1920 / 6 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Jan 1920 18:00:01 GMT) scan diff

abwartete, deren Kommen aus den mit den Vertretern der Landwirt schaft gepflogenen Besprechungen bereits bekannt war. Hinsichtlich eines gegen Ende des Versorgungsiahres zu erwartenden Defizits wird eine Deckung durch entsprechende Einfuhr sichergestellt werden. Durch die fürzlich getrossene Neuregelung der deutschen

Waren

ausfuhr steht bestimmt zu eiwarten, daß die Reichsregierung aus reichende Auslandsdevisen in Händen haben wird, ur den not— wendigsten Getreidebedarf auch für den Schluß des Versorgungs jahres sicherzustellen.

Pren sen.

Die Notlage, in dle viele der Bewohner der Gebiete

geraten sind, in denen das Hochwasser des Rheins und einiger seiner Nebenflslüsse großen Schaden angerichlet hat, veranlaßte das Preußische Staatsministerium in seiner vorgestrigen Sizung, vorerst einen größeren Betrag aus dem Dispositionsfonds der Staatsregierung zur sofortigen Aus— zahlung an die beteiligten Provinzialbehörden onznweisen. Entsprech⸗d dem Verfahren, das schon bei früheren Hoch— wasserkatastrophen, so im Jahre 1897, zur Anwendung kam, wird der Landesversammlung sofort ein Entwurf der Staattz—⸗ regierung für eine weitgehende Hilfeleistung zugehen. *

.

Oesterreich.

Der Staatskanzler Dr. Renner äußerte sich vorgestern im Finanzausschuß der Nationalversammlung faut Bericht des, Wolffschen Telegraphenbüros“ über die politische Lage, wie folgt:

Nach der Pariser Reise könne er hoffen, daß die wesentlichsten Vor⸗ aus setzungen für das wirischaffliche und staatsfinanzielle Dasein Oener— reichs sichergestellt werden. Er verwies auf die Erhöhung der Lebeng— mittelhilse auf 49000 Tonnen und erklärte, daß es durch die allüerten Machte möglich sein werde, diese Hilfe noch weiter zu steigern.

Hin⸗ sichllich der moralischen Wiederherstellpng Oesterreichs sei die Pariser Reise ein wesentlicher Erfolg, und die Regierung beabsichtige, auf dem einmal eingeschlagenen Wege fortzufahren und die Verbindung mit dem Oheisten Rat in Paris ständig aufrecht zu erhalten. Von besonderer Wichtjgkeit sei es natürlich, mit den Nachbarstaaten in gute Beziehungen zu kommen. Diesem Zwecke gelte die Reise der Mitglieder der Regierung nach Prag. Wutschaftliche Verhandlungen seien auch mit Belgiad angebahnt. Das Ziel dieser Verhandlungen set zunächst die Herstellung eines erträglichen Zustandes des wirt. schaftlichen Nebeneinanderlebens. Die auswärtige wolinik lege selbst verständlich das größte Gewicht auf das beste Einversändnis mit dem Deutschen Rei ve. Die ganze ausmärtige Politik könne in erster Linie nur Wirtschaftspolitik sein. Dr. Renner kündigte die Vorlage über rie große Vermögensabgabe sowie weitere Vorlagen an, de be— jwecken, die alien Steuern der Veränderung des Geidwertes an— zupassen.

In einer Wählerversammlung erklärte der führende christlichsoziale Abgeordnete Seipel, daß im Laufe dieses Jahres in der Verwaltung Oesterreichs ein völliger Systemwechsel eintreten müsse, da die sozialdemokratischen Gedanken sich nicht bewährt hästen. Die Zukunft Oesterrsichs müßte nach dut bürgerlichen Gedanken auf neuen potisiichen und wirtschaftlichen Grundsätzen aufg baut werden, wobei den Ch istlichso ialen ein größerer Einfluß zu sichern sei als

bisher. Dann werde auch der Abd öck unge prozeß der Länder aufhören. Die Christlichsoziale Partei solle sich zum Kampfe vorbereiten.

Großbritannien und Irland.

Vorgestern nachmittag hat der italienische Ministerpräsident Nitti mit Lord Carzon im Auswärtigen Amt beraten. Lloyd George und Curzon unterbreiteten hierauf dem Kabinett die Fragen, die zur Veihandlung gekommen waren und he— süglich deren vorläufige Beschlüsse zwischen ihnen und Nitti gefaßt worden sind.

Blättermeldungen zufolge erklärte Lorb Churchi!l!l in seiner kürz ich in Sunderland gehaltenen Rede u. a. noch:

Ei Bündnis zwischen dem russischen Bosschewismus und dem türkischen Mohan medanitmus sei für keinen Staal in der Welt gefährlicher als für den größten aller mohammedanischen Staaten, das hritijche Reich. Die deutsche Reglerung sei unzweifelbaft eine demokratische; sie stehe bei der Wiederherstellung der Ordnung, bei der Reschaffung von Arbeit und Lebensmitteln für das arbeitende Volt und bei der Wiederinbetriebsetzung der Haupt- industrlen fast ühbermenschlichen Aufgaben gegenüber. Sie werde von zwei peischiedenen Feinden bedroht, die zugleich auch Englands Feinde seien: auf der einen Seite von der milttäri— schen Gegenrevolution, auf der anderen Seite von den Bolschewisten. Den Mitteilungen der zahlreichen, im Aaftrage des Krieg amtes in Der: hland befindlichen hritischen Offiziere zufolge sei es sogar möglich, daß eine Kombination zwischen den „Kaisermilitgristen“

und den Bolschewisten justandekommen werde, um die deutsche Republik zu zerstören. Die, Ablösung der jetzigen deutschen Republik durch eine mllijärische Reaktion oder eine bolsche.

westische Anarchle würde sowohl den briitischen als französischen Interessen nachteilig sein und eine Katastrophe für die gesamte Weit bedeuten. Wenn Deutschland von einer bolichewistischen Revolution heimgesucht werde, bestehe keine Aussicht, auch nur einen Pfennig von der Enischädigungssumme zu erhalten. Ez liege daher nur im ei enen Juter sse, der jetzigen deutschen Regierung beizustehen, die Schwierigkeiten, denen sie gegenübersteht, zu überwinden ugd ihrem Lande wieder auf die Beine zu helfen. Wenn man mit Deusschland keinen Hankel mehr treibe oder keine Wart aus Deutschland mehr beziehe, so werde man das Geld, das Deutschland schulde, nie wieder⸗ erhalten.

