1920 / 109 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 May 1920 18:00:01 GMT) scan diff

——

Italien Das neue Kabinett Nitt;

und setzt sich olgenden maßen zusammen: Versiß und Jaueres:

Nitti, Aeußeres: Scialosa, Kolonien: Ruini, Schatz minister: Schanzer, Fiaarsen: de Nava, üffentliche Arheiten: Peans Sandwirsschaft Micheli, Inzustrie:

Abbiate, Justiz: * cioni, Minister für die radikalen, liberal⸗ demokratischen, und reformistischen Grupy⸗ j zufolge heschlassen, dag neue Ra

dage en werden nach em „Messagera“ die affiziellen Sozigltsen Das Kabinett Nitti wird also eine

in die Opposit on gehen. große Mehrheit besitzen.

Belaien.

Nach dem Ergebnigz der Nac dieser sic nunmehr zusemmen aus und 21 Sozialisten.

Holen.

Der polnische Generalstabsbericht melhet:

Im Abschnitt der oberen Keresina Truppen wiederholt heftige Angrif' überlegenen feindlichen Kräfte angriffen Vipision zum Gegenangriff über und liche Verluste bel. Auf der übrigen u ruhig.

Litauen.

Zur Stärkung der Entente cordiale

Krieg: Secchi, öffentlicher Unterricht: Tarre, befreiten Gebiete: sonstituliane l- mofratisch en haban der

ist gestern gebildet worben 5. tũrłkijcher

Rodino, Paarme: zuellen.

*. Die .

*

Lanpegna.

1

„Agenzia Stesani nett Nitti zu unterstützen;

wahlen zum Senat setzt 62 Katholiken 38 Liberalen

Die

mechse der Feind mit frischen Trotz der Gemalt, mit der die gingen Abteilungen der ritten brachten dem Feind empfind— trainischen Front ist die Lage

treten.

Angesichts der Schmieri keiten der

Tonstantinrpel sind Räncsicht auf den Einst der Lage nach Ratum abgegangen. In einigen Orten in Anatolien, darunter Trapezunt, sei die rote Fahne gehlßt worzen.

Türkei.

8

e Frieren delegetion in Versenl

1

Gastern sand in Star bul eine Protest kundgebung Pest: Paratore gegen den Friedengsertrag Fatt.

7

gnal rn n Me dun echt

Nach einer

3 fran ösische

Nmerika.

A sien.

chinesische Regierung hat sich der „Agence Hava“ zu olge entschlössen, mit Japan nicht in direlte Ver— bandlungen über die Regelung der Schantungfrage zu al

es wird gem „Temps“ zufolge die baldige Avreise des Greßwesirs nach Paris erwogen. Vie Ab esronrte sind nach Angtolien gereist, um ein Ein— versißnbuis mit den Anhängern Mustapha Kemag! Paschas hir—

des „Daily Telegraph“ aus Fataillone mit

Tas amerikanische Repräsentantenhaus hat gestern nach einer NMieldung des „Telegragf“ die Resoution Kr ox an⸗ genon men, durch die der Krie

6 mit Deutschland für be⸗ endet erklärt wird. .

„Eastern Seryvie⸗“ meldet aus Tekio vom 17 Mai, daß die Japaner den Holschewisten westlich von Tschita eine schmwere Niederlage zugefügt haben.

. Tas Role Heer sei in vollem Rückzuge auf Irkutsk.

zeichnen sich vor anderen ähnlichen Inhalts dadurch aus, daß in

Verbindung mit der ihnen der betreffende Zei

Gottheit dieses Abschnitt Borgänge zur Anschauun viel Neues,

würdige Szene

entgegensieht. Herr E Ausgabe von Immanue und Leipzig 1919).

Der Richter von

schläst nen so vo tstü menschlichen Empfinden

und gerächten Ehre find und vermenschlicht wie i

Ankläger und setzung Rudolf Pres

nach enger an den Urtext arbeiter. Auch in der F

zwischen den drei

baltischen Staaten ist der Chef der frenzösischen Militär— kommission in Kowno Oberst Reboul zu Besprechungen nach Ole Riga abgereist.

Der italienische Gesandte für die baltischen 6

Staaten ist in Kowno angekommen, wo er sich über Lilauen

unterrichten will.

Dle verfassung gebende Versammsung hat einen über eine umfassende Amnestie engenommen und die Frage der Bobdenrefoum besprochen Telegraphenagentur“ sind sich alle politischen Parmsen darüber einig, der Großgrunibesitz zugunsten ker besitzlosen Bauern Zur us arbestung eines entsprechen den

Vorschlag

aufgeteilt werden müsse Gesetzentwurfs wurde ein Ausschuß

Tschecho⸗ Clowakei.

Wie die deutschen Blätter melden, haben die Klubs der sozialdemofratischen Kbaeordneten und

dent schen Senatoren die Teilnohme an ein

bande aller deutschen Parteien grurrsätzlich abgelehnt. Die

deutschen Sozialdemokraten erheben der Nationalversammlung vertreten

Ahgeordntten klybs der deutschen Soialdemorrdlen wurde der

bäeordnete Seliger, zum Obmann Senator Heller gewählt.

Dänemark. Im Reichstag

gegen, die der Ministerpräsldent Nerrg wolle aber beantragen,

teergaard auf Internationalisierung mitzuteilen. Eg

die Lösung dieser Frage uf 15 Jahre, hinausgeschoben nd werden solle, wohei die zweite Zone in einem Zolverbkasd diese

mit Dänemark stehen sollte. Verwaltung tragen und wer die Besetz

ihm unverständlich, daß Ne ergaand behaupten könnt, daß die Inter— nationalisierung durch den Friedensvertrag begründet werden Fhnne.

