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Wirkung für England gehabt infolge der dadurch verursachten Er⸗ regung in Indien und im nahen Osten.
. — Der Lordmayor von Dublin, Kelly, ist aus Gesund⸗ heitz rücksichten aus dem Gefängnis entlassen worden.
Frankreich.
Gestern nachmlttag fand im Elylse die sogenannte Trans- mission des pouvoirs statt. Der Präsident Deschanel wurde vom Ministerpräsidenien Millerand vom Palais des Kammerpräsidenten abgeholt und nach dem Elysse gebracht, wo er von dem bisherigen Präsidenten Poincaré, sämilichen M nistern und den Päsidenten der Kammer und des Senats empfangen wurde. Poincars begrüßte seinen Nachfolger und sagte, wie „Wolffs Telepraphenbureau“ berichtet, in seiner Rede:
Der Sturm, der über Frankreich dahingebraust, habe nicht einen Augenblick seine republikanischen Ein ichtungen in Gefahr gebracht. Sie hätten Frankreich gestattet, den Angriff siegreich zurückzuschlagen. Die Verfassung, so wie sie sei, hätte das Verdlenst gehabt, die Auf rechterhaltung der Ordnung in der Freiheit sicherzustellen. Zwischen der Regierung, den Kammern und der Armee seien die Beziehungen fest gewesen. Er habe teinen anderen G danken gehabt, als die notwendige Zusammenarbeit zu begünstigen. Die Aufgabe, die Deschanel heute erwarte, sei nicht weniger bedeutend. Sie hätte keinem Besseren an— pertraut werden können. Währegad der sieben Jahre seiner Präsident schaft müßte Deschanel ohne Unterlaß die Ausführung des Friedent⸗ vertiages sicherstellen, dessen Verpflichtungen auszuführen sich Deutsch-2 land schon jetzt nicht sehr geneigt zeige. Es werde auch seine Aufgabe sein, die Kontinuität der äußeren Politit Frankreschs sicherzustellen, die Bündn sse aufrecht zu erhalten, den Völker⸗ bund zu befestigen, um aus dem Frieden, der heute nur eine Hoff ung und ein Name sei, etwas zu machen. Im Innern des Tandegz werde der Päsident Deschanel ohne Unterbrechung zu wachen haben über die Wiederaufrichtung des Landes, über die Verbesserung der Finanzen, über das wirtschaftliche Gedeihen und über den Wieder⸗ aufbau der unglücklichen Provinzen. Das sei ein ungeheures Unter⸗ nehmen, für welches der Präsident auf die Mitarbeit aller Franzosen zählen dürfe.
Der Präsident Deschanel seinerseits erwiderte kurz, in⸗ dem er sagte, Poincars habe Frankreich mit bewunderungs⸗ würdigem Patriolizmus während der teagischen Stunden ver⸗ treten. Aach er glaabe, unterstützt von den gesetzgebenden Ver⸗ sammlungen, von ganzem Herzen für die Größe Frankreichs und der Republlk arbelten zu können. Der Päsident Deschanel, begleitet von seinem Vorgänger, begab sich alsdann nach dem Rathaus, wo er in Anwesenheit der ehemaligen Präsisenten Loubet und Fallières vom Munizipalrat feierlich empfangen wurde.
— Der Ministerpräsident Millerand hat dem Präsidenten die Demission des Kabinetts angeboten. Deschanel hat sie nicht angenommen und das Kabinett gebeten, im Amte zu bleiben.
— Die nächste Sitzung der Botschafterkonferenz findet am kommenden Montag stait.
Nu sßland.
Der Vertreter der russischen Sowjetregierung, Litwinow, und der englische Delegierte O' Grady haben, wie der Tele⸗ graph meldet, am 12. Februar in Kopenhagen ein Abkommen über den Augstausch der beiderseitigen Kriegs⸗ gefangenen unterzeichnet. Man erwartet, daß die englischen . binnen einem Monat Rußland verlassen haben werden.
— Die „Berlingste Tidende“ veröffentlicht Meldungen estländischer Zeitungen, wonach Kerentki sich an Bord eines englischen Dampfertz nach dem Kaukasus begeben habe, um mit der dortigen Bevölkerung über eine Unterstüätzung der demokratischen Parteien Rußlands zu verhandeln. Kerenski sei aber feindlich aufgenommen und zuletzt in Baku verhaftet worden.
Spanien.
Die Kammer hat vorgestern dem Ministerium mit 126 gegen 13 Stimmen ihr Vertrauen ausgesprochen.
Türkei.
Vom „Nieuwe Courant“ verbreiteten Meldungen zufolge haben die türkischen Streitktäfte Mustafa Kemals in der Gegend von Zeitun die Armenier angegriffen und dringen jeßt gegen Bagdad vor. In der Bevölkerung herrscht große RKestür ung. Biaher seien 7000 Tote und Verwandete zu ver⸗ zeichnen.
Süd slawien.
Der Prinzregent von Serbien hat dem Corriere della Serar zufolge den Vertreter Serbiens auf der Friedens⸗ konferenz, Vesuitsch, mit der Bildung des neuen Ministeriums beiraut.
Amerika.
Nach einer amtlichen, von Reuter“ verbreiteten Meldung hat das Memorandum des Präsidenten Wilson den Alliierten mitgeteilt, daß die Vereinigten Staalen möglicherweise die Zutückziehung des Versailler Vertrages aus dem Senat erwägen müßten, wenn die Alliierten bei der Ver⸗ folgung ihrer Pläne weiterhin ohne Zustimmung der Ver⸗ einigten Staaten handelten.
— Von zuständiger Seite wird die Nachricht dementiert, daß der Rücktritt Lansings auf die Adiiafrage zurück— zuführen sei.
— Nach einer Reutermeldung werden die Vereinigten Staaten eine von den fünf Nationen sein, die den Polizei⸗ dienst an der adriatischen Küste ausüben.
