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Ministerium für Volks wohlfahrt. Bekanntmachung.
Nachdem durch den Herrn Reichsminister des Innern ein neuer Nachtrag zur 6. Ausgabe der Deutschen Arzneitaxe 1920 unter der Bezeichnung
„Aenderungen in der 6. Ausgabe der Deutschen
Arzneitaxe 1920. 2. Nachtrag zur 6. Ausgabe“ herausgegeben worden ist, bestimme ich, daß dieser Nachtrag mit Wirkung vom 15. August 1920 ab für das preußische Staatsgebiet in Kraft tritt. Der Nachtrag erscheint im Verlage der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin SW. 66, Zimmerstraße 94, und kann von dort zum Preise von 80 8 bezogen werden.
Berlin, den 13. August 1920. Der Preußische Minister für Volkswohlfahrt. J. A.: Gottstein.
Ministerium für Wissenschaft, Kunst und M t llt t
Der Staatssekretär a. D. Dr. August Müller ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Berlin ernannt worden.
Der bisherige Gerichtsassessor Karl Röbbelen ist zum Konsistorialassesso ernannt und dem Konsistorium in Hannover überwiesen worden. !
Bekanntmachung.
Dem Markscheider Wilhelm Westermann ist von uns unterm 30. Juni 1920 die Berechtigung zur selb— ständigen Ausführung von Majhkscheiberarbeiten , . des preußischen Staatsgebiets erteilt worden. Der— selbe hat seinen Wohnsitz in Herne i. W. genommen.
Dortmund, den 10. August 1920.
Preußisches Oberbergamt. Kaltheuner.
Bekanntmachung.
Dem Händler Peter ö ild, Barmen, Hauffstraße 6 wohn— haft, ist wegen Unzuverlässigkeit der Handel mit sämtlichen Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt worden. Das am 4. April 1918 gegen die Ehefrau des Gustav Steinwascher, Barmen, Berliner Straße 42 wohnhaft, erlassene Handelsverbot habe ich heute zurück— genommen. — Die Kosten dieser Bekanntmachung tragen die beiden Beteiligten.
Barmen, den 8. August 1920.
Die Polizeiverwaltung. J. V.: Dr. Bragard.
Bekanntmachung.
Auf, Grund des 8 2 Abs. 2 der Bundetratéverordnung vom 23. Seytember 1916 (RGBl. S. 603), betr. die Fernhaltung un— zuverlässiger Personen vom Handel, ist das gegen den Dändler Heinrich Obermann in Munster erlassene Ve rbot des Handels mit Vieh und Lebensmitteln vom 28. April 1920 — L. 33322 — aufgehoben worden.
Soltau, den 7. August 1920. Der Landrat. J. V.: Harder, Kreisobersekretär.
Bekanntmachung.
Meine Anordnung vom 15. Mai 1920 — Reichsanzeiger Nr. 9 —, betr. Schließung des Schlachtereibetriebes Bro— dersen in Scholderup, hebe ich hierdurch a uf.
Schleswig, den 6. August 1920.
Der Landrat. J. V.: Selge, Kreisobersekretär.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesrgtsverordnung vom 23. September 1915, betreffs ö unzuvperlässiger Personen vom Handel (RGGBl. 1915 S 603) sowle der Ausführungsbekanntmachung zu dieser Ver— ern g . 27. September 1915 und 2. August 1916 habe ich dem Mi . Wilhelm Witte aus Werne (Eand— reis Bochum) die Ausübung des Handelns mit Gegen⸗— ständen des ö Bedarfs, insbesondere mit Milch, sowie anderen Nahrungsmitteln wegen Unzuverlässigkeit untersagt. Die Untersagung tritt sofort in Kraft.
Bochum, den 5. August 1920.
Der k. Landrat. Stüũhmehyer.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Feruhaltung unzuyerlässiger Personen vom . wird der Firma Wasser u. Co. m. b. H. Köln- Sülz, Sülzburgstraße 173 (Geschäftsführer: Jean Korschildgen, Prokurift: Brun Wasser), dem Fean Korschlldgen, Köln-Dellbrück, Bahnstraße 3, dem PFrokuristen Bruno Wgasser, Köln? Sülz, Sil zburgstra e 173, dem Konditor Peter Schu⸗ macher, Köln, Richmondstraße 19, sowie dem Konditor August Miebach, Köln, Venloerstraße d45b, der Hande! mit Gegenänden des täglichen Bedarfs aller Art, insbesondere Nahrungz⸗ und Futtermitteln, unter sagtz Unter diese Untersagung fällt auch die Tätigkeit als An— gestellter in einem den Handel mit Gegenständen des täglichen Be— darfs betreffenden . durch das Verfahren entstandenen baren Auslagen, insbesondere die Kosten für die Veröffentlichung des Handelsuntersagungbeschlusses, sind von ben Beteiligten zu tragen.
Köln, den 27. Juli 1920. Der Oberbürgermeister. J. V.: Schäfer.
