1920 / 203 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Sep 1920 18:00:01 GMT) scan diff

schaft.

ierungskommission ü ber die Tohlenwirtschaft in Beratung zu nehmen.

bezw. der gesamten Außenhandelskontrolle und verfassung und

Stände bor. kaum vor Mitte Oktober zu erwarten.

. Der wirtschaftspolitische Ausschuß gedenkt in der Zeit um den 21. September den Bericht der Soziali⸗ Se st gl tung der R f ; at 1 Außerdem liegen iesem Ausschuß Anträge guf völlige , der Ausfuhrabgaben v. de a Finsetzung eines Unter⸗ ausschusses für Außenhandelspolitik, Anträge betreffs des Aufbaues der , auf Grund des Artikels 165 der Reichs— etreffs der finanziellen Notlage der produktiven Plengrsitzungen des Reichswirtfchaftsrats sind

Statistik und Volkswirtschaft.

Arbeitsstreitigkeiten. Vom Reichgarbeitsministe rium mittlung des W. T. B.“ mitgeteilt:

tarifvertrag für das Bankgewerbe gefällt.

einer Einigung empfahlen die

erklären. Es darf erwartet werden, daß eine Einigung auf die

wirklicht wird.“

Das Personal der Lvondoner Straßenbahnen und Untergrundbahnen hat sich mit den von der Aussperrung be—

drohten Elektrizitätsarbeitern solidarisch erklärt.

Sie wollen gegebenenfalls zu ihrer Unterstützung in den Ausstand

treten. Der Vollzugsausschuß der Bergarbeiter hat

die nationale Delegiertenkonferenz auf Bonnerstagabend einberufen zur

ie nnn des Berichts über die mit der 3 ie rung gepflogenen er

andlungen. Die Konferenz wird in Portsmouth statt— finden. Der Präsident des dem Vorsitzenden des Bergarbeiterverbandes telegraphisch die Einladung zugehen lassen, zusammen mit dem Vollzugsausschuß der Bergarbeiter an einer am Donnerstag stattfindenden Kon“ ferenz mit der Regierung teilzunehmen, um Mißverständnissen vorzubeugen und die augenblickliche Lage mit Bezug auf den drohenden Ausstand in den Kohlenbergwerken zu erörtern. Algemeen Handelsblad“ meldet aus London zu dem drohenden Ausstand der englischen Berg— arbeiter, daß die englische Regierung Vorbereitungsmaß— nahmen für die Organisation der Lebensmittel« verteilung im Falle des Ausstands treffe. Dabei werde die teil— weise Stillegung des Eisenbahnverkehrs in Nechnung gezogen. Unter den Frauen aller Stände sei eine Bewegung im Gange, um gegen den Bergarbeiterstreik Einspruch zu erheben. In Lancashire drohen Gegenausstände.

Nach einer von ‚W. T. B.“ übermittelten Meldung der Pariser Zeitung „Journal“ aus Brüssel drohen die Bergarbeiter en. Borinage mit dem Ausstand, wenn ihnen nicht eine Lohnerhöhung von 25 vH gewährt und die Einrichtung von drei Acht— Uundenschichten nicht sofort durchgeführt wird. Wie belgische Nlätter melden, haben die . von

osselies ihre Arbeiter ausgesperrt, weil diese mit vorgeschlagenen Lohnerhöhung nicht zufrieden waren. Die Aus— vprarung umfaßt mehr als 1600 Arbeiter.

Kunst und Wissenschaft.

Da der Reubau des Germanischen Museums in Nürnberg seiner allmählichen inneren Fertigstellung entgegengeht, kennte nunmehr auch mit den Vorbereitungsarbeiten für die Ein— Richtung der Räume seines Obergeschosses begonnen werden. Infolge—⸗ ressen ngßten die Gemäldesammlung (mit Ausnahme der Kostümbllder), ein Teil der Werke der kürchlichen Kunst und der mittelalterlichen Plastik sowie die Skulpturen und Kleinwerke der Bareck- und Rokokezeit aus dem alten Bau in den Neubau übergeführt werden. Diese Teile der Kunst⸗ und kulturgeschichtlichen Sammlungen des Museums sind mithin bis auf weiteres dem öffentlichen Besuch nicht mehr zugänglich. Im Zu⸗ sammenhang damit stehen auch die Umstellungen und Veränderungen in der Kirche und den anstoßenden Kapellen, ebenso auch die Schließung der Räume um den sogenannten Reichshof, welche die Sammlung von Gipsabgüssen lalk e Werke vom 9. 16. Jahrhundert ent⸗ halten. In den Räumen der ehemaligen Gemäldegalerie werden in der nächsten Zeit die Denkmälsesr des deutschen Hand- werks und eine der beliebtesten Abteilungen des Museums, die Sammlung alter Spielsachen und Puppen häuser, in weiträumiger und übersichtlicher Form vorläufig aufgestellt werden.

In einer , Sitzung des Verwaltungsrats der Deutschen Bücherei unter Hinzuziehung des Beirats für Bihliotheksangelegenheiten in Preußen, der Wissenschaftlichen Bibliotheken und des Vorstands des Vereins Deutscher Biblio— thekare wurde der Vorschlag einer Verschmelzung der, Densschen Bücherei, deren Weiterbestehen infolge der durch die Zeitver⸗ hältnisse begründeten Schwierigkeiten gefährdet sei, mit der Leipziger Universitatsbibliothek im Interesse beider Anstalten entschieden abge⸗ lehnt, und die Ueberzeugung ausgesprochen, daß die Deutsche Bücherei als selbständige Anstalt unbedingt erhalten werden müsse. