Rea isition — des Benutzers oder der Benutzer sowie im letzten Falle und im Falle einer Vermietung die über die Dauer der Benutzung und über die Höhe der Vergütung getroffenen Bestimmungen anzugeben. Die fran oßschen Mitgli-der der unter 5 4 bezeichneten Kom mission werden (8 8 auf Antrag der deutschen Mitglieder für die Einreise von Gisenbahnwagen und die Einfuhr von Umzugswagen sowie von
Verpackungzsstoffen nach Elsaß⸗Lothringen, soweit diese für notwendig
erachtet wird, und für deren Zurückbeförderung mit der abzubefördernden Fahrnis die möglichsten Erleichterungen zu erwirken suchen. Im
erteilen.
von Umzugswagen und Verpackungsoffen dürfen (8 9) keinen Zöllen
Ddder sonstigen Gebühren oder Abgaben unterworfen“ werden. Die Untersuchung auf Sachen, die diquidations maßnahmen unterworfen hleiben, soll in Gegenwart von Vertretern der Kommission oder der
Eigentümer und in solcher Weise stattfinden, daß Beschäbigungen und Vertvermindernngen der der Durchsuchung zu unterwerfenden Gegen⸗ stände möglichft vermieden werden.
vorübergehend eingestellte Patrouillendienst deutscher Torpedoboote zum Uaschädlichmachen von Trelbminen in der RNordsee seit worden.
Am 1. Januar tritt das neue Umsatzsteuergesetz in Kraft.
eine Veranlagung einstweilen noch nicht in Frage; im Januar 1920 beginnt vielmehr zunächst die letzte Veranlagung der bisherigen Umsatzsteuer. Die Geschäftswelt wird sich jedoch hereits jetzt bei der Preisgestaltung auf den neuen Satz ein zurichten haben. Unmittelbar bedeutungzvoll ist, daß die auf 15 Prozent bemessene Luxussteuer mit wenigen nahmen nicht mehr im Kleinhandel, sondern, beim Her— steller zu entrichten ist. Fabrikanten und sonstige Hersteller werden sich daher so schnell als möglich mit der neuen Luxus— steuerliste in 8 15 des Gesetzes uad der für sie entstehenden Verpflichtung zur Führung eines Lager⸗ und eines Steuer⸗ buches zu beschäftigen haben. Für die Ladenbesitzer der jetzt beim Hersieller lurugpflichtigen Gegenslände verbleibt es übrigens wegen der Bestände, die sie am 1. Januar 1920 an Luxusgegenständen noch haben, auch im neuen Kalenderjahr bei der bisherigen Luxussteuerpflicht von 10 Prozent.
Im Gesetz ist eine vorläufige Ausführungs— anweisung erlassen worden. Die Nummer 13. der vom Reichs finanzministerium herausgegebenen amtlichen Mitteilungen für die Zuwachssteuer, die Reichsbesitz- und Verkehrsstenern (Vertrieb durch Karl Heymanns Verlag, Berlin W. 8) enthalt den Teyt des Gesetzes und die Ausführungtzanweisung. Das Heft erscheint noch bis Ende des Jahres.
Aus⸗
und den Herren Kirchhoff. Schlusnus, Stock, Henke, Bachmann,
Charlotte Die Ausfuhr der in Frage stehenden Fahrnis und die Einfuhr
Duft und Hauch des edarfsfalle kann die Kommission im Einvernehrien mit den fran ·
zösischen Verwaltungs behörden ausnahmsweise die Erlaubnis jur Einreise des von ihr für unentbehrlich erachteten Umzugspersonals
1
grassierenden veristischen Richtung und bereitete ihm darum einen herzlichen Empfang, ohne indes zu ahnen, daß damit ein Werk ge⸗ wonnen worden war, das aller Voraussicht nach ein dauerndes 26 der deutschen Opernbühne werden würde. Jetzt hat man es so lieb gewonnen, daß man seine Fehler, den zuweilen allzu kind= lich naiven Text und die in seltsamem Gegensatz dazu stehende, etwas schwere, auch von Anklängen nicht freie Instrumentierung, nicht mehr als solche empfinde; geht doch trotz alledem der würzige deutschen Waldes, der Zauber der Volksweise von ihm aus. Die gestrige im Charlottenburger Hause konnte hohe An befriedigen. Die beiden Titelpartien wurden von Uhr aus Frankfurt a. M. r gesungen. Die erstere, in der man eine
schlicht empfundenen Aufführung vrůche
Dorp stimm⸗
begabte, vortrefflich geschulte Sängerin und gewandte Darsiellerin
. Wie die Admiralität mitteilt, ist der wegen Kohlenmangels 13. Dezember wieder aufgenommen
Der heutigen Nummer des Bl. liegt eine Steuer— kursbeilage im Umfang von 21 Druckseiten bei; Gruppe A, enthaltend die zum Handel an deutschen Börsen zugelassenen Wertpopiere, umfaßt die Seiten 1, bis 12, Gruppe B, ent⸗ haltend die zum Handel an dentschen Börsen nicht zugelassenen Wertpapiere, die Seiten 13 bis 1. Nichthezieher des Reichs- und Staatsanzeigers“ können die Steuerkursbeilage vom Hertelschen Coursbericht, G. m. b. H. in Berlin 8W. 19, Benthstraße 8 (Fernruf: Zentrum 27), beziehen.
— —
Die dem Reichsministerium des Innern unterstellte Ab— mig lun gsbehörde der Zivilverwaltung Litauen frühere Militärverwaltung Litauen in Wilna), bisher in Charlottenburg, Schlüterstraße 48, hat ihren Sitz nach Berlin NW. 6, Luisenstraße 31a, verlegt.
der Zeit vom 24. Desember Mittags bis zum 29. De⸗ uamke fern . der Betrieb in der Reichsdruckerei.
