1920 / 198 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Sep 1920 18:00:01 GMT) scan diff

Amerika.

Wie „Havas“ aus Montevideo meldet, hat die Regierung von Uruguay in Beantwortung einer englischen Forderung erklärt, daß sie den Schul dendienst ohne Einschränkung sicherstellen werde mit Einschluß derjenigen uruguayischen Titel, die deutschen Untertanen gehörten.

Asien.

Das britische Kriegsamt meldet:

Die Lage in Mesopotamien hat sich in den Unruhe— gebieten etwas gebessert. In den noch nicht in offenem Aufstand be— findlichen Bezirken ist sie indessen gespannter geworden. Das Gebiet des unteren Euphrat ist infolge der Agitation unter den Muntafik— Arabern, die durch das Ausrufen des Heiligen Krieges in Erregung gebracht worden sind, ernst. Die englischen politischen Beamten konnten nur dadurch vor der Ermordung bewahrt werden, daß sie durch Flugzeuge in Sicherheit gebracht wurden. Am mittleren Euphrat ist die Lage ruhiger. Nördlich von Bagdad wurde Samarra angegriffen, die Eingeborenen wurden indessen zerstreut. Nordöstlich von Bagdad hält die Besserung der Lage an.

Statistik und Bolfswirtschaft. Arbeitsstreitigkeiten.

Nach einer vom „W. T. B.“ übermittelten Reutermeldung aus dondon wurde auf der Konferenz der Vertreter der Berg⸗ Leu tze gestern vormittag auf Antrag des Vollzugsausschusses beschlossen, die Ausstandserklärung in allen Distrikten in der Weise ab— zugeben, daß die Arbeitseinstellung bis 25. Septem ber allgemein durchgeführt ist. Dasselbe Nachrichtenbüro meldet dazu, es brauche nicht angenommen zu werden, daß der Beschluß der Bergleute, die Streiler lärung abzugeben, bedeute, der Aus— stand sei unvermeidlich. Die Kündigungen würden nicht vor dem 25. September fällig sein, und inzwischen könne viel geschehen. Es wurde zwar erklärt, daß es von seiten der Bergleute ein Entgegenkommen und kein Kompromiß gebe, doch halte man es für sicher, daß die anderen Gewerkschaften, 5 der PJarla⸗ mentsausschuß des Gewerkschaftskongresses, der gestern abend in Portsmouth zusammentreten solste, verzweifelte Anstrengungen machen werden, um den Frieden zu erhalten. Wie „Reuter“ ferner erfährt, sind Verhandlungen, deren Ziel die Ver— meidung einer allgemeinen Aussperrung in der Maschinen⸗ hauindustrie war, nach einer Konferenz zwischen Vertretern der Gewerkschaften und der Arbeitgeber gescheitert. Die Aussperrung wird Ende der Woche beginnen.

Times“ meldet aus New York: Mit Rücksicht auf den vor einigen Tagen ausgebrochenen Ausstand in Brookkyn sind Tausende von Arbestern gestern nach Brooklyn gebracht worden, um zu versuchen, den Trambahnverkehr wieder herzustellen. Schwere Zusammen stsße fanden zwischen P⸗alizei, Ausständigen und Streikbrechern statt. Nach einer Meldung der „Infor— mation“ aus New York haben die a merikanischen Gruben— arbeiter, die unzufrieden mit der von Wilson gebotenen Lohn— erhöhung sind, den Ausstand beschlofsen.

Wohlfahrtspflege.

Unter den Wohlfahrtsunternehmen, die es sich zur Aufgabe ge— macht haben, die großen Nöte, gegen die unser Volk anzukämpfen hat, nach Kräften lindern zu helfen, nimmt die vor sechs Jahren ins deben gerufene und sich aus privaten Spenden aufbauende National— stiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Ge— fallenen, Berlin NwW. 40, Alsenstraße 11, eine hervor—⸗ ragende Stelle ein. Wie aus ihrem Namen hervorgeht, hat diese Stiftung eine Sonderaufgabe, deren scharf umrissener Kreis aber dennoch ein ungeheures Feld umfaßt geht doch ihre Tätigkeit darauf hinauß, in allen den zahlreichen Fällen unterstützend einzugreifen, wo die den Hinterbliebenen der dahingeraff ten Bestèn unseres Volks gewährte staatliche Fürsorge zur Bewältigung ihres schweren Daseins— kampfeg nicht ausreicht. Die Nationalstiftung sucht ihre Ziele im wesentlichen durch vorbeugende Gesundheitspflege, durch Ueberführung der Mütter in neue Berufe sowie durch Berufsausbildung der Kinder zu erreichen. Sie arbeitet in engster Fühlungnahme mit den amt— lichen Fürsorgestellen und hat bisher 33 Millionen bereitstellen können. Sie verfährt grundsätzlich nach der größten Bedürftigkeit und kann über ihre Leiftungen jederzeit klare Rechnung ablegen. So ist die Nationalstiftung bereits sehr häufig in der Lage gewesen, gefährdete Familien vor dem Zusammenbruch zu bewahren und zur Kräftigung ö. Gesundung unserer Kinderwelt in bedeutendem Maße mitzu— wirlen.

sein würde. Der Abhschluß der „Mitteilungen“ ist nur der erste Schritt in der Ausführung dieses Planes, unbeeinflußt durch die schmerzlichen Ergebnisse des Friedensschlusses.“

Mit dem 32. Bande der „Mitteilungen aus den deutschen Schutz— gebieten, erschien gleichzeitig das Ergänzungsheft Nr. 9p, das eine Arbeit von Dr. Rauschelbach über kabeltelegraphische Längenübertragung zwischen Dugla (Kamerun) und Lome Togo) enthält (Einzelpreis 3, 0 A.

Technik.

Brennstoff not und Heizkunst. Auch der kommende Winter wird im Zeichen großer Kohlennot stehen. Um so mehr wird es Aufgabe des Verbrauchers sein, mit allen Mitteln zu versuchen, durch Qualität des Heizens die fehlende Quantität zu ersetzen. Bisher hat man diese Kunst kaum je geübt, vor allem nicht bei der Zentralheizung. Und wenn auch bei der Bedienung der Anlage möglichst rationell gewirtschaftet wurde, die Mieter in den Einzelwohnungen haben kaum mehr getan, als die Heizkörper sauber zu halten und die Hähne rechtzeitig auf⸗ und zuzudrehen. Daß mit diesen Selbstverständlichkeiten längst nicht alle Vorbedingungen zu sparsamem Heizen erfüllt sind, weiß das Publikum meist nicht, es wird daher fachmännischen Rates bedürfen, um mit der Zentralheizung in dem kommenden schweren Winter zweckmäßig umzugehen. Angesichts der trostlosen Lage auf dem Kohlen— markte hat sich der Verband der Zentralheizungsindustrie e. V., Berlin W. 9, der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt und eine vom Reichskohlenkommissar anerkannte Beratungsstelle ein— gerichtet, in der gegen eine geringe Gebühr ohne jegliches geschäft— liches Interesse a nnn. Auskunft über alle einschlägigen Fragen erteilt wird. Auch übernimmt die Beratungsstelle die Üntersuchung der Betriebe auf ihren Gebrauchszustand, die unparteiische Beratung beim Einbau von Spareinrichtungen, Vorschläge für richtige Be⸗ triebseinschränkung usw. Die Besitzer von Zentralheizungen finden hier also eine ganz neutrale Stelle, wo sie sich vertrauensvoll Rat holen können. Sie werden aber gut daran tun, ihre Anliegen mög— lichst frühzeitig vorzubringen, denn je näher der Beginn der Heiz— zeit heranrückt, um so größer wird die Zahl der Auskunftsuchenden

wahrscheinlich sein.

Nr. 49 des Zentralblatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichsministerium des Innern am 27. August 1920, hat folgenden Inhalt: 1. Konsulatwesen: Ernennungen. Exequatur— erteilungen. 2. Bankwesen: Status der deutschen Notenbanken Ende Juli 1920. 3. Marine und Schiffahrt: Wiederinkraftsetzung der Bestimmungen über gegenseitige Anerkennung der Schiffsmeß briefe in Deutschland und Japan. 4. Medizinal⸗ und Veterinär— wesen: Erscheinen eines 3. Nachtrages zur 6. Ausgabe der Deutschen Arzneitare 1920. 5. Steuer⸗ und Zollwesen: Höhe der Beträge, zu denen Schuldverschreibungen, Schuldbuchforderungen oder Schätz— anweisungen auf das Reichsnotopfer angenommen werden. 6. All⸗ gemeine Verwaltungssachen: Aenderung der Bestimmungen über die Gewährung von Darlehen aus Reichsmitteln zur Schaffung neuer Wohnungen.

