1920 / 70 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Apr 1920 18:00:01 GMT) scan diff

nicht Venwendung finden, werden hierdurch mit dem 31. Mär 1920 vorbehaltlich der Regelung ihrer Versorgungsansprüche verabschiedet. Ausgenommen hiervon bleiben diejenigen atuven Offiziere Fäbnriche, die mindestens seit dem 1. Oktober 1919 bis zum 31. März So0 dauernd in einer Etatsstelle aktiven Dienst getan baben. Diese Offiziere und Fähnriche weiden eist mit dem 9. April 1929 verab- schiedet., Für die unter e, F und g Genannten gilt ebenfalls der 9. April 1920 als Tag der Verabschiedung.

Der 31. März 1920 bezw. der 9. April 1920 gelten als Zeit punkt der Bekanntgabe der Verabschit dung an die Offiziere im Sinne det 5 5 des Offiziersentschädigungsgesetzes vom 13. September 1919.

Infolge der Verkehrs⸗ und Postsperre ist in der Be⸗ arbeitung der Aug führungsbestimmungen zu der Verord— nung des Herrn Reiche präsidenten vom 12. März 1920, be⸗ neffend Verabschiedung aktiver Offiziere usw. eine Verzögerung eingetreten. Um die Zahlung der Gebührnisse an die von dieser Verordnung betroffenen Offigiene sicherzustellen, wird nachstehender Auszug aus den Aus führungsbestimmungen bekanntgegeben:

Die von der Verordnung betroffenen Offiziere, Sanitäts, und Veterinärosflsiere werden zunächst nach O. G. G. vom 13. September 1919, soweit dieses auf die betreffenden Offiziere überhaupt An⸗— wendung finden kann, abgesunden.

Die Umpensionierung nach 5 10 des O. E. G. bleibt Offizieren auf Antrag freigestellt.

Für die mit dem 9. April 1920 verabschiedeten Offiziere sind hinsichtlich ihrer Abfindung nach dem O. E. G. bezw. bei der späteren Umpensionierung nach dem O. P. G. O6 die am 9. April 1920 erworbenen Ansprüche maßgebend.

Offiziere usw., denen bereits vor dem 12. März 1920 der Ab— schied bewilligt worden ist, oder deren Ausscheiden vor diesem Tage veir— igt worden ist, fallen auch dann nicht unter den Erlaß vom 12. Märj 1920, wenn diese Veränderungen erst nach diesem Tage bekanntgegeben sind.

Gesuche um Gewährung von Pension und Teuerung zulagen sowie alle An fragen in Pensions ngelegenheiten sind durch die verabschiedeten Offiziere selbst unmittelbar an die Abwickelungsabteilung des Ver— sorgungsdepartements des Heeregabwickelungs amtes Preußen, Berlin SVW. 46 (Verlängerte Hedemannstraße 10), zu richten.

den

Cesterreich.

Auf Einladung der italienischen Regierung begibt sich der Staatskanzler Renner nächste Woche nach Rom. Zweck der Reise ist die Aufnahme von Friedensbeziehungen zwischen beiden Nachbarstgaten und Einleitung jener Verhandlungen, die dazu führen sollen, den Frieden von Sf. Germain durchzuführen.

Wie die „Neue Freie Presse“ meldet, hat die Tiroler Delegation der amerikanischen Gesandtschaft eine ausführliche Darstellung der wirtschaftlichen und politischen Lage des Landes gegeben und das Versprechen erhalten, die vorgehrachten Wünsche weiterzuleiten.

Grosshritunnien und Irlaud.

Das „Reutersche Büro“ erfährt, daß der Oberste Rat das Mandat über Armenien dem Völkerbunde angeboten habe. Cilicien wird jedoch unter französischem Schutze bleiben.

= Die „Daily Mail“ meldet, daß eine Abordnung der russischen Genossenschaften unter Führung Krassins in England erwartet werde.

Frankreich.

Der Ministerpräsident Millerand hat vorgestern einer Hayasnote zufolge den deutschen Geschäftsträger emp⸗ fangen, der ihn über die Lage im Ruhrgebiet unterrichtete, und darauf den Marschall Foch. Der „Temps“ fügt hinzu, die Auskünfte, die die französische Regierung ihrerseits über die Lage im Ruhrgebiet erhalten habe, bestätigten die HYe⸗ fürchtungen der deutschen Regierung nicht, daher habe der französische Ministerpräsident sich nur an die Ensschließung halten können, die er dem deutschen Geschäftsträger am 31. März mitgeteilt habe, bas hrißt die Eatschließung, daß er nicht in der Lage sei, den Einmarsch weiterer Truppen, als der bereits im August 1919 zugestandenen, gutzuheißen. Die französische Regierung weigere sich aber nicht, die vom deutschen i rn cer überbrachten Informationen nachprüfen zu assen.

Im Senat erklärte der Kriegsminister Lefevre vor— gestern, die auswärtige Lage verlange es, die Klasse 1918 noch einige Wochen unter den Waffen zu halten. Die Ent— lassung erfolge zwischen dem 1. und 15 Juni. Darauf stellte der Ministerpräsident Millerand anläßlich der Aussprache über die provisorischen Budgetzwölftel die Vertrauensfrage, da der Berichterstatter der Kommission für die Bewilligung von nur zwel anstatt drei Budgetzwölfteln eingetreten war. Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung erklärte der Bericht⸗ erstatter, wie „Wolffs Telegraphenhüro“ meldet, daß die Kom⸗ mission sich mil der Bewilligung von drei Budgetzwölfteln ein⸗ verstanden erkläre. Damit war die Generaldebatte erledigt ugd der Senat vertagte sich bis zum 14. April.

