1920 / 103 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 May 1920 18:00:01 GMT) scan diff

Frankreich vom

12. Oktober 1871, sowie be⸗ ) durch jährliche Verlosung von Teilbeträgen zu 6 40 000 tilg⸗

treffend die Wiederinkraftseßung der Ver bare, zu 102 rückzahlbare Schuldverschreibungen.

einbarung zwischen Deutschland und Frant⸗

reich über den Verkehr mit Branntwein und alkoholhaltigen Erzeugnissen über die deutsch⸗französische Grenze vom 13. Januar 1914.

Vom 10. Mai 1920.

Auf Grund einer nach Maßgabe des Artikels 289 des Friedensvertrages von Versailles vom 28. Juni 1919 (Reichs—

Gesetzbl. 1919 S. 687 ff.) ergangenen Mitteilung der Franzö⸗ und Cie., A. G. in Frantenthal (Pfalz) wurde die Ge⸗ Frankreich vom nehmigung erteilt, nachstehende, auf den Jahaber lautende, in Stücke zu 1000 S6 eingeteilte Schuldverschreibungen in den Verkehr zu hringen: 3 Millionen Mark 41 Cso ige, halbjährlich verzinsliche, hypothekarisch gesicherte, vom 1 Oktober

w. Regierung sind der Artikel 11 der Zusatzkonvention zum Friedensvertrage zwischen Deutschland und

12. Oktober 1871, nach welchem der Artikel 28 des am 2. August 1862 zwischen dem Deutschen Zollverein und Frank— reich abgeschlossenen Vertrags über Fabrik- und Handelszeichen erneut in Geltung trat, sowie die Vereinbarung zwischen

Deutschland und Frankreich, betreffend den Verkehr mit Brannt-

wein und alkoholhaltigen Erzeugnissen über die deutsch— französische Grenze, vom 13. Januar 1914 (Reichs⸗Gesetzbl. 1914 S. 201), am 9. Februar 1929 wieder in Kraft gesetzt worden.

Berlin, den 10. Mai 1920.

Der Reichsminister des Auswärtigen. st er. Bekanntmachung

über die Anerkennung einer neu errichteten

Abrechnungsstelle im Scheckverkehre.

Vom 11. Mai 1920.

Auf Grund des 5 12 Abs. 2 des Scheckgesetzes vom 11. März 19068 (Reichs⸗Gesetzbl. S. ) hat der Reichsrat beschlossen:

Die Abrechnungsstelle bei der Reichsbankhaupt-⸗ stelle in Stettin ist Abrechnungsstelle im Sinne des Scheckgesetzes.

Berlin, den 11. Mai 19.7.

Der Reichs wirtschaftsminister. Y B.: Girsch. GS elannt machung, betreffend den in der Schweiz den deutschen

1921 an im Wege der Verlosung 1959 tilgbare, Frist küldbare, zu 103 rückzahlbare Schuldverschreibungen.

buch gesetzes zum Bürgerlichen Gesetzhuch vom 17. Juli 1899 wird hiermit der Aus gabe

Reichsangehörigen gewährten Schutz gegen

den Verlust gewerblicher Schutzrechte infolge des Krieges.

Vom 12. Mai 1920.

Unter Hinweis auf 5 17 des Ausführungsgesetzes zum Friedensvertrage vom 31. August 1919 S. 1560 wird hierdurch bekanntgemacht, daß in der Schweiz den deutschen Reichsangehörigen gleichartige Vorteile gewährt werden.

Danach finden die Vorschriften der 85 15, 16 des bezeich— neten Gesetzes zugunsten der Angehörigen der Schweiz An⸗ wendung.

Berlin, den 12. Mai 1920.

Der Reichsminister der Justiz. 8 8 Dr. Jo sl.

Ver ordnung,

hetreffenddie Rückerstattung von Teuerungs⸗ zulagen im Baugewerbe.

Vom 12. Mai 1920.

Auf Grund der die wirtschaftliche Demobilmachung be⸗ treffenden Befugnisse wird nach Maßgabe des Erlasses, betreffend Auflösung des Reschsministeriums für wirtschaftliche Demobil— machung, vom 26. April 1919 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 438) ver⸗ ordnet, was folgt:

Ansprüche auf Rückerstattung von Teuerungszulagen im Baugewerbe nach Maßgabe der Erlasse des Reichskanzlers vom 5. Mai 1917 II 2693 und vom 31. Dezember 1917 11 7348 2. Angabe sowie der später ergangenen er⸗ gänzenden Bestimmungen sind unter Beifügung dor Forderungs—⸗ nachweise bis spätestens zum Ablauf des 15. Funi 1920 bei der zuständ gen Bezirksprüfungsstelle anzumelden. hunser Frist hat Erlöschen des Anspruchs zur Folge.

Berlin, den 12. Mai 1920

Der Reichsarbeitsminister. Sch icke.

