abhängig sind. Gegenwärtig wird darüber verhandelt, telegraphie zur Verständigung heranzuziehen. für den Verkehr nicht genügen, doch dürften wir, wenn das See⸗ kabel gelegt ist, eine störungsfreie Verbindung mit Ostpreußen haben. Was den Personenverkehr anlangt, so haben wir ihn bisher auf der Umleitungslinie Stolp — Lauenburg aufrechterhalten.
. die Funken⸗
wird allein
Die
Nach den Mitteilungen, die mir heute morgen geworden sind, be⸗ steht die Aussicht, daß die Linie Konitz —irschau in wenigen Tagen, vielleicht schon heute, freigegeben wird. Schneidemühl — Bromberg ist noch nicht freigegeben; die Verhandlungen darüber werden in Danzig weitergeführt. Der Güterverkehr ist einigermaßen regelmäßig. Die Direktion Danzig versucht heute, den ganzen regel⸗ mäßigen Gütewerkehr aus Königsberg aufzunehmen. Eisenbahn technische Schwierigkeiten in der Hinsicht bestehen nicht mehr. Der Güterwerkehr geht durch unter der einen Voraussetzung, daß die mili⸗ tärische Untersuchung rechtzeitig erfolgt. Allerdings werden sich noch
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Standpunkt ist selbst⸗
Ce Saw 5 7 68653 Friedensvertrage ergibt, da
)
eine Zeitlang Hemmungen ergeben. Unser verständlich derjenige, der sich au
dem
wir mit allem Nachdruck auf das entschiedenste verlangen müssen, daß der Durchgangsverkehr nach Ostpreußen vor allen Hemmnissen, allen Untersuchungen und
allen schikanösen Vorschriften freigehalten wird. Bravo!)
Unterstaatssekretär im Staatsministerium Göhre: Auch von dieser Stelle aus müssen wir nachdrücklichst Protest erheben gegen das vertragswidrige Verhalten Polens. Die Reichsregierung hat sich in bezug auf die Sicherung der Verbindung Ostpreußens mit dem Mutterlande nicht lediglich auf die Bestimmungen des Art. 89 des Friedensbertrages verlassen, wonach die Polen verpflichtet sind, dem Gisenbahn⸗Postverkehr usw. völlige Durchgangsfreiheit zuzugestehen, sondern hat auch darüber hinaus für die Uebergangszert weitere Sicherungen im einzelnen durch Sonderabmachung mit der polnischen
Megierung zu erreichen gesucht. Es ist bestimmt, daß der Verkehr ĩ
'. ßwischen Ostpreußen und Deutschland auch nicht vorübergehend ge sperrk werden darf. Die Reichsregierung hat bisher in jeder Be⸗ ziehung den Eintritt von Zuständen, wie wir sie jetzt beklagen,
at sich aber bei allen bisherigen Ver⸗ trägen mit den Polen ergeben, daß die Vertragstreue ihnen voll— komnren unbekannt ist. (Hört, hörlh Leider haben wir bisher in Warschau noch keine deutsche Vertretung. Es sind deshalb schon beim Auswärtigen Amte Vorstellungen gemacht worden, oh es nicht möglich ist, diese Vertretungen so bald wie möglich zu schaffen. Das Auswärtige amt selbst hat schon bei der polnischen Regierung nach— drücklichst gegen die Verkehrssperre Beschwerde erhoben. Bisher ist aber noch keine Antwort eingegangen. Es handelt sich in vorliegen— dem Falle um Verletzung nicht spezifisch preußischer, sondern all⸗— gemein deutscher ö ;
zu verhüten versucht. Es h
ger Interessen. Es ist vor mehreren Tagen von preu— ßischer Seite beim Auswärtigen Amte angeregt worden, daß, wenn nicht Polen unverzüglich Abhilfe schafft, wit zu Gegenmaßregeln schreiten werden. Wenn nicht sofort freie Bahn für den Verkehr gegeben wird, werden weitere Repressalien durchgeführt werden. Auf Antrag des Abg. Dr. Bergt wird Besprechung der beiden förmlichen Anfragen beschlossen.
Abg. Behrendt⸗Danzig (gentr): Westpreußen vollständig von Deutschland abgeschnitten ist, muß die Reichsregierung so schnell wie möglich eine Verbindungsmöglichkeit herzustellen suchen. Dies ist schon deshalb um so notwendiger, als wir es hier mit einer treudeutschen Bevölkerung zu tun haben. Ohb⸗ gleich vom Deutschen Reiche abgetrennt, kann ich im Namen meiner Heimat erklären, daß wir uns nach wie vor zum Deutschen Reiche
. 574
Da Ostpreußen und
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gehörig fühlen. (Bravo! Wir Danziger wünschen nichts mehr, als auch in Zukunft ständig in enger Beziehung mit dem Mutterlande zu bleiben (Beifall. Wir sind fest entschlossen, das deutsche Volks⸗
( tum auch in Zukunft hoch zu halten und das Erbe unserer Väter in Gestalt von vielen Altertümern ruhmreicher Vergangenheit trotz der Besetzung mit allen Kräften zu schützen. (Lebhafter Beifall) Wir versprechen, auch in Zukunst über den polnischen Korridor hinaus den deutschen Brüdern die Hand zu reichen und in regem wirtschaftlichen Verkehr mit Deutschland zu bleiben. Andererseits hoffen wir, daß uns die preußische und die deutsche Regierung in der Beschickung der Danziger Messe helfen wird. Dazu gehört aber in erster Linie eine
ausreichende Gisenbahnverbindung. Deutschland darf niemals ver⸗ 7 6 z * 9 8 9 ö) H d 1 6611 * 2 gessen, daß viel deutsches Kapital in Danzig niedergelegt ist. Große
Grwartungen knüpfen wir in Danzig auch an den Luft- und See⸗ verkehr. Den polnischen Ueberzriffen muß die Regierung mit aller Energie so schnell wie möglich entgegentreten und die Polen zwingen, sich an die getroffenen Vereinbarungen zu halten. Ein taktvolles und entschiedenes Auftreten der Staats⸗ und Reichsregierung, he⸗ sonders des Auswärtigen Amtes, wird sicher nicht ohne Erfolg sein. Beifall
Minister der öffentlichen Arbeiten
Herren, ich möchte von dieser Stelle
Oeser: Meine Damen und aus Herrn Behrendt für das Ausdruck gebracht hat, auch im (Bravo!) Seine Auffassung
ist eine vollständig richtige. Die Gebietsteile, die gewaltsam vom
Deutschen Reich und von Preußen losgetrennt werden, bleiben in
unseren Herzen das was sie uns waren. (Bravo!) Vom Standpunkt meiner Verwaltung kann ich das Versprechen ab⸗ geben, daß wir alles tun werden, was in unseren Kräften steht, um diesen Gebietsteilen die Empfindung des Verlassenseins zu nehmen und ihnen die Ueberzeugung beizubringen, daß, ob sie nun formell zu uns gehören oder nicht, wir für sie in derselben Weise sorgen werden, wie wir es bisher getan haben. (Bravo!)
