Der Regierungs- und Baurat Rieken ist vom Hochbau— amt in Preuß. Stargard an das Hochbauamt in Uelzen versetzt.
Dem Regierungs- und Baurat Hildebrand in Königs—⸗ 3 i. Pr. ist die Vorstandsstelle des Hochbauamts Ost daselbst übertragen.
3 Geheime Baurat Marx im Reichsverkehrsministerium — Zweigstelle Preußen⸗Hessen — ist an Stelle des Präsidenten der Eisenbahndirektion Reiffen in Cassel zum Mitgliede des Technischen Oberprüfungsamts ernannt.
Die Regierungs- und Bauräte, Geheimer Baurat Prieß bei der Regierung in Koblenz und Antonio Schmidt bei der Eisenbahndirektion in Altona sind in den Ruhestand getreten.
Dem Regierungs- und Baurat Klatt in Kiel ist die nach⸗ gesuchte Entlassung aus dem Staatsbienst erteilt.
Ministerium für Wissenschaft, Kunst t und .
Der bisherige außerordentliche Professor in der wirt⸗ schafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität in Frankfurt a. M. Dr. Klumker ist zum ordentlichen Professor in derselben Fakultät,
die bisherigen außerordent lichen Professoren in der natur wissenschaftlichen Fakultät der Universität in Frankfurt a. M. Dr. Brandt, Dr. Ebler, Dr. Hellinger, Dr. Lin ke und Dr. Mannich sind zu ordentlichen Professoren in derselben Fakultät ernannt worden.
An Stelle des ausgeschiedenen Geheimen Justizrats Riefenstahl ist dem Landgerichtsrat Closterm ann die Stelle des Universitätsrichters an der Universität Bonn zum 1. Ok— tober d. J. nebenamtlich übertragen worden.
Druckfehlerberichtigung.
In der in Nr. 186 des Neichs⸗ und Staatsanzeigers vom 20. d. M. 1 Liste der im Rechnung sjahre 1919 für kraftlos erklärten Staatsschuldurkunden muß es unter I. Konsolidierte R/ (vormals 4) prozentige , n, Lit. B zu 300 A statt Nr. 10493 heißen
Lan despolizeiliche Anordnung, betreffend Maßregeln gegen Rinderpest.
Auf Grund des Reichsgesetzes vom 7. April 1869, be— treffend Maßregeln gegen die Rinderpest (RGBl. S. 105) und der dazu ergangenen revidierten Instruktion vom 9. Juni 1373 (RGBl. S. e. in Verbindung mit dem Erlaß des Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten vom . Dezember 19516 Nr. IA HI S353 (Ministerialblatt 1917 S. 24), wird zur Verhütung der Einschleppung und Verbreitung der inte est welche in Belgien, insbesondere nahe der deutschen Grenze, ausgebrochen ist, für den Umfang des Re— gierungsbezirks Königsberg folgendes angeordnet:
§1. Die Ein⸗ und Durchfuhr von Vieh, d. h. allen nutzbaren Haus— tieren einschließlich der Hunde, Katzen und des Geflügels, D mit Ausnahme der Pserde, Maultiere, Maulesel und Esel, aus Belgien ist verboten. Das gleiche Verbot erstreckt sich a) auf alle von Wiederkäuern stammende tierische Teile in frischem oder trockenem Zustande sowie auf kierische Er— en if mit Ausnahme von Butter, Milch, Sahne und b) auf. Dünger, Rauhfutter. Stroh und andere Streu— materialien, gebrauchte Stallgeräte, Geschirre und Lederzeuge, c) auf unbearbeitete (beziehungsweise keiner Fabrikwäsche unterworfene) Wolle, Hgare und Borsten, auf gebrauchte Kleidungsstücke für den Handel und Lumpen. —
8 X. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften dieser Anordnung unter— liegen der Strafvor nf des 3 328 des , , n. . *. n e . vom 21. Mai 1875 3Bl. S. 95), betreffend Zuwiderhandlungen gegen di Abwe der Rinderpest erlassenen e , n, n. , Vorstehende landespoli nich d WVorstehende landespolizeiliche Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Veröffentlichung durch das Amtsblatt ö. n J Königsberg, den 13. August 1920.
Der Regierungsprãsident. 5 olck.
Bekanntmachung.
Der Händlerin Amalie Jost, geb. Luck, Berlin, Schönleinstraße 12, habe ich die Wiebe ran f nahme . durch Verfigung vom 21. Februar 1919 (R.⸗A. Nr. 4859) Amts- blatt Stück? untersagten Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs auf Grund des 82 Abs. 2 der Bundesrats verordnung bon, 23. September 1915 (RGBl. S. 603) durch Verfügung vom heutigen Tage gestattet.
Berlin, den 24. August 1720.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. B.: Heyl.
—
Bekanntmachung.
Wir heben unsere Anordnung vom 22. Mai 1920, wodurch wir a) dem Konditor Peter Brune, Soest, Grandweg 3, b) dem Konditor Wilhefm Weimann, So st, ellweg 8, ) dem Konditor Wilhelm Düllen, Soest, Petristraße 3, den Hande! mit . . 9 . 6 und den e affees wegen v / auf diese Handelsbetriebe unter fa . . 5 6 a 1 f. ö.
Soest, den 22. August 1920.
Die Poltzeibehõrde. Dr. Lip hardt.
—
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom vom 23. September 1915 c S. ag habe ich der Schantkwirtin Frau Emma Boenisch, geb. Kühn, Berlin, fer hren 6, durch Verfügung vom Heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs len Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handels⸗ betrieb un tersagt.