— Vom „Centro Germania“ in Montevideo erhielt die deutsche Gsandtschaft in Buenos Aires folgende Mittelung: Der Vizepräsident des „Centio Germania“ Gon jalez Vega hielt vor versammelten Mitgliedern einen Vortrag über die geforderte Auslieferung von deutschen Militäryer⸗ sonen. Die Versammlung war äußerst zahlreich und protestier te gegen die unsinnige Zumutung.
Afrika.
In einer ausführlichen Erklärung über die Lage in Somaliland sagt laut Meldung des, Woffschen Telegraphen⸗ büros“ Amery das Ergebnis der dreiwöchigen Ope ation, die von Flugzeugen unterstützt wurde, sei, daß die Macht der Derwische in Britisch Somaliland völlig gebrochen sei. Der Mullah, der mehrere Male mit knapper Not entkommen sei,
befinde sich als Flüchtling in der Wüste und könne nicht mehr den Frieden und die Sicherheit in Somaliland gefährden. Alles Kriegsmaterial seiner Sireitkräfte und sein persönliches Eigentum seien erbeutet worden.
Wohlfahrtspflege.
In Anbetracht der Tatsache, daß hinsichtlich der Ausbildung, Stellung, Täligkeit und wirischaftlichen Lage der Kreisfürsorgerin, uiberbaupt der ländlichen Fürsorgerin, in Preußen noch Unklarbeit herrscht, hat sich die Preußische Landeszentrale für Sãuglingẽschutz entschlossen, die Erörterurg dieser Frage als allei igen Verhand⸗ lungsgegenftand auf die Tagesordnung ihrer 5. Preußischen
Landes konferenz für Säuglingsschutz zu setzen und einen Kreisfürsorgerinnentag, gemeinsam mit den staatlich anerkannten Wohlfahrtsschulen in Berlin, Breslau, Charlottenburg, Cöln a. Rh., Düsse dorf,
Glberfeld, Frankfurt 4. M., Münster und Kiel, zu veranstalten. Es sollen folgende Vorträge gehalten werden: 1) Ausbildung der Kreis— fürsorgerin, 2) Tätigkeit der Kreis sürsorgerin mit besonderer Berück⸗ sichtigung ihrer Aufgaben aus dem Gebiete der Sauglinat fürsorge, 3) Wirtschaftliche Stellung der Fürsorgerin An die Vorträge schließt sich eine Aussprache an. Der Kreisfürsorgeri, nentag findet am Mitt⸗ woch, dem 3. März d. J., Vormittags 10 Uhr, im großen Sitz ungs, saal des Ministerlums für Voltswohlsahrt, Berlin W., Leipziger Str. 3 (früher Herrenhaus), statt. Einlaßkarten sind von der Geschãfitsstelle der Preußischen Landetzdentrale für Säuglingsschutz, Berlin⸗Charlotten⸗ burg, Frantstraße, anzufordern.
Knunst und Wissenschaft.
Im Auftrage der Preußischen Akademie der Wissenschaften wird am Sonnabend, den TI. d. M., Abends 74 Uhr, im Festsaal der Akademie, Unter den Linden 358, der Professor Dr. Wien aus Würzburg einen wsssenschaftlichen Vortrag Ueber die Be- ziehungen der Physik zu anderen Wissenschaften/ halten, dessen Ertrag für wissenschaftliche Zwecke bestimmt ist. Einzel⸗ karten zum Preise von 3 „ς (numerierter Sitzplatz und zu 1 (Stehplatz) find zu haben bei A. Wertheim, im Kaufhaus deß Westens und beim Pjörtner der Akademie.
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In der Fehruarsitzung der Vorderasigtischen Gesell⸗ schast sprach Dr. Torezyner über die Bunde sga de—
ein Gesetzesbehälter wird in der Bibel mehrfach die „Bundeslare' erwähnt, in der der Dekalog als ein Bundesvertrag Ifraels mit der
Golthelt, auf zwei steineinen Tafeln aufgezeichnet, seit der Wüstenwanderungszeit aufbewahrt wurde. Andere Stellen deuten darauf hin, daß die Lade Träger der Gottheit selbst ge—
wesen ist, die auf den Flügeln der die Lade wie ein Zelt über— deckenden Cherubim als ihronend gedacht wird. ᷣ Widerspruch löst sich nach der Darlegung des Vort agenden damit, daß im Tempel zwei Kultgegenstände, die ursprünglich nicht zu einander gehörten, aufelnandergestellt waren. Der untere Gegen. stand war eine wirkliche Lade, die vielleicht von Anbeginn als ein Ausbewahrungsort ᷣvon Urkundentafeln diente, und sie hat dann spoter ihren Namen auch auf das darübergestellte zweite Kult⸗ gerät übertragen. Dieses zweite Gerät führte ursprünglich den Namen Merkaba, d. i. „Fahrzeug“, und sollte mit den Cherubim, auf deren Flügeln eben der Sitz der Gottheit nach der Vorstellung des Volkes siedacht war, eine Nachbildung der Wolke sein, auf der Jahwe am H mmel im Gewitteisturm über Meere und Wüsten einherfuhr und über der er auch auf dem Gipfel des vulkanischen Sinaiberges erschien, Eine weitere Symbolisierung von Jahwes Wolkengefährt, die mit der Merkaba parallel geht, ist auch jener Thronwagen, in dem der Prophet Ezechiel die Gottheit im Sturme Jerusalem verlassen steht. Vergleicht man nun die Gestalt dleser Merkaba im Tempel und der bei Czechiel miteinander, so kann n ihre älteste Form für die. Wüstenzeit Israels die eines einsachen hölzernen Gestelles herstellen, an dem Federn zu Flügeln angeordnet waren, wodurch seine Bestimmung alt Luftfahrzeug und als die Nachbildung einer Wolke angedeutet war. Damit stimmt die Merkaba auch ihrer Form nach vollkommen überein mit einem Kultgerät, das bei den arabischen Beduinen des heutigen Midian als Golteszelt, Führungssymbol und als Kriegspalladlum in Verehrung gehalten wird und das gleichfalls den Namen Markab“, d. i. das „Fahrzeug“ trägt. Als die ursprüngliche Namensform für den Gott der Lade „Jahwe Zebaoth“ läßt sich aus alten Kultliedern die Form „Jahwe Rebaboth! oder Jahwe Ribbothaim? nachweisen. Von ihr aus mag vielleicht auch eine Erklärung des bisher immer noch dunklen Namens Jahwe möglich sein. Der Vortragende hob hervor, daß der Merkaba auch eine siterarische Geschichte zukommt; denn als alte Kultlieder zur Merkaba erweisen sich u. 4. auch einige der ältesten Denkmäler der althebräischen Dichtung, wie sie uns im Deborahliede“' und in dem sogenannten „Segen Mosis“ überliefert sind.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Die Erschließung von Oedland.