Das trifft insbesondere für die Danziger Messe zu. Wir werden es uns angelegen sein lassen, die Danziger Messe genau so zu behandeln wie die Leipziger Messe und ihren Verkehr so zu pflegen wie bei den übrigen Meßstädten. Ich möchte nur hoffen, daß es uns bis dahin gelungen ist, die Eischwernisse des Verkehrs, die von pol⸗ nischer Seite herbeigeführt worden sind, zu beseitigen. Denn wenn der Meßverkehr frei sein, wenn die Danziger Messe den entsprechenden Erfolg haben soll, den ich ihr von Herzen wünsche, dann ist es not— vendig, daß die Verkehrsschikanen, die von Polen eingeführt worden sind, beseitigt werden.
In bezug auf den Luftverkehr kann ich natürlich Jugeständ⸗ nisse nicht machen, weil er mir nicht untersteht. Ich werde aber die
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hier vorgebrachten Wänsche gern an der zuständigen Stelle unterbreiten. Bravo) Abg. Winkler (Dem): Sofort nach der Besetzung von
Dirschau haben die Polen den Eisenbahnverkehr zwischen Sstpreußen und dem Reiche erschwert und dann ganz unterbunden. Die Gegen⸗ maßnahmen unserer Regierung haben zu einem Erfolge noch nicht geführt. Auch nach dem im Oktober geschlossenen Wirtschafts— abkommen sind die Polen verpflichtet, nach der Ratifikation des Friedensvertrages den Durchgangsverkehr offen zu halten und auch nicht vorübergehend zu sperren. Schon im Juni 1919 hatte die Entente erklären lassen, der Friedenzpertrag gebe die Gewißheit, daß der Verbindung des ostpreußischen Territorlums mit dem Reiche kein Hindernis im Wege stehe. Und jetzt trotzdem die Sperre! Heute verbreiten die Polen ungescheut, daß süe gar nicht daran denken, die Deutschen nach den Abstimmungsgebieten durchzulassen. Wir müssen verlangen, daß diese Möglichkeit sichergestellt und die Abstimmung nicht durch Gewallmaßnahmen beeinflußt wird. Zum freien Verkehr gehört auch der freie Post- und Telegraphen⸗ und Fernsprechverkehr.
Die Polen aber haben die Leitungen durchschnitten und diesen Verkehr unterbrochen. Hier muß die Regierung entschieden einschreiten; es bieten sich zahlreiche Repressalien dar. Es müssen 26 die Paß⸗ scherereien aufhören; ein einfacher Personalausweis muß genügen.
Wir sind mit dem Grafen Kanitz eiwerstanden, nur tut er dem Grafen Lerchenfeld unrecht, denn mit den Polen zu verhandeln, ist überhaupt eine schwierige Sache, und es ist wohl nicht mehr heraus⸗ zuholen gewesen. Aber auch wir wünschen allerdings, daß bei diesen
Verh nur Männer verwendet werden, die den Osten aus eig l Bis jetzt saß der Glaube, an die Ritter⸗ lichkeit ꝛi H noch sehr fest, vor wenigen Monaten auch noch bein iterstaatssekretär Göhre; heute hegt auch er ihn nicht mehr, und allmählich werden wär wohl alle von diesem Glauben ge⸗
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heilt werden. Auch das Beamtenabkommen, wo doch Deutschland allein der gebende Teil ist, wird von den Polen nicht gehalten; in striktem Widerspruch damit haben sie deutsche Beamte verhaftet. Wir
bitten die Regierung dringend, nicht zu lange auf Antwort von Warschau zu warten:; die Speer der Bahnverbindung von Danzt Wäarschau zu warten; die Sperr der Bahnderbindung von Vanzig nach Pommern wird sie viel schneller bereit finden, vertragstreu zu
ver se hre 23 Abg. Dallmer (D. Nat.) weist auf eine Reihe von Willkür—
akten hin, die sich die polnische Cisenbahndirektion in Danzig im Güter⸗ verkehr bei der Durchsuchung der Frachten habe zuschulden kommen lassen, sowie auf die Langwierigkeit und den überaus schleppenden Gang der Verhandlungen zwischen dieser Direktion und der preußischen Cisen⸗ bahndirektion in Königsberg. Der polnische Direktionspräsident habe das Abkommen auch nur „mit Vorbehalt“ unterschrieben. (Rufe rechts: Unerhört! Echt polnisch) Die Proteste, die der Unterstaatssekretär ankündige, würden in den Wind gesprochen sein. Ein Verhandeln mit den Polen sei überhaupt unmöglich. Das sch'öne Ostpreußen halte treu zum Deutschen Reiche, es müsse aber auch lebensfähig erhalten werden. Gegen die polnische Drangsalierung müsse die Regierung mit scharfe Repressalien vorgehen; sie müsse Ostpreußen durch die Tat zeigen daß es zum Deutschen Reiche gehört. Abg. Frau Poehlmann (D. Ww): Lärm machen, daß es in das Land hinausd setzösn. Wenn unsere Regikrung erwartet, handeln lassen werden, so wird sie immer wieder Enttäuschungen er⸗ leben. (Sehr richtig) Wir können nicht damit zufrieden sein, daß (Erwägungen angestellt werden, wir wollen nicht dem ausgesetzt sein, daß die Abgeschlossenheit Ostpreußens dadurch verstärkt wird, daß die Folen nur durch Erwägungen zu einer Aenderung gebracht werden. Wir wollen, daß der Verkehr ungehindert gesichert wird, wie es im Friedensvertrag zugesagt ist. Wir verlangen für Ostpreußen Vorzugs⸗ maßregeln, denn wir in Ostpreußen sind besonders schlecht mit Ver⸗ kehrsmaßnahmen versorgt. Wir brauchen sie aber, um das Deutschtum zu stärken und zu ermuntern. Die Regierung möge zu Taten schreiten. Wir, geborene Ostpreußen, lieben unser schönes Land und werden ihm treu bleiben. Es ist eine harte Notwendigkeit, mit den Polen zu⸗ sammenzuwohnen und mit ihnen auszukommen. Ich wünschte elne Möglichkeit, daß an Polen in Curopa überhaupt nicht zu denken wäre. Wir können den Polen nicht mit Liebenswürdigkeiten kommen, sondern müssen sie mit festem Willen dazu bringen, die Verträge zu halten. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Pe ter⸗Elbing (Soz); Das Verkehrsministerium muß dafür sorgen, daß günstige A ? südliche Ostpreußen
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Wir müssen schreien und ringt, daß wir uns wider⸗ daß die Polen mit sich
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lnschlüsse auch für das nach Königsberg zum Seeweg hergestellt werden, damit die Reisenden nicht tagelang unterwegs sind. Wir verlangen, daß das wirischaftliche Abkommen nicht durch polnische Schikanen beeinträchtigt wird. Ost⸗ preußen muß mit dem übrigen Deutschland in wirtschaftlichem Zu⸗ sammenhange bleiben. In (Abing liegen Tausende von Arbeitern auf der Straße, weil sie keine Wohnungen haben und die Industrie still⸗ steht. Nach dem Westen können die Arbeiter nicht gehen, weil sie di teure Seereise nicht machen können. Die Regierung muß für diese Aermsten Mittel und Wege schaffen, daß sie sich anderwärts Brot suchen können. Wir warnen die Polen, den Bogen zu überspannen. Damit schließt die Besprechung. In persönlicher Bemerkung verwahrt sich Abg. Graf von Kanitz dagegen, daß ihm wegen eines Angriffs
auf einen Reichsbeamten das Wort abgeschnitten worden ist, während dies bei gleichen Anlässen gegenüber Unabhängigen nicht geschehen sei.
In dritter Beratung wird der Gesetz entwurf über die Ermächtigung des Ju stizministers zu vor⸗ übergehenden Maßnahmen auf dem Gebiete der Henan ff und r if ziplinar⸗ gewalt gi nl ß der Ruzsnhrung de Friedensvertrages ohne Debatte angenommen.
Dann folgt die förmliche Anfrage der Abggzg. Jacoby⸗Raffauf (Zentr) und Genossen, was die Re— gierung tun wolle, um die Preise für Saatkartoffeln in das richtige Verhältnis zu den Verkaufspreisen zu bringen.
In Verbindung damit werden behandelt der Antrag Wittich (Soz.), betreffen Förderung der Er⸗ zeugung und Einfuhr von künstlichen Dünge⸗ nd Ritter mw, erung Ber Arbeitskräfte für die Landwirtschaftz, Her— , von technischen Hilfsmitteln sowie zeschaffung von Saatgutreserven, und der Antrag des Abg. Richtarsky (Zentr.), betreffend Be⸗ schaffung von Saatgetreide, insbesondere Sommerweizen und Sommeroggen sowie Kleesamen.
Abg. Hecke nrath (Zentz.): Der Einfluß der hohen Preise für Saatkartoffeln auf die Preise für Speisekartoffeln ist gewaltig. Die Saatkartoffeln, die außerhalb der staatlichen Preisregulierung stehen, erreichten im vorigen Jahre schon einen Preis von 30 Mark pro Zentner. Diese Tatsache wie auch die hohen Preise für Dünger⸗ mittel und für Arbeitslöhne müssen unbedingt bei etwaiger weiterer Festsetzung staaticher Preise für Kartoffeln von der Staatsregierung vollauf in Anschlag gebracht werden, wie überhaupt mehr Verständnis für die landmwartschaftlichen Betriebe notwendig ist. Die Saatkartof⸗ feln aus dem Osten müssen den Landwirten im Westen sicher und be⸗ guem zugeführt werden. Die Kultur der Original saatkartoffeln muß erweitert werden.
Abg. Peters⸗Hochdonn (Soz.): Ueber landwirtschaftliche Fragen ist in den letzten Tagen hier genügend gesprochen worden; ich emxfehle derhalb, unseren Antrag ohne Aussprache dem landwirt—⸗ schaftlichen Ausschuß zu überweisen.
t Agb. Richtarsky (Gentr.:: Wohl selten hat die Landwirt— schaft unter einer solchen Ungunst der Witterung gelitten als in dem jetzigen Wirtschaftsjahr, in dem sich auch noch die ganze Schwere der Anbeiterfrage geltend machte. Die verspätete Ernte, ungünstiges Herbstwetter erschwerten eine rechtzeitige Ackerbestellung und Vorberei⸗ tung zur Saat. Die Folge war, daß die Saat viel tzu spät und in einen ungenügend vorbereiteten Boden eingebracht wurde. Hinzu tritt noch, daß dem Beden inselge Düngermangels die notwendige Kraft für die Entwicklung und Widerstandsfähigkeit der Saaten fehlte. Auf ungesrorenem Bebden lag eine starke Schneedecke und nach der Schmelze wechselten ständig Frost und Regen. Die Folge ist, daß wir gnstatt grüner Saaten kahle Felder sahen. Weizen hat die widrigen Witte rungeverhältnisse besser überstanden, dg er unter der Schneedecke keimt. Nach dem Bericht des Statistischen Reichsamts haben die Feldmäuse viesffach großen Schaden angerichtet, ine besondere in Schlesien. Raps st welfach urch diese Nager völlig vernichtet, desgleichen auch die KRlerfelder, die die Grundlagen unserer Biehernährung sind. Der Mäuseschaden beträgt viele Mih n En Fer bei der Sckwierigkeit unserer Volksernährung schwer h h g g, fällt. De Vernichtung der Feldmäuse Liegt im Interesse der Allgemeinheit. Bæyern erstattet deshalb denjenigen Gemeinden, die die Vert lung der Feldmäuse ge⸗ meinsam betreiben, die Hälfte der Kosten. Ich empfehle dies unserm Ministerium zur Nachahmung. Bei sellchen Kalamitäten ist es Pflicht
Staaten, im Interesse der Allgemeinheit der Landwirtschafi
elfend tzur Seite zu stehen. SBeifall.)