Dänemark führe eine unwürhige Politik,

sierung der zweiten Zone foldere. Eine solche Forderung losse sich weder mit dem Nationalitätenpriniv noch mit dem Selhiipestim— Es sei also unklng von der dä— nischen Regierung, für die Einverle bung der vier äemeinten zu Diese würde u. a. zur Folge aßen, daß die Teutsch! Be— völlerung einen Vertreter in den dänischen Reichttag wäblen lönnte und innerhalb der Tiedje-Linie eine deutsche Mehrhe irn bestehen würde.

mungsrecht der Völker vereinigen.

wirken.

Theater.

Opernhaus. Sonntag. Kartenreservesatz 29. Die Meistersinger von Rüruberg. An— fang 5 Uhr.

Montag: Kartenreservesatz 30. Die Frau ohne (chatten. Anfang 5. Uhr.

Schauspirlhaus. (Am Gendarmen- martt,. Sonntag: Nachmittags: Karten- reservesatz 80. 43. Volttzvorstellung zu ermäßigten Preisen: Maria Stuart. An. fang 2 Uhr. Ahends: 105. Dauer⸗ bezugsworstellung. Friedrich dar wroße ö . Der Kronprinz. Anfang .

sührte gestern der Krlegtzminister im Ministerium Zahle, Munch, bezüglich er norbschleswigschen Politik dem „Wolffchen Tel grophendüro“ zufolge ous:

Er sehe mit Freuen der Veröffentlickung der aktenn äaßtgen Daistellung der nor schleswigschen . der Regierung Zohle ent

daß die Darstellung alle prryaten Be— mühungen enthalten solle, die u. a. in Paris bezügsich der nord- . Frage entfaltet worden sejen. Munch forderte weiler

dem Folkething den Inhalt des Vorschlass cuf

Wer wolle aber die Rosten ver

Levy (B

eingesetzt.

ö stantenen m porlomenfanschen Ver⸗ Ferr Ru Anspruch, im Prästdium zu sein. Zum Obmann tommen

des Senaiorenllube der

durch absolut

aard angekünk igt habe. Er deskriptiver

kesten des

sei erklärt worden Laß

ngstruppen stellen? Es sei

wenn es die Internatienali—

w ;; Und das Licht Finsternis.

obold. Freitag: Faust, erster Teil.

K a mn unerspiele. Sonntag, Abends 71 Uhr: Stella. Montag, Doanerstag und Sonnabend:

Stella. Dlenstag Zum ersten Male: Der Brand im Opernhaus. Mitt—⸗ woch Frühlings Erwachen. Freitag: Der Brand im Opernhaus.

Großes Schanspielhaus. Am Jirkus Karlstraße Schiffbauerdam aa. Sonntag (264 Uhr)! Der weiße Heiland. Abends 71 Uhr: Orestie.

Montag: Nachmittags; Kartenreserve, Montag bis Donnerstag. Ocestie.

satz 52. 44. Volkevorstellung wäßigten Dreisen: Nathan der Weise. Anfang 27 Uhßr. Abends: J09. Dauer- beugsdorßehung. Der Marguis von Keith. Anfang 7 Uhr.

Dpernbautz. Dien tag: Neu ein sludiert: Iphigenie. Mittwoch: Bajanzzd. Donnertztag: Die grau ohne Ech atten. Freitag: Licht. Versiegelt. Kostümball. Sonnabend: Iyhigenie. Jonntag: Lohengrin. Schauspielßaug. DVienzt Fußymann Hentschel. Mittwoch Der Köasten. schuitzer. Donnerstag: Fahrunanun! Hentschel. Freitag? u nr aann Hentfchel. Sonnabend: Der Mar⸗ quis von Keith. Sonnteg: Nach- mittags: Minna uon Garnhelm. Abends: Frievrich der Große. I. Teil: Der Kronprinz.

Nentsches Theater. Sonntag, Abends R Uhr: Dame R obsld. Montag:

zu er⸗ Treitag:

Zum ersten Male: Julius Cäsar. Sonnabend: Julius Cäsar.

KBummelstudenten. Allabendlich 74 Uhr: Der letzte Walzer. Montag (5 Uhr): Bam melstudenten.

Theater in der Ainiggrätzer Straße. Sonntag (3 Uhr): Erdgeist. Abend8 75 Uhr: Die große statharina. Vorher Mit dem Feuer spie leer. Montag bis Sonn⸗ abend: Die große Katha. Vorber: Mit dem Feer spielen.

Montag (3 Uhr): Gedgeist.

Dentsches Annstlertheater. onn⸗

tag (8 Uhr): Dies Tac. Ahends (K Uhr: Menagerie. Montag bis

Vor allem Nach der „Litauischen lege ermne

der Zelle“.

Heteremorphien

derselben zerlegt.

then immer

des Palals Bourbon.

scheinet in der , Mittwoch und Sonn- (Unter den Linben.) abend: Candida. Donnerstag: Dante

Kerliner Theater. Sonntag (3 Ubr):

stunst und Wisfenschaft. vhysikalisch⸗ mathematische

scheinen die Gordiiden der

Arbeit vor ven Tr. phil. et erlin⸗ ahlem) Über

mit Eicheiheit Kern verhältnisse

bens legte eine Abbandlung des

edes Naturgesche hen wind

kausal seinem

entsteht, ist es,

Begriff.

örtlich zeitlichen Vorkommens reden.

einen Irrtum dar.

6 . in die Mädchenzeit.

zeit. Montag (3 Uhr): „Sie“.

Lesstngthegter. Sonntag (z Uhn: Der rote Hahn. Frau Warrens Gewerbe. Montag, Dienstag, Mittwoch. Donnertztag und Sonnabend: Frau Warrens Gewerbe. Freitag: Beer Gynt.