Der „Evening Standard“ meldet, daß die soziali⸗ stischen Verbände Schottlands der enälischen unabhängigen Arbeiterpartei sich für den Anschluß an die Inter⸗ naliongle von Mostau ausgesprochen und beschlossen haben, Lenin zum Führer der ens lischen nnabhängigen Arbeiter⸗ partei und zum Nachfolger von Karl Marx als Führer der gesamten sozialistischen Bewegung zu ernennen.

Die Sinnfeiner der Grafschaft Galway haben einer Havasmeldung zufolge eine Polizeikaserne angegriffen, sind aner zusückgeschlagen worden. Die Regierung beschloß die Polizelkasernen zu entfernen und die Srte West⸗ und Süd—⸗ irlands in Verteidigungszustand zu setzen.

Fraułreich.

Die Kommission, die mit den vorbereitenden Maßnahmen

zur Jakraftsetzung des Friedens vertrages beauftragt ist, hatte

estern eine Besprechung mit den deutschen Delegierten,

k unter Leitung des Ministerialdir ktors von Simson stehen.

Dle Kommission, die sich mit der Ve leihung der Souveränität

an Danzig und Memel zu besassen hat, trat ebenfalltz gestern zusammen.

auch den

Der Emir Fessal hat gestern Paris verlassen, um

nach Syrien zurückzukehren. Ucher den Inhalt des Abkommens

zwischen ihm und den frarzösischen Behörden ist. dem „Peiit

Parisien“ zufolge, nichts bekaunt; man nehme aber an, daß

der Emir * 1 genommen habe.

die angebotene loyale Mitwirkung Frankreichs an—

Die Kammer und der Senat sind für den 17. Januar

ur Nation alversammlung nach Versailles einberufen, um die Neuwahl des Präsidenten der

französischen Republik für die kommenden sieben Jahre vor zunehmen. Rußland.

—40ar

Volkskammissare Lenin, Trotzki und Tschitscherin bereit, das jetzige terroristische System und die Revolutionsgerichts—

näre a 1 hösfe auszu

eben. Der Sozialrevolutlonär Siridonova hat sich

zur Zusammenarbeit mit Lenin unter den genannten Be⸗

dingungen bereit erklärt.

Das „Lettische Pressebüro“ in Kopenhagen verbreite solgende Meldung: Am 3

gegen die d 18

Bolschewisten in der Richtung Dünaburg zas lettische Heer seinen Einzug in Dünaburg gleichzeitig mi den polnischen Truppen, die von Süden kamen. polnischen Truppen setzten ihren Vormarsch längs der Eisenbahnlini Dünaburg = Pskow fort.

Niederlande.

58n

Der teilte in der gestrigen Nachmittagssitzung mit, daß die Re gierung während der Kammerferien, die am 10. Februar ab laufen, den Eatwurf für die Dringlichkeitsgesetze den Anschluß der Niederlande an den Völkerbund einbringen werde.

Belgien.

Nach einem Erlaß des Kriegsministers wird das Ober kommando der belgijchen Armee von nun ab im Kriegs ministerium selbst zentralisiert werden. Das soll eine Ver einfachung gegenüber dem bisher beliebten System der De zentralisation bedeuten.

Gch ez. Die An

auf die Note des schweizerischen Bundesrats von

. Mittags wurde die Station Linkna erobert und um 2 Uhr

t

3. Janugr Morgens begann die lettische Offensive

1 Die letti chen und e

Vorsitzende der niederländischen Zweiten Kammer

betreffend

.

. 4

*

2 2

twort des Obersten Rates der Alliierten

.

6. Dezember, in der der Standpunkt der Schweiz hinsichtlich

der Frist für die schweizerische Volks abstimmung über den Bei tritt zum Völkerbinde dargelegt wurde, hat, wie das „Journa de Gene“ aus Bern meldet, keinen sehr befriedigenden Ein druck im Bundesrat hinierlassen. Die schwei erische Auffassung

*.

l

2

.

daß die schweizerische Neutralität noch Artikel 435 des Pariser

Vertrages emes der internationalen Uebereinkommen zur Siche

rung des Frieden bilden solle, ist nicht anerkannt worden. Der Oberste Rot erachtet vielmehr, daß der Völkerbund allein über

die Frage zu enischeiten habe, oh die schweizerische Neutralität mi dem Pariser Vertrag vereinbar sei

Völkerbundentwurf erneut vor das Parlament zu bringen sei

wenn die Vereinigten Staaten ihren Beitritt zum Vökerbund ablehnen würden, ist gefährdet, weil die Antwort des Obersien

Rates das Inkrgfttreien des Völkerbundes auch ohne Be tetligung der Versinigten Staaten festsetzt. Die des Bundesratöz ist nach dem „Jonmnal de um so schwieriger. als, wie das Blatt,

2

16 . Auch die Verpflichtung des Bendesrats gegenüber dem schweizerischen Volke, daß der

1

2

Lage Gen ve gestützt auf

eine französische Jm formation, unter Vorbehalt mittei t die

Frist von zwei Monaten, die der Schweiz zur endgültigen

Gatscheidang überlassen bleibt, am 10 Januar, dem Tage

der F iedensrat filation, zu laufen beginnt. schweizerische Vorbehalt daß der Eintritt der Schwelz in der Völkerbund von einem besonderen Entscheid der Volks—

obstimmung abhängig gemacht werden sollte, ohne daß h erbei durch⸗

die zweimonat ge Frist eingehalten würde, ist nicht

gedrungen. Die Schweiz muß also zur

warten zu können. ifi antwortung der Note detz Obersten Rates beschlossen.

Türkei.

Nach Meldungen des „Wolffschen Telegraphenbüros“ sind die Wahlen zugunsten des Komitees für Einheit und Fort- Die gemäßigten Parteien seien geschlagen

schritt ausgefallen.

morden. Der Rückteitt der Minister des Innern und bes

Aeußern, die heide bei den Kammerwahlen durchgefallen sind,

wird erwartet. Amerika.

Das amerifanlsche Staatsdepartement veröffentlicht ein

Memorandum über die bo'schewistische Bewegung in Rußland,

us dem hervorgeht, daß das bolschemistische Budget sür

die ersten sechs Monate des Jahres 1919 einen Fehlbetrag von 30 Milliarden Rubel aufweist.