Ein Vertreter des Landwirt schaftsminist gr er— llärt;: Die Einführung von Höchstwreißen für Saatkartoffssn bietet bei der Mannigfaltigkeit der Kartoffelsgrten große Schwierigteiten, des⸗
hallb ist dabon abgesehen wordem. Die Festsetzung von Richtpteisen für Kartoffeln waren mit den landwirtschaftlichen Körperschaften der⸗ einbart. Die damalige Pteiserhöhung war durch die wixtschaitlicke Entwicklung hinreichend gerechtfertigt. Die alsbaldige Einführung von . kartoffeln erscheint nicht gerechtfertigt, zu⸗
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C
von Richtlinien mal die Preduktion dadu Abg. Witt . D. Nat.): Es sst drmgend erforderlich, daß die Re⸗ ier dlich erklärt, wie weit die Zwangewirtsckaft weiter auff echt
gierung er erhalten bleiben soll. Zur Aufrechterhaltung unserer landtvirtschaft⸗ lichen Betriebe ist es nörig genügend Düngemittel zur Verfügung 3u stellen. Die Preise für Kunstdünger sind um ein Vielfaches gestiegen. Was die Arbeiterfrage anlangt, so soll ten der Landwirtschaft nur lant⸗ wirtschaftskundige Leute vermittelt werden. Der Arbeiter aus der
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Großstadt hat keine Ahnung von den dortigen Verhältnissen. Er kommt meist mit großen Hoffnungen aufs Land, stellt sich ungeschickt an, und sieht sich sehr bald enttäuscht. Solcke Leute haben für uns keinen Wert. Der Landarbeiter fühlt sich auf seiner Scholle zufrichen, wenn er auch den größten Teil seines Tariflohnes in Naturalien be— zieht; das versteht der großstädtische Arbeiter nicht.
Abg. Held (D. 1 Hie Ueberschwemmung hat großen Schaden verursacht. Nach Holland sind große Mengen Saatgetreide geschickt worden, wodurch uns ebenfalls Schaden zugefügt worden ist. Die Regierung muß für genügende Mengen Saatgetreide sorgen. Ich de= antrage, den Antrag dem Ausschuß zu überweisen. Auch mit Kunst⸗ dünger muß die Landwirtschast genügend vensorgt werden, das ist außer der Arbeitsfreudigkeit das Wichtigste. Der Reichskohlenkommissar ist schuld daran, daß wir nicht genügend Düngemittel, haben. ier Millionen Tonnen 8 hätten wir mehr ernten können. Wenn dag auch im Jahre 1920 der Fall ist, so liegt das daran, daß der Reichs kohlenkommissat die Stickstofffabriken nicht mit genügend Kohlen ver sorgt hat.
Abg. Sie men (Dem.): Wir treten nicht für Höchstpreise ein. Kreise sind Zuschußgebiete; da müssen wir gus den östlichen ezirken Satkartoffeln usw. beziehen. 500 009 Tonnen Stickstwff en wir jährlich gewinnen, wenn wir die nötigen Kohlen hätten. Ernährungsschwierigkeiten sind sehr groß. Wir müssen sehen, Stickstoff vom Auslande zu bekommen; er muß der Landwirtschaft zum
8 Selbstkostenpreise zugewiesen werden. Die (Gegenden halte ich für die
Alücklichsten, wo es weder Arbeitnehmer- nych Arbeitgeberverbände gibt, Die Regierung soll stets ein wachsames Auge auf die Expæortartikel
e ben. Durch den früh eingetretenen Wintzer Ansang November 1918 sind große Flächen Land, die mit Wintergetreide bebaut werden sollten, icht bestellt worden. Die Haakfrucht war zum großen Teil noch nicht geborgen. Dazu kamen die Landarbeiterstreiks. Weiterer Schaden wurde uns zugefügt durch das Hochwasser der Elbe, Weser und den Rheins; die Wintenaat ist verloren. Die Regierung muß endlich energisch und rechtzeitig vorgehen, um der Landwirtschaft zu helfen.
Abg. Mehrhof (U. Soz.) wünscht vor allen Dingen eine Ver⸗ besserung der ländlichen Arbeiterwohnungen und schlägt vor, die auf den Truppenübungsplätzen und Gefangenenlagern stehenden Baracken für Wohnungszwecke nutzbar zu machen. Die Verteilung von gut usw. muß in gerechter und gleichmäßiger Weise erfolgen.
Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Richtarsky (Zentr), Herkenrath (SZentr) und Peter s⸗Hachdonn (Soz.) werden die Anträge dem Landwirtschaftsausschuß über⸗ wiesen.
Es folgt eine förmliche Anfrage der deutschen Volkspacteęi, betreffend den Exlaß des Unter-⸗ richts ministerium s vom 6. Dezember 1919, nach welchem die bisherigen Geschichtslehrbücher nicht weiter zu benutzen seien; der Minister wird gefragt, ob er bereit ist, sich streng an die am 2. Januar den Schulbuchverlegern gegebene Zusage, daß vor 1977 die For⸗ derung der Einführung neuer Lehrbücher nicht werde gestellt werden, zu halten und durch Zurückziehung seines Erlasses vom 6. Dezember der drohenden Vernichtung von Millionenwerten vorzubeugen.
Abg. Dr. Böläitz (D. V.): Ich habe bereits beim Kapite der höheren Lehranstalten meinem lebhaften Bedenken und der Be⸗ fürchtung Ausdruck gegeben, daß durch den Erlaß des Ministers der Weg zur Menopolisierung des Schulbuches beschritten werde. Der Erlaß des Ministers ist sämtlichen Provinzialschulkollegien zuge= gangen und ist von diesen zu befolgen. Die erste Schwierigkeit liegt nun darin, daß die Schüler und Schülerinnen von jetzt an nicht mehr zur Anschaffung von Lehrübchern der Geschichte angehalten werden dürfen, und zweitens, daß diese Bücher nicht mehr beim Klassenunterricht zu benutzen sind. Meines Erachtens ist dieser Erlaß völlig undurchführbar. Durch diesen Erlaß wird die Gefahr eines völligen Anarchismus auf dem Gebiete des Geschichtsunterrichts heraufbeschworen. (Sehr richtig! rechts) Eine Unterrichtsstunde ohne Lehrbuch ist absolut unmöglich. Der Lehrer soll allerdings nach Möglichkeit sich frei von einem Lehr⸗ buch beim Unterrichte halten; aber ohne jedes Lehrbuch zu unterrichten, ist so gut wie unmöglich. Es ist doch nicht so, daß alle Schüler nur durch das Ohr lernen, sie wollen auch sehen und lesen. Das Lehrbuch aus dem Klassenunterricht zu entfernen, wäre völlig falsch. Der Schüler bedarf zu Hause des Buches, um sich den durchgenommenen Stoff anzueignen, namentlich wenn er den. Schulunterricht längere Zeit versäumen müßte. Die Folge würde sein, daß sich der Schüler den Leitfaden beschafft, den der Lehrer benutzt. Politisch wird vielfach das Entgegengesetzte erreicht, was der Erlaß erreichen will. Bisher war der Lehrer genötigt, sich an den Stoff des Lehrbuches zu halten, jez kann er lehren was er will. Eine Revision des Erlasses ist dringend nötig, zumal der Minister auch den Verlagsbuchhändlern die Zu— sicherung gegeben hat, daß für Aenderungen der Lehrbücher eine ange⸗ nessene Frist gewährt werden solle. Jetzt sind neue Auflagen er⸗ schienen und der Schaden, den die Verlagsbuckhändler haben, ist sehr hoch. Wegen einiger Sätze, die Anhängern des neuen Systems schwer verdaulich erscheinen, sollte man nicht die ganzen Bücher derdammen. Das demokratiscke Frankreich hat Lehrbücher, in denen das verherrlicht wird, was Ludwig XIV. oder Napoleon geleistet haben. Zweckmäsfg wäre es gewesen, Richtlinien z. B. wie die Erteilung des brandenburg—⸗ preußischen Geschichtsunterrickts zu geben. Einen Kulturkampf wollem wir nicht, wir bekennen uns zu einer absoluten Versöhnung der kon⸗ fessionellen Gegensätze. Wir wollen die Beibehaltung der bisherigen Bücher nicht, um reaktionäre Strömungen zu speisen, das ginge viel“ besser ohne Lehrbücher. (Sehr richtig! rechts. Wir wollen aber nicht, daß der Geschichtsunterricht erwildere. (Beifall rechts.)
Ein Vertreter des Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung erklärt:; Seit Jahren ist es der weiter Kreise gewesen, die Geschichtslehrbücker ju ändern. Hinzu Wunsch weiter Kreise gewesen, die Geschichtslehrbücher zu ändern. Hinzu eine Aenderung unserer Geschichtsauffassung mit sich bringt. Viele Teile unseres Geschichtsunterrichts, so die Behandlung der Römer⸗ züwme der Hohenstaufenkaiser (Zuruf von den U. Sor Der Hohen⸗ zollernkaiser) — nein, die Hohenzollein hatten noch keine Römerzüge (große Heiterkeit —, werden vielfach als starke Fehler angesehen. Viele Dinge, die vor zehn Jahren noch als groß galten, erscheinen jetzt als klein. Von diesem Gesichtépunkte aus mußte auch der Geschichtsunterricht geändert werden. Niele Eltern haben sich darüber besckwert, daß ihre Kinder in einer Geschichtsauffassung unterrichte werden, die sie nicht für richtig halten, Lehrer weigerten sich, nach den bisherigen Lehrbüchern zu unterrichten. Deshalb bat der Minsster im Ginvernehmen mit der ganzen Unterrichtwerwg ui ein Mittel gesucht und es zu finden geglaubt, nämlich in k büchererlasses. Es ist dem Minister nicht eingefallen, irgend einen Zwang ausüben zu wollen, ihm liegt nur an der Wahrung der Freiheit. Dem Lehrer soll ermöglicht werden, die Dinge, die nicht im Buche
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stehen, in den Unterricht hineinzutragen, kein Vater soll gezwungen sein,
seinem Kinde ein Buch zu kaufen, das seinem Standpunkt nicht ent— spricht. Wenn behauptet wird, ohne Lehrbuch gehe es überhaupt nicht, so steht fest, daß der tüchtige Lehrer auch obne Lehrbuch unterrichten Iann. Die Wandtafeln und Geschichtstabellen können ja benutzt weiden. Das Erkennen der geschichtlichen Zusammenhänge ist mehr wert, als die Darstellung von allen möglichen Schlachten. Es muß ganz anders als bisher die Teilnahme des Volkes an der Geschichte dargestellt werden. Die Siedelungsfrage, Verfassungsf rage, volkst wirtschaftliche Fragen usmw. müssen stärker betont werden. Man datf nicht mehr an dem Ballaft der Kriegsgeschichte festhalten. Ein Ver⸗ bot gegen ein bestimmtes Lehrbuck liegt bisher noch nicht vor. Eine Ginführung in die Verfassung ist geplant, desgleichen auch eine solche fiütt die Lehrer. Se geschichtsiche Fachkenner sind aufgefordert worden, sich über die künftigen Aufgaben des Geschichtsunterrichts zu äußern. Die Geschichte soll begeistern für die Vergangenheit und für die Zukunft. Darum müssen wir den Lehrern Freiheil geben und sie an kein Lehrbuch binden, das nach unserer Auffassung veraltet ist.
Darauf wird die Besprechung der Anfrage beschlossen, auf Antrag des Abg. Dr. Porsch aber vertagt.
Es folgt die Beratung des Antrages der So dem okraten auf Errichtung volkswirts licher Mittelschulen.
Abg. Lüdemann (Soz) begründet den Antrag: Die Soziali⸗ sierung der Wirtschaft wird nicht meglich sein ohne Heranbildung einer genügenden Zahl von Begmten. Wenn die leitenden Personen nach dem alten System ausgesucht werden, so wird uns der Assessorismus, der ö roßen Schaden angerichtet hat, erhalbten bleiben. Das darf nicht der
Al sein. Die Arbeiterschaft darf nicht lediglich das Objekt der Gesetz⸗ gebüng und Verwaltung sein. Die Arbeiter verlangen, daß ihnen nicht nur die theoretische Möglichkeit gegeben wind, sondern daß sie auch be⸗ fähigt werden, ihre eigenen Angelegenhejten selbst zu verwalten. Der Arbeiterschaft und Angestelltenßchaft muß ausreichende Möglichkeit des Aufstiegs gegeben werden. An Akademikern haben wir nachgerade genug; was wir brauchem ist ein leistunzs fähiges, vol ks wirtschaftlich gebilbetes Beamtentum. Finanzielle Bedenken dürfen das Haus nicht abhalten, unserem Antrage beizutreten. Die Einheitsschule wird durch die neuere mittlere Fachschule, die wir wünschen, nicht gefährdet. Die weitere Behandlung des Antrags sollte im Ausschuß für Handel und Gewerbe erfolgen.