Berlin O. , den 17. August 1920.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Dr. Weiß.
Bekanntmachung.
Auf Grund der r , n, zur Fernhaltung unzuverlässiger . vom Handel, vom 23. . 1915 Reichs⸗Gesetzbl. S. 606) ist dem Händler Peter Künster, Koblenz⸗ Mose lweiß, Backes gasse 12, durch Verfügung vom heutigen
Tage der Handel mit Gegenständen des täglichen Be⸗ darfs im vollen Umfange wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb vom 23. August 1920 ab untersagt. — Die Kosten dieser Bekanntmachung hat Künster zu tragen.
Koblenz, den 12. August 1920.
Die Polizeiverwaltung. J. V.: Dr. Bie st en.
Bekanntmachung.
Der Genossenschafts⸗Molkerei E. G. in Schaf⸗ stedk. Zweigstelle in Mersebnrg, ist die Ausübung des Molkereibetrie bes vom 25. August d. J. . bis auf weiteres wegen Unzuverlässigkeit unterlagt. Gleichzeitig wird sestgesetzt, daß die von der Anordnung Betroffene, die Kosten der Veröffentlichung zu tragen hat. ;
Merseburg, den 25. August 1920.
Die Polizeiverwaltung. Dr. Mose bach.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger , , vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 663) abe ich dem Kaufmann und— K händler Heinrich Petersen in Deezbüll durch Ver— fügung vom heutigen Tage für die Dauer von drei Monaten den Handel mit Manu fakturwaren jeder Art wegen Unzuver⸗ lässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb un tersagt.
Niebüll, den 18. August 1920.
Der Landrat. Böhm e.
(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten, Zweiten, Dritten, Vierten und Fünften Beilage.)
—
Nichtamtliches. Deut sches Reich.
Der Stellvertreter des Reichsministers des Auswärtigen, Gesandte von Rosenberg hat sich, wie W. T. B.“ amtlich meldet, gestern, zu m fran zösischen Botschafter und zum polnischen Geschäftsträger begeben und ihnen das Bedauern der deutschen Regierung über die Vorfälle in Breslau ausgesprochen.
Der Chef der Heeresleitung hat sich gestern nach Sch he sien zu , dn er, mit den dortigen misitärischen Dienststellen und zu Truppenbesichtigungen begeben. e
In dem zufolge der Abstimmung wieder zu Deutsch⸗ land gelangten Teile Westpreußens hat sich in den jüngsten Tagen die monatelange Erregung der Deutschen in bedauerlichen Vorfällen Luft gemacht. Wenn es auch nicht zu , ,, gegen Leib und Leben ge⸗ kominen ist, so hat doch die polnische Bevölkerung mehrfach zu leiden gehabt. In Freystadt wurde der Pfarrer aus der Kirche geholt Und gezwungen, eine e , dr zu verbrennen. Bei Bischofswerber ließ sich die erregte Menge zur Verletzung der Grenze hinreißen. An anderen Stellen wurden polnische Ein—⸗ wohner zum Verlassen der Häuser gezwungen und mit Ver— treibung bedroht. Die Reichsregierung hat, wie „W. T. B.“ meldet, bereits ihre ernste Mißbilligung derartiger Vorfälle zu erkennen gegeben. Sie wird mit aller Energie für Aufrechterhaltung von Ruhe und Sicherheit in den Gebieten mit deutsch⸗polnischer Bevölkerung sorgen. Nur dann, wenn der in Deutschland lebende Pole durchaus unbehelligt bleibt, vermag die Reichsregierung mit Nachdruck für die in Polen lebenden Deutschen einzutreten. . ,
Die infolge des russischen Vormarsches am 13. August verlegte Transportstraße für den Entente⸗ nachschub nach Danzig und Memel wird am 26. August wieder auf die frühere Linie Cottbus — Lissa — Posen — Deutsch Eylau zurückverlegt. Die Ententekommission kehrt von Danzig nach Deutsch Eylau zurück.
Zur Uebernahme und zum Abtransport der ngchOstpreußen über getretenen Teile dev vu sischen Armee werden am 28. August zwei Bataillone Reichswehr mittels Schiffs nach Pillau tranzportiert. Ein weiteres Bataillon soll mit der Bahn durch den polnischen Korridor dem ostpreußischen Wehrkreiskommando zugeführt werden, wozu das Einverständnis der polnischen Regierung nachgesucht ist. Es handelt sich laut W. T. B.“ um je ein Bataillon der Wehrkreise II, Iil und 1V.