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2
Verkehrswesen.
Von einer fremden Postverwaltung ist beim Eingang der Briesposten aus Deutschland in Gegenwart von Pressevertretern sestgestellt worden, daß die Verpackung der Drucksachen und Warenproben aus Deutschland sehr zu wünschen übrig läßt. Die Sendungen gehen ,, . bei den GSestimmungs⸗ postanstalten ost in stark beschädigtem Zustande ein. Der Juühall der verschiedenen Sendungen ist unterwegs so durch einander geraten, daß sie den Empfängern vielfach überhaupt nicht mehr zugestellt werden können. Hierunter leidet auch der Dienstbetrieb bei den Postanstalten ungemein. Das Publikum wird deshalb im eigenen Interesse auf die Notwendigkeit einer festeren und dauerhafteren Verpackung der Auslandspost hin⸗ gewiesen.
—
Einreiseanträge von in Deutschland wohnenden Fersonen, ze . nach Elsaß⸗Lothringen begeben wollen, haben nur dann Aussicht auf glatte Erledigung durch die französischen Stellen, wenn die Antragsteller darin einen Gewähramann oder mehrere in den verschiedenen zu besuchenden Orten und außerdem die eigene Adresse daselbst genau nach Straße, Nummer usw. angegeben haben. Die Anträge, die dieser Vorschrift nicht entsprechen, werden von den französischen Behörden als für ihre Erhebungen ungenügend zur Vervoll⸗ stãndigung ckgegeben.
Zur Verhütung von Weiterungen wird darauf bingewiesen, d auf ö 36 auch auf allen übrigen Sendungen — na der belgischen Be satzung zone auf . der Be⸗ satzungsbehörde Nachnahme nur bis höchstens 100 „ zulässig ist.
Post pakete nach Finnland können auf dem Seewege über 25. bis auf kö nicht befördert werden.
Theater und Musil.
Deutsches Opernhaus. . .
Deut Opernhaus hätte seinen Stammbesuchern keine
vert .. r ,. bieten können als Engelbert Hum per⸗ din cks Marchenoper Hänsel und Gretel“, die damit nun⸗ ö . d ist. 3 das Werk vor zwanzig ue ;
eln . es als eine Befreiung von der damals
lich disponiert und im Spiel völlig befriedigend.
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Weise mit den deutschen Liebesgaben versorgt.
kennen lernte, war ein kecker, übermütiger Hänsel und Elfriede Dorp ein herziges Gretel. Wally von Roemer und Hilde Goldberg⸗Thiele als Sandmännchen und Taumännchen wurden ihren kleinen ansprechen-
den Partien ebenfalls vollauf gerecht, und als Besenbinderehepaar
waren Luise Marck-Lüders und Jacques Bilk beide stimmlich vortreff⸗ Die Knusperhexe gab Henriette Gottlieb und erfreute sowohl durch den Humor ihres
Spiels wie durch die Charakteristik und die musikalische Sicherheit
ihrer gesanglichen Leistung. Die szenischen Bilder passen sich ganz
als Gast und Elfriede
——
dem Stil des Märchens an; besonders stimmungsvoll ist der Wald
mit seinem geheimnisvollen Tannendunkel und dem lichten Durchblick, und von wahrhaft märchenhafter Wirkung ist die sich als Traumbild enthüllende Himmelsleiter mit ihrer lichten Engelschar. Auch das Knusperhäuschen entspricht ganz kindlich märchenhaften Vor⸗ stellungen. Gute Arbeit hat Dr. Sang Kaufmann als Leiter des Spiels geleistet, noch bessere aber als mustkalischer Leiter der Kapellmeister
Für ie allgemeine jetzt 11 Prozent betragende Um⸗ . Rudolf Krasselt, unter dessen Stabe das Orchester eine Straff heit
satzstauer kommt, wie „Wolffs Tiiegraphenbar c mitteilt,
und Lebendigkeit der Rhythmik und eine Schönheit des Klanges ent. faltete, die bei aller Kraft und Farbigkeit der Tongebung stets darauf bedacht war, die Singstimmen voll zur Geltung kommen zu lassen.
r —
Im Opernhause, wird morgen, Dienstag, dincks Musikmärchen „Königskinder, mit de Padilla, Goetze, Birkenström, von
Humper⸗ den Damen Artot Scheele ⸗ Müller
Krasg und Lück besetzt, unter der musikalischen Leitung des General— musildirektors Leo Blech (Anfang 64 Uhr) aufgeführt. .
Im Schau spielhause wird. morgen „Peer Gynt“ in be⸗ kannter . wiederholt. Spielleiter ist Dr. Reinhard Bruck. Anfang 63 ö.
t n L 4 singtheater wird als nächste Neuaufführung Georg Taisers Hölle — Weg —= Erde“ unter der Spielleitung von Viktor Barnowsky vorbereltet. Die weiblichen Hauptrollen sind mit Tilla Durieur und Grete Felsing, die männlichen mit Tbeodor Loos, Kurt Götz, . Klöpfer, Rudolf Klein⸗Rogge und Emil Lind besetzt.
Mannigfaltiges.
