1920 / 23 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Jan 1920 18:00:01 GMT) scan diff

Pren ßische Landes versammlung. 105. Sitzung vom N. Januar 1920, Mittags 12 Uhr. Bericht des Nachrichtenbũtros des Vereins deulscher Zeitungzder leger) *)

. Präsiden Leinert eröffnet die Sitzung mit folgender n ch, die die Mitgl eder stehend entgegennehmen:

Meine Damen und Herren! Sie haben wohl alle die schmerz⸗ liche Mitteslung vernommen, daß gestern der Reichsminister der Finanzen, Herr Cezberger, äinem Attentat zum Opfer gefallen ist. Er ist schwer verwundet und wann seine Wederherstellung möglich ist, ist nicht bekannt. Ich darf wohl im Namen aller Mitglieder der Preußischen Landesversammlung erklären, daß das Haus mit Abschen von diesem Attentat Kenntnis genommen hat, und daß vir alle recht herzlich wünschen, daß der Reichsminister der Finanzen, Herr Erzberger, möglichst bald wieder gesund werden möge, damit er seine unberwüstliche Kraft dem Reiche wieder zur Verfügung stellen kann. Ich stelle fest, daß das Haus mit großer Anteilnahme hon diesem Verbrechen Kenntnis genommen hat. ;

Auf der Tagesordnung stehen zunächst kleine Anfragen.

Abg. Dr. Neumann Ratibor Zentr.) fragt, welche Maß⸗ nahmen die Regierung zum Schutze der r ist ki ch organi⸗ sterten Arßeiter gegen den Terror sozialdemo. kratischer A rbeiter beabsichtigt, und weist auf die gewaltsame Storung von drer Versammlungen der Zahlstelle Hultschin der Forst⸗, Land⸗ und Weinbergarbeiter Deutschlands durch Sozialdemo⸗ kraten hin.

Ein Regiernu ngsvertreter stellt die Vorgänge im ein⸗ zelnen aktenmäßig dar und bemerkt, daß bei der Sachlage von einem Terror nicht die Rede sein könne, daß die Staat zan vc Il⸗ schaft aber sich damit beschäftige, und daß zu sonstigen Mannnhmen kein Anlaß gegeben sei ; ͤ Auf eine Anfrage des Abg. Blank Zentt.) wegen baldiger Zahlung einer Entschuldungssumme und Gew ährung von kaufenden Teuerungszulagen an die Empfänger von Unfallrenten erwidert der ö

Wirkliche Geheime Oherregierungsrat Dr. Ebersbach: Durch die Verordnung vom 27. November 1919 ist den Fmpfangern von Unfallrenlen eine monatliche Zulage von 20 S6 gewährt worden.

Dann folgt dee dritte Beratung des Gesetzent wurfs, betreffend Bewilligung weiterer Staats- mit nel zur Verbesserung der Wohnungs⸗ verhältnisse von in staatlichen Betrieben beschäftigten A rbeitern und gering be⸗ soldeten Staatsbeamten. .

Abg. E bersbach (D. Nat) richtet Worte der Anerkennung und des Dankes an die gemeinnützigen Baugenossenschaften, die er der Negier= r Yar hesonderen und vorzugsweisen Berücksichtigung auch bei der Verteilung der neugeforderten 4 Millionen Mark empfiehlt. Ferner spricht er den Bergarbeiter⸗-Gewerkschaften, dem christlichen wie auch dem alten Bochumer Verbande, den Dank dafür aus, daß sie auf der Einführung des Sechsstundentages zum 1. Februar nicht bestanden, sondern diese Frage der inter nat onalen Regelung vorhehalten haben. Die gemeinnützigen Baugenossen⸗ schaften seien jetzt in sehr bedrängter Lage und hätten schwer zu kämpfen; die für sie bestehenden Schwierigkeiten würden du:rch die neue Mietböchstpreisverordnung zum Teil noch verschärft. Nachdem durch den Beschluß der Hypothekenbanken, künftig nur noch erste Hypotheken his zu 60 35 zu geben, das Bůürgschaftsicherungsgesetz für diese Genvssenschaften hinfällig geworden sei, wüsse Ersatz dafür in höheren Staatsdarlehen geleistet werden.

Die Vorlage werd endgültig genehmigt, eßenso ohne Er⸗ zrterung der Gesetzenk wurf über die Nieder⸗ schla gung von Unter fuchungen nach den Beschlüssen zweiter Lesung.

Darauf setzt das Haus die Exörtetung der förmlichen Anfrage der Abgg. Held und Genossen und der An⸗ träge der Abgg. Herold und von Kessel über die Beschaffung von Stickstoff und Kali für die Landwittschaft, äber die EStzeugerpreise für Getreide, Kartoffeln und Rüben und über die Aufhebung der Zwangswirtschaft für Zucker sort. Zu dem letztgenannten Antrag ist namentliche Abstimmung beantragt. .

Der Landwirtschaftsausschuß hat den Antrag von Kessel abgelehnt und schlägt vor: die Staatsreg erung soll ersucht werden, im Reichsrat dahin zu wirken, daß Y eine sofortige Festsetzung. von angemessenen Zuckerpreisen erfolgt, 2 eine besere Velieferung der Zuckerrüben bauenden Land wirte mit St ckstoff in die Wege gelei et wird, jetzt schon eine planmäßie Vermittlung von Arbeitskräften für den Zucker⸗ rübenban zu organsieren ist. Das Zentrum will die Nr.] m vorssehenden Mutschußantrage, wie folgt, fassen: 1) daß der für die Ernte 1420 sestgeseß e Zuckerpreis von 150 Mark für 100 Kilo Rohzucker en sprechend den inzwischen gestiegenen und noch weiter wachsenden Produktionskosten erhöht wird und daß der Preis für Zuckerrüben dem jeweiligen Preise des Zuckers enisprechend festgesetzt wrd“. Der Antrag von Kessel ist zurückgezogen worden. Von den Demokraten ist die Annahme des Antrages von Kessel und die Entschließung be—⸗ antrogt: die Stam sregierung zu ersuchen, im Reichsrat dahin zu wirken, daß ufw. wie 2 und 3 des Ausschußantrages. Den Antrag Herold beantragen de Demokraten in folgender? Fassung anzunehmen: die Regierung zu ersuchen, dahin zu wirken, daß IJ febald die Ernte 1929 für den Ver— hrauch zur Verfügung steht, alle landwir schafflichen Erzeng⸗ nife mf Ausnahme von Getreide und Milch freigegeben werden, 2) für die weiler in Zwangewirtschaff verbleibenden landwirtschaftlichen Produkte entsprechend den erheblich ge⸗ stiegenen und dauernd wachsenden Erzen gungskossen Mindest⸗ preise für de nächste Ernte festaestellt werden, 3) den Land⸗ vit en für einen ausgedehnten Kartoffelßan Saattrtoffe n in hinreichendem Maße belassen werden. Hierzu beantragen die