Preußen. Seitens des 1 der ver⸗ einigten deutschen Parteien und Gewerk⸗
, und des Plebiszitkommissariats ür Deutschland j gestern laut Meldung des W. T. B.“ aus Beuthen Korfanty folgende Verständi⸗ gungs note überreicht worden: Als Ergebnis der zwischen Ihnen und Herrn Rechtsanwalt Wollny einerseits und den Herren Pfarrer Ulitzka und Sanitätsrat Dr. Bloch andererseits am 33. August gepflogenen Besprechung sind folgende vier Punkte als Den, von polnischer Seite festgestellt worden: ig rr ne icherheitspolizei und Ersatz derselben bis zur, möglichst baldigen Aufstellung einer Abstimmungspolizei durch eine bewaffnete Einwohnerwehr (Hilfspolizeih, die sich zur , aus Polen, und zur Hälfte aus Deutschen zusammensetzt. Ausweisung derjenigen, die nach dem 1. August 1918 nach Ober- schlesien 2 ogen sind. Ueber Ausnahmen, Re durch berufliche, eschäftliche o onstige billige Interessen der Betreffenden gerecht ertigt sind, entscheidet eine parilätische, aus Deutschen und Polen zusammengesetzte Kommission unter dem Vorsitz eines Vertreters der Interallüierten Kommission. 3. Die Weigerung, die Waffen niederzulegen oder abzugeben, soll mit den e, trafen, minde⸗ . mit einjähriger Zuchthausstra mit Versust bes Ab= stimmungsrechtes, geahndet werden. 4. Von den politischen Parteien und ref b. auf Polnischer und deutscher Selte foll ein gemeinsamer Auftuf an die Bevölkerung zur Rückkehr und zum Frieden erlassen werden. 4 vier Punkte finden unsere Zustimmung. u. Punkt 2. wollen wir nicht entscheiden, inwieweit er zu 53 wie 6 des Artikels 88 des Friedensbertrages in Gegensatz . Es liegt im Sinne Ihrer Vorschläge, wenn wir im Intereffe des Friedens in Oberschlesien und der Sicherstellung dauernder un= gestörker Fortführung des Wirtschaftslebenß noch folgenden unkt hinzufügen: 5. Jeglicher Terror gegen Anders-= enkende hat zu unterbleiben, insbesondere ist jede Einwirkung durch
Gewalttätigkelt oder Drohungen in Arbestebetrieben oder im Privat.
leben, jeder Zwang wegen Zugehörigkeit zu einer politischen oder wirtschaftlichen Organisation untersagt. ; ; .
ur Ueberwachung der gur, Tung . Vereinbarungen ist für das Abstimmungsgebiet eing paritäti ö. Kommission aus Deutschen und Polen unter Heng Eines Vertreters der inter, alltlerten Regierungs⸗ und Plebiszitkommission einzusetzen. Als ersten Akt des ernstlichen Willens beider Teile ö. Durchführung der getroffenen Vereinbarungen halten wir die sofortige Veröffent⸗ sichung des unter Punkt 4 vorgesehenen Aufrufs an die Bevölkerung für notwendig. Wir sind zu der sofortigen Veröffent⸗ lichung die ses Aufrufs bereit und erwarten von Ihnen' das gleich e. Sie haben unseren Vertretern versichert, daß ein zafeuß Ihrerseits den Frieden in Oberschlesien binnen 480 Stunden wieder herstellen würde. Sollten Sie daher zögern, so mü 3 wir daraus entnehmen, daß Sie den gegenwartigen ungesetzlichen Zustand billigen und daß Sie zur Verwirklichung Ihrer Zufagen nicht gewillt oder nicht in der Lage sind.
Der polnische Abstimmungskommissar Korfanty ist der in dieser Note e ,,. . nachgekommen und hat, wie W. T. B.“ meldet, nunmehr an sämt⸗ liche polnische Srganisationen einen Auf— ruf erlassen, in dem es heißt: .
Die Sicherheitspolizei verläßt Qberschlesien. Es werden Bürger, wehren gebildet, die bis zur Uebernahme des Sicherheitsdienstes durch. die Abstimmungspolizei Dienst tun werden. Die alliierte Kom⸗ mission in Oppeln hat sich weiter darguf geeinigt, daß zugewanderte Deutsche, die in Oberschlesien Unruhen und Pogrome gegen die Polen veranstalteten (77), ausgewiesen werden. Ferner werden in allernächster Zeit polnische Kontrolleure bei den Behörden angestellt, die darüber wachen werden, daß in den Aemtern keine Waffen ver— borgen und dort keine Pläne gegen die polnische ö (97) geschmiedet werden. Die Verhandlungen, betreffend die Bezn lung der Streiktage, werden mit den Arbeitgebern noch geführt. Big dahin haben wir erreicht, d infolge des Streiks kein , geschädigt wird in bezug auf Urlaub . und Ueberschichten. . die Arbeitgeber sich darauf nicht einlassen sollten, sollen die Berg⸗— arbeiter ⸗Organisgtionen namhafte Unterstützungen zahlen,
Die Lage ist derart, daß durch einen weileren Streik und Un⸗ ruhen unsere gerechte Sache nur leiden würde, Wir rufen Euch deshalb zur Aufnahme der Arheig auf, zumal die Gründe zum Streik nicht mehr vorhanden sind. , 36 wir auch zur Abgabe der Waffen auf. Diese sollen bis zum 28. August . 12 Uhr bei den Gemeindevorstehern ,, werden. Ferner müssen sofort alle Angriffe auf die deutsch Bebölkerung, die Revisionen in den
äusern, . Fisenbahnen und in den Straßen unter⸗ assen werden, damit Ruhe eintritt. Der . den wir geführt, war ein Kampf um die Gleichberechtigung, auf die die polnische Bevölkerung . gewartet hat. Jeht, wo wir das Ziel erreicht, müßt Ihr unbebingt, unserem Aufruf. Folge leisten, damit wieder Ruhe und Ordnung in Oberschlesien eintritt. .
Wie „W. T. B.“ weiter aus Beuthen meldet, sind die Verhandlungen zwischen den deutschen und polnischen Organi⸗ sationen in der Form abgeschlossen, daß Punkt 5 des deutschen ö den Zu satz erhielt ohne der Anwendung gesetzlicher e, vorzugreifen ? Zu Punkt 2, betreffend Ausweisung, wurde ein Zusatz dahin⸗
ehend angenommen, daß 1, die Elemente auszuweisen
6. die auf ungesetzliche Weise oder unter ö der Amtsbefugnis das Abstimmungsergebnis zu beeinträchtigen suchen. Die Einigungsformel wird nunmehr der interalliierten Regierung und der Plebiszitkommission in Oppeln zur Ent⸗ 6. unterbreitet. Die , der Innehaltung er Vereinbarungen soll durch eine paritätisch zusammengesetzte Kommission aus 20 Mitgliedern unter Vorsitz eines Mitgliedes der interalliierten Kommission erfolgen. . .