Die Reichszentralst elle für Kriegs- und Zivil gefangene teilt mit: Die Bemühungen der Regierung, un sere Kriegsgefangenen in Frankreich durch Liebesgaben des daueruaden treuen Gedenkens der Heimat zu versichern, sind selt Beginn der ungünstigen kö noch gesteigert worden. Die Triegsgefangenenabteilung der deutschen Friedensdelegation hat mit Hilfe der däͤnischen Rote Kreuz⸗Vertretung in Paris, die sich dadurch erneut große Verdienste um unsere Kriegsgefangenen erwarben hat, bereits erhebliche Mengen pon Winterkleidung, Waͤsche und Schuhzeug, Tabakwaren und Lebenßmittel den deutschen Kriege gefangenen zugeführt. Wegen der großen Transportschwierigkeiten, namentlich in der ehe— maligen Kampfzone, wurden die genannten Waren ohne Rücksicht auf die besonders hohen Kosten durch Lastautos unmittelbar in die Lager abgerollt. Die Versorgung der Lager des Hinterlandes wurde durch den deulschen Hilfsdienst in Bern mit äußerster Anspannung fort⸗ esetzt,. Wie immer hat sich das Internationale Komitee vom Roten Krenz in Genf auf die deutsche Birte hin in den Dienst des Liehes« werks für unsere Kriegsgefangenen g'stellt, und es hat für die Liebes— gabenberteilung bis zum Abtransport der deutschen Kriegsgefangenen don der französischen Regierung ein besondereß Mandat erhalten. Für die Regierung galt es, nachdem die Hoffnung des deutschen Volks, unsere Kriegsgefangenen aus Frankreich zu Weihnachten zu Hause zu haben, sich nicht erfüllt hat, ihnen in Ver—
bindun mit der laufenden Fürsorge das treue Ge⸗ . der Heimat zum Keihn Mf zum Ausdruck zu bringen. Unter dem Protektorat und unter Leitung ven Delegierten
des Internattonalen Komitees vom Roten Kreuz rollen in diesen
Tagen aus der Schweiz besondere, zu diesem Zweck zusammengestellte 63
Lastautokolonnen in die ehemalige Kampföone. Der ganze südliche 9 des n n , 1 n n Fr te 53 36 , i genen a beifet, bis berauf nach Laon wird auf diese Kriegsgefangene . Teil dieses Gebiets wird durch eine zweite unmittelbare Last. automobilunternehmung von Paris und von Boulogne aus mit eutschen Liebesgaben beliefert. Die Liebesgaben bestehen aus Wäsche, Kleidung, Schuhzeug, Decken und Tabakwaren, die von der deutschen Regierung nach der Schweiz und nach Paris geschafft murden. Von Dänemark wurden unmittelbar nach Boulogne auf dem Seewege 24 Waggons mit Lebensmitteln gesandt, welche die dänische Rote Kreuz ⸗Vertretnng in Paris mit Lastautog verteilt. Den Kriegsgefangenenlagern im französischen Hinterland ist vom Hilfs⸗ dienst in Bern unmittelbar eing besondere deutsche Weihnachtsgabe zugegangen, und es ift alles geschehen, um das rechtzeitige Eintreffen dieser Liebesgaben sicherzustellen. em Internationalen Komitee vom Roten ee. und der dänischen Rote Kreuz. Vertretung in Paris gebührt wärmster Dank für die selbstlose aufopferungsvolle Tätig- keit dieser schwierigen Verteilung. Außer Liebesgaben geht von Paris aus von der denutschen Kriegsgefangenenvertretung der delegation im Einvernehmen mit der ö, telle an jedes einzelne Kriegsgefangenenlager sowohl in der ehemaligen Kampfzone wie in den Hinterlandsla ein besonderer Weihnachtsbrief⸗ der unseren Kriegsgefangenen die herzlichsten und antellvollsten Grüße der Heimat übermittelt. Jedem Brief ist eine . nach der Beleg⸗ stärke abgestufte kleine Geldspende beigelegt. Diese ist dafür gedacht, den heiligen Abend auf heimatliche Art so freundlich zu gestalten, wie es unter den jewelligen Umständen möglich ist. (W. T. B.)
ie Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivil« J ht et Der letzte e e rel rn ien ner; aus Aegypten ist am 19. Dejember mit dem , . in Brunsbüttelkoog eingetroffen; er brachte 719 Militär und 28 Zivilpersonen mit. In Wesel kamen am 18. Dezember 291 . und 3 Frauen an, die der Dampfer Benevente aus Brasilien und Argentinien heimgeführt hatte. Ein Schwerverwundetentransport aus Frankreich, 42 Offiziere, 214 Mannschaften und 9 Zivilisten umfassend, hat am 18. Dezember in Kon st anz heimatlichen Boden erreicht. (W. T. B.)
e eschäftszäm mer des Versorgungsamts 6r Mel t und der , 1-71 Berhin sind am 24. d. M. von 1 Uhr Mittags ab, am 27. d. M. gänzlich ges chlossen. Die Krieggbeschädigten werden im eigenen Interesse gebeten, persönliche Anträge bei den Versorgung⸗ stellen an den übrigen Tagen in der Zeit von 9—2 Uhr zu stellen.
ü ti ch; Ge sertschaft für staatsürgertiche 6 ö che ef einen Aufruf zur Gründung von
iedens⸗
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Lokalkomitees für die hungernden Kinder Oesterreichs. enger, we vom Reichepräsidenten, vom Reichtkanzler, vom Präsidenten der Deutschen Nationalversgmmlung, von den General · seldmarschällen von Hindenburg, von Mackensen, von Bülow, den ĩ.
Reichsministern Geßler, Koch, Dr. Mayer, Noske, Schiffer und ein, großen Anzahl anderer bekannter Perönlichteite;.
Nach einer Meldung vön . W. T. B. aus Genf ist das Inte, nationale Komitee vom. Roten Kreuz im Genf von der For, wegischen Roten Kreuz⸗-Organisation davon benachichti worden, daß in Uebereinstimmung mit dem Bande norwegischer Lan, wirte und dem Philanthropischen Komitee ein Komitee zur Be, kämpfung der Hungersnot ins Leben gerufen worden se Die Aufgabe dieser neuen Kommission bestehe darin, Unterstũtzunge gelder zu sammeln, die den ärmsten Völkern zugute kommen sollen Das norwegische Rote Kreuz hoffe, noch vor Jahresschluß den erf Hilfszug nach Wien abgehen lassen zu können.
