Litauen.
Die litauische Friedensabordnung in Moskan hat ihre Verhandlungen mit den Russen abgeschlossen.
bes — Eine Meldung des Litauischen Generalstabes vom 11. Juli esagt:
Die litauischen Truppen haben Kossatzschizna besetzt und sind darüber hinaus bis gegen die Bahnlinie Dünaburg— Wilna vorge⸗ gangen. Litauische Truppen haben ferner Lykmenagi, Kernava und Musninkiai besetzt. Auf der ganzen Linie herrscht große Aufklä⸗ rungstätigkeit. Ferner sind die Ortschaften Maisogaka, Pobbezrie und Dubinki, die von den Polen geräumt worden waren, besetz worden. In Maisogala stehen die Uitauischen Truppen noch 260 Kim vor Wilng. Auch im Abschnitt Seiney beginnen die Polen abzu⸗ bauen. Die dort stehenden Truppen wurden an die bolschewistische Front geschickt. Nach sicheren Meldungen ist der Ort Swenziany in den Händen der Bolschewisten.
Tschecho⸗ Slowakei.
Der Minister des Aeußern Dr. Benes ist gestern aus Spaa in Prag angekommen, um über seine Verhandlungen Bericht zu erstatten. Da die Teschener Angelegenheit auf der Bot— n , . in Paris in der allernächsten Zeit entschieden werden soll, wird der Minister mit dem nächsten Ententezuge wieder nach Paris abreisen.
Griechenland.
Laut Mitteilung des griechischen Generalstabs ist Brussa nach kurzem Widerstande von den griechischen Truppen besetzt worden. Der Feind zog sich in Unordnung zurück, wobei er Gefangene, Geschütze und weiteres Kriegsmaterial zurückließ. In der Gegend von Aidin wurde die Stadt Nazli, die den Truppen Kemal Paschas als Operationsbasis diente, nach kurzem Widerstande von den griechischen Truppen besetzt.
Amerika.
Die Washingtoner Zeitungen veröffentlichen eine Er— klärung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Cox, nach der er, um sein den Soldaten gegebenes Wort zu halten, für die Ratifizierung des Friedens- und des Völkerbund
vertrags, einschließlich des Artikels 20, unter folgenden Vor-
bedingungen eintreten wird: 1. Unterzeichnung eines Protokolls, nach welchem die Mächte erklären, sich einzig zur Aufrechterhaltung des Friedens zusammenzuschließen; 2. eine Erklärung zu Händen der Völkerbundsmitglieder, daß sich der amerikanische Kongreß das Recht zur Kriegserklärung vorbehalte und daß ein Ein—
insofern angenommen werde, als er nicht gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten verstoße.
Asien.
Nach einer Meldung des „Temps“ ist die Lage in Me— sopotamien sehr ernst. Die Eisenbahnlinie ist an drei Stellen unterbrochen.
— Einer „Havasmeldung“ aus Teheran zufolge sind neue Sowjettruppen am Kaspischen Meer gelandet. Da— mit habe sich die Lage Persiens noch verschlechtert. Die Bol— schewisten halten Sari in der Provinz Masanderan besetzt. Die neue per g Regierung versuchte einige Regimenter aufzustellen, auch Kosaken und russische Offiziere, die sich in Persien auf— halten, anzuwerben.
Nach einer Meldung der „Times“ aus Peking ist die Bevölkerung der Hauptstadt sehr unruhig. Es werden Maß⸗ regeln getroffen, die Fremden, die nicht im Gesandtschaftsviertel wohnen, in Sicherheit zu bringen. Zur Bewachung des Ge⸗ sandtschaftsviertel stehen zunächst 806 Mann nichtchinesischer Truppen zur Verfügung. Weitere Verstärkungen, die längs der Eisenbahn nach Peking stehen, können nötigenfalls heran— gezogen werden. Von der in den nordchinesischen Gewässern liegenden amerikanischen Flotte sind 150 Marinesoldaten von Tientsin nach Peking entsandt worden.
Die Feindseligkeiten zwischen den Japan freund— lichen und den anderen Parteien haben sich bis in die Provinz Kingsu verbreitet. Im Bezirk von Schanghai wurde mit Rücksicht auf die Möglichkeit von Unruhen das Kriegsrecht verhängt. Die verfeindeten Militärgouverneure von Kingsu und Tschekiang haben die Eisenbahn 30 km von Schanghai zerstört.