Die deut schen politischen Parteien und die Gewerkschaften erließen folgenden Aufruf:
Nachdem die Polen gestern durch Aufrufe und Versammlungen ur Ruhe gemahnt, zur ,, aufgefordert, die Aufnahme der irbeit, Zurückziehung der Posten, Unterlassung der Hausfuchungen und Durchsuchung der Stra enbahnen durch ihre Leute gefordert haben, ersuchen wir die deutsche Bepölkerung, bei Eintritt der Ruhe sich jeglicher Gewalttätigkeit gegen die Polen und Wiedervergeltung oder Rache zu enthalten. General Le Rond hat ie g. daß jeden, der die Se gf übertreten hat, die volle Schwere des Gesetzes 94 wird. Wir müssen * zur Ruhe und zum Frieden kommen. Wir er— warten, daß die Bebölkerung der Auffassung ihrer Führer Folge leisten wird.
Von der interalliierten Regierungskom⸗ mission in . wird dem „W. T. B.“ mitgeteilt:
Es ist in der Presse eine Erörterung im Gange, nach welcher man vermuten dürfte, daß die interalliierte Kommission die Bewaffnung eines gewissen Teiles der Bepölkexung gebilligt hat. Die interalliierte Regierungskommission hat ihre Unparteilichkeit oft genug bewiesen, so daß kein . Mensch berechtigt ist, daran zu zweifeln, daß sie alle Gefetzoidrigkef ten, von welcher Seite fle uch kommen mögen, mit Nachdruck misbilligt. In unzweideutiger Wejse fordert sie alle Bürger ohne Rassenunterschiede mit Ausnahme der Polizei auf, die
Waffen sofort an die Herren Kreiskontrolleure abzugeben. Vom Oberpräsidium in Königsberg wird dem W. T. B.“ mitgeteilt: Durch die Vorarbeiten der zuständigen Stellen ist es sichergestellt, daß der Abtransport der internierten Bolschewisten nach dem Inneren des Reiches rasch vorwärts 8 wird. Am Anfang der nächsten Woche werden täglich 2006 Mann nach Pillau abtransportiert werden. Die 89 wird bis Ende der naͤchsten Woche voraus⸗ . auf 400 Mann täglich, in der übernächsten Woche ogar auf 60h0 Mann täglich gesteigert werden können.
Eine französische Dienststelle für Ein- und Aus fuhrbew illig ung für das Saargebiet ist mit dem Sitz in, Saarbrücken errichtet worden. Sie ist laut „W. T. B.“ befugt, Ausnahmen von den französischen Ein- und Aus fuhrverbotlen selbständig zu regeln. An diese Dienststelle, Service de Derogation Neues Landgericht, Zimmer Nr. 2, 6 künftig alle einschlgigen Gesuche in vierfacher Aus⸗ ertigung zu richten. Sie werden mit möglichster Beschleuni⸗ gung erledigt werden. Lediglich Gesuche, betreffend Vieh, Bel= kuchen und chemische Felle, find wie bisher in sechsfocher' us fertigung vorzulegen, da sie an die Pariser Dienfislelle weiter= geleiket werden müssen.
Baden.
Der Reichsschatzminister von Raumer hat Donners tagyormittgg in egleitung des Sate eth Walther dem Staatspräfiden ten einen Besuch ab
gestattet. Bei dieser Gelegenheit wurben na Meldun des . W. T. B.“ die Angelegenheiten zer , Ressorts eingehend erörtert. Die Unterredung dauerte mehrere Stunden. Von Karlsruhe der
gel tun begab sich
Reichsschatzminister gestern nach Bühl, wo er zufamme mit dem Neichskommissar für die baten u el en . sprechungen mit dem Bürgermesster von Bühl über die Nn— gelegenheiten des Brückenkopfes Kehl hatte. uf Veranlassung des Staatspräfidenten haben mehrere Bitrgermeifter aus bem
besetzten Gebiet des Brückenkopfes Kehl Gel ĩ h dem Minister die besonderen Wir i eh, k 3
. . tra en. unreh mit ig gs
sichtigen.
3 wollte der Neichsschatzminister in des badischen Staaispräsidenten das Murgwerk be—⸗
An⸗
Württemberg. Gestern nachmittag ist eine Vollversammlung der Betrlebs⸗
räte auf die Schließung der drei größten J
den verschärften Generalstreik zu
ganz Stuttgarts ahgehalten worden, die als Antwort
ndustriebetriebe beschloß, erklären.
Danzig.
Wie die „Danziger Zeitung“ meldbet, ist ein Geschwader
von vier kleinen englischen in Begleitung von einigen
der Panzer führt die hritische Im Hasen liegen zwei weitere englische sranzösische Panzerkreuzer.
Oesterreich.
Hilfs . in Danziger Bucht eingelaufen un
wärtig auf der Reede unmittelbar vor Neufahrwasser. Admiralsflagge
anzerkreuzern
die gegen⸗ Einer im Topp. Kriegsschiffe sowie zwei
ankert
Die Neparglionskommission willfahrte dem Ansuchen der österreichischen Negierung, betreffend Lieferung von Roh— stoffen für die österreichische Industrie seitens aus⸗—
ländischer Kreditgeber.