. Bekanntmachung. Der Firma , Wiebel & Hübner“ m. b. H. (Gesell⸗ schafter ah, Geschäftsführer Konditor Clemens Wiebel ein 46 übner), dem Konditor Elemens Wiebe lg sowie der dit kunnen sämtlich wohnhaft in Köln, Stephanstr. 70, wird der Handel mit sämtlichen Gegenständen des täg lichen Bedarfs, insbesondere mit Konditoreiwaren, auf Grund Verordnung zur Fernhaltung unzuverlässiger Per⸗ sonen vom Handel vom 23. September 1915 a ag t. Unter biese Untersagung fällt auch die Tätigkeit als Angestellter in einem d andel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs betreffenden 63 — Die durch das Verfahren entstandenen baren Auslagen, insbefondere die Kosten für die Veröffentlichung des Handelsunter⸗ sagungsbeschlusses, sind von den Beteiligten zu tragen. Köln, den 31. Juli 1920.
Der Oberbürgermeister. J. V.: Schäfer.
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Bekanntmachung. Den Bäckermeistern Anton Lohgge und Heinrich Schröder in Wickede g. Ruhr habe ich die Herstellung und den Verkauf von Backwaren aller Art wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handels— betrieb auf Grund der Verordnung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 6063) untersagt. Soest, den 9. August 1920.
Der Landrat. Frhr. von Werthern.
(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Auf einen Funkspruch des russischen Volkskommissars des Auswärtigen Tschitsche rin an die deutsche Regierung, in dem dringend um Antwort auf die Frage gebeten wird, ob die sich im Abstimmungsgebiet zusammenziehenden polnischen Truppen entwaffnet und interniert werben, wird, wie „W. T. B.“ mit⸗ teilt, die deutsche Regierung auf demselben nicht diplomatischen Wege erwidern, daß sie im Sinne ihrer strengen Neutralitäts⸗ erklärung die polnischen Truppen, die auf deutsches Gebiet übergetreten sind, bereits interniert habe, und daß sie dies auch in Zukunft tun werde.
Die außerordentliche Notlage in der Brotver— sorgung während der letzten Monate vor der neuen Ernte macht den schleunigen Eingang größerer Lieferungen von Brot— getreide zu einer absoluten Notwendigkeit. Es muß aber, wie „W. T. B.“ mitteilt, leider festgestellt werden, daß die Lieferungen hinter den Erwartungen nicht unerheblich zurück— bleiben. Wenn die gespannte Lage der Brotversorgung auch für den Augenblick eine Erleichterung erfahren hat, so haben die Lieferungen doch keineswegs einen der— artigen Umfang angenommen, daß es möglich wäre, Dis⸗ positionen für einen längeren Zeitraum zu treffen. Die Lieferungen sind infolge der Frühdruschprämie zwar besser, als die außerordentlich, geringen Lieferungen des Vorjahres, aher sie erreichen bei weitem nicht die Lieferungen im Jahre 1918. Dies erscheint umso bedenklicher, als das Reichsministerium . Ernährung und Landwirtschaft es für unbedingt notwendig hält, größere Bestände an Getreide in die Hand zu bekommen, um eine Reserve zu schaffen, die auch dann eine Sicherheit für die Ernährung der Bevölkerung gibt, wenn infolge unvorher— gesehener Hwis chenfälle sich irgendwelche Schwierigkeiten im Laufe des Wirtschaftsjahres ergeben sollten. Nachdem bereits die Iwangshewirtschaftung der Oelfrüchte aufgehoben ist, hat das Neichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft sich weiter entschlofsen, weitgehende Antraͤge für die Aufhebung der Zwangs wirtschaft hinsichtlich der Kartoffeln zu stellen. Es prüft außerdem gegenwärtig die Möglichkeit, die Zwangsbewirtschaftung des Schlachtviehs im Herbst aufzuheben. Es kann diesen Abbau der Zwangswirtschaft aber nur unter der Voraussetzung fort⸗ führen, daß die Landwirtschaft ihrerseits mit allen Kräften sich für eine ausreichende und regelmäßige Versorgung der Bevölke—⸗ rung einsetzt. Schleunigste und restlose Ablieferung des Getreides vor Beginn der großen Kartoffeltransporte im Herbst ist das Gebot der Stunde. Die . hat es somit in der Hand, an dem planmäßigen Abbau der Zwangswirtschaft mit— zuwirken. Mit jedem Zentner Brotgetreide und Gerste, der his zum Oktober abgeliefert wird, trägt der Landwirt dazu bei, die Ernährung der Bevölkerung zu verbessern und damit Ruhe und Ordnung im Lande zu sichern. Es darf erwartet werden, daß die Landwirtschaft das ihr gestellte große Ziel der Sicherung der Volksernährung klar erkennt und alle Kräfte an die Lösung ihrer Aufgabe setzt.
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Preußen. Wie „W. T. B.“ aus Saarbrücken meldet, herrschte dort seit gestern früh Allgemeinausstand, zunächst auf 24 Stunden; heute wollten alle Ausständigen die Arbeit wieder aufnehmen. Sollten die Verhandlungen fehlschlagen, dann tritt am Montag der Allgemeinausstand wieder ein. Die Verhand— lungen führt die interalliierte Rheinlandkommission in Koblenz unter Hinzuziehung von Geheimrat von Boch. Alle Banken, Geschäfte und Wirtshäuser fit geschlossen, die Straßenbahnen feiern, die Straßen sind ruhig, auf den wichtigsten Plätzen und auf verschiedenen Dächern stehen Maschinengewehre.