Die heutige Lage der Exnährungswirtschaft macht die Er- schließung von Dedland im Interesse des ganzen Volkes zu einer besonders dringlichen Aufgabe. Eine Erschließung der noch un⸗ kultiviert liegenden Oedlaͤnder, insb sondere der stickstoff reichen Niederungsmoore, ist geeignet, auf die gesamte Ernährungswirt⸗ schaft fördernd einzuwirken. Nun fällt bekanntlich diese Aufgabe den einzelnen Reichsstaalen zu, die hierln berrits Bedeutendes gelelstet haben. Die Kultivierung der Moore ging aber trotz= dem viel zu langsam vor sich, als daß sie, für die Lebensmittel. versorgung bisher wesentliche Bedeutung erreicht hätte. Aus diesem Grunde wird, wie die „Mitteilungen aus dem Reichswirtschasts— ministerium“ berichten, zurzeit eiwogen, in welcher Weise das Reich zur Beschleunigung der Dedlanderschließung beitragen kann. Es hätte sich hierbei darauf zu beschränken, eine Reihe von Fragen zu he— handeln, deren zentrale Bearbeitung die Dedlanderschliehung be⸗ schleunigt, ohne in die bisherige Tätigkeit der einzelnen Landesreglerungen einzugreifen. Pierzu gehören insbesondere: L eine einwandfreie Erhebung über die Ausdehnung, Beschaffenheit und Lage, des kulturfähigen Oedlandes, sowie über die für die Kultivierung und Besiedlung wichtigen Begleit— umstä nde. Das in dieser Beziehung vorliegende Material ist zu un⸗ vollständig und weist zu große Widersprüche auf, um auf dieser Grundlage die nötigen Maßnahmen treffen zu können. 2) Die Ein richtung einer nach einheitlichem Plan über das ganze Reich ausgedebnhaten Versuchstätigkeit auf Oedland zur Verbreitung der für seine Bewirtschaftung grundlegenden prak— tischen Kenntnisse. Das würde erreicht weiden können durch die Anlegung zablreicher Beispielsfelder und Musterwirtschaften, in denen nicht wissenschaftliche Fragen behandelt, sondern praktisch erprobte Maßnahmen für die Bewirtschaftung des kultivierten Oedlandes in bezug auf Düngung, Bodenbear⸗ beitung, , , Anbau ertragreicher Sorten, Bekämpfung von tierischen und pflanzlichen Schädlingen vorgeführt werden und duich die Erfolge zur Nacheiferung anregen sollen. Die Errichtung von Lebrwirtschaften im Anschluß an diese Beispielswirtschaften würde für die Besiedlung der kultivierien Mooiflächen mit ehemaligen An— gehörisen des Landheeres und der Marine, die sich der Lanowirt⸗ schaft widmen wollen, von besonderem Werte sein, wenn nicht ein großer Teil solcher Bewerher um Siedlungestellen sich später Ent⸗ läuschungen und schweren Mißersolgen aussctzen soll. 3 Unter stützung der Saatzucht für wichtige Sämereien, insbesondere für Futterpflanzen unter Bevorzugung der Moorkultur, mit Bezug
Als
Dieser scheinbare
man als
Gestorben:
auf welche bis heute eine unerwünschte Abhängigkeit vom Auslande besteht. ) Die Förderung des Anbaus von Faser⸗ pflanzen, besonders des Hanfs, und der Aufbereitung derselben. 5H Die Bejchaffung der für die Moorkultivierung unbedingt er forderlichen Düngemitte!, inbejondere des Phospbor⸗ säuredüngers. S Regelung der Frage der öffentlichen La sten für die Siedlungsunternehmungen. N Kredit beschaf⸗ fung fär die Kustiolerung des Dedlandes. — Der Voltsmirtichafiliche Ausschuß der deuischen Rationalpersammlung hat in elner Sitzung anerkannt, daß diese Aufgaben so bald als möglich durchgeführt werden müssen. Einstimmig wurde ein Antrag angenommen, in dem ie National ver sammlung die Reichsr gierung ersucht, beim R ichs wir schaftsministe⸗ rium einen Äueschuß für die Bearbeitung dieser Fragen vom praktischen un wissenschaf lichen Standpunkt aus zu gründen. Es ist zu hoffen, daß die Arbeiten dieses Ausschusses für die Ent vicklu g der Oedland⸗ erschließung bald praktisch verwertbare Ergebnisse zeiligen werden.
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Phosphatreserven.