Wie das Wiener Telegraphen ⸗Korrespondenzbüro⸗ berichtet, sin nach den statistischen Autzmeisen in den ersten zehn Monaten zien Jahres in Wien 52 El mehr Todes fälle und 69 2 weniger Lebendgeburten als in derselben Zeit des letzte Friedensjahres zu verzeichnen, so daß der Gesamtverlust sich an I21 308 beziffert. .
Cuxhaven, 19. Dezember. (B. T. B) Der am er ika. nische Dampfer , Darkgndarg “*, von Bremen nach Ham burg bestimmt, hat vergangene Nacht, als er den Lotsen absetzen wollte
Osthoeft angerannk. Der Moltenkopf wurde stark he
chädigt, da der Dampfer etwa 12 Meter tief in das Hol wer
s hineingefahren ist. Der angerichtete Sckaden wird auf über eint Million Mark geschätzt; . der Dampfer scheint beschädigt zu sein. Stettin, 29. Delember. (W. T. B.) Während die Enten te— kommission seit der fast dreimonatigen Ostseesperre Frei fahrtscheine für dentsche Eridampfer nicht erteilt hatte, wenn die Ladung für deutsche Eisenwerke bestimmt war, hat sie dies erstmalig für fünf Dampfer der Stettiner Reederg Kunstmann zugelassen, weil die Ladung für tsch echo · o wa⸗ kische Ei senwerke bestim mt war. Diese fünf Dampfer, zusammen 20 000 t Eisenerz, sind heute nachmittag hier eingetroffen und werden alsbald in Kähne entlöscht, die die Ladung nach Posen bringen, von wo sie mit der Bahn an ihren Bestimmungtzort be— sördert werden. ö ;
Wien, 21. Dezember. (W. T. B) Den Blättern zufolge ist in den letzten Tagen eine neuerliche Verschlechterung der KohMlenzu fuhr eingetreten, so daß die abermaltge Einstellung de Straßenbahnverkehrs in der Weihna swoche, unter Umständen sogar die Einstellung der Beleuchtung, zu befürchten sei.
New Jork, 21. Dezember. (W. T. B) r Meldung sind neun transatlantische Dampfer mit un⸗ gefähr 10 000 NVeisenden an Bord in New Jork an—
ekomm en. Sie waren ganz mit Eis überzogen. Beinahe alle ampfer haben mehr oder weniger schwere Havarien erlitten. Man kann sich nicht erinnern, in den letzten 40 Fahren einen solchen Sturm im Atlantischen Ozean erlebt zu haben. ö
alifar, 19. Dezember. (W. T. B.) Nach einer Meldung des . Reuterschen Büros ist der en glische Dampfer Manx man“ am 18. Dejember Morgens mitten im Atlanttischen Ozean untergegangen. 43 Personen sind ertrunken.
Montreal, 20. Dezember. (W. T. B.) Zwischen einem Güterzug und einem Persenenzug. der Reisende dez Dampfers „Empreß of France! beförderte, fand ein Zusam men, stoß statt, bei dem 15 Personen gerötet und eine Anzahl verletzt wurden. ;
Gortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Theater. Opernhaus. (Unter den Linden) Dienstag: 267. Dauer bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Königs ⸗ kinder. Mustkmärchen in drei Aufzügen. Tert von E. Ros mer. Musik von E. . Musikalische Leitung: Generalmusik⸗ dire . Leo Blech. Spielleitung: Hermann Bachmann. An fang hr.
Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Dienstag: 286. Dauer. hbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind n, . Peer Ghynt von Henrik Ibsen. (In zehn Bildern) In freier Ueber. trägung für die deutsche Bühne gestaltet von Dietrich Eckart. Musit von Edward Grieg. Mafikalische Leitung: Heinz Etthofen. Spiel. leitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 63 Uhr.
Mittwoch: Opernhaus und Schauspielbaus geschlossen. (Der Eintrittskartenvorberkauf findet zur üblichen Zeit statt.
Donnergtag: Opernhaus. 258. Dauerbezugsborstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Zum 56. Male: Der Rosen · kavalter. Komödie für Musik, in drei Akten von Hugo von Hof— mannsthal. Musik von Richard Strauß. Anfang 5z Ühr.
Schauspielhaug. Nachmittags: 22. Kartenreservesatz. Der Dauerbezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Dienft.= und Frei⸗ plätze . aufgehoben. 21. Volksvorstellung zu ermäßigten
reisen: Heimat. Anfang 2 Uhr. — Abends: 287. Bauer.
zuügsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Wilhelm Tell. Schau spiel in fünf Auftügen von Friedrich Schiller. Spiel= leitung: Leopold Jeßner. Anfang 6F Uhr.
Familiennachrichten.
Verlobt: Freimn Martha zu Inn und Knyphausen mit Hrn. Oberleutnant Hendrie Camp (Sennelager Neuhaus bei Vader borm). — Frl. Erika Mackensen von AÄfffeld mit Hrn. Ritter— gutsbesitzer Oberleutnant d. R. Carl August Pentz (Boljrade). — Frau Margarete von Kleist, geb. Kruge, mit Hrn. Major Curt von Freyhold (Goslar — Oldenburg). ö Verebelicht;: Hr. Mafor Curt von Wiltich mit Gertruh Gräsin inck von Finckenstein (Reltwein). . . Gestorben: Hr. Missionar, Pastor Johannes Awetaranian Wieg⸗ haden) — Frau Generalleutnant Helene Krahmer, geb. bon Frantzius (Potsdam).
m
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol. Charlottenbura,
Nit an wort den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle Rechnungsrat Mengering in Berlin.