Die , in Saarbrücken er— klärte nach derselben Quelle, sie wolle am Beamtenstatut nichts ändern, sie wolle auch nicht mit Vertretern der Aus— ständigen verhandeln, solange sie die Arbeit nicht wieder auf— genommen hätten. Falls dies bis heute geschehen sei, ver— pflichte sie sich, weitgehende Nachsicht für die Arbeiter und Be⸗— amten vorzuschlagen, die sich einer Strafverfolgung ausgesetzt haben; i, , werde sie die Militärbehörden veranlassen, von Strafverfolgungen gegen Arbeiter und Angestellte J. sehen, die sich dem Nequirierungsbefehl widersetzt haben. Da— gegen sollen diejenigen, die sich der öffentlichen Gewalt wider— setzt oder Sabolage getrieben haben, von dieser Vergünstigung ausgeschlossen bleiben. Diese Erklärungen seien für die Re— gierungskommission nur dann bindend, wenn die Arbeit binnen 24 Stunden, d. h. bis Sonnabend früh, wieder aufge— nommen wird.
Alle aus dem Saargebiet ausgewiesenen und lüchtigen Saarbewohner werden in ihrem eigensten nteresse gebeten, sich nach dem Verlassen des besetzten Gebiets sofert an die nächstgelegene Flüchtlingsfürforgestelle es Roten Kreuzes zu wenden. Es kommen vor allen Dingen in Vetracht Darmstadt, Mannheim, Karlsruhe, Offen⸗ burg und Düsseldorf. Es wird besonders vor der Ab— wanderung in Großstädte gewarnt wegen der dort herrschenden Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot. Ferner wollen alle Ausgewiesenen und Flüchtlinge sofort, und zwar schriftlich, ihre Adresse mitteilen der Geschäftsstelle: Saarv ere in, Berlin 8W. 11, Königgrätzer Straße 94.
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. Dem „W. T. B.“ wird von gut unterrichteter Seite aus Königsberg i. Pr; mitgeteilt, daß die Ententekommifsion am 16. August, Nachmittags, mit dem Rest der Ententetruppen aus Allenstein abfahren und an diesem Tage das, Abstim⸗ mungggehiet an den deutschen Reichs kommissar übergeben werde Vom 16. früh ab stehe der Reichswehr das Einrücken in das Ab
stimmungsgebiet offen, da dieses dann wieder Provinz Ost⸗
reußen fei. Man erwarte das Eintreffen des preußischen er n des Innern und des Vizekanzlers in Allenstein ö. Mittrooch oder Donnerstag. Aus M grienwerder wird ö richtet, daß die dortige Ententekommission am is Lugust un die italienischen Truppen am 17. oder 18. August abfahren
werden.
Ungarn.
Das „Ungarische Telegraphenkorrespondenzbũro“ meldet amtlich: Gegenüber aus ausländischen Quellen sammenden Nachrichten, laut deren Ungarn eine agresfive Politik verfolge und sich in die sich . abspielenden europäischen Er⸗ eignisse, ohne unmittelbar interessiert zu sein, einmengen welle, haben die ungarischen Regierungskreise des öfteren erklärt, deß Ungarn se ine volle Aufmerksamkeit aus schließlich der Befestigung der inne ren Lage zuwende, und daß ihm der Gedanke fernliege, in die europäischen Verhältnisse mit, An⸗ griffsabsichten irgendwie einzugreifen. Die ungare sche Regie⸗ rung wird sich der Teilnah me an jeder militärischen oder diplomatischen Aktisn, die die Interessen Un— garns nicht unmittelbar berührt, enthalten.
Hroßbritannien und Irland.
Nach einer Reutermeldung aus London hat bir Arbeiter⸗ konferenz in der , ,, Frage den Vollzugs⸗ rat ermächtigt, einen Allgemeingusstand zu verkünden, falls die Regierung den General Wrangel unterstützen oder Sowjetrußland in üngendeiner Form angreifen sollte.
Der Vollzugsausschuß der ungbhängigen, Ar⸗ beiterpartei in Glasgow hat vorgestern der Regierung eine Entschließung übermittelt, in der es heißt: r
Die Anerkennung Wrangels durch Frankreich deute auf eine Doppelzüngigkeit der Allüerten gegenüber Sowjetrußland. Die organiserte Arbeiterschaft werde die englische Regierung dafür ver⸗ antwortlich machen, wenn das Kabinett nicht von dem Schritt Frank— reschs abrücke und das französisch-englische Bündnis löse. Als Bürg⸗ schaft für ihre ehrliche Gesinnung müsse die Regierung Winston , wegen seiner Gesinnung gegen Rußland aus dem Amte entfernen. ;
„Daily Expreß“ glaubt zu wissen, man habe im Ministerium des Innern Kenntnis von einer Verschwörung gegen Lloyd George erhalten. Es seien hesondere Maßnahmen ergriffen worden, um den Pxemierminister zu schützen. Nach demselben Blatte wird der Besuch Lloyd Georges auf dem Festland wahrscheinlich nicht stattfinden.
Englische Truppen haben laut Meldung des „W. T. B.“ in Cork einen Handstreich gegen das Rathaus ausgeführt, wo gerade drei sinnfeinische Gerichtshöfe ihre Sitzungen abhielten. Der Bürgermeister von Cork, und zehn andere Sinnfeiner, darunter die Vorsitzenben der drei Gerichts⸗ höfe, wurden verhaftet. .
