Namen besonders gerecht, wenn es in viel höherem Maße als bisher die Schätze der Kunst den breiten Massen der Bevölkerung zugängig machen würde. Hierzu muß die Regierung ihrerseits die Initigi ive ergreifen. qt besonders für den Besuch der Museen, bei Ver⸗ anftaltung von wissenschaftlichen Vorführungen, bei den Theatern usw. Befremden baben die Ausführungen der beiden Herren Abgeordneten Tauscher und Dr. Klingemann bei mir erregt, als sie der Besorgnis darüber Ausdruck gaben, daß bei der Frage der Trennung von Kirche und Staat die Kirche, außerordentlichen, Schaden erleiden würde. Ich meine, daß trotz der Revolutiensstürme die Kirche noch sehr gut davongekommen ist. Bei ähnlichen früheren Gelegenheiten hat ie Kirche viel mehr gelitten. Es gewinnt den Anschein, als wollte man durch diese Besorgnis vorbeugend wirken. Ich lasse aber keinen Zweifel darüber, daß meine Partei keinesfalls über die in Weimar Zemachten Konzessionen hinausgehen wird. Wenn das Zentrum daden spricht, es habe große Opfer gebracht und sei nur aus lauter Liebe zum Vaterlande in dieses Kompromiß eingetreten, so erwidere ich, auch wir haben große Opfer gebracht, Im übrigen erinnere ich daran, daß das Zenkrum eine Art Pressionsmittel aus— geübt hat, indem es besonders auf die Interessen des Zentrums in den Grenzgebieten und seinen Einfluß in denselben hin⸗ ewitsen hat. Das sieht nicht gerade nach besonderer Vater⸗ andsliebe, sondern nach etwas ganz anderem aus, nach einsei⸗ tiger Parteiinteressenpolitik. (Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wenn Herr Dr. Lauscher eine dauernde Trennung von Staat und Kirche für unmöglich ansieht, weil der Staat auch in der ferneren Ent⸗ wäicklung für seine Autorität der Kircke als Stütze nicht entbehien könne, so ist ihm das Verstärbnis für das neue Staatswesen nicht uf egangen. An die Stelle des Obrigkeitsstaats ist der Staat der Volk s⸗ , getreten, wir brauchen eine ganz unzwęeideutige und scharfe Trennung. Daß die Kirche als einzige Stütze für die wahre Moral und Sittkichkeit anzusehen ist, hat doch nur sehr bedingt Geltung; wahre Moral braucht mit Kirchemreligion nichts gemein zu haben. In der Zeit höchster Blüte der kirchlichen Religion stand auch die sittliche Ent⸗ artung, auch im Eheleben, in Blüte. Die spartakistische Bewegung zeigt einen starken Einschlag von Elrmenten aus den christlichen Gewerk⸗ schaften; und wenn diese und die Gelben jetzt wieder, an Mitglieder⸗ zahl gewinnen, so deshalb, weil der Rückstrom derer eingesetzt hat, die drüben nicht auf ihre Rechnung gekommen sind. Wir verlang sich das Ministerium einstellt auf volle Gemrissenefre heit in re ihlbs Dingen, daß dey Kirche jerd Möglichkeit genom nien wird, Ander sdenkemde in ihre Organisgtioren hineinzuzwingen. Wir weisen es entsch en zurück wenn bie Austritt bewegung als eine künstliche sozialdemokratische Mache bezeichnet wird. Mit der „sozialen Großtat! der Wohltätigteit der Kirche ist es auch nicht weit her. — Die Schulen wollen die Karchlichen für das Jenseits erziehen; win wollen eine Jugend, die, mit beben Beinen feft auf dem Boden der Wirklichkeit stehend, den
Kampf ums Dasein führen lernt. Da darf den Kindern kein unnötiger
Ballaft mitgegeben werden. Ueber dem Elternrecht steht das Staats röcht, über der Familie der Staat. Auch die katholischen Lehrer stehen der Autonomie der Schule keinesweg durchweg ghlehnerd gegenüber. Viele von ihnen begrüßen die Beseitigung der geist lichen Ortsschulauf⸗ sicht. (Widerspruch im Zentrum) Wenn Herr Lauscher um Tole rang für die konfessionellen Minderheiten bittet, so zeugt das von einem nicht ganz guten Gewissen. Am Niederrhein gibt es große Kommunen, wo die Zentrumspartei großen Einfluß besitzt und ähn dazu benutzt, in außerordentlich terroristischer Weise auf die Schule, einzuwirken. In Hamborn ist kürzlich gegen eine Lehrerin an der katholischen Schule, Die, don ihrem Rechte der Gewissensfreiheit gebraucht machend, aus der Kürche ausgetreten ist, wüst gehetzt worden von der Zentrumspartei, Man hat fie aus dem Schulamt vertticken und ihr den Aufenthalt in ihrem Wohnorte unmöglich gemacht, ihr auch nahegelegt, aus dem Schuldienst auszuscheiden ohne Anspruch auf Pension. Sie ist. heute noch dispensiert vom Unterricht und bezieht ihr Gehalt ohne Gegen⸗ leistung. Aehnliche Fälle gibt es noch viele. Die Regierung muß dafür sorgen, daß die Lehrer in den vollen Genuß ihrer staatsbürgerlichen . gelangen. (Sehr vichtig) Wenn das Zentrum Toleranz ver⸗ langt, derlangen wir sie auch, Wenn wir leider durch die ungünstigen finanziellen Berhältnisse genötigt sind zu sparen, so lassen wir dies auf dem Gebiöte der allgemeinen Bildungsfrage unter keinen Um⸗ ftänden gelten. Es darf keinen Stillstand hier geben, s3zndern im Gegenteil muß Die lebendige Initiative erhalten bleiben. Wollen wir aus den heutigen schwierigen Verhältnissen recht bald herauskommen, dann muß der Intellekt unseres Volkes noch weiter gebildet und gestärkt werden. Wir müssen das intellektuelle Uebergewicht. bekommen gegen⸗ über den anderen Völkern. Die Khntwicklung muß hien trotz es Kom promiffes von Weimar in lebendiger Weise fortschreiten, wie wir es im Schulprogramm zum Ausdruck gebracht haben. Der gesunde Ge⸗ danke unserer Weltanschauung, der demokratisch sozialistische Gedanke, muß jetzt im allgemeinen Gr sellschaftsleben, zu Geltung kommen. Wenn das Ministerium künftig in der Förderung der zelle een Fähigkeiten eine lebendigere Initiative ergreift, als et jetzt ge behen ist, dann wird ein großer Teil der sozialistischen Arbelterschaft und darüber hinaus die besten Teile des deusschen Volkes geschlossen hinter dem Ministerium in seiner Arbeit stehen. (Weisall.)