Bekanntmachung,

betreffend Aenderung der Bekanntmachungen über

die Anmeldung von Rechten oder Beteiligungen an

öffentlichen Unternehmungen oder K

aus Anlaß der Durchführung der

des Artitels 260 des Friedensdertrags vom

27. März 1920 (Reichsanzeiger Nr. 68) und vom 29. April 1920 n. Nr. 92).

Auf Grund der S5 1 und 4 des Gesetzes über Ent— eignungen und Eatschädigungen aus Anlaß des Friedentz⸗ veitrags zwischen Deutschland und den allüerten und asso iterten Mächten vom 531. August 1919 (Reichs⸗Gesetzblait S. 1527) wird solgendes bestimmt:

Die Frist zur Anmeldung von Rechten und Be⸗ teilig ungen deutscher Reichsangehöriger sowie von Anwart— schafen deulscher Neichsangehöriger an öffentlichen Unternehmungen oder Ronzessiouen in a . China, Oesterreich, Ungarn, Bul⸗

gatien, der Türkei, den Besitzungen und zugehörigen Gebieten dieser

Staaten oder in Gebieten, die früher Deuischland oder seinen Ver— bündete gehört haben und auf Grund des Kriedensverttags abge— treten werden müssen oder unter Verwaltung eines Mandatars treten, wird bis zum 31. Mai 1920 verlängert. Berlin, den 14. Mai 1920. Der Reichsminister für Wiederaufbau. J. V.: Muller.

Bekanntmachung,

betreffend Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Inhaber.

Der Lokomotivfabrik Krauß und Cie,, A. G. in München, wurde die Genehmigung erteilt, nachstehende, auf den Jahaber lautende Schuldverschreibungen in den Verkehr zu bringen: 2 Millionen Mark 4/0 / gige, hypothekarisch sichergestellte, 19 Jahre unkündbare, sodann innerhalb 50 Jahren

(Reichs ⸗Gesetzbl.

Konzessionen

Dritter erteilt. B : verschr ihungen wird seitens deüz Staats nicht gewährleistet.

Personen vom Handel vom mann

München, den 7. Mai 1920. Staalgministerium für Handel, Industrie und Gewerbe. J. A.: Meinel.

Bekanntmachung, betreffend Ausgabe von Schuldoerschreibungen auf den Inhaber.

Der Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert

bis längstens zum Jahre vom 1 Oktober 1931 ab mit dreimonatlicher München, den 8. Mai 1920.

Staatsministerium für Han del, Inbustrie und Gewerbe.

1

V.: Meinel.

Genehmigungsurtkunde.

Grund des 5 7965 des Bürgerlichen Gesetz⸗ Artckels 67 des hessischen Ausfüh rugt⸗

Auf und des

Darmstadt die Genehmigung zur Schuldverschreibungen auf den

Stadt von

Inhaber bis zum Betrage von

10000000 6, in Worten: Zehn Millionen Mark,

zur Beschaffung der Mittel für Kanal⸗ und Straßenherstellungen, Grundstückserwerbungen, gemeinnützigen Betriebe, Ausbau des Braunkohlenbergwerks „Grube Prinz von Hessen“ das selhe.

Erweiterung der gewerblichen und und maschinelle Einrichtungen für

Die Schuldbverschreibungen sind mit jährlich vier Prozent,

fälllg in halbjährigen Raten am 1. Juli und 1. Januar jeden Jahres zu verzinsen und nach dem festgesetzten Tilgungsplan durch Auslosung oder Rückkauf der Schuldverschreibungen vom 1. Juli 1924 ab jährlich mit 1 Prozent zuzüglich ersparter Zinsen zu tilgen.

Vorstehende Genehmigung wird vorbehaltlich der Rechte Die Befriedigung der Inhaber der Schuld

Darmsladt, den 21. April 1920. Hessisches Gesamtministerium. Ulrich.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger 23. September 1915 wird dem Kauf Christiag Weidemann, geboren am Altona, wohnhaft hierselbst, Eppendorfer

n Carl Willi März 1869 zu

baum 3211l, der Handel mit Lebensmitteln aller Art untersagt.

Hamburg, den 3. Mal 1920. Die Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe (Kommission für Unzuperlässigkeitsausschluß). J. V.:: Garrels.

Mengel in Schwebel in Hahn in Wanzleben zu Landräten ernannt.

Oberharnim, Kreise Meilsenheim und dem Landrat Hahn das Landratsamt im Kreise Wanzleben überteagen worden.

schreibungen der anleihe von 1910, der von 1890, Bestemmungen und der 4zinsigen Schutzgebietsanleihe von 1910 wird vom 15. Juni d. J. an durch die bekannten Ver— mittlangsstellen ausgereicht.

Breunößen. Ministerium des Innern.

