu bemerken ist, daß die Anhänger von Take Joneseu und

Averescu, sowie die Soziallten im alten Rumänien offfziell

an den Wahlen nicht teilgenommen haben.

Amerika.

Der Prästdent Wilson hat einen Erlaß veröffentlicht, der einen neuen Zolltarif vorsieht, um dem Tiesständ der Fränsein Sar und den Herren Mann, Henke,

ausländischen Valuten Rechnung zu tragen.

Das amerikanische Staatsdepartement hat, der „Times“ zufolge, mitgeteilt, daß die amerikanische Regierung leinem Projekte ihre Zustimmung geben werde, welches irgend

.

. !

ein Kompromiß mit der bolschewistischen Regierung ins

Auge fasse. Im weiteren würden die Vereinigten Stagten niemals an einer Konferenz teilnehmen, treter der Bolschewisten e f würden. Die Politik des Staatsdepartemenis bestehe darin, die von ameri⸗ lanischen Exporteuren eingegangenen Verpflichtungen mit ben russischen Verbrauch sgenussenschaften durchzuführen, um die nichtbolschewistischen Gebiete Rußlands. mit Lebensmitteln und Kleibern zu versorgen. Das Staats

departement hat nach dem „Nieuwe Courant“ ferner Schritte

vnternommen. um und Munition von Belgiern nach Mexiko geschickt werden. Der amerikanische Geschäfte träger in Brüssel hat gegen die Verschiffung von Waffen aus Belglen nach Mexiko, die, wie verlautet, Anfang Dezember von Antwerpen aus er⸗ folgen sollte, Einspruch erhoben.

Der amertikanische Senat hat der, Agence Havas“ zufolge mit 45 gegen 35 Stimmen den Vorbehait des Senators Lodge zum Artlkel 10 des Friedensvertrages auge⸗ nommen, der bejagt, daß die Vereinigten Staaten keine Per— pflichtung irgendwelcher Art auf sich nehmen, die territoriale Integrität oder die

*

zu der Ver⸗

zu verhindern, daß Vorräte an Waffen

politische Unabhängigkeit irgendeines Landes werden, wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet erscheint.

entwurf zur Regelung des

Vergnügungsstätten aller polbhzeibehörde sestgesetzten Polizeistunde zu schli ßen.

zwischen Mitgliedern und

4 Weiterhin

zu schützen oder bei Zwistigkeiten zw Nichtmitgliedern des Völkerbundes zu internen ren, könnten in keinem Faue die

Waffer als zu Lande ohne die vorherige des

Zustimmung

den Krieg zu erklären. Der Senat hat weiter folgenden Vor⸗ 1 . 1 in der Anw⸗ndung und Aus-

1 Die Vereinigten Staaten sind in Die Monroedoktrin unterliegt

Monroedoktrin souveragin.

* Die Pollmachten der Reparatlonskommission, betreffend die Re relung der amerttanischen Au fuhr nach Deutschland, können nur

wendung gebracht werden. . . . 3) Der Kongreß wird die Vollmachten verleihen, die Vertreter der Vereinigten ba, ,. Völkerbund und in den internationalen Kongressen ernennen zu können. . 4) Die Vereinigten Saaten weigern sich, das Abkommen be⸗ unterzeichnen. 5) Die Vereinigten Staaten erkennen in der Verwaltung der Güt r der jedes Rechisanspruches verlustig erklärten feindlichen

Sta ats ·⸗

6 Der Senat stimmt den Vorbehalten, betreffend den wirt⸗

Nachdem der Senat alle Vorbehalte mit Ausnahme eines

Das Repräsentantenhaus hat den Gesetzentwurf abgelehnt, der darauf hinzielt, bei Arbeitakonflikten den Schiedsspruch obligatorisch zu erklären, und stimmte dem Ent

wurfe zugunsten eines freiwilligen Aus gleichs zu.

Die internationale Arbeits konferenz hat ein⸗ stimmig beschlossen, dle chinesische Delegation an den Berajungen unter gleichen Bedingungen teilnehmen zu lassen, Völkerbundvertrag noch nicht zugestimmt haben.