Montag (3 Uhr): Der rote Hahn.

Nolhkshsihne. (Theater au n lom⸗ platz. Sonntag 3 Uhr); Gyges und sein Ming. Asends 75 Uyr: Der Nichter von Zalamea. Montag, Donne nm tag und Sonnabend: Das stüthchen von Heilbronn. Dienstag und Freitag: Der Richter von Zalameg. Mittwoch: Kötz von Berlichingen 6 (3 Uhr): Gyges und sein 9g.

——

Hchillertheater. Charlottenburg. Sonntag (z Ur); Wie es euch gefällt. Abends 75 Uhr: it Heideiberg. Montag, Mittwoch und Freitag: 2 X Z S. Dienztag, Donnerstag und Sonnabend: Die Rakensteinerin.

Dienstag (3 Uhr): EBiltzelm Tell.

Der lebende Leichnam. Vienttag:

To nabend: Meungerie. Montag ( Uhr): wios ira.

7 Uhr Gine Balluacht. abendlich 7. Uhr: Gine Ballnacht.

Preußischen Akademie der Wissenschaften hielt am Mai eine Sitzung, in der zunächst Herr Heider über die Stellung der Gordiiden im ü ysem spras. auf Uehbereinsttmmungen, des Baues mit Nemaloden aummerksam. Familie der

Die Kernverhältrisse bei parthenogenertischen Fröschen. Ein Beitrag zur Puysiologie Haplonten und Tiplonten kon men nur sehr seiten vor. Die Mehrzahl der Tiere hat Hellen und Kerne mit bunt jzusammen— ewürßselten Chromosomenbeständen. Zebgrößen in verschledenen enisprechenden Körperregionen sind ver— chieden und führen so zu mannigfachen Mißkildungen. Male wird unizehärer Umspzung von Gewebe, Organ- und allgemeinen nachgewiesen und auf die ent⸗ zurückgeführt. Der korrespondierenden Mitglieds der physitalisch⸗methemanschen Klasse Hrn. W. Roux in Halle a. S. vor; Ueber die prinzipielle Scheidung von Naturgeletz und Regel, von Wirken und Vor 9 ursächlich in

kommen seiner Faltoren in Ort und Zeit und in das Wirten Das Wirten gegenüber Faktoren ist ausnaumtlos beständig, gleichsörmig, sogenannt gesetzmäßig. Wuten gesetzmähig. Aber in

Die Chromosomenzahlen und

Da das Vorkommen betrachtet, Ergebnis, also rein

In die sem Sinne können wir künftig scharf ge, Die sondert von Gesctzen des Mirkens und von Regeln und Regellosig“ Von den wahren“ und Len erst noch unzutreffend ermittelten, „also unwahren“ „Regeln des Vorkommens“ sind zu scheiden die teils gleschfalls auf ungenauer Beobachtung des Gescheß ens, teils auf Verwechselung von Wirken und Vorkommen beruhen den angeblichen Regeln des Wirkens'; Die Arwendung dieser Scheidung vor Wirken und Ve kemmen wühkt auch klärend auf den Legriff. des Zufalls, auf die Vorhersage, auf die Beurteilung der Mögzlichteit sowie aus auf die Rurteilung des scheinbar „aut nahme losen“ Vorktmmens des Trpischen im Reiche der Lebewesen und gestattet die CGlimination eines verbreiteten biologischen Dentseblers, der in Werwechselung von eimitteltem Vorkommen mit ermtiteltem Wirten besteht.

In der an deinselben Tage abgehaltenen Sitzung der philo— sophisch-bistorischen Klasfse las Herr Seler über die Jabresfeste der Mexikanerinder Bilderhandschrift Diese in leuchtenden Farben auß— geführten, von der Hand eines Künstlers entworsenen Zeichnungen

KRomünienhuns. Sonntag (3 Uhr):

Abends 73 Uhr:

die schwerfälligen Trochäen z. B. bei der Wiederherst

K,Klasse der

Er machte Für den ehrenfesten

Tꝛicho⸗

iracheliden nabezusteben. Es scheinen auch, fernere Be— 1 zi hungen ju den Mermithiden vorzuliegen. Herr Correns Rechte kommen. Als Do

med. Fritz

Siedel und Kortbolt aus. Zum ersten

Vorsitzende 2. Im Opernhause singer' mit den Damen

geführt.

Dietrich, Birtenström, M Schuüͤtzendorf, Habich, Hen

gleichfalls Nollen . M sika

destriptip beirochtet, zeigt es sich in Ort und Zeit Leo Ble Anfang 5 Ub ungleichmäßig: regelmäßig oder unregelmäßig verteilt. Tiese t

Scheidung des reinen Wirkens vom örklich- zeitlichen Er. Szene. Die musikallsche Äbnis desselben gestattet eine strenge Scheidung der Begriffe der Textform und orchest Naturgesetz und Naturregel. Gesetz ist der kausale Regel nur ein im wesentlichen auf die

musifalische

ausstaltung in den Besetzun] der Hauptrollen Artemis: Elfciede Marherr Alexander Kirchner, Tho s außerdem besch Anfang 7 Uhr.

Gerhart Hauptmanns zwar in folgender Beseßz II. Sussin, Hanne Scha iebenhaar: Herr Pfanz,

Werner, Hildebrant: Herr leitung: Patry.

aus anteren Quellen

af, ö. 3 . ö 'sten der Volksbühne; ihr Eindruck gründete sich ebenso sehr

den sittlichen und poetischen Adel : 9 Tr fflichteit des unter Guido Henzfelds Leitung stehenden Spiels.