Verlaa der Geschäftsstelle (Mengerin a) in Berlin. ĩ
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt. Berlin. Wilhelmstraße 32.
Fünf Beilagen leinschließlich Börsenbeilage) und Erste, Zweite, Dritte und Vierte Zentral · Handels register · Beilage. sowie Steuerkurs⸗· Beilage in Stärke von 21 Seiten.
Laut „Havasz !.
und Schleichhandel beklagen
zum Dentschen Reichsa
M 293.
Er ste Beilage
uzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Montag, den 22. Dezember . 1919.
Nichtamtliches.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)
Deutsche Nationalversammlung
in Berlin. 134. Sitzung vom 19. Dezember 1919. Nachtrag.
Die Reden, die nach Begründung der Interpella⸗ tionen der Deutschnationalen und der Deut s'chen Volkspartei, betreffend die Wirtschafts⸗ und Steuerpolit ißt sowie die Ein- und Ausfuhr, durch die Abgg. Dr. Hugo (Deutsche Volksp. und P. Rtumm (Deutschnat. Volksp.) der Reichswirtschaftsminister Schmidt und der Reichsfinanzminister Erzber ger gehalten haben, hatten nachstehen den Wortlaut:
Reichsmwirtschaftsminister Schmidt: Meine Damen und Herren! Ich hatte mir von der Begründung der Inteipellation eigent—⸗ lich etwas mehr versprochen, und hatte besonders von der Begründung der letzten Interpellation, die der Herr Vorredner versucht hat, ein etwas tieferes Eindringen in die ganze Materie erwartet. Wenn er seine Rede mit einem Appell an die Versöhnung und an das Fest des Friedens, das wir in den nächsten Tagen feiern werden, ge⸗ schlossen hat, so muß ich sagen: der Inhalt seiner Rede hat der Versöhnung und dem Frieden wirklich nicht gedient. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten) Ich weiß nicht, wie jemand von Frieden und Versöhnung reden kann, der eben sein herbes und scharfes Urteil gegen die Glieder einer großen Volkeschicht ausgesprochen hat, die schließlich als Menschen bon jedem, der religiöses Bewußtsein hat oder haben sollte, doch das gleiche Recht beanspruchen können (sehr gut! bei den Sozialdemokraten), auch wenn sie einer sozial tiefer gestellten Schicht angehören. Ich erinnere daran, daß vor allem die Herren, die heute über die große Einwanderung vom Osten reden,
nichts dagegen einzuwenden hatten, als sie j.chrlich eine halbe Million
Arbeiter aus dem Osten in der deutschen Landwirtschaft wie das Vieh
untergebracht ssehr wahr! bei den Sozialdemokraten. — Stürmischer
Widerspruch rechts) und jämmerlich bezahlt und behandelt haben.
(Erneuter erregter Widerspruch rechts und Zurufe.) Damals haben Sie von Ihrer Einwanderungsfeindlichkeit nicht geredet und auch nicht von der jämmerlichen sozialen Stellung dieser Arheiter. Cachen rechts Wenn es Ihren materiellen Interessen dient ddann schweigt natürlich auch der Antisemitismus und die Mißachtung der Menschen, die dort im Osten wohnen. (Erregte Zurufe rechts: Unwahr Ich mache mich selbstverständlich mit meiner Politik nicht Ihren Zwecken dienstbar, diesen Menschen, die auf einer tieferen sozialen Stufe stehen, die Grenze zu sperren, sondern wir wollen, daß das Deutsche Reich heute wie in künftigen Tagen für alle Gemaßregelten und Verjagten eine Freistätte sein soll. (Stürmische Zurufe recht.) — Mit den Schiebern stehen andere Kreise in sehr enger Beziehung! Darcuf werde ich Ihnen noch die Antwort geben! (Andauernde stür—⸗ mische Zurufe rechts. — Glocke des Präsidenten) Sie, Herr Ab— geordneter Mumm, haben behauptet, es werde so viel Getreide nach dem Auslande verschoben. Ich will zunächst eimnal Ihrem Gedanken— gange nachgehen. Dann sage ich Ihnen: es wäre Ihre sittliche Pflicht gewesen, alle diese Schieber, die Sie ja kennen müssen — denn sonst können Sie die Behauptung nicht aufstellen — uns bekanntzugeben. Guruf rechts) Ich glaube, Sie haben nicht einen genannt. (Zuruf rechts.) — Herr Abgeordneter v. Graefe, ich glaube, Sie wären auch in der Lage, uns manchen bekanntzugeben, damit wir die nötige Ver⸗ Folgung eintreten lassen können! Warum treten Sie nicht mit den Behörken in Verbindung? Sie machen vielmehr selbst in Ihrer Rede noch dagegen Front, tuß wir mit dem Wuchergesetz und mit dem vereinfachten gerichtlichen Verfahren die schnelle Aburteilung der Wucherer herbeiführen wollen. Sie stellen sichæ in Ihrer Rede schützend vor diese und entrüsten sich darüber (Lachen rechts), daß dem Wucherer keine Anklageschrift zugestellt wird, daß ihm nur drei Tage Frist ge⸗ lassen wird. Das sind dieselben Herren, die sich über den Wucher Wenn man aber dem Schleichhandel und dem Wucher an den Kragen geht, sind Sie die ersten, die sich entrüsten, weil auch bei den Kreisen zugegriffen wird, die den Herren gut bekannt sind. (Eebhafter Widerspruch rechts)
Wer behauptet, die Einfuhr und Ausfuhr wären nach den Ver⸗ ordnungen des Reichswirtschaftsministeriums ganz frei, der hat nicht die blasseste Ahnung von unseren ganzen Einrichtungen und unseren wirtschaftlichen Maßnahmen. Sonst müßte er wissen, daß weder tie Einfuhr noch die Ausfuhr frei sind, sondern unter Kontrolle stehen. Und wenn wir nicht die Möglichkeit haben, bei dem Loch im Westen die Kontrolle straff durchzuführen, so ist auch keine andere Negierung dazu in der Lage. Dem Widerspruch der Entente haben rir schließlich nichts anderes als den guten Willen entgegensetzen können. .
