daß aber in Der Praxis die Genossenschaften und Genossen⸗
schafter nach wie vor in diesem Punkte benachteiligt werden. Ein Vertreter des Reichsfinanzministers macht gegen den Äusschußantrag in längerer Ausführung Bedenken geltend. Abg. Irl (Bayer. V.): Tatsächlich wird die von den Hand⸗ werkern gezeichnete Kriegsanleihe an Zahlungsstatt nicht angenommen. Man stellt damit an, n die Handwerkergenossenschaften den J.
anleihe nicht annimmt. .
Abg. Hermann erklärt das Verhalten der Finanzverwaltun und ihres heutigen Vertreters für sehr eigenartig. Man lebe doch nicht mehr unter dem alten Regime und brauche sich keine derartige Vorlefung über das, was eigentlich rechtens sei, halten zu lassen. Entgegen dem einstimmigen Beschluß des Ausschusses und entgegen der Jusage des Ministers werde hintenherum die gegenteilige Praxis fortgeführt. Der verantwortliche Minister selbst solle sich darüber äußern, ob er bereit ist, die handgreifliche Ungerechtigkeit gegen die Handwerker aus der Welt zu schaffen.
Reichsfinanzminister Dr. Wirth: Soweit es sich um Un⸗ gerechtigkeiten handen sollte, bin ich gern zu einge henden Besprechungen in den nächsten Tagen bereit. Als Minister, der erst wenige Tage im Amt ist, kann ich diese Dinge nicht alle sofort überschauen. Schwierigkeiten, die in der Sache selbst liegen, müssen auch bei der Beachtung eines einstimmigen Ausschußbeschlusses gewürdigt, werden. Die praktische Durchführung liegt ja in den Händen des Reichsschatz⸗ ministeriums; wir geben nur die Direktiven.
Auf eine Bemerkung des Abg. Legendre (Zentr.), der ver⸗ langt, daß der Minister Geheimräte, die den Erklärungen des Ministers entgegenhandeln, zur Rechenschaft ziehen soll, erwidert
Reichsfinanzminister Dr. Wirth, daß in seinem Amte von der erwähnten Zusage des Reichsfinanzministers Erzberger nichts bekannt sei.
Der Ausschußantrag wird angenommen.
Schluß gegen 8s Uhr. Nächste Sitzung Montag, 1 Uhr: Notetat für 1930, Anträge wegen Erklärung des 1. Mai zum Nationalfeiertag, kleinere Vorlagen.
——
Preun fzische Landes vomersammlung. 137. Sitzung vom 24. April 1920, Mittags 12 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.) *)
Das Haus setzt die zweite i, des Gesetzentwurfs über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Groß Berlin fort.
Die zweite Lesung war gestern bis 8 39 gediehen.
s 30 a und 30 b, vom 17. Ausschuß neu eingefügt, regeln ür das neue Berlin das 66 Schulwesen, einschließ⸗ lich der Fach- und Fortbilbungsschulen. Die Ausschußvor⸗ schläge gelangen mit einem Antrag der Demokraten zur An⸗ nahme, wonach für das Fach⸗ und ger r e cs fc. beim Provinzialschulkollegium eine besondere Abteilung i ßilden ist, die dem Minister für Handel und Gewerbe untersteht.
8 40 trifft , ,. über das Bürgerrecht und das Wahlrecht für die Uebergangszeit bis zum , ,. neuen Städteordnung. Der Ausschuß hat das aktive hee ur Stadtverordnetenversammlung an einen einjährigen ö.
sitz gebunden.
Abg. Klodt (U. Soz.): Der ieh hat hier eine Ver⸗ schlechterung des Wahlrechts e , . ir beantragen Besei⸗ tigung dieser Einschränkung oder och Verkürzung auf sechs Monate.
Abg. Siering 6h Alle diese Fragen müssen der künf⸗ tigen Gian ferdrunt überlassen werden. Ver , r, n des gegen ·˖ wärtigen Zustandes e , aber inzwischen nicht eintreten. Wir be⸗ antragen daher Wiederherstellung der Regierungsvorlage.
Gegen beide sozialdemokratischen Parteien werden die Aus—⸗ schußvorschläge angenommen. ;
5 42 statuiert die Verpflichtung der bisherigen besoldeten Beamten der Gemeinde⸗ und Gutsbezirke zur Uebernahme gleichwertiger Aemter in der neuen Stadtgemeinde Berlin. Im Weigerungsfalle ist das neue Berlin von seinen Veryflichtungen gégen diese Beamten entbunden. Diese Folge tritt jedoch erst ein, wenn der Beamte sich der Entscheidung des Oberpräsidenten nicht unterwirft.
Von der Deutschen Volkspartei und den Deutschnationalen 9 Anträge gestellt, welche den Beamten eine größere Rechts⸗ icherheit gewähren und fie nicht von der Entscheidung des DOberpräsidenten abhängig machen wollen. ach längerer Debatte werden diese Anträge abgelehnt.
Gin Antrag Dr. von Krause (D. V), in 5 52 folgenden Absatz 3 hinzuzufügen:
„Auf Verlangen der Bezirksverwaltung eines Bezirkes sind dem Bezirke die Schulangelegenheiten zur eigenen Verwaltung zu übertragen. Ez finden dann die Vorschriften des 5 39a Abs. 2 und folgende Paragraphen Anwendung“,
wird nach längeren Ausführungen der Ab 3 Dr. Leidig (D. V. und Cassel (Dem.) abgelehnt und 9 2 angenommen.