Theater und Musik.

Deu tsches Künstlertheater.

Ein dreiaktiger Schwank „Die Scheidungsreise“ von geo Walter Stein, mit musikalischen Zutaten von Hugo Hirsch, der gestern im Künstlertheater zum ersten Male , wurde, unterhielt die vollzählig erschienenen Zuschauer, d. h. richtiger gesagt, unterhielt sie Max Adalbert, der Darsteller der humoristischen männlichen Hauptrolle, der besonders gut aufgelegt war. Er spielte einen jungen Mann, der nicht den Mut findet, einer temperamentbollen . die annimmt, daß er sie heiraten wolle, zu sagen, daß er zereits mit einer andern verlobt sei. Die komischen Verlegenheften, die ihm zunächst aus dem Verschweigen dieser Tatsache und später

Literatur.

Frankfurter Wirtschaftsbericht für die Kriegs jahre 1914 bis einschließlich 19189, erstattet von der Handelskammer zu Frankfurt a. M. VI und 377 Seiten. Selbst— verlag der Handelskammer. Preis 10 44. Während des Krieges war den deutschen Handelskammern bekanntlich die Abfassung und Veröffentlichung von Jahresberichten nicht gestattet. Weite Kreise werden daher dem vorliegenden, von der Handelskammer in Frankfurt a. M. erstatteten Bericht, in dem die Entwicklung nicht nur der Handels⸗ und Industriezweige des Frankfurter Bezirks, sondern der ganzen deutschen Volkswirtschaft in den Kriegsjahren bis Ende 1919 zu anschaulicher Darstellung gelangt ist, lebhaftes Interesse entgegenbringen. Nach einem Rückblick auf die wirtschaftlichen Ur⸗ sachen des Krieges behandelt der Bericht die Wirtschaftsverhältnisse im allgemeinen bis zur und nach der Revolution, dann noch im besonderen ausführlich u. a. das Börsen- und Bankwesen seit Kriegsausbruch, die Steuer und Verkehrgverhältnisse; im zweiten Teile wird auf. Grund von Erhebungen in Fachkreisen der Geschäftsgang in den einzelnen Handels und Industriezweigen geschildert. Eingeflochten ist auch eine Würdigung der internationalen Einfuhrmesse des Jahres 1919. Die r g n g umfang- und inhaltsreiche Arbeit gewährt einen guten Ueberblick über die Entwicklunz in der ganzen Zeit des Krieges und der revolution ren Umwälzung.

. ngen aus den deutschen Schutzgebieten, mit Benutzung amtlicher Quellen, herausgegehen von Dr. S. Mar⸗ guardsen. 32. Band Jahrgang 1919). Berlin, Ernst Siegfried Mittler u. Sohn, Verlagsbuchhandlung. Dieser Band enthält wichtige Forschungsergebnisse über Gebiete, die jetzt unsere Gegner sich ihren Interessen dienstbar machen wollen. Hauptmann Hermann Detzner berichtet über Kreuz. und Querzüge in Kaiser— Wilhelms Land (Deutsch Neuguineg) während des Weltkrieges, von Februar 1914 bis November 1918, Resident von Frankenberg über einen Zug vom Sambesi zum Okawango durch das deutsche Hukwefeld in den Mo⸗ naten Juni bis August 1911, Dr. Gruner über magnetische Beob⸗ achtungen in Togo, Dr. Paul Range über das geoölogische Profil von Swakopmund nach Tsumab in Südwestafrika. Derselbe veröffentlicht auch einen Beitrag zur Wasserstellenkunde des Namalandes. Dr. Paul Heidke behandelt die Niederschlagsverhältnisss von. Deutsch Südwest⸗ afrika, Professer H. von Ilsner die wissenschaftlichen Grundlagen für die barometrische Höhenmessung im östlichen Mittelafrikg. Geheimer Regierungsrat Dr. H. Marquardsen verbreitet sich über „Deutsch Ostafrika im Weltkriegen und über koloniale Weltkriegsliteratur. Zahlreiche Karten, Kartenskizien und Tafeln erläutern die Ausführungen der Berichterstatter. Mit diesem 32. Bande finden die von Alexander Freiherrn von Danckelman begründeten Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten. wie der Her— ausgeber in einem Vorwort bemerkt, ihren vorläufigen Abschluß, i deshalb, weil wir durch einen een feierliche Erklärungen, Recht und Billigkeit verstoßenden Gewaltakt gezwungen worden sind, im Friedensvertrage unsere Schutzgebiete abzutreten. „Vielmehr be⸗ stand schon seit Fahren die Absicht, die Mitteilungen“ nach, dem Kriege abzuschließen und sie in neuer, erweiterter Form wiedererstehen