Abg. Dr. Jordan (Dem); Mit schwerem Bedenken haben win das Schulkomprtomiß kommen sehen. Wir halten die Simultanschule für das deutsche Volk für die bestmögliche Schule. In er. Sima l tan⸗ schule darf die Religion nicht fehlen, sie ist eine geschichtliche Macht, und wer sie den Kindem nimmt, nimmt ihnen etwas an der Bildung. Unsere Schu en sind durch den Krieg furchtbar verwüstet worden. Der Einfluß des Elternhaufeß muß bestehen bleiben. Die polttiscken Schülewerkindungen in den höheren Schulen sind eigentlich ein Unding. Wir boßffen und erwarten, daß die Lehrer aus allen Fraktionen für eine Besserung in dieser Beziebung sorgen. Es darf leine Barnzruhi⸗ gung durch Parteiung in die Schule hineingebrackt werden, wo Ver stäntijgung und Kameradschaft herrschen soll. Die Schule muß möglichst zur Krperlichen Ertüchtigung verhelfen. Deshalb stimmen wir dem Wie e gen trag zu, daß den Einrichtungen der Organisatien für Leibes⸗ übungen seitens des Ministers das größte Inte resse entgegengebracht wird. Den Frauen muß die Möglichkeit gegeben werden, nicht nur in den Ministerlen, sondern auch in den Pröwinzialbebhörden im Mädchen schul—= wesen mitzugrpesten. Wir treten für Trennung den Staat und Kirche ein, eine andre Regelung der Kirchenfrage ist für einen Menschen von kreiem Gewissen überhaupt gar nicht mehr möglich. Auch den jüdischen Religionsgemeinschaflen muß. so lange die Trennung von Kirche und Staat nicht erfelgt ist, eine entsprechende Unrerstützung gewährt werden. Gegen die Einsetzung der drei Minister in evangelieis hatte die Rechte ursprünglich nichts einzuwenden. Diese Cinrschtung soll ein Notbehelf sein. Sobald als möglich muß die große evangelische Volkskirche auf eigene Füße gestellt werden, dann wird der summus eépiscopus durch ein definitives Oberhaupt für die ,, an Stelle der drei Minister ersetzt werden können. Leider bat der Swangelische Oberkirchenrat gegen die Demokraten scharf Stellung genommen. Die Herren predigen die Leute zur Kirche hinaus und beklagen sich dann über die Kirchenfeindschaft. Wir brauchen die Preußische Landeskirche wie das liebe ö sierte kirchliche Liebestätigkeit nicht venichten. Mit einer kleinen kenserbativ-orthodoren Kirche ist uns nicht gedient. Unser Volk muß wieder Vertrauen zur Kirchenpolitik bekommen, die dem Volke geben muß, was des Volkes ist. Zufrieden sind wir keineswegs mit dem, was vom Minister bisher erreicht worden ist. Wir erkennen aber an, daß die ungeheure Arbeitsleistung und Verantwortung von keinem Menschen gegenwärtig getragen und geleistet werden kann. Wir werfen dem Minister vor, das er ein zu gutes Herz hat und sich viel zu . gezeigt bat. Er muß manchmal vis härter sein. Juruf im Zentrum: Wenn es sich um Ihre Interessen handelt Mein, wir derlangen nie unbedingt, daß der Minister in, unserem
teresst handelt. Wir stehen if dem Boden der Noalition und be . zuliche viele Opfer gebracht. Wir arbeiten Pflicht mäß für Volk und Vaterland, andere Ziele kennen wir nicht. Unsere isch 6 nannentlich hinsichtlich der Scha- und litik sind echt und sie leben und werden leben.
Brot, wir können auf die organi⸗
gefund, sie sind eben demoktatisch und
Abg. ODelze (D. Nat) widerspricht zunächst einigen Ausfüh⸗ rungen des Ministers über das verfassungsmäßige Verhältnis zwijchen Staat und Kirche und erklärt, daß seine Partei grundsätzlich jede Gin mischung des Staates oder der Landesversammlung in inne rkirchliche Angelegenheiten ablehnen müsse. Er weist scdann darauf hin, daß, obwohl kein Land eine so geringe Anzahl von Analphabeten habe wie Deutschland, doch die anderen Völker im Durchhalten während des Krieges ein stärkeres Maß von nationaler Kraft entwickelt, hätten. Die einseitige materialistische Erziehung statt der individualistischen, fährt der Redner fort, ist ein Fehler; unser Schulwesen krankt an dem Berechtigungswesen. In der Schule kommt es lediglich darauf an wie die . ausfällt, in der Zensur kommt nicht die Willens⸗ kraft zur Leistung zum Ausdruck. Wir müssen das Ziel in der wahren Pflege des Gefühls und des Willens sehen, und das ist nur zu er— reichen auf der Grundlage der Religion. Wir haben heute gesehen, daß es Leute gibt, die das religiöse Gebiet mit Stumpf und Stiel ausrotten wollen. Die Relegion muß aber die Grundlage unserer Kultur und Erziehung sein. Deshalb können wir uns nicht mit dem Schulkompromiß befreunden, das in Weimar geschlossen ist. Wir bedauern, daß ein großer Teil des Volkes völlig ohne Religionsunter⸗ richt aufwachsen soll. Ich will nicht dem Zwang das Wort reden; denn mit Zwang kann es nicht gemacht werden, aber wenn große Teile des Volkes ohne Religionsunterricht durch die soegenannte be— kenntnislose Schule gehen, so gehen ihnen wertwollste Kulturelemente perloren. (Sehr richtig! rechts) Wir verlangen deshalb auch die konfessionelle Schule, denn wenn der Kampf in die Schule getragen wird, so kann unser Volf niemals zur Ruhé kommen. Auf der Basis der Religion muß sich die wahre Sittlichkeit aufbauen. Die Moral der Bibel kann nicht übertroffen werden. Unser Ziel muß zunächst die Schaffung einer geistigen nationalen Einheit sein. Unser Volk ist jetzt zertifsfen in Parteien, Konfessionen und Partikularismus. Die Interessen der Parteien dürfen nicht höher stehen als die Interessen des Ganzen. Jetzt wird aber die geistige Arbeit nicht als Arbeit anerkannt; nur was die Hand schafft, soll den Anspruch auf das Prädikat „Arbeit“ haben. Eine weitere Richtlinie muß sein, daß