Es war mir immerhin sehr interessant, daß der Herr Abgeordnete Mumm im Gegensatz zu dem Herrn Abgeordneten Hugo für die Prämien war, die jetzt der Landwirtschaft gegeben werden, und sie auch grundstzlich befümvortet hat. Er nimmt eben alles, was ge⸗ boten wird, und macht keinen Unterschied. Ich bin ihm daher dank— bar, daß er hier konstatiert: alles, was ihr uns gebt, nur immer ber damit, nur immer mehr, das ist die Hauptsache!
Der Zustand, den Herr Mumm uns hier über das Elend in der Ernährung unserer Kinder schildert, hat sicherlich in der deutschen
Dustimmung bei den Sozialdemokraten. — Widerspruch rechts)
Politik!
draußen! (Sehr richtig! bei den Soi aldemokraten.)
dient. (Sehr richtig! links) der Notlage unseres Volkes! rufe rechts.)
Der Herr Abgeordnete D. Mumm stellt sich her und sagt: bin ich nicht derjenige gewesen, der im Wohnungsbau der Rufer ge— wesen ist? Darauf sage ich Ihnen, Herr Mumm, und Ihren poli— tischen Freunden: Sie haben lange Zeit das politische Heft in den Händen gehabt; der Rufer in der Wohnungsfrage nutzt mir nichts. Sie haben die Möglichkeit gehabt, dem Rufe die Tat folgen zu lassen, ie haben aber dem Wohnungsbau ruhig den Kapitalisten überlassen, Sie haben nichts weiter getan als ein paar Reden gehalten, zur Tat sind Sie nicht gekommen. (Sehr richtig! links. — Zurufe rechts) Die gegenwärtige Regierung wird Ihnen zeigen, daß sie für den Wohnungsbau sorgt, nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis. Wir werden es gern sehen, wenn uns von Ihren Freunden hier Unterstützung zuteil wird.
(Erneute Zuftimmung links. — Zu⸗
I —
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Sie sprachen dabon, warum die Regierung keine Futtermittel eingeführt habe, da doch Privatkredite dafür zur Verfügung ständen. Ich behaupte aber, daß es keine Privatkredite gibt, um Futtermittel einzuführen, deren Preise in die Millionen, ja in die Milliarden gehen. Die Regierung bemüht sich tagtäglich, Futtermittel einzu— führen, und hat auch Erfolg auf diesem Gebiet gehabt. Aber die weitere Folge wird sein, daß wir enorm hohe Fleischpreise bekommen, die uns wiederum vor die Frage stellen: wie können wir noch die Kaufkraft unserer Bevölkerung aufrecht erhalten? Wir haben stets pribate Kredite in Anspruch genommen, und werden es weiter kun. Aber Leute, die Ihnen, Herr D. Mumm, politisch nahestehen, haben uns diesen Staatskredit indirekt dadurch ungeheuer erschwert und un— möglich gemacht (hört, hört! bei den Sozialdemokraten), daß sie großen einslußreichen Finanegruppen erklärt haben, im November oder Dezember komme ein großer politischer Umschwung. Es wäre sehr töricht pon einer Finanzgruppe, jetzt der deutschen Staatsregierung Kredit zu geben. (Erregte Rufe bei den Sozialdemokraten: Hört, hört! — Rufe bei den Sozialdemokraten: Pfuih Man hat diesen Leuten gesagt, es sei einfach nicht möglich, daß dieses politische System sich hält, wie könne man einem solchen politischen System Kredit gewähren! (Erneute erregte Rufe bei den Sozialdemokraten: Hört, hört! — Rufe rechts: Namen nennen Und es ist weiter keine Frage, daß der Tiefstand unserer Valuta, die unglückliche Lage unseres ganzen Geldmarkts zum wesentlichen darauf zurückzu führen ist, daß einflußreiche Persönlichkeiten schließlich damit rechnen, daß eine poli⸗ tische Aenderung eintritt. In Anbetracht der Aussicht auf diese poli⸗ tische Aenderung gibt das Ausland keinen Kredit. Was haben Sie vorgeschlagen, um zu verhindern, daß hier fremdes Kapital eindringt? Da sage ich Ihnen auch: es sind die prominenten Leute der In- dustrie und der Finanz, die solche Geschäfte betreiben, daß das fremde Kapital bei uns eindringt. Wenden Sie sich an diese und erinnern Sie sie an ihr nationales Bewußtsein, an ihre nationalen Aufgaben. Wenn es sich darum handelt, materiellen Interessen nachzugehen, dann werden die nationalen Aufgaben nicht selten vollständig beiseite geschoben. (Lebhafte Zustimmung bei den Mehrheitsparteien. — Zurufe rechts) Weiter will ich mich mit Herrn Mumm nicht beschäftigen; der übrige Teil seiner Rede erfordert es nicht. Ich gehe über zu der Rede des Herrn Abgeordneten Dr. Hugo, um mich mit einigen seiner kritischen Bemerkungen zu befassen. Auch er ist ein Vertreter der freien Wirtschaft; auch er schwärmt für die Wiederherstellung des freien, uneingeschränkten Verkehrs. Welches ist die Folge dieses freien Verkehrs? Herr Dr. Hugo, ich weise Sie auf folgendes hin. Wir haben die Haferbewirtschaftung freigegeben. Der Haferpreis ist heute auf 2000 A6 pro Tonne gestiegen. Die Hülsenfrüchte kosten 800 4. die Tonne. Gänse sind heute nur zum Preise von 14 bis 15 das Pfund zu kaufen. Eier sind auf über 2 S im Preise gestiegen. Ich frage Sie: kann die Arbeiterschaft selbst bei enorm hohen Löhnen unter diesen Umständen überhaupt noch auskommen? Wenn Sie sagen, daß wir die Kaufkraft der Arbeiter dadurch erhöhen