Lerren Kirchner, Armster, Sommer,

Am Montag wird mit den Damen Kemp Rranzell, Rothberg a. G., Hansa, Marherr,

Leitung hat Ma Leitung Franz Ludwi Hörth, nach dessen Entnürfen auch die Bühnen⸗ Lerkstätten der Staatsoper hergesiellt ift. Die

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

tablchnitt nicht einfach durch das Bild der sondern durch Wiedergabe der wirklichen 8 gebracht wirg. Dabei bringen diese Bilder

nicht Bekanntes. Die merk—

. an der gechten Seite des Uitzilopochtli-Blattez zeit daz Volk, das, am Ende einer 52 jährigen Perlode, im Hause verschlossen, bei erloschenem Feuer, dem drohenden Weltuntergange

rd mann überreichte die 6. Auflage einst l Kants Kritit der reinen Vernunft (Berlin

Theater und Musik.

Volksbühne (Theater am Bülowplatz. Die Voltsbühne tat wohl

daran, Calerons Schauspiel Zalam ea“ seinen Stammbesuchern vor.

zuführen, denn gerade dieses Werk des großen jvanischen Dichters

mlichen Ton an, lommt in semem aesuncen dem allgemeinen Verständnis jo fehr ent—

gegen, daß es teiner literarischen Bildung bedarf, um feine dichterischen erte zu erkenren und zu genießen. Das Thema von der heleidi ten

et man nur in wenigen Werken so vertieft n diesem Calderonschen Drama, in dem der

bäͤuerische Vater die verletzte Chre seiner Tochter verficht, sie, als ihm Genugtuung versa— Vers Richter in Urteils pruch so klug und weise verteidigt. des hingerichteten Hauptmannt gebilligt und vom Könige selbst an— erkannt und gutgeheißen wird. die bekanntere Wilbrandische, sond in die 1904 entstandene Ueber⸗

gt wird, an dem

adeligen Verfühäer einer Person,

rächt und deinen daß er von dem General

Der gestrigen Aufführung war nicht

bers zugrunde gelegt, die sich dem Sinne angeschlossen hat als die des älteren Re— orm hat Presber, obwohl er wie Wilbrandt meidet, das Original getreuer wiedergegeben, ellung der gereimten Verssprache, wo“ diese Die gestrige Aufführung gebörte zu den

des Dramas wie auf die häuerlichen

Richter fand Heinz

Salfner, dem man zum ersten Male auf dieser Bühne begegnete, den rechten überzeugenden, martige, Auedruck; guch den Humor ließ er in den Szenen mit dem polternden General Don Lope doll zu seinem

n Lope ließ seinerseits auch Ernft Slahl—

Nachbaur aus der touhen Schale seines äußeren Gebaren den goldenen Kern seines Weleng wirksam hindurchsJ immern. mehr passiven Rolle der Isabel fans Charlotte Schultz für die Er⸗ äklung der ihr widerfahrenen Schmach den rechten ans Herz greifenden Autdruck. Zu steif war dagegen Hans Halden als Hauptmann Don Alvaro. In kleineren Rollen zichneten sich Hertha Woff, die Herren

In der im ganzen

Die schlicht gehaltenen Buͤhnenbilrer des

Malers Lirsch erinnerten an Freilichtstudien neuerer spanischer Meister. Die Aufführung fand verdientermaßen lebhaften 3 ö

werden morgen, Sonntag. „Die Meister⸗ Schwarz, von Schrel⸗Müller und den Habich, Zott ayr als Gast,

Stock, Bachmann, Krgsa, Pbil pp, Lücke besetzt, unter der Vor Leitung von Dr. Fritz Stiedry (Anfong 85 Uhr) auf⸗

Die Frau obne Schatten“ anckt und den Herren Hoffmann 4. G., te, Sommer, Lücke, Krasa in den einzelnen lischer Leiter ist der Generalmusikdirektor r. Am Dienstag geht, neu einstupi rt,

Glucks seit 1884 nicht gegebene Oper Iph genie auf Tauris“ ju

Fassung geht unter teilwetser Benutzung ralen Ergänzungen von Richard Strauß Origin ilgestalt der Partitur zurück von Schillings, die szenische

lautet: Ipbigenie: Lilly Häfgren.Dinkela, Wagner, Orest: Joseph Schwarz Pylades; Ernst Kraus. In erößeren Partien sind

häftigt die Damen Guszalewicz, Is5rn und Herr Krafa.

Im Echauspielhause geht am Dienstag, den 25. Mai, „Fuhrmann Hentschel“

ʒ neu in Szene, und ung: Hentschel: J. Marr, sein Web: Frau Höslich, Walter: Herr Mannstädt, Wermels kirch; Herr Eichholz, seine Frau:

Frau Conrad -⸗Schleniher, Franziska: Fräulein Ebinger, Lauffe: Herr Bohl, Franz: Herr Keppler. Georg: Herr Vespermänn, Fabig: Herr

Nafael, Gommert: Herr Winker. Spiel⸗

2 6

wn, ,.

Neutsches Opernhans.

-

863 Sonntag

Sie“ Abends 71 Uhr: Die Reise (24 Uhr): Das goldene streuz.— Montag bis Abends Konnabend: Die Reise in die Müdchen⸗

Uhr: Tosca. Montag: Die Fledermaus. Dienstag: Violetta (Ea Traviata.) Mittwoch: Tosca. Donnerstag: Carmen. Freitag: Der Prophet. Sonnabend: Tosca.

Montag 25 Uhr: Das goldene streuz.

Mittwoch (3 Uhr: Zum Besten der Charlottenburger Ferienkolonie: Hänsel und Gretel.

Theater des Westens. Sonntag,

Abends 7 Uhr: Familie Schimok. Allabendlich: Familie Schimek.