NMuszlaund.

Die Sowjetregierung hat nach dem „Nieuwe Rotler⸗ damschen Courant“ das Angebot Polens, in Friedens vemrhandlungen zu tzeten, angenommen. Einer Reuter⸗ meldung zufolae hat auch der lettländische Außen⸗ mintst er dem Volke kommissar Tschütscherin drahilos mitgeteilt, daß die Regierung bereit sei, zu verhandeln. Tschüscherin ant⸗ wortete, er sei damit eiwverstanden, daß die Verhandlungen am 5. April beginnen.

Litauen.

Nach der Litauischen Telegraphen-Agentur hat die Re⸗ gierung, da kein russischer Soldat mehr auf litauischem Boden fieht, sich bereit erklärt, mit Rußland in Friedensver⸗ handlungen einzutreten. Die wichtigste Friedensbedingung ist bedingungslose Anerkennung der Unabhängigkeit Litauens innerhalb seiner ethnographischen Grenzen, d. h. der früheren russischen Gouvernements Wilna, Kowno, Grodno und Suwalti mit der Hauplstadt Wilna.

Italien.

Die Konferenz in San Remo wird am 19. oder 20. April siattfinden.

Der Senat beendete vorgestern die Aussprache über die Regierunggerklärungen. Nach der Nehe des Minister⸗ , Nilti ahn der Senat mit 107 gegen 11 Stimmen die Tagegordnung n, welche der Regietang daz Ver—

trauen ausspricht. . .

und

Syanien.

Eine Gruppe von Abgeordneten hat der Kammer nach einer Havas meldung einen Antrag überrelcht, der die Aus⸗ fuhr von Silber in Münzen, Barren und Fabrikaten ver— bietet und die Zurückziehung des in Umlauf befindlichen Silbers anordnen will, das durch Papiergeld oder Münzen aus anderem Metall ersetzt werden soll.

Portugal. Der Kongreß hat nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ den Versailler Vertrag ratifiziert.

Dänemark. Die Verhandlungen zur Beilegung des General— streiks wurhen vorgestein den ganzen Tag sortgesetzt. Mittags traten die Mitglieder der Regierung und Vertreter der Gewerk—

schaften und der sozialdemoktatischen Partei zussmmen. Letzltre stellten ihre Bedingungen für die AÄushebung dez Generalstieikk. Nachmittags wurden die Verhand⸗

lungen wieder abgebrochen, da der Ministerpräsident wünschte, sich vorerst mit dem König zu beraien, ehe er die Antwort des Ministeriums erteile. Inzwischen hat der Generalstreik eine weitere Aue dehnung angenommen, mit Aus⸗ nahme der in den städtischen und sigatlichen Betrieben be⸗ schäftigten Angestellten kann man dem „Woßfsschen Telegraphen⸗ büro“ zufolge damit rechnen, daß der Generalausstand bereits heute seine volle Wirkung eireicht haben wird. Wie „Politiken“ meldet, hat die Regierung die Einberufung neuer Truppen angeordnet.

Laut Mitteilung des Ministeriums wird die Wahl zum Folkething am Donnerstag, den 22. April, statt⸗ finden. Das Folketing ist durch Königliche Bolschaft dom Mittwoch, dem 21. April, ab aufgelöst. Wenn der Reichstag nach den Osterferien am 14 April wieder

zusammentrltt, wird das Ministerium beiden Tingen Mitteilung über den Grund zur Bildung des Geschäfts⸗

mintsteriums geben. Datz Ministerium hat nicht die Absicht, in⸗ zwischen eine Entscheidung in politischen Fragen zu treffen, über deren Ordnung die politischen Parteien sich nicht einig

sind. Es wird zurücktreten, fobalb der neugewählte Reichstag zusammentritt. Auf Vorstellung des Staats ministers hat der

König genehmigt, daß dieser von seinem Amte als Justizs minister entbunden wird. Gleichzeitig hat der König Professor Dr. jur. Sindballe zum Justizminister ernannt.

Türkei.

Die alliierten Regierungen haben nach einer Meldung des „Temps“ der Pforte eine neue Kollektivnotze über— reichen lassen, in der sie verlangen, daß das Ministerium offiziell die nationalistische Bewegung verleugne. Infolge dessen sei die Lage des Kabinetts krilisch geworden. Nach dem „In— transigeant“ ist das Kabinett zurückgetreten. Damad Ferid . soll bamit beauftragt sein, das neue Ministerium zu ilden.

Der „Nieuwe Courant“ melbet, daß am 15. April m Konstantinopel ein alltürkischer Kongreß abgehalten wird, an dem Vertreter aus Indien, Aegypten, der Türkei und Aserheidschan teilnehmen werden. Der Kongreß soll sich mit der Frage des lürkischen Friedensvertrages befassen.

Bulgarien.