Nach einer Havasmeldung sind bei Pert-⸗Lobes zwei Ameritaner, Angestellte der Internationalen Petroleum— gesellschaft, von Mexikanern ermordet worden.

Asien.

Auf dem indischen Nationalkongreß haben der „Times“ zufolge verschledene Redner den Vizekönig angegriffen. In ihren Reden trat Unzufriedenheit mit der Regierung und unvermlnderter Rassenhaß zutage.

unst und Wissenschaft.

In der unter dem Vorsitz von Geheimrat, Professor Dr. Albrecht Venck abgehaltenen Janugsitzung der Gesellschaft für Erdkunde sprach der, Voisitzende über das Thema: Die geographische Ausbreitung des Menschen⸗ geschlecht 8. Es ist, so führte der Vortragende etwa gus, häufig die Aufgabe der Wissenschaft der Erdkunde, die geographische Ver—⸗ breitung einzelner Phänomene über die Erdoberfläche zu verfolgen, doch ist damit keineßwegs das Wesen der geographischen r en erschöpft. Die geographische Verbreitung der einzelnen Erscheinungen hat verschiedene und keineswegs stets gleichartige Ursachen. Die geographische Verbreitung physikalischer Erscheinungen ist anders hedingt als diienige biogeograäphischer Vor⸗ gänge. Alle physikalischen Eischeinungen sind durch das Wechsel— viel von Ursache und Wirtung bestimmt, oft hängen aber dieselben Erscheinungen ursächlich nicht von ganz gleichen Vor—

. Volke abstimmung schreiten, ohne die Entscheidung der Vereinigten Staaten ob— Der Buntesrat hat vorläufig keme Be⸗

Auch der letzte

/

aussetzungen ab. Schon die Verbreitung der Tiere und Pflanzen auf der Erde, die von verschiedenen Zentren her erfolgte, ist nicht Jo innig an die Erdoberfläche geknüpft wie die meteorologischen Vor⸗ gänge; die erste ist unabhängig von bestimmten Klimaten, unabhängig oft von äußeren Zuständen; es kommt dabei ein historisches Moment ins Spiel das nicht genau genug erfaßt werden kann. Deshalb gehen wir hinsichtlich der Ausbreitung des Menschengeschlechts in physio— logischer Betrachtung von der Natur des Menschen aus und stellen ihr gegenüber die Natur der Erdoberfläche. Der Mensch hat ganz and re Mittel zur Ausbreitung als irgendein anderer Organis— mus. Wäre ei der wahre Naturmensch, den wir nie gends kennen, dann dächte er nur an Nahrungkaufnahme und wülde nichts er— funden haben; dieser homo animalis, der kein Feuer kennen

würde, wäre nur Sammler von Früchten, Jäger ohne Werkzeuge; Nach einer Meldung der „Berlingske Tidende“ sind die

er würde keine Kleidung, kein Wohnhaus, keine Wirtschaft kennen. Deshalb würde er sich nur in sehr bheschränktem Maße ausbreiten können, nur in den Tropen würde er leben

und nur etwa zur Nachbarinsel schwimmen können. Die Wüne würde seiner Ausbreitung einen Halt gebieten. Die Buschmänner, die Zwergvöl ker Zentralafrikas, können den Durst drei Tage lang er— tragen, sie dringen etwa 60 km weit in die peripherischen Wüsten vor und bedienen sich schon kleiner Ledermäntel. Die Aunralier und die durch die Engländer stark dezimierten Tasmanier, die Feuerländer, sind noch nackt, obschon die letzten kleine Pelzmäntel tragen und etwas

Hüttenbau treiben. Sie können nur so weit sich ausbreiten, als sie nicht in Gegenden mit strengem Winter kommen. In unserem Klimg wie im Innern Asiens, wo ebenfalls strenge Winter

herrschen, können sie nicht leben. Das Wasser, die Wüste und der Winter sind die Grenzen, die dem nackten Menschen für seine Aug⸗ hreislung gesetzt sind. Er vermag diese Grenzen nur durch seine Erfindung von Kleidung, von Hausbau und durch die der Zühmung von Tieren zu überwinden. Nur wer das Schiff zu steuern vermag, kann das Meer überwinden, die Ueberschreitung der Wintersgrenze indes er= heischt das Bestehen einer Wirt schaft. Da der Winter keine Früchte bietet, so muß der Mensch sich die Nahrung für diese Zeit aufbewahren und sich das Fleisch der Tiere sichern, das er in der Winterszeit genießen will. Die Wirtschaft, d. h. die Repro

duktion dessen, was die Natur bietet, an Früchten wie an Tieren, schafft erst die Seßhaftigkeit für den unstet umherzie benden Sammler und Jäger. Hier spaltet sich die Entwicklung der Menschheit. Es gibt Menschenfamilien, die niemals den Gedanken der Reproduktion der Naurgaben gefaßt haben, wie die Buschmänner, die Weddag, die zentralafrikanischen Zwerge, die wir „‚Naturvölker“ nennen, die jedoch nicht sehr primtliv zu sein brauchen. Sie übertreffen uns Kulturmenschen an Orientierungsvermögen, an Schärfe des und Feinheit des Gehörs; ihre Aufnahmefsähigkeit fer die Lage der Wasserplätze und der Fruchtstellen ist bedeutend, sie vermögen unendliche Mengen an Speisen zu genießen, aber auch unglaublich zu hungern; sie leben nicht ohne gewisse Rechte=

Auges

satzungen, begrenzen ihr Gebiet gegen Nachbarstämme und scheuen bei

Streitigkeiten mit diesen nicht den Kampf. In Anpossungtfähtgkeit an die umgebende Natur übertreffen sie uns. Der Naturmensch ist in seiner Entwicklung nach bestimmter Richtung weit gediehen, die Entwicklung des Kulturmenschen knüpft an an die Reproduktion der Naturgüter. Der Naturmensch ist ein mehr passives Glied der Natur, der Kulturmensch sormt die Erdoberfläche um, wirkt geographisch ge— staltend durch seine wirtschaftliche Tätigkeit und diese Tätigkeit per= knüpft ihn wieder mit der Erdoberfläche; durch 1eproduttive Tätig keit hat er das Gebiet der Wintersgrenze erschlossen. Dort liegen die großen Kulturzentren dir Erde: Westeuropa, Nordchinga. Dat Klima zwang dort den Menschen zu bestimmten Wirtschartsformen, um seine Ausbreitung zu ermöglichen. Neben der Wittschaftsform kommen für diese Ausbreitung in Betracht die Verkehrsmittel“ das Tragtter, das Zugtier vor dem Wagen bis zur Lokomotive, dann das Schiff mit dem sehr spät erfundenen Hecksteuer, endlich die Nutzung der „fossilen Sonnenwärme“, die in den Bodenschätzen aufge⸗ speichert ist; der klein Erplosonsmotor führt uns im Auto durch die Wästen, im Unterseebcot unter das Eis der Meere und im Flug⸗ zeug durch die Luft. Die menschlichen Erfindungen haben heute be⸗ wirkt,. d ß wir an jede beliebige Stelle der Erdoberfläche gelangen können. Trotzdem erfolgt die Ausbreitung der Menschen praktisch in bestimmten Richfungen, sie überschreitet gewisse Grenzen wie die Polargebtete nur sporadisch. Vie Ausbreitung der Menschen in ge⸗ wissen peripherischen Gebieten hängt davon ab, inwieweit diese Ge— bete Nahrung hervorbringen. Die Siedlungsgebiete der Menschheit sind herauszuschälen aus der Erdoberfläche. Die Siedlungs« grenze stimmt überein mit gewissen animalischen

Die Trocken- (Wüsten⸗) und Wassergrenzen, wie leicht sie heute von einzelnen überschritsen werden können, sind doch überal! Grenzen der Besiedlung. Dte Besiedlung hat allein die Wintergrenze zu über⸗ winden vermocht und weite Gebiete der Erdoberfläche, die dem Natur⸗ menschen verschlossen waren, besitzen heute eine sehr dichte Bes lung. Aber polwärts exitiert doch auch hier eine Siedlungsgt die durch die Gienze tes Getreidebaues im großen und ganz bestimmt wird, und jenseits der es nur vorübergehend bewohnte Orte im Gegensatze zu den festen Siedlungen gibt, an denen Fischerei oder Berghau, wie etwa auf Spitzbergen, eine ephemere Bedeutung haben. Der Landbau ist auch für den Geographen ein wichtiges Moment, sei es ein tropischer Mwaldgarten oder der gepflügte Teil einer Steppe. Das Stiedlungsland nimmt nur einen verhälsniagmäßig beschränkten Teil der Erdoberfläche ein und ist nach den Tropen hin noch sehr gusdehnungsfähig. Dort si ö

Grenzen.

muß sich erst, es wird dies größere Zeiträume ertordern, die Naturlandschaft in die Kulturlandschaft umwandeln. Die Erdoberfläche bietet Siedlungs- raum für noch viele Tausende von M lionen von Menschen (sie wird heute von etwa 1tzéo Millionen bewohnt), das setzt aber die Kultur⸗ arbeit der Menschen voraus, die sich bisher im wesentlichen nach den Polen hin und gegen das Innere der Kontinente betätigt hat. Vie Menschheit, die nach einem Worte Friedrich Ratzels im Flusse begriffen ist, steht unter dem Einflusse der Kraft des Hungers. Die Notwendigkeit, uns zu sättigen, treibt zu Erfindungen, neue Wege in Unbekannte zu erschließen, neue Methoden der Erschließung zu ersinnen. Steigerung des Ackerbaus ist ein animalischer Trieb des Menschen. Aehnlich. Motive beherrschen die Ausbreitung der Liere und Pflanzen, und so enisteht der Kampf ums Dasein“. Di

Die Ver⸗ mehrung, die von Heit zu Zeit durch Kriege ermäßigt wird, ist die Voraussetzung zur Ausbreitung der Menschheit und auch zur Hervor— bringung von Erfindungen.

Wenngleich uns Deutschen für die nächste Zukunft die Aus— dehnung eingeengt worden ist, so soll uns das nicht b kümmern; wir wollen vielmehr durch die Intensität geistiger Arbeit in unseren Grenzen vieles ersetzen, was an Expansion uns nicht möglich ist. Die Ausbreitung der Menschheit ist ein Werk der Idee, die erwachsen ist aus der Not. Hoffen wir, daß es uns gelingen möge, gute Jöeen zu finden, die die Grenzen der Menschheit hinausschieben werden.

Wohlfahrtspflege.

Wie bereits wiederholt mitgeteilt wurde, steht die Verfügung über die Ludendorff-⸗Spende allein den amtlichen Stellen der Kriegsbeschädigtenfürferge zu. Trotzdem gehen noch sehr viele Unterstützungs anträge unmittelbar an Herrn General Ludendorff. Da dieser den Gefuchen nicht selbst entsprechen kann, vielmehr genötigt ist, sie an die Fürsorgestelle weiter zu leiten, wodurch notwendig eine Verzögerung eintritt, ist den Gesuchstellern dringend zu empfehlen, alle Anträge um Unterstützung aus der Ludendorff⸗Spende unmittelbar an die amtlichen Stellen der Kriegsbeschädigtenfürsorge (Landrat, Magistrat) zu richlen. (W. T. B.)

Handel und Gewerbe.

Ruhrrevier. vom 22 Dezember bis 3. Januar einschließlich wurden laut Meldung des W. T. B. aus Essen an den Werktagen durchichnittlich 15 700 Wagen zum Abtransport von Brennstoffen gestellt. ziffern sind seit dem 22. Dezember nicht mehr zu verzeichnen gewesen. Infolge der vielen Feiertage ist Leermaterial zurzeit reichlich vor⸗ Die Brennstofflagerbestände haben sich seit dem 20. De— zember von 5tßzzt 909 Tonnen auf 524 000 Tonnen am 2. Januar verringert. Der Umschlag in den Duisburg-Ruhrorter Häfen ging mit dem zunehmenden Hochwasser immer mehr zurück. In der letzten Woche konnten an den Kippern nur angeladene Kähne vorgelegt werden. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein und den Nebenfluͤssen hat seit Eintritt des Hochwassers vollständig geruht. der Weser ist die Schiffahrt seit Ende voriger Woche, auf dem Rhein seit Anfang dieser Woche wieder aufgenommen worden. ü Verkehr beeinträchtigt, da die Ausfahrt zum Rhein gesperrt war. Außerdem

Verkehrslage im

handen.

den westdeutschen Kanälen wurde der

war duich Rückstau von der Ruhr her der Wasserspiegel des Rhein— Herne⸗Kanals so gestiegen, daß die Durchfahrt unter den Brücken Infolgedessen haben sich zwischen Schleuse 1 und

unmöglich war.