Abg. Man tin CD. Nat): Der Vorredner hat zur Begründung bes Antrags das alte System angegriffen. Dieses alte System hat uns rin gusgezeichneles Beamtentum gellefert, das man nicht mit solcher ö, bedenken sollte. (Widerspruch bei den Sozlal⸗
emoktaten) Die neuen Beanten sollen erst beweisen, daß sie den alten gleichwertig sind. Der Antrag ist diskutabel. Der uns durch ben Schmackf rieken aufgezwungene Existenzkampf ruft unser gsamtes Wolf zur Retterpflicht aus Not und Schande auf. Da müssen alle geistigen Kräfte angespannt werden, und alles, was deutsch fühlt und deutsch denkt, muß in die öffentliche Aubeit hineingestellt werden. Dazu wid auch dieser Antrag mithelfen können, infoweit er die Möglichkeit weiterer Ausbildung bäetet. In diesen Schulen muß die strengste wissenschaftlicks Parität herrschen, es dürfen keine Parteischulen twerden. Soll bei der Anstellung don Beamten im Staats⸗ und Kom⸗ munasdäenst in Zukunft das Zeugnis dieser Schulen maßgebend fein?
Der Antrag wird dem Ausschuß für Handel und Gewerbe überwiesen.
Um 5a Uhr schlägt der Präsident Leinert Vertagung bis zum 18. Februar vor.
KRlbg. Hergt (D. Nat): Wir haben bei allen Gelegenheiten den Standpunkt vertreten, daß in der Auslieferungsfrage eine Schicksals⸗ frage der deutschen Nation und besonders auch des preußischen Volkes zu erblicken ist. Wir legen größten Wert darauf, daß die Volksver⸗ tretung in dieser kritischen Stunde nicht auseinandergeht. Es handelt sich um die Auslieferung speziell preußischer Untertanen. (Glocke des
räsidenmten: Es ist unzulässig, den Gegenstand in einer Ge⸗ schäftsordnungsbemerkung ausführlich zu behandeln. Die Liste der auszuliefernden deutschen Staatsbürger hier zu erörtern, ist nicht angãangig.)
Abg. Hergt (ortfahrend): Ich hatte nur unseren Widerspruch gegen ö heutige rtagung begründen wollen. Im Inter⸗ . der Herstellung einer Einheitsfront wäre es zu begrüßen, wenn die
o ksvertretung zusammenbliebe. Meine Freunde betrachten die Volks⸗ vertretung als die geeignete Plattform einer Einheitsfront. Ich möchte hiermit feststellen, daß in einer so ernsten Stunde sich die preußische Volkedertretung selbst ausschaltet. (Sehr richtig! rechts.)
Präsident: Ich möchte den Ausführungen des Abg. Hergt gegenüber feststellen, daß der Aeltestenrat darüber Beschluß gefaßt hat, ob die Versammlung auseinandergehen solle oder nicht. Der 5 rat hat einftimmig bescklossen, ohne irgendeinen Widerspruch von einer Eeite zu finden, daß die Vertagung bis zum 18. Februar eintreten foll. Ursprünglich war beabsichtigt, noch am Sonnabend und am Montag eine Sitzung abzuhalten. Es ist aber nachher von dieser Ab⸗ sicht einstimmig Abstand genommen. Ich bin darüber erstaunt, daß jetzt gegen den einmütigen Beschluß Prolest erhoben mird.
Die Abgg. Dr. Po rsch und Dr. Friedberg schüeßen sich den Ausführungen des Präsidenten an.
Nach weiterer Geschäftsordnungsdebatte Ver⸗ tagung ein.
Schluß 6 Uhr. Nächste Sitzung: Mittwoch, den 18. Fe⸗ bruar 19265, Nachmittags 3 Uhr (Anträge und kleine Vor— lagen).
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J
zial chaft
tritt
gtunst und Wisenschaft.
Die preußishe Alademie der Wissenschaften bielt am 79. Januar eine Gesamtsitzung unter dem Vorsitz ibres Sekretartß Herrn Planck. * Orth las über Unfälle und Knochenbrüche. Nach Zurückweisung des Versuchg, einen , zwischen kausalem und. konditionalem Denken in der Medizin herzustellen, wird darauf hingewiesen, daß gerade die Knochenkrankheiten gute Beispiele dafür liefern, daß die Krank— heiten in der Regel nicht nur eine Ursache haben, son ern daß verschiedene Ursachen oder Bedingungen zusammentreffen müssen, damst eine Krankheit entsteht. Das alt selbst für die re gen. brüche, bei denen neben der Gewalteinwirkung auch noch die Knochen- brüchigkeit eine wesentliche Rolle spielt. An einer Anzcihl von begut⸗ achteten Fällen kommt die Bedeutung der Rückenmarkschwindfucht, der Leukdmie, des Alters, der Geschwulstbildung für die Knochen— brüchigkeit zur Erörterung. Einige durch die verschiedene Beurtel⸗= lung, welche sie ärztlicherseits erfahren baben, interessante Faͤlle von Wirbelsäulenverletzungen werden hinzugefügt. — Herr Engler über⸗ reichte die 8. Auflage von Engler - Gilg, Spllabus der Pflanzen⸗ familien (Berlin 1519) und Heft 70 (IV. 105) des Werkes „Das Pflanzenreich !: O. G. Schulz, Cruciferae - Brassiceas. Pars I. (Leipzig 1919.)
Der vhilosophisch-bistorischen Klasse der Akademie stand zum 26. Januar d. J. aus der Dr. Karl Güttler; Stiftung ein 6 1950 ½ zur Verfügung. Sie hat beschlossen, 366 dem „Robert Grosfe in Benin ⸗Lichter⸗ felde als Zuschuß für den Truck seineß Werke „ Römische Militärgeschichte von Gallienus bis zum Beginn ber byzanttuischen Themen verfassung“ 19600 Æ„ zu bewilligen. werden voraussichtlich 3650 M½ ver—
bar sein, die von der physikalisch-mathemati⸗
werden können. Die Zuerteilungen erfolgen nach § 2 des Statuts det Stiftung jzur Förderung wissenschaftlicher Zwecke, und zwar ine besondere als Gewährung von Beiträgen zu
wissenschaftlichen Reisen, zu Natur, und Runststudien, zu Archip⸗ forschungen, zur Drucklegung größerer wissenschaftlicher Werke, zur Herautzgabe unedierter Quellen und zu Aehnlichem, Bewer⸗ bungen müssen spätestens am 26. Oktober d. J. im Büro der Akademie, Berlin NW. 7, Unter den Linden 38, eingegangen sein.
Handel und Gewerbe. Heute findet kein Börsenverkehr statt.