Die Preußische Staotgregierung hat den Regierunasassessor Frleienwalde a. O. den Regjerungsass ssor Meisenheim und den Gewerkschaftsbeamten

Der Rechnungtzrat Driest im Ministerium des Innern ist

zum Negierungsrat bei der gleichen Behörde, der Amtsrichter 9. Dr. Aly Meyer zum Regierungstzrat ernannt worden. Versäumung

im Kreise das Landratsamt im

. das Landratsamt dem Landrat Schwebel

Dem Land lat Mengel ist

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Die neue Zinsscheinreihe zu den Schuld ver— 4zinsigen preußischen Staats— 3zinsigen Reichsanleihe ver 4zinsigen Reichsanleihe von 1910

Berlin, den 10 Mai 1920. Hanptverwaltung der Staatgsschulden und Reichsschuldenverwaltung.

Betanntmachung. Der Schankwirtin Frau Berta Dietrich, Berlin,

Bornholmerstr. S2, habe ich die Wtederaufnahme des durch Verfügung vom 22. Juli 1919 untersagten Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs auf Grund des 5 Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) durch Verfügung vom heutigen Tage gestattet.

2 Abs. 2 der

Berlin, den 7. Mai 1920. Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Heyl.

Berannt mach ung. Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger

ersonen vom Handel vom 23. September 1918 (RGBl. S. 603) be ich dem Lokaltnhaber ottenburg, Kurfürstendamm 183, Restaurant Kurfürsten⸗ damm Kasino“, Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs e. Unzuperlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unter- agt.

Hubert Franz, Char⸗

durch. Verfügung vom heutigen age den

Berlin O. 27, den 7. Mai 1920. Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Heyl.

t

J Betanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger ersonen vom Handel vom 23. September 1915 (RG Bl. S. 6603) abe ich der Lokalinhaberin Frau Anna Mar kus, geb.

Neufeld, Berlin, Linienstr. AI a, und dem Schantwirt Waldemar Markus, Berlin, Linienstr. 241 a, wohnhaft, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bejug auf diesen Handelsbetrieb un tersagt.

Berlin O. 27, den 8. Mai 1920.

Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Heyl.

GSekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 19189 (RGBl. S. 63) habe ich dem Schankwirt Ernst Horchler, Char⸗ lottenburg, Potsdamertr. 8, und dem Schankwirt und Geschäfts führer Walter Konrad, Berlin, Euler— straße 28, Restaurant „Palast⸗Diele“, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb un ter agt.

Berlin O. 27, den 109. Mai 1920.

Der Polizeipräsident. Abt. W. J. V.: Heyl.

Bekanntm achun g.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915, Reichs. Gesetzblatt Seite 603, Kreisblatt Seite 470, habe ich dem Kaufmann Martin Gipp, hier, den Handel mit Lebensmitteln bis auf weiteres untersagt.

Eckernförde, den 28. April 1920.

Der Landrat. J. V.: Ring er, Kreisdeputierter.

Bekanntmachung. Dem Händler Friedrich Kieselbach in Rauten burg, Kreis Niederung, habe ich auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sep⸗

tember 915 (RGGBl. S. 663) den Handel mit Lebens- und Futtermittel aller Art unter sagt.

Heinrichswalde, den 8. Mai 1920. Der Landrat und Vorsitzende des Kreigausschusses. J. V.: Pawlowski.

——

GSekanntmachung.

Dem Bäckermeister Klutbmann in Quedlinburg Schmalestraße 8, ist gemäß der Bundes atsverordnung vom 23. ep— tember 1915 (RößBl. S. 603) und der Anordnung über den Verkehr mit Brot und Mehl in Quedlinburg vom 15. August 1919 wegen Unzuborlässigkeit die Ausübung des Bäckereibetriebes vom 15. Mai ab auf 3 Monate untersagt.

Quedlinburg, den 11. Mai 1920.

Die Polizelverwaltung.

——

Bekanntmachung.

Auf Grund der 5S§ 1 und 2 der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), und der Ausführungsbestimwungen hierzu vom 27. September 1915 wird der Witwe Gertrud Landesrat, wohnhaft in Sterkrade, Witte⸗Straße Nr. 36, der Handel mit Lebensmitteln und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie jede mütel—⸗ bare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel für das Gebiet des Deutschen Reiches untersagt. Die durch das Verfahren entstandenen baren Auslagen, insbefondere auch die Kosten der Bekanntmachung, fallen der Betroffenen zur Last.

Sterkrade, den 3. Mai 1920.

Die Polizeiverwaltung. Der Bürgermeister: Dr. Heuser.

Bols ly.

Sekäänntmachung.

Auf Grund der S5 1 und 2 der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betreffend Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), und der Aus sührungsbestimmungen hierzu vom 27. September 1915 wird dem Händler Alex Kampmeyer, wohnhaft in Sterkrade, Witte⸗Straße Nr. 36, der Handel mit Lebensmitteln und sonstigen Gegen ständen des täglichen Bedarfs sowle jede minelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel fur das Gebiet des Deutschen Reiches unter sagt. Die durch das Ver— fahren entstandenen baren Auslagen, insbesondere auch die Kosten der Bekanntmachang, fallen dem Betroffenen zur Last.

Sterkrade, den 3. Mai 1920.

Die Polizeiverwaltung. Der Bürgermeister: Dr. Heuser.