Schleuse 3 zahlreiche Kähne angesammelt. D : zechen belief sich an den Werktagen bis einschließlich 31. Dezember Der zur Verfügung

auf durchschnitilich 22 200 Tonnen. Leerraum ist infolge der 200 0 Tonnen am 3 Januar 22. Dezember zurückgegangen.

Brüssel, 7. Januar. (W. T. B.)

an leihe, die die belgische Regierung der Kammer vor⸗ schlagen wird, soll H vo Zirsen tragen und in 75 Jahren rückzahl⸗

eingetretenen gegenüber

In der Zeit

Fehl⸗

Wagengestellung für

„Natien Belge“ erklärt, daß die belgischen Bankiers sich gegen die Prämienanleihe ausgesprochen hätten und daß sie die Aasicht ver— träten, es sei besser, eine Anleihe aufzulegen, die der französischen Anleihe ähnele.

Brüsfel, Vergleich zwischen den Monaten November und Dezember sei der Verkehr im Hafen von Anmweipen 100 000 Tonnen gestiegen.

(W. T. B)

7. Januar.

Kohle, Koks und am 6. Januar 1920.

„Soir“ stellt fest, im 50,

hinsichtlich der Ausfuhr um

rente 82, 75. Februarrente

51 t, 4 0109 Japaner von Kussen von 1906 231 41

Itzl, United States Steel Rio Tinto 50,

Briketts Heandmines .

Auf dem Main und

Ruh rrevier Anzahl der Wagen

DOhbetschlesisches Revier

Silber loko 763, Silber

Auch auf

durch Hechwasser Gestellt.

*

Berichte Wien

Der Umschlag der Kanal⸗

stehende : knapp Tonnen am

Verhältnisse auf 11000

Die 25 Milliarden⸗

bar sein. Die Prämien sollen si

, , . D

ch auf 30 vH belaufen. Die 1 180000

2

33 K //

Nicht gesteñlt .

Türkische Lose 1699,00, . Südbahn 682 50, Oesterreichische Kredit 1195,00, 161200. Anglobank 85200, Länderbank 1170.00, Tabakaktien —, Prager Eisen 7998,00.

Oesterreichische Goldrente 180,00,

8 626 952 Hamburg Ii 29, . . Stockholm, 7. 8 ö ; . 2 Berlin 10,00, ; f sterdeimn 7.0 von auswärtigen Wertpapiermärkten . ob. de, nf, Amsterda 906

(W. T. B.) Drientbahn

7. Januar.

Untionbank 910 00, Banko

Börsenschlußkurse. Staatsbahn 4210,09, Ungarische Kredit

Alpine UHtontan 3310,00, Rima Muranyer 39350. 09. Stodawerke 2130, 99, Salgo⸗Kohlen 3920,00, Grüxer Kohlen 5800, 00, Galhia 1290,00, Waffen 4620 090, Llopd⸗Attten 15 000, 09 Poldi-Hütte 2.50, 00 Daimler

rente 245,00, Ungarische Kronencente 125 00

London, 6. Januar. ĩ Yo Argentinier von 1886 30,

Chartered 21 / -,

London, 6. Januar. 157,50, Wechsel auf Amsterdenn kurz 10,07, 3 Monate 40.9), Wechsel auf Brüssel 41,20. Privatdiskont 55,

Kopenhagen, 7. Januar. 8. 7, do. auf Amsterdam 205,50, . scht 7. 50, do. auf New Jork 54s, 09, do. auf London 20 55, do, auf Paris 50 50, do. auf Antwerpen 50.75, do. auf Helsiagiors 1650.

Januar.

72,50, Mairente 88,99, Ungarische Gold⸗

. X. B) , 21 ale Englische Konsolz 40s0 Brastlianer von 18389 1899 63, 3 Portugiesen 47, H og oso Mussen von 1809 194, Baltimore and

Ohio 41, Canadian Pacifie 173, Erie 177, National Railways of Mexiko 8, Pennsylvania 545, Southern Paciste 135,

Union Pacifie Corporation 140, Anaconda Copper —, De Bees 22, Goldfields 2,

(W T. B.) Wechsel auf Deutschland Wechsel auf Paris

auf Lieferung 76.

(W. T. B.) Sichtwechsel auf

2. 1

do. auf schweiz. Plätze

(W. T. B.) Sichtwechsel auf do. auf schweizer. Plätze

do, auf Washington 46 00. No. auf ondon 1289, do. auf Patis 43,75, do. auf Brüssel 44, 00, do. auf Helsingkors 14,50.

erein 912 9h, Berichte

kanische Baumwe lle.

Livervool, 6. Januar. 10090 Ballen, Einfuhr 16517 Ballen, davon

von auswärtigen Waren märkten.

(W. T. B. Baumwolle. Umsag Ballen ameri⸗

Für Januar 25,60, für März 27,20, für

, ,. 9

Oesterreichische Kronen⸗

April 26 25.

1. Unterfuchun gs fachen.

2. Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Berdingungen rc.

4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

Ker Rerdenm wird auf den Anzeige

Sffentlicher Anzeiger.

Rinzeigzernrris für der Raum einer z gespaltenen Ginheitszetle ! deter. 1 nuprers ein Tenzrung sänfuhlag hom &. b. S. erh den.

. Bankausweise. 9. Verschiedene B

6. Enverbs⸗- und Wirtschaftsgenossenschaften. 1 9

ekanntmachungen.

Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. . Unfall- und Iwaliditäts⸗ 2c. Versicherung.

11. Privatanzeigen

———

1) Unter uchungs⸗ sachen

189047 Steckbrief.

Gegen den im rxichtbild dargestellten Hilfe zahlmeister Willy Fischer, geb. am 25. Febr. 1887 ia Köntäsberg, zuletzt in Breelau und Ziegen halt, von Beruf Hilft zahlmelster, der sich noch verborgen hält, ist die Untersuchunge haft wegen milltäri⸗ scher Unterschlagung im Amt angeordnet.