— Aus Wladiwostok wird unterm 9. Juli gemeldet, daß dort ein Koalitionskabinett gebildet worden ist. Die Bürgerlichen haben vier Portefeuilles erhalten, die revolutionären Sozialisten die drei Portefeuilles für Finanzen, für Handel und Gewerbe und für Aeußeres.
— Das japanische Repräsentantenhaus hat nach einer Reutermeldung ein Mißtrauensvotum der Verfassungs— parteien gegen die Regierung mit 283 gegen 145 Stimmen abgelehnt.
Statiftik und Volkswirtschaft.
Arbeitsstreitigkeiten.
Mit dem vorgestrigen Tage sind die Landarbeiter im Kreise Schivelbein in den Streik getreten.
Der Streik in der Saarbrückener Metall⸗ industrie ist im allgemeinen als beendet anzusehen.
In den Bergwerksrevieren von Weißenfels, Naum burg, Meuselwitz und Boxna ist, wie die Blätter melden, nach einem Beschluß der Ausstandsleitung und der Freien Gewerkschaften gestern der Aus tand auf allen Gruben für beendet erklärt worden. Man will durch eing. Abordnung mit der Negierung über den Steuerabzug verhandeln. Die Fettzulage an die Bergleute soll in bar verlangt werden.
Die Fuhr und Transportarbeiter, in Stutt⸗ gar t, etwa 1000 Leute, sind gestern wegen Lohnstreitigkeiten in den Lusstand getreten.
Tie Beamten der städtischen Unternehmungen in Wien haben wegen ungünstiger wirtschaftlicher Lage, inshesondere auch gegenüber den bedeutend besser bezahlten 56 Arheitern, kürzlich eine Erhöhung der Lohnbezüge, zum mindesten eine Gleich⸗ ltelkunj mit der Arbeiterschaft nachgesucht. Da die Gemeinde Wien bei den Ausgleichsperhandlungen, wie die Abendblätter melden, einen ablehnenden Standpunkt einnahm, stellten die Beamten ein Ulti⸗ matum für die Erfüllung ihrer Forderungen bis Dienstagnachmittag, andernfalls sie in der Nacht zum 56 in den Streik treten würden. Die Rathaus - Korrespondenz“ stellt gegenüber den Blätter— meldungen fest, daß die Nachrichten über eine bevorstehende Arbeitséinstellung der Beamtenschaft der städtischen Unternehmungen nicht zutreffen, daß vielmehr die durchaus nicht abgebrochenen Ver⸗ handlungen weiter gehen werden.
Kunst und Wissenschaft.
In der neuen Abteilung des Kupferstichkabinetts im . Museum ist eine Gedächtnisausstellung Max Kringers eingerichtet worden.
Verkehrs wesen.
Farbenänderung der Freimarken. Infolge der neuen Gehührensätze ist der Bedarf an den bisher zweifarbig ge— druckten Marken zu 30, 40 und 50 3 so gestiegen, daß die Reichs- druckerei diesen erh bhich Bedarf mit den vorhandenen Zweifarbendruck—⸗ maschinen nicht bewältigen kann. Neue Maschinen sind unter den heutigen Verhältnissen erst mit langen Lieferungsfristen zu erhalten. Die Herstellung der Marken nach den aus dem Wettbewerb ge— wonnenen Bildern ist infolge Ueberlastung der Reichsdruckerei und anderer unvermeidbarer Umstände leider noch nicht so weit vorgeschritten, daß die am meisten gebrauchten Marken schon jetzt durch die Neu? ausgabe ersetzt werden können. Die Reichsdruckerei ist deshalb gezwungen, r , , en der Germanig⸗Marke einfarbig neu aufzulegen. Bei dieser Gelegenheit sollen gleichzeitig die neuen Gegenwerte des Weltpostverkehrs, früher 5, 10 und 20 3 die infolge der Valutavperhältnisse auf 20, 40 und 80 8 erhöht werden mußten, in den durch die Ausführungsbestimmungen zum Weltpostvertrag fest— gesetzten Farbentönen grün, rot und blau gedruckt werden. Ez hat sich daher nicht vermeiden lassen, Marken abweichender Werte der beiden Ausgaben in den gleichen Farben herzuftellen. Um Ver— wechselungen einzuschränken, sollen die Marken der neuen Art möglichst nicht eher ausgegeben werden, als bis mit den alten Beständen ge— räumt ist. Es empfiehlt sich daher zurzeit, sich nicht mit großen Be— ständen einzudecken.