Infolge der von der Drahtkonvention 1916, Düsseldorf, Rheinhof, Benratherstraße 29, vergenommenen Erhöhungen der Herstellerpreife sind aut Meldung des W. T. B.“ von der Ver⸗ einigung der Draht- und Drahtstift⸗Gre ßhändler Deutschlands E. V., Berlin W. 8, folgende Nettoaufschläge auf die Liste Nr. 10 festgesetzt worden:
Per 100 kg blanke und geglühte Drähte mm Nr. 100 20. . 185 6 blanke und geglühte Drähte mm Nr. 18 und dünner.. 205 Stangendrähte. y,
blankgeglühte Blumendrähte d / verzinkte Drähte mm Rr. l - 209, 245
perzinkte Trähte mn Nr. 18 und dünner Diabistifte mmm Nr. 20 und dicker..
215 Drahtstifte wm Nr. 18 und dünner und Fassonstiste, also
230
auch Gehegedrahtkrammen und Nagelspitze, Pantoffelösen 275 . ö m z eä 55 a ,, ngtedenin , ö Hi / ee
Weitere Auskünfte erteilt die Vereinigung der Draht⸗ und
Drahtstift - Großhändler Deutschland E. V., Berlin W. s, Friedrichstraße 71.
— In der am 4. 8. M. abgehaltenen Außsichtsratssitzung der Grefelder Baumwoll-Spinnerei Akt⸗Ges. wurde be⸗ schlossen, der zum 25. Februar de J. einzuberufenden erdentlichen Hauptversammlung hei reichlichen Abschreibungen die Verteilung eines Gewinnanteils von 20 vo (i. V. O vH; vorzuschlagen.
— Die Roheinnahmen der Canada Paci fte⸗Eisen bahn betrugen laut Meldung des W. T. B. in der vierten Januarwoche 4330 000 Dollar (Zunahme 228 000 Dollar).
Telegraphische Auszahlung.
7. Februar 5 5 — Geld Brief Geld ö
Amsterdam. Rotterdam 3246,00 3954,90 3746,99 3754,90 Biüssel und Antwerpen 719,30 12070 684,30 695,70 Christiania 17108, 25 1711,75 1683,25 1686, 75 KRopenbagen 1467556 147650 144850 145150 Stockholm und Gothen⸗ .
burg K 18 760 1808,90 1812.90 Helsingkors.. z09 ,. 65 io ih I53gg6h5 95 40 k 532 00 533, 00 499 50 500450 London k 349 65 350,39 328.20 323 80
. 102 90 1603.10 160 90 101, 10 Paris k 696. 80 698 20 67930 689, 70 , 1698,25 1701,75 tz ß 5 163115 n, 172886 17 1683235 1691,75 Wien, alten 55.0 35,79 36 46 36, 94 Wlen ¶ Disch. Desterr.), . . . ange teln, 2747 27,53 26, 22 2627 Prag w 89 65 89, 85 S8. 90 89,10 k 33, aß 33,54 32,56 32, 64 Bulgarien , — — — — Konstantinopel ... — — — —
Berlin,
6. Februar. (W. T. B) Elektrolvttkupfer. (Notserung d. Ver
. d. dt. Eleftro.- Notiz 4572 A.
Berlin, 6. Februar. (W. T. B. Mertallzuschläge für isolterte Drähte. Die Preisstelle des Zentralverbandes der deutsc en elektrotechnischen Industrie gibt für die Woche vom 8. — 14. Februar 1920 bekannt: Kupferzuschlag 210,00 M, Aluminium- zuschlag 72,00 4.
London, H. Februar. (W. T. B.) Aueweis der Bank von England. Gesammücklage 2 230 600 (gegen die Vorwoche Zun. 2 1095 000) Pfd. Sterl. Notenumlauf 89 323 600 (Sun. 1 065 000) Pfd. Sterl, Barvorrat 1063 105 000 (Zun. 3174 9006) Pfd. Sterl. Wechselbestand 82 4651 9000 Zun. 2 101 000) Bsd. Ster, Guthahen der Privaten 124 b61 000 (bn. 16 5565 oog) Bft. Ster. Guthaben deg Staates 18 690 000 (Abn. 1 426 09090) Pfd. Sterl., Notenrücklage 31 4066 000 (Abn. 57 850 000) Pfd. Sterl,, Reglterungssicherhelten 46 549 000 (Abn. 16134 000) Pfd. Sterl. — Verhältnig der Mück lagen zu den Verbindlichkeiten 22 50 gegen 18,14 vy in der Vor— woche. Clearinghouseumsatz 868 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 304 Millionen mehr.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Brikett am H. Februar 1920.
HNuhrrevpler Oberschlessschez Reyvler Anzahl der Wagen
7868
en, . 17 449
Nicht gestellt 36
Belaben zur ũck⸗ n, 16638
Berichte von auswärtigen Wwertpapiermärkten
Cö ln, b. Februar. (W. T. B.). Englische Noten 3246 — 327, Französische Noten 666 —= 680, Belgische Noten 670 — 683, , Noten 3700-3759, Rumänischt Noten 133 135, Amerikanische Noten 99—103, Schweizerische Noten 1676 — 1725. J
Wien, 6. Fehruar. Die im Zusammenhang mit der Aus⸗ lieferungsforderung in Deutschland entstandenen politischen Schwierig- keiten, die Ereignisse in Gleiwitz sowie die Abänderungsanträge Dr. Bauers zur Vermögentzabgabe und die schwierigere Gestaltung der Geldverhältnisse bewirtten an der Börse stärkere Realisattons neigung und führten zu einer leilweisen Abschwächung der Kurse. Namentlich Bankvaviere, Staatsbahn⸗, Alpine und Salgo-Koblen⸗ aktien erlitten empfindlichere Einbußen. Dagegen waren Türkenlose besser gefragt. Im Schranken war der Verkehr wesentlich ein⸗ geschräntt bei vorwiegender Neigung zur Abschwächung. Renten . sich mit Ausnahme von ungarischer Kronenrente merklich niedriger. .
W ten, 6. Februar. (W. T. B.) (Börsenschlußkurse.) Tirkis. Lose 27709 09, Sörtentbahn —— Staatsbahn 4850 00, Ssidba öh od. Hesferreichtscher Kredif 256 Hh. Ungerischer Krebrt 183399
bank 1809, 0, Tabakaktien ——, Alpine Montan 420, 009, Prager Eisen 900M, 0h, Rima Meuranver 4000 09. Stodawerke 53 00, Salgo Toblen 7109.00, RWrsrer Kohlen 7M C00) Galtzia 14 49000, Waffen 660, 00, rloyd⸗ Aktien — —, Dold lhre 369500, Datmler 2036. Desterreichljche Goldrente ——, JDesterreichlsche Kronenrente S9, M. ebruarrentr 90, Ho, Malrente 93,90, Ungarische Goldrente — —, ngarische Kronenrente 150,00.