Frankreich.
gierung an die der Vereinigten Staaten von Amerika.
eiter dieses Regimes hätten fich häufig und bkommen und
Beweguggen hervorrufen wollten, um das Räte⸗ syst em , Infolgedessen halte es die französische Re⸗ gierung für unmöglich, die augenblicklichen Herr⸗ scher von Rußland als eine Regierung anzu— erkennen, mit der man gemein same Beziehungen unterhalten könne. Man könne keine offiziellen Beziehungen mit einer Regierung anknüpfen, die entschlossen sei, gegen die Institutionen anderer Lander zu konspirieren, und deren Diplomaten Revolten vor— bereiten wollten. Die franzöfische Regierung erklärt weiter, sie glaube an die Nytwendigkeit eines polnischen unabhängigen Staats. Das e . Volk wie das amerikanische Volk wünsche sehnlichst, daß die politische Unabhängigkeit und die terri⸗ toriale Unverletzlichkeit Polens erhalten bleibe. Beshalb wolle man alle Anstrengungen ermutigen, um einen Waffenstillstand zwischen Polen und Rußland herbeizuführen, ohne daß hierdurch das bolschewistische Regime anerkannt werde.
Der engläösche Botschafter in Paris Lord Derby hat seinen Urlaub unterbrochen und ist auf seinen Posten zuͤrück— gekehrt. Er hatte gestern nachmittag eine Unterredung mit Palsologue.
Rußland.
In einem Meskauer drahtlosen Telegramm ersucht Tschitscherin die englische Regierung, bei den Polen darauf zu bringen, daß die Sabotage in Warschau aufhöre. Die Warschauer drahtlose Station habe keine Mitteilung an die russische Station gesandt und gebe auf die Anrufe der russischen Station Moskau keine Antwort.
. 3, Moskauer Funkspruch übermittelt folgenden Kriegs— ericht:
Wir hesetzten Pultusk und nahmen die Stadt Jedlecz und ver— schiedene Punkte östlich von Lukow. In der Gegend 6 Cholm erreichten unsere Inn , nach Ueberschreitung des Bug die Skraße Wlodowa = Cholm. ir besetzten einige Oertlichkeiten im Rorden von Cholm. In der Gegend von Wladimir⸗Wolynsk wurden die Stadt Gruheschow und die Ortschaft Krylow am Dujestr besetzt. . Küste des Schwarzen Meeres werden keine Veränderungen
Polen.
Einem Telegramm aus Warschau zufolge hat der
4 7 . 643 h B der Ministerrat einen Aufru veröffentlicht, f dem ö heißt: Der Vorschlag des Abschlusses eines Waffenstillstandes ist von der Sowietregicrung abgelehnt worden. Sie hofft, Warschau erobern und dort, den Frieden nach ihrem Willen diktseren zu können. Die volnische runs .. an das ganze Volk, die Freiheit und Unabhängigkeit des Vaterlandes zu verteidigen, und' erklärt gegenüber
der iibilisierten Welt, daß fie nur einen gerechten und dauernden ieden erstrebt. Die Regierung ist fest entschlossen, jeden Zoll
vatersändischen Bodens zu verteidigen.“
Der Außenminister Sapieha hat an den General⸗ selreär des Völkerbundes Drum mond ein Telegramm gerichtet, in dem es 3 m 4
Da Polen Mitglied des Völkerbundes ist, teilt die polnische Regierung Ihnen amtlich mit, daß die Haltung der a , Re⸗ erung das Einstellen der . unmöglich macht. Die Semwietreg abge Verhandlungen . Ulttandsbedingungen einzuleiten. ie , mb ers, . erung nicht qufgehört Und wird uch nicht aufhhren, alles mögliche . n n, en zu gelangen. Sie weist n e, Verghntwartlichkeit für die Verlängerung des! Krieges zuruck diese fällt ausschließlich auf die Soͤmwjetregierung. ⸗
Nach einem Telegramm aus Warschan melbet der pornische Heeresbericht:
Im nördlichen Abschnitt haben unsere Truppen 4 An⸗
griffe des Feindes zurückgeschlagen, der versucht, uns aus Pultusk zursickt werfen. Im Zen it der Tag ruhin verlgufen. Im nördlichen Abschnitt ist die Vorhut der Budiennyschen Reiteret bis vas Nadöiechom und Cholotom vorgedrungen. An anderen Punkten mhen wir die sindlichen Angriffe unter schweren Verlusten für den Feind zurückgeschlagen.
verfügen hier über drei Batterien. Die ,, Regierung es Vieh aus dem
Belgien.
Der in Brüssel kagende Seeleutekongreß nahm eine
Eitschließimng an, wonach die Seeleute zur Verhinderung künftiger Kriege weder Truppen noch Schießbedarf befördern werden. Der Beschluß solle bereits auf den russisch⸗-polnischen Konflitt angewennhet werden.
Niederlande.
Zum russisch⸗polnischen Konflikt veröffentlicht der Internationale Gewerkschaftsbund eine Erklärung, in der es laut „W. T. B.“ heißt:
Der Inkernationale Gewerkschaflsbund habe keine besondere Sympathie weder für die Bolschewisten noch für die Polen. Er halte an seinem , . sest, daß jeder Krieg und jedes Blutvergießen zu verurteilen set und durch Weiterbeförderung von Munition und Truppen nicht unterstützt werden dürfe. Demgemäß sei ein zweimal
mmiederholtes Ansuchen einer europäischen Negierung, die Munitions— Beförderung nach Polen zuzulassen, rundweg abgelehnt worden.
BVorlãn siger Reichswirtschaftsrat. (Herlchl bes Nachrichlenbros des Vereins deutscher Zeibungsverleger.