(Ez wird ersucht, ihn zu verbaften und in das hiesige Garnisongefängnis oder an die nächste Militärb höre zum Weiter⸗ trangyort hierher a' zultefern. Keeglan, den 28. 12. 18. Gericht des höberen Auf ö5sungs sabes Nr. 2! (Landwehrinspvektion Breslau). Der Gericht herr: v. St. Ange, Generalmajor. Ver Untersuch an gaführer: Gränberge g, Keiegsgerichttzrat. Beschreibung: Giößße 1460 m, Gestalt mittel, Haar dunkelblond.

9 Aufgebot, lust⸗ und Fundsachen, Zustellungen n. dergl.

[77863 Zwang dnersteigerung. nm Wege der Zwangshollstreckung soll

am 19. Jangge 1920, Por⸗ mittags 10 Uhr. an der Gerlchtsstelle, Bärlin, Brunnenplatz, Zimmer Nr. 30, J. Stock, versteigert werden das im Grund. buche von Berltn⸗Retgickendort Band 60 Blatt Ne. 1818 (eingetragener Elgentümer am 25. September 1919, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks: Großzschlächter Julius Hartwig in Berlin) eingetragene Grundstück, Gemarkung Berlin. Neinickendorf, Ack an der Mark⸗ straße, Kartenblatt 4. Parjelle 551 70, 23 a 37 qm groß, Reinertrag 0O 33 Taler, Grundsteuermutterrolle Art. 18064. .

Wertin, den 24 Oktober 1919.

Amtogericht Berlin ⸗Webding. Abt. 6.

lSo9338] Jwangsyversteigerung.

Im Bd der , , ing soll am 23. Januar 1929, Bormit ˖ tags 0 Uhr, an der Gerichtsstelle, Brunnenplatz, Zimmer Nr. 30, 1 Treppe, versteigert w das in Grunhbuche pon Berlin (Vending) Hand 136 Blat 3237 989 etragener Gigentner am 18. Augufst 1918, dem Tage der le,, des Ver steigerungzvermerkg: Archttek Albert Prü-

8

ert) eingetragene Grundstäück, Acker und Wiese in Berlin, Stockbol merstratze, Karten blatt 24, Parzelle 2813 278 2c., 8a 24 qm groß, Reinertrag 0, 8tz Taler, Grund⸗ steuermutterrolle Art. 5337. Berlin, den 30. Oktober 1919. Amtsgericht Berlin⸗Wedding.

199165 Zwangsnersteigernag.

Im Wege der Zwangsvollsteeckung soll am 24. Feßrnar 18920, Rormittag ER Uhr,. Neue Friedrichstt. 13 I5, 111. (brittez) Stockwerk, Zimmer Nr. 113 116, dersteigert werden das in Berlin, Muskauer Straße 27, belegene, im Erundhuche von der Luisenstadt Band 57 Blatt Nr. 2796 (eingetragene Eigentümer am 21. No-. vember 1919, dem Tage der Eintragung des Versteigerungzhermerkg: a. Kaufmann Heinrich Adolf Einst Wittig zu Berlin zu J Anteil, b. Julius Wilhelm Otto Wiörtg zu Berlin zu 3 Anteil, e. Ernst Alfred Wittig zu Berlin zu Anteil) eingetragene Grundstück: a. Vorderwohn⸗ hauß mit zwei teilwelse unterkellerten Höfen, Waschhaus und Klosettgebäude, b. Werkstaitge bäude quer, c. Remtse mit offenem Schuppen, Gemarkung Berlin, Kartenblatt 47, Panelle 531 212, 8 a 24 4m groß, Grundsteuermutterrolle Art. D068, Nutzungswert 11 790 M½, Ge⸗ bäudesteuerrolle Ne. 1974. 85. K. 92. 19.

Berlin, den 19. Dezember 1918.

Amtzgericht Berlin ⸗Mitte. Abt. 585.

(991641 Bwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll im 24. Febrnar 18920, Vormittags EO Uhr, Neue Friedrichstr. 13/15 III (oritter) Stock werk, Zimmer Nr. 113— 116, dersteigert werden daß in Berlin, Linien straße 158, belegene, im Grundbuche von der Könlgstadt Band 11 Blatt Nr. 843 ein getragene Eigentümerin am 24. August 1917, dem Tage ber Eintragung des Ver⸗ steigerungsyermerkg: die Witwe des Buch⸗ druckereibesitzers Olo Francke, Anna geb. Rauff, zu GSerlin⸗Wilmertdorf, als Vor⸗ erbln des Vorhesitzerz) eingetragene Grund⸗ stück: a. Vorderwohn - und Geschäftghaus mit rechtem Seitenflügel, Noppelguer⸗ gebäude mit rechtem Seitenflügel, über⸗ deckter Kellerweristatt im jwelten Hofe linkt, abgesondertem Klosetigebäude und jwei ieilweise unterkellerten Höfen, b. Re⸗ mise links, C. Stall unb Remise quer, Nutzungswert 15 950 S6, Gebäudesteuerrolle Nr. 3537, in der Grundsteuermutterrolle nicht nachgewiesen, Grundnhückzwert 293 000 S6. S5. R. 54. 17.

Berlin, den 18. Dezember 1919.

Amtsgericht Berlin⸗ Mitte. Abt. 85.

99176 Nufgebot.

Guffav Grote fendt in Göttiagen hat daß Aufgebot des Zwischeuschtins Re. Ha69 über 6000 M 4 o ige Reichsschatz⸗˖ anwelsungen (VI. Kriegs anleihe) beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, yätesteng in dem auf den L7 GSeperm ber EB2z0, Vormittage ELO Uhr, vor dern unterzeichneten Gericht Neue Friedrich- straße 13 - 14, III. Stockwerk, Zimmer 111, anberaumten Aufgebotttermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, wöibrigenfalls die Keaftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. 83. F. 38. 19.

Berlin, den 31. Deiember 1919. Amtsgericht Berlin Mitte. Abteilung 83.