Das Ergebnis der Kammerwahlen ist laut Meldung der „Agence Haas“ folgendes: Gewählt sind 113 Agrartier, 18 Kommunisten, 34 Demokraten, 15 Nationale, 7 Sozialisten, 7 Fortschrittler, 5 Raditale, 3 Liberale und 3 Ghenadiem sten. Dle Agrarier gewinnen 27 Sitze, die Sozialisten verlieren deren 30.

Amerika.

Die von den Führern im amerikanischen Kongreß vorbereit'te Entschließung, in der der Kriegszustand mit Deutschland als beendet erklärt wird, ist im Repräsen⸗ tantenhaus eingebracht und an den Ausschuß für äußere An⸗ gelegenheiten überwiesen worden, der dem „Temps“ zufolge in günstigem Sinne über den Antrag abgestimmt hat.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Deutschen Nation alversammlung ist ber Entwurf eines Reichsheimstättengesetzes nebst Begründung zur Beschlußfassung zugegangen.

Er kommt einem in der Nationalversammlung wie vom früheren Reichstag wiederholt unterstützten nachdrücklichen Verlangen der Oeffentlichkeit nach. Zwar hat schon eine Reihe von deutschen Ländern (Braunschweig, Anhalt, Sachsen⸗Weimar-Eisenach, Sachsen⸗ Meiningen, Lübeck und Koburg) eigene Heimstättengesetze erlassen ober vorbereitet, wozu die Vorbehalte des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch die Handhabe boten; aber diese Grundlage war nicht lückenlos. Nachdem daher die Verfassung des Deutschen Reichs vom II. Äugust 1919 im Artikel 10 Nr. 4 die Zuständigkeit ur Aufstellung von Grundsätzen für das Heimstättemwesen unter die lufgaben des Reichs aufgenommen hat, erscheint es angezeigt, diese Grundsätze nunmehr auch einheitlich für alle Länder zu erlassen. Ueber die Aufstellung von Grundsätzen gehen die Vorschläge des Entwurfs nur ausnahmsweise und nur da hinaus, wo die sonstige Zuständigkeit des Reichs, namentlich für das bürgerliche Recht und das gerichtliche Verfahren dies gestattet. Der Entwurf beschränkt sich darauf, die neue Rechtsform der Heimstätten rechtlich zu gestalten. Maßnahmen zur Bereitstellung von Mitteln an Land und Geld, um Heimstätten zu schaffen, gehören nicht zu seiner Aufgabe. Die 1 bis 6 des Entwurfs enthalten die grundlegenden Bestimmungen, die 55 7 bis 24 die Ausgestaltung im einzelnen; in den 8s§ 25 bis 27 folgen einige Einzelvorschriften für besondere Fälle, in den S5 28 bis 37 die Schluß und Uebergängsvorschriften.

Nach den grundlegenden Bestimmungen können das Reich, die Länder und die Gemeinden und Gemeindeverbände Grundstücke, die auß einem Einfamilienhause mit oder ohne Nutzgarten bestehen Wohnheimstätten), oder Anwesen, zu deren Bewirtschaftung eine Familie unter regelmäßigen Verhältnissen keiner ständigen fremden Arbeitskräfte bedarf (Wirtschaftsheimstätten), als Heimstätten zu Eigentum ausgeben. Die oberste Landesbehörde kann zulassen, daß auch andere . Verbände oder gemeinnützige Unternehmungen ,, ,. ausgeben. Kriegsteilnehmer, insbesondere Kriegs— eschäbigte, sowie Witwen der im Kriege Gefallenen und kinderreiche ,. sind bei der Vergebnng der Heimstätten vorzugsweise zu zexücksichtigen. Die oberste Landesbehörde kann Vorschriften über die eringste ügd vie höchste zulässige Größe der Heinistätten erlassen. . igenschaft als Heimstätte unb rer Ausgeber weten in Kas

1 e bi, engt gen, Soweit bieseß Gesetz nichts anderes be limit, gelten dije Borschriften über die Be