Sejziafldem ot aten, als Ziffer 4 anzufügen: daß alle

Arbeitgeber verpflichtet werden, die dadurch hervorgerufene Verteuerung der notwendigsten Lebensmittel durch Erhshung der Löhne und Gehälter voll ausngleichen. . Aba. Pe ters-⸗Hockdonn (Soz): Ein großer Teil der vom 8 * angenommenen Anträge jst von uns ausgeggngen. Mit den Problemen ker Förderung der landwintchashchen Produk ton eben Bir uns sckon m Sommer und Herbst 1919 eingehen beschäftigt. Der Ruf nach Mehrarbeit in den Kohlengruhen ist von keiner Pat lei so drengerd erleben worden, wie von meinet. Wenn aber im Vhernisch westfaliscken Inzustriebezirk nur fehr geringe Mengen pon Néhrummemitteln zur Veifügnng gestelll werden, so wird das sckwwerlick die Arbestsftendigkeit heben. Es würde mit Fer

Keblenförderung besfer stehen, wenn m ĩ ögli fer r an in möaglichst jun wollt, um die Wünsche der Bergarbeiter . .

Die Lam wirtsckaft muß mik gentaend Skickstosf verse den; die Ernährung unseres ganzen Volkes hängt ie, w n f e lanpwir te cbeftlicken Produk on ah., Die Pr se füt hr flliche Ar kel sind zum Tell feht erheblich est egen, fer 3. * um 16609 Prozent, des gle Ken Buchweizen. Bei der Wolle bettet die Preissteigerung 3300 Prozent. Die Regierung hat geglaubt, mit dem ) Mit Ausnahme der Reden der Herren Minister, die Wortlaute wiedergegeben werden. 9 ö

d=, n. He Nhliefernn ge frendigkert der Larbwi rte heben zu önnen. Das ist nickt der Fall gewesen. Vor allen Dingen muß die Produktion freuzigkeit der Landwirte gehoben werden. Zur Er— reichung Rreses Zweckes haben wir eine ganze Menge Anträge gestellt. De Regierung muß sckon auf dem rechen Wege ein, wenn ihr von rechts und links so Oppositzon gemacht wird. (Widerspruch. Die Landwirtschaft wird ih? wäöglichstes kun müssen, um die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen. ö . ee, p per Gentz); Die Zwonggwirtichaft ist die Quelle per Unmgral und eine Fessel Fer Preguktion auf dem Lande. Aus der Rede des Unterstaatssekretärs Peters war zu entnehmen, Faß

iaswirtschast bei der Tandmirlschaft in. der his. Form nicht mehr

Nachteil, es die aufreizt. . Taschen der die nicht. Mit alle: Fnergie muß die Regierung fuͤr umfangreiche Abfuhr der

Slands

Am oalterme sten aber wird der Landmann durch die fehlenden Arbeits

gieclig. sei. (Zuruf von den U. Soz. Nicht d, Die Lammwirte können Fe Anordnungen der Regierung vielfach nicht ausführen, weil sie keine Arbeitskräfte dazu haben, an gu tem Willen fehlt es uns nicht, Geben Se uns Arheitskräfte, Düngemittel und auskömmlich⸗ Preise für unsere Preduktion. Zu nuf Enks.) Wenn **. Herr Hoffmann, mich einmal besuchen würden, Sie würden er⸗ stgunt sein, wie einfach es hei uns zugeht, bei Ihnen ist Hopfen und Mals noch nicht verloren, Sie würden bald umlernen. Die Arbeit der Landwirte wird niemals anerkannt, statt R ssen werden die Lande wirte verfolgt und engesperrt, weil sie ihwr Ablieferungspflicht nicht voll nachkommen. Wit wollen unter Volk über diese schwier gste Zet gern himveghelfen, dazu gehört abe? auch eine gute Prokuktiens⸗ politik der Regierung, sie jst auch die beste Konfumpolitik. Eine nene Erschütternng hält die Lomdwirtschaft nicht aus, ihr muß erspart werden, daß die Kommunisten mit der Waffe in der Hand auf das Land kommen und. dort plündern. Das wäre der Untergang unseres Volkes. Helfen Sie uns, dann helfen Sie sich selbst. (Beifall im Zentrum.)