Weder die Rohstoffe noch die aus
ihnen hergestellten Erzeugnisse würden der Requisition unter—
liegen.
, Plebiszitkommission statt. stimmungsreglement zu Ende beraten.
Klagenfurt fand eine
Plenarsitz ung der
Die Kommission hat das Ab⸗
Es besteht die Absicht,
alle notwendigen Vorbereitungen derart zu treffen, daß die Abstimmung bereits am 109. Oktober, an einem Sonn—⸗
tage, vorgenommen werden kann. An
dem Abstimmungstage
sowie zwel Tage vor und zwei Tage nach der Abstimmung be⸗ steht für die Gemeinden des Abstimmungsgebiets unbedingtes
Alkoholverbot. Am Abstimmungstage
darf in keiner Kirche
des Abstimmungsgebiets irgendeine Predigt gehalten werden.
Frankreich.
Der diplomatische Vertreter der „Irischen Republik“ hat,
zie der „Petit Parisien“ berichtet, einen Brief an den Minister⸗ „sidenten Millerand gerichtet, in dem er den Ministerpräsidenten
sucht, die französische Regierung möchte bei der englischen Regierung zugunsten Irlands inter— venieren.
Nustlaud.
Der russische, durch Funkspruch verbreitete Heeres—
bericht vom 26. August meldet:
Abschnitt Brest⸗Litowsk:
Unsere Truppen
kämpfen hartnäckig um den Besitz ber Festungsfront von Brest⸗ Litolbsk. Im Abschnit́t Lemberg hartnäctige Kämpfe mit
Westfront. 8
wechselseitlgem Erfolge.
Krimfront.
Abschnitt Cherson:
Unsere Truppen drängten den Gegner erneut zurück, und
machten Gefangene.
Abschnitt Orecho w: Hartnäckige Kämpfe
mit beträchtlichen feindlichen Kavalleriestreitkräften.
Der General . Noworyssisk und Jekaterinodar.
Belgien. Wie „W. T. B.“, aus Hrüssel Kabinett, nach Rückkehr des Königs
Wrangel meldet die Ginnahme von
meldet, beschloß das aus Brasilien, die für
Ende Hätober vorgesehen ist, seine Gesamtdemission ein⸗
2 . 9 zureich en.
Dadurch ist die innere Krise in Belgien akut ge⸗
worbem; henn nunmehr wird der Parteikampf in voller Stärke
Monate hindurch geführt werden, Der . veröffentlicht ein
Dekret, durch das vom
1. September ab eine Aus fuhrlizenz eingeführt wird. Die französische und die hee h Regierung
haben ein neues Abkommen über den Austau
ch von Eisenerz
und Kohlen abgeschlossen. Velgien liefert Frankreich monat— lch , und erhält für deren Wert 3. ener z e.
* Polen. Die polnische Regierung ver
klärung, in der es laut W. T. B.“
osffentlicht eine Er⸗ heißt:
Der Sieg der polntschen Armee ündert nichts in ö polnischen Regierung, in der
Friedensfrage.
Der Entschluß der polnischen Regierung, eine
gerechte Löfung des Zwistes mit der olschewistischen Neglerung herbei⸗
zuführen, ist niemals erschüttert worden.
gegen die rufsische Nation und haben es nie getan.
kemnezwegs, uns fremdes Land anzueignen;
Aunsicht, baß freundschaftliche Beziehungen e e n sad
Grundlage für den dauernden Frieden
Wir führen keinen Krieg Wir wünschen wir sind im Gegenteil der schen Nation eine
. ,, müssen aber vergeblich bleiben, wenn die Ver, ĩ
ndung der polnischen Regierung mit
ihrer Abordnung in Minsk
dur ifche Schwierigkeiten Tes Funtkberkehrs ö. . J 966 wird. Die polnische Regierung
muß verlangen daß alle
chwierigkeiten der Verständigung mit der
Abor in Minst ohne Verzug behoben werden; denn allein eine 6 regeimaßige Verbindung mit unserer Abordnung kann die
Bedingungen , handlungen führen.
die zu einem befriedigenden Ergebnis der Ver⸗
durch Fimkspruch verbreilete Operationzshericht bes 3 nr g nn vom 26. August besagt:
Nordfront: ĩ 5. Armee ist die Lage unverändert.
Gebets westlich der Linie Mlawa —
Zentrumsfront: Im
den Abschnitten der 1. und ö. Während der Säuberung des Ziechanow wurden wieder
Abschnitt
20 i angen. . , , e nn, . noch einige Tausend e en ter Waffengattungen, welché miter unferem Druck. ic hartnäckig verteidigend, zur deutschen Grenze. zurückwei ö (äringendhe fetzt, daß in Frech neseen itt Knseßß erf: teilungen von zwei Ratterlen und Maschinengewehren der Bo 63
wisten eh e wurden, die fich auf deutschem Boden befanden.
rm der Eh an sseęe Roln oe
üerieregiment mit starken
1
Abteilungen der us rin den Feind, der verf 1 ihn, kö 1100 Gefangene, er 57, Soweldivistoön, und erbeuteten al hin gene. Gestern
besetzt. Süd ront:
ben unsere : Huch . mberg, im Abschnitt Zado—⸗
vfohnce stieß unser 67. In⸗ ; te ,,,, i ,. tee wach hartem Kampfe sechs Geschütze zehn Maschinen gen ehre, — . gern . en ,,,, . . chiedene Einheiten zusammenzo
eriedivision.
darunter den ganzen Sta
vier Geschütze und zwölf Truppen Grajewo
mor ze, find hartnäckige Kämpfe im Gange.