.

Montag (3 Ur]: Toi es eüqh gefüllt avendlich ?78 Uhr: Amer auf Reisen.

gomische Oper. Sonntag, en, f erg. Vachmittags 3 Uhr und All⸗

Theater am Nollendorsplatz. Sonntag (35 Uhr) Das Glücksmädel. Allabendlich 75 Uhr: Eine Nacht im Paradies.

Montag (33 Uhr): Das Glücks— del

Mitiwoch, Donnerstag und Sonnabend (31 Uhr): Die Logenbrüder.

Lustspielhaus. Sonntag, Abends It Uhr: Zwangseinquartierung. Allabendlich 7 Uhr: Zwangseinquartie⸗ rung.

Lhaliathegter. Sonntag, Abends 76 Uhr: Amer auf Reisen. All.

8

Birkus Ausch. Sonntag: 2 große

Abends 71 hr. In beiden Vorstellungen die neue Pantomime „Der Wild⸗

ö

dieb. Außerdem das bewährte Mat'

Vrogramm. (Nachmittags hat jeder Er=

wachsene ein angehöriges Kind auf allen

, frei; jeder weitere Kind zahlt e

halbe Preise.) Tage: Das

Montag und folgende großartige Zirkus Bro gramm. Außer- dem zum Schluß: „Der Wilddieb“.

Schluß der Spielzeit: 31. Mai.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Burchard⸗Friedrich von der Decken Ritterhof mit Frl. Asta von Heyden (Bredenfelde bei Staven⸗ hagen J. M). Hr. Oberleutnant Hans Schettler mit Frl. Siga van Swieten (Bret lau.

Gestorben: Hr. Sanitätzrat Dr. Ernst Wartmann (Zwingenberg i. Hessen).

r. Amt: rat Michard Gerstenberg (So⸗ wade bei Oppeln).

Verantwortlicher Schriftleiter Dirckior Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle

echnungstat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäf i astelle ( Mengerinch in Berlin

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt Berlin Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen

und Ersie und Zweite Zentral · Sande l rei ster⸗ Sei lage

zum Deutschen Reichsauzeiger und

Erste Beilage

.

Berlin Sonnabend, den 22 Mai

* E X

—— 2

Amtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Pren ßen.

Ministeri um

des Innern.

In der Woche vom 9 Mal bis 15. Mai 1920 auf Grund der Bundesralsoerordnung vom 15. Februar 1917

über Wohlfahrtspflege während des Krieges genehmigte öffentliche Sammlungen.

r-.

· —— x z * 22 * ö Stelle, an die Zeit und Beztr

* Name und Wohnort ; K die Mittel Zeit und Bent,

9 . Ju fördernder Wohl ahrts zweck abgeführt werden

* , J ausgeführt wird

t=

Genossonschaft Deutscher Bühnen- angehöriger, Berlin

„Baltenhilfe“ in

; leidender Buhnenkünstler 2 Vereinigung

Hannover tommenen Flüchtlinge

Berlin, den 20. Mai 1920.

Unterstützung der aus dem Felde zurück— getehrten Bühnentünstler

Pilfe für die aus dem Baltenlande ge⸗

la denen das Unternehmen

Genossenschaft Deut Bis 31. Dezember 1990 Preußen.

und not⸗ scher Bühnen Gelosammlung. (Verlangerung

Der Minister des Innern. J. A.: Graeser.

Nichtamtliches. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Deutsche NRationalversammlung. 179. Sitzung vom 21. Mai 1920, Vormittags gi Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.)*) Das Haus erledigt zunächst Anfragen.

Abg. Fischer Berlin (Soz) fragt nach Vorgängen beim militärischen Standgericht in Königswufterhausen, bei denen ein Ver— hafteter durch 200 Hiebe gequält zu einem „Geständnis“ gebracht worden sei, auf Grund dessen die Todesftrafe verhängt worden fei.

Geheimrat Grünwald; Eine sachlicke Erklarung kann noch nicht abgegeben werden, da von der betreffenden Relchswehrbrigade keine Auskunft zu erhalten gewesen ist. Diefe ganze Angelegenheit ist wiederum ein Beweis für die Notwendigkeit, schleunigst die Militär- gerichtsbarkeit aufzuheben. Es ist aber alles geschehen, um mit Be— schlennigung Klarheit zu schaffen.

Ueber die widerrechtliche Verhaftung des Chemikers Dr. Hugo Hütz in Frankfurt durch die Franzosen kann dem Abg. Dr. He kn e noch keine Antwort gegeben werden. Hinsichtlich der Zurückhaltung des ehemaligen Kommandanten Les Luftsckiffes 8 45, Kapitänleutnants Kölle sind Verhandlungen im Gange. Gegen die der Menschlichkeit widersprechende Härte wird mit allen Mitteln seine Freilassung be— trieben. :

Auf eine Frage des Abg. Jä— ker (Soz.), in der auf Vor⸗ bereitungen der Belgier hingewiesen wird, die die Wasser— pfeiler der großen Rheinbrücke bei Düsseldorf zu sprengen vor— bereiten, erklärt Geheimrat v. Sim son, daß das Auswärtige Amt die Geschäftsträger im Auslande angewiesen habe, durch die Ententemächte die Belgier an ihrem Vorhaben zu ver— hindern