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Klagen üher die Po st. Viel bemaͤngelt wird die Höhe des postamtlichen Einzahlungskurses für Auslandspostanweisungen in Vergleich zum jeweiligen Tageskurse. Der Unterschied ist in der Tat bedeutend. Die ö sind aber nicht nur durch inter— nationale Abmachungen berechtigt, zum Tageskurs einen Zuschlag zu erheben, sondern dazu auch gezwungen, wollen sie nicht erheb— liche Einbuße erleiden. Der Postanweisungseinzahlungskurtz wird nämlich in der Regel, in Anlehnung an den Wechselkurs festgesetzt, der auch beim Ausgleich der Schuld zwischen Aufgabeland und Be— stimmungsland zugrunde gelegt wird. Da dieser Ausgleich jedoch erst nach Feststellung der Abrechnung, d. h. nicht früher als 3 bis 23 Monate nach Auflieferung der et e e . bewirkt werden kann, bis dahin aber der Wechselkurs für die Postperwaltung des Aufgabelandes der Postanweisung sich nicht selten ungünstiger gestaltet, muß die Post, um sich vor Verlusten zu schützen, den Ein— zahlungskurs für Postanweisungen unter Hinzurechnung eines Zu— schlags festsetzen. Hierfür ein Beispiel. Die dänische Postverwaltung hatte Anfang Mai zum Kopenhagener Börsenkurs für Schecks auf Berlin — 1050 Kr, für 100 46) einen Zuschlag von 3,50 Kr. (— 33 vH.) erhoben, so daß in Dänemark für Postanweisungen nach Deutschland 14 Kr. für 100 M zu erlegen waren. Für An shland zahlüngen, die Dänemark Ende Juni auf seine Schuld aus dem
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Schuld erst Ende Juli fest —, mußte es nach dem besseren Stande
unserer Valuta 1640 Kr. für 100 M aufwenden, so daß Dänemark
an dem Postanweisungsverkehr nach Deutschland für Mai trotz des erhobenen, Zuschlags einen nicht unerheblichen Verlust erleidet. Ueberschreitungen des Tageskurses sind im Postanweisungsverkehr mit dem Auslande also unvermeidbar; kein Land kommt um diefe Sache herum. In Deutschland betrug dieser Zuschlag Anfang Mai 20 vH; er ist später bei Besserung unserer Valuta auf 10 pH ermäßigt worden. Andere Länder ink noch vorsichtiger gewesen, so die Niederlande, die schon 609 vH und mehr vom Tageskurs als Zuschlag erhoben haben, inzwischen aber auch eine Ermäßigung haben eintreten lassen.
Aenderungen im Flugpostdienst. Die vom 15. Juli ab geplante Flugpostverbindung zwischen Berlin und Swine⸗ münde kann wegen unvorhergesehener Schwierigkeiten nicht ein— gerichtet werden. Dagegen wird von diesem Tage ab eine Flugpost— verbindung Berlin⸗Warnemünde eingerichtet, ab Berlin 13, ab Warne⸗ münde 115, Fahrzeit 2 Stunden.
Mannigfaltiges.
Im Festsaale des Berliner Rathauses versammelten sich gestern die neuen in ganz Groß Berlin gewählten Stadtver⸗ ordneten zu ihrer Vereidigung. Sie wurden von dem Ober— präsidenten Dr. Maier mit einer längeren Ansprache begrüßt, in der er auf die großen und schwierigen Aufgaben hinwies, die den Stadt— verordneten in der vier Millionen⸗Gemeinde bevorstehen. Nach der Vereidigung teilte der Alterspräsident, Stadtv. Pfannkuch mit, daß er die erste Sitzung der Stadtverordneten auf den nächsten Dienstag um 15 Uhr anberaume.
Wie „W. T. B.“ meldet, wurden gestern in Berlin und im ganzen Reiche Versammlungen von Kolonialdeutschen abgehalten, in denen die Rückgabe der Kolonien oder mindestens die Zuteilung der Mandate an Deutschland gefordert wurde. Gegen die völkerrechtswidrige Liquidierung von Privateigentum wurde Verwahrung eingelegt. In der Berliner Versammlung sprachen die Gouverneure 6 und Seitz sowie der Reichstagsabgeordneter Dr. Pfeiffer.