Dee leglslative Kommission des Staates New York, die eine Untersuchung über die revolutionären Treibe⸗ reien vornimmt, hat dem „Wolffschen Telegrarhenbüro“ zu— folge Mertens, der sich als Botschafter der russischen Sowset⸗ repubsst ausgab und die diplomatische Inmunität beauspiuchte, verhaften lassen. Er soll sich geweigert haben, vor der Unter⸗ suchungs kommission zu erschelnen, die ihn vor sich geladen hatte.

Etatistik und Volkswirtschaft.

Arbeitsstreitigkeiten.

Das Chorpersonal des Hamburger Stadt⸗ theaters hat wegen unbefriedigenden Ergebnisses von Gagen— verhandlungen am Sonnabend kurz vor Beginn der Vorstellung den Ausstand erklärt. ‚Lohengrin' mußte ohne Chor gespielt werden.

Verhandlungen jwischen den BeWamtzen der Metall⸗ industrle und den Maschinenfabriken in Prag verliefen laut Meldung des W. T. B.“, ergebnislos. Der Minister Dr. Winter ertfärte infolgedessen, der Nationalversammlung werge ein Gesetz Arbeite perhältnisses in der Metallindustrie vorgelegt werden. Die Vertreter der Beanitenschaft erklärten sich im Stäatginteresse bereit, am Montag die Arbeit wieder aufzunehmen. - In Karlsbad veranstalteten nach derselben Quelle zweitausend Nrbeiter eine Kundgebung gegen die Teuerung. Sie nahm einen ruhigen Verlauf.

Vorstand und Exekuttvausschuß der Gew erk⸗ schaften des Seinedepartements haben ihr Rüt⸗ triöttsgesnuch zurückgezogen. Das Zentralkomitee gene migte ne vom Vorstand und dem Exekutioausschuß gegebene Inte pretation des Generalstreikbeschlusses, die fesstellt, daß eine Abstimmung zu

Abwesenheit der Vertreter zahl⸗ reicher Gewerkschaften möglich war.

Preßbüro Radio meldet, daß die Konferenz der Arbeiter in den amerikanischen Braunkohlenbergwerken und der Unternehmer begonnen hat. Ein amtlicher Bericht befagt, daß auf seiten der Berga beiter die Neigung bestehr, die Ribeil wiederaufjunehmen. Rem Jork Times“ schreibt je och, die

bevor ihre Forderungen bei der gegenwärtigen Konferenz erfüllt

werden.

stunft und Wifsfenschaft.

Die Akademie der Wlssenschasten in Stockholm hat in diesen Tagen eine Verteilung von Nobelpręeisen vorgenommen. Wie ‚W. T. B.“ meldet, erhielt den Physikpreis sür 1918 der Universitätsprofessor Planck Berlin für Verdienste um die Ent—⸗ wicklung der Physik durch seine Erfindung „Elementarquanta., den Physikpreis für 1919 der Universitäteprosessor J. Starck Greift⸗ wald sür seine Eifindung der „Doyppemwirkungen bei den Kanal⸗ sirahlen! ud der Teilung der Spektral inien in elekirischen Feldein', den Chemiepreis für 1918 der Professor F. Haber⸗ Berlin für die Synthese des Ammoniak.

Theater und Mufik.

Im Opernhause wird morgen, Dienstag, Fidello⸗ mit Armster, van de Sande, Philipp und Siock besetzt, gegeben. Die Leonore singt Frau Melanteè Kurt als Gast. Dirigent ist der Kapellmeister Otto Urack. Anfang 7 Uhr.

Im Schauspielhause wird morgen ‚Marig Magdalene mit den Damen Höflich. Conrad und den Herren Pohl, Rafael, Boettcher, Piühlhoser, Eichholz, Mannstädt und Winner in den k gegeben. Spielleiter ist Dr. Reinhard Bruck. Anfang

Uhr. (

Mannigfaltiges.