agesordnung nimmt das Wort zu einer

inister des Innern Koch: Meine Damen und Herren! staͤlionalversammlung hat gestern durch eine Resolution die zsregierung ersucht, den Ausnahmezustand im Reich aufzuheben. zei der verfassungsmäßigen Stellung der Regierung zum Parlament hat dieser Beschluß, wenn er auch noch nicht ein Verlangen gemäß Art. 48 Abs. 5 der Reichsverfassung darstellt, der Regierung Veran— lassung zu nochmaligen ernsten Erwägungen geben müssen. Wenn ich namens der Reichsregierung erklärt habe, daß eine Aufhebung des Ausnahmezustandes nicht überall in Deutschland zulässig sei, daß aber noch im Laufe dieser Woche geprüft werden würde, in welchen Bezirken der Ausnahmezustand beseitigt werden könne, so hat die Reichs⸗ regierung mit Rücksicht auf den Beschluß der Nationalversammlung eine vorläufige Prüfung noch im Laufe des gestrigen Tages vorgenommen. Danach bleiben in gewissen Bezirken Deutschlands Bedenken gegen

die Aufhebung des Ausnahmezustandes bestehen. Zunächst hat die Reichsregierung gerade in den letzten Tagen wieder Kenntnis erhalten von Bestrebungen reaktionärer Putschistenkreise, auf Frontsoldaten, namentlich in westlichen Bezirken, im Sinne gewalttätigen Vorgehens (Hört, hört! bei den Deutschen Demokraten. Darüber wird die Oeffentlichkeit bereits in den nächsten Tagen nähere Auf klärung erhalten. Sodann kann die Gefahr kommunistischer Putsche namentlich bei dem Umfang in dem sich noch Waffen im Lande versteckt befinden, nicht überall als behoben gelten. Das gilt insbesondere von dem Ruhrbezirk, wo überdies eine rein politische Säuberungsaktion gerade noch im Gange ist. Außerdem schweben im Ruhrgebiet, wie Se wissen, leider noch zahlreiche unerledigte Verfahren, und es befinden sich noch viele Personen in Haft. Die Anklagevertreter sind jetzt auf Anweisung der Reichsregierung nach besonderen Richtlinien, die sie erhalten haben, in angespannter Tätigkeit damit beschäftigt, das Ver— fahren gegen die Verführer und gemeinen Verbrecher mit Beschleunigung zurückzuführen und eine Enthaftung der Unschuldigen oder Verführten herbeizuführen. Wenn gerade in diesem Augenblick das Verfahren unterbrochen und auf die ordentlichen Gerichte und Staatsanwaltschaften überführt würde, so würde eine starke Verzögerung der Enthaftung und des Verfahrens gegen die noch in Haft bleibenden eintreten, zumal die Verfahren dann meist vor die Schwurgerichte gehören würden. Aus diesen Grunde wird auch im eigenen Interesse der Verhafteten im Ruhrgebiet der Ausnahmezustand noch nicht beseitigt werden können. Im übrigen verweist die Regierung wegen der Milderung der Be— stimmungen im Ruhrgebiet auf die in den letzten Tagen in der Presse

gestern

*

einzuwirken.

veröffentlichten Erklärungen.

Weiter ist in Gotha der Ausnahmezustand wegen des verfassungs— widrigen Verhaltens der Gothaischen Regierung erst in den letzten Wochen verhängt worden und muß beibehalien werden, bis die für den

) Mit Ausnahme der Reden der Herren Minister, die im Wort— laut wiedergegeben werden.

angehöriger einer bereits erteilten Erlaubnis.)

Vereinigung Balten⸗ Haussammlung in der Provigz Han—

hiife nover in der Zeit vom 1. Juni 1920 bis 31. Mat 1921.

30. Mai auf Veranlassung der Reichsregierung ausgeschriebenen Wahlen

a1 . 88 . . . 3: . 4

die Möglichkeit ergeben, den Volkswillen festzustellen und eine ber⸗

fassungsmäßige Regierung zu bilden. Endlich hat die Landesregierung in B

yern mit Rücksicht auf die

ayern nach ihren Anschauungen besonders gefahrdrohenden Verhälmnisse sich des Ausnahenezustandes .

inzwischen or zu⸗ 1IIigdibilcbell der 3u

mit aller Entschiedenheit gegen die Aufhebung in Bayern erklärt. Die Bayerische Regierung hat gesagt, daß sie die Wahlbewegung nicht beschränker bestehende Zeitungsverbote aufheben wird. Darüber, ob in Bayern noch weitere Erleichterungen möglich sind, wird die Reichsregierung mit der Bayerischen Regierung, die die Verhältnisse in erster Linie zu beurteilen hat, in Erörterungen eintreten.

Die endgültige Prüfung im Laufe dieser Woche wird ergeben, ob zu den aufgezählten Gebieten noch irgendwelche andere hinzutreten.

Dagegen kann auf Grund der von mir gestern bereits zugesagten, vor⸗ läufig vorgenommenen Prüfung im größeren Teile des Reichs der Aus⸗

nahmezustand, soweit er noch besteht, aufgehoben werden. In allen Teilen des Reichs verbürgt sich die Reichsregierung entsprechend der gestern abgegebenen Erklärung dafür, daß während der Wahlbewegung die Versammlungs⸗ und Preßfreiheit gewährt werden wird. (Bravo! bei den Deutschen Demokraten und dem Zentrum.)