Nach „Board of Agriculture“ genügen die Pho phatreserven auf der zum bisber deutschen Schutzgebiet der Marshallinseln im Stillen Ozean gehörigen Jasel Nauru zur Deckung des Welibedarfs auf
27) Jahre, wenn der Verbrauch der letzten Jahre als Maßstab angenommen wird. S — 160 Millionen Tonnen,
vielleicht noch mehr, sollen zur Verfügung stehen. Das Phosphat ist von bester Beschaffenheit. 85 — 36 0 die In el besitzt die größten erstklassigen Phosphatlager der Welt. Es gibt noch andere Phosphatinseln im Stillen Ozean. Die Pac fie Pho phate Com- pany besitzt die Minenkonzssion für Ocean Island unter Be⸗ leiligung einer französischen Gesellschaft, die die Phosphat eiten auf der Insel Makatea bearbeitet. Diese beiden Jaseln und Christmas Island werden für die jetzige Generation aus— reichen. Das Phosphat auf Nauru hat woniger Felsbestand⸗ teile als das auf den anderen genannten Inseln, seine Ge⸗ winnung ist dadurch leichter. Die Verladunggsverhältn sse schelgen auch günstiger zu sein, obschon die Witerung bis weilen das Laden verhindert. Die gegenwärtige Produktion dieser Insel hat unter dem Kriege gelitten, es werden durchschnittlich jahrlich 150 000 t erzeugt, die man jedoch auf ah0 000 t zu steigern hofft. Unter den übrtgen Phosphatinseln in diesem Gebiet, ist die ebenfalls bisher deu sche Insel Anguagr zu nennen, die 25 Millionen Tonnen mit einem Gehalt von 81—833,6 vo umfassen soll. Von der Insel Makatea wurden 1910 mehr als 400 900 Tonnen erstklassiges Phosphat verladen; die Betten werden auf, 39 Millionen Tonnen geschätzt. (Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft.)
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Theater und Mufik.
Im Opernhause findet morgen, Freitag, Abends 7 Uhr, das J. Symphoniekonzert der Kapelle dar Staats- oper unter der Leitung des Generalmusikdirektors Dr. Richard Strauß statt. Das Mittags konzert hierzu beginnt morgen um 12 Uhr. — Die anläßlich des 50 jlhrigen Bähnenjubiläums von Robert Philipp vorgesehene Aufführung der Flederm aus“, die am Sonntag, den 22. d. M, unter der musikalischen Leitung von Max von Schillings und mit Heirn Philipp als Eisenstein Mittags 12 Uhr stattfindet, ist in den übrigen Hauptrollen wie folgt besetzt: Lola Art5t de Padilla (Orlofsky), Vera Schwarz ar g n Lotte Werckmeister als Gast (Adele), Alexander Kirchner (Alfred), Albert Patry (Frank), Gustaf Bergman als Gast (Falke), Kurt Vespermann (Frosch), Rudolf Krasa (Blind). Für die Konzert ⸗ einlage im 1II. Akt, in dem auch das Ballett der Staatsoper mit der Solotänzerin Frau Peter auftreten wird, hat u. g. auch Joseph Schwarz seine Mitwirkung zugesagt. Spielleiter ist Karl Holy.
Im Schauspielbause wird morgen Friedrich der Große“, J. Teil: ‚Der Kronprinz“, in bekannter Besetzung gegeben. Spiel⸗ leiter ist Dr. Reinhard Bruck. Anfang 6z Uhr.
In den Kammerspielen des Deut schen Theaters findet am So! nntag, den 22. d. Mein Mittagskonzert statt. Die Herren Kapellmeister Klaus Pringsheim und Stephan Strasser werden Schubertsche Orlginalkompositionen für Klavier zu vier Händen spielen. Die Mittagsveranstaltung beginnt un 114 Uhr.
Die Uebertragung von Romain Rollands „Danton“ in der Fassung, die der Vorstellung des Großen Schauspielhauses zugrunde liegt, stammt von Luch von Jacobi und von Wilhelm Herzog.
Mannigfaltiges.
Carnarvon, 18. Februar. (W. T. B.) Wie aus London gemeldet wird, ist ein groß angelegter Plan aufgestellt worden, um serbische, tschechische polnische, ö sterreichische und ungarische Kinder in England unterzubringen, die . von Gemeinden, teils pon Privatpersonen übernommen werden ollen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Opernhaus. (Unter den Linden) Freitag: Mittags 12 Uhr: Symphoniemittagskonzert. (Programm wie am Abend.) — Abends 7 Uhr: VI. Symphoniekonzert der Kapelle der Oper. Sonnabend: Salome. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. (Im Gendarmenmarkt.) Freltag: 48. Dauer- bezugsvorstellung. Friedrich der Große. J. Teil: Der Kronprinz. Anfang 65 Uhr.
Sonnabend: Friedrich der Große. J. Teil: Der Kronprinz. Anfang 695 Uhr.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frau Käthe verw Schmelier, geb. Speichert, mit Hrn. Rittmeister Frhrn. von der Goltz (Rathstock bei Küstrin). — Frl. Ellinor bon Poser und Groß Nädlitz mit Hrn. Rittmeister a. D. Hans-Herbert von Mäller (Zedlitz, Kr Trebnitz) — Frl. Annelise von 66 mit Hrn. Riltmeister Albrecht von Knobloch (Amalienruh = Sudnicken).
Hr. Rittersch ftsrat a. D. Wilhelm von Witte
Falkenwalde.· — Hr. Geheimer Regierungörat, Professor Dr.
Paul Kempf (Potsdam).
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol Charlottenbura—
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, Rechnungsrat Mengering in Berlin.
Verlag der GeschäftsstelleMenaer ind) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlaasanstalt Berlin. Wilhelmstraße 32.
Drei Beilagen
und Erste, Zweite und Dritte Zentral. Handelgregister ⸗ Beilage, sowie die Inhaltsangabe Nr. 7 zu Rr. 8
des öffentlichen Anzeigers.
mehr verlangt werden.
aber au
Krause (
zum Deutschen Reichsn
M 42.
Nichtamtliches. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Preusßische Landesvwersammlung. 115. Sitzung vom 18. Februar 1920, Nachmittags 3 Uhr. Gericht des Nachrichlenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.) *) Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend steuerliche Vor⸗— rechte in eingemeindeten Ortsteilen.