Die Deutsche Kolonialgesellschaft richtete an den Neichskanzler Fehrenbach und den Reichsminister des Auswärtigen Sim ons nach Spaa folgendes Telegramm Deutsche Kolonial gesellschaft unterstützt Forderung ihres Kolonial⸗Wirtschaftlichen Ko— mitees auf sofortige Einstellung von Liquidierung deutschen Eigentums in Kolonien und Herausgabe bereits liquidierten Eigentums , , bittet ferner ö Deutscher
auf ihr Besitztum in Kolonien und Verbot der Ausweisung Deutscher aus bisherigen Kolonien durchzusetzen. gez. Seitz.
Saarbrücken, 12. Juli. (W. T. B.). Die gestrigen Stadt: ratswahlen stellen einen Sieg der bürgerlichen Partesen dar, auf die ungefähr zwei Drittel aller abgegebenen Stimmen entfallen.
Spaa, 12. Juli. (W. T. B. Anläßlich des Goldenen Sporentages war am gestrigen Sonntag die gesamte Polizei in Antwerpen mobil gemacht. Die Manifestanten rotteten sich im Borgerhous zusammen. Nachmittags gelang es einem Zug von 009 bis 409 Mann mit Fahnen in die Stadt einzudringen. Die Polizei riff ein und feuerte blinde Schüsse ab, wodurch die Manifestanten zersprengt wurden. Sie rotteten sich aber wieder zusammen und machten einen Vorstoß auf das Rathaus, wobei es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam, die mit dem Säbel ein— 5 Darauf wurde aus der Menge gefeuert; die Polizei erwiderte das Feuer und zerstreute die Manifestanten. Es wurden einige zwanzig Verhaftungen vorgenommen. Drei Polizeibeamte und mehrere Manifestanten wurden verletzt. — Nach einer Meldung des Matin“ gus Brüssel ist es dort beim Feste der Goldenen Sporen⸗Schlacht zu Zusammenstößen zwischen Vlamen und der
Polizei gekommen. Ne Vlamen wollten trotz des Verbots einen
Umzug veranstalten. Dabei kam es zu Schießereien, in deren Verlauf es auf beiden Seiten mehrere Verwundete gab. Der König Albert passierte gestern abend Brüssel. Als der Zug in die Bahnhofshalle einfuhr, wurden stürmische Rufe laut: „Flandern den Vlamen!“
Sandel und Gewerbe.
— Statistische Ausfuhrgnmeldesche ine müssen seit der im vorigen Jahre erfolgten Neuordnung der Statistik der Warenausfuhr auch eingeschriebenen Briefsendungen und Wertbriefen nach dem Auslande . werden, wenn diese Sendungen Waren, z. B. entwertete oder nicht entwertete Briefmarken, enthalten.
Die Vorschrift, deren Nichtbeachtung die Rückleitung der Briefe an die Absender zur Folge hat, gilt auch für Sendungen unter 250 g Die Ausfuhranmeldescheine sind in die verschlossen aufzuliefernden Einschreibbriefe und Wertbriefe mit Wareninhalt nach dem Auslande hineinzulegen und werden von den Postüberwachungsstellen, denen di— Sendungen vor der Weitergabe an das Ausland von den Postanstalten vorgeführt werden müssen, abgenommen.
— In der gestrigen außerordentlichen Generalbersammlung der Schultheiß Brauerei Actien⸗Gefellschaft, in der ein Aktienkapital von 10 237 500 4 vertreten war, wurde der Ber⸗ schmelungsvertrag mit der Patzenhofer Brauerei Aktiengesellschaft, nach welchem das Vermögen der letzteren als Ganzes unter Ausschluß der Liguidation mit Wirkung von— L. Oktober 1919 ab auf die Schultheiß! Brauerei übergeht, ein— stimmig genehmigt. Den Aktionären der Patzenhofer Brauerei werden neue Aktien der Schultheiß Brauerei mit Gewinnanteil— berechtigung vom 1. September 1919 dergestalt gewährt, daß auf je 60909 4 nom. Aktien der Patzenhofer Brauerei mit Gewinnanteilberechtigung für das vom 1. Oktober Ilg laufende Geschäftsjahr und die folgenden Geschäftsahre sowie Erneuerungs= scheinen je 5009 M nom. Aktien der Schultheiß Brauerei mit Scheinen für das vom 1. September 1919 ab laufende Geschäftsjahr und die folgenden Geschäftsjahre sowie mit Erneuerungsscheinen enk— fallen. Außerdem werden auf jede Patzenhofer Aktie zwanzig vom Hundert ihres Nennwertes bar ausgezahlt. Desgleichen wurden die vorgeschlagene Aenderung der Firma in Schultheiß⸗ Patzenhßofer Brauerei -Aktiengesellschaft und die weiteren Aenderungen des Gesellschaftsvertrages genehmigt.