keine wirkliche Begabung ohne Ausbildungsmöglichkeit bleibt. Die bisherige Uebeiproduktion in den höheren Schulen muß dadurch vermieden werden, daß nur wirkliche Begabung aufsteigen kann. Cine Gefahr liegt allerdings in der Frage, wer darüber entscheiden soll, wer an der höheren Bildung teilnehmen kann. Die Schule allein könnte die Verantwortung für diese Entscheidung nicht tragen. Der Lehrer kann ein entscheidendes Urteil noch nicht fällen. Ueber Bismarck urteilten seine Lehrer z. B. sehr ungünstig, und Richard Wagner zeigte bis zum 16. Jahre noch kein Talent. Bei der Entscheidung müssen deshalb auch die Erfahrungen des Elternhauses mit berüͤcksichtigt werden. Endlich mi unser Ziel sein, daß der hohe Stand des Schulwesens unter keinen Umständen herab— gedrückt wird. Die deutschen Techniker, Chemiker und Professoren haben einen Weltruf. Die Engländer haben ausgesprochen, daß, wenn sie auch alle Geheimnisse unserer chemischen Industrie kennen würden, sie doch nicht unserer chemischen Industrie gleichkommen könnten, weil ihnen der Stab der , durchgebildeten Chemiker fehlt. England und Frankreich wollen jetzt die deutsche Wissenschaft boykottieren und sich zu wissenschaftlichen Gesellschaften zusammenschließen, in die die Deutschen nicht hineinkommen sollen. Diese Gefahr kann nur vermieden werden, wenn unser deutsches Bildungswesen in allen Zweigen auf seiner bisherigen Höhe bleibt und noch höher gehoben wird. Einer meiner Lehrer sprach immer von der Zeit, als die sogenannte Ueberbürdung der Schüler noch nicht erfunden war. Dieses fronische Wort hat eine gewisse Berechtigung. Die Aufforderung des Ministers zu einer Einigung in dieser schweren Zeit ist durchaus angebracht. Eine Reihe von schweren Bedenken habe ich aber hinsichtlich des Schulerlasses des Ministers. Da wird u. a. davon gesprochen, daß jetzt ein neuer Geist zwischen Lehrern und Schülern 4 soll. st denn das frühere Verhältnis ein so schlechtes gewesen? Bedauerlich ist auch die Entlassung bewährter Kräfte, die jetzt in der Frage der Trennung von Staat und Kirche ihre Dienste sehr nützlich hätten verwerten können. Alle diese Dinge sind jetzt in Hände gelegt von Leuten, die die Interessen der beiden in Frage kommenden Faktoren nicht in der richtigen Weise vertreten können. Der Minister meinte, er habe eine ganze Anzahl von Sozialdemo—⸗ kraten in . Ministerium. Hoffentlich läßt er sich nicht durch diese irgendwie parteipolitisch beeinflussen. Die Hauptsache ist aber ein unbedingtes Vertrauen aller Instanzen zueinander und die Gewißheit des Bestehens einer absoluten Unparteilichkeit. Nur dann kann etwas wirklich Ersprießliches geleistet werden. Ich be⸗ ürchte aber, daß das nicht der Fall ist. Das Wort „Völkerver—⸗
öhnung“ und das Wort „Völkerbund“ sind ja ohne Zweifel sehr
chöne Worte. Aber sind wir nicht jetzt weiter als je davon ent— fernt? Wir . doch, wie jetzt unsere wehrlosen Kriegsgefangenen, unser wehrloses deutsches Volk behandelt wird. Ich meine, auch der glühendste Idealist müßte jetzt eigentlich geheilt sein. Der deutsche Michel aber glaubt immer noch an alles Gute, obgleich die Feinde in allem, was Deutschland tut, den Versuch erblicken, sich den Lasten des Friedensvertrages von Versailles zu entziehen. Wir wollen aber auch die Wahrheit über den Frieden von Versailles. Nur durch Würde wird es uns möglich sein, den Gegnern einiger⸗ maßen zu imponieren. (Sehr richtig! rechts. Viele Lehrer fühlen sich durch die Verfassung in ihrer ah ift Freiheit gefährdet. Ich 1 mit Genugtuung fest, daß der Mimster in der Ausschuß⸗ ratung meine Auffassung über die politische Freiheit der Lehrer als wichtig anerkannt hat. So muß den Lehrern erlaubt sein, persön⸗ lich reh ng zu nehmen, ohne daß sie eine Strafe zu gewärtigen haben. Selbstverständlich ist von den Lehrern zu verlangen, 9 sie sich nicht propagandistisch betätigen, . in jeder Beziehung pädagogischen Takt zeigen. Unter diesen Umständen erwarten wir völlige Gewissensfreiheit. Ich hoffe, daß auch die Verfassung in jeder Beziehung gerecht ausgelegt wird. Wenn hinsichtlich der Bilderfrage in den Schulen es hie und da zu politischen Ent— gleisungen gekommen ist, so ist das eine Folge des jugendlichen Feuers. Es muß aber doch auch jetzt noch als richtig anerkannt werden, daß wirkliche Führer des Vofkes, ob hoch oder niedrig, in den Schulen in Gestalt von Bildern ihren Platz finden dürfen. Unsere Aufgabe ist es, das deutsche Volk zurückzuführen zu dem Idealismus, zu dem hohen Lied der Pflichten, durch welche das deutsche Volk groß ge=
worden ist. Die falsche Darstellung von Kautsky wird nicht auf⸗
recht erhalten bleiben und mit dieser hoffentlich bald auch das Ge—= fühl der Schadenfreude des Auslandes über sein falsches Urteil und die Handlungen des deutschen Volkes verschwinden. Möge sich das deutsche Volk auf seine Ideale und auf seinen Namen besinnenl (Bravo recht.)
Hierauf nimmt der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Haenisch das Wort, dessen Rede in der nächsten Nummer d. Bl. im Wortlaute wiedergegeben werden wird.
Damit ist die allgemeine Aussprache über Kultus und Unterricht, evangelischen Oberkirchenrat, Bistümer n er⸗ ledigt. Die Abstimmung wird ausgesetzt. Persõnlich bemerkt
Abg. Adolph Hoffmann: Als Haenisch und ich noch gleich⸗ zeitig Kultusminister waren, war für den Fall, daß wir nicht einig wurden, ausgemacht, daß dann der Zentralrat der Arbeiter⸗ und Soldatenräte entscheiden sollte. (Große Heiterkeit.)