Ein Antrag Dr. von Krause (D. V.). einen 5 52a einzufügen, wonach auf Privatvertrag angestellte Gehalts- und Lohnempfänger, die seit mindestens dem 1. Ayxril 1915 in Dlensten eines Kommunalverbandes stehen, der in die neue Gemeinde Berlin aufgeht, vor dem 30. Juni 1925 nur ent⸗ lassen werden dürfen, wenn entweder ein wichtiger Grund zur Entlassung vorliegt oder wenn ihnen eine Entschädigung in Höhe ihres einjährigen Gehalts gezahlt wird, wird abgelehnt.
Der Antrag Friedberg, das Gesetz erst am 1. Oftober in Kraft treten zu lassen, wird angenommen.
Damit ist die zweite Beratung des Gesetzentwurfs erledigt. Dag Haus tritt on in die dritte Beratung ein.
In der allgemeinen Besprechung führt Abg. Haselof ef Nat.) aus, daß diese Vorlage dem künftigen Abgerrdnetenhause hätte vorbe⸗ halten werden müssen, daß die . ebende Preußische Landes⸗ versammlung mit dieser fe er en Aktion ihr Mandat eigent- lich überschritten habe. Ein Bedürfnis kommunaler Neuordnung für Groß Berlin sei ja vorhanden, aber keineswegs für Groß Berlin allein. Auch könne keineswegs mit innerer Berechtigung von einer wirtschaftlicken Einheit von Groß Berlin die, Rede sein. Es werde kein organisches Gebilde geschaffen. Die blühenden westlichen Ge— meinden wollten von dem neuen Berlin nichts wissen. Der Kreis Teltow werde geradezu ertötet, da er neun Zehntel seiner Steuerkraft verliere; die Restprovinz müsse von 20 3, auf 36 Steuerzuschlag gehen. Nur die Gesamtgemeinde könne die organische kommungle Entwicklung von Groß Berlin gewährleisten. Ver be— zügliche Antrag werde abermals eingebracht.
hz Heilmann (Soz.): 26 Gesetz ist die logische Fort⸗ setzung der seit 1874 verfolgten Bestrebungen, der steigenden kommu⸗
die rechtzeitige Inkommunalisierung verhindert. Die sammlung hat den Wiederaufbau Preußens in Verfassung und Ver—⸗ waltung auszuführen, und die Lösung der hier vorliegenden Auf⸗ gabe erfüllt uns mit Genugtuung. Abg. Dr. Weyl (U. Soz.): Wir haben an dem Gesetz kein Vergnügen; die Parteien der Mitte haben durch Konzessionen nach rechts zu seiner Verhetzung beigetragen. Wir stimmen ihr zu, aber nicht mit Begeisterung. Es darf eben in Groß Berlin so wie bis—⸗ her nicht weitergehen. Die Rechte möchte die Linksradikalen dem Wege über diese Vorlage in Groß Berlin lahm legen, das wird ihr nicht gelingen, die Sozialisten werden, auch wenn eine Zufallsmehrheit das Gesetz zu Falle bringen sollte, ihren Mann stehen und sich auch in Groß Berlin der Vemwaltung der Konkurs— masse weiter annehmen die ihnen die Reaktion hinterlassen hat. Abg. Lüdicke (D. Nat.: Die Zukunft wird nicht das günstige Urteil sprechen, welche die Linke über das Gesetz erwartet; es ist ein Sprung ins Dunkle. An dem Konkurs ist nur der 9. November 1918 schuld Eachen links). — Cladow und Gatow beantragen wir aus § 1 wieder zu streichen. Nach einer Entgegnung des Abg. Dr. Weyl erklärt Abg. Cassel, daß nach 1895 nach dem Abgange des Ministers e rsarg.
zwar lediglich aus politischen Gründen.
Damit schließt die allgemeine Besprechung.
In der Einzelberatung wird zu 5 1 der Antrag auf Bildung einer Gesamtgemeinde von den Deutsch⸗ nationalen wieder eingebracht. Eine Erörterung findet 16 mehr statt. Die Ahstimmung bleibt zweifelhaft; die Auszählung ergibt 101 für, 118 Stimmen gegen den Antrag. Damit ist der Antrag Lüdicke ab gelehnt. §S 1 dit nach den Beschlüssen . Lesung unverändert bestehen.
Zu § 40 nehmen die Sozialdemokraten den Antrag, die Regierungsvorlage wieder herzustellen, wieder auf. Auch hier muß Auszählung erfolgen; das Ergebnis ist die . mit 118 gegen 101 Stimme.
Abg. Dr. Le idig nimmt namens der , Volks⸗ partei auch den Antrag auf Einführung eines 8 52a wieder auf, wonach auf Privatvertrag angestellte Gehalts⸗ und Lohn⸗ empfänger, die seit mindestens 1. April 1915 im Dienste waren, vor dem 36. Juni 1923 nur entlassen werden dürfen, wenn entweder ein wichtiger Grund vorliegt oder wenn ihnen eine Entschädigung in Höhe eines einjährigen Gehalts gezahlt wird.
Unterstaatssekretär Freund: Der Antrag bedeutet einen Ein⸗ griff in die Vertragsfrelheit, und ist schon deshalb unannehmbar. Abg. Dr. Weyl:, Herr Leidig hätte wirkliche Arbeiterfreundlichkeit beweisen können, wenn er unserem Antrage zu⸗ gestimmt hätte, das Wahlrecht schon nach einer Wohnsitzdauer von sechs Monaten zu konzedieren.
Der Antrag wird abgelehnt.
Die Schlußabstimmung wird auf Antrag der Rechten ver⸗ schoben; sie wird am Dienstag erfolgen.
Die Vorlage über Teuerungszuschläge zu den Gerichts⸗ kosten und Gebühren geht ohne Erörterung an den Rechts⸗ ausschuß.