6. Oberbefehlshaber Nos ke veröffentlicht folgende Ver⸗ ordnung:

Zar weiteren Ersparnis von Kohle erweist sich strengste Durch, führung der Polizeistunde und Beschrä, kung der Ver anügungen als bringend erforderlich. Es wird daher im Interesse ker össentlichen Sicherheit auf Grund des 5 Sh des Bela erungezustandgejetzes vom J. Jun 1851 für den Landespolizeibezirk Berlin, den Stadtkreis Spandau und die Landkrelse Teltom und Niederbarnim folgendes verordnet:

I. Gass,, Spelse. und Schankwirtschaften sowle Kunst,. und Art find spätestent zu der von der Orts⸗ n. Das gleiche gilt von Vereins. (Klub,) und Gesellschaftsräumen, in denen Speise und Getränke verabfolgt werden.

r 1e 16 C2 1. ö militärischen Streitkläfte sowohl zu ben

5

so wenig ist er gewillt, zu Tulden,

jugend

665 Mann Sanj: ätspersonal. 192

schädigt,

(Nr. 8)“. Voly.

*

Verordnung werden an den

III. Zuwiderhandlungen gegen diese den Veranstaltern

Inbabern der Räume und Plätze sowie an raft.

Unabhängig hiervon können die Räume und Plätze von der

Polizei dauernd geschlossen und gesperrt sowie geräumt werden.

Aus Anlaß von Straßenkundgebungen in den letzten Taren, an denen sich auch Schüler Groß Berliner chu len beteiligt baben. wird dem W. T. B.“ aus dem fnisterium für Wifsenschaft, Kunst und Volks I1dung folgendes mitgeteilt: So sebr der Minister die Gefüble erfteht und würdigt, die große Teile der deutschen Junend in Liebe und Verehrung zu' dem Feldmarschall Hindenhurg aufblicken lassen, daß diese schönen und berechtigten Gefühle von politischen Drahtziebern mißbraucht werden für die Jwecke partelvolitischer, gegen den Bestand der neuen Staat ordnung gerichteter Kundgebungen. Der Minister hat deshalb die strenasten Anordnungen gerfroffen, um zu verhindern. daß fernerhin die Schul- j in' derarlige Kundgebungen bineingezogen wird. Es ist unkebingt untersagt worden, ohne Zustimmung der vorgesetzten Behörden zum Zwecke der Beteiligung an Straßenkundgebungen den Unterricht ganz oder teilweise ausfallen zu lassen. Die Kiter

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der an den bisherigen Kundgebungen vorzugsweise beteiligten dehr⸗

anstalten sind berestz amtlich vernommen worden. Ueber das Exr— gebnis der Unterfuchung wird die Oeffentlichteit zu gegebener Z it Der Minister richtet an alle Schulleiter, Lehrer Politik aus der Schule fern zu halten, nachdrücklichst zu unterstützen. Von diesem Bestreben wurde seine Anordnung diktiert, am 9 No— vember von allgemeinen Schul eiern abzjusehen. Dem gleichen Be streb⸗n dient auch sein Einschrelten gegen die parteipolitischen Hinden burgkundgebungen dieser Tage.

Die Relchszentralstelle für Küegs⸗ und Zivilgefangene teilt unter dem 15. d. M. mit: Der erste Heim kehrtransport aus Aegypten ist gestern Abend mit dem Dampfer Gu die mal, in Bruns büttelkoog angelangt. An Bord befanden sich 228 Offiziere, und zwar S5 don der Armee, 8 von der Marine, 113 von der ost— afrikanischen Schutztruppe, 22 Sanitätsoffiziere. Unter den Mann. schaften, die uldsemal“ mitbrachte, sin 157 von der Armee, 215 bon der Marine, 3986 von der ostafrikanischen Schutztruype und Außerdem sind mit der „Guldjemal.

Zivilinternierte zursckgekehrt. Der Dampfer Christian Nebe“

ist dem zweiten Heim kehrtransport aus Aegypten

am 18. November in der Elbe zu erwarten.