Nach dem Entwurf darf bei steuerlichen Vorrechten aus Anlaß von Eingemeindungen die zwischen der steuerlichen Be— lastung der Steuerpflichtigen des eingemeindeten Ortsteils und derjenigen der Hauptgemeinde am 1. April 1914 vorhanden gewesene Spannung nicht überschritten werden. Das Gesetz soll
rückwirkende Kraft vom 1. Oktober 1919 ab haben; eine Nach⸗
veranlagung soll zulässig sein.
Abg. Kloft⸗Essen (Zentr.): Der , nimmt Rüchsicht auf die Notlage der Gemesnden, die durch die Erhöhung der Gehälter und Löhne insolge des Krieges entstanden ist. Wir beantragen aber, den Gesetzentwurf bis zum 1. April 1918 zurückntdatieren, da eine Nachveranlagung für ein halbes Jahr Schwierigkeiten bieten würde. Ferner beantragen wir, in das Belieben der Gemeinden zu stellen, ob sie von dem Gesetz Gebrauch machen wollen.
Ministerialdirektor Meise ner; Der Gesetzentwurf bringt allerdings Härten mit sich, aber es können keine Steuerprivilegien
Wenn man aber das . bis zum 1. April 1918 rückwirken lassen wollte, so würde es den Zensiten eine uner- trägliche Belastung zumuten. Daß die Nachveranlagung für ein halbes 3 steuertechnisch besonders schwierig sei, kann ich nicht finden. Ich bitte deshalb, den Antrag abrulehnen.
Abg. Dr. Kaeh ler (D. Nat): Wir beantragen die Uebemeisung der Vorlage an den Gemeindeausschuß, denn es enbsteht das Bedenken, daß durch ihn wohlemworbene Rechte entzogen werden. Gegen den Antrag sprechen die Bedenken, die der Regierungsvertreter geltend emacht hat. Wenn in der Begründung der Vorlage von den Schwierigkeiten der Gemeinden durch den Krieg gesprochen wird, so sind diese Schwierigkeiten viel mehr durch die Revolution entstanden. Widersruch links). ;
24. Sch olich⸗Breslau (Soz) stimmt dem Gesetzeniwurfe, der Ueberweisung an den Gemein denusschuß zu.
Abg. Dr. Ru er (Dem): Wir würden dem Gesetzenwurf auch ohne Kommissionsberatung zustimmen und werden den Antrag des 6 ablehnen, sind aber auch mit der Kommissionsberatung ein⸗ derstanden.
Abg. Dr. Rosenfeld (J. Soz) erhebt dagegen , daß der Abg., Kaehler jede Gelegenheit benutzt, um die Revolution verantwortlich zu machen. Seine Freunde hätten schon vor Jahren diese Kriegswirkungen Jö Antrag des Zentrums sei ihnen sympathisch, aber bei der Einziehung der Steuern müssen die Minderbemittellen mit Wohlwollen behandelt werden.
Abg. Dr. Leidig (D. V): Wir sind mit der Ueberweisung an die Gemeindekommission einverstanden und stehen dem Grundgedanken des Gesetzentwurfs nicht unfreundlich gegenüber, obwohl auch wir das Bedenken haben, daß er wohlerworbene Rechte beseitigt. Die Zurückdatierung auf den 1. April 1918 erscheint unmöglich. Wenn Herr Rosenfeld immer für sich in Anspruch nimmt, die Revolution bei jeder Gelegenheit herauszustreichen, warum sollen dann nicht auch andere darüber sprechen?
Der Gesetzentwurf wird dem Gemeindeausschuß überwiesen.
Es folgt die Beratung von Anträgen zu dem Erlaß ves Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, betreffend die Elternbeiräte.
Ein gemeinsamer Antrag der Ag. Dr. Friedberg Dem.), Dr. Por sch (Zentr), Her gt (B. Nat. und Dr. von D. V.) besagt, daß das Ministerium für Wissen⸗ schaft usw. sofort anzuordnen hat, daß die Wahl zu den Eltern—⸗ beiräten vorläufig ausgesetzt werden und daß die Erlasse über Elternbeiräte unverzüglich dem verstärkten Unterrichtsausschuß zur Prüfung zu unlerbreiten sind.
Abg. Linz-Barmen (D. Nat) beantragt, die Staatsregierung zu ersuchen, zu veranlassen, daß die Wahlen zu den Elternbeiräten verschoben werden, bis die Erziehungs⸗ berechtigten die Entscheidung über den Charakter der Volks⸗ schule getroffen haben.
Abg. Nebelung (Dem) endlich beantragt, den Minister zu ersuchen, seinen Erlaß über die Wahl zu den Eltern⸗ beiräten dahin abzuändern, daß die Wahlen ü nach Beginn des neuen Schuljahres im April vorzunehmen sind.
Ministerialdirekior Jahnke: Dadurch, daß die Schule sich früher nicht gern in ihre Angelegenheiten hineinreden ließ, kamen Mißhelligkeiten vor. Der Erlaß des Ministers will eine engere Fühlung zwischen Schule und Glternschaft herbeiführen. Die bis⸗ erigen Elternabende berliefen stets als stimmunsvolle Feste. Prak⸗ üisches ist aber nicht dabei herausgekommen. Wenn die Lehrer und Direktoren für sich in den kommenden Elternbeiräten Sitz und Stimme und möglichst auch noch den Vorsitz verlangen, so geht das nicht an. Ebenso hat die Staptverwaltung mit diesen Beiräten nichts zu schaffen. Bisher wagten die Eltern höchst selten an den Lehrer eranjutreten mit Beschwerden weil sie befürchteten, durch ein offenes Wort das Fortkommen der Kinder in der Schule 3 erschweren; nahmen die Eltern mit dem Direktor Rücksprache, so baten sie meist aus demselben Grunde, dem Lehrer nichts davon zu sagen, 6s soll nun anders werden. Es wird ein Zusammenhang zwischen Lehrer⸗ haft und Clternschaft hergestellt werden. Wir würden es nicht
für richtig haften, nur für die höheren Schulen diese Einrichtung zu
treffen. Hinsichtlich des Wahlberfahrens sind mancherlei Bedenken geäußert worden. Das Verhältniswahlsystem halten wir für das geeinetste, da hierdurch auch die Minderheit zu Worte kommen kann. Daß es nicht richtig ist, wenn man annimmt, daß die Wahlen zu den Elternbeiräten rein politische Wahlen sind, geht daraus hervor, doß in Neukölln, wo die Sozialdemokratie doch die , e hat, iel r ichn Liste gewählt worden ist. Die Schülerheiräte werden beibehalten.
staltet worden. Daß si i da . . ö ö .