London, 4. Februar. (W. T. B.) 3 oo Kriegsanleihe 73, 4 0o0OSiegesanleihe 825.
London, H. Februar. (W. T. B.) 24 0/0 Cnglische Konsolg 453, Ho / Argentinier von 18896 80, 40/0 Brasüllaner von 1869 45, 4 oc Japaner von 1859 59, 3 o! Portugiesen 3), 5 es Ruffen von 15666 245 40e Russen von 13069 174, Baltimore and Dhlo 45. Canadian Pactfe 181, Frie 18, National Railways of Peertko 73, Pennsylvansa 6l, Southern Pacifie 144, Union Paelfle 180, Nnited States Steel Corporation 1523, Angeonkg Copper — — Rio Tinto 45 Gbartered 2113 Pe Beer 31 Golhselds 236, Nandmineg 474. — Yrlbatdißkunt 53. Siiher loko Sag do. auf Lieferung Soz. — Wechsel auf Deutschland 22.50, do. auf Aumsterdarn kurz 8, s4z, bo. auf Paris 3 Monate 48,78, do. auf Brüssel 47,985.
Pari, 5. Februar. (W. T. B.) oo Französtslche Anlethe 37, 55, 4 ofso Französtiche Anleihe 71,50, 3 öjo Französsche Rente Höh, 60, 4 cο Spar, äußere Anleihe —, 5 oso Mussen von 1806 — —, 3 00 Rufsen von 1895 28 15, 4 /o Türken untf. 65, 10, Suer kanal 1610, Rio Tinto — . —.
Amst er da nm, 5. Febraat. (WB. T. B.) Wechsel auf 8, 80, Wechsel anf Berlin 2.75, Wechsel auf Paris 17, 8s, fel auf Schweiß 4175, Wechsel auf übten 0, So, Wechsel auf Fropen .˖ dagen 33 56. 1echsel auf Stockholm 48,0, Wechsel auf Ehrittanm ö, Wechlel rm ien. Jork ö. 0. Wechsel aui Hrüssel 1865. Wechsel auf Madrid 47, 50, Wechjel auf Italien 160. — d 1. Nirherländ. Staatsanleihr von 1815 836, **, Ntederländ. Staats- anleibe 515, Rönigl. Niederländ. Petroleum 7843, Hollaad⸗Amerlka Linie 3959, Mederland. Jadtscke Dandelghant 273. Atchison, Topeta & Santa F S6t, Rock Joöland 544 Southern Pactfe 1608, Southern Ratlway 195, Anton Paciftt 121414, Anaconda 1213, Untted States Steel Corp. 103 Fronzöstsch, Englische Anleihe —, Hauburg⸗ Amerika Linie — — Flau.
Fopenhagen, 6. Februar. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 7, 0h, do. auf Amsterdam 253,00, do. auf schweiz. Piätz 12.79, do. auf New York 6e, 90, do. auf London 22.32, do auf Paris 46,50, do. auf Antwerben 4729, do. auf Helsingfors 26,75.
Stockholm, 6. Februar. (W. T. B.) Sichtwechsel guf Berlin 6,00, do. auf Amsterdam 210.00, do. auf schwelzer. Plätze gl 50, do. auf MWashington 560.0, do. auf London 18 15, do. auf Paris 37,90, do. auf Brüssel 38 00, do. auf Helsingfors 22 50.
Berichte von ausGwärtigen Warenmärkten.
viverpool, 5 Februar. (W. T. E.) Baumwoll!“ Umsatz 6000 Ballen, Ginfuhr 7 700 Ballen, davon — Ballen ameni⸗ , Baumwolle. — Für Februar 26,30, für Mär 26 15. für 9 pr 5 . 5. z .
Amertkanische 10, Brastlianische und Indische 60 Punkte höher.
Aeronautisches Ob servatorium.
Lindenberg, Kreis Beeskow. 3. Februar 1820. — Drachenaufsftieg von 33 bis 56 Vorm.
Wind Gelchwinz.
Relative Feuchtig⸗
Pl Seehbhe Luftdruck Temperatur 00
keit Richtung Gand . oben unten on 1 195 7638 48 888 Saw 8 k 9 3 13 oo 150 27 J. 1 0009 687 9 190090 Won 1 1500 647 8 360 Wiz 12 2000 sos 459 30 Win 12 2500 ,,, 30 Wön 16 3000 538 — 1.5 14 3160 d2h — 25 zo n, 9
Bedeckt. — Inversion zwischen 1080 und 1700 m von — 6,2 *
gu ,,
4. Februar 1920. — Drachenaufstieg von 5z bis 8 Vorm.
—
Wind
Relative
Seehb de Luftdruck Rö der gti Geschwind. eit Nichtung Sertun vd. . oben unten ö Veen 122 763,0 6 33 SW;S 1 365 747 52 15 V 16
1 *
1
1000 6h85 3.7 40 Wi S 14 ö 3 Wiss 12 2000 tz9tz 3,0 3 Wi S 12 hh. 569 94 365 Wi 1 zoßß 555 — 23 . 1 35666 dor — 572 35 W h
7
3760 Halbbedeckt. — Bodeninverston bis 350 m von O, 65 auf 7,22. Zwischen 350 und 470 m überall 7,20. . S40 und 960 m . 5.89. Inversion zwischen 9z0 und 1340 m von 5e? auf 5, go. Zwischen 1720 und 1800 m überall 3.50 1870 und 20369 m 3,09.
. 2320 und A0 m . 120. . 3130 und 3260 m —3, 8 5.
5. Zebruar 1920. — Drachenaufstieg von 5 bis 8 Vorm.
Relgti he Wind Temperatur O0 JFeuchtig⸗ Geschwind. keit Richtung
Sefund.⸗ unten osg
Seehöhe
mm mm
Ib, 6 7h90 751 687 615 605 567
Luftdruck
oben Meter
1,4 87 100 70 MW 8 45 N 9 J
3
5
—
2 D X =.
45 NW 1 46 NW 1 50 W 15 531 ; 60 N W 15 3060 527 — 134 60 W Bewölkt, Wolkengrenze 420 m. — Inversion zwischen 420 und [40 m von — 12 Y auf ÆG,6. . Zwischen 2099 und 2220 m überall — 8,02. ö 2680 und 2840 m , —11.,6 02.
—
— * C
1
— — dei
Zum 26. Januar 18921 s
üg chen Klasse in einer oder mehreren Raten vergeben
Anglobanl 1180, 00, Unionbant 1020 00, Banbwerein 1037,99, xander ·