von Brasilien nach Europa begeben hat, um hier das wesentlich

Linderung der Not in Deutschland und Deut Der Oberst Gaelzer Netto ist in Deutschland kein Unbekannter. Er war schon vor 1914 in besonderer Mission hier tätig und hat seither in seiner brasilianischen Heimat dauernd und mit größtem Erfolge für die Unterstützung der hilfsbedürftigen Bevölkerung Deutsch⸗ lands gewirkt. Bei seinem vorgestrigen Besuche wurde die vom Noten Kreuz in die Wege geleitete Äusführung des brasilianischen Liebesgabenunternehinens ausführlich erzrtert und ihre Erweiterung auf Grund der Roten Kreuz⸗Vorschläge beschlossen.

11. d. M. Nachmittags, ist der Vortrag „Die Insel Rügen“ zu

Ehrenfriedhofe in Wilhelmshaven, dem am weltesten nach Westen ,, Stützpunkt unserer früheren Flotte, wurde am Sonntag, den 2

Militärbehörden sowie der Bevölkerung vom Bunde der Deckoffiziere ein Denkmal für die im Weltkriege auf allen Meeren und ö. vielen Landkriegsschauplätzen gefallenen Decks ffiziere leinschließlich Börsenbeilage und Warenzei henbeilage Nr. 71 A und B)

n lassen, sobasd die Forschung wieder in normale Bahnen gelangt

enthüllt. Der Entwurf dazu stammt von Profe ssor Högg in

bei deren Bekanntwerden erwachsen, bilden den recht dürftigen Inhalt der Handlung. Hugo Hirsch steuerte dazu einige gefällige, aber nicht besonders eigenartige, zumeist im Marsch⸗ und Tanzrhythimus gehaltene Kied⸗ und Coupletmelodien bei, die Max Adalbert und Trude Hester— berg, der rassigen Darstellerin der Polin, Gelegenheit gaben, ihre zündende Vortragskunst glänzen zu lassen. Käte Haak, die Herren Spira, Wallauer und Morgan unterstützten sie in den anderen wichtigeren Rollen auf das beste und vereinigten sich mit ihnen unter Viktor Palfis vortrefflicher Regie zu flottem Zusammenspiel.

Im Opernhause werden morgen, Sonnabend, die Ballette „Licht“ (symbolische Gruppentänze zur Musik von Gluck) und „Kostümball! (Charaktertänze zur Musik von „Bal costumé“ von Rubinstein) gegeben. Beschäftigt sind darin

Dresden. Das Bildwerk ist aus grauem Granit hergestellt; es wirkt durch seine Masse und einfache Linienführung wuchtig und doch eigenartig schön, ähnlich der Krönung eines Hünengrabes.

Frankfurt a. M., 3. September. (W. T. B.) Nach Mit⸗ teilung der städtischen Nachrichtenstelle sind noch vier Schwer⸗ und acht Leichtverletzte der vorgestrigen Unruhen eingeliefert worden. Von den Schwerverletzten sind inzwischen fünf, darunter eine Frau, im Krankenhaus gestorben. Mittwochabend ist ein weiterer Waffenladen in der Fahrgasse ausgeplündert worden. Mehrere Rädelsführer sind verhaftet worden. Das infolge der blutigen Vorkommnisse einberufene Gewerkschafts⸗ kartell hat mit 83 gegen 20 Stimmen den Eintritt in k Ausstand abgelehnt. Zu neuen Zwischenfällen ist es am gestrigen Donnerstagabend am Eschenheimer Tor gekommen, wo ein Trupp junger Leute in das Volksbildüngsheim eindrang, in dem die Deutsche Volkspartei eine Se danfeier veranstaltete. Sie forderten die Auflösung der Ver⸗ sammlung und besetzten die Eingänge. Als die Besucher den Saal verließen, mußten einige die Hände hochheben und wurden untersucht. Als Sicherheitswehr eintraf, stob die Menge, die sich inzwischen an⸗ gesamnelt hatte, auseinander. Es wurden einige Schüsse abgegeben, doch steht noch nicht fest, ob jemand verletzt wurde.