Die vereinigten Ausschüsse für Wirtschafts⸗ politik und für Sozial olitik beschäftigten sich, gestern in zweiter Lesung mit den Vorschlägen des , über die ,. . rena K f kö enfürsorge
Grund des Antrag if se .
Vor Eintritt in die Tagesordnung stimmke der 6 einer Mitteilung des Reichswirtschaftsministers über die Aufhebung ber Höchstpreise für Cum aronharz P.
Abg. Stadtrat Humgr⸗München brachte den dringlichen Antrag ein daß sofort Reichs mittel für den gem ein⸗ nüůtzigen WBohnungsbau zur Verfügung gestellt werden, um diesen bor dem Jufammenbruch zu bewahren und begonnene Bauten ferligstellen zu lassen; aus dem Fonds der Erwerbslosenfürsorge sollen BPorschtissse für den gemeinnntzlgen Wohnungsbau gewährt werden. Der Antrag wurde einstimmig angenomm en.
Der Ausschuß trat sodann in die Tagesordnung * . Abg. Hansen⸗ Hamburg heantragte eine Ergänzung Deris ] 9 Unterausschusses dafür, daß bei der Ueberteuerung des Teinßlfirnis von rund 5000 5 gegen Friedenswert mit einer wirk- samen Belebung der . und Wohnungsunterhaltungsarbeiten schwerlich zu rechnen sei; ferner soll den Anträgen des Unteraus= schusses hinzugefügt werden, . zu prüfen sej, ob das Schlagen und Sieden von Oelen aus einge, , . nach z 11 der Aus⸗ führungsvorschriften zum Ümsatzsteuergesetz von der Steuer befreit werden kann. . K ö
Abg. Hecht⸗BVerlin (Handelsvertreter bestritt die Ri tigkeit der in Ler vorigen Sihung ausgesprochenen Ansicht, daß der Arbeits- lohn nur mit 0, die Rohmaterjalkosten mit sio in dem Warenpreis zum Ausdruck kämen; denn auch in den Materaispreisen stecke Arbeits⸗ ohn, und auch der Lohn des Unternehmers müsse angerechnet werden. Die Hauptsache sei jetzt die 5 der A e, . (
Abg. Grünfeld⸗ Berlin Han fi nn, widersprach, der Auffafung in Berscht, daß der Handel nicht mehr die im Frieden üblichen prozentualen Preißgufschläge nehmen dürfe, unter Hinweis daranf, daß heute die Ristken des Handels viel größer seien. Er wünschte elne entsprechende Aenderung des Berichts, .
Yög, Wiffell machte jedoch darauf aufmerksam, daß die er= wähnle uf affung nur als die Ansicht eines Sachverständigen wieder-
zegeben sei. / ĩ ö Vie dom Abg. Hansen bes kragte Aenderung des Berichts bezüglich des Leinölfirnis wurde . ö ö. Zypwischen den Abgg. Keinath un i sse md eine Au 3 üũber ö. Einfluß des Metallarbeiterstreiks in Berlin statt; der erflere hatte vorgestern aus einem Bericht der Berliner Hon elstammier angeführt, daß an. 169 Tagen in Finem Jahr, jn der Berliner Metallinduftrie gestreikt worden sei, Abg. Wi ssell Hätte diefe Anführung als nicht objektiv bezeichnet: die Anggben e Sondelskammer beruhten lediglich auf. Addierung der. Streiktgge (lier ein elnen Strelk, und gäben Fein richtiges Bild. Abg. einath vermährte sich gegen den Vorwurf mangelnder Okiek⸗= etät, auf den Bericht einer Handelskammer könne man sich stützen. bn Behbeimer Kommerzienrat De utsch-Berlin stellte fest, da
lich on 162 Tagen gestreikt worden sei. .
Der äh e nn kärenf den Vert dee Berichts des Unter⸗
ausschusses zur Kenntnis. .
siche Dr. Roeficke (Vertreter der Landwirtschaft bean⸗
tragt dann, auch die abschließenden Anträge des Unterausschusses,
die ie Richtlinie fär die Produktive Erwerbslosenfürsorge und die
Vermeidung der Betriebsstillegungen aun, n nur zur Kenntnis zu
nehnien und dem Plenum zur weiteren Veranlassung zu üherweisen. Ig. Paul Müller (Arbeiterpertreter der Seeschiffahrt) ver⸗
langle dagegen, daß der Ausschuß sofort die Anträge annehme,
ats
sonst der Ausschuß seine Aufgabe nicht erfülle. Der Reichswirtschafts= rat dürfe nicht n der Regierung sein, er ern ef, diese unter Umständen antreiben.
Abg. Geheimer Kommerzienrat Deutsch unterstützte den An⸗ trag Noesicke.
Abg. Direktor Kraem er⸗Berlin sah keinen Grund zu einem Konflikt. Stagtssekretär Hirsch habe bereils zugesagt, das Mini- sterium diese Anträge beachten wolle. Die Anträge könnten sehr wohl gn das Plenum gebracht werden.
Die Abgg. Dr. Roesicke und Bankdirektor Dr. Schwartz traten nochmals für bloße Kenntnisnahme ein, da es nicht Aufgabe * Ausschusses sei, ein vollständiges Wirtschaftsprogramm außzu⸗
ellen.