lastung eines Grundstücks

mit dem Rechte eines Dritten entsprechend. Die Rechte des Aus⸗ gebers können auf einen anderen nur übertragen, werden, wenn er zur Ausgabe von Heimstätten befugt ist. Die CGigenschaft als Heim- stätte kann vor der Errichtung der Wohn- oder. Wirtschaftsge bäude eingetragen werden. Die Eigenschaft als Heimstätte kann nur zur ausschließlich ersten Rangstelle eingetragen werden; der Rang kann nicht geändert werden. 5 die zur Erhaltung der Wir ksamkeit gegenüber dem bffentsichen Glauben des Grundbuchs der Cintragung nicht bedürfen, bleiben außer Betracht. Soweit für ein guderes Recht, das auf der Heimstaͤtte eingetragen ist oder wird, die Rang⸗ stelle nach Gesetz, Satzung oder Vertrag in Betracht kommt, gilt die Heimstättenelgenschaft nicht als vorge ende Belastung. In dem Vertrag über die Uebertragung der Heimstätte ist festzulegen, welcher Betrag des Entgelts auf den Boden ohne die Baulichkeiten oder sonstigen Verbesserungen entfällt. Der Betrag ist im Grund⸗ buch zu vermerken. Teilung der Heimstätte 5 stücke oder Grundstücksteile bedarf der Zustimmung d Der Heimstätter kann die Zustimmung des Ausgebers zur? derlangen, wenn die Teile seibständige Heimstätten werden. Er kann die Zuͤstimmung zur Abveräußerung verlangen, , mit den Regeln einer ordnungsmäßigen Mirtschaft vereinbar ist und den wirifchaftlichen Bestand der Heimstätte nicht wesentlich beeinträchtigt wer gefährdet. Wird ein anderes Grundstück mit der Heimstätte vereinigt oder ihr als Bestandteil zugeschrieben, so erstreckt sich die Eigenschaft als Heimstätte auf das ganze vergrößerte Grundstück. Die Vereinigung oder Zuschreibung bedarf der Zustimmung des Aus⸗ gebers. Veräußert der Heimstätter die Heimstätte, so hat der Aus⸗ geber das Vorkaufsrecht. Das Vorkaufsrecht gilt für alle Verträge des Heimstätters, die auf Veräußerung der Heimstätte gerichtet sind, sowie für den Verkauf im Wege der Zwangsvollstreckung oder durch den Konkursverwalter. Die S8 504, 50, 5068 bis lo, 513 des Bürgerlichen Gefetzbuchs gelten entsprechend. Die, Ausübung des Vorkaufsrechts ist , wenn der ern , die Heim⸗ stätte an seinen Ehegatten oder an eine Person veräußert, die mit ihm in gerader Linie oder bis zum dritten Grade der Seitenlinie verwandt oder bis zum zweiten Grade verschwägert ist. Das Grund⸗ buchamt soll die Eintragung des Eigentumsüberganges so lange aus⸗ setzen, bis ihm die Nichtausübung des Vorkaufsrechts nachgewiesen ist. Der Ausgeber kann verlangen, daß ihm die Heimstätte über⸗ tragen wird, wenn der Heimstätter sie nicht dauernd selbst bewohnt oder bewirtfchaftet oder wenn er grobe Mißwirtschaft treibt Heim⸗ fallanspruch⸗. Macht der Ausgeber von selnem Vorkaufsrecht oder seinem' Heimfallanspruche Gebrauch, so kann er einen Dritten be— zeichnen, an den der Heimstätter die Heimftätte aufzulassen hat. Eine Belastung der Heimstätte bedarf der Zustimmung des Aus⸗ gebers. Hypotheken und Grundschulden können nur in der Ferm von unkündbaren Tilgungsschulden eingetragen werden; mit dem Er⸗ löschen der persönlichen Schuld erlischt auch die Hypothek oder Grundschuld. Die oberste Landesbehörde kann die Eintragung von Hypotheken und Grundschulden in anderer Form zulassen. Der Hesmstähter kann die Zustimmung des Ausgebers zur Gintragung

und! Abveräußerung einzelner Grund⸗ des Ausgebers. Teilung

3 eines Nießbrauchs, einer Grunddienstbarkeit, einer beschränkten per⸗ önlichen Dienstbarkeit oder einer Reallast perlangen, wenn sie mit den Regeln einer ordnungsmäßigen Wirtschaft vereinbar ist und den wirtschaftlichen Bestand der Heimstätte nicht wesentlich beeinträchtigt oder gefährdet. Er kann die Zustimmung zur Eintragung einer Hypo— thek, Grundschuld oder Rentenschuld verlangen, wenn die Aufnahme mit den Regeln einer ordnungsmäßigen Wirtschaft vereinbar ist und er⸗ folgt 1) zur Tilgung der Erwerbe, Herstellungs- oder Einrxichtungs— koesten, 2 zu Aufwendungen für Verbesserung der Heimstätte, 3) zur Abfindung von Miterben.

Verkehrsmesen.

Briefpostbeförberung nach Amerika im April. Im Monat April finden Postabgänge nach Amerika außer mit englischen Dampfern (etwa zweimal wöchentlich) noch mit folgenden Dampfern statt: .

1) Dampfer „Frederik VIII“ nach New York, von Kopenhagen am 8. April, Postschluß in Hamburg (Aaßlandsstelle am 5. April Mittags und in Emmerich (Auhlandsstelle am 4. April;

2 Dampfer „Tomaso di Savoia“ nach Rio de Janeiro usw., von Genua am i7. April, Postschluß in Frankfurt (Main), Aus⸗ landsstelle, am 14. April;

3) Vampfer „United States“ nach New Vork, von Kopenhagen am 23. April, Postschluß in Hamburg (Auslandestelle) am 19. April Mittags und in Emmerich (Auslandestelle) am 18. April.

Die Postschlüsse für die nächsten bolländischen Dampfer nach Nord und Südamerika können wegen des noch andauernden Aus tene der Hafenarbeiter in Holland im voraus nicht angegeben werden.

Die Abwicklung des Telegrammverkehrs zwischen Deutschland und Norwegen hatte infelge Unterbrechung

der Katelleitungen und Störung der norwegischen Landlinien durch Schneestürme unter großen Stockungen zu leiden. Die Instandsetzung der schad haften Kabeladern wurde dadurch er—

schwert, daß die Entente die beiden, deutschen Kabeldampfer weg- genommen hat. Es ist nunmehr gelungen, die empfindliche Beein⸗ srächtigung des deutsch⸗norwegischen Telegiammver kehrs durch Er öffnung einer unmittelbaren Funkverbindung zwischen Deutschland und Norwegen zu mildern Der Austausch der Telegramme erfolgt deutscherseits durch die reichseigene Fauptfunkstelle Köntasmusterhaufen, norwegischerseits durch die von der deutschen Trlefunken-Gesellschaft hergestellte Finkanlage in Kr stiania. Die Gebühren sind dieselben wie im Kabelyverkehr, 90 * für gewöhnliche Telegramme und 45 3 für Preßtelegramme; auch sonst gelten die gleichen Bedingungen.