a . w

Augsburg, 2. September. (W. T. B.) Nach den endgültigen Feststelltngen der Polizeibehörde haben die gestrigen Unruhen im ganzen vier Tote gefordert. Die U. S. P. hat, wie der „Volkswilhe“ mitteilt, die Betriebsräte aufgefordert, als Protest den Allgemeinausstand zu verkünden. Sollten sich die Befriebsräte dieser Forderung widersetzen, so werde die Partei als solche ihre Maßnahmen treffen. Von seiten des Vollzugsrats der Betriebsräte und des Gewerkschaftsbundes wurde ein Flugblatt herausgegeben, in dem die Arbeiter zur Ruhe und zur Fortsetzung der Arbeit ermahnt werden. 3

Leipzig, 2. September. (W. T. B.) Der Aufsichtsrat des Meßamts hat in seiner heutigen Sitzung grundsätzlich beschlossen, die Technische Messe und die k Mu stermesse wieder zusammen zulegen, sofern die maßgebenden Verbände der tech⸗ nischen Industrien dem zustimmen, worüber kaum ein Zweifel besteht. Ob die Wiedervereinigung der Technischen Messe mit der Allgemeinen Mustermesse bereits im Frühjahr 1921 durchgeführt wird, ist nur noch eine Frage der technischen Möglichkeit.

London, 2. September. (W. T. B.) „Daily Chronicle“ meldet, daß amerikanische Ingenieure bei Horselecap in der Grafschaft Westheath Goldlager entdeckt hätten.

London, 3. September. (W. T. B.) Polizei und Militär haben vorgestern abend, um die Erschießung zweier Poli⸗ zisten durch Sinnfeiner zu rächen, die Stadt Ballaghadereen in Brand gesteckt. Beinahe alle Häuser der Hauptstraße wurden vollständig zerstört.

Paris, 2. September. (W. T. B.) Nach einer Hapasmeldung aus BrüsFsel wird amtlich eine Zählung der an Rinderpest erkrankten Tiere angeordnet. Gleichzeitig wird die Aus- und Durch— fuhr von Rinderhäuten freigegeben. Im übrigen ist die Seuche im Abnehmen. In Ostflandern darf das Vieh wieder auf die Weide getrieben werden.

d. M. in Christianig abgehalten werden, und man hofft, daß diese Bewegung, die energisch geleitet werden soll, zu einer Besserung der norwegischen Valutaverhältnisse führen werde.

Helsingfors, 2. September. (W. T. B.) Nach bolsche⸗ wistischen Blättern nehmen die Waldbrände in Rußland einen katastrophalen Umfang an. Waldbrände werden insbesondere aus den Gouvernements Twer, Kostroma, Jaroslaw, Wladimir, Moskau und Rjäsan gemeldet.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in da Ersten Beilage.)

die Damen Peter, Bowitz, Schröder, Mesina, Kuhnt und die Herren Wtorczyk, von Leon, Molkow, Haffner und das ge— samte Ballettpersonal. Anschließeud daran wird die Oper „Bajazzi“, mit Fräulein Schwarz und den Herren Mann, Schlusnus, Philipp und Ziegler in den Hauptrollen, unter der musikalischen Leitung des Kapellmeisters Otto Urack aufgeführt. Anfang 63 Uhr.

Im Schauspielhause geht morgen „Der Marquis Keith“ von Frank Wedekind, mit Herrn Fritz Kortner in der Titelrolle und den Damen Neff, Seidel, von Pöllnitz sowie den Herren Müthel, von Ledebur, Vespermann und Pohl in den Hauptrollen, in Szene. Anfang 7 Uhr. Spielleiter ist der Intendant Jeßner.

Mannigfaltiges.

Brastilianisches Hilfswerk für die notleidende Bevölkerung Deutschlands. Im Gäcilienhaus (Rotes Kreuz) wurde „W. T. B.“ zufolge am 1. d. M. der Obe rst Gaelzer Netto empfangen, der sich in besonderem Auf⸗ trage des Präsidenten der Vereinigten Staaten

von ihm selbst angeregte großzügige .. Hilfswerk zur ch⸗Oesterreich zu fördern.

Wilhelmshaven 2. September. (W. T. B.) Auf dem

2. August, unter stärkster Beteiligung aller Zivil, und

Theater. Opernhaus. (Unter den Linden Sonnabend: 142. Dauer- . Licht. Kostümball. Bajaszi. Anfang 67 ). Sonntag: Lohengrin. Anfang 5. Uhr.