J Abg. Siemon (Dem.): Wir wünschen eine gerechte Verteilung ker künftlichen Düngemittel und ver allen Dingen eine Herausnahme aus der , . Die Einschränkung des Zuckerrübenbanes ist die Folge eines Mangels an Kunstdünger und an Arbeitskräften z wesen. Alle Anträge zur Hebung des Zuckerrübenhaues sind aher an dem,. Witt ftanze der Sozigltemokratie gescheitert. Cin vernünftigere Preispolitik hätte uns riesige Summen, die an das Ausland haben gezahlt werden müssen, erhalten können. Die Aufrechterhaltung der rn , mur . emweist sich immer mehr als hollständig ver⸗ sehlt. Unsere Zuckerfabriken sind von 347 vor dem Kriege auf 262 zurückgegangen. Durch Außshehnng der Jwangswirtschaft und durch die nötige Versorgung mit Kunstrünger und Stickstoff wird es möglich sein, mehr Zucker im Inlande zu erzeugen. Durch entsprechende Be⸗ zahlung är die Milcherzeugung wird der Landwirt auch mehr Interesse an der Hebung der Probuflion an Milch und Butter haben und diese in olg fslen gefördert werden. Eine Aufhehung der Jwangswirtschaft ür Milch ung. Tatter wünschen auch wir nicht. Ein Rückgang der Milch, und Bulterproduktion ist auch durch die Ablieferung von Rüchkähen an die Entente umermeidlich. Wir müssen glso alles tun. um die Produktien zu heben. Auch unsere Viehbestände würden zweifellos meht ausßlüben, wenn es möglich wäre, den Kälkern und Ferkeln etwa; Milch in früscher Form zuzuführen. Au diese Weise würde es 1 möglich sein, dig Huaglität des Fleisches verbessenn. Erhitterung hat in manchen Kaessen erregt, daß die Bezahlung bei Ablieferung häufig seht spät, und nicht, wie vorgeschrieben, sofott er⸗ folgt ist. Bei den Bauern hat es Unzufriedenheit erregt, ö. ihnen ki Hãäu tezuschlãge 9 werder, diese Zuschläge stehen ihnen zu, i nicht die Hauk zur zäenschlichen Nahrung dient. Instikut zur Förderung und Hebung der Kälberzucht müßte von Negierungeseite gebelfen werden. Ei ie Aufrechterhaltung der Zwangs⸗ wirsschaft hinsichllich der Schweine ist um so unverständlicher, als nachgewiesenermaßen 6h Pro ent der Schweine schwarz geschlachtet werden. Wenn Lie Zwangshewirtschaftung für Schweine nicht auf, gehoben wird, müssen die , . vergrößert werden, weil sie fonst nicht imstande sind, die Unmenge hon stestauratenren, die sich des Schleichhandels bedienen missen, in sich quffunehmen, Es ist bedauer⸗ lich, daß der sozialdemokratische Landwirtschaftsminister der einzige K ist, der die Aufhebung der Zwangs wirtschaft haben Till. Ünfere. Sckwe neznchtP, dis kor dem iinrge B Millionen Schweine hatte, ist im Jahre 1913 auf 7 Millionen zusammen= geschmolzen, erfreullchermreise aber jetzẽ auf 12 Millionen angewachsen. Durch eine Pfleg; und Hebung der Schwei nezucht ließ sich auch eine Entlaftung dez Rindviess ermöglichen. Ich möchte beantragen, bei der nachsten Ginte die Gerste und Kartoffeln aus det Zwangshewirt⸗ schaftung heraus unehmen. Hinsichtlich des Getreides muß den Bauern ein entsprechender Gewinn he er, werden. Infolge der ungenügen⸗ den Höchstpreise sst viel Brotgetreihe in 833 ülelgnt derschaben oder im Inlande verfüttert worden. Ferner ist zu befürchten, daß in digsem Jähre weniger Brotgettette angebaut wird, ja, daß sogar das Wente rgetreide umgepflügt wird und statt dessen . gesät wins, weil daraus mehr zu erzielen ist. In Schlezwig Holstein kommen noch Landarbeiter löhne von 2,30 Lis 3 M für den Tag vor; der Groß. grundbesiz müßte doch zu det Ginsicht kommen, daß ei seinen Arbeitern inen menschenwürdigen Lohn gewähren muß. Das Prämiensystem ift ein Schlag ins Wasser und zoird nicht eine starke e Ablicferung herbeiführen. Die Landwirtschaff verlangt nicht die Preise, die im Ausland gezahlt werder, wohl aber auskömmliche Preise, bei denen det andwilt ein Integese tan hal, seine, Produ tien möglichst zu söttern, Da unsere Getreidedeforgüng, auf Las ernsteste e n ist, müssen wir jetzt die Kardinalfrage lösen, wie wir die eigene Pro— duktien heben und uns vom Ausland unabhängig machen können. Außen dem müssen wir ung im Lande (inschränken und se zenig wie möglich verhrauchen. Ich empfehle daher den Antrag Friedberg zur Annahme. (Beifall bei den Demoftaten) j ö Abg. Klauß ner (M. Soß . Dutch die Nu fhebung der Zwangswirtschaft würde hut eing Verteuerung der Lebens mil lel ein⸗ een Trotz det angedrohten Straßen . die Bauern nicht ab. Bir hahen jetzt keine PNanwirtschaft sondern eine planlose Wirt⸗ schaft. (Sehr richtig! rechts. Die Regierung schreiket wohl gegen die Äcbeifer ein, aber nicht Fegen die Lardmirte, die nicht abliefern. Nut durch die Sozialisierung der dantzirtfeest können wir zu einer grundlegenden Aenderung kömmen,. Der Übg. v. Kessel hat einen Zuckerpreiz von 150 6 aks reichlich angese hen, aber der Landri et⸗ i n n. Braun hält diesen Preis nicht für genügend, um zum Zückerrühenban anzusporgen, Alle Forderungen der Landwirte Verden jetzt restlos bewilligt, Das Landwit schaftsmi nisterium ist heute zu elnem Ministerjum für Landwirte, nicht für die Landwirt⸗ schaft geworden. Wir haben keine e,, g sondern nur eine büͤrokratische Festsetzung, bon öchstprei sen. lUlnler Zwangs⸗ wirktschaft verftehen wir daß der Landwirt gezwungen wird, das an⸗ . was zut Vol kẽernah rung notwendig ist. Der Land roi ci⸗ chaft ist heute hut datum zu tun, Lie Preise zu erhöhen. Cegen an— gemesse ne Presse haben wit nichts eingitwenten; bie Preise sind aber änbererhtigl hoch. Hafer wird schan mit d, pro genfner verkauft. Deshalb wird 4 seiner Roggen an das Vieh rerfättert,

* 1

der eigentlich zur menschlicher Ernährung dienen soll. Mit den Prämiensystem hat die Regiernng nichts 93 kerne . .

eaierui . ; 5 ; Regierungspolitik ist die weitere Unterernährung der großen Volks—⸗

massen and weitere Kindersterbfichkeit. eit 1915 ist die Gefahr, daß uns die Lebensmittel abgeschnitten werden, nicht so groß ge wefen wie in diesem Jahre. Man cg die Bergarbeiter seien schuld an diesen Zuständen. Be; den ergarbeiterm sind aber sechs

Stunden Arbeit unter der Erde bedeutend mehr als zwölf Stunden

Arbeit des Landwirts in der freien Luft; deshalb ist die Forderung der Bergarbeiter auf Herabsetzung der Arbeitszeit eine voll kommer berechtigte. Für eine vierköpfige Familie sind jetzt monatlich 1640 M, jährlich 1248) M notwendig, um die Ernährung zu sichern. Von deut schnationaler Seite werden die Landwirte auf⸗ gefordert, nicht zu liefern; man hofft auf den Tag, wo man die heutige Regierung stürzen kann, um dann zu sagen: Seht, jetzt, wo wir am Ruder sind sind Lebensmittel vorhanden. Ihr . wird ihnen aber nicht gelingen, sie werden die gesamte Arbei terschußft geschlossen sich gegenüber finden. ö X *

Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Braun:

Meine Damen und Herren Der Herr Vorredner hat gemeint, daß die Regierung lediglich schöne Reden hat, aber

lasse. Wenn man nicht gerade die tatkräftige Unterstützung der Bestrebungen, die darauf gerichtet sind, die Kohlenbergwerke und die Stickstofsfwerke lahmzulegen, als Taten zur Förderung der Volksernährung ansieht, dann hat es auch der Herr Vorrchher bisher nur bei mehr oder weniger schönen Reden bewenden lassen. Sehr uchtig) Ich bin nicht zu sckönen Reden befähigt, gleichwohl muß ich doch, bevor die Debatte zu Ende geht, mit weni gern einfachen Worten meinen Standpunkt zu der Materie noch darlegen.