Abg. 66 (U. S): Die Antragsteller zu unserm gestrigen Beschluß haben ihren Antrag dahin verstanden, daß, die Reichs⸗

regierung bei seiner Annahme gehalten sein sollte, den Belagerungs⸗ zustand aufzuheben. Die Reichsregierung hat ein Recht, unserm

Beschluß ane solche Auslegung zu gehen, wie wir eben gehört haben. Auch die Mehrheitssosialdemotraten haben für den Antrag gestimmt, um zum Ausdruck zu bringen, daß die Reichsregierung gehalten sein sollte, den Belagerungszustand aufzuheben. Wenn die Negierung nun versucht, mit Scheineinwänden die Ausführung des Beschlusses zu umgehen, so können meine Parteifreunde darin nichts anderes er⸗ blicken, als einen glatten Bruch der Verfassung. In ei ner t, w immer wieder betont wird, daß wir auf dem Boden der Demokratie stehen, und 6. nur vom Boden der Demokratie aus ein Wieder⸗

14

) aufbau, eine Gesundung der wart tlichen und politischen Ver⸗ hällnisse in Deutschland möglich sei, so zu handeln gegen einen Be—⸗ schluß der Mehrheit der Nationalversammlung, das ist etwas, was wir nicht anders bezeichnen können, als ich eben getan habe, und dem— gegenüber wir uns vorbehalten, einen entsprechenden Antrag hier einzubrengen. Was die Regierung in der eben gehörten Erklärung

J hat

286 14 9 18d nach

Der Belageru md hat noch nie gegen die Putschisten von rechts Anwendung ge (Sehr richtig! bei den Unabhängigen Sozial— demokraten) Sie haben die Anführer der Putschisten von rechts herumlaufen lassen (Sehr richtig! links) Die Erklärung des Kapitäns Ehrhardt, daß er sich in Sicherheit befände. war eine Ver—

höhnung der Regierung. Die Regierung unternahm nichts, um den Mann festzusetzen oder sie war nicht in der Lage, stwas zu unter— nehmen. Eine Koalitionsregierung, de eine selche Macht nicht hat, hat keine Gxistenzberechtigung. Der Belagerungszustand ist dagegen oft gegen meine Parteifreunde und die Kommunisten angewendet worden. Wenn gefagt wird, es drohe besonders kommunistische Puischgefahr, so stützt man sich dabei auf nichts anderes als auf Spetzelberichte. Tie Koalstionsregierung selbst hat Angst vor den heutigen Zuständen in Deutschland, und zwar deswegen, weil sie sich ohnmächtig fühlt. Eine Regierung aber, die sich ohnmächtig fühlt, weil sie den Mut des Entschlusses und Handelns nicht finden kann, hat sich selbst den Boden entzogen, auf dem sie steht. Sie hat aber die Macht in Händen, wenn sie will. Das hat sie in Stuttgart ge⸗ zeigt. Wir 66 folgender. Antrag: Die Nationalversammlung erblickt in der Weigerung der Reichsregierung, den Ausnahmezustand entsprechend dem gestrigen Beschlusse aufzuheben, einen Bruch der Verfassung. Die k entzieht deshalb der Reichs—⸗ regierung das Vertrauen.

Reichsminister des Innern Koch: Meine Damen und derren Nur noch wenige Worte! Von einem Verfassungsbruch kann keine Rede sein. (Erregter Widerspruch von den Unabhängigen Sozial- demokraten) Es ist in Art. 48 Abs. 5 ausdrücklich vorgesehen, daß verlangt werden muß, welche Maßnahmen der Neichs regierung aufge⸗ hoben werden sollen. Es handelt sich hier um eine ganze Reihe ganz verschiedener Maßnahmen, die im Reiche getroffen sind: Aus nahme⸗ zustand in Bayern auf Grund der Regelung der Landesregierung, Ausnahmezustand in Gotha auf Grund ganz besonderer Voꝛkommnisse. Ausnahmezustand in anderen Teilen des übrigen Deutschen Reiches auf Grund der Vorkommnisse vom 13. Januar und auf Grund des Kappisten⸗Putsches. Die Nalionalversammlung ist, wenn sie wirklich das Verlangen stellen will, von dem Herr Abgeordneter Henke spricht, ohne weiteres in der Lage, einen derartigen Beschluß zu fassen. Bis- her hat sie ihn aber nicht gefaßt. e

Wes im übrigen die Verhältnisse in Gotha angeht, so verschweigt Herr Abgeordneter Henke, daß der Verfassungebꝛuch der dort an der Herrschaft befindlichen unabhängigen Regierung urufe von den Un⸗ abhängigen Sozialdemokraten) sämtlichen Parteien des Landes mit

Ausnahme der Unabhängigen Veianlassung gegeben hat, sich be schweweführend an die Reichsregierung zu wenden (hört, hört! rechts,

Bren ßischen Staatsanzeiger.

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im Zentrum und bei den Deutschen Demokraten) und sie zu erfuchen, dem unerhörten Terrorismus (3Zurufe von den Unabhängigen Sozial⸗ demokraten) und dem Rechtsbruch, der in dem Verhalten der Landes regierung in Gotha liegt, ein Ende zu machen. Die Reichsregierung würde ihre Pflicht nicht erfüllt haben, wenn sie sich diesem Ersuchen widersetzte Dadurch, daß alsbald Neuwahlen in Gotha vorgesehen sind, zeigt die Reichsregierung, daß es ihr Ernst ist mit der Herbei⸗ führung verfassungsmäßiger Zustände, und daß sie nicht etwa eine Verlängerung des Ausnahmezustandes erstrebt, sondern vielmehr eine Abkürzung der verfassungswidrigen Regierungsweise, wie sie bisher in Gotha geherrscht Hat.

Was Bayern angeht so hat die Landesregierung in Bayern, die den Verhältnissen am nächsten steht, darauf hingewiesen, daß die Ge— fahren in Bayern nicht völlig verschwunden sind, und man kann einer Bevölkerung die noch verängstigt ist von der Kommunistenherrschaft des vorigen Jahres, nicht zumuten, daß die Reichsregierung sich ent— schlösse, gegen den Willen der Landesregierung, also der Regierung, die den Verhältnissen nahesteht, nun sofort mit der Aufhebung des Ausnohmezustandes vorzugehen. Daß wir dagegen bereit sind, mit der Landesregierung in Bayern darüber zu verhandeln, welche weiteren Erleichterungen außer den zugesaglen noch möglich sind, habe ich bereits angegeben.