Schluß 314 Uhr: Nächste Sitzung Montag, 12 Uhr: Kleinere Vorlagen, vorläufige Regelung des Staatshaushalts— plans für 1926, erste Lesung des Entwurfs einer Verfassung.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Deutschen Nationalversammlung ist der Ent⸗ wurf eines Gesetzes über die st euerliche Behandlung der im Reichs ausgleichsgesetze und im Enteignungs⸗ gesetze geregelten Ansprüche und Verhindlichkeiten , , nebst Begründung zur
schlußfassung zugegangen.
Statistit und Volkswirtschaft. Arbeits streitigteiten.
Die Gemeindevertreter Groß Berlins haben, wie W. T. B. berichtet, an Sonnabend mit den Vertretern der Organi⸗ sationen der Beamten und Festangestellten Groß Berlins wegen Gewährung einer nachträglichen Teuerungszulage verhandelt. Die Verhandlungen sollten sich zugleich auf Vermehrung der Arbeitsstunden und ECinschränkung ber im vergangenen Jahre erst festeesetzten Urlaubtzesten erstrecken. Angesichts der dringenden Notwendigkeit, zunächst Mittel für die Beamten und dauernd Angestellten zu beschaffen, lehnten die Vertreter der Organisationen die Behandlung dieser beiden Punkte zurzeit ab Von den Gemeindevertretern Groß Berlins wurde alsdann ein Vorschuß von 1000 4 und 75 MÆM monatliche Kinderzulage unter den Bedingungen der Verrechnung auf die nach dem Muster von Reich und Staat vorzunehmende Besoldungsreform zugesagt. Ledige sollen einen Vorschuß von 750 „ erhalten. Da hiermit die früher von den Organisationen gestellten Anträge wegen Gewährung einer nachträglichen Teuerungszulage für die Zeit vom 1. Oktober 1919 big zum 31. März 1920 fast gänzlich un berück= sichtigt blieben, lehnten die Organisationsvertreter die weiteren Ver⸗ bandlungen ab und erklärten, daß fie über die strittige Frage der Verrechnung und der damit zusammenhängenden Forderungen für die rückliegende Zeit den Schlichtung sausschuß Groß Berlin anrufen werden, der sofort zusammentreten müsse. Die Gemeinden Groß Berlins sind ersucht worden, zunächst die Auszahlung der an. gebotenen Vorschüsse vorbehaltlich der späteren Verrechnungsart sofort zu bewirken.
Die Brauereiarbeiter Berlins haben am Donnerstag eine Urabst im mung darüber vorgenommen, ob sie infolge der bisherigen ergebnis losen Verhandlungen mit den Arbeitgebern in den Aus st and eintreten sollen. Die erforderliche Zwedꝛittel mehrheit ist biesigen Blättern zufolge nicht erreicht worden. Dennoch haben die Funktionäre und Betriebsräte beschlossen, die Arbeit am Sonnabend ein zustellen, weil bei der Abstemmung Irrtümer vorgekommen selen. Gleichzeitig wurde aber heschlossen, den Schlicht ungsausschuß anzurufen. Die große Mehrheit der Brauereiarbeiter hat am Sonn⸗ abendvormittag der Stre kparole Folge geleistet. In den Niederlagen der Brauereien in den Vororten wird gefeiert. Die Notstandsarbeiten werden aber ausgeführt
Aus Wien erfährt W. T. B.“, daß die Verhandlungen wegen Beendigung des Ausstands der Industriebeamten er— gebnislos geblieben sind.
Der Kongreß der fganzösischen Eisenbahn er hat, wie dem W. E. B.“ aus Parts gemeldet wird, am Sonnabend mit 196 298 Stimmen gegen 123012 Stimmen bei 13 130 Ent haltungen das Verhalten des ehema igen Verwaltungsrats getadelt, so daß der betannte Sekretär Bidgaray mit seinen Kollegen fein Amt niederlegte. Es wurden neue Gewerkschaftssekre äre gewählt, die die scharfere Tonart vertreten. Diese ist auch am Nachmittag in einer Entschließ ung, die das Programm der Gewerkschaft festlegt,
nalen Zersplitterung Groß Berlins ein Ende zu machen. Nur der Widerstand der reaktionären Mehrheiten des Abgeordnetenhauses hat
. 1 Mit Ausnahme der Reden der Herten Minister, die im Wortlaute wiedergegeben werden.
zutage getreten. Nach einer Beratung des neuen Ver waltungsrals wude eine Tageßordnung dahingehend angenommen, daß, da die Re erung nicht für die aus Anlaß des letzten Eisenbahnerausstands
rr n Beamten eintreten wolle, ein sofortiger Aus
tand ins Auge gefaßt werde, der nur dann beendigt werden
Landes ver⸗·
auf
gerade die Regierung die Inkommunalisierung verhindert habe, und
* schlossen.
solle, wenn folgende vier Punkte angenommen werden: 1) Verstaatlichung. ellung der Gemaßzregelten, 3) Niederschlagung aller strafrechtlichen Verfolgungen, 4) Anerkennung des Gewerkschaftsrechts.
2) Wiedereinstellung
wurde mit 171 637 Stimmen 147282 Stimmen bei 13 593 Enthaltungen angenommen. Führer der Eisenbahner Monmousseau erklärte, Arbettseinstellung solle nicht heißen: morgen vormittag. Man müsse dem neuen Verwaltungsrat Zeit lassen, sich einzurichten. Lie Ausstandeleltung zu beslimmen, feinen Geschäfts ührenden Rat zu wählen, kurzum, sich zu organisieren. Sofort be⸗ deute: in türzester Frist — Gestern beschäftigte sich der Kongreß mit der Frage, wie und wann die beschlossene Streik⸗ bewenung organisiert werden oll. Ein Unterausschuß schlug eine Tagesordnung vor, in der nochmals die bereits gemeldeten vier Forde⸗ rungen gestellt werden und erklärt wird, daß der Zeitpunkt fuͤr den auf allen Bahnlinien durchzuführenden allgemeinen Ausstand von dem Ausschuß des Gewerkschafisbundes festgesetzt werden soll. Die Ent⸗ schließungen sollen im Cigverständnis mit der Confédöration göngrale du trapail getroffen werden. Diese Tagesordnung wird als ein Rück⸗ zug gegenüber der am Sonnabend angenommenen schärferen Tages⸗ ordnung angesehen. Der Kongreß wurde sodann geschlossen.