. Baltrusch und Paul Müller wandten gegen eine Verschleppung der ne , . dem Interesse . geber allerdings entspreche; die Arbeiter hätten dagegen das drin⸗ gendste Inlereffe an einer fofortigen Beschlußfass ung.
Vertreter des Reichswirtschaftsministeriums Freiherr von 1 bemerkte, daß der Bericht des Unterausschusses als beachtenswertes Material zugänglich gemacht werde und das rium dessen Vorschläge sofort in Beratung nehmen werde.
Abg. soesicke verwahrte sich gegen den Vorwurf der Verschleppung; ein so umfassendes Programm könne nicht mit Ueber⸗ eilung beschlossen werden.
9 ö Dr. Lamgen⸗Köln stimmte dem Antrag oesicke zu.
Abg. Kreil (Arbeitervertreter des Handwerks) hielt es für eine
icht Ausschuss Beschl a und wunderte si Mi i Hi e sofort Beschluß zu fassen, sich
Direktor Kraemer erwiderte, man die rr. fassung nur aus taktischen Gründen verlange. Diese Taktik
Die Beschlüsse des Unterausschusses hätten e eilig ge⸗ werden müssen; wenn man die sofortige 3 ng durch⸗ e, erreiche man be, d. Agitationsmaterial. Eebh. Widerspru
ern. . Wissell .. demgegenüber a auf n, Fall die De rl af ng auf ehrlicher Ueberzenugung beruhe. Wer prinzipiell
üiniste⸗
gegen die Vor schläge des lnterauzschusfes fei, sollte den Mut der eigenen Ueberzeu gung haben. Die Arbeilgeberver treter schienen Angst vor der eigenen Courage zu haben. Der Ausschuß müsse einen Dru
die Regierung ausüben, damit
Erregung, die fein Änkrag bei den, Jrßeitnehmervertretern hervor, gerufen 695 den Antrag zurück, wünschte aber, daß Zeit dazu ge— geben werde, Abänderungsanträge zu den Anträgen des Unteraus⸗ schusses vorzubereiten. . ö
Der Ausschuß unterbrach darauf seine Sitzung.
Nach zweieinhalbstündiger Paufe wurde die Sitzung wieder er⸗ öffnet. Der Vorsitzende teilte mit, daß die Grupve der Arbeitgeber eine Reihe von Anträgen gestellt und zur Kenntnis der Arbeitnehmer⸗
ppe gebracht, da in der kurzen Zeit aber eine Verständigung dar⸗ ö. noch nicht habe erzielt werden können. Es wurde deshalb um 6 Uhr Abends beschlossen, die Sitzung abermals, und zwar auf
8 Uhr Abends zu vertagen. Nach dreistündiger Pause warde die Sitzung um 9 Uhr Abends
wieder aufgenommen. In den allgemeinen Anträgen des Unterausschusses über die Wrsachen der Produktionsstockungen und der Preisstei gerung
und über die Mittel der Abhilfe ist zum Teil ein Einverständnis er⸗ zielt worden. Ein Abänderungsantrag Keęinath, der als Ursachen der Preissteigerung besonders auch die Verringerung, der Arbeits⸗ leistung, die Verkürzung der Arbeitszeit, die hohen Löhne usw. an= ibt, wurde bei der Abstimmung na Köpfen abgelehnt. Von der rheitgebergruppe wurde unter Beru auf die Geschã . eine Abstimmung nach Gruppen verlangt, ,, ö Wissel Widerspruch erhob, da die Ausschüsse bereits nach Gruppen zu⸗ sammengesetzt seien und die Geschäftsordnung eine Gruppenabstim⸗ mung nicht unhedingt vorschreibe. .
Direktor Kraemer erwiderte, daß die Geschäftsordnung auf Ver⸗ langen einer überstimmten Gruppe die Gruppenabstimmung vorsehe, damit der Regierung die Stimmung der einzelnen Gruppen mitgeteilt werden könne. Nach e k e. n la, und zwar nach Gruppen abgestimmt. w mmten die 5 mit 11 Stimmen be einer Stimmenthaltung und die Möit= glieder der Gruppen 7-10 („ Verbraucherschaft , „Beamtenschaft. „Freie Berufe“ und von Reichsrat und Reichsregierung Ernannte) mit 3 Stimmen für den Antrag Keinath, die Arbeitnehmer mit allen 19 Stimmen und die Mitglieder der Gruppen 714-410 mit 6 Stimmen gegen den Antrag. Mit ähnlichem Stimmenverhältnis wurden einige weitere Abänderungsanträge Keinath abgelehnt, darunter der Antrag, zu dem Ausschußvorschlag, daß eine Gesundung der Wirt; schaft nur durch eine npassung der Warenpreise an die Kaufkraft erreicht werden kann, hinzuzufügen: „und durch . Förderung des Erportg und durch Befeitigung der Exporthindernisse unter voller Wahrung der heimischen Wirtschaft“. . .
Zu dem Ausschußvorschlag; Ein durchgreifender Preisabbau kann nur durch eine nach den Gesichtspunkten höchster Wirtschaftlichkeit zu regelade Mehrprodukton, insbesondere auch in der. Landwirtscheft er. folgen?, beantragte Abg. Keinath die Streichung Ter Worte insbesondere 9. in der Landwirtschaft᷑. Abg. Dr. Roesicke erklärfe es für unmöglich, hier die Landwirtschaft ohne jede Motzwierung besonders hervorzuheben, da die Mehrproduktion der Landwertschgft don vielen Faktoren, n, n,, n, usw., abhänge. Der Aatrag
Streichung wurde abgelehnt.