Berlin, 1s. Nob-mber. (B. T. B) Amtlich, Deute Nacht 1ẽUhr 10 Min. fuhr eine von Wrienen nach Frankfurt jahrende Lotomotive bei Km SID zwischen den Stationen Thörings—« werder und Neu Trebbin auf den ven Neu Trebbin kom menden Gäterzug 652 infolge Uebersahrens des auf Bf. Thörin a swerder Hält zeigenden Ausfabrsignals auf. Beide Lokomotinen stark be—⸗ diefe sowie über 10 Wagen, die hierbei in Brand geraten, entgleist. 6 Zugbeamte verletzt, darunter 3 erheblich. Strecke porautzstchtlich ? Tage fär den Güterverkehr gesperrt. Personen verkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Die Verletzten sind im Krankenhaus in Wriezen untergebracht. Untersuchung eingeleitet.

Wien, 16. Nob mber. (W. T. B.) Der Korrespond enz Hertzog zufolge erreichte die Kohlenversorgung in Wien einen noch nie dagewesenen Tief st and. Für das städtische Elek- trözitätswerk langten am letzten Sonnabend 51 Tonnen Kohle an, während der Verbrauch 1160 Tonnen beträgt. . alle Mittel schulen gaben ihren Schülern für die kommende Woche Kältefen ien.

Auch die Lebenemittelverhältnisse sind angesichts des Ausbleibens aus.

wärtiger Zufuhren tief traurig geworden.

Am sterdam, 165. November. (W. T. B.) Times“ meldet

ans Toronto, in einigen Gemeinden von Kanada herrsche solcher

Mangel an Brennstoffen, daß die Bauern alles. was nicht niet- und nagelfest ist, zum Heizen verwenden, um ihre Familien vor

dem Erfrieren zu schützen.

Am sterd am, 16. November. (W. T. B.). Wie der „Tele. graaf aus Biüsel vom 15, meldet, kam es in der Nacht zum 16. in Charleroi zu einer Schie ßere zwischen (iner eng li.

schen Streifwache und belgischen Soldaten, wobei ein belgischer Bürger verwundet und ein belgischer Soldat getötet

9 wurde.

——

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ernten und Zweiten Beilage.)

Theater.

Mpernhaus. (Unter den Linden) Diengtag: 2358. Dauer bezugsvorstellung. Dienst und Freiplätze sind aufgehoben. Fidelio.

Dper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Treiischke. n zu Fidelio“. Vor der letzten Verwandlung: „Ouvertüre Leonore

Zu Anfang: „Ouvertüre

Musikalische Leitung: Otto Urack. Anfang 7 Uhr.

Schnuspielhans. (Am Gendarmenmarkt.) Dienstag: 252. Dauer⸗ bezugsbo stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Maria

Spielleitung: Karl

Ma ngdalene. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr.

Mittiooch: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Mittags⸗Auf=

führung. (Prozrramm wie am Abend.) Abends 76 Uhr: Kouzert

des Opern⸗Khors.

Schauspielbaus. 14. Kartenreservesatz. Der Dauerbezug, die

stöändig vorbehaltenen sowie die Dienst. und Freiplätze sind auf⸗

geboben. Maria Stuart. Trausrspiel in fünf Aufzügen von . Schiller. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang z Uhr.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Landrat Werner Freund mit Frl. Dora Kigker (Belzig Charlottenburg).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol. Charlottenburg.

Verantwortlich füt den Anzeigenteil: Der Vorsteber der Geschäftest elle Rechnungstat Menaerina in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle Menagerindc) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagganste Berlin. Wilhelmstraße 32.

1J. Das Tanzen in öffentlichen Lokalen und Vereinen (Klubs) sowie der Beirieb von Rummelp ätzen bedürfen der Genehmigung der Ortspolizeibehörde. Eine ert ilte Genehmigung kann entzogen

Vier Beilagen seinschließlich Börsenbeilage)

und Erfte, Zweite, Dritte und Vierte Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.

Grste Beilage

zun Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

mhe

——

Nichtamtliches.

Nachrichten über den Stand der Herbstsaaten im Deutschen Reiche Anfang November 1919.