Es ist kein Zufall, daß die Ernährungsfragen in der · fen lichen Erörterung einen so breiten Raum einnehmen. Das Ernährungs⸗ problem ist heute das hauptsächlichste wirtschaftliche Problem, bon dessen glücklicher, befriedigender Lösung es abhängt, ob wir überhaupt jemals wieder wirtschaftlich gesunden. (Sehr richtig! rechts) Denn het unser Volk nichts zu essen, dann sind alle Projekte die wir schmie⸗ den, alle Maßnahmen, die wir ins Auge fassen, unerheblich, unwirkfam; vir brechen reötungslos zusammen. (Sehr richtig) Es ist auch kein Zufall, daß diese Ernährungsf vage im preußischen Parlament so ein⸗ gehend erörtert wird, denn Preußen ift an der landwirtschaftlichen Erzeugung ved kamit an det Nahrungsmittelbersorgung des deutschen Volkes besonders stark beteiligt, weil die großen Verbrauchsgebiete fast ausschliefflich auf die Ueberschußgebiete Preußens, vor allen Dingen bezüglich der Versorgung mit Brotgetreide und Kat toffeln engewiesen sind. Im Frieden hat Preußen wegen seines starken Kartoffelanbans und der darennz folgenden starken Schweinehaltung auch einen großen Teil des Fleischbedarfs gedeckt. Der Zuckerrübenbau entfällt zum weitaus größten Teil ebenfalls uf Preußen. uch bezüglich der Hensptprodaklionsmittel, dem Dünger, steht Preußen an der Spike

Aber, meine Damen und Herren, bei der Beurteilung dieser wirb⸗ schaftlichen Fragen, der Ernährungsfragen und der sonstigen Kirt⸗ schef fragen kenn man die Wahrnehmung machen, daß weiteste Volz kreise noch heute immer nicht recht begreifen, in welcher Situation wir stehen. (Sehr richtig) Den weitesten Volke kreisen kommt heute noch immer micht voll zum Bewutßtsein, was eigentlich in den letzten 5 Jahren vor sich gegangen ist. Viele Leute gluuben, man könne den Feden, der an 4. August 1914 abgerissen ist, jetzt wieder anknüpfen und wihig in derselben Weise weiterspinnen. Man vergißt, daß 4 Jahre lang in Europa etwa 30 Millionen der tatkräftigsten und arbeitskräif igsten Menschen der Produktion entzogen und auf die Ver⸗ nichhumg eingestellt worden sin. (Sehr richtig) Das hat eine Ver— armung der Welt, micht nur Deutschlands, herbeigeführt, die wir in Jahrzehnten nicht wieder schnell wertmachen können. (Sehr richtig! Wir mässen unser Leben auf eine gemz andere Basis einstellen. Dies Bewatßtseim muß erst in die weitesten Volkskreise getragen werden. Dann werben sie zur richligen Beurteilung dessen kommen, was die heutigen Verhältnisse heischen.

Eg kommt hinzu, daß sich auch die verderblichen Folgen des Friedengvertrages erst auswirkem werden. Wir stehen am Anfang des Jammerdaseins, das uns beschieden ist nach diesem Kriege. Wir werden noch schlimmere Prüfungen über uns ergehen lassen müssen, als uns bisher beschieden waren. Das eine muß aber den weitesten Volkskreisen eingehämmert werden; wollen wir über diese schweren Jahre, die uns bevorstehen, hinweg, wollen wir Aussicht haben, wirt⸗ schaftlich wicker hochzukommen, so können wir es nut es klingt wie eine Binsenwahrheit, und muß doch immer wiederholt werden = wenn wir mit aller Kraft an die Arbeil gehen. (Scht tichtigt Nur was wir aus eigener Kraft auf eigenem Boden erzeugen, gibt uns die Werte, die wir brauchen, um wirtschaftlich wieder hochzukommen. Deswegen stelle ich in den Vordergrund, doß wir mit aller Kraft daran denken müssen, die landwirtschaftliche Erzeugung im eigenen Lande zu heben. (Bravo) Wir sind umsomehr arauf, angewiesen, als daz Arzal, das uns zur Verfügung stehl, mach dem Friedensbertrag kleinet geworden ist. Wir müssen intensiver wirtschaften. Das können wir mir, wenn wir qkalifizierte Arbeit und was sonst zur in tensiven lankwirechafllichen Produktion notwendig ist, in den Boden stecken. Ich glaube, nach meiner ganzen positischen Vergangenheit kann ich nicht in den. Verdacht kommen, daß ich die Verbtcncheninteressen irgend wie beiseite stelle und nicht genügend beachte. Wenn ich jetzt gleichwohl bie Nohvendtgkeit in den Vordergrund schiebe, alle Mittel und Kräfte einzustellen, um die landwirkschaftliche Erzeugung zu heben, koste es wat es wolle, dann tue ich das auch im wohlverstandenen Interesse det Verbraucher. (Sehr richtig! rechts) Alle Vetordnuntzen vnd mögen sie noch so schön ausgeklügell sein, noch so mühsam zuftanbe gebtacht fein und auf alle Schwächen der menschlicken Natter ein Rstelli sein, können uns nicht ber die Schwierigkei len der Ernährung. frege binwegkringen, solange die Knapphert, die jetzt herrscht, mh und noch größer wird.

Wenn wir zu dieser Erkenntnis kommen, ist meiner Ansicht nach der Weg gegeben. Wir müssen im Inkande mehr erzeugen; denn die Dinge fegen so: wir können sehr viel Papiergeld unter Umständen drücken, wenn unsere Wälder noch das Holz liefern können; aber wir können für dies Papiergels immer weniger kaufen, je mehr wir drtcken. Ver allem, wir können im Auslande nichts mehr kaufen, Done gilk die Mark noch 6 Pfennige im Auslande. In e mfelben Meß wie die Erzeugung im Inlande zurückgehl, fällt die Kaufkraft nere Papierscheine im Auslande, und wir kommen bald an den Punkt, wo wir überhaupt nichts mehr kaufen können. Dann sind dir auf das engemriesen, was im Inlanbe erzeugt wird. Deswegen muß elles geschehen, um die Erzeugung zu erhöhen. (Sehr richtig rechts.)