GSchanushielhaus. (Am Gendarmenmarkt) Sonnab.: 145. Dauer- bezugsvorstellung. Der Marquis von Keith. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Nachmittags: 2. Volksvorstellung zu ermäßigten Preisen: Maria Magdalene. Anfang 25 Uhr. Abends: Fuhrmann Henschel. Anfang 7 Uhr.

cCamiliennachtrichten.

Verlobt: FrI. Margarete von Ravenstein mit dem akadem. Maler

Herrn Gottlieb Teufel⸗München (Jannowitz, Rigb.) Frl. Hedwig Stein mit dem Rittergutsber; rn Leutnant Victor Porak auf Bonin (Teschendorf, Bez. unin bei Labes). Frl. Asta von Reden mit Herrn Lei NR. Werner Bethge Morsleben, Bez. Magdeburg Rittergul Qbernitzschke b. Wurzen ö. Sa. ).

Verehelicht: Frl. Barbgra von Gallwitz mit Herrn Ernst Frei⸗ herrn Roeder von Viersburg Frl. Rose Weigmann mit Herrn Regierungs- und Bam at Dr.Ing. Georg Pfaff (Zwickau i. Sa.). Gestorben: Herr Freihe rr Friedrich von Maltzahn, Fideikommiß—

herr auf Gützkow (Rörkwitz) Herr Graf Hans von Beuft— Altenburg auf. Schloß Pangel Herr Rittergutsbesitzer Paul Anger. (Breslau) Geheimer Sanitätsrat Herr Sr. Adolf

Guentscher (Cunnersdorf).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg.

Verantwortlich für den Anzeigenteml: Der Vorsteher der Geschäftsstelle

Rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle E Möengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdrrickerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmsrraße 32.

Fünf Beilarnen

und eine Zentral⸗Handelsreni ster⸗Beilage.

*.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Rr. 1g.

Verlin, Freitag, den 3. September

1520

Amtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Deutsches Reich.

Bekanntmachung.

Die allgemeine Verbindlichkeit des zwischen dem Deut— schen Bauarbeiterverband, Zweigverein Senften— berg, dem Zentralverband der Zimmerer und ver— wandten Berufsgenossen Deutschlands, Zahlstelle Mückenberg, und mehreren Unternehmern am 2. April 1919 abgeschlossenen Tarifvertrags zur Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen im Hochbaugewerbe für die Ortg⸗ und Gemeindebezirke Bockwitz, Mückenberg, Costebrau, Tettau, Lauchhammer, Ischornegosda, Grünewalde, Leipisch, Dosthaide und Naundorf ist gemäß Erlaß des Reichsarbeits- ministeriums vom 25. August 1920 VI. R. 498,2 mit dem 28. Mai 1920 aufgehoben und der Tarifvertrag im Tarifregister gelöscht worden.

Berlin, den 26. August 1920. Reichsarbeitsministerium. Der Registerführer. Pfeiffer.

8 n nnn a ch un g.

Unter dem 26. August 1920 ist auf Blatt 842 lfd. Nr. 2 des Tarifregisters, betreffend den Tarifvertrag vom 298. De— zember 1919 für das Bäckergewerbe der Städte Nürnberg und . ausschließlich der eingemeindeten Vororte, eingetragen worden:

Der am 25. April 1920 zwischen dem Zentralverband der Bäcker und Konditoren und verw. Berufsgenossen Deutschlands, Mitgliedschaft Nürnberg-Fürth, und der Häckerinnung Nürnberg abgeschlossene Nachtrag zu dem allgemein verbindlichen Tarifvertrage vom 39. Dezember 1919 wird für denselben Berufskreis und das gleiche Tarifgebiet mit Wirkung vom 256. April 1920 für allgemein verbindlich erklärt.

Der Reichsarbeitsminister. J. A.: Dr. Sitz ler.

Das Tarifregister und die Registerakten können im Reichsarbeits— ministerium, Berlin NW. 6, Luisenstraße 33/34, Zimmer 161, während der regelmäßigen Dienststunden eingesehen werden.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer, für die der Tarifvertrag infolge der Erklärung des Reichsarbeitsministeriums verbindlich ist, können

von den Vertragsparteien einen Abdruck des Tarifvertrags gegen

Erstattung der Kosten verlangen. Berlin, den 26. August 1920.

Der Registerführer. Pfeiffer.

Bekanntmachung.