Die Vorschrift der Postordnung, in die Pakete obenauf ein Doppel der Aufschrift zu legen, wird, wie die Er— fahrung lehrt, nicht genügend beachtet. Zahlreiche Pakete, deren Auf= schrtift durch irgendwelche Zufälle während der Postbeförderung ver loten gegangen ist, können dem Empfänger erst nach zeilraubenden Ermittlungen, vielfach überhaupt nicht zuügeführt werden. Es empfiehlt sich deshalb Beachtung der Vorschrift.

Die bisherigen Beschränkungen im Nachnahme, Postauftrags⸗, Postanweisungs⸗ und Zahlkarten⸗ verkebr zwischen dem unbesetzten Deut schland. und dem deutschen Saargehiet sind mit sofortiger Wirkung aufgeboben worden. Auf diesen Verkehr finden sonach von jetzt an die allgemeinen Bestimmungen Anwendung.

Geltungsbereich der Postwertzeichen. Aus Anlaß des bevorstehenden Ueberaangs der baverischen Postverwaltung auf das Reich gelten vom 1. April gan die seither im Reiche postgeb iet und in Wärttem berg verwendeten Postwertzeichen auch in Bavern. Die Postanstalten in Barern werden vom gleichen Tage an vorläufig boyerliche Postwertzeichen mit dem Ueberdiuck Deu tsche ä Reich“ ausgeben, die ebenfalls im ganzen Reichsgebiet zur Frei. machung ven Se dungen benutzt werden können. Baverische Post⸗ wertzeichen ohne diesen Vordruck sind bis auf weiteres noch insoweit 9 Frein a rng gültig, als sie sich auf Sendungen a us Bayern zesinden.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau im Deutschen Reiche im 14. Vierteljahr 1919.

(Beschaupflichtige Schlachtun gen) Zusammengestellt im Statistischen Reichsamt.

Zahl der Tiere, an denen die Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau vorgenommen wurde: Staaten Pferde K Jung. und und inder Kälber w andere Ochsen Bullen Kühe ö F Schafe Ziegen Hunde 3 ] 246 3 Monate alt /

Propinz 53 J 45965, 4 865 5128 5 859, z 36 1466 27793 3 225 168 Westpreußen ) 2. 1617 512 1978 3 831 55409 2145 13267 5395 439 J 163 3346 2815 11892 7125 1886 1611 13 6599 751911 Probinz ? wandenburgz.. 3 592 2821 4938 12257 11990 7061 19972 7215 14950 28 ö Kö, 139 535 346 5 624 5833 6 589 20993 326 1946 1

k 279 177 558 190 1773 1531 8 478 14119 2537

' 1 4160 3837 8 366 14795 14145 12300 74485 2019 13679 321

, 3 050 2423 1372 7825 7370 5 667 21409 5676 12923 290

ö chleswig⸗Holstein. .. 1769 8101 2065 10 053 17048 1987 45797 13 304 497

. K 2423 5 000 8579 7156 19903 6 206 19 647 16 574 1513 Vene ken.... 3775 1640 8 398 15471 206903 S 352 24948 3 868d 8 029

= ssenNassauw .... 3647 1873 875. 9247 8727 9599 173975 9035 13334 heinland!) .. . 10 157 7171 1739 2786 18833 1118 35 357 13773 14250 5 Hohenzollern.. ö 295 25 34 2236 375 184 63 . Preußen.. 40 574 42332 51 218 134154 144735 75 552 497 8596 100 62 159 852 645

Bayern rechts des Rheins .. os 20 061 1iz3 489 41655 39 325 2419153 43 893 24 310 3 3065 27 links des Rheins.. 1241 374 185, 2 806 2184 1590 2937 157 1796 Bayern. 1326 20 425 ls 674 47161 32 51 26 833 47 83090 2a 767 45 101. 27