Es hat sich herausgestellt, daß die Schüler sehr wohl
in der Lage sind, ein offenes Wort zur Lehrerschaft zu sprechen und
dabe doch die nötige Form zu bewahren. Hensichtlich des Wahlrechts der Sliefeltern find dem Mönister von seiten der Presse Widersprüche kergeworfen worden. Solche sind aber nicht vorhanden, die ganze Seche beruht auf einem Mißverständni. Absichtlich ist die ganze Sache durch eine Vererdnung und nicht durch ein Gesetz geregelt worden. Es handelt sich zunächst um einen Versuch; im Laufe des res ollen die Erfahrungen gesammelt werden, um dann gegebenen⸗ alls noch Aenderungen an dem Erlaß vornehmen zu können.
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* it A ini die bor , i n . der Herren Minister, die im
Gr st e Beilage
Berlin, Donnerstag, den 19 Februar
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Abg. Linz Barmen (D Nat): Soviel Beherzigenswertes auch der Vorredner angeführt hat, so sind meine Freunde doch durchaus nicht durch den Erlaß , Den Wünschen auf Verschiebung des Wahl termins hat man kein Entgegenkommen gezeigt. An einzelnen Orten sind die Wahlen bereits zustande gekommen. Wir verlangen jetzl. daß die nach ausstehenden Wahlen auf eine spätere Zeit verschoben werden. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen sind wir im allgemeinen keine Freunde des Rätesystems. (Heiterkeit. Diese Räte fübren mur Rat- losigkeit. Den gesunden Grundgedanken der Ellernbei äte werden wir prüfen und beibehalten. So ist gegen die Juständigkeit der Eltern beiräte nichts zu sagen, sie soll sich auf Wünsche und Anre en des Elternkreises hi li. des Schulbetriebes und der Sch eg köwenlichen und sittbichen Ausbildung beziehen. Die harmonische Ver⸗ bindung von Schule und Haus bildet die Vorbedimaung für eine er⸗ sprießliche Schulnubeit, die wechfelseitige Entfremdung beider Faktoren muß beseitigt weiden. Die Glternbeiräte, wie sie der Minister wünscht, sind aber nur Halbheit. Die Kirche darf als allerwichtigster Kultur- faktor nicht übergangen werden. (Sehr richtig! rechts.) Auch das Ver⸗ Hältnis der Elternbeiräte zu den Schuldevutatonen und sonstigen Organen muß klargestellt werden. Der free Schulaedanke ist das Ideal des freien Bürgers im fneien Staat. Mba. Ad. Hoffmann; Freiheit, die Sie meinen, wie Sie sie guffassen! Die Schulwoli tik ist in der Vergangenheit stets eine Machtpolitik gewesen. Sehr richtig! bei den U. Soz.), je nachdem welche Partei die Herischaft ge. abt hat. Als vie, Liberalen die Herrschaft hatten. kam die Simustan- schule; am meisten sahen wir diese Machtpolitik, als Sie (nach links) die Herrschaft an sich rissen. (Zuruf des Aba. Ad. Hoffmann.) Herr Hoffmann. Sie baben nicht das Recht., einem andenen die Chrlichkert seiner Gesinnung abzustrerten. Ich glaube auch, daß Sie von dem überzeugt sind, was Sie sagen. Der Hädagnge Dör feld machte schon vor 60 Jahren Resormworschlänge in seiner Schaift:; Die Freie Schul⸗ gemeinde auf dem Boden der freien Kinche im freien Staate. Ein Grund zur Hinaussckiebung der Wahllen für die Clbernbeinäte ist duch der, daß dann der Elternkyeis sich ganz anders zusjammensetzen wird. Der Kultusminister widerspricht sich selbst. wenn er für die Eltern= beimãte ein politisches Wahlsystem einführen will, wähwend nach seiner etzten Verfügung das Schnsleben freihlleiben soll von volitischen Streitigkeiten. Seine politischen Freunde gehen noch einen Schritt weiter und sprechen ng offen aus, daß ihnen die Elte rnbeiwäke nichts anderes sind als die Ucbertraqung des sozlalistischen Rätesystems uf die Schule; die Schule soll dem Proletariot ausgeliefert werden. Die Ilternbeimätz sollen nicht beratend. sondern beschließzend fätzg sein. Sie sollen Zutritt hahen zu den Unterrichtsränmen und die Tehrer überwachen, also eine Gesinnungsschnüffelli ausüben. Die Freunde des velimäsen und politischen Radikaligmus baben so laut aaitiert, daß das schlafende Büngertum aufgewacht ist. Wir können den Eltern wahlen mit großer Zuwersicht entgegensehen. Zahl veiche foziabemo- kwatische Frauen und Mütter wollen. daß ihren Kindern eine vesigiöse Emwiehnmg zuteil wird; der Hristliche Gedanke wurnelt stark im Valke. Die Mehrzahl, deutscher Büpaer und Bürgerinnen wollen sich die christliche Schule nicht nehmen lassen. Zweifellos werden die Wahlen den Son aldemok vaten manche Enttäusckumg bringen. Wir bahn nicht das Geringste von den bevorstehenden Wahlen zu fürchten. Wir ver⸗ langen eine gesunde, oroen sche Weiterentwicklung unserer Schul. verhältnisse guf Grundlage des (lItennvechtes. (Beifall.)