Bekanntmachung. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1916,

betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGGBl. S. 608), habe ich dem Schlächter Fischer m Röddelin durch Verfügung vom heulnigen Tage den Betrieb der Sch lächterei, den Handel mit Fleisch und Fleisch⸗ waren und den Vieß handel wegen Unzuverlaässiakeit im Handel mit sofortiger Wirkung untersagt.. . Die Kosten des Berfahrens fallen dem Schlächter Fischer in Noddelin zur Last. Templin, den 5. Mai 1920. Kreisausschuß des Kreises Templin, von Arnim.

(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Volkg— wirtschaft und für Rechtspflege sowie die vereinigten Ausschüsse für Durchführung des Friedensvertrags und fur Rechtspflege hielten heute eine Sitzung.

Die zurzeit in London weilende deutiche Schiffahrts⸗ delegatlon unter Vorsitz des Geheimen Legationsrats Seeliger, die über die Abgabe der nach dem Friedensvertrag noch abzuliefernden deutschen Handelsschiffe und Fischereifahr⸗— zeuge unter handelt, hat, wie, Wolff Telegraphenbäro“ meldet, hinfichtlich der Fischereifahrzeuge mit der inseralliierten Schiff sahrts tommission ein Abkommen geschlossen, nach dem die Abgabe dieser Fahrzeuge auf eine Anzahl reichseigener Fischereidampfer beschränkt wird. An Stelle der ubrigen nach dem Friedensvertrag ablieferungspflichtigen Fischeren⸗

fahrzeuge sind Neubauten,

bedarf zu liefern. Der Wert. des Fischereiablöommens besteht darin, daß die deutsche Fischerei von der

im Friedensvertrag auferlegten Abgabe von Fischereifahr⸗ zeugen, die im bisherigen Betrieb tätig waren, befreit bleib. Die Fischpersorgung Deuisch lands kann daher im bis—⸗ herigen Umfang aufrechterhalten werden. Dies ist aber

nur dadurch erreicht worden, daß das Reich durch Hingabe eigener, bisher zum Teil anderen Zwecken dienender Dampfer,

durch Uebernahme von Neubauten und durch Zusage von

Materiallieferungen besondere Verpflichtungen den Alliierten

gegenüber hat übernehmen müssen. Der deutsche Hilfskreuzer „Möve / ist vorgestern en die britische Marinebehörde abgeliesert worden.

Die Entwicklung in Oberschlesien scheint nach

Wolffs Telegraphenbüro“ in schnellen Fluß geltommen zu sein. richte er (m g n, , n. te über Einäscherung von Polizeistationen, Ueber⸗ . po dent e . . 9 tinopel, daß die Regierungstruppen Adabazar besetzt Pie Ueber fälle wurden jämilich von bewaffneten und und die Nation listen Bolu geräumt hätten. Das Ruterschen ; . 3. 669. ö ar ffn L seine Mitarbeiter in Abwesenheit zum Tode verurteilt richt alles für dat Vorhandensein eines sorgfällig seine Mitarbeiter in Abwesenheit zum. . 2 ö he. e rr c . Dies sind Ali Fnaͤb, Kommandant des 20. ArmeelorpJ, Ahmed

Sbährend die deutsch⸗gesinnie Bevölkerung sich Verte digung ihrer Rechte gegen die Bedrückung durch die Ententekommission und gegen die Anmaßungen der Polen nur gewehrt hat, scheinen die Polen den Zeitpunkt für ge— kommen zu erachten, um offensiv nicht nur gegen die Deuischen, sondern, wenn es nicht anders geht, auch gegen die Entente vorzugehen. Die Aufdeckung der polnischen Ver⸗

schwörerpläne hat die Oberschlesien bedrohende große Gefahr und in das Lager der Polen begreifliche Je ungünstiger sich die Verhälinisse in Oberschlesien für Polen gestalten, je mehr ing besondere auch

grell beleuchtet Aufregung gebracht.

der polnischsprechende Teil der oberschlesischen Arbeiterschaft zur Erlenntnis gelangt, daß es um seine Zukunst bei Polen jedenfalls schlechter bestellt sein würde als bei Deutschland, umsomehr scheinm in Warschau der Wille zu erstarken, Ober⸗ schlesien mit Gewalt an sich zu reißen, wenn es auf dem Wege der Abstimmung, deren günstiger Ausgang für Polen immer sraglicher wird, nicht gelingen sollte. Aus diesem Grunde ist in den letzten Monaten die polnische militärische Geheimorganisatien in Oberschlesien eifrig gefördert worden, und an der oberschlesischen Grenze sind auffallend viel reguläre polnische Truppen verteilt. Auch die Entente—

kommission in Oppeln erkennt die Oberschlesien bedrohende Gefahr und kann sich der Einsicht nicht verschließen, durch das terroristisch Vorgehen der Polen unter Führung

Warschaus die Obeischlesien betreffenden Bestimmungen des Friedengvertrags ernstlich gefährdet sind. Es liegt nicht im

deuischen Interesse, die Stellung der Entente, die sür die Aus⸗ führung des Friedens vertrogsz veranwortlich ist, noch mehr zu

erschüttern. Ein Gebot politischer Klugheit ist es darum auch, daß der deuischgesinnte Teil der oberschlesischen Bevölken ung läßt, die die Lage der

nicht zu Gegenaltionen hinreißen

als sie jetzt schon ist Unser Bestreben muß darauf gerichtet

durch ihre Ruhe Stärke beweisen.

nicht

Preu ßen.

Von unterrichteter Seite wird em „Wolffschen Telegraphen⸗ büro“ mitgeteilt, die Nachricht, daß der König von Däne mark am 20. Mai in der ersten Zone seinen Einzug

alten wird, ist in dieser Form unrichtig. Das ganze bstimmungsgebiet, einschließlisch der ersten Zone, ist bis zur Entscheidung über die Grenze durch den Lbersten Rat in Paris dentsches Gebiet, und weder der König von Dänemark, noch irgend ein anderes Staatsoberhaupt kann in Gebiet, es wäre denn als Gast Deuischlands, seinen Einzug halten.

——

Gegen die Internationalisierung der 2. Zone

protestierten gestern in Sübschleswig 31 816 Personen durch Delegierte

folgende Erklärung:

Die Unterzeichneten 2. und 3. Zone zu machen. Nach dem Frieden vertrag 14. März über das Schicksal der 2. Zone und damit Fleng burgs endgültig entschieden. Jede andere Regelung lehnen wir Schleswig—⸗ Holsteiner als RHechtshruch und Vergewaltigung ab. Die Unter— zeichneten erklären, daß sie bei Deutschland bleiben wollen.

protestieren gegen alle Bestrebungen die

De sterreich.

Gestern erschien beim Staatesekretär Dr. Deu tsch der Präses des interalliierten Luftfahrüberwachungsausschusses in Oesterreich Oberst Barrès, begleitet von semem Stabschef und militärischen Vertretern Englands, Italiens und Japans, und überreichte laut Meldung des „Wolfsschen Telegraphen⸗ büros“ folgende Note:

Die Gesandtenkonferenz bat beschlossen: 1) Die sterreichische Regierung einzuladen, von jetzt an die in Oestexreich bestehenden Kriegsmaterialdepots unter den Ueberwachungeausschuß zu setzen; 2 daß das Kriegtzmaterlal der Depots Klagenfurt unter den gleichen Bedingungen unter die U'berwachung der genannten Kommission ge— siellt werde; 3) den Präseß, des interalliierten Luftfabrüber wach angsautz schusse in Oesterreich zu ersuchen, eine Untersuüchung einzuleiken und Bericht zu erstatten bezüglich der Verkäufe in Desterreich und der Ausfuhr von Fliegermaterial in Oesterreich durch das Syndikat Westen⸗Sieber oder andere Personen und Organisationen. Herr Wallace wird den gegenwärtigen Beschluß in Washington zur Kenntnis seiner Regierung bringen.

Der Staatssekretär Dr. Deutsch erwiderte, daß er nicht

sofort eine endeültige Antwoit erteilen könne, sondern die Note wegen ihrer großen Wichtigkeit der Gesamtregierung zur Beantwortung unterbreiten müsse. Er könne jedoch nicht umhin, zu erklären, daß nach selner persönlichen Meinung und nach Auffassung seines Ressorts der Friedengoertrag Oenerreich bas Recht lasfe, über das in selnem Pesitze befindliche Kriegs— material frei zu verfügen, big der Vertrag in Krafl getreten ist Daraus folge, daß vor Inkrafttreten des Vertrags eine Ueberwachung der bestehenden Kriegs material depots hicht den Bestimmungen des Friedengvertrags enispreche. Die ganze Frage der Verfügung über das Kriegs material einschli,ßflich der Luftfahrzeuge und deren Teile weide erst nach dem In⸗ krafttreten des Vertrags aktuell und dann auch nur sür die⸗ senigen Güter, die zu der Zeit Eigentum des österreichischen Staates seien.

sowie Material für den Fischerei⸗

m

bislang in

ö ; ĩ deutschen Regierung über die e jetz Ruhe hält und sich durch die polnischen Provokationen q . ] Truppen zu unterhandeln. T Ententekommission in Oppeln noch unhalibarer machen müßten, b ö d . . kannt sind. bleiben, die Volleabstimmung in Oberschlesien sicher zu stellen. Wir sind überzeugt, daß der gesunde Sinn der oberschlesischen ,, Bevölkerung sich dem Volk und Land zuwenden wird, die , nur ihr Recht, sondern auch ihre ge sellschaften gesellschaft

diese

——

mniernationalisieren oder zu einem Freistaat zu ist durch die Abpin mung vom

Litauens sei ohne Debatte bewilligt worden.

Nugarn.