Nach einer Havasmeldung aus Saint ⸗Ettenne haben die Bergarbeiter ger Loire nochmals ihre Solidarität mit den Arbeitern der Schieferbergwerke ausgesprochen und gegen die Ver- urteilung Caillaur' durch den Obersten Gerichtshof protestiert.
Nach Privatmeldungen des (lsässischen Journalisten Grumbach an die Humanits“ aus Metz ist der Ausst and in Elsaß und Lothringen (eit Freitag allgemein. Das Gisenbahn⸗ un? Postꝑpersonal haben sich ihm ange⸗ ch los Ein hedauerlicher Zwischenfall habe sich in Algringen bet. Die denhofen ereignet. Der Unterpräfekt von Diedenhofen sei dorthin gefahren und habe angesichts eineg Demonstrationszuges von Arbeitern plötzlich sein Auto verlassen und die Menge mit einem Revolver bedroht. Er und die beiden ihn be—⸗ gleitenden Gendarmen seien verletzt worden. Der Unterpräfekt soll einen Messer oder Bajonettstich erhalten haben. Nach einer anderen Meldung wurden zwei Schwadronen Kavallerie nach Algringen ge⸗ schickt. In Diedenhosen und Umgegend soll den Deutschen verboten worden sein, ihre Wohnungen zu berlassen, solange der Ausstand an⸗ dauert. Der Matin. meldet aus Die den hofen, alle Fabriken mit Ausnahme einer einzigen, gegen die sich die Kundgebungen richteten, seien stillgelegt. An verschiedenen Orten selen die 8 oldaten von Aus ständigenangegriffen worden. Man habe ihnen die Gewehre abgenommen und diese vernichtet. Die Truppe besitze keine Patronen. In Diedenhofen selbst hätten Ausständige mit der roten Fahne die Stadt durchzogen und revolutionäre Lieder gesungen. Die Be wegung sei nicht wirt schaftlich, sondern revo⸗ lution är. — Nach einer Meldung des Temps, haben die ge⸗ werkschaftlichen Arbeiter Straßburgs heftigst gegen die An⸗ wesenheit einer marokkanischen Diviston pro⸗ testiert, derselben, die aus Frankfurt zurückgezogen wurde. Nach Meldung aus Metz ist der Eisenbghnergusstand in Lothringen allgemein. Die Züge Paris — Nancy gehen nur bis Pagny. ⸗
Die italienischen Zeitungen melden ‚W. T. B.“ zufolge dag Ende des Allgemeingusstands in Turin. e chen daß nur die Metallarbeiter den Streik fortsetzen wollen, . aber infolge einer Verständigung auch sie die Arbeit nach 28 Stre tagen wieber aufnehmen werden. Die Blätter melden ferner das Ende der Agrarbewegung im Gebiete von Novara und des Allgemelinausstands in Alessandria und anderen Städten. Auch in der Papierindustrte sollte am heutigen Montag die Arbeit wieder aufgenommen werden, dagegen dauert die Obstruktion im Verkehrs wesen sort. „ Messagero⸗ ver⸗ nimmt aus Venedig, daß infolge eines 5 e n, gh 16 in einer Kaserne, bel dem ein Soldat einen 'i er erschoß, die Arbeitskammer für Freitag voriger Woche den Allgemein aus« st and verkündet hat.
Aus Am sterdam wird dem. W. T. B.“ telegrayhiert: Die Leitung des Transportarbeiterverbandeg hat den Schiffahrtsgesell⸗= schaften mitgeteilt, daß der Hafengarbeitergusst and au f⸗ gehoben ist und am Montag (heute) die Arbeit wieder auf⸗ genommen wird.
In Kopenhagen waren, wie W. T. B. erfährt, am Sonn⸗ abend die Zeitungen . Ausstandes der Typographen nicht erschienen. Die Arbeitgeber sind inzwischen auf die Forderungen der Arbeiter eingegangen, und zwar, wie in dem Beschluß ausgeführt wird, unter dem Druck der gegenwärtigen Zwangelage. Seit 6a erscheinen die Blätter wieder.
Diese Tagesordnung gegen Der
eine sofortige
Rnnsft und Wiffenschaft.