Zusammengeslellt im Statistijchen Neichsamt.

——

Staalen

Anfang November war der Stand der Saaten: Nr. I sehr 7 Nr.? Nr. 4 gering, Nr. 5h. sehr gering.

ut, Nr. Z mittel (dur a schnitilich), Staaten

und CLanbesreile Wintet⸗

Weizen

Win ter Spelz lauch mit Beimischung von Rog en oder Weizen)

nnd Winter⸗ Roggen

Landesteile

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Anfang November war der Stand der Saaten: Nr. I sebr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (durchschaittlich), tr. 4 gering, Nr. 5 sehr gering.

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Winter⸗ ö. ö Me s Weizen Belm ischg von

Winter Roggen

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Das Wetter im OHflober war vorherrschend trocken und kalt. Nur an Linigen Cäqgen un die Mitte deg Monats fiel Regen. Die weite Monatthälfte brächte häuftge Nichtfroöst? und zuletzt nemlich ftaclen Schneefall und Frost. Vahurch wurde den Herbftarbeiten ein per ls ne, Gade dereirtt. Die Kartoffel, und Rübenernle konnte olgete ssen noch nicht allenthalhen beendet werden. Auch kleine Reste hon Getrelde uns Grümniet blieben stellenweise ungeborgen.

Berlin, den 15. Navember 1919.

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Deutsches Reich November 1919.

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über Schneckenfraß werden Klagen laut. Winterung.

Durch die versögertt Ernte, den stark ausgetrockneten Boten, das Fehlen von Arbeitskräften und Zugtieren, den Mangel an Saatgut, Dünger und Betriehsstoffen für Kraftpflüge wurde die Bestestung des Wintergetreides ftark beeinträchtigt. .

Dle Augssaat, besonders des Weizens, z. T. aber auch des Roggens,

Statistisches Reichs amt. Delbrück.

Angaben fehlen oder nicht vollständig gemacht sind.

.

Breu fijche Landes nersammilung. G2. Sitzung vom 15. November 1919, Mittags 12 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbũros de Vereins bent cher Zertu nge ber eger.)*) Am Regierungzrische: der Ministerpräsitent Hirsch.

Maos ke rn R ,. ,,, ., 35 ö ; . x ; ; Präsident Leinert eröffnet die Sitzung um 1214 Uhr. sich lediglich um Ovationen zu dem Generalfeldmarschall Hindenburg

In zweiter Und dritter Beratung wird der Gesetzent⸗

wur über die Veranlagung und Verwaltung ange

der preußischen Steuern im ganzen nom men. Es folgt die Fort setzumg der zweiten Beratung des Staats hau shaltspkans für das Rechnungszahr 1919. 4 ö

Hir fc, Vlinisterpräßdent: Melne Damen und Herren? Es ist nicht meine Absicht, auf alle die Punkte einzugehen, die in den

rerschiedenen zu dein Gtat gestellten Antigen und den förmlichen

Infragen berührt sind:; bazu wird sich später Gelegenheit finden. Was mich veranlaßt, bereits jetzt das Wort zu ergreifen, ist der Umstand, daß die Regierung das Bedürfniz fühlt, einige allgemeine Bemerkungen der Debatte voraus zuschicken, und zwar war es meine Absicht. über das Verhältnis der Regierung zu den pvositiens varte ten zu srrechen.

Vorher aber, meine Damen und Herren, geftatten Sie mir ein turzes Wort über die skandalssen Vorgänge, die sich in den letzten Tagen in Berlin abgespielt haben und die geradezn be— schämend für das deuische Volt sind. (Sehr richtig! links.) Wohin soll eg führen, wenn sich Massen auf den Straßen zusammenrotten, um einen Zeugen mit Gewalt zu verhindern, vor dem parlamen⸗

n, , , . ker Der Mint bir im

tarischen Untersuchungsaueschuß zu ericheinen! (Sehr richtig! links.) Wieweit ist es gekommen, wenn Lehrer die Schäler direkt dazu auffordern. sich an Demonstrationen zu beteiligen und die nationalistische Votze in die Schuliugend tragen! (Hört, hört! links.) Meine Damen und Herren, man mache uns doch nicht weiz, daß es