Meine Damen und Herren, das Deuffche Reich und insbesondere Preußen stand mit seiner Landwittsckefk vor dem Kriege an der Epitze

aller Länder, wurde nur von Holland und Belgien übertroffen, dis

Taten vermissen

bet irtenstoster Wi gchaft auf kleinem Ftaume eütres höhere Ertrag nisse erzielt haben. Diese hohe Kultur aber wurde auf unserem nicht allen Teilen klimatisch günstig gelegenen Boden nur dadurch erzielt, 3 die Landwirtschaft sich die Ertrungenschaften der Wissenschaft zu · nutze machte und insbe sondere auch künstliche Düngemittel in großer Menge anwandte. Kriegsereignisse herabgekommen. Im Kriege fehlte immer mehr alles das, was zur intensiven Bewirtschaftung notwendig war; es fehlten die Arbeitskräfte, die Maschinen, der Kunsttünget und für die Vieh⸗ zucht besonders das Kraftfutter, bon dem wir früher jährlich etwa Millionen Tomen in verschiedenen Formen einführten. können, weil fie keine Kehlen ha bei den H. Soz.: In Oberschlesie doch nicht all bas Getreide nach Dberschlesien bringen and dort zebalz die Feindseligkeiten aufhörten. (Sehr ricktig! rechts. Heiterkeit; Die Kohle muß von Ober Der Arbeiter ist nicht schuld. die nicht alles und unsere Ver⸗ Wir können dem roh liegen hat und keine Kohlen Vorwürfe machen, daß er in der Betriebꝰ⸗

ruben, nicht günstiger gestellt. hinreichend. versorgt zu sein, Aber wir stehen noch schlechter als in den letzten Kriegsjahren damit. Die Produktion animalischen Düngers ist infolge Ich gebe a daran setzen, daß unsere Kohlenförderung erhöht wird kehrsmittel hochgebracht werden. Landwirt, der sein Getreide im St zekommt, um es zu dreschen, nicht Ablieferung läfsig ist, solange wir ihm nicht die nötigen mittel geben, um es auszudreschen. auch notwendig, es ins Volk zu trägen und ins arbeiterkreise: wenn wit nicht haben, wenn win nicht Kohlen für all diejenigen nötige Beiriebsmaterial für die Landwittschaft schaffen, dann werden wir mit allen unsern Bestrebungen zut Förderung lichen Erzeugung Schiffbruch leiden. Ohne Kohlen gibt es kein Brot, in der ohne Kohlen kein Fleisch und ohne Kohlen keine Milch für unsere Det Streik, der jetzt bei

(Hört, hörth res Rückganges der Viehzucht in Güte und Menge zurückgegangen. Ez ist eine reine Futterfrage, wi erzeugen können. Unser Friedensbedarf an Stickstoff ist heute nur ehwa 66 Prozent gedeckt, an Phosphorsäure sogar nut zu eiwa 20 Pro⸗ zent. (Hört, hörth Kali haben mẃir reichlich gefördert. der Geringwertigkeit des animalischen Düngers müssen die Anforde ˖ zungen darin größer sein a gemeldete Bedarf nicht gedeckt werden konnte..

will ich nicht in dem Umfange eingehen, wie es hier in der mehr tägi gen Debatte geschehen ist. Es gehört nicht zu meiner Zuständigkeit; die Bewirtschaftung der Lebensmittel ist Reichssache und, soweit die preußische Kompetenz Frage kommt, Sache des Staatskommissars für dis Volksernährung. der Erzeugung anvertraut und die Förderung aller Maßnahmen, die dafür in Frage kommen. hetzen: die Zwangsmwirtschaft, so notwendig sie in der Ktiegszeit war wir wären nichl so weit gekommen, wenn wir nicht auf den wichtigsten Gebieten die öffentliche Bewirtschaftung gehabt hätten hat die Folge gehabt, daß sie neben allen anderen die Produktion beein trächti⸗ genden Momenten bis zu einem g wärkte. (Sehr richtig! rechts. Ich habe vor einiger Zeit hier erklärt, daß die Landwirte im Kriege ein gutes Geschäft gemacht haben. Diesen Ausspruch halte ich aufrecht, da mir Landwirte aus allen Kreisen zugegeben haben, daß weite landwirtschaftliche Kreise während des Krieges gute Einnahmen gehabt Erwerbsgruppen, soweit tun hatten. So sehr ich daran festhalte, so muß ich doch zugeben, dat bei der prunghaften Steigerung der Preise für alle zum landwirtschaft⸗ lichen Betriebe erforderlichen Materialien der Landwirt bei den Preisen, die jetzt für die rationierten Lebensmittel festgesetzt sind, zum großen Teile nicht meht auf seine Rechnung kommt. t und im Jenttum) Die Landwirte, die unter sehr günstigen Verhält⸗ nissen pr unter durchschnittlichen oder ganz kommen nicht mehr . . über Wasser, indem sie nicht alle Verordnungen streng befolgen. Das ist aber ein Zustand, der für die Dauer auch ur sich daher schlüssig machen: w sund ber Verhältnisse wieder herbeizuführen? Ich kann dem Landwirt nicht

Von dieser Höhe ist die Land wirhschaft durch die ge

Wir sind auch jetzt, nachdem die Waffen endlich ein Johr lang Wir glaubten alle, mit Kunstdünger

wieweit wir animalische Düngemittel

s 35

Wer infolge

als im Frieden, so daß cuch hier der an⸗ Auf die Frags der öffentlichen Bewirtschaftung der Lebensmittel

Mir ist nur die Sorge für die Erhöhung

Das eine aber muß ich hier hervor⸗

ewissen Grade produktionshemmend

haben, im Verhältnis zu anderen sie nicht gerade mit Heereslieferungen zu

(Seht richtig! rechts

oduzteren, kommen noch auf ihre Rechnung, diejenigen, die ungünfligen Verhälinissen arbeiten, auf ihre Rechnung, sie halten sich zum Teil