Die Grgebnisse, der Berliner Museum s ausgrabungen auf Samos. Auf. Samos, der schönen wein⸗ und Ilreichen ionischen Insel, haben die Berliner Museen seit 1910 Ausgrabungen veranstaltet. Außer ihrem reichen küͤnstlerischen Ertrage, über den s. Zt. Geheimrat Dr. Theodor Wiegand berichtet hat, hatten fie ein wichtiges geschichtliches Ergebnis, das nun bearbeitet vorliegt und über das Martin Schede im neuen Hefte der Berliner Museen ! berichtet. Aus den Inschriften stieg das bunte Bild der Geschichte dieses kleinen Inselstaates auf, der als strategisch und handelepolitisch wichtiger Punkt., von den antiken Großmächten umkämpft und umworben wurde und dank seiner eigenartigen Lage an der Grenze zwischen Orient und Okzident, noch im 19. Jahrhundert eine politische Sonderstellung erzwingen konnte. Schon den großen Seepiraten Polykrates brachte die Verfeindung mit der persischen Großmacht ums Leben und die Jasel um ihre nationale Freiheit. Athen, die Diadochen⸗ reiche, endlich Rom, unter dessen starker Hand auch dies Griechen⸗ völkchen das rahige Abendglück eines gut regierten, von polttischer Tätigkeit ferngehaltenen Volles genoß, — alle diese Reiche haben in Glanz und Untergang wechselpolle Schicksale über die Insel ge⸗ bracht, die, gebirgig und eng, ihre Bewohner mit Getreide nicht ernähren konnte und auf die Einfuhr vom kleinasiatifchen Festland angewiesen war. Gin fesselndes Kapitel aus, dieser Geschichte äberliefert das beste Jaschriftenfundstück der Berliner Ausgrabungen, aus der Zeit stammend, wo der Diadochenkhbnig Demetrios 306 v. Chr bei Salamis entscheidend gesiegt hatte, — das dürfte die in der Inschrift genannte „frohe Botschaft“ sein. Da legten Rat und, Volk von Samos einen Beschluß zu Ehren eines Schauspielers nieder zugleich al. Akt diplomatischer Höflichkeit gegen die Umgebung der Herrscher Antigongs und Demetrios. Es war not⸗ wendig, sich die Gunst dieser Mächtigen zu bewahren denn tat. sächlich waren die beiden Könige gegen Ende des 1V. Jahrhunderts die Herren des Aegätschen Meeres und übten über die Inseln eine Art Protettorat aus, das zwar die inner- Autonomie nicht antastete, aber doch ein fühlbares Abhängigkeitsverhältnis schuf. Bie Inschrift lautet in dentscher Uehersetzung: Da Pologß, Sohn des Sosigenes aus Aegina, sich bereits früher der Stadt stets wohl⸗ gewogen und gefällig gezeigt hat, und er jetzt, als unser Volk beschlofsen hatte, auf Grund der frohen Botschaft Antigongs. und Demetrios Festspiele zu begehen, und als des halb die Abgesandten zu ihm kamen, zugestanden hat, für ermaßigtes Honorgr vor dem Volke zu spielen, und er nur die Einkünfte aus dem The ter für sich nahm, die Zablung des Übrigen Honorars aber, ent sprechend dem Ansuchen des Voltes, der Stadt anheimgestellt hat, so mögen Rat und Volt beschließen: Wir sprechen dem Polos, weil er sich so vornehm und gefällig gegen das Volk gezeigt hai, unsere Anerkennung gus und bersichern ihn des gleichen Entgegenkommeng seitens des Volks; er erhält das vollgültige Bürgerrecht und wird in
Stamm, Tausendschaft, Hundermschaft und Geschlecht durch das Los aufgenommen und in die Bürgerlisten eingetragen, gang wie die übrigen Samier. Ferner wird er zum Honorarkonjul des Volkz ernannt,
spielen, die die Stadt beranstaltet. Voistehendes gilt für ihn selbst ; . und für seine Nachkommen. Schließlich wird er mit einem Kranze Gegenstand Januar k e, . pon Oelzweigen, wie ihn die tragischen Schauspieler an den Dionysien — 1920 Jan Igꝛ0 ] Jan. 1919 erhalten, betranzt; für dessen öffentliche Ankündigung hat der Fest⸗ der Besteuerung ö . spielleiter mit dem Volisbeauftragten Sorne zu tragen. Obiger . „p 6 * Beschluß ist auf einer Mammortafel aufzuzeichnen und im Heiligtum ö ö. . der Hera aufjustellen. Den Herrschern die sich soeben die Königs- L. Gesellschaftsperträge krone aufgesetzt hatten, werden göttliche Ehren zuteil, denn und inländische, nach den pie]; ö eigentlich eine religiöse J . war indessen e,, ,,, nichts Auffallendes, denn seit geraumer Zeit hatten die Griechen bersteuert?. Ytien : 3 K— ö sich daran gewöhnt, die Großen 3 Grp den Göttern 9. rn, 23 370 387 89 91 785 297 82z65353 637 415 39 gleichzuachten. Höher muß man veranschlagen, daß Samos sich Ane id he , nen ö bemühte, den tragischen Schauspteler Polos von Aegina für die Er⸗ und Zwischen che ine 65 224 50 646 728 40 420 916 — öffnungsfeier zu gewinnen. Plutarch rühmt ihn, und sicher war er Vert int liche Schuld⸗ der Größten einer; wir kennen so manche seinen Ruhm verkündende gerschreibun gen sowie Anekdote. Seine Kunst hatte einen goldenen Boden. Provinzorte Renten ver chreihun⸗ wie Samo, dessen neues Staatsleben mit einem Defizit begonnen en, sofern sie auf den haben dürfte, gehörten eigentlich nicht zu seiner Sphäre. Aber schließ⸗ ⸗ nhaber lauten oder lich, wenn Abgefandte eines autonomen. Staates kommen und recht sofern i entweder schön bitten, auch besondere Ehren verheißen, so läßt man eiwas vom; durch Indossament Preise ab, zumal das Festspiel doch mächtigen Königen gilt. Den , ,,. oder in würdevollen Stil des Chrendiploms unterbrechen unvermittelt, die Tel labschnttt⸗n aus. allzu menschlichen Züge des Heldenspielers — eine Gegensätzlichkeit, gern gt. und mit die uns noch heute das südländische Leben reizvoll macht. z 6 eee entenscheinen ver⸗ — sehen sind, die nicht f den Namen lauten Die Goethegesellschaft hält ihre diesjährige Haupt⸗ , . 