Wie das „Journal“ aus
Warschau meldet, haben die
is isch e französi Missionen iylomatischen englischen und französischen i,, . um sich nach Paris bezw. London
ir ückzubegeben. . Litauen.
Nieuwe Rolterdamsche Courant“ meldet aus London;
Eine aroße Anzahl rusfischer Tru
ppen hat auf der Flucht
vor ben Polen die litguische G . überschritten und die Waffen abgegehen,, Vie, Lilzuer haben weitere Grenzüber⸗ schreitungen mit Rüchsicht auf die Lebensmittelknappheit ver—
boten. Tscheicho⸗ Slowakei.
Nach einer ran Meldung der „Neuen Freien Presse“ vurden die deutschen Schulbehörden in ö fern über die luflassung von 100 deutschen Schulklgfsen verständigt, so insbesondere in Numburg, Trautenau, Teplitz und Johannis⸗ bab. Seit dem Hestehen der tschecho⸗slowakischen Repuhlik seien mindestens schon 400 deutsche Schulklassen aufgelassen worden, sodaß die Deutschen, wenn das Vorgehen der tschechischen Regierung gegen das deutsche i , im bisherigen Tempo fortschreite, nach 14 Jahren im tschechischen Staat keine deutsche Schule mehr besitzen würden. Deutsche Proteste blieben
erfolglos. Finnland. In Helsingfors tagte bee gemischte finnisch⸗russsische Kommission, 9 laut er rn mn zur Ueber⸗ wachung der Ausführung der Vertragsbedingungen eingesetzt ist.
Schweden.
Das Kabinett hat mit Gültigkeit vom 1. September 1920 an die durch , ,., vom 22. Juli 1916 bezw. 8. Juni 1917 festgelegten Kanal⸗ und Schleusenab gaben für den Trollhättan kanal und den Söderteljekgnal vorläufig für die Zeit bis Ende dieses Jahres um 160 Prozent erhöht.
Amerika.
Die Rati fizierung der 19. Abänderung der Verfassung der Vereinigten Staaten, durch die den Frauen das Wahl⸗ recht zuerkannt wird, ist heute vom Staatssekretär Colby amtlich bekanntgegeben worden.
Nach einer Havasmeldung aus Guatemala sind die Präsidentschaftswahlen in aller Ruhe . Carlos Hero ra ist mit großer Stimmenmehrheit gewählt worden.
Parlamentarische Nachrichten.
Der auswärtige Ausschuß des Reichstags ist laut Melbung des „W. T. B.“ auf Mittwoch, den 1. Sep⸗ tember 1920, Nachmittags 5 Uhr, einberufen.
Statistik und Volkswirtschaft. Arbeitsstreitigkeiten.
In Stettin sind, wie W. T. B.“ erfährt, die im Waren⸗ großhandel, in der Spedition, im Rollgewerbe, auf den Kohlenhöfen usw. beschäftigten Tran sportarbeiter, mehrere taufend an der Zahl, wegen Lohnstreits in den Aus tand getreten.
In Düsseldorf hat, W. T. B.‘ zufolge, die Aktien
esellschaft Gebrüder Nö Betrieb ge⸗ Elfen da die Arbeiter sich weigerten, den Steuerabzug anzuerkennen. ö. ö
Durch einen am 26. d. M. ausgebrochenen Ausstan m ,, Transportgewer be wird, wie . W. T. B. be⸗ richtet, die bevorstehend Me s Fe schwer geschädigt, da zahlreiche Meß⸗ bücher noch auf der Eisenbahn lagern und nicht abgefahren werden können, was bei vielen Meßausstellern große Empörung und Ent⸗ rüstung hervorrief. Trupps Ausständiger durchzogen gestern vormitta die Skadt und suchten jeden Transport von Meßgütern lebe ,. Es sind ginße ö Aus st ãndi er, vor allem am Haupthahnhof und an den Güůüterbahn ofen, zu be merken, wo alle Transporte kontrolliert werden.
Aus London wird dem ‚W. T. B.“ telegraphiert: Die letzten Ergebnisse der Abstim mung der Bergleute bringen weiterhin eine erdrückende Mehrheit für den Ausstand. — Nach einer Meldung der Humanits“, aus London sollten von heute mittag ab in Manchester und Liverpool die Zeitungs⸗ setzer in den Ausstand treten. Die Zeitungen können infolgedessen
nicht erscheinen. Kunst nnd Wissenschaft.
m Kupferstichkabinett der staatlichen Museen k ger t htm! des jüngst verstorbenen berühmten schwedischen Malers A. Zorn eine Gedächtnis ausstellung seiner Radierungen veranstaltet. In erstklassigen Abzügen sind seine Qupt⸗ werke von seinen Jugendarbeiten, die noch den Einfluß Wisthlers zeigen, bis zu den reifen Schöpfungen der letzten Jahre vertreten.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Vereinigten Staaten von Amerika.