ö Die a . Vorschläge des Unterausschusses wurden dangch mit den , . . aber unter Ablehnung sämtlicher von Arbeit seite gestellten Anträge angenommen,.
Die we Unterausschuß für den Fall von Betriebsstillegungen Por geschlagenen Maßregeln wurden gleichfalls unter Ablehnung von Ab- ändern ngaanträgen der Arbeitgeberseite angenommen. Die Axrheitgeher- hertreter erklären fich besonderz dagegen, daß die Grenze von 26ß Wochen für die Derer der Erwerbslosenunterstützung grundsätzlich beseitigt werde. Ein dagegen gerichteler Antrag Keingtzh wurde abgelehnt.
Auf Ant anfen wurde eingefügt, daß die Umsatzsteuer⸗ , .
Oelfrüchten zu prüfen ist. .
5. B ö 1 . ch (Arbei ervertreter) be an krgagte einen Zusatz, wonach das Kohlenabkommen hon Shaa eine Umstellung der deutschen Intustrie dahin bediage, daß Luxuswaren nicht mehr für das Inland, sondern nur noch für den Epport hergestellt werden.
1 ,,, dieses Antra die Arbeit 1 1xusindustrie , 24 en ganz geringer Teil des Kohlenverbrauchs entfalle auf die Luxusindustrie.
Wi fel erwiderte darauf, daß der Rohlenbedarf beschrankt H. 3. daß darunter in erster Linie der , leiden
müsse. , Antrag Baltrusch wurde mit Eösetzung des Wortes „Luruswaren“ durch „wirtschaftlich umwrichtige Waren“ angenommen. Die für einzelne Gewerbe schon geplanten Maßnahmen (gemein. wirtschaftliche Regelung der Holzwirtschaft, Prüfung der Durchfühnbar— keit eines Häutemondpols, anderenfalls Ueberwachung der Häute— auktionen, Zufammenschluß. von Erpwerhglosen zu gemeinnützigen Arbeits kreisen. K der Handelsflotte usw.) wurden in der Fassung des Unterausschusses angenommen. ö. 3 . September gedenkt der wirtschaftspolitische Ausschuß den Berickt der Sonalisierungskommission in Beratung zu nehmen.
Schluß gegen 11M Uhr.
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Statiftik und VBolkswirtschaft.
Arbeitsstreitigkeiten. In Hamburg haben „W. T. B.“ zufolge die Verkehrs⸗
angeste!!ten in zwei Versammlungen einstlmmig beschlossen, in
den Ausst and zu treten. Morgen ollen sämtliche Verkehrs⸗ betriebe Groß Hamburgs einge eb a. s . i ; Nach einer vom W. T. B.“ wiedergegebenen Havasmeldung be— teiligen sich auch die Bergleute des Saarbrückener Beckens an der Aus stands'hewegung. Man nehme an, daß es sich um einen 24 stündigen Syn eh i ssrc hr handle. Franzö⸗ sische Truppen besetzten Neunkirchen und Sulzbach.
Wohlfahrtspflege. Deutsche Heilstätte in Davos. Der Vorstand der
Deutschen Heilstätte in Davos und ihrer zweiten Anst des Deut schen . in Agra, gibt bekannt, daß die . k il⸗ anstalten, die bereits Tausenden an Tuberkulose erkrankter Deutschen
dienten, uneingeschränkt im Betriebe sind. Die Verpflegungsbeiträge werden in ihnen satzungsgemäß niedrigst bemessen. Die genannten Anstalten nehmen Kranke auf, die nicht in der Lage sind, die Kosten für ein Heilverfahren in einem Privatsanatorium aufzubringen. JZur⸗ zeit betragen die Jäglichen Kosten bis zu 10 Fr. für alle solche Kranke, die eine Bescheinigung beibringen, daß ihre Verhaäͤltniffe ihnen eine größere Aufwendung für Kurzwecke nicht gestatten.
Kunst und Wissenschaft.
Das neue Arbeitsfeld der Kaiser⸗Wilhelms⸗ Akademie. Die Kaiser⸗Wilhelms⸗Akademie für äͤrztlich⸗soziales Versorgunggwesen in Berlin ist der Heilfürsorgeabteilung des Reichs—⸗ arbeitsministeriums unterstellt worden und hat damit einen neuen wichtigen Wirkungskreis . Ihre für Wissenschaft und Praxis, Forschungs⸗ und Lehrzwecke herborragend geeigneten Einrichtungen sollen von jetzt ab in erster Linie dem ärztlich⸗sozialen Versorgungs— wesen im weitesten Umfange nutzbar gemacht werden. Die Bücher— ye, ,. welche mit ihren etwa 85 000 Bänden . die größte medizinische Bücherei Europas darstellt, ist, der ‚Dt. Medizinischen Wochenschrift“ zufolge allen in Betracht kommenden Kreisen zugänglich. Es bedarf nur eines ö , m Antrags, der unmittelbar an die Böüchersammlung, Scharnhorststraße 35, zu richten ist. Die Stgtistische Abteilung wird alle auf dem Gebiet der Kriegs⸗ , in Betracht kommenden ärztlich⸗sozialen Fragen statistisch bearbelten. Die Chemische Abteilung führt für die Lazarette und Landesverpflegungsämter Untersuchungen von allgemeiner und hygienischer Bedeutung aus, besonders auch solche, die für das Versorgungswesen in Betracht kommen, z. B. Prüfung von Textil⸗ waren für die Beschaffungsstellen für känstliche Glieder, ÜUnter⸗ suchungen zahnärztlichen Gerätes (Kautschuk), Untersuchungen von Salvarsanpräparaten usw. Die Hygienisch⸗bakteriolvgif -. Unter⸗ suchungsstelle führt diagnostische Untersuchungen für die Groß Berliner Lazarefte aus, wozu u. a. die Anstellung der Wassermannschen Reaktion für Kranke aus dem Arbeitsbereich des Hauptversorgungs—
amtes Groß Berlin gehört.