3 versammlung am 29. Mai in Weimar gb. Am Tage vorher . ; ö dossament übertrag⸗ wird im Nationalthegter als Festvorstellung „Tasso“ gegehen. Den hal ind und Zwischen⸗ . auf der Hauptversammlung, die sich u. a. mit Satzung⸗ schelne⸗; . nderungen und einem Antrag auf Umgestaltung der Jahrhücher. n. En ischer Gemein , ö wird der Professor Friedtich Lienhard über „Goethes . enn. lsaß' halten. bande und Gemeinde kreditanstalten, in⸗ ländischer Körper⸗ ha ten landl her oder Nr. 8 deg Eisenbahnvererdaungsblalts. heraus⸗ städtischer¶ Grund⸗ egeben im Ministerlum der öffentlichen Arbellen am 15. April, hat bestzer der inlän= ö Inhalt; Betanntmachung und Erlaß vom 12. März 1920, bischer Grundkredit⸗ etr. Zuständigkeit der Oberversicherungt ämter für die Eisenbahn⸗ und Hvypothesen⸗ direktlonsbezirke. — Erlaß vom 31. März 1920, betr, allgemeine Be⸗ banken oder inlän—⸗ dingungen für die Einführung von Klesnbahnen in Staatshahnhöfe. discher c hifssbfand⸗ — Erlaß vom 8. April 1920, betr. Besetzung der Unterbeamten⸗ brie Schiffs⸗ ellen mit Inhabern des Anstellungsscheins für den Unterbeamten— beleihunge ban n oder tenst. — Nachrichten. inländischer Siede⸗ lungsgesellschaf 6, oder inlandischer Eisenbahngesell schaf⸗ ten, sofern diese Nach wei sung . Paptere mit staat⸗ licher Genehmigung 2 der Rohsolleinnahme an Reichsstempelabgabe e egcher e ung n oaz 333 z sz6 12 70 2356 cn 88 für Gesellschaftsverträge und für Wertpapiere. HV. anderer inlandischer . 9. 6 * — ———— Schuldner... ... 495 597 — 13 756 sec do 1250193 50 5 js chor S * —t 11919 April 1918 V. ausländischer Staaten, Gegenstand Dole nber a, z bis Gemeinden oder Ge⸗ der Besteuerung 191686 Deibr. 1619 Deibr. 18918 ie, gn . 1 9) * ö . . 6 9 622 23 w 128 989 10 604 624 70 1 879 577 0 z ; s , VI. anderer auslãandischer L. ,, Schuldner.... . 18 282300 63 130 600 323 C4 go und inlandilchez nge 14 VII. Bergwerkzanteil⸗ ber beerhnerigen Ge eh / e eren n a. verstenerte Aktien . 1 ⸗ lungen auf solcht. . 26 za3 8o 584 433 do] 1895 30253 . er gen ge 4 894 537 28 63 415 489 93 50 859 15215 VIII. Genußschelnt .... 1590 195 50 27 553 30 IH. Ausläandische en 3 14 und ö 77 699 20 5681 bos 907 404743 20 zusammen . Bo 146 26821391 H x zol 42 l6ꝛ1 90 13334 Verzinsliche Schuld⸗ n,, - perschteibungen sowie . Einschließlich 19 6 — 60. far Posen. Rentenverschreibun⸗ ) ö O6 2,50 ,
darf frei ein und ausfahren, im Krieg wie im Frieden, in unyerletzlicher Neutralität; wenn er etwas wänscht, darf er sich an Rat und Volk wenden, unmittelbar nach Erledigung der gottesdienstlichen und könig⸗ lichen Angelegenheiten. Feiner erhält er einen Ehrenplatz bei allen Fest⸗
Nachwei sung
der Roh solleinnahme an Re ich s stem pelab gabe für Gesellschaftsverträge und für Wertpapiere.
Berlin, den 24. April 1920.
ofern sie entweder Statistisches Reichtzamt. durch ndossament F. V.: Dr. Zacher.
übertragbar oder in Teilabschnitten aus⸗
nhaber lauten oder
35. sofern sie auf den
efertigt und mit . oder Bertehrstwesen.
dentenscheinen ver— . . seen sind, die nicht Von jeßt ab können Postpakete (d. . Pakete bis zum auf den gtamen lau en Gewicht von b Ki ogramm) o ne Wertangg bench Sranien
lber Hamburg mit direkt nach Spanien
auch zur Beförderung nber alles Jtãhere
ahrenden deutschen Schiffen angenommen werden. — die Postanstalten Auskunft.
r .
Nach Ungarn sind fortan gewöhnliche und eingeschriebene
oder die durch In⸗ dossament übertrag⸗ hat sind, und Zwischen
. . HN. inländischer Gemein⸗
den, Gemeindever⸗ 9 ande n ; Briefe wieder geschlessen zugelassen. Die Einfuhr unge⸗ y . . ö er Banknoten ist verboten und wird 6 ö. in Ungarn schwer bestraft.
aften ländlicher oder . Grund⸗ Theater unb Mustk.
esitzer oder inlän⸗ Lesstng theater.
discher Grundkredit⸗ und Hypotheken⸗ banken oder inlän⸗
discher Schifftpfand⸗
d Shaw s vieraktiges Drama Frau Warzens 1 4 seit * Erstaufführung quf einer anderen Bühne im Jahre 1507 in Berlin bekannt, ging am Sonnahend. im dessingtheater zum ersten Male in Szene. Obwohl mit Geist ge⸗
brief! oder Schiffs ;
nieben, ist das Sick nicht eben das erfreulichste don Shaw , , e, n, . In England und Amerita erhob sich sein erzeit lungsgesellschaften In Sturm der Futristung darüber, daß er es darin wage pder in ing cher hie mnoraltschen. Begrisfe auf der Kopfznöng Kiten And, ehh. Cisenbahngesellschaf⸗ Unklage gegen die Heselsschast durch den Mund elner Frans die ten. sofern g. das mit Recht u ,. ö a r ** g n.
z ibt, inden. Dlese Frau hat ein .