Nach einer Veröffentlichung des Department of agriqulture in
Washin i. hat, wie wir den „Mitteilungen der Dentschen Land⸗
wirtschaftsgesellschaftꝛ! entnehmen, der Wert der landwirtschaftlichen
Erzeugniff? der Vereinigten Staaten von Amerika in den letzten
40 Jahren sich folgendermaßen gesteigert:
Wert der Tiere
Fiekaljaht Wet ber und ber eristhen. Gesamtnert . inen fn e . ö 19199 .... .. 16 025 000 000 8 967 000 oo 24 982 O0 00 1915 ? .. 14 331 666 6565 3 149 069 000 23 450 900 900 15f7 7.7. 14 223 6566 6566: 7 164 60s 660. 21 356 900 000 195i ...... 9 5654 666 G60 4 359 066 oö 13 go6ß Q 0 1513577757. . 6 67 665 6560 J Zö5 Hos Soöd. 16 775 M0 C00 13g ?.. 6 118 Höh 66h J To 696 Coößd5. J 59h Höh 666 i337. 8 1565 655 öh 3 717 Höh G65. I 366 56 ö 1512 77... 55473 000 000 3 bol 9o0 g9o0 5 343 G00 000 i?! 53 863 oö S6cöß 3 357 Hö Höß. 3 i Hob Hos ig :.:. 3 4536 065 Hoh 3 5h Gd Soß5. J 657 Co Hs Iöhhn ;. ..... 5 463 isl 23 3 65 Rh Cöß5. 3 dh 5 33 16532 ...... 2 535 64 IZ 1 715 Ho 00 ] 717 06 575 18897 9 8986 . . 2 460 107 454 JJ . — 212 bo ge?
. y Vorläufiges Ergebnis. = Y Nach der Aufnahme des Statistischen Amts „Census Offiec.
Gärtnerisches Lehrlingswesen.
in Erlaß des preußtschen Ministeriums. für Landwirtschaft Den n und onen . das gärtnerische Lehrlingswesen. Dang fiabet ine Anerkennung von Lehrwirtschaften auf Antrag bei bem Kusschuß für Gärtnerei 6. die Landwirtschafts⸗ kammer iat. Piese Anerkennung erfolgt stets unter dem Vorbehalt jederzestigen Widerrufs. Die anerkannten wirtfchaften unterwerfen sich den vom Gãärtnereiausschuß der Landwirtschaftskammer ausgestellten . über die gehr⸗ Üngöhaltung. Demgemäß richtet sich die ahl. der Lehrlinge . der Hröße des Betriebs und der Zahl der beschäftigten Ge⸗ hilfen. Grundsätzlich dürfen gehalten werden; in Betrieben bis zu 2 Gehilfen 1 Lehrling, in Betrieben mit 3=4 Gehilfen ? Lehrlinge, in Betrieben mit b. und mehr Gehilfen 3 Lehrlinge, Mehr als 3 Lehrlinge sollten in einem Betrieb gleichzeitig nicht gehalten
werden.
Lehr⸗
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Verkehrswesen.
Roh rpostherke hr. Vielfach hesteht die irrtümliche Auf— fassung, daß der Rohrpostbezirk Berlin sich mit dem Gemeindebezirk „Groß Berlin“ decke. Der R ohrpo st bezirk Berlin umfaßt jedoch nur das Gebiet, das an das Rohrpostnetz angeschlossen ist. Dazu gehören gegenwärtig die Bestellbezirke der Postämter in Berlin, . Grunewald, Halensee, Lichtenberg, Pankow, Rum mels—⸗ urg, . Steglitz, Wilmersdorf, Charlottenburg, Plötzen⸗ see, Neukölln und vom oftamt Treptow die Grundstücke Treptower Ghaussee 16 — 18. Nur für den ,, , innerhalb dieses Gebiets selthn die Gebührensätze von 1 4 40 für den Rohrpostbrief und „6 30 5 für die Nohrpostkarte. Darüber hinaus können zur Be⸗ förderung mit der Rohrpost geeignete und postordnungsmäßig be⸗ schaffene Briefe und Postkarten auf Verlangen der Absender strecken⸗ weise mit der Rohrpost befördert werden, vorausgesetzt, daß der Aufgabe⸗ oder Bestimmungsort innerhalb des Rohrpostbezirks liegt, oder daß wenigstens einer der beiden Orte zum Oberpostdirektions⸗ bezirk Berlin gehört. Für sollhe Sendungen ist außer der Rohr⸗ ner noch das e li Porto (40 9 für den Brief, 36 3 ür die Karte) für die Weiterbeförderung z. B. von Berlin W. 5 nach Hamburg und, wenn am Bestimmungsort die Sendungen durch Eilboten bestellt merden soll, die Eilbestellgebühr zu entrichten.
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SGntwicklung des deutschen Funkverkehrs. Auch für den Unbeteiligten ist es von Wert, zu erfahren, welchen Auf⸗ hwung der Funkberkehr in Deutschland nach dem Kriege genommen hat. Während am 1. Juni 1919 insgesamt 2. FTunkstellen im öffent- sichen Verkehr ätig waren, hatten wir am 1. Juni 1929 bereits hö im Betriebe und eine größere Zahl in Vorbereitung. Der Funkverkehr mit dem Ausland ist durch die hierfür bestimmten beiden Großfunk⸗ stellen und eine Hauptfunkstelle bisher nach den Vereinigten Staaten bon Amerika, Spanien, Norwegen, Schweden, Ungarn und Holland aufgenommen worden und befindeh sich in Vorbereitung mit Frank⸗ reich, Italien, der Schweiz, der Tschecho⸗Slowakei und Rumänien. Die Zahl der von deutschen Funkstellen verarbeiteten Funktelegramme betrug im März 1919 3866 Telegramme mit 136 1093 Wörtern und hat sich im Laufe des Jahres auf 104 977 Telegramme mit 1778 344 Wörtern im Monat März 1920 gesteigert. In keinem anderen Lande hat die Verwendung der Funktelegraphie im öffent⸗ lichen Verkehr auch nur annähernd den Umfang angenommen wie in Deutschland. .