e 2530 1113 1606 14796 6 809ꝰ 25 363 9 40h 13 890 48 064 1490 Württemberg.. . . 1391 7 622 26563 159355 18325 11853 614 7 304 50665 28 11 1511 5274 220 11964 S 7?40 15693 4111 12656 3 572 I Hel g J 2 706 196 2107 58 399 390 9 243 25990 eglenburg · Schwerin.. 833 259 51 1128 3518 3 id Sachsen. Weimar Cisenach ö ; 02 171 210 1824 1144 1978 2699 1706 2069 13 Mecklenburg Streliiz ..... 180 91 2 496, 459 340 2437 379 H , o 142 4639 973 1218 3164 1258 3 908 69 Dr l ß J 2600 556 10 1174 1336 S8 46 683 1266 ,, Sachsen⸗Melningen, j 130 29. 1441 10994 38 1637 11199 959 . Sa w . . 175 29 153 770 565 125 8983 975 270 Sachsen⸗Coburg⸗ Gotha.... 199 50 38 1036 752 1677 19 742 1322 3745 a 6114643 335 440 1004 364 790 3217 10911 * 102 . . en, 52 24 73 2h68 142 533 8724 538 1 warzburg⸗Rudolstadt. .. 34 25 40 335 201 483 252 17. 33 1 1 35 tz 6 135 267 211 38 160 2020 , 164 1.8 191 6h6 S5 741 7854 655 630 5 Schaumburg⸗Lippe. J 22 9 36 150 145 136 146 36 8 , 5 iꝗ J 37 3359 366 445 308 967 71 46 k 115 308 235 615 267 825 2688 354 329 K 88 1768 8. 5 300 392 512 28130 139 64 J ii; 1688 81 1385 2524 6 432 1601 41578 45383 2965 Deutsches Reich.. 57 714 90 166 84 198 246 869 237 346 1823 592 791 111 185 986 274 34 2317 Davon im Oktober 1919. ... 16296 29 997 31 566 79 79 386213 51104 81 199 72 677 28 28 562 . Nobember Jol... 15814 31 657 265756 383423 77 254 26 753 27073 71258 191149 704 JJ 21601 28 417 25 826 92654 75 879 747355 439 160 42 06611 943 257 1651 Dagegen ) im 4. Vierteljahr 1918 175 465 1565 299 121 589 418 293 449799 3084533 924 8466 25357198 1669583 3643 ö . - 1917 60 491 147447 133 97 487 709 377083 492 620 1910063 368 173 135161 42658

( ö 1916 I33 562 120 9630 I3 823 330 054 160214 443 656 1 86 127 363 2350) 36 033 66851

g ö ö 1915 29 357 158 552 166718 675 337 572773 1028798 2627 513 568 g63 96219 2468 ‚. 5 1914 23 593 153 551 161 098 481030 243 252 702 458 5 bo 5b37 518 690 107 33 2294 ö 1 J 1913 48531 136 368 113 150 399 854 228 224 S758 236 4975 254 488 234 121 593 2404

Ohne die Ergebnisse aus: ) 2 Kreisen amt veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Zahlen für 1913 1918 ist Elsaß⸗Lothringen nicht enthalten.

Berlin, den 30. März 1920.

Statistisches Reichsamt.

Delbrück.

Arbeitsstreitigketten.

Aus Königsberg i. Pr. wird dem „Berl. Lok. Anz.“ ge⸗ meldet, daß trotz der Erklärung des Transportarbeiterverbandes, nicht in den Ausstand einzutreten, am 1. April, im Hafen eine lebhaste Werbegibeit für den Ausstand einsetzte, die schließlich die Safen⸗— arbeiter zum Niederlegen der Arheit veranlaßte. Der gesamte Hafenbetrieb zuht vollständig. Die Hafenarbeiter verlangen 48 1 täglich; die Verhandlungen können erst am Dienstag nach Ostern stattfinden.

In Hamburg traten W. T. B.“ zufolge die Ange⸗ stellten der Hochbahn, der Straßenbahn, der

Altonaer Zentralbahn und der Al ster da mpfer gestern morgen in den Au sstand; sie sordern 20 vn Zuschlag. Die staatliche Vorortbahn hielt gestern den Verkehr in beschränktem Um— fange aufrecht.

Nach einer von ‚W. T. B.“ übermittelten Meldung des Telegraaf aus London droht dort die Lehrer schaft der öffentlichen Schulen infolge Gehaltsforde—⸗ rungen mit dem Ausstand.

Aus Paris wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Der Lan⸗ desverband der Arbeiterorganisationen faßte am Mittwoch eine Entschließung, in welcher jür den 1. Mai d. J. in Uebereinstimmung mit den Gewerkschaften eine in trer⸗ nationale Weltkundgebung in Form eines 24stündi⸗ gen Generalstreiks zugunsten der Sozialisierung der Pro— duktlo smethoden vorgesehen ist. Der Ausst and der fran zösischen Bergarbeiter ist beende t. Auf dem Kongreß in Noeux wurde beschlossen, die Arbeit am 2. April wieder auf. zunehmen. Die Bergarbeiter in Pas de Calais haben die Arbeit gestern wieder aufgenommen.

Nach einer Havaemeldung aus Sgargemünd sind wie Bergarbeiter an der Saar, der Mosel, von Forbach, Sty— ringen, Klein Rossell, Merlebach. Breining und LPépital in einen Lohnaus stand getreten. Nach einer Meldung aus Belfort sind die Gas- und Glektrizitätsarbeiter aus Solidarität mit der Metallarbeitern in den Ausstand getreten.

Nach einem von W. T. B.“ wiedergegebenen Bericht des ita⸗ lienischen Blattes „Avanti! griffen Landarbeiter bei Maltara ein Landgut an, auf dem trotz des Ausstands gearbeitet wurde. Die Carabinieri mußten sich vor der Ueber— macht zurückziehen. Das Landgut wurde in Brand gesteckt.

In Kopenhagen haben W. T. B. zufolge die Drucker der rechts stehenden Zeitungen am Donnerstag früh die Arheit eingestellt. Von gessern ab sollten nur noch radikale und sozialistische Zeitungen erscheinen.