Papiere mit staat treibt, zu verkün selbst lebt, zu einem gebildeten
ai. . 5) Welt, in der sie licher Genehmigung ) 314 78905 der verderbten We
ausgegeben snd;? .. 1 oli 173 50 12 791 ꝛ89 70
d Mädchen hat erziehen lassen. Viwiane hat keine Ahnung, n , , stammt, der 1. umgibt, hat keine ell fz
IV. anderer inländischer r
K 366 119 13 261 027300 Saz 839 — dahon, daß hre Pöutfer von dem Ertrage dertufener Häuser in pen 7. Sd her isi. Gro ae . lebt. Als sie es aber erfährt, wendet . sich Gemeinden oder Ge⸗ mit Ubscheu von ihr, um durch eigene ehrliche Arbeit ihren Lebens⸗ meindeverbände und unterhalt' zu verdienen. In der entscheidenden Aussprache zwischen Elfenbahngesellschaf⸗ PMiunter unb Tochter gipfelt das Stück. So schwer auch immer die ten . 98 212300 475 636 20 1882877455 Unklagen sind, die ., . gegen ö 3 er
rer ant ll durch ihr eigenes Kind, das sie zu einem ehrbaren glied die 1. . . 281170 7 805 g 317 410 N. En eicher laffen, witz fie zue doch berurteiit, Hie VII. Bergwerkzantell⸗ Darstellung konnte im allgemeinen besriedigen. Alß Frau Warren brachte . und Einzah⸗ s Kläre Vallentin alt r Schauspielerin hier wieder in Er- lungen auf solche .. 3 180 — 568 133 80 1 428 296 65 nnerung. So charakteristisch wie einst Nola. Vertens in dieser Rolle VIII. G r c ln . 62360 15 5d . 235 17230 ] war fie jedoch nicht. In Sir George Crofts, inem brutalen, ver⸗ ö 385 9 g39 43658 018 5s 55 kommenen Edelmann, der seine Einkünfte als Geldgeber für, Frau iusammen · II] C2 1 Warrens einträglicheß Gewerbe vermehrt, führte sich der aus München zurückgekehrte Albert Steinrück als scharf charatterlfierender Darsteller en ef, wieber ein, und Dagny Servaes zelchnete die Gestalt der
ĩ 5 287.85 4 en cuehs id 1 cr e , , fun paser
Berlln, den 23. Aprll 1920. Statistisches Reichgamt. J. V.: Dr. Zacher.
wi schlicht, aufrecht und liebenswert. Die wichtigeren Neben dr,, bel den Un Schröder und Klein · Rogge gut auf⸗ gehoben. Die Zuhörer folgten den Shawschen Spötterelen und Spitz. sndigkesten mit Aufmerksamkeit und zeichneten die Darsteller durch
eee eee er.
Volksbühne (Theater am Bülowyplatz). ö Die Volksbühne hat Kleists „Kätchen ven erl. broln“ in ihren Spielplan aufgenommen. Die Erstauffũhrung fand am Freitag statt, und kein geringerer als Friedrich Fayßler selbst, der Leiter der Voltsbübne, spielte den Wetter vom Strahl. Nan kennt ihn schon vom Denischen Thegter her in dies⸗r Rolle, die ihm Gelegenheit gibt, die kraftvolle Mãnnlichteit se iner Dar⸗ stellung in bestem Licht zu zeigen. Nicht so gut, geli gä. E ihm, as in bes Ritters Brust erwachende Gefühl der Liebe zu Kätchen glaubhaft zu machen; ¶ Das Käichen wurde von Charlotte Schulz. die man im . bisher in ganj anders gearteten Rollen sah, recht überzsugend verkörpert; für das kindliche, traumhafte Wesen des dem Ritter in unbewußtem Drange folgenden Mädchens und deren schlichte Zurückhaltung und Unter⸗ wärfigkeit fand sie den rechten Ton. Gin wenig mehr Hamor eee der Lesstung noch zustatten kommen, Unter den übr gen Mitwirker den sst noch befonders Guido Herzfeld als treuhetzig⸗bieberer Taappe Gottschalk hervorzuheben, aber auch Agathe Bergsma Richard Leopold, Edgar Klitsch und andere standen auf dem rechten Platz. Als Spielleiter war Johannes Klaudtus bestrebt gewesen, mit möglichst ein fachen Mitteln der Stimmung der einzelnen Szenen gerecht zu werden. Der Beifall war stark und herzlich.
Im Opernhause wird morgen, Dienstag, Tann hänser!, mit den Damen Schwarz, Wildbrunn, Gusjalewicz und des Herren Mann, Schwarz, van de Sande, Henke, Habich, Lücke und Bachmann besetzt, aufgeführt. Musikalischer Leit? ist Dr. Ritz Stiedry. Anfang 54 Uhr.
ö n nn, . wird morgen Der starquis von Keith‘ in bekannter Besetzung wiederholt. Spielleitek ist Leopold C
Jeßner. Anfang 7 Uhr. . . 1 Theater am Nollen or fplas findet die Urauf· führung der neuen Operette „Cine Nacht im Paradies.“ von Okon⸗ kowsk!' und Steinberg, Mustk von Walter Biomme, nicht, wie an⸗
kündigt, am 1. Mai, sondern bereits am Freitag, den 30. April, kit n. 7 Uhr, statt. Der Vorverkauf hat schon begonnen.
chen Landestheater in Bres den finder
Im Sächsis . 7 Uraufführung von Paul
am Mittwoch, den 28. d. M., Die , Graene 2 beiteter Oper Schirin un d Ger⸗ rraude“ unter der Leitung des Kapellmeisters Reiner sigtt Den Grafen von Gleichen singt Heir Plaschke, abwechselnd mit Waldemar Staegemann, seine dentsche Frau Gertraude Frau Merrem ikisch, abwechseid mit Frau Viereck⸗Kimpel, die sarazenische Frau Schirin Frau Plaschke⸗von der Osten, abwechselnd mit Fräulein Stünzner. Auch die kleineren Rollen sind saͤmtlich doppeit besetzt. Die Oper wird im Nationaltheater in Weimar gelegentlich des Festes des Allgemeinen Deutscheg Mustkvereins zu feinem jährigen Bestehen am 9. Juni als Fest oper aufgeführt werden.