Der Aufsichtsrat von Espagit“ Gifeker Sprengstoff— werke und Ehemische Fabriken A. G. prüfte laut Meldung des W. T. B. aus Hallschlag den Bericht des Vorstandes über den Umfang der Explosionsschäden und die Rechnungslage. Für die
zum Deut chen Vr. 153.
Srste Beilage *eichs anzeiger und Prenßzischen Staats
Berlin, Dienstag, den 13. Juli
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Nichtamtliches.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Nachrichten über den Saatenstand im Deutschen Meiche Anfang Juli 1920.
Zusammengestellt im Statistischen Reichsamt.
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Landesteile
Anfang Juli war der Stand der Saaten Nr. I sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (durchschnittlich, Nr. 4 gering, Nr. 5 sehr gering
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Bemerkungen
Wiederaufnahme eines Betriebes lagen Vorschläge vor, über die eine Sonderkommission unter Hinzuziehung von Sachverständigen ent= scheiden soll, um der auf den 30. Juli nach Essen (Ruhr) einzu— berufenden Generalversammlung Bericht zu erstatten.
Wien, 12. Juli. (W. T. B.) Der Jahresabschluß der Anglo-Oesterreichischen Bank für 1919 weist einen Reingewinn von 24 462 000 Kronen gegen 12751 000 Kronen im Vorjahre auf. Es werden 24 Kronen gegen 15 Kronen fur die Aktie im Vorjahre , en. 2290 9009 Kronen gegen. . 000 Kronen im Vorjahre sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts
Ruhrrevier DOberschlesisches Revier Anzahl der Wagen
am 10. Juli 1920.
Gestellt 18 570 8 635 Nicht gestellt.. — — Beladen zurück⸗
geste litt 17745 8 594 am 11. Juli 1920.
Gestellt.. . 414 530
Nicht gestellt. —
Beladen zurück⸗ gestellt . 3979 509
Aeronautisches Observatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow.
11. Juli 1920. — Drachenaufstieg von Hr a bis 73 a.
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Bewölkt. Regen. — Inversion zwischen 1720 und 1860 m von 3,50 auf 5, 00.
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Samiliennachrichten.
Verlobt: Frl. Ursula-Elisabeth von Ramin mit Hrn. Ober⸗ leutnant a. D. Tutich-⸗Brund Reichsfrhrn. von Seefried auf Buttenheim (Potsdam — München).
Gestorben: Hr. Senatspraͤsident des Oberverwaltungsgerichts Ulrich Koppe (Charlottenburg).
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg.
Verantwortlich für den Anzeigenteil; Der Vorsteher der Geschäftsstelle J. V.: Rechnungsrat Meyer 1 Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (J. V.: Meyem in Berlin.
Druck der Nom deutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr. 56) und Erste und Zweite Zentral -Handelsregister⸗Beilage.
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Der Verlauf der Witterung im Juni war gegenüber dem vor— monatlichen insofern nicht ganz so günstig für das Wachstum der Feldfrüchte, als die Niederschläge sehr ungleich verteilt waren. Während Norddeutschland und die bayerischen Landesteile südlich der Donau mit zum Teil überreichen Regenmengen bedacht wurden und Mitteldeutsch⸗ land gerade noch hinreichende Niederschläge bekam, herrschte in West⸗ und Süddeutschland mehr oder minder große Trockenheit, die den Halmfrüchten und Futterpflanzen im Wachstum ziemlich stark geschadet hat. Bis zur Mitte des Monats traten Nachtfröste weitverbreitet auf, unter denen die Roggenblüte und die Kartoffeln gelitten haben. Au Schädlingen wird außer Fritfliegen und Drahtwürmern besonders Un— kraut genannt, das in vielen Gegenden stark zu wuchern beginnt.
Winterung.