Zu dem zweiten Teil des Haushaltsplanes für dieses
Ministerium, den dauernden Ausgaben für Kunst und
Wissenschaft, bemerkt
Abg. Frank⸗Lötzen (Soz.): Ein Teil des Gebiets des Kunst= gewerbes untersteht nech dem Handelsressort, dieser Teil sollte, wie guch das Lichtbildwesen, alsbald dem Ministerium für Kunst und Wissen= schaft unterstellt werden. Die Lage der großen, Mehrzahl unserer Lünstler ist sehr wenig befriedigend; der Kunstkapitaligmus trägt das Seinige dazu bei, sie zu verelenden. 3. steht das Ministerlum vor Tner großen Aufgabe. Das Berliner Theaterwesen 3 auf dem 3 Wege, zum bloßen Geschäft zu werden. Gs sind ja Reformen gepla
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und auch in Angriff genommen, aber von einer Sozialisierung der Theater im höchsten Sinne hört man nichts. Wir verlangen das Kulturtheater und fordern die Verwaltung auf, der Förderung Lieser Nee ihre Kräfte zu widmen. Auch den mittleren und Kleinstädten sollte durch Wanderbühnen und dergleichen wirklicher Kunstgenuß zu= Knglich gemacht werden. Gegen den Aufklärungsfilm ist übertrieben Stimmung gemacht worden; das eigentliche Unmoralische an ihm ist doch nur die durch zum Teil unsaubere Geschäftsinteressen begünstigte Jeitungsreklame. Große Bedeutung wird der naturwissenschaftliche, der geographische und kulturpolitische Film für den Unterricht und für die Bolkobilbung gewinnen; hier eröffnen sich ungeahnte neue Per⸗ peltwen, hier kann das Ministerium Großes leisten. Für die Popularisierung der Bildhauerkunst und der Malerei, der klassischen ünd auch der modernen Kunst muß viel mehr als bisher getan werden, auch die Revolutionäre der Kunst darf der Staat nicht zurückstoßen. Der Kunsthandel macht ja heute enorme Geschäfte, während die Künstlertalente hungern und darben; auch hier tun Reformen not. In der schweren Kunst der Architektur wird Stileinheit in Berlin schmerzlich vermißt. Die Prinz⸗-Albrecht⸗Straße, der Potsdamer Platz sind wahre Konglomerate der Geschmacklosigkeit, und mehr als ge⸗ schmacklos ist die Siegesallee. Was wird das Ministerium tun, um diesen Gipfel der Geschmacklosigkeit, der uns im Auslande ungeheuer geschadet hat, zu beseitigen? Unsere Staatsoper steht tatsächlich auf wundewoller künstlerischer Höhe, das haben auch die letzten Auf⸗ führungen von „Palestrina“ gezeigt. Das muß unbedingt anerkannt werden. Aber eine Volksoper ist es nicht, denn die Eintrittspreise sind viel zu hoch. Der minderbemittelten Bevölkerung ist es unmöglich, sich einen Platz in der Oper zu leisten. Verbilligen Sie also, Herr
Kultusminifter, die Eintrittspreise, damit auch der einfache Mann einen guten Platz gegen 8. Entgelt erhalten kann. Sorgen Sie auch durch bessere Bezahlung int daß unsere Künstler dem deutschen Volke erhalten bleiben und ihre Kunst bei uns verbreiten können, und nicht notwendig, hahen, ins Ausland zu gehen. Auch eine Vermehrung der billigen Volkskonzerte muß herbeigeführt werden. Ebenso ist die Pflege des wirklichen echten deutschen Volks⸗ liedes in den Schulen zu fordern. Wie wenig wird jetzt für das wirkliche Volkslied in der Schule getan! Der Geist „Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts in der Welt! muß aus der Schule berschwinden und das Kunstverständnis geweckt und gefördert werden. Unser Schiller und unser Goethe ö unseren Schülern nicht durch öde Doktrin verekelt werden. Nehmen Sie doch auch Wilhelm Raabe, Gottfried Keller und Arno oh der ein so wundervolles Herz hat, in die Schule hinein. Das Kultsministerium muß auch die künftigen Talente ausbilden und für die später werdenden Menschen Stellungen schaffen. Wenn das Ministerium das alles tut, dann wird es ö nicht nur den Dank der Künstlerschaft, sondern der breiten Volksmassen für igt und alle Zeiten verdienen.
Abg. Dr. Heß Gentr.); Wir müssen mit bescheideneren Mitteln auszukommen suchen. Hoffentlich erstehen Mäzenate, die unsere öffent⸗ lichen Sammlungen bereichern. Zu Kunstverständnis kann man sehr wohl erziehen. Je gemütvoller ein Volk ist, um so dankbarer sind die Erziehungsaufgaben. Die Musik, in der wir großes leisten, en. geeignet zu sein, die n. Schritte zu einer nationalen Ver⸗ tändigung anzubahnen. Gerade die Musik, zu der unser Volk ver⸗ anlagt t muß gepflegt werden. Der Domchor muß erhalten bleiben. Das Theater muß eine Kulturanstalt sein, und darf nicht zu einem reinen Geschäftsunternehmen herabsinken. Die deutsche Oper und
namentlich die Wagnerwerke müffen gefördert und weitestgehend dem
Volke zugänglich gemacht werden. .
Abg. Dr. Bollert (Dem) ergreift um 7 Uhr noch das Wort zu Ausführungen über Kunst, Theater und Film.
Um 733 Uhr wird die Fortsetzung der Beratung auf Freitag, 11 Uhr, vertagt (vorher 13 kleine Anfragem.
Parlamentarische Nachrichten.
Eine Vollsitzung des von der deutschen Nationalversammlung eingesetzten parlamentarischen Ausschusses für die Untersuchung über die Schuld am Kriege und an dessen Verlängerung war für den heutigen Freitag vor⸗ gesehen. Da aber das Mitglied Abg. Dr. Cohn dutch seine Teil⸗ nahme am Parteitag der Unabhängigen Sozialdemokraten in Leipzig am Erscheinen verhindert ist, wird diese Sltzung, wie . W. T. B.“ meldet, erst am Monsag stantfinden.
Der zweite Unteraus chuß des parlamentarischen Unter⸗ suchungsausschusseg beendete in seiner letzten Sitzung unter dem Vor⸗ sitz des Abg. Dr. Quarck seine Vorbereitungsarbeiten für die Er— hebungen über die Vorkrieg szeit. Unter lebhafter Mitarbeit der zugezogenen Sachverständigen, unter denen sich Graf Montgelas, Kauteky u. a. befanden, wurde der Fragebogen im Wortlaute fest⸗ gestellt, der zuerst zur schriftlichen Beantwortung bis Anfang Januar an die etwa 30 Auskunfteversonen versandt wird. Unter diesen Aus—⸗ kunftspersonen besinden sich der ehemalige Reichskanzler Dre von Beth— mann Hollweg, die früheren Staatssekretäre von Jagow und 3immer— mann, die Spitzen der Militär- und PMarineverwaltung sowie eine Anzahl von diplomatischen Persönlichkeiten. Nach Eingang der schriftl chen Antworten wird dann Anfang Januar zur mündlichen Vernehmung geschritten werden Für jede Frage des festgestellten Fragebogens sind von dem Uaterausschuß ein Berichterstatter und ein Sächverständiger für deren Bearbeitung in Aussicht genommen. Zum Schluß besprach der Ausschuß in Gegenwart des Herrn Kautsky die vorzeitige Veröffentlichung seines die einschlägigen Akten nur unvoll⸗ ständig wiedergebenden Buches.