Unter dem 27. August 1920 ist auf Blatt 1473 des Tarif⸗ registers eingetragen worden:

Der zwischen der Kreisarbeitsgemeinschaft orstwirtschaftlicher Arbeitgeber und Arbeitnehmer Oberbayerns, landwirtschaftlicher Körperschaften Ober— bayerng, dem deutschen Landarbeiterverband, Gau LY, und dem und Weinbergsarbeiter Deutschlands in München am 14. Januar 1920 abgeschlossene Tarifvertrag nebst Nachträgen vom 10. März 1920 und zur Regelung der bedingungen der land⸗ und forstwirtschaftlichen Arbeiter wird für den genannten Berufskreis gemäß vom 23. Dezember 1918 Gebiet des K

dem Zweckverband

Zentralverband

2. April 1920

2 der Verordnung S. 1456) für das verbindlich beginnt mit

(Reichs⸗Gesetzbl. Oberbayern f Die allgemeine Verbindlichkeit 1. August 1920. Der Reichsarbeitsminister. J. M.. r ttz len. Das Taxifregister und die Registerakten können im Reichsarbeits— ministerium, Berlin NW. 6, Luisenstraße 33/34, Zimmer 161, während uststunden eingesehen werden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer, für die der Tar der Erklärung d

der regelmäßigen lik mer, für farifvertrag infolge . Reichsarbeitsministeriums verbindlich ist, können bon den Vertragsparteien einen Abdruck des Tarifvertrags gegen Erstattung der Kosten verlangen. Berlin, den 27. August 1920. Der Registerführer.

Pfeiffer.

Bekanntmachung.

Unter dem 2. August 1920 ist auf Blatt 1478 des Tarif registers eingetragen worden:

Der zwischen dem Arbeitnehmerverband des Friseur- und Haargewerbes in Berlin und dem Interessenverband selb— ständiger Friseure in Cassel bestehende, durch den Demobil— a Februar 1929 ab für verbindlich erklärte Tarifvertrag (Schiedsspruch) wird zur Regelung der Arbeitsbedingungen für die Friseurgewerbe gemäß 8

machungskommissar vom 25.

Arbeitnehmer semäß 8 2 der Verordnung vom 238. De⸗ zember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für das Gebiet des

Stadtkreises Cassel einschließlich des Vororte ee , ,. Kirchbitmold, Wahlershausen, Ihrings- und Harleshausen, Wilhelmshöhe, Wolfsanger, ö und. Niederzwehren für allgemein verbindlich erklärt. Die allgemeine Verbindlich⸗ keit beginnt mit dem 1. Juli 1920. Der Reichsarbeitsminister. J. A.: Dr. Sitzler.

Das Tarifregister und die Negisteralten können im Reichsarbeits⸗ ministexrium, Berlin NW. 6, Luisenstraße 3/34. Zimmer 161, während der regelmäßigen Dienststunden eingesehen werden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer, für die der Tarifvertrag infolge der Erklärung des Reichsarbeitsministeriums verbindlich ist, können z 9 2 Farifortr 9 von den Vertragsparteien einen Abdruck des Tarifvertrags gegen Erstattung der Kosten verlangen. Berlm, den 27. August 1920. Der Registerführer. Pfeiffer.

Benannt machung

Unter dem 28. August 1920 ist auf Blatt 1483 des Tarif⸗ registers eingetragen worden:

Der zwischen dem Deutschen Transportarbeiterverband, Ortsgruppe Potsdam⸗Nowawes, und dem Zentralverband Deutscher Arbeitgeber in den Transport-, Handels- und Ver— kehrsgewerhen E. V. zu Berlin, Ortsgrüppe Potsdam⸗-Nowawes, am 11. Mai 1920 abgeschlossene Tarifvertrag wird zur Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen der Kutscher, Arbeiter und Arbeiterinnen in Speditions-, Möbeltransport⸗, Fuhr⸗, Transport-, Kohlen⸗, Handelsgeschäfts,, Fahrik⸗ und Industriebetrieben gemäß § 2 der Verordnung vom 23. De⸗ zember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für das Gebiet der Städte Potsdam und Nowawes für allgemein verbindlich er⸗ klärt. Die allgemeine Verbindlichkeit beginnt mit dem 1. Juni 1920. Sie erstreckt sich nicht auf den Detailhandel und die Handwerksbetriebe, ferner nicht auf Arbeitsverträge, für die besondere Fachtarifverträge in Geltung sind.