*

ihaltbar ist. Man muß as kann geschehen, um eine Gesundung

gumuten, für mderthalb des Friedenspreises sein Getreide n liefern, wenn er für künstlichen Dünger das Fünffache, für gewisse andere notwendige Betriebsmittel da Rechnung ein Loch, und er kann des Loch mur stopfen indem er die Ernährung vorschriften auf anderen Gebieten nicht beachtet. Das ist ein Zustand, der dauernd nicht auftechter halten werden kann und dessen Aenderung auch ernstlich die Reichsinstamen beschäftigt. Sie erschließzen sich dieser Erkenntnis nicht, und es wird uf diesem Gebiete zweifellos einiges geschehen müssen, um für die Landwirtschaft die Produktion wieder ertragreich zu gestalten. Wenn ich ganz wenig von den beeinträchtigenden Einfltjssen der Zwangswirtschaft auf hie Erzeugung hervorheben darf, so möchte ich erwähnen, baß der Saatgutwechsel auf dem Gebiete des Kartoffelbaues urch die Zwangswirtschaft in den letzten Jahren immer mehr zurück⸗ gekommen ist und dadurch die Erträge des Kartoffelbaues außerordent. Rich nachgelassen haben. Wie es in diesem Bestellungsjahr damit werden wirt, ist noch nicht vorauszusehen. Ich fürchte, daß auch hier sehr vieles sich nicht mehr reparieten läßt, wenn man da nicht ganz tatkräftig vorgeht. Auch die Saatgutauswahl bei Getreide und bei anderen Produkten hat nicht im erwünschten Maße unter der Zwangs · wirtschaft stattfinden können, wie es eine zielbewußte, auf höhere Er⸗ träge eingestellte Wirtschaft erfordert. Hier muß Luft geschaffen werden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß mit der Beseitigung der Zwangs wirtschaft erheblicke Schwierigkeiten in der Versorgung der Bevölkerung mit notwendigsten Lebensmitteln ausgelöst werden können. Aber wenn wir uns einmal auf den Standpunkt gestellt haben 3 und das ist ja wohl allgemein geschehen daß wit von der jetzigen Zwangswirtschaf wieder zu normaler Wirtschaft kommen müssen, so muß man doch ernstlich einmal damit anfangen. (Sehr richtigl im Zentrum und rechts) Das ist meine Auffassung. Ich bin fest überzeugt, wir können die Zwangswirtschaft für die wichtigsten Lebensmittel jetzt mitten im Verbrauchtsjahr nicht aufheben. Wir mäüssen uns aber paribber klat sein: was soll da für das jetz ge Bestelliahr geschehen? Darüber müssen wir jetzt vollständige Klarheit schaffen. Der Land⸗ wirt muß Klarheit haben, damit er weiß, wie er disponieren kann. Es nutzt uns nichts, wenn wir im Spätsommer, wenn die Ernte da ift. Maßnahmen treffen, dann ist dieses Erntejahr verlorengegangen. Und wenn wir wieder weniger haben, nützen uns die schönsten Ver ordnungen nichts, sie helfen uns aus den Schwierigkeiten nicht heraus. Ich halte es daher für notwendig, daß jetzt unter allen Umständen

Getreide herauszuholen, s Anwesende, diejenigen, die dahin w als bisher fördern, tun alles, um die

kranken Kinder. dem größen Stickstoffwerk bei Merseburg ausgebrochen ist, für unsere ganze landwirtschaftliche Erzeugung. Das sollte den Arbeitern eingehämmert werden. Meine Herren, es ist mir nun zum Vorwurf gemacht wor daß ich im Gegensatz zur Reichsreg kämpfe. Zwangswiikschaft oder nicht Zwangswirt artigen Weise kann man sind wit darüber klar, daß wir aus dies normalen Wirtschaft kommen müssen. Tempo wir anfangen.

hägnisvoll werder

Vorwurf wichtet fich ja gegen aber doch zurückweisen. Die Regietung tut zweifellos alles, dweit es noch vorhanden ist. Aber, irken, daß wir noch weniger Kohlen se Bestrebungen ergebnislos zu

stalten. (Sehr richtig! bei den Mehrheitsparteien) Ich

nicht im einzel nen nachprüfen, es ist mit aus den verschiedensten geteilt worden daß sie noch die Hälfte, ja um Teil Viertel ihres Getreides im Str

schlesien hergebracht werden. uch nicht dem Arbeiter schuld, sondern denen,.

Sehr

Das ist salsch.

muß man sich mit dieser

daß die Aufrechterhaltung des jetzigen Zusta

Anfangen muß man ma

Zuruf.)

Sehr richtigh

(Seht richtig! rechts.)

richtig! rechts.)

Die Frage ist überhaupt nicht so

an den Abgrund bringt, wenn unsere Erzeugung noch mehr

Sehr richtig! rechts.) Vorschläge zu machen.

eingehender Beratung mi

Förderung der landwirtschaftl Sie gehen zum Teil sehr weit, das gebe ich zu,

nicht darauf an, daß ste ist, durchgeführt werden. bate Grundlage zur Erb

Deswegen habe ich mir die Mühe gemacht, Ich habe eine Kommission eingesetzt nach landwit kschaftlichen Körperschaften, im zu beraten und ernstlich nachzuprüfen, was für Maßnahmen zur ichen Erzeugung ergriffen werden können. aber es kommt ja auch

it den

in allen Teilen genau so, wie es

Nach meiner Auffassung sind sie eine brauch⸗ rerung dieses schwierigen Problem

in diesem Erntejohr unsere Wirtschaft regeln. Sie werden

lage von Erörterungen gemacht hoffe, daß es ernster Arbeit gelingen wird, das uns auß dem jetzigen unhaltbaren wir aus diesem Zustand; denn Sehr richtig! rechts

gepflogen werden. Ich

ttwas Brauchbares zu schaffen, Zustand herausbringt. Heraus müssen s Zehnfache zahlen muß. Da hat die er führt uns zu nichts, er fährt uns ans Ende.

ünd im Zentrum.)

Differenz zwischen mir

zoangswirtschaft nicht

noch nicht wagen darf,

Nun ist der Prei

fassung, es ist eine seh

zu niedrig sein, das k

gabe dem Rübenbauer

Zuckerkarten versüßen,

ernstlich einmal alle sachlichen materiellen Voraussetzungen für die Tandwirtschaft gesckaffen werten, so daß sie wieder voll produzieren kann. Es ist notwendig, daß künstliche Düngemittel in genügender Menge beschafft werden, daß alles, was erforderlich ist, um die Wirt⸗ schaft in Ordnung zu bringen, der Landwitschaft zit Verfügung ge⸗ stellt wird, daß aber andererseits den Landwirten gesagt wird: Was soll, nachdem die Einte eingebracht ist, mit dieser Ernte geschehen? Denn danach tichten sich seine Disposttionen jetzt schon füt die kom⸗ mende Ernte. Bei der Gelegenheit möchte ich noch eins hervorheben: der Herr Abgeordnete Klaußner sagte, die Regierung unternehme nich gegen

geben. Ergeben sich

kesten plus angemesse

die Landwirte, die ihr Getreide nicht abliefern. Meine Herren, der

wird, Diese Möglich

Nun noch ein Work zu den Ausführungen äber die Aufhebung det gwangswirtschaft für Zucker. Da ist eine

aur dahin gegangen, die zwangsweise Bewirts aufzuheben, der im Jahre 1921 zum Verkauf kommt. den Schritt beim Zucker zu machen, ja, meine ich überhaupt nicht, wann man ihn genttim umd rechts.)

Damen und Herren, dann weiß machen soll. Cebhafte Justimmung im

Zentner festgesetzt worden, gewiß ei ich bin überzeugt, die Landwirtschaft kam andert aber an meinem Standpunkt nichts.

festzusctzen (sehr richtigh, Preise sprunghaft steigen;

Deswegen habe ich mich au

daß man mir diesen Vorwurf ma mich in Anspruch, für das Woh fein, wie Herr Klaußner, und n

aber zu der Erkenntnis komme, schaft wir lebten Endes zwar Zuckerkarten, aber keinen (seht tichtigh, dann muß ich mit sagen: hier muß ich einen anderen Weg einschlagen, denn ich kann den Kindern

eine wahnsinnige Preistreiberei,

und dem Reichswirtschaftsministerium hervor⸗ getteten. Meine Damen und Herren, ich halte auch heute noch meinen Standpunkt aufrecht, daß, wenn man über ha ker Jwangswirtschaft einen Anfang machen las geeigneiste Objekt zu

1.

s füt diesen Zucker von 50 auf

ft mißliche Sache für eine Ware,

erst im Jahre 1921 zum Verbrauch gelangt, heute schon einen Preis wo all die Dinge noch in Fluß sind, die der Preis kann fu hoch, er kann aber auch Sehr richtigh 5 den Standpunkt gestellt, daß bie Frei⸗ am ehesten ben Ansport gibt, daran zu gehen, unseren Zuckerrübenban wicher auf die Höhe zu bringen.

Meine Damen und Herren, denn Herr Klaußner meinte, es sei mit gleich, ob die Kinder verhungern oder nicht, so glaube ich kaum, zen kann. Ich nehme jedenfalls füt familien gekündigt worden. der Verbraucher ebenso besorgt zu ichts geht mir näher, als wenn ich die auch jetzt noch zum Teil unkerernährten Kinder sehe. Wenn ich l daß bei Fortsetzung der heutigen Wirt

Fnnen wir heute nicht sagen.

dazu brauche ich Zucker.

die Reichtregierung, ich möchte ihn

muß es aber als Tatsachke hinnehmen Bezirken und von Landwirten mit⸗

oh zu liegen haben und nicht dreschen ben. (Sehr richtig! rechts. Zuruf n liegen genug Kohlen) Sie können

besondere in die Berg⸗ Kohlen für unsere Stick Industrien, die das

der landwitrtschaft⸗

ierung die Zwangswirtschaft

schaft? In dieser schlagwor⸗ dieses schwierige Problem nicht lösen. Alle et Wirtschaft zu einer anderen Ez fragt sich nur, in welchem ernstlich, beschäf tigen Frage, wenn man zu der Erkenntnis kommt, ndes uns naturnotwendig

. des Herrn Klaußner

upt mit der Aufhebung will, det Zucker wohl sein scheint. Gewiß können wir die Zucker⸗ jeßt aufheben; aber mein Vorschlag ist auch haftung des Zuckers Wenn man da

ne erhebliche Preissteigerung, und damit zufrieden sein. Das Denn ich bin der Auf—

die Speisen nicht mit (Wiederholte Zu⸗ stimmung) Schen in diesem Jahre sind wit wieder in der Zucker erzugnng fast um die Hälfte zurückgegangen, und ich fürchke, wenn wir die Sache so weliergehen lassen, wird er nach weiter zurückgehen. Deshalb nützt alles nichts: ich kann meinen Standpunkt nicht auf. spätet bei der Freigabe große Mißftände, tritt die zu einem öffentlichen Aergernis witd, ein, so ist, glaube ich, zmnmer noch Zeit und Möglichkeit dor handen, daß fich die Verbraucher sammenfetzen und einen vernünfligen Preis enthaltend nen Gewinn festfetzen und dafür zu sotgen, daß zu diesem angemessenen Preis die Ware dem Verbraucher zugeführt keit ist immer noch gegeben, und das ist der Wag,

und Erzeugerkorporationen zu⸗

der mir vorschwebt, wenn man die gwangmwirtschatt für bestimmtg Lebensmittel freigibt. Meine Damen und Herren, es ist in diefen Tagen in der Ber ner Stadtverordnetenversammlung auch unsere Ernährungswirt⸗ schaft in Grund und Boden hi neinkritiftert worden. Es ist aber eigentlich kein positiver Vorschlag gemacht worden. Ich stehe nun auf dem Standpunkt, daß es uns nichts nützt, wenn wir uns in kritischen Situationen gegenseitig anschreien und eine negierenre Kritik üben; wir haben auch die Verpflichtung, positive Vorschlãge zu machen. Das hat wohl auch der Redner in der Berliner Stadt berordnetenversammlung empfunden Er hat einen Vorschlag ge⸗ macht, dem sich auch der Herr Ab geordnete Rlaußner angeschlossen hat, nämlich die Soßialisierung der Landwirtschaft als einziges Heil- mittel gegen die derzeitige Not. Ja, meine Herren, man mag noch so überzeugter Sozialist sein, man mag noch so fest darauf be⸗ stehen, daß unfere Wirtschaft allmählich ich bin der Ueber⸗ zeugung, daß es so sein muß immer mehr don der Individual⸗ wirtschaft zur Gemeinwittschaft weiter entwickelt werden muß, aher eine Rettung aus der jetzigen Misere durch die Sozialisterung der Landwirtschaft zu erhoffen, das kann nur derjenige, der von den Dingen keinen blassen Schimmer hat. (Seht wichtig rechts. Ju ruf bei den U. Soß) Wit können jetzt nicht sozialisteren, wit können jetzt nicht erperi mentieren in der Landwirtschaft, sondern wir müsfen produzieren, wir müssen schaffen, damit wir etwas zu essen haben. Bravo! rechts) Ich glaube, daß das entscheidend ist. (Juruf bei den h. Soz.) Lieber Herr Abgeordneter Klonßner, glauben Ste wirklich, daß wir aus dieser Schwierigkeit heraus kommen können,