Bevölkerung und nicht zuletzt, Herr Mumm, gerade in der deutschen Arbeiterschaft, ein tiefes Gefühl des Mitleides, aber auch zu gleicher Zeit der Entrüstung ausgelöst. Aber ich frage Sie: Als wir den Warnungsruf ertönen ließen: laßt unser Volk nicht auf den Schlacht⸗ feldern verbluten, laßt unser Volk nicht verhungern! — was haben lie Herren da getan? Mit ein paar alldeutschen Phrasen hat man as Volk draußen abgefunden: Fortsetzung des Krieges bis zum Zu⸗
müssen, daß wir die Löhne in die Höhe bringen, so antworte ich Ihnen: bei solchen Preisen würde, umgerechnet auf unsere gesamte Lebenshaltung, ein Stundenlohn von mindestens 10 0 notwendig sein. Aber in dem Augenblick, wo wir 10 H. Stundenlohn ge⸗ währen, kommen wir erst in eine wirtschaftliche Katastrophe hinein. Gustimmung bei den Mehrheitsparteien, Wir würden durch eine
sammenbruch! C Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten. Derselbe Derr, der sich endlich heute sein sentimentales Empfinden für die strofulösen Kinder zum Bewußtsein bringt, hat mit seinen Freunden
waltigere Höhe des Umlaufs treiben, wir müßten abermals die Noten—
solche Entwicklung unsere ganzen Zahlungsmittel auf eine ngch ge⸗
presse stark in Anspruch nehmen, und wir würden zu einer Ent⸗
gegen jeden Antrag gestimmt, der das Friedensangebot an unsere Feinde enthielt. Der Friede zwei oder drei Jahre früher hätte uns alles das erspart, hätte uns auch Ihre Reden erspart, die Sie uns heute hier gehalten haben, hätte uns nicht die Situation gebracht, für die einzig und allein Sie und Ihre Partei verantwortlich sind.
Jeden Zentner Brotgetreide, der uns heute fehlt, der unseren Kindern heute fehlt und der sie dem Hunger preisgegeben hat, haben wir bei Ihnen mit Gold aufwiegen müssen. Und heute schreien Sie und rufen Sie: Mehr wollen wir haben! Mit dem sind wir nicht zufrieden! (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten) Das ist Ihre Wenn Sie die hungrigen Mäuler stopfen wollen, dann genügt die Inteipellation nicht, sondern gehen Sie hinaus auf das Land agen Sie den Landwirten: gebt euer Brotgetreide hinaus, gebt uns die Milch und das Fett, gebt es nicht dem Schleichhandel, sondern seid brave und ehrliche Menschen und gebt es den Hungernden Wo sind die, die eine solche Aufklärung geben? Sie geben sie nicht, Sie appel— lieren nicht an die humanen Pflichten, die heute dem Landwirte vorgehalten werden müssen, Sie wollen nichts anderes als die Frei⸗ heit des Handels, die einzige Freiheit, die Ihren Beifall findet. Alle anderen politischen Freiheiten verachten Sie, die Freiheit des Handels aber wünschen Sie, weil das Ihren materiellen Interessen Die Freiheit des Handels, die Sie fordern, ist die Freiheit der Ausbeutung, die Freiheit der Ausnutzung
werden dem Volke sagen: hier sind diejenigen die aus der Fonjun??
ist. Hier handelt es sich vielmehr um SDSpekulationsgewinne. richtig! bei den Mehrheitsparteien) Das ist die Politik der Krieg gewinne, die während des Krieges eingeschlagen worden ist, die jetzt fortgesetzt werden soll, nach der Tausende von kapital istischen Inter. essenten rufen, und für die sie Ihre Wortführer vorschicken. (Zur nue rechts: Wahlrede! — Gegenrufe von den Sozialdemokraten O js, diese Wahlreden werden wir halten. — Erneute Zurnfe rechte) — Wir werden Ihnen schon die Sache anstreichen! hier gesagt haben, die Politik, die Sie vertreten haben, sollen nachher draußen verantworten! heit dazu geben. besorgt! Wir werden die Sache voll ausnützen. Sie das Fleisch aus der Bewirtschaftung herausnehmen. Wir dadurch unter Anlehnung an die Auslandspreise zu einem Preis lö bis 20 46 für das Pfund Fleisch kommen. sich heute einen Fleischgenuß bei folchen Preisen überhaupt leisten, vor allen Dingen, wenn noch Kinder dazu kommen? freien Fleischbewirtschaftung übergehen, dann kommen wird
Und hat sich nicht gerade in der Viehwirtschaft das Verderbliche . freien Wirtschaft und des freien Marktes gezeigt? Wir haben in dem besetzten Gebiet den freien Markt. Die S
abgeschlachtet und verkauft, weil sie hierzu durch die enorm bol
gegenwärtig geboten wind, ist ja ein Kinderspiel * ö * de Herr Dr. Hugo als Preiserhöhung nun noch weiter fordert; denn ihm
sind js die Preise noch zu niedrig, und er fragt schon . t Bevölkerung bekleiden und ernähren sol 9 ö. ,. wie sich die
Niveau der Weltmarkthreise treiben, also auf das Vier. und
wertung des Geldes kommen, bie in wirtschaftlicher Beziehung ruinös
steigern.
wirken müßte. (Lebhafte Zustimmung bei den Mehrheitsparteien.) Solche Umwandlungen, einer unmittelbaren enormen Erhöhung der Lebensmittelpreise die Löhne anzupassen, vollziehen sich nicht so schunell; da sind die Arbeiter immer die Leidtragenden. Das aber muß eine Regierung vermeiden.