— Der interfraktionelle Ausschuß der National⸗ versanmlung für Beamtenfragen beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung zunächst mit einer Reibe von Bittschriften und nahm darauf in einer eingehenden Aussprache Stellung zur Frage der Beamtenbesoldungsreform. Wie W. T. B. berichtet, wurde einstimmig folgender Beschluß gefaßt: „Der inteifraktionelle Ausschaß für Beamtenfragen der Nationalversammlung ersucht die Reichsregierung, die Vorbereitungen zur Besoldungsrteform so zu beschleunigen, daß die Neuregelung am 1. April 1920 bestimmt er⸗ folgen kann. Von den Grundlinien der Besoldungsreform wünscht der Ausschuß baldigst unterrichtet zu werden? Im Hinblick auf die aufs . gefährdete wirtschaftliche Lage der Beamten beschloß der Ausschuß, auf di Tagesordnung der nächsten Sitzung die Beratung über die Frage der Teuerungtzulagen zu setzen.
Technik.
Für den nächsisährigen Schinkelpreis des Berliner Architekten⸗Vererns sind als Aufgaben gewählt: Entwurf zu einem Polks⸗ und Heimatmuseum in einer mittelgroßen preußischen Provinzstadt im Anichluß an eine kleine Kirche des 15. Jahr⸗
underts; Entwurf zur Kreuzung der Hapel durch eine Straße bei Ha tow, wobel eine Ueberbrürkung der Havel in Rüdsicht auf die Erhaltung des schöner Landschaftsbildes nicht erwünscht ist, sondern in erster Linie Untermasserkreuzung in rg kommt; endlich Gnt⸗ wurf einer südlichen Ungehungslinie am Blankenheimer Tunnel der Halle = Casseler Bahn.
Deutsche Gesellschaft für Metallkun de. Janer⸗ halb des Bereins deutscher Ingenieure wurde unter Teil⸗ nahme bernorragender Vertr, ter der Wissenscha't und Industrie ein Zusammenschluß der an der Erforschung der Metallverarbeitung und Verwendung keteiligten Mitglieder unter dem Namen „ Deutsche Gesellschaft für Metallkunde“ vollzogen. Zum Vor⸗ sitze den wurde einstimmig der Geheime Regierungsrat Professor C. Heyn, Berlin⸗Dahlem, gewihlt.
Dritte Beilage
zum Deutschen Neichtzanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.
M 2279.
Handel und Gewerbe.
— Kriegsgnuleihe aus Heereszeichnungen. Zahl— reiche Militärpersonen haben während des Krieges sich an Heeres⸗ zeichnungen auf die Kriegsanleihe beteiligt. Von diesen haben viele noch nicht einmal Bescheinigungen über ihre Zeichnung erhalten, ge— schweige denn ihre Zeichnungsscheine. Es wird darauf hingewiesen, daß es im Interesse jedes ehemaligen Heeresangehörigen ist, dafür zu sorgen, daß er vollwertige Unterlagen über seine Zeichnung erhält. Die Abwicklungsstellen jedes Truppenteils sind in der Lage, den ehe—⸗ maligen Angehörigen ihrer Formationen die nötigen Unterlagen zu geben. Wo die Abwicklungsbehörden nicht 2 weiteres bekannt sind, wende man sich an das Bezirkskommando, das die betreffende Ab- wicklungs behörde ohne weiteres ermitteln kann. Wer also seine Kriegs⸗ anleihe noch für die jetzt aufgelegte Spar-Prämienanleihe verwenden will, wende sich unter Betonung dieser Tatfache an die Heeresbehörde, ehe es zu spät ist.
—— Die am 2. Dezember abgehaltene Generalversammlung der Schlesischen Cellulese⸗ und Papier-Fabriken Aktiengesellichaft in Cunnersdorf im Riesengebirge genehmigte die Bilanz für das Geschäftsjahr 1918.19 und die Ver— teilung von 15 vH, welche sofort zahlbar ist. Der Vorsitzende teilte mit, daß die Verwaltung in einer demnächst einzuberufenden außer⸗ ordentlichen Generalversammlung die Erhöhung des Aktien tapitals von M 2 600 000 um „ 1400060 zu beantragen beabsichtigt, da durch die dauernd großen Steigerungen der Preise aller Rohmaterialien und Betriebsmittel wie in fast allen Industrien exheblich vergrößerte Geldmittel erforderlich sind. Der Geschäftegang ist im neuen Geschäftsjahre bis jetzt befriedigend, während andererferts die großen Schwierigkeiten in der Rohstoffbeschaffung fortdauern.
ö Infolge der von der Drahtkonvention 1916, Düsseldorf, Rheinhof, vorgenommenen Preiserhöhungen der Her— stellerpreise sind laut Meldung des W. T. B.“ von der Ver- einigung der Draht- und QDrahtstiftgroßhändler Deutschöands G. V., Berlin W. 8, mit sofortiger Wirkung folgende Nettoaufschläge auf die Liste Nr. 9 fest— gesetzt worden: Per 100 kg; blanke Drähte, Stangendrähte 100 , geglühte Drähte 104 „S, blankgeglühte Blumendrähte 106 M, ver— Ankte Drähte 110 S, Drahtstifte am Nr. 20 und dicker 10 4, Drahtstifte mm Nr. 18 und dünner und Fassonstifte, auch Gehege— drahtkrammen mit Nagelspitze, Pantoffelösen 150 46, blanke Schlaufen 100 , verzinkte Schlaufen 110 ½, blanke Sprungfedern 1090 A, verzinkte Sprungfedern 110 S, verkupferte Sprungfedern 1093 4, perzinkte Stacheldrähte 110 4, verzinkte Flachdrähte 1235 4. Weitere Auskünfte erteilt die Vereinigung der Draht und Drabtstift⸗ großhändler Deutschlands E. V., Berlin W. 8, Friedrichstraße 71.