unsere Lebensmittelerzeugung steckt, wenn wir jetzt Groß⸗ grundbesitz sozialisieren und diesen komplizierten wirtschaftlichen Apparat ausgerechnet jetzt von der Indibidualwirtschaft if die Ge⸗ meinwirtschaft umstellen? Glauben Sie, daß dazu 5 Minuten vot Beginn der Bestellzeit Zeit ist? Das kann man nicht annehmen; (Zuruf bei den U. Soz.: Wit haben doch lange genug gedrängt! Jawohl, lange genug! Der Herr, der in der Stadtverordneten⸗ versammlung in Berlin den Vorschlag gemacht hat, hat auch einige Monate die Ernährungswirtschaft in Deutschland mit gewisser⸗ maßen diktatorischer Gewalt, mit mehr Befugnissen geleitet, als ich sie oder der Reichsminister jetzt hat, und er hat auch nicht den An satz von Sozialisierung geschaffen. Jetzt ist nicht die Zeit zum Experimentieren, jetzt können wit uns damit nicht aufhalten, sondern ich muß jetzt alle Kräfte, wo ich sie nur finde, zu sanmmenfassen, um als dem Boden herauszuholen, was herausgeholt werden kann, um unset Volk über die nächste Zeit hinwegzubringen. Deshalb ist es notwendig, daß schleunigst Klarheit geschaffen wird, damit die land⸗ wirtschaftliche Bevölkerung weiß, woran sis ist, danmtt sie dis⸗ ponieren kann. Gustimmung rechts.)

gu einer befriedigenden Regelung der lan wit kschaf tlichen C

um das verehrte

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dreschen.

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zu stellen:

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1126

zeugung ist es unerläßlich, daß wir auch die Arbeiterfragese

sptechend regeln. Der Führer des Bundes der Landwirte, Herr vo Wangenheim, hat kürzlich in Pommern erklärt, don der Arbeiterft hänge alles ab. Der Meinung bin ich auch. Wir können Kunstdünger genügend schaffen und alle sonstigen Voraussetzungen sür eine intensibe Wirtschaft; wenn wir die lebendige Arbeitskraft nicht zur Verfügung

haben und sie sich nicht mit ganzer Kraft im wohlverstandenen Imter

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61

vorgesehen

s, wie wir zur Gund⸗

2 2 2 21211 24 2 * . * . 1 * F * . werden, die im Reichswirtschaftsamt ; esse des Gesamthwohls einstellt, können wir nicht erreichen, was wir . J

erreichen müssen. Wir müssen dazu die jetzt auf dem Lande bor handenen Arbeiter nicht nur besser auf die Arbeit einstellen, sondern wir müssen noch mehr Arbeiter aus der Stadt aufs Land hinausbringen und sie auf die Landarbeit einstellen. Das ist schon deshalb notwendig, um bie Städte zu entlasten; denn die Industrie kann auf Jahre hinaus die Arbeiter nicht alle beschäftigen. Andererseits ist es notwendig, die khndwirtschaftliche Täkgkeit intenstver zu gestalten. Dazu ist Wer notwendig, daß auf beiden Seiten der gule Wille besteht, ein ersptreß ˖ liches Verhältnis zu schaffen, daß auf der einen Seite die stãd zischen Arbeiter einen Teil der Ansprüche, die sie sich in staãttischem Möailien naturgemäß angewöhnt haben, aufgeben, sich auf das Land umtstellen, daß amdererseits die Auffassung von einem pattiarchalischen Verhältnis, wie es zum Teil noch in den Köpfen einzelner Großgrunkbesißer spukt, gründlich revidiert und das Arbei lsverhältnis auf einen modernen Fuß gestellt wird. Denn nur so ift eben ein auerndeg wirfschsftlich⸗ friedliches Verhältnis möglich.

Ein dauerndes wirtschaftlich⸗friebliches Verhältnis wird nur er⸗ möglicht, wem das habe ich schon mehrfach hier ausgeführt Arbeitnehmer und Arbei geber sich zusammensetzen urn sich über einen kollektiven Arbeitsvertrag verständigen. (Sehr richtig) Soll es zu stante kommen und syoll es Bestand haben, dann ist es no went 3. daß beide Teile gegenseitig ihr Koalitionsrecht respektieren. Es ült durch eine förmliche Anfrage in der Nationalbersammlung ja bekannt⸗ geworden und auch durch die Presse gegangen, daß jetzt in dem alten Wettemwinkel, in Pommern, wiederum doch Dinge vorgehen, die, wenn die Berichte zutreffend sind, eine außerordentliche Gefährdung unserer debensmittelerzengung in der jetzt beginnenden Bestellzeit darstellen. Ich bekomme in großer Menge Zuschtiften von dert, daß geradezu planmäßig auf einer großen Anzahl von Gütern Arben terfamilien zum 1. April gekündigt worden ist. (Sehr richtig! links) Näch den Zuschtiften handelt es sich um hundert, ja um tausens Acheiter⸗ familien. Auf einzelnen Gütern ist fast zwei Dritteln der Arbei ter. Darunter befinden sich Leute, die 17, 163 Jahre, ja bis 30 Jahre auf demfelben Gute gearbei let haben. Hört, börth Es ist ihnen gekündigt worden ohne Angabe von Gründer. Einzelnen ist zu verstehen gegeben worden, wenn sie aus dem Land⸗ arbei kewerbamke austräten, so würde man sehen, was man machen kann. Meine Herren, diese Nachtichten sind mit sugegangen; ich werde den fuchen, Cutch bie zustämdigen Behörken ihre Richtigkeit sest stellen zu lassen. Aber der Umstand, daß diese Berichte mir in großer YMtasse zugehen, beweist, daß doch etwas vorgeht, was mir die bedenklich ste Desperadopolitik zu sein scheint, die man jetzt in dieser kritischen Situation treiben kann. Ich glaube, die Herren, die dort so vorgehen, spielen mit dem Feuer. Ich muß hier schon erklären, daß diese Vor⸗ zänge ung die schlimmsten Komplikationen Lort bringen können, und daß demgemäß die Regierung unter keinen Umständen dulden wird und dulden kann, deß in diefer Weise das Koalitiongrecht der Land arbeiter wergewaltigt wird. (bg. Adolph Heffmann: Was machen Sie dagegen?) Die Regierung wird Mittel und Wege finden, das den We, beekern verfeffungsmäig zustebende Kaalitlcngreät zn sichern, und wird sie in Schntz nehmen gegen die rücksichtslose Anwendung der wirtschaftlichen Uebermacht, die zweifellos ben einzelnen Großgtnnd⸗· besitzern zu ungunsten der Arbeiter angewendet wird.

150 den

die vielleicht

Zucker haben

Produktions-

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