Der Reichsarbeitsminister. J l. Dr. Si ler.

Das Tarifregister und die Registerakten können im Reichs- arbeitsministerium, Berlin TW. 5, Luisenstraße 33/34, Zimmer 161, während der regelmäßigen Dienststunden eingesfehen werden.

Arbeitgeber und Arheitnehmer, für die der Tarifvertrag infolge der Erklärung des Reichsarbeitsministeriums verbindlich ist, können von den Vertragsparteien einen Abdruck des Tarifvertrags gegen Er— stattung der Kosten verlangen.

Berlin, den 28. August 1920.

Der Registerführer. Pfeiffer.

Betrieb der Zuckerfabriten des deutschen Zollgebiets im Monat Juli 1920 und in der Zeit vom 1. September 1919 bis 31. Juli 1920.

8 —— J. Es sind verarbeitet worden: II. Es sind gewonnen worden: Zuckerabläufe Verbrauchs zucker Zeitabschnitt, Ver⸗ Hiervon wurden 2 ö 2 n ] auf welchen Rohe Roh⸗ brauch ⸗· entzuckert mittels . 5 . * E . ö . 2 J . Ri S 8 2 2 D ö . die Betriebsergebnisse Rüben zucker zucker im . * * 8 J 6 ) ganzen * 838 23 r., 33 2 ö 8 * * 2 * sich beziehen Aus⸗ . ö ö 2 . 2 89 . scheidung vel . WJ (als Ginwurf fte) ner a hhen d , . 5 3 6565 eie Im Juli 19220... . 555 . 7743 25 025 890 6564 882 26 902 ö 49 609 453 1 687 5332 1654 ö. 2 403 3655 409 481 151 162 75, 2427 3958 26 868 1 039 69? vom 1. September 1919 bis 31. Juli . 33 3 . 1 9 609 4538 1 755 143 11609 2403 363 152 506 216 163 77 2492 250 26 868 1 056 594 Dagegen vom 1. Sep⸗

tember 1918 bis 31. Juli 19191) . 87 090 105 1 995 481 27159

Im Juli 1920... 389 229 298 In den Vormonaten 4 350 250) 11 254 Zusammen in der Zeit vom 1. September 1919 bis 31. Juli J 4739 19 11 552

Dagegen vom 1. Sep⸗ tember 1918 bis 31. Juli 19191 . 7 201 044 43 980

2325 2760 249071

Im Jul 19299. bos 183 1940 49 745

In den Vormonaten Zusammen in der Zeit vom 1. September 1919 bis 31. Juli ,, 600 508 2516 73816

Dagegen vom 1. Sep⸗

tember 1918 bis 31. Juli 19191). 1925482 ö. k

11

Im Juli 1920... 458 7650 14291 24071 In den Vormonaten 49 609 453 6636 3651 24 248 49745 Zusammen in der Zeit vom 1. September 1919 bis 31. Juli 1920 ...... . 469 609 4531 7095130 25 6776 73 816 Dagegen vom 1. Sep⸗ tember 1918 bis 31. Juli 19191) . 87 090 10510 221 9871 71139

III. Gesamte Derstellung. für die Zeit vom 1. September 1919 bis 31. Juli 1920 in Bei dieser Berechnung sind die unter F angegebenen Einwurf;ucker in Abzug gebracht,

Berlin, den 31. August 1920.

elafseentzuckerungsan stal

Zuckerf ab ö 37272 31 490 53 720 3315 1294 437 907 209 426 627 942 1 224 230 2195 471 2117116 704 270 37 9521 563 249

Rohzucker berechnet: 7133765 d2; und die Verbrauchszucker im Verhältnis

) Hier sind die Mengen aus den abgetretenen Gebieten von Westpreußen und Posen noch mitinbegriffen. Statistisches Reichs amt. Delb rück.

K

. / 8 3931 769 286 583 410 171 437 249 3 240 249 4 2801 891 4587

47 18546

7147 2325 2 7 413616 109 647 854 56 662 24171 3735 1

478 029

2*4 295 260 856 666 400 58 987 25 465 4098 366 12 961 521 645

z62 oss! 433 869s1 239 1865 72 390 70 205 6 387 514 25 90 751 176

ö. ö. J 101877 236 5 C04 35 Iss 1 6561 4 . 668633 385424 106 3343 12 551 si 62 8yz ö. z6 040. 150 za. 1165 901 287 100 gos

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