. Wie kann ich es denn als Wirtschaftsminister verantirwvrten, daß bei freier Bmirtschaftung, bei einem Anlehnen der Preise an den Auslandsmarkt das Brot auf 8 M in die Höhe getrieben wind— Zurufe rechts: Das wollen wir auch gar nicht) Bei einer freien Bewirtschaftung muß aber der Preis des Brotes is auf 8 und 10 A kommen. Das kann keine Regierung vexantworten. S
(nach rechts) möchten ja nur, daß die Regierung auf diesen Lemm geht. Da sind Sie sehr im Irrtum. Eine Vollsregierung, wie die gegenwärtige, wird Ihren Verlockungen nicht nachgeben. Wir werde Ihre Agitation nach draußen benützen, um dem Volke zu sagen: hier sind die Brotverteuerer! Eebhafte Zustimntung bei den Mehrheit.
parteien. — Widerspruch und Zurufe rechts: Das ist unwahr!) Wir
einen skrupellosen Gewinn herausziehen wollen. (Erneute lebharse Zustimmung bei den Mehrheitsparteien. — Slurmifche Zurnfe rechts: Unerhört) Niemand kann doch behaupten daß ein Preis von 8 Uiz 10 4 für das Brot im Hinblick auf die Produktionskosten berechtigt
Sehr ⸗
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Das, was Sie S —
Wir werden Ihnen schon Gelegen⸗ Wiederholte Zurufe rechts) — Seien Sie Un— Weiter wollen wurden ven
Welche Familie kann
7M Wenn wir zur
dazu, wie
Herr Mumm es ja auch haben will, daß nur diejenigen Herrschaften, die 19 und 12 46 für ein Essen zahlen können, in den Gastwirtschaften ohne jede Rationierung ihre Lebensmittel bekommen; und den Armen, die nichts haben, wird gesagt: bitte sehr, wenn ihr es nicht kaufen könnt, so tut uns das leid, so hoch müssen einmal die Preise sei
el.
11 Was ist die Folge? 6 356. 6 9 . ö 86 ö 2 2. . Landwirte haben das Vieh jn geradezu underantwortlicher Weit
Dhen
Preise veranlaßt wunden. Das ist geschehen ohne Rüchsicht auf ihre eigenen Interessen. schaft einführen. Wir kommen in der freien Wirtschaft zu Butter preisen von 29 bis 25 , wir wilcden die Höchstpreise für Milch auf 4 und 5 6 erhöhen. die freie Wirtschaft für die Arbeiter, Herr Dr. Hugo, daß Sie ihnen sagen: ich bin auch dafür, daß dann die Löhne erhöht werden. vollzieht es sich nicht, und auch nicht Widerspruch. Und ob dann die Arbeiter die voll enc prechende Au. besserung der Löhne erreichen, ist mir bei einsm solchen Sprung der Aufwärtsbewegung der Preise sehr fraglich. Wie aber soll denn das auch sachlich begründet werden, daß solche Preise im Hinblick auf gegenwärtigen Produk lionskosten berechtigt sind? unglaublichsten Konzunkturgewinne, die wir mit derartigen Prei en einer kapitalistischen Interessengesellschaft in die Tasche schieben. Das lann keine Regierung verantworten. Ich will daher verhindern, daß in dieser rücksichtslosen Weise das deutsche Volk weiter ausger lündert wird, wie es bisher leider durch die Kriegswirtschaft und auch in der Folgezeit ungeheure Opfer — ihre Pflicht nicht erfüllt haben. Gegen diejenigen, die die dandbevblke⸗ rung aufforderten, ihrer blieferungspflicht nicht zu genügen, die heute leider nicht vereinzelt dastehen, gegen diese wird meiner Ansicht nach mit Notwendigkeit strafrechtlich worgegangen werden müssen. 3 vichtig! bei den Sozialdemokraten) Diese Herren müssen wegen Ver. letzung des §5 110 des Strafgesetzbuchs zur Verantwortung werden. Das deutsche Volk darf schließlich nicht ganz von irgend einer Interessenelique abhängig sein, die ihre Geschäfte machen wollen. TVebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten. mahnungen nichts nützen, so muß mit äußerst strengen Mitteln vor.
Damit würden wir gerade die verkehrte Wel
Wo bleiben unsere Arbeiter, enn rr einführen. Auch das ist kein Trost
Denn so schnell ohne ¶ Widerstand und
84 d Es sind ja die
bringen mußte zugunsten derjenigen, die
9g gezogen'
e Landwirte
web in der Frege Ces Preitamreihes einwirken, eden fer ,. führung man schsießlich sogar viele Bedenken gegen dessen Durch
aber nicht zurückschrecken können, wenn es tatsächli i Interpellant in seiner Interpellation e e . J äichen Katasttephe kommen sollteů an bie ich t nia auch seine Rede gar nicht in Einklang zu bri
links): hat er doch selbst erklärt, er glaube an ei des Wirtschaftslebens; pellation.
weite Volkskreise bei dem unablässigen Steigen aller Preise bald nicht
einer wirtschaft. ube und mit der s ist (sehr richtig! l ; n Wiederaufstieg er widerspricht damit seiner eigenen Inter⸗ Und wenn er weiter in seiner Interpellation sagt: daß sich
Cette Rtnse bei ren atadem abraten; Her, Cen, 8