Nach einer Havasmeldung aus Oviedo in Spanien sind die Bergarbeiter dort am 1. April in den Aus st and ge— treten. Sie verlangen eine Lohnerhöhung von 60 vH. Der all gemeine Ausstand in Santiago (Galici) dauert an. Auch in Funchal (Madeira) ist der allgemeine Ausstand erklärt worden. In Lisfsabon ist der Ausstand der Post- und Telegraphenbeamten beendet. Der Postverkebr nach dein Ausland ist wieder aufgenommen worten. Ver 1. April verlief raksg. Die Gasahbgabe an Private ist noch unterbrochen.

Giner von „W. T. B.“ übermittelten Reutermeldung aus New

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Nach einer Meldung des ist der Ausst and dort beendet.

Kr * 316 Kreisen ) und ) je 1 Kreise ) Die Vergleich zzablen sind die vom Statistischen Reichs Sie weichen von den im Reichsgesundheitsamt festgestellten endgültigen Ziffern nur wenig ab. In den

Vork zufolge hat der Verband der Steuerleute und Lotsen, der 28 099 Mitglieder umfaßt, beschlossen, den achtstündigen Arbeitstag durch Ausstand zu erzwingen. Ter gesamte Hafen⸗

T. B.“ aus Rio de Janeiro

maßregeln.

in Oesterreich am 17. März 1920.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen

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Theater und Musik.

Im Opernhause werden morgen, Sonntag (1. Oster- feidrtag). „Die Meistersin er won Nürnberg“, mit den Damen Schmarz, von Scheele. Müller und den Herren Hutt, Armster, Hablch,ů Sommer. Stock, Philip, Rachmann, Lücke besetzt, aufg führt. Anfang 4 Uhr. Am Montag (2. Osterfeiertag) geht Mittags 12 Uhr das. Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ mit den Damen Birken ström, Ea er, don Scheele⸗Müller, Mancke, Dertrich, Kopsch und Herrn Bachmann in den in Szene. Anschließend daran wird die Ballett⸗Pantomimse „Die Puppenfee“, in der das gesamte Ballettpersonal beschättigt ist, gegeben. Dirigent ist Dr. Carl Bil. Für Abends 6t Uhr ist Farmen? mit den Tamen Kemp, Mancke, Escher und den Herten Maan, Bachmann, Habich, Schützendorr, Henke, Sommer in den Vauytrollen angeletz. Dirigent ist der Generalmusikbireltor Leo Blech. Am Dienstag nwiüd „Madame Butterfly“, mst den Damen Mearherr, Birkenström und den Herren Kitchner, Armster, Hen e Phil pp, Bachmann, Krasa, Stock besetzt, gegeben. Anfang ĩ hr.

Im Schguspielhaus werden morgen, So ⁊nntag, Nach— mittags 21 Uhr, als 36. Volkevorstellung zu ermäßigten Preisen „Die Jonrnalisten! unter der Spielleitung von Albert Patry auf⸗ geführt. Abendz 7 Uhr geht Der Marquis von Keith“ in be⸗ kannter Besetzung unter der Sp elleitung von Leopold Jeßmner in Szene. Jür Montag, Nachmittags 2 Uhr, ist zu ermäßigten Pieisen „Maria Stuart“ angesetzt. Abends 7 Uhr wird „Der Kronprinz“ in bekannter Besetzung aufgeführt. Spielleiter beider Vorstellungen ist Dr. Reinhard Bruck. Am Dienstag wird außerhalb des Dauerbezugs „Peer Gynt“ in bekannter Besetzung ebenfalls unter der Spielleitung von Dr. Reinhard Bruck gespielt. Anfang 63 Uhr.

Konzerte.

Anter den Konzertveranstaltungen, die vor dem Generalstreik fanden, ist an erster Stelle des IV. und letzten dieswinter erts des Phil harmonischen Cho l Programm zum ersten Male

hütz, dem 1585 geborenen Kirchenmusiker und

r noch kurz zu geden der Name von Heinräch Vorläufer Bachs,

erschien. Man darf sich füglich dessen freuen, denn die Stücke, die man nach ihrer sorgfältigen Vorbereitung durch Professor Sieg⸗ fried Ochs zu hören bekam, wirkten durchaus nicht lediglich als

musikalische Kuriosa, sondern durch die lebendige Kraft des ihnen innewohnenden Ausdrucks. Inebesondere ergreifend war die Wir⸗ ialogs zwischen dem auferstandenen Heiland und genial entworfenen Tongemäldes „Saul, was derfolgft denen das Uchersinnliche der Vorgänge dadurch, daß ie Einzelreden führt, in packender Weise veranschau— der zweite Teil des Abends war Meister Bach ge⸗ alter stilgerecht gesungene

elige S und die ge⸗ Außer dem

„Ach schlage doch selige Stunden“

cho AI 2115 18 . n mr rio „Wachet auf, ruft uns die St imme“

24 Shi ! ge Tenoristen waren noch Lotte Leonard (Sopran, Prof. Aktbert Fischer (Baß. Gertrud Marcus (Klavier), Prof, Walter Fischer (Orgeh und das Philharmonjsche Orche st er verdienstlich an dem weihevollen Konzert beteiligt, für das Professor Siegfries Ochs aufrichtiger Dank gebührt. Nach längerer Pause stellte fich EC ar! Maria Artz an der Spitze des ver⸗ stärkten Philharmonischen Orchesters in der Philhar⸗ nonie wied . Er hat inz ls Dirigent ganz bedeutende Fortschritte we ungemein temperamen wollen und zündenden ergabe der es: „Karneval in Paris von Swendsen“, bewies. Auch die Begleitung gu Griegs Klavierkenzert wußte er sehr feinfühlig auszugestal schade nur, daß die technisch unzulängliche Wiedergabe der Solostimme durch Birger Hammer

keinen vollwertigen G Feri 1

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Konzerts

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,, 8 55 Richard Strauß. Neues ist

zimelheiten enthaltende, in seiner Gesamtwirkung aber durch Re unklare und verinstrumentierte Fuge und den stilwidrigen „feschen