Ein Regierung svertreter widerleat die von dam W- geordneten Ling vovgetragenen Cinwände.
Abg. Dr. Boelitz (D. V.): Die Ausführungen des Re ierungsvertreters haben unz nicht e ren können, den gemein⸗ amen Antrag der vier Parteien zurückzuzie Da bei . die
emokraten die Führung übernommen haben, gereicht uns zur ganz besonderen Genugtuung. Es ist nicht richtig, daß sich die Eltern scheuen, in Gegenwart von Lehrern ihre ch über Lehrer
vorzubringen; meine . als Vorsitzender eines Eltern⸗ beirates beweisen das Gegenteil. Vor Herausgabe der Verordnung hätte mindestens der Erziehungsbeirat im Ministerium gehört werden müssen. Von vornherein abgelehnt haben wir aus der Be⸗ fürchtung einer Politisierung der Wahlen das , Da es ein ideales hlrecht überhaapt nicht gr ätte man es doch . einige Jahre mit dem Vorschlagsrecht Lehrerschaft und der Magistrate versuchen sollen; die Minderheit wäre auch dann zu ihrem Rechte gekommen. In Berlin ist die Wahl von den Sozial⸗ demokraten beider . u einer rein politischen Aktion ge⸗ ie hrt hat, ist ver=
) und rein kirchliche ragen haben leider bei der Wahlagitation den Ausschlag gegeben. ie Unterrichtsverwaltung hat mit ihrem Erlaß und seinen
Modifikationen nur Verwirrung gestiftet. Die Verordnung war zweifellos nicht genügend durchdacht. Die Wahlen müssen sistiert, die Verordnung muß dem verstärkten Unterrichtsausschuß zur rüfung vorgelegt werden. Es wird für das Staatsganze nur er⸗ prießli⸗ h wenn nach gründlicher Prüfung etwa nach einem halben Jahre oder nach neun Monaten Elternbeiratswahlen vor⸗ , werden, für deren Zweck und Bedeutung den Erziehungs⸗ erechtigten das richtige Hö angen ist. .
Abg. Otto (Dem.): Auch wir haben alle Sympathie für Elternbeiräte. Die Si des in,, entspricht der Forderung unseres Antrages, wir h in ihn daher zurück. Auch sonst hat uns die Darlegung des , befriedigt; nur gegen den Ausschluß der Lehrer u een das Wahlverfahren bleiben bei uns Bedenken bestehen. Da . in der ganzen Fr bisher um einen Versuch handelt, die neugewählten Räte auch nicht zwei Jahre, sondern nur ein Jahr in Tätigkeit bleiben sollen, sehen wir diese Bedenken zurzeit als gehoben an, sind bereit, diesen Versuch mitzumachen und treten daher von dem e Antrage Fried- berg zurück. Ebenso können wir dem Antrag 4 zustimmen, der sachlich durch die Ausführungen des Ministerialdirektors erledigt ist, auch insoweit irre führt, als eine endgültige Entscheidung über den Charakter der olkafchule den Erzie , n,, nach der e, n, . nicht zusteht. Wenn Abg. Linz auf die Berliner Bezirkslehrerratswahlen sich bezog, ö. ist ein ö hang z . diesen und den Elternbeiratswahlen nicht vorhanden. Die WM ratie hat mit diesen Bezirkslehrerwahlen nichts gemein. Herr Linz hätte sich besser informieren sollen.
Hierauf wird die Besprechung abgebrochen.
Nachdem das Haus noch die Perordnung vom 14. No⸗ vember 1918, betreffend die Zuständigkeit der preußischen Regierung sowie die Zuständigkeit und. Bezeichnung der Zentral⸗, Provinzial⸗ und Lokalbehörden, die Bekanntmachung vom 14. November 1918, betreffend das Inkraftbleiben der be⸗ stehenden Gesetze und Verordnungen, und die Verordnung vom 21. November 1918, betreffend die Wahlen zur verfassung⸗ gebenden preußischen Landesversammlung, nach den Anträgen des Verfassungsausschusses und . die Verordnungen vom 28. Dezember 1918, 9., 20. und 21. Januar 1919 zur Ab⸗ änderung dieser Verordnung nach dem Antrage des Verfassungs⸗ ausschusses genehmigt hat, wird Vertagung beschlossen.
Schluß 534 Uhr. Nächste 3 Donnerstag, 12 Uhr:
Fortsetzung der abgebrochenen Beratung, Eisenbahngüter⸗ zuschläge, Anfragen und Anträge.
er
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nzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.
1929.
Polnische Ausli ferungsliste. I) Blankenburg, Hauptmann, Chef der Wirtschaftssektion Bezirk
Suwalki. Mord, Freiheitsberaubung. Mißhandlungen und Plün⸗ derung (Suwalki 1917). 3 erzberg (Graf), Chef der Wirtschaftssektion Suwalki. Ge— , chreitungen gegen die Einwohner. Suwalfi I Reichenbach (Href). Gouvernen zur Spionage, Mißhandlungen, Freiheitsberaubung.
7 Semmer, Pollzeikommissar. Plünderung, Erpressungen, Mord. wien (Bedzim). . 8) Hubert (Adam), Leutnant d. Res.. amtlich bezeichmet als
Nlünderungen, ressungen (Sosnowice). ] Falkenhahn (Hugo), Direktor Handelsgesellschaft für Berg ⸗
werke! lünderung , e,, n, 10) Nethe, Oberst. neralstahschef und Gouverneur von chau. Plünderung, Epressungen, Freiheitsberaubung.