, Neue Zahlungbedingungen der Flektro⸗-In⸗— du strie. Der Geldhedarf der eleftrotechnischen Fabrikationsfirmen ist ebenso wie der fast aller fabrizierenden Firmen außerordentlich gestjegen, und zwar infolge der auf das Vielfache erhöhten Materia! preise, Löhne und Unkosten und weiter infolge des Umstandes, daß die Zulieferer, vorzugsweise die Kupfer- und . fast nur noch gegen hohe Anzahlung liefern. Da es undurchführbar erscheint, diesen Bedarf in der bisher üblichen Weise durch Erhöhung des Betriebskapitals in vollem Umfange zu decken, o hahen, wie W. T. B.“ meldet, die in der Preisstelle des Zentralverbandes
der deutschen ele ktrotechnischen In du strie vereinigten Glektrizitätsfirmen beschlossen, Aufträge auf elektrotechnische Fabrikate schon jetzt, spätestens aber vom 1. Januar 1920, ab nur noch gegen eine unverzinsliche Anzahlung von einem Drittel bis zur Hälfte des am Bestelltage geltenden Auftragspreises anzunehmen, so— weit es i. nicht um kleinere Abnehmer mit Bestellungen weniger beträchtlichen Umfanges handelt.
— In der gestrigen Zechenbesitzerversammlung des rheinisch⸗westfälischen Kohlenspndikats wurde laut Meldung des W. T. B.“ gemäß dem Ergebnis der Verhandlungen mit dem Reichskohlenverband von dem Reichswirtschaftsminister eine vom 1. Dezember dieses Jahres ab gültige Preiserhöhung festgesetzt. Sie beiträgt 7.50 6 je Tonne ohne Kohlen und Umsatz⸗ steuer mit den entsprechenden Abstufungen für die entsprechenden Koblen⸗ und Kokssorten und für Briketts. Der für die Verteilung des Ausgleichsfonds bisher bestehende Ausschuß wurde um sechs Mit—
lieder vermehrt. Der auf der Tagesordnung stehende Antrag der ktiengesellschaft Königsborn auf Felderaustausch mit der Gewerk— schaft Bramey wurde zurückgezogen.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 4. Dezember 1919.
Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen
Senellt. ... 16 252 / 1336 Richt gestest .. — —
Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.
Wien, 4. Dezember. W. T. B.) An der Börse nahm e Aufwärtsbewegung der Kurse wieder stürmische Formen an. Warenmangel bewirkte, daß die Nachfrage nur zu rapid steigenden . beftledigt werden konnte. Die Käufe, die neben valutarischen Hapleren guch die anderen Werte umfatzten, erfolgten meist für aus⸗ ländische Rechnung, wobei der Stand der Valuta den mächtigsten Antrieb bildete. Die Stlmmung war andauernd animiert; die Börse schloß meist zu den höchsten Kursen des Tages. Auch der Anlagemarkt bekundete feste Hallung.
Wien, 4. Dezember. (W. T. B.) Böürseanschluß kurse: Türkische Logse —, Orientbahn — — Staatsbahn 3465,00, Südbahn 257,00, Desterreichtsche Kredit 1023,00, Ungarische Kredit 1290.00. Anglobank 649,00, Unionbank 757, 90, Bankverein 690,00, Länderbank 1149.00, Kabakaktien — —, Alvine Montan 3120, 90 YVrager Elsen 4870 90. Rima Muranyer 2185 00, Skodawerke 1312,07, Salgo -⸗Koblen 2592 00, Brürer Kohlen 4500, 00, Galhia 12700, 90, Waffen 3120 00, loyd Aftten — —, Poldt-⸗Pütte 1990,00, Daimlen — —, Desterreichlsche Goldrente — —, Desterreichlsche Kronen⸗ rente S6, 09 Februarrente 3 00, Malrenle 3 75. Unaartsche Gold- rente 241,90. Ungarlsche Kranlenzente 99,509. Nach Schluß: Staats-
Berlin, Freitag, den 5 Dezember
bahn 3560,00.
192419.
Wien, 4. Dezember. (W. T. B.) Notierungen der Deutsch⸗ Desterreichischen Deyisenzentrale. Berlin 340 00 G., Am sterdam 4375,90 S, Zürich 2475 00 G., Kopenhagen 2940 00 G., Stockholm 3260590 G., Christiania 3075, G. Marknoten 339.05 G.
Prag, 4. Dezember. (WB. T. B.) (Devisenkurse) Berlin 123,00 G., Marknoten 120,00 G., Wien 36,00 G.
Parti, 3. Dezember. (W. T. B.) d o½ Französische Anleihe S7, 90, 4 oo Französische Anleihe 70, 89, 3 5 / Französtsche Rente 60 96, 4 oo Span. aͤußere Anleihe 162,10. 5 oo Russen von 1906 b5 25 3 .½ Russen von 1896 30,25, 4 o½ο Türken unif. 66,00, Suez⸗ kana —, —, Rio Tinto 1781.
Kopenhagen, 4. Dezember. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 1200, do. auf Amsterdam 200,75, do. auf schweiz. Plätze 380), do. auf New Jork 529, 00, do. auf London 20. 40, do auf Paris Hl, 25, do. auf Antwerpen 54. 25, do. auf Helsingfors 17,235.
Stockholm, 4. Dezember. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 10,25 do. auf Amsterdam 1765,00, do. auf schweiz. Plätze S2, 00, do. auf Washington 489700. do. auf London 17,70, do. auf Paris 44,50, do. auf Brüssel 47, 00, do. auf Helsingfors 15,25.
New Jerk, 2. Dezember. (Schluß.) (W. T B.) Die heutige Effektenbörse setzte bei behaupteter Stimmung ein. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine sehr feste Stimmung, die aber später einer Ermattung weichen mußte, als in Stahl-,, Motor und Eisen⸗ bahnwerten Liquidationen vorgenommen wurden. Im Nachmittags⸗ verkehr konnte eine erneute Besserung aufkommen. In Regierungs⸗ obligationen herrschte eine flaue Hastung. Der Schluß war unregel⸗ mäßig. Umgesetzt wurden S860 (09 Stück Aktien. Geld: — —. Geldlätze 55 bis 6 u Wechsel auf Berlin 26, Wechsel auf London (60 Tage) 91 0), Cable Transfers 3.95 50. Wechsel auf Paris auf Sicht 8, 98, Silber in Barren 1330, Aichison. Topecka u. Santa Fs 835, Ballimore u. Ohio 324, Canadian Pacifie 139, Chesapeake u. Ohio 564, Chieago, Milwaukee u. St. Paul 375, Denver u. Rio Grande 6, Illinois Central 885, Louisville u. Nashvelle 1094, New York Central 693, Norfolk u. Western 958, Pennsylvania 418, Reading 754, Southern Pactfie 933, Union Pacifie 1236, American Smelting u. Refining 6lt, Anaconda Copper Mining 2555, Inter⸗ national Mercantile Marine 44, United States Steel Corporation 1024, do. pref. 1123.
Berichte von auswärtigen Waren märkten. — — rm
river pool, 2. Dezember. (W. T. B Baumwolle. Umsezz 10 000 Ballen, Einfuhr 81 000 Ballen, davon amerikanische Baum⸗ ö . ö Ballen. Für Dezember 24,13, für Januar 23, 69, für
arz 22, 44.