Nach den kürzlich in Amerika mit der Hapag getroffenen Ver⸗ einbarungen wird laut Meldung des W. T. B.‘ Anfang Januar der frühere deutsche Dampfer „Prinz Eitel Friedrich“ (8899 Brutto⸗Registertons), der außer der Fracht beförderung auch ungefähr 1500 Zwischendeckpassagieren Ueberfahrt⸗ gelegenheit zu bieten bestimmt ist, den neuen Dienst zwischen Hamburg und New Jork eröffnen. Im Februar und März folgen zwei weitere 8000 Tonnen⸗Dampfer, die für etwa die gleiche Zahl Zwischendecker eingerichtet sind. Durch Eröffnung dieses Dienstes ist wieder der Anfang damit gemacht, daß mittel⸗ und osteuropäische Auswanderer, die nach Abgabe der deutschen Flotte nach ausländischen Abfahrthäfen zu gehen genötigt waren, den von früher her gewohnten Weg nach Hamburg nehmen können.
Vom 1. September an erhöhen sich die Gebühren für Pakete nach Oesterreich, der Tschecho⸗Slowakei und Ungarn. Ein 5 kg⸗Paket nach Oesterreich oder der Tschecho⸗ Slowakei wird z. B. 3 M 60 und nach Ungarn 5 Æ 20 3 kosten. Auskunft über die Gebühren für die einzelnen Gewichtsstufen usw. erteilen die Postanstalten. Bei Paketen mit Wertangabe nach den genannten Ländern hat die Angabe des Wertes fortan in der Franken⸗ währung zu erfolgen.
Der Postanweisungsperkehr mit Spanien und den spanischen Postanstalten in Marokko wird am 1. September aufgenommen.
Die Frist, bis zu der Metallband zum Umschnüren der Postpakete verwendet werden darf, ist vom Reichspost⸗ ministerium bis zum 31. März 1921 verlängert worden, damit . verfender die noch vorhandench Vorräte an Metallband möglichst auf— brauchen können.
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Theater und Musik. Schillertheater.
Das Schillertheater eröffnete am . seine diesjährige Spielzeit mit einer jener sauberen, sorgfältig vorbereiteten Klassiker⸗ vorsteslungen, wie man sf dort von jeher gewöhnt ist, mit einer Neueinstudierung von Lessings dramatischem Gedicht Nathan der Weise!. Die Aufmerksamkeit zog ugturgemäß hauptsächlich der Darsteller der Titelgestalt auf sich, Mar Pateng, dem die Direktionsgeschäfte leider aur selten die Ausübung seiner Schau⸗ spielertätigkelt gestatten. Sein volltönendes Organ, feine ge⸗ pflegte Gr ch if fr seine beredte Gebärdenspräche und sein feiner Sinn für Humor lassen seine Darstellung, des Nathan als eine seiner reifsten und besten Leistungen erscheinen. Dieser Nathan stand auch in würdiger Umgebung, aus der sich Alfred Brauns jugendlich feuxiger Tempelherr, Arthur Menzels menschlich schlichter, aufrichtig frommer Klosterbruder des neuver⸗ flichteten Dietrich von Oppen interessanter Derwisch, Richard Wirths . üngiger Patriarch, Georg Paeschkes vornehmer Saladin wirksam herpvorhoben. Auch die Frauenrollen waren mit Susgnne Stollberg Sittah), n Wolff . und Annemarie Mörike (Recha) gut 6 Ble unter der Spielleitung Franz Bonnos stehende ein⸗ drucksvolle Aufführung fand lebhaften Beifall.
Mannigfaltiges.
Die vereinigten Verbände heimattreuer Ober⸗ schlesier . im Anschluß an die bereits angekündigte, morgen, Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, im Lu st garten statt⸗ findende Kundgebung einen Demonstrationszug durch die Straße Unter den Linden zum Brandenburger Tor. Trotz aller Sympathle, die der Berkiner Polizeipräßfident der genannten Kund— gebung entgegenbringt, ist er nicht in der Lage, inen De⸗— , zu dulden, da der Zug eine Verletzung des befriedeten Reichstagsbannkreises bedeuten würde. Es sind die notwendigen polizeilichen Maßnahmen vorgesehen, um ein Ueberschreiten der Bann⸗ kreisgrenze zu verhindern. Zugleich ist Vorsorge eln daß die . len vor Zwischenfällen, wie sie sich am 26. August in Breslau abgefpielt haben, wirksam geschützt werden. Der Pol ttzei⸗ präfident vertraut darauf, daß die Berliner Bevzlkerung am Sonntag ein genügendes 6 von Selbstzucht an den Tag 6. wird, um sede Störung der öffentlichen Ordnung und damit ein Eingreifen der
olizeiorgane zu vermeiden. (W. T. B.)
Im Berliner Stadion im Grunewald fand . nach⸗ mittag die vom Nationalverbaud deutscher Offiziere und dem Ver⸗ band ngtionalgesinnter Soldaten veranstaltete Tannen berg⸗ Gedächtnisfeier, statt, der über 29 000 Teilnehmer bei⸗ wohnten. Um den in der Mitte errichteten blumengeschmückten Feldaltar hatten die vaterländischen und militärischen ereine, unter ihnen zahlreiche Tannenbergkämpfer, und studentischen Kor— orationen nach felerlichem Einmarsch mit ihren Bannern Auf⸗ tellung genommen. Den Feldgottesdienst, der mit dem „Nieder⸗ ländischen Dankgebet“ abschloß, hielt der Pfarrer Dr. Klatt ab, der in kurzer, welhevoller Rede der Bedeutung des Tages , Nach ihm sprachen der Generalmajor Graf von aldersee, der General der Infanterie von Vickhuth⸗Harrach und der Vize⸗