Die Blüte des Winterweizens, der sich im allgemeinen kräftig entwickelt hat, ist gut verlaufen. Stellenweise ist der Weizen mit Rost und Brand behaftet, was den Körnerertrag ungünstig beeinflussen dürfte, im großen und ganzen verspricht er aber gute Erträge an Stroh und Körnern. Das letztere trifft auch auf den Spelz zu. Ver Winter— roggen, welcher schnell seiner Reife entgegengeht, hat sich in der letzten Zeit noch etwas gebessert. Seine Blüte zog sich bielfach mehrere Wochen hin. Dabei haben Nachtfröste und stüärmische, regnerische Witterung stellenweise zu Schartenbildung in den Aehren geführt. Wenn der Roggen auch infolge ungünstiger Saat- und Bestockungszeit zum großen Teil etwas dünn geblieben ist, zeigt er doch meist be— friedigenden Körneransatz und ist häufig lang im Stroh. Lagerung von Wintergetreide wird verhältnismäßig selten gemeldet. Im Reichs⸗ mittel wird Winterweizen wie im Vormonat mit 2,5 begutachtet,
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Winterspelz mit 2,3 (2,1), Winterroggen mit 2.5 83,0)
Som merung.
In den durch lange Trockenheit heimgefuchten Gebieten stockte das Wachstum der Sommerhalmfrüchte, anderfeits wird vielfach über starke Verunkrautung, besonders durch Hederich, geklagt. Auch Stick- 16 55 ö F stoff mangel macht sich häufiger bemerkbar Trotzdem finden Sommer weizen, ⸗roggen und ⸗gerste im großen und ganzen noch eine voll be⸗ friedigende Beurteilung. Nur der Hafer, der vielfach vom Drahtwurm beschadigt wird, bietet größtenteils wesentlich schwächere Erateaussichten. Als Reschsnote ergab sich bei Sommerweizen 26 (235), bei Sommer— roggen 2,6 (2,6), bei Sommergerste 25 (24), bei Hafer 2,9 (2,5.
Hackfrüchte.
Die Nachrichten über den Stand der Kartoffeln und Zuckerrüben lauten sehr verschleden. Späte Ausfaat, mangelhafte Bodenbearbeitung, starke Verunkrautung und Schäden durch Nachtfröste haben die Be— urteilung nicht selten unguͤnstig beeinflußt. Auch die Trockenheit in den letzten Wochen wirkte in vielen Gegenden schon nachteilig auf das Wachstum. Bei den Kartoffeln zeigt sich stellenweise die Blattkräusel⸗ kran heit, während die Rüben hier und da bon der Rübenfliege heim— gesucht werden. Da die Hackfrüchte erst im Anfang ihrer Entwicklung stehen, kann bei einem günstigen Verlaufe der Witterung in den nächsten Monaten mit dem Ausheilen der angeführten Schãden gerechnet werden, so daß Befürchtungen für die Ernte vorläufig noch nicht Platz zu greifen brauchen, zumal viele Hackfruchtschläge auch jetzt schon eine kräftige Entwicklung zeigen. Die Neichsnoten der Kartoffeln und Zuckerrüben stellten sich auf 8 (je 2.6).
Futterkräuter und Wiesen.
.Der erste Schnitt won Klee, Luzerne und Wiesen ist fast überall in reichlicher Menge und sehr guter Beschaffenheit eingebracht worden. Nur in besonders niederschlagsreichen Bezirken und ha, wo Landarbeiter streif herrschte, war die Heuernte Anfang Juli noch weit im Rückstand. Dort mußte viel Heu verregnet und minderwertig eingefahren werden, zum Teil ist es auch auf den Futterschlägen und Wiesen verfaunt Für die Entwicklung des zweiten Schnittes wurde in vielen Berichten ausgiebiger Regen dringend gewünscht, der ja inzwischen meist ein getroffen sein dürfte. Als Reichsnole wurde festgestellt bei Klee 2,4 2M), bei Luzerne 25 (2,3), bei Bewässerungswiesen 23 (2,1), bei anderen Wiesen 2.5 (2.4).
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In der nebenstehenden Uebersicht bedeutet ein Strich (— , daß die betreffende Frucht gar nicht oder nur wenig angebaut f ö. pin (), daß Angaben fehlen oder nicht vollständig gemacht sind.
Die Saatenstandsngten sind bei jeder Fruchtart unter Berüůck⸗ sichtigung der Anbaufläche und des Ertrags berechnet worden.
Statistisches Reichs amt. Delbrück.
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