Amerikaner uud Brasilianer 8, Aegvpter 100 Punkte höher.
; te w Jork, 2. De zember. (6chtußz.. (W. L. B. Baumwolle loko middling 39,70, do. für Dezember 8.70, do. für Januar I, 80, doe, für Februar 35, 85, New Orlrans loko middling 39 60, Petroltum refined (in Cases] 235,78, do. Stand. white in New Jork 19375, do. in Tanks 12,09, do. Gredit Balanceg at Oll City 456, Schmalz vrlme Western 24 35 do. Rohe & Brothers — — ucke? Centtlfugal 7.28, Welzen Winter 2374. Mehl Spring · mhect cler 9,25 — 16, 50, Getrerdefracht nach Liverpool nom., Kaffee Rio Nr. 7 loko 154, do. für Dezember 15, 10, do. für Januar 15,30.
7
x6 f
L. Unter uchungs fachen. 2 Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. B. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. K. Verlosung ꝛc. bon Wertpapieren. , Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Akttengese sischatten
1
HY) Untersuchungs⸗ ssilnchen.
verdffentlicht in Nr. 60 R IIIa 94119.
n n n e m, f 39 V
Ka ßzerder wird anf dert Rözgettzenß rei eßr: Teint rum sgnetzlag non
— — —— 4
10. 3. 16 1914, beide zahlbar bei der Reichshank in 14409. 1441,
Cöln. - II. Ausgabe D Nr. 2445, 2446, 2447, geblich abhanden gekommenen Schuldper⸗ Die Inhaher der Uikunßen werden auf⸗ 2448 je 500 At, beantragt. Der Inhaber schrelbungen der fünsprozentigen Anleihe dem auf den der Uikunden wird aufgefordert, spätestens des Veutschen Reichs (Kriegsanlelhe)
dez Reichtzanzeigerß — wiid aufgehoben.
Gericht Reichtw. Brigade 4. Ra ßlan, Anhait.
—
ffentlicher Anzeige
Krnzeiger zei sän rt Rare emen, ö gezählten einheit
ö.
3 1*ttk. 1 O . H. erhe ß en.
8. Frwerbe. und Wirtschaftsgenossenschatten, . 7. Niederlassung ꝛ. von. Rechts nwälten. 3. Unfall und Invaliditäts, 2c. Versicherung. ö ö. ö Bankausweise.
Verschiedent Bekanntmachtngen. 11. Privatanzeigen.
gefoꝛ bert, spätestens n KR. Juli L920, Barmitta gs LE Uhr, in dem auf
187747] Fahnenfluchtserklärung
und Beschlagnahrmeynerfüg nung. — 3 In der Untersuchungssache gegen ö den Leutnent Hans Bienutte, J.-R. 21, zee e is e ennie e , d, 1
fgebote,
i f, n e , dd ü U Be e * . 2. d e ill , bh cen, , lust⸗ und Fundsachen,
kunden erfolgen wird. folgen wird. Eöln, den 27. November 1919.
Rmtzsgerlcht. Abteilung 60.
Trier, den 31. Oltober 19819. Preußlsches Amts ger cht. 6.
1442, 1443 je 1000 4, verwaltung in Berlin, betreffs der au⸗
den 8. Juli 19230 Nrn. 1279 223, 1 279 224 und 1 483 087
dor dem unterzelchneten Amtegertcht am Mittags 1 Uhr, vor dem unterzeich⸗ über je 200 6 berboten, an cinen anderen
rr. Reichen pergerplatz, Zimmer 245, anbe neten Gericht, S fraumten Aufgebotsiermine ite Rechte an. Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden steller eine Leistung ju bewirken, inä⸗
RVer jumelden und hie Urkunden vorzulegen, und die Urkunden vorjulegen, widrigenfallz besondere neue Jinsscheine oder einen 7
Ziramer 5, anberaumten Inhaber als den oben genannten Antrag⸗
widꝛigen falls die Kraftlogerklärung der Ur die Kraftlogerklärung der Uikanden er. Erneuerungsschein auszugeben.
Werlin, den 27. Nohcmber 1912. Amte gerlcht Berlin Mitte. Abtellung 154.
876856] Zahlung sfperre.
eletzbuchs sowie der S5 355, 360 der (87391 Aufgebot. 81690 Mn f Jed ot. Auf Antrag d au Adele Selle in Militãrstrajgerichtgordnung der Er . Zustellungen u. dergl. Der Archltekt Paul Haupt in Berlin, Die Frau Val nn — gerannt Vallv — g nl ä ewf 9 Re ge ee den
digte hierdurch für fabnenflüchtig erklä
unh sein im Deutschen Reiche befind l876881 Aulgebot.
liches Vermögen mit Beschlag legt. Es haben beantragt Thorn, den 26. November 19156. 1) Hauptmann Otto Gouvernementggericht III f. 61419.
87748] Fahnen flucht gerklärung.
In der Üntersuchungsfach: gegen den das Aufgebot der Aftten Ne. 247, Höh, haher der Urkunde wird aufgefordert, über ioo „ à 400 Lit. F Fistlter Alpert Krest vom rf. Batl 1352, 1504 und 2031 der Rheinischen spätestenß in den auf Mittmach, ben 3) der Schuldverschreibung der Stadt nenerungss. Fahnenflucht, Ehamotte, und Vinagwerke in Cöln, A4. Jali A920, Barmiztaga O Uhr, gemeinde Danzig von 1911 HSuchsiabe B
; vor dem unter zeichneten Gericht, Zimmer 219, Nr. 1282 10060 4 4 00. Der Inhaber der
2) der Bautechniker Christian Grimm anberaumten Aufgebotatermine seine Rechte Urkunden werd aufgefordert, spätestens in S768. 3a i-.
in Lyck, Mylukerweg 3, vertreten durch anzumelden und die Urkunde vorzulegen, dem auf den 27. Riai 1920, Vormittags l Auf Sahltng sperre;
Fůs. Rats. Nr. 34, wegen
wird auf Grund der 55 65 ff. des Militär, früher in Eschweiler über je 1000 M;
rafgesetzbuchß sowle der S§5 356, 360 er hir en the nhl. der Be.