Gegenüber den Meldungen einiger ausländischer Blätter,

die ungarische Regierung habe jüngst mehrere Jahrgänge zum Militärdienst einberufen, stellt das Ungarische Telegraphen⸗ Korresponden büro“ fest, daß diese Nachricht vollständig aus der Luft gegriffen ist, umsomehr, als die Organ sierung der ungarischen Nationalarmee unter der Kontrolle der militärischen Missionen der Entente siiht

könnte, von vornherein ausgeschlossen.

Vertreter der nationalen Minderheiten Ungarns, der Deutschen, Rumänen, Ruthenen, ;

win einer Versammlung gegen den Friedensvertrag . n ,,,, und Abkommen, die die lürkische Regierung seit dem Waffen⸗ stillstand mit auswärtigen Mächten abgeschlossen hat, nicht an⸗ zjuerkennen, und jeder nicht durch die Nationalversammlung er⸗ mäͤchtigten Person das Recht abzusprechen, das türkische Reich auf der Friedenskon ferenz zu vertreten.

und gegen die Ensche dung uber ihr Schicksal ohne Volksz— abstimmung Einspruch erhoben.

Großbritannien und Irland. Telegramme aus allen Teilen Irlands enlhalten Be—

fälle auf Zoll⸗ und Steuerämter und Herflörung von Toku⸗ menten. mas kierten Büro“ aus gearbeiteten Gesamiplans. bedeutend verstärkt worden, auch sin England nach Irland gebracht worden.

Häahnern ausgeführt. Rach dem

Die rische Polizei ist daher J

Frantreick

Der Botschafterrat hielt gestern vormittag unier dem Vorsitz Jules Cambons eine Sitzung ab; der der englische Vertreler in der Schleswigkommissien Sir 6

.

und der französische Vertreter Paul Claudel beiwohnten. Die bulgarische Friedensdelegation jeilt mit, Bevölkerung von Adrianspel eine Volls⸗

21 1en ber we sen den

daß die muselmanische versammlung abgehalten habe, in der alle A schworen hätlen, für die Freiheit Thraziens z ähnliche Zeremonie habe in Gümündjine Adrianopel sei auch ein Kongreß von mehr als

aus ganz Westthrazlen obgehalten worden. mnehme im Bulgarien die Vemonstrations bewegung eine immer größere Ausdehnung an.

Der General Nellet kat bekanntgeben lassen, daß nach

vorguszusehen sei, daß die

uiralen Zone als mit Ulk alen Son

den hegonnenen Kontrollarbeiten Truppenbestände in der ne

lannt werden. Infolgedessen erf 1 * 1 e , . ,, wie „Wolffs Telegraphenbärs

einen Offizier nach C

mandieren, e Räumung der seit seitens der fran zösischen e Räumung wird durchgeführt r Kontrollarbeiten offiz ell be⸗

dem 10. April besetzten Zone

8

werden, sobald die Ergebnisse de

Der Ministerpräsident Millerand und de

ind gestern nach Folkestone abgerei Der Ministerrat hat beschlossen, bei den Eisenbahn⸗ nichis gegen Entlassungen und maßnahmen infolge des Cisenbahnerstreiks zu tun. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Le Troquer, wird der Kammer am Vienstag einen Gesetzentwurf über die Um⸗

lassen.

Gesetzenwurf die Einsetzung eines Oberrals der Gisenbahnen

vor, der aus 24 Vertretern der Gisenbahndirettionen und 24 Ver⸗

entwurf nicht berührt werden.

Nußland. Nach einem Funkspruch aus Moskau ist der Friedentz⸗

vertrag jwischen Sowjetrußland und der Republik

Georgien unterzeichnet worden.

Einer Havasmeldung zufolge sind am 12. Mai acht der Sowjetregiertung nach London ab⸗ gereist.

Ital tere

In der vorgestrigen Sihung des Völkerbundratetz auf Vorschlag Bourgeois“ der italienische Delegierte Tittoni zum Vorsiten den gewählt. Dann wurde die Tagesordnung für zwei geschlossene Sitzungen aufgestellt und zwei öffentliche

wurde

d

Sitzungen zur Befanntgabe der getroffenen Beschlüsse angesetzt.

Die wichtigeren internatianalen Fragen werden in emer öffent⸗ lichen Schlußsitzung am 19. Mal auf dem Kapitol behandelt

werden.

Litauen.

Die „Berlingste Tidende“ meldet autz Köowno, den spärlichen Nachrichten über den Verlauf der russisch⸗ litauischen Friedensverhandlungen sei zu entnehmen, daß die Bolschewisten sich sehr entgegen kommend verhalten. Die Forderung der Anerkennutig der völligen Unabhängigkeit Es sei zu er⸗ warten, daß der Friede zwischen beiben Landern balyigst unter— zeichnet werden könne. Frieden fein, daß in Kowno eine diplomatische bolschewistische Ver⸗ tretung eingerichtet werden würde, die leicht den Charakter eines bolschewistischen Werbemittelpunktes erhalten könnte, als letztes Glied in der Kette Morkau⸗Herlin.