Meine Damen und Herren! Weiter ist es völlia unrichtig, daß der Ausnahmezustand gegen rechts nicht gehandhabt würde. Ich kann nur sagen, daß Beschwerden über Zeitungsverbote der Rechten vielfach bei uns eingegangen sind. Ich kann weiter nur sagen, daß Be— schwerden darüber daß Personen in Schutzhaft genommen worden sind, auch seitens der Rechten häufig bei uns eingehen. Die Sache liegt so, daß solche Beschwerden von der äußersten Rechten und der äußersten Linken kommen, daß die Reichsregierung aber Wert darauf legt, sich von dem geraden Weg des Gesetzes und der Gerechtigkeit weder von rechts noch von links abdrängen zu lassen. ein unglück⸗

Abg. Henke (U. S.): Diese Erklärung ist nur . i licher Versuch der Regierung, zu retten, was zu retten ist. Der S Thürir hat einstimmig die Abberufung des

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igen het e ̃ dert. Wir haben nicht die geringste Garantie,

daß auch nach den Wahlen in Gotha vom 30. Mal der Belagerungs= ustand nicht bestehen bleibt. Es ist ein Verfassungsbruch, weil die hi erung sich weigert unter Vorbringung von Scheingründen, einen Beschluß der Nationalversammlung zur Ausführung zu bringen. Wir haben für unsern Antrag nur 13 Unterschriften beibringen können;

die Mehrhei

z . . zialisten weigern sich, den Antrag mitazuunterschreiben. Ich bitte deshall

1 Präsidenten, die Unterstützungsfrage an das der Antrag noch von anderen unterstützt wird. hrenbach: Nach der Geschäftsordnung müssen 9 unterzeichnet sein; ich kann darüber nicht hinwegkommen. Eine Aufforderung zur Unterstützung kann der Präsident nicht an das Haus xichten. Ich kann also die Abstimmung über den Antrag nicht herbeiführen, da die Zahl der Unterschriften nicht ausreicht. Damit ist die Sache erledigt. (Große Heiterkeit.) .

Zur dritten Beratung steht sodann der Gesetzent wurf über die Aufhebung der Militärgerichts— barkeit. .

Abg. von Graefe (D. Nat) zur Geschäftsordnung: Ich stelle abermals im Namen meiner Freunde den Antrag diesen Gegenstand

gesordnung abzusetzen (Unruhe links; Ruf: Verrückth

daß das Haus in diesem Augenklick

8 2 82 CX D 2 33 *

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ündete Zweifel

Pläsident Fehrenbach; Wir werden also die Beschlußfähig= stellen müssen, ich möchte allerdings den zeittaubenden Namens aufruf vermeiden. ; ö J Abg. Löbe (Soz.) beantragt die namentliche Abstimmung über den Antrag Graefe. . ö Die Mitglieder der Rechten verlassen bis auf wenige den das Zentrum ist sehr schwach besetzt, und auch die Plätze der Demokraten weisen Lücken auf. Präsident Fehnenbach Die Abstimmung über den Antrag ĩ 205 Stimmen mit nein ergeben, zusammen 11, die Beschlußfähigkzitszahl beträgt 212, es fehlt also an er Beschlußfählgkeit eine Stimme. (Heiterkeit.) Ich hebe die Sitzung auf und beraume die nächste Sitzung an auf 1156 Uhr mit

der Tagesordnung: Entgegennahme elner Kundgebung des Reichs—

präsidenten.

Schluß gegen 11½ Uhr.

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180. Sitzung vom 21. Mai 1920, Vormittags 111 Uhr. Auf der Tagesordnung steht: Entgegennahme einer Kund⸗ gebung des Reichspräsidenten. Präsident Fehrenbach verliest diese Kund gebung; sie

lautet: . ; Meine sehr verehrten Damen und Herren! Mit dem heutigen

Tage schließt einer der bedeutungsvollsten Abschnitte im parlamen—⸗ tarischen Leben Deutschlands. Seit dem 6. Februar 1919 waren Sie die Träger einer politischen Entwicklung, die so überreich an Geschehen, Arbeiten und Leiden wie wenige gewesen ist. Sie waren berufen, unter den schwersten Umständen die schwersten Ent⸗ schließungen zu fassen und Ihre Arbeit dann Tag für Tag, Stunde für Stunde unter den inneren Erschütterungen der Nachkriegszeit, unter den Drohungen der Gegner von außen. Wenn es Ihnen trotzzem gelungen ist, die Grundmauern für eine neue politische und wirtschaftliche Wiedererhebung des deutschen Volkes zu er— richten, so ist es mir Ehre und Pflicht, Ihnen für alles Geleistete zu danken. Die Fülle der Arbeit, die hinter Ihnen liegt, zeigt sich am deutlichsten, wenn wir an das Trümmerfeld denken, das am Tage des Waffenstillstandes vor uns lag. Es galt nicht nur ein Volk aus den Blutopfern des Krieges, aus der dumpfen Verzweif— lung der endgültigen Niederlage zurückzuführen, ihm Brot und Arbeit zu schaffen und es an Freiheit und Selbstzucht zu gewöhnen, sondern vor allem die ganze Volkswirtschaft, das ganze Denken und Fühlen, die Anschauungen eines ganzen Volkes den neuen Ver— hältnissen anzupassen. Es galt, dem deutschen Volke im Wega der Selbstbestimmung neue Formen seines Daseins, die neue Ver⸗ fassung zu geben und damit das Fundament zu schaffen, auf dem sich die gegenwärtige und kommende Geschichte des deutschen Volkes

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