John beim gebot zum 3 Golbdap, vertreten durch Rechtz anwälte der
Calpinstraße 2h,
vertreten durch die Görg. Gabriel, geb. Mllenz, in Danzig, verwallung tu Herlin betreff der angeb⸗ (60 F 15/18. Rechtganwälte Mahlom und Strobel in ö hat 6 anf d ö J . Berlin W. 9, , . . Auf⸗ hie we. . . 1 . n ö. *. e n . . ö wecke der Kraftloserklärung andbrie e anziger ol heken⸗ en Reicht Sanle . 3365 3. Bataillon des Inf. Regimentz 44 in des Zwischenschelns Lit. D Ne. 12 413 ju vereing ju Danzig ö 6 ) ö . Dess. Sigatganleihe Reize TVI von Lit. D Nr. go g41, 2) des Pfandbriefs des Inhaber als die oben genannte Antraa—⸗ J⸗R. Kennetz und Tiemann zu Potsdam, 18189 über 1909 A6 beantragt. Der In, Danziger Hypothekenvereing ju Danzig stellerin elne Leistung ju bewirken, ing—⸗
ot lich abbanden gekommenen Schuldverscheei er 200 M Aà 4oso über 1000 M verboten, an einen anderen
r. 08 308, besondere neue Iinsscheine oder elnen Ge⸗
chein autzugeben. 154 F. 1485.13. Gerlin, den 1. Bezember 1919.
Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 154.
Ag der Obervostdirektlon Maghe⸗
schuldigte hierdurch fär fahnenflüchtig er. Röchtaanwalt Justinrat Dr. Welter J. in wödrigenfallg die Kraftlogerklärung der RK uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, hura wird er Pen fischen Stagta chu len
rt. Stig n ge; 3 1 er er Reicht w. Brig. 2. . Abw⸗Stelle deg Gerichts der 3. Divlsion. in Cöln über 1690 6; Der Gerichts herr: 3) der b. Sto ckhausen, Generalmajor. verein L. G. in
87681 gebot der 44 5o
Cöln, daß Aulgebot det Hypotbekenpfand⸗, Urkunde erfolgen wird. briefs Serie VIII git. F Nr. 1674 der Rhelnisch Westfalischen Bodenkreditbank
Darnmstadt., den 24 November 1919. Hess. Amts gerlcht. I.
Nn ae bot.
Schuldyerschreibung Lit. G
Neugarten 30, 3 Aufgt botgtermin seine Rechte anzumelden
und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls herschrelbu⸗
gen der vreußischen lossolldt te . Gina hauen ce Bank. l S)] n ie raftioterllärung der Urkunden erfolgen Ci atga leihe iz n vol 18 g 99 Cöin Kamen ber Bap. Der Tagelöhner Philipp Hildebrandt ⸗ Or. ü rd ** ssnn Kiga, ente. A. lichen Kigrorto. und WC sibant A. Hes, Wee run ache te gafse Ki bat, das
; Aufgebot des Mantels zur VI. H pro le Tärhareh n R nee, heben, der Deen dee bog ot ssen
Danzig, den 11. November 1919. Vat Amttzgericht. Abt. 1.
ahlun Sswerre. Auf . des 9
mmer 30, anbergumten her waltung in Berlin ber:effg Der a. geblich abhanden gekommenen Schund
über 300 M, 27) 30 von 1895. 86/953 Nr. 195 834 über 300 , 3) o/ von 1909 Nr. 541 241 über 200 S verboten, an einen anderen Inhaber alt die oben chultheißen a. D. Fr. genannte Antragstellerin eine Leistung zu
i (uk. 24) Der gegen zin; Kanonler. Matthiat Re. zos l. von Koh der Denz; Süd, 9. 8 633 898 über 100 M beantragt Weinmann in Kesselfeld, vertreten durch bewirken, insbesondere neue Zinsscheine
Batman, Felke, gt. dig e e r ,, . , , Gesellschaft Ber Juhäber der Urkunde wich auf, bie. reukand. elekscha fg m.
z geforbert, spätestenz in bem auf den gu, we rn gr gn, . TX. Schtember E920, Bormittags waltung in Berlin betreffs der angeblich
3. 3. 1916 veröffentlichte Nr. 74 044 ist hiermit erledlat. Cöin, den 28. November 1919.
b. H. in oder einen Rrneuerungsschein auszugeben.
Oehringen, wird der Reichzschuldender⸗ 8 F. 1407. 19.
Berlin, den 2. Dezember 1919.
Akienverwaltunggstelle der ehem. Milltär⸗Rechtzanwalt Dr Diener in Cöln, dat EO Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, abbanden geko]mmenen Schuldverschretbung Amtsgericht Berlimn⸗Mitte. Abteilung 86.
gerichte in Göln.
(87 682] Fahnen fluchtserkläürung gegen Fischer, ö
ffn, , 28, unter Nr. 55 O23 / 14, ö erledigt.
Au farbeitungsstelle für Amnestiesachen.
187683 Verfügung.
David Meier, geb.
Mühlheim J. B., erlassene Fahnenfluchtgz, fällig am 23. August 1914, der jwelt? und 456 ber 3000 Æ, fällig am 6. September] Nr. 1441 und 1442, 14636 und 1
tiklärung und Beschlagnahmeherfügung —
o, H voi z ö. 3. e rg der ,, lermine feine Rechte anzumelden und die Reicht
Gn l' Gobenkcedittant in Gin Urkunde horzulegen, widrigenfalls die Traft⸗ über 1000 6 verboten, an elnen anderen
b) die Deutsche Bank — Fillale Cöln — in Cöln, vertieten durch Rechttzanmälte Justtzrat Cohen und Dr. Sengstock in 180342 Düfseidorf, das Aufgebot der belden von Die am 4. 3. 16 gegen den Landst fru cg, . ,, Ya n He erl. . . nige en S7 686 . ndstm. kind in ũsseldor zeptierten Wechse ertpaptere: 40js0 ige Anleihe her adt ( lun erre. an den Inhaber d ö . , m n, , , je 2000 , 1. Ausgabe 9 Uding in Dagen (Westfalem),
1459, ftraße 33, wird der Rei
los rllärung der rkunde erfolgen werd. Krenzuach, den 18. Ni vember 1919. Das Am tggericht.
fu gent. Der ö
Zimmer Nr. 19, anberaumten ufgebotg. der fünfprozentigen Anleihe des Deutichen ; (ar iegbanletee) Rr. 1IT 7i7 izt is 2)
Sahlung s sperre. Es sst das Aufgebot der angeblich ab⸗ handen gekommenen Sckuldoerschrelbung
Inhaber als den obengenannten Anrag⸗ steller eine Leistung zu bewirken, ins⸗ en n g, mn n ,,,
. ker. ,, n, . 1907 vom Vorsitzenden dez Kreigaus chusses ermäann Kunkel in ner ; Hen rn gen n; 164. Gemäß S§ 1019, 1020 3. P.-O. wird der
des Kreises Grimmen beantragt worden. Ausstellerm. der Stadt Stettin, r. otthof⸗ . wa me,, nn,. chsschulden schein auäzugeben. Vag Verbot finden
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