98302 Anfgebot.

Die Mosina Stadelbauer in Sonthofen, vertreten durch die Rechtsanwälte Justiz⸗— rat Dr. . Berg und Dr. Fester in Frank- furt g. Main, Katserstraße 19, hat dag Aufgebot deg Sypothekenpsandbrießfs Serie 50 At. L. Nr. 6773 des Frank⸗ utter Hpvothekenereditperelns zu Frank⸗ urt 4. M., lautend auf ho), K I fünf⸗ hunbert Mark), herzingz lich mit vier Prozent, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den F Novemßer 18920, Vormittags EO Uhr, vor bem unterzeichneten Gerlcht, Zeil 47, J. Stock, 3inmer 22, anberaumten

Aufgebotgtermine selne Rechte anzumelden

und die Urkunde vorzulegen, widrlgenfall⸗

der 5projentigen Anleihe des Deutschen

die Kraf lozerklärung der Uikunbe erfolgen wir? . den 30. De⸗

Frankfart a. Main, zemoer 1919. Amtsgericht. Abt. 15.

log 175] Zahlung sperre. Auf Antrag der Bank sür Handel und Jadusttie, Filiale Breslau, vormal⸗

Breslauer Die conto Bank in Breslau 1, Ring 30, wird der Reichsschuldenverwel tung n Berlin betreff der angeblich ab⸗ handen gekommenen autloßbaren 5 og igen Schatzanweisungen des Deutschen Reichs von 1914 Ser. X Lit. N Rr. 132 3657 bis 132 369 über j⸗ 2900 und Lit. N Nr. 187 853 big 187 886 über je 100 . verboten, au einen anderen Inhaber al die oben genannte An tragstellerin eine Leistung zu bewirken, insbesondere aeue Ilnsscheine oder einen Grneunerungsschein auszugeben. Sl R , w.

Berlin, den 22 Dezember 1919. Amtsgericht Berlin- Mirte. Abteilung 81. l89 167! Zahlungs sper re.

Auf Antrag des Herin Otte Blumen roth in Düsseldorf, Ellerkirch traß: 7, vertreten durch den Polletkommlssat Heinrich Lohmann in Hobealimburg. wird der Reicht schulden verwaltung in Berlin

betreff der angeblich abhanden gekommenen

aualosbaren 5 prozentigen. Schatzanwei⸗ sungen des Deutschen Reich; von 1915 Serte II Lit. J 249 525 bis 2z49 530 über le 500 S verboten, an einen anderen Inhaber altz den obengenannten Antrag⸗ steler eine Leiftung zu bewirkten, ins. besondere neue Zinäscheine oder elaen Er—= neuerundschein aue zugeben. 81. E 69. 19. Berlin, den 285. Vejember 1918.

*

Auf Antrag der Firma J. Dullstein

in Offenbach a. M.. wird der Rei cha schulden⸗˖ verwaltung in Berlin betreffs der an⸗ geblich abhanden gekommenen Schuld- perschreibungen der 5 prozentigen Anulelb⸗ des Deuisschen Reicks, nämlich: 5 Rtück VIII. Reichs kriegaanleibe Lit. BZ 485 4315/5 zum Nennwert hon je 2000 MS, 1 Stück Llt. C 11 086 619 zu 1000 S und 2 Stück Lit. B 10 625 7401 ju 500 M6, verboten, an einen anderen Inhaber als die oben—⸗ genannten Antragsteller eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Zinsschelne oder einen Erneuerung schein auszugeben. 154/83 F. 1249. 19. Berlin, den 31. Dezember 1919.

Amtsgericht Berlin Mitte. Abteilung 83.

l99l71J Sahlungssperre.

Auf Antrag der Frau Anguse Grahl mann in Magdeburg Suüdosf, War tburg straße 1, wird der Reichs schulden vn. waltung in Berlin hetzeffs der angeblich abhanden gekomurenen Schuld verschreibung

Reich von i916 it. G0 Nr. 7 396 360 über 1000 6 verboten, an einen anderen Inhaber al die oben genannte Antrag stellein eine Selstung zu bewirken, insbe⸗ sondert neue Zingschein? oder einen Gr neuerungsschein ausjugeben. S3 F. 81. 19. Berlin, ben 31. Dezember 1919. Amtsgericht Berltn⸗Mitte. Abtellung 83.

99172 SZahlangssperre.

Auf Antrag der verwitweten Frau Emma von Gogh in Cuxhaven, Seedeich sslraße 13, wird der Neichsschuldemherwaltung in Gerlin hetteffß der angeblich abhanden gekommenen Schuldverschrelbungen der 5 projentigen Anleihe des Deutschen Heichz vorn 1916 Lit G 7563 087, 7 863 oss, 7 863 089 üßer fe 1000 4A und Lt. D 4 558 451, 4 553 457 über ie 500 verboten, an einen anderen Jnhaber als be obengenannte. Antragstellecin eine Lelstung ju bewirken, insbesonderr neue Zinäschekne oder elgen Grntuerungsschein augiugeben. 88. F. 218. 19.

HGerliu, den 2. Januar 1920. Amtggericht Berltu⸗ Mute. Avrellung 83.

99170] Zahlungssperre.

Auf Antrag der Oherpostdtrektion Berlin wird der Relchsschuldenverwaltung in Berlin betreffs der angeblich abhanden ge kommenen Schaldyerschreibungen der 5 pro⸗ zentigen Krleaganleihe des Deutschem Reicht Nr. 11134333 hit 37 über je 100 . verboten, an einen anderen In—⸗ haber als die obengenannte Antragstellerin eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Zinsscheine oder einen Erneuerungg⸗ scheln ausjugeben. 84 / 154. F. 1337. 19.

Berlin, den 3. Januar 1920.

Amte gericht Berlin Mitte. Abteilung 84.

5891569] B 3hlangssperre. ö Auf Antrad tes Häuzlers Joseph Kleia 1 in GuschwiJß wird der Retcht⸗ schulden betwallung in Berlin betreffs der angeblich abhanden gekommenen Schuld- derschreibungen ber 5. vrezentigen Kriegs⸗= anlelhe des Veutschen Reichs Nrn. S 332699 bis 701 über je 200 4 verboten, an einen anderen Inhaber alg den oben ge—⸗ nannten Antraasteller eine Leistung zu bewirken, ingbesondere neue Sinsscheine oder elnen Erneuerung schein auszugeben.

S4. F. 1439. 19.

Berlin, den 3. Januar 18209. Amtagericht Berlin ⸗Mitte. Abteilung 864.

S8 305 JZaß lang sperre.