Mannigfaltiges.
Die unlängst angekündigte Schließung der. Hilfg⸗ stellen fürFrteg sgefangenen fürsorge“ bedeutet ledig⸗ lich die Beendigung einer vom Roten Kreuz in enger Verbindung mit den Relchsbehörden neben zahlreichen sonstigen Aufgaben bisher geübten Kröegetätigkelt, keinegwegs eine Cinstellung der Tätigkeit des Keten Kreuzes im allgemeinen. Bie in weiten Bevölkerungsschichten herrschende Not erfordert vielmehr eine beträchtlich vermehrte Hilfstätigkeit des Roten Kreuzes, zu der eg durch seine festgegliederte Organisation und seine weit über die Reichsgrenzen reichenden Beziehungen in, be⸗ sonderer! Maße berufen sst. Durch Gewinnung von Nah. rungs⸗ und Stärkungs mitteln, Bekleidung und Geld im Auslande, namentlich in Amerika, und plan mäßige Verteilung an die bedürftigen Kreise hat es zur Linderung der Not bereits erheblich bei. getragen und wird in diesem Bestrehen weiterwir ken. Mit Nochdruck will es fich außerdem an der Bekämpfung ansteckender Krankheiten beteiligen und die Bestrebungen der Reichs und , n auch auf diefem Gebiete tatkräftig unterstüßen, Das Rote Kreuz he⸗ trachtet nunmehr den Wiederaufbau den olkegesundheit, die Be⸗ hebung der durch den Krieg und seinen Ausgang peru achten Schädi⸗ gung ke ganzen Volkakörpers als leine w )
Der langlährige Generalselretãär de; 3entzaltemite e des Preuß ichen Landeg vereins vom Roten Kreuz und des Zentraltomiteeß der Deutschen Vereine vom Roten Kreutz, Dber stabgaͤrjt a. D. Prof. Dr. Kim m le, hat sich, wie W. T. B. mitteilt, aus Gefundheitsrücksichten veranlaßt gesehen, das von ibm 6 1963 bekleidete Amt niederzulegen. 51 seinem Nachfolger ist der ißherige Bürgermeister in Stettin Dr. Thode ernannt worden.
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Badapest, 23. April. ur if ü,, , mn, ,,, u f ru
arbeiter i, rs freivillig für den 1. Mai am Sonntag arbelten.
Sandel und Gewerbe.
— In der Aufsichtsrgtssitzung der Comm erz⸗- nnd Dis: 6 vom 24. r legte laut Meldung les W. T. B.“ die Dirertlon die Abrechnung für das Geschäftssahr 1919 vor. Es wurde bheschlossen, der n , die Verteilung von 9 v egen 7 vp im Vorjahr vorzuschl agen. as Gewinn und Verlust⸗ in sowle die Bilan; weifen folgende Ziffern gols in Klammern auf: Gewinn. und Verlustkonto. Cinnahmen. Gewinnvortrag lels zoy ols öh Chr) , Finsen zZ5 715 256 (is 132 353) X, Prapiston 19 147 8385 (7337 1317 *, Gewinn auf Serten und Zinsscheine 37 707 (217 473) , jusammen 43 o93 856 (24227 249 J Autgaben. Unkossen 22713 40 (11 082 208) M, Steuern 3 462 261 465 i?) „6, Verlust auf Wertygpiere — l 956 ls) A, Ab⸗ chreibung aut Bankgebtude und Inventar 77 458 (430 Q28) 46, ein gewtnn, einschl. Gewinnanteile und Zuwendungen an die Beamten 16 za 726 (9 328 387 66. zusammen 43 093 856 (24 227 449) 6. Die Verteilung des Reingewinns wird wie 1 vorgeschlagen: 76h0 000 (h g8o 000) ½6ς, Rückstellung für lonsteuer 170 000 170 000) M, in den Reservefonds 11 2900 O00 (496 886) ½, in den eamtenpensions· und ,,, 600 99 (200 900) *. Gewinnanteil an den Aufsichtzrat 56 271 (293 898) , Gewinn— nteil an den Vorstand 936 441 (477 86 S, Gewinnantelle und uwendungen an die stellvertretenden Dlrektoren, Filialdirektoren. 4 000 000 (14100900) , Vortrag usammen 16349 7266 (9 328 e 66. asse, fremde Geldsorten, ingscheine und Abrechnung banken 62 654 476 (26 744 702) M 6 und unverzinzliche Schatzanweisungen *s8 7i3 353 (642 755 F236) 4, ge edu g, dei Banken und. Bankfirmen 151 0658 010 (63 660 600) . Neyortg und Lombard 3. börfengngige Wertpapiere 180 790 223 (169 399 603) „, Vor⸗
Prokuristen und Beamten hHo8 O4 n en M, Bilanzkonto. Anlagen; und uthaben Noten
Waren und Warenverschiffungen 31 889 959 (2719 468) .
abon 1815 am Bilangtage gedeckt: 2. durch Waren, Fracht, oder dagerschelne 18651 138 *.* p. durch andere Sicherheiten S8! 108 . Eigene Wertpapiere: a. Anleihen und verzinsliche Schatzanwei ungen
des R d der Bundesftaaten 5 bh3h 204 (18 470 Su) b. 23 me der Reichsbank und anderen entral⸗ notenbanken beleihbare Wertpapiere 3318 189 82 131 219) 4,
lebhaften Beifall aus.
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. fonftige börsengãnglge Wertpapiere 16181 911 (20 844 309) 4.