1) Siclhui · darttch Führer eines AR. Plünderung (lock
1917 12) Berndes, Chef der Sektion für Requisitionen. Organisierig n , . 1917-18. 19 3 e, ,, i 8 dstistung. Plünderungen. Mor ern leutnant. Brandstiftumg. Pl J taten., Freihei tsbe ranbung (Czestochowa 1914). 15 Grunlich . Verwalter der Firma „Allart Rousseau K in Lodz. Enteignung (Lodz). . 16) Schoenbach (Georg), Kaufmann in Leipzig, Direktor ber Roh ˖ stoffabteilung in Lodz. Hin, (Cob). 17) Schultz (Hans), Sachverständiger der Rohstoffabteilung in Warschau, wohmt . in Berlin. Plünderung und Zerstörung
k , ieri ffen . leu Plünderungen, Erpressungen und Zerstörung einer Fabrik. 36 19) Waldersee (Graf), General, Plünderungen, Erpressungen, Ver- nichtung von Wäldern. M Bredow spon), Major, 2. Regt. Totenkopfhufaren. Mordtaten. 21) Muller, Chef der Geheinwolizei b. d. Kdtur. Bielsk Nr. 214. Freiheitsberaubung mit Mißhandlungen. 22) Hoffmann Feldleutnant, Kdt. i. Lomacg Hotelbes. in Metz. iin n, Brandstiftung, , omazy 1915/17. 23) Ouapp, Leutnan ürgermeister in Miedzyrzecz, Beamter b. b. Kmdlur. Rr. M3 u. 91. Plünderung, Bren ftr und Mord. 24 Serensen, Off. Stellv., Chef des Paßbüros in Miedzvrzecz , . aus Hamburg. Plünderung, Brandstiftungen, Mord. 2B) Mitelsdorf (Gustav), Feldw. beim 6. Bez. Kdtur. Biala, wohn- haft ö ö Mord, Freiheitsberaubung, Brandstiftung (Ko= marowka). 26) Baade Ulfred), Mjutant, Kotur. Nr. 217. Kirchenschändung. Plünderung und Freiheitsberaubung (Paroxm). 27). Kin (Paul) und Olbrich (Pauh, ö Regt. 6. Leichenschãn⸗ dung. Plünderung (Ostrow 1917. . 28 Wolf, Oberleutnant, Führer einer Arheiterabt. Freiheits⸗
beyaubung mit Mißhandlung ( Brest⸗Litowsk).
29) w . n,, (Bezirk Radzyn 1915).
30 Kracht (Hᷓermann), Gendarmeriewachtm. Freiheitzberaubung. Schändung von Synagogen (Wiszniez 18173.
31) Nolte, Gendarm bei d. Geheimpolizei i. Posen, wohnte in Adrmow. Plünderung, Mordtaten. . ;
32) Ohnesorg, Generalmajor, früher beim Kolonialamt in Berlin, Militärgouv. in Lukow. Plünderungen, Frei heitsberaubung, Zer⸗ störung von Häusern.
33) Baumann Arthur), Beamter beim Gouvernement, gebürtig aus Bromberg. Plünderungen, Zerstörung einer Fabrik.
34) Isaaks (Dr.), Sektionschef beim Rohstoffamt in Warschau. Plünderung, Zerstörung einer Fabrik.
9 35 . . Moꝛb. Nanb. Brand 1 z 2 5 m 3. 3h n (von), General in Wloelawek. Mordtaten,
Münderung. Brandstißtung (1914/18.
37) Preusker, Major. 2. Bat. Rent. 155. Mordialen. Mün- derung. Brgndstiftuma (Kalsisch 1914). .
38) Kir (von) General. Mordtaten, Plünderung, Bamb stiftung (Kalisch 1914). .
39) Seydlitz won), Oberst, Brandstiftungen, Plünderung, Freihei toberaubung (al sch). . .
40) Enhausen. Oberst. Freiheibsbemubung. Mislhandlummen
czypierna). 41) Beseler (von), General, Gouverneur in Warschau. Plünde⸗ rungen, Erpressungen, Zerstörung von Fabriken und planmäßige
Freihei bebe paubung r , Kris (von, Chef der Zivilverwaltung in Warschau 9). 453 . Polizeipräfekt in Warschau. Planmäßige Freiheitsberaubung.
44) Helfritz. Oberstleutnant. Quavtiermeisteramt beim Genewal · aon. Warschau. Grpressumgen. Plünderung, Freihei täberaubung.
H) Etzdorf Rummel. (von) umd Amerbach, Dauwtleute. amtliche Vewmwalter der Straßenbahngesellsch,. in Warschau. Plündemma. Er ⸗ pressungen und Herunterwirtschaflen des Betriebes. .
6) Schoder, Hauptmann. Chef der Kriegsrohstoffstelle
46) * Nanmßige Möünderungen. Ewvessumaen.
47) Petersen. Leutnant und Stell vertr. ö pi ö Mamlok, Chef des Forstbetriebes d. Kriengrohstoffstelle. rungen J 56) Sahm, Kabinettschef des Polizeipräfekten in War Plunoe ung Cre nme, ,,, dim, Tee nbrogte, B. K. R. A. rfrbbotricb der Krieaz⸗ vohstoffstelle in Warschau. Plünderungen (Warschau und Wloclawed.
Rumänische Auslieferungsliste.
I Bauerle, Leutnant, Truypen'dt. in Urziceni , ! ensdoyff. nant, Kot. Stralsund. m, , dem g, Hauptmann., Kdt. lla. loß. an der Gefangenen, die auf Ausrottung hinzielke. Aussagen ge- mngener nere. . H Busse. Major, Kdt. Gesangla. Stralsund (ebenso). 5) Darkg. Kdt. Gefangla. Strohen Noor (Hannover): Miß. handlung Gesgngener; Einsperren von Offizieren, dee sich beschpwerten. 6) Debritz, Hauptmann, Chef der politischen Polizei in Craivo. Grau ö gegen die Bevölkerung, Mißhandlung des Rechts. lian.
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