Wiener Walger stark beeinträchtigte Werk nicht zu sagen. 8 verdolmetschte die schwierige Partitur in großzügiger Weise un sic l mpulsiver, ein großes Orchester sicher l e zur Freude, dies jetzt feststellen zu ien, dieser Stelle auf sein hoffnungsvoll es ehr ch! hinger hm eine gute Zukunft verausgesag worden war Auch Hermann Henze, der mit dem Orchester im Beethovensaal tüchtiger Musiker, unter dessen sicherer und . 4

selten gespielte Werke zu eindruck voller Wirkung gelangten. Zwei geschätzte Berliner Meister eröffneten den Reigen, Hugo Kaun mit der volkstümlich gefaßten, schöne lyrische Einfälle enthaltenden Ouvertüre „Hanne Nüte“, und G. E. Taubert mit einem neuen Klavierkonzert in Es-dur, das in der wuchtigen Pathetik der ersten beiden Teile und dem frischen Schlußteil den Zuhörern offensichtlich sehr gun gefiel. Den schwierigen Klaviemart spielte Celeste Chop⸗-Groenevelt mit überlegener Ruhe und länzender Bravour. Eine Singspiel Dubertüre von Edgar Istel ist ein rei volles Werk in heiterer volkstümlicher Fa Jung, sicher und klangvoll instrumentieri.

Statt der Durchführung steht eine breitere Liebesepisode, die dem Komponisten Gelegenheit zu inniger Melodik gibt. Das liebenswürdige Werk fand ebenfalls großen Beifall. Eine hier unbekannte Saite „Der goldene Hahn“ nach der gleichnamigen Oper von Rimsky⸗Korssakew brachte stark reglistische Musik mit durch aus opernhafter Prägung, sehr interessant, vaffiniert instumen ert, aber im Grunde genommen nur gleißender Prunk ohne Herzenswärme. Icdenfalls muß man Herrn Henze für das geistvolle Pregramm quf— richtig dankbar sein. Vor einem Häuflein Getreuer, das trotz Regen, Finsternis und Gerüchte über Unruhen zu Fuß nach der Phe l har monie gepilgert war, gab Tr. Heinz Unger am 20. März sein drittes mit dem Philharmonischen Orchester.

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Konzert Mit Mozarts C-dur⸗-Symphonie Nr. 36 führte sich der Dirigent sehr sympathisch ein; er zeigte durch das frische, herzhafte Zugresfen, daß er nicht von dem falschen Ehrgeiz beseelt ist, hier durch Ahsonder⸗ lichkeiten und Willkürlichkeiten den Zuhörern eine eigene Note por— utäuschen, sondern er gab Mozart in seinem natürlichen Stil und wirkte gerade dadurch als ehrlicher und feinempfindender Mustker. Anders bei Mahlers IV. Symphonie in G-dur, deren effektvollen Stil mit ihren teilweise bizarren Schrullen er bemüht war zu glätten und dem Zuhörer menschlich näher zu bringen, was ihm auch recht gut gelang. Dieses Werk, das allerdings den Namen Symphonie kaum zu Recht führt, ist mit seiner überwiegend sckönen Melodik und klaren Harnmonik wohl zu Mahlers besten Schöpfungen zu rechnen; nur die teilweise ermüdenden Längen müßten, wie bei Bruckner, durch herzhafte Striche behoben werden. Der talentvolle junge Dirigent batte fich mit feinem Empfinden im den Geist dieser Musik eingelernt und beherrschte sie mit mit achtungaebietender Sicherheit, so daß man einer weiteren Entwicklung mit größtem Interesse folgen wird. Das Sopransolo im letzten Satz hatte in letzter Stunde Lotte Leo⸗ nard übernommen, auch trug sie zwischen den beiden Symphonien die bekannte Arie aus Mozarts „II re pastore“ vor. Men lernte in ihr eine hoch musikalische Sängerin mit sympathischer Stimme, sicherem Können und geschmackbollem Vortrag kennen. Die Phil⸗

harmoniker leisteten, wieder Vorzügliches. In der Sing = akademie hatte sich just am , 13. März, C. F. Adler aus München als Leiter des Philharmonischew

aus einem Guß. Die Ideenwelt Glasunows, wie sie sich in zent her zum ersten Male gespielten Klavierkonzert op M ez tussischen Konhonssten dacstellt, wußte Wolfgang tudbsfß, En hier bisher derwiegend als Pealeiter geschätzter Münchener Klablerspieler von Nang, mit gutem C&schäck , Man wird il die Namen der Leiden Konzertacher einprägen müssen. Gin

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