handelt, Sehr richt g! linke.) Ein Mann wie Hindenburg, dessen gros? Fe dherrntalente auch durch die Niederlage nicht rerkleinert werden und dem das gesamte deutscke Voß trotz allem, was vorge⸗ kommen ist, zu ewigem Dank verpflichtet (sehr richtig! und KBraoo! linkt, cin solchet Mann bedarf nicht dieser chaupinistischen Huldigungen, die in Wirklichkeit ganz anderen 3wecken dienen. (Sehr richtig! links.) Nicht um Demonstrativnen für Hinden⸗ burg handelt es sich, sondern um Demonstrationen gegen die Regterung, gegen dte Republik, für die Wiederherstellung der Monarchie. (Sehr richtig! links.) Diese Demonstrationen gehen zum größten Teil von unreifen Burschen aus, die sich der Tragweise ihrer Handlungen offenbar nicht bewußt sind. Doppelt traurig aber ist es, daß unsere gebildeten Kreise, die der Arbeiterklasse mit einem guren Beispiele vorangehen sollten, die führende Rolle dabei übernehmen. Wie kann man verlangen, daß die Negternng gegen Arbeiter, die Gesetz und Verfassung nicht achten, vorgeht, wenn man selbst Gesetz und Verfassung mit Füssen mitt! (Sehr richtig! links.) Sehen denn die Herren, die diese Demonstratlon veranlaßt haben, nicht ein, daß solche Kundgebungen ganz naturgemäß Gegenkundgebungen von der anderen Seite auslösen müssen? (Sehr richtig! linka.) Selbst⸗ verständlich muß die Regierung alles tun, um ahnliche Vorgänge in

Zukunft zu verhindern. Die entsprechen den Maßnahmen

find beretts getroffen. Sie können sicher sein, daß die Schuldlgen zur Verantwortung gezogen werden und daß die Regierung namentlich vorgehen wird gegen die Direktoren der Lehranstalten, dir die Schüler zu solchen Kundgebungen veranlaßt haben. (Bravo?! link.)

In dasselde Gebiet gehören die Versammlunge⸗ sprengungen. Sie haben ja aus den heutigen Morgenblättern gelesen, wie von deutschnationaler Seite veriucht worden it, ige Versammlung der Deutschen Liga für Völkerbund in der Phil harmonie, die gestern abend tagen sollte, mit Gewalt zu sprengen. Allerdings wird behauptet, daß die Deutschnationale Volkspartei daran unschuldig si. Meine Herren, ich habe hier einen Bericht, wie er sich ziemlich sbereinstimmend in allen größeren Tageg⸗ blättern findet. Danach hat, nachdem die Referenten verhindert waren, das Wort zu ergreifen, der deutschnationale Abg. Taverren; (hört, hört! links) erklärt, daß feine Partei mit den Ausschreitungen nichts zu tun habe. Meine Damen und Herren, das ist wohl nur eine billige Ausrede, denn Herr Laverrenz hat die Versammlung über nemmen, und nun hat er, wie es in dem Bericht heißt, unter lautem Beifall und Schmährufen auf die Juden Erzberger schonungslos an. gegriffen. Eine Dame, die sich als die Großnichte Ludwig Uhland bezeichnete, vrotestierte gegen die fortwährenden Ungehörigkeiten. Sie wurde dafür mit Ausdrücken wie Judendirne“ belegt, ohne daß Herr Laverrenz sie irgendwie in Schutz nahm. (Pfuirufe links. Der Redner bezeichnete die Kundgebungen gegen Grz⸗ berger als Gottesurteil. Als er die Befürchtung aussprach, Erzbergr werde den deutschen Namen auch in Zukunft schädigen, rief ein junger Bursche: „Armer Eijberger, er lebt nicht mebr langer. (Hört 1 Hört links.) Von verschiedenen Seiten wurde zu einem Demonstrationszug

vor die Behausung Grzbergerg aufgefordert, Im wilden Tumult