Gs ist daz Aufgebot der angeblich ab⸗ handen gekommenen 40, igen Schuldver⸗ wreibung S 3722 der Stadt Stettin über 10090 4 vom 21. DYejemher 1912 vom Bankier Hermann Bacharach in Salz⸗ wedel, verlreten durch den Postfiikus, dieser wiederum verelen durch die Ober⸗ Postdirektion Magdeburg, heantragt worden. Gemt5 §5 5, 1019, 1920 3. P. O. wird der Ausstellerin, der Stadt Stettin, ver⸗ boten, an den Jahaber des genannten Papiers eine LTeistung zu bewirken, ing⸗ besondere neue Slatschelne oder einen Er⸗ neuerungsscheln außnngeben. Das Verbot findet auf ben oben gengnnten Antrag steller keine Anwendung.

Stettin, den 23. Dezember 1919.

Das Amtgzaerlcht. Abteilung 17. (1899173

Vie Zahlungtsperre, betreffend die 5 vrozentige Anleihe des Deutschen Reichs (Krlegsanleihr) Nt. 4 538 460 über 2000 A und Arn. 8 949 446, 13 649 811, 14 484 615 und 15 315 409 über je 100 A, ist aufgehoben worden. Berlin, den 3. Dejember 1919. Amtsgericht Berlin Mitte. Adt. 83.

39174] urch Beschluß vom 31. 10. 1919 ist die Zahlungesperre vom 4. Dezember 1914 bezünlich ber 40i0 igen Svpothekenpfand⸗ briefe der Preußischen Pfandbriesbank in Berlin Emssion XIX dit. G 4624 über 1000 , Gmisston XIX Lit. D 8912 S913 über je bo) M aufgehoben worden. Berlin. 31. Dezember 1919 Anite gericht Berlin⸗ Mitte. Abteilung 83.

989546 Gestshlen wurden M 3000 Westeregeln Alkaltstammaktien 3/1000 er Nr. 2042, 5036, 6576 mit div. Coupons pro 1918 und ff., die am 24. IX. 18918 mit Wert- angabe von 1500 ½ vom Bankhaug Friedrich Schmidt & Cie. beim Postamt Augahurg 2 nach Berlin aufgegeben wurden. Augsburg. den 5. Januar 1920. Der Erste Staatsanwalt bei dem Landgericht Augsburg.

89539) Beranntma g. Abhanden gekommen: 1000 M Gebrüder Körting · Aktie Nr. 123 945. Berlin, den J. 1. 1929. Ver Pollzelpräsident. Abtellung 1V. Etkennungodienst. Wp. 24 / 20.

9950] Bekanntmachung.

Abhanden gekommen: 4800 M Badische Antlta und Sobafabrlk⸗-Aktien Nrn. 6I5l, 3321, 8033, 11 245, 2921, 8315, 11 420, 23 456 * 3/606 .

Berlin, den 7. 1. 1920.

Ver Polljelprästdent. Abteilung 1V.

Grteunungzdlenst. Wp. 22/20.

199542] Bekanntmachung.

Gestohlen vom 15. 12. 19 bis 2. 1. 20 II. Ketegzanleihe.

Lit. A Nr. 39 588 üher 10 009 4.

Lit. D Ni. 671 981 über 500 4.

Lit. E Nr. 623 580 über 200 A.

Lit. E Nr. 623 594 über 200 .

zit. F Nr. S13 316 über 100 H.

Dtese werden für den Verkehr gesperrt. 0 , n, , den 7. Januar

Der Polljeiprasident.

99549] Ver luftanzetge. Der 4979 Pfanshrief Seri⸗ 77

siabe A Nr. 646 üzher M 20900. uno

der 40j9 Rredithrief Serie 31 Baͤchttabe

Nr. 1223 über M 2990, sind abhanden

gekommen.

Dreeden, am 7. Januar 1929.

Der Landwirtschastliche Krebitherein

Sachsen.

199544! Gemäß 5 367 des Handel ggesetz buchz wird veröffentlicht, daß dem Feaerioerkz⸗= seunant Sef at folgende Schu dyrrschrei⸗ bungen der 5 zjinsigen Reichs anlethe (ohne Zinsbogen) verloren geganden sind: a. von 1915 April Oktober. Lit. C Ne. 3985 765 über 1090 . Lit. D Nr. 2 442 641 über 500 A. b. von 1916 Januar / Jull. Lit. D Nr. 5 232 759 über 500 M. Lit. I Nr. 4515 375 und 5H 167 744 über je 200 4. Lit G. Nr. 6 021 684 über 100 4A. Göritz (her), den 6. Zanüar 1920. Die Poltzelverwaltung.

99547

Dem Bauunternehner Karl Kemp wurden Anfang Novernber 1819 in Karlg⸗ ruhe gestohlen:

, fine Eichulbverschreihung über 1000 4 von der 3. Erlegsanltihe Buchstabe G, Nr. 5169 656,

b. Zint schetnrethe JL zur Schulbverschrei⸗ bung über 19000 t phon ber 4. Krte ga⸗ an elbe Buchstabe C, Nr. 8 579 3275.

Fabndung nach den gestohlenen Papieren und dem Täter.

Karlsrnhe, den 380. Dezember 1819.

Der Staattanmwalt J. IAnterschrift.)

losbas

Verloren gegangen ist eln am 16. No- bember 1918 In Colmar aufgegebener Werthrtief, enthaltend 10900 c 5o½ An⸗ leihe deg Deutschen Reichs vom Jabr⸗ 1918 (Kriegaanleihe 8.), und zwar 2 Siück ä 500 . Buchstabe D. Nr. 10 022336 und 10922 337 mit Zirsscheinen, fällig am 2. Janna: 1919 urd folgende und An wei ungen.

Müältzausen ä. Els., den 23. Dezember

19183. Reichs hanlsielle. Merkel. Klu de.

199545 Dat Augschreihben im Deuischen Reichs. anzeiger Rr. 223 vom 2. OLktober 1919 weste Beilage Nr. 65044 wird tellweise widerrufen und jwar bezüglich der Stücke 42000 er Nr. 4 455 198 mit 201. Neuburg a. D. den 4. Januar 18930. Ber J. Staatzanwalt.

9h43 Getauntuiachiug. Abhanden gekommen ist daz Kijeg⸗ anleibestück von 19816 Llt. D Nr. hol 686

964 500 M ohne Ilng⸗ und Erneuerungs⸗ ein. tin. den 5. Januar 1920.

D* kom. Polljelpräastdent. (K. J. 3901. 20)

In der Unterabteilung 5 . Bl. bestadet sich elne . are gesellschaft Seäffer e Walcker, Berlin, n der Attien der genannten

werden.

Buch.

Firma als füt rrastlos erklurt augtzeigt

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