Der Direktor der Sternwarte in Babelsberg, ordentlicher Professor an der Universität Berlin und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Geheimrat Dr. Hermann Struve, ist am Donnerstagabend in Herrenalb plötzlich verschieden.
Literatur.
Unter der Bezeichnung Was kann Deutschland leisten?“ ist im Verlage von Reimar Hobbing in Berlin 8W. 48 eine Druckschrift erschienen (12 4 nebst Teuerungszuschlag), in der neben einem Auszug aus dem Deutschen Weißbuch über Spaa drei dort von unsern Vertrzetern überreichte wirt⸗
schaftliche Denkschriften, die bisher nicht veröffentlicht
wurden, im Wortlau mitgeteilt f ind. Die erste Denkschrift ist in Reichsfinanzministerium verfaßt und gibt einen Ueber⸗ blick über d Stener bela stun im Deutschen
Reich, also über diejenigen Mittel, die Deutschland für seine eigene finanzielle Ordnung aufbringen muß. In der zweiten Denkschrift wird die Leistungsfähigkeit Deutschlands für die Wiedergutm a chung dargelegt, Ausführungen, die eine weitere Begründung und 1 in der dritten Denkschrift finden, in der eine Anzahl berufener Sachwerständiger Gutachtzen über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands abgegeben hat. Die im Anhang mitgeteilten Auszüge aus dem Weißbuch beziehen sich gleichfalls auf die in den Sin gf fte erörterten wirtschaftlichen Fragen. Das in dem vorliegenden Buch zufammengestellte Material ist von hohem Interesse für weite Volkskreise.
Kurze Anzeigen 9 erschienener Schriften, deren , . vorbehalten bleibt. ginsendungen sind nur an die Schriftleitung Wil helm str. 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle stati.
Weltgericht von Franz Schauwecker. Preis in künstlerischem Umschlag 4 12, — Heinrich Diekmann, Verlagsbuchhandlung, Halle
(Saale). Auswärtige Politik (Ein Führer für das deutsche Volk) von Prof. Dr. Kl. Löffler. Preis dauerhaft 5 K 18, — Heinrich
Diekmann, Verlagsbuchhandlung, Halle (Saale).
Theater und Musik.
Im Dentschen Theater wird am Dienstag, neueinstudiert, die Groteske, Floh im Panzerhaus“ von bert. Forster⸗ Larrinaga aufgeführt werden. In den Hauptrgllen sind die . Forster⸗Lgrrinaga, Schwaneke, Wilhelmi, Hülsen und die en Brock, Gerlach⸗Jacobi, Ital und Stein beschäftigt. Spielleiter ist Maximilian Sladek. ⸗
Im Lessingtheater wird nächsten Donnerstag Melchior . Kymsödie 216 . , . De,. . 2
itelrolle, in neuer Einstudierung aufgeführt. e übrigen Haupt⸗ rollen sind 17 den Händen von Alfred Haase, Hans Sternberg und Hermann Thimig.
ö . 5 wird am 1. ber ein mustkalischer wank Die Scheidungsreise von Rudolf Presber und Leo Walter Stein, Musik von Hugo Hi g. unter der Spiel⸗ leitung des Direktors Viktor Palfi zum 3 Male aufgeführt werden.
Das Deutsche Opernhaus beginnt seine neue Spiel zeit am 22. August mit einer Aufführung des ‚Tannhäuser '. — Für die neue Spielzeit sind bisher folgende neue Werke und Neu⸗
einstudlerungen in Aussicht genommen worden: „Revolutionghochzeit“
von Eugen d'Albert, ferner als vollständig neue Einstudierungen Richard Wagners, Götterdämmerung“ und „Der fliegende ke e e
die beide an dieser Bühne noch nicht aufgeführt worden sind, Gounods Margarete, . „Stradella! und Rossinis „Wil- helm Tell“. Die beiden . Werke hat der Direktor Hart⸗ mann einer gründlichen Neubearbeitung unterzogen, um sie dem heutigen Geschmack und den Forderungen, die jetzt an die Bühnenwirksamkeit einer Oper gestellt werden, wieder nahezubringen. eu verpflichtet wurden die Altistin Alice Mertens von der staatlichen Bühne in Hannober und der Tenor Paul Papsdorf vom Altenburger
Landestheater, der besonders fuͤr die Wagnerpartien in Frage kommt. Als Gäste sind bisher gewonnen worden: Maxia e nnn, Melanie Kurt, ino Pattiera und riedrich Plaschke. Im Laufe des Winters wird durch die Einstudierung
ber „(Götterdämmerung“ der „Ring des Nibelungen“ im Spielplan vervollständigt werden, so daß gegen Ende der Spielzeit einige zyklische Aufführungen davon gegeben werden können.
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