Der litauische Minister des Aeußern Professor Wolde⸗

maras hat sich nach seiner Rückkehr aus London und Paris

über die Lage Litauens in der Politik der Entente laut Meldung des „Lstaaischen Telegraphenbüros“ wie folgt gedlußert: ;

England sei bereit, die zuristische i,, Litauens bald anzuerkennen und stehe in der Frage der von Polen besetzten Gebiete Litauens auf dem litaulschen Standpunkt. Hingegen tönne es noch eine Monate dauern, biß die Frage Wilng endgültig gelöst würde. Hinsichtlich des Mem lgebtetes bestehe in England kein Zweifel dar uber, daß es in absehbarer Zeit an Litauen angeschlossen werden würde. Vorerst handele es sich darum, die technischen Voraus setzun en für die Angliederung zu treffen. Frankreich nehme in letzter Zeit Utauen gegenüber eine versöhnlichere Haltung ein, sebe dessen Un abhängigkeit als vollzogene Tatsache an und werde demnächst seine Militärmission durch eine diplomatische Vertretung abloösen.

Dänemark. Im nordschles wigschen Ausschuß machten gestern

der Ministerpräsident Neergard und der Minister des Aus⸗ märtigen Scapenius Mlttellungen darüber, waz seit März

in der nordschleswigschen Frage geschehen sei. auch Anfragen der Sozialdemokratie beantwortet,

——

; Daher sel eine jede Verf6ßgunn, die von rer Entenitemission nicht gutgeheißen werden : bie gegenwärtige Delegation null und nichtig sein würde. Die

*lowaken und Wenden

d zahlreiche Rekruten von

Charles Marling

aus El Paso hat Carranza die

e ald mil eit am 8. August sestgelegten Zuhlen im Einklang stehend aner⸗ ; suchte der Marschall Foch, ldet, den Genera Degoutte,

um mit der

; ; ) dargestellt. tretern aus dem Volk bestehen soll Die Autonomie der Ver⸗ waltungen der Eisenbahngesellschasten soll durch den Gesetz⸗

Wort,

MHoruments grund:

Die erste Folge des Friedens werde ; gedanke indessen, den Richard Lepsäus verfolgte, war der: es sollte

Hlerbei wurden woran sich eine eingehende Besprechung schloß.

Tarte.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Büros“ hat der nationalistische Führer Mustapha Kemal in Angora eine Regierung gebilbet und der Friedenskonferenz telegraphisch mitgeteilt, daß die Annahme der Friedensbedingungen durch

zum Teil aus gewählten Vertrelern, zum Teil aus Abge⸗ ordneten des aufgelösten lürtischen Parlaments bestehende Nationalpersammlung in Angora beschloß, die Verträge

Der Korrespondent det „Temps“ melbhet aus Konstan⸗

außer⸗ ordentliche Kriegs gericht habe Mustapha Kamal Pascha und

Rustem, der ehemalige Botschafter in Washington, Doktor Adnan und sein Frau sowie Oberst Karawassif.

Londoner Blätter melden aus Konstantinopel, daß ein Polizist den Großwesir in seiner Wohnung zu erschie ßen versucht habe. Er verwundete aber nur einen Kawassen. Der Täter wurde verhaftet.

Einer Konstantinopeler Meldung zufolge hat Aser⸗ beidschan Armenien den Krieg r flanl

Ante rika.

Laut Meldung der „Times“ ist die vorläufige Re⸗ gierung von Mergiko mit De la Huervg aus dem Staat Bonora als vorläufigem Präsidenten der Republik, General Callos als Kriegsminister und Juan Sanchez Assona als Minsster des Acußern gehildet worben.

Nach elner Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ ie Etlaubnis erhalten, Mexiko Er ist gegenwärtig in Rinconada ein⸗

unversehnt zu verlassen. geschlossen.

zunst und Wifsenschaft.

In der Massitzung der Vorderasiatischen Gesell⸗ schaft sprach der Professor Schäfer, Direktor der ägyptischen Sammlungen des Museume, über den Sinn und die Auf⸗ gaben der ägyptischen Sammlungen. Er gab gleichsam als das Ergebnls prüfender Erfahrung einen Rechenschastabericht über seine mehr als 30 jährige . am Museum. Es wäre falsch,

r Finanz wenn jemand nur aus dem Lichtbilde einen Ueberblick über das Leben 9 Alt Aegyptens gewinnen zu können alaubte, er muß auch vor die -. Drigtnale bintreten und sie zu sich sprechen lassen. ist ein Werkzeug und nicht Selbstzweck; Disziplinar⸗

Das Museum es muß richtig benutzt werden, sowohl vom Publikum wie vom Forscher. Die Not, die die Verwahrung unserer ägrptischen Sammlungen uns bereitet, ist in den beiden letzten Jahren recht füblbar geworden; wenngleich wir auf die Vergangenheit stolj sein können, so bleibt für die Zukunft uns nur

J. ; ; ͤ ; / . geringe Hoffnung für einen weiteren Ausbau des Museums. Die gestaltung der Verwaltung der Eisenbahnen zugehen ge Hoff nung e s .

Wie „Wolffs Telagraphenbüro“ mitteilt, sieht dieser

Sammlungen stellen nicht eine zufällige Anbäufung dar, sie sind

Stücke deg Seing aus dem alten Aegypten und seiner Ge⸗ schichte und Kunst, in ernster Beobachtung nach ihrem Werte

Große Sammlungen altägpptischer Kultur besteben Kulturländern; überall gibt es

und entstehen noch in allen der Altertumskunde pflegen,.

Bildungsansialten, die diesen Zweig und es wäre schlecht um diese Studien hestellt, sie würden an Blutarmut leiden, falls ihnen teine Originale aus dem Nillande zun Verfügung ständen. Aber auch der Nichtgeiehrte muß wissen, was ihm ägyptische Sammlungen leisten können. Seit Moses und seit Herodot bis auf die Gegenwart übt Aegypten stets neuen Reiz auf alle für die Völkengeschicke interessierten Menschen aus, ja seine Kunst greift in unsere moderne Kunst ein; unsere Künstler glauben in den alten Werken eiwas ihrem Wollen Verwandtes zu er⸗ kennen. Ohwohl der Museumsmann bieweilen skiptische Erwägungen über den Wert des Museums hegt, so ist er sich dennoch bew ßt, wie fruchtbare Anregungen von ihm ausgehen können. Die Mittel zu diesen Anregungen sind die Art der Aufstellung der Dinge und das Drei Publikationen gaben vor etwa 1060 Jahren die Richt⸗ linien für die Aufstellung ägvptischer Altertümer: Champollions stelllen das örtliche Prinzip in den Vorder⸗ nach den Fundorten der Dinge sollte ihre Aufstellun g sich ordnen. Rosseliniz Werk forderte die Ausstelung nach sachlichen Gesichtspunkten, während Richard Lepsius durchaus das zeit liche Moment heraushob. Man hat noch ein viertes Prinzip zum Ausdruck bringen wollen, indem man daran dachte, in freier Auf⸗ stellung jedes ztunstwert für sich als solches wirten zu lassen. Ma min jeder Mensch aus einer besonderen Epoche der ägyptijchen Kunst die stärksten Anregungen für sich entnehmen der Aufstellung der Dinge im Museum muß ein bestimmter Plan zugrunde liegen, und allzu häufige Wandelungen tun solcher Sammlung nicht gut. Die Aufstellung nach den Fundorten scheidet auß; sie ist nur in dem großen Frellichtmuseum, das der ägyptisge Boden selbst bietet, berechtigt, wo die gewaltigen Monumente seit Jahrtausenden ihren Plötz nicht ver⸗ ändert haben. Die sachl!!che Aufstellung, etwa alle Särge und Mumien, alle Flachreliefs zusammenzustellen, ist am beguem sten für den Forscher und ist zum Teil im Britischen Museum durchgeführt und auch bei uns geschab dies von 1829 bis etwa 1840. Der Grund

aus den Sammlungen die Geschichte der ägpptischen Kun st hervorleuchten, und zwar die nach den neuesten wissenschaftlichen Forschungen „gereinigte! Kunstgeschichte. Dieser Grundgedanke ist nun noch dahin erweitert worden, vaß man nehen der Kunsten iwicklung auch die Geschichte des Landes in ihrem Verlaufe darzustellen unler⸗ nahm. Darin liegt nun der Fortschritt, den wir dem Werke A. Er. m ant „Aegypten und ägyptisches Leben im Altertum. danken, der mit der Sprachforschung die Geschichte der ägyptijchen Kultur zu erfassen suchte. Naspero und Flinders Petrie verfolgen gleiche Ziele wie unser Landsmann. Erman brachte durch die Anordnung der Kleinfunde frisches Leben in die Sammlung und nun e all die Grwerbungen, die durch Beihilfe der in

edypten lebenden Forscher, Ludwig Borchardt und Karl Reinbard, sowie durch von Bissing aus Abusir wie aus der Königsstadt El Almarna dem Museum zukamen. Der Vorttggende gedachte der e, die der Aoteilung durch James Simon und durch staatliche Hllfe zuteil geworden war, und begründete im einzelnen, wie dem Leiter das Zugreifen und Durchlassen von Stücken, die sich ihm bieten, durch den Geist vorgeschrieben wird, der jeder einzelnen Sammlung ägpptischer Altertümer in den großen Kulturjentren und der in Katro selbst befindlichen innewohnt. as Material hat sich selt den 80 er Jahren des 19. Jahrhunderts ver dreifacht und der Raum nur verdoppelt. Heute besitzen wir Kern⸗ stäcke aus allen Zeiten der ägyptischen Geschichte. Die geschichtliche Forschung schreitet welter fort; denn jede Zeit sieht immer wieder aus ibrer eigenen Anschauung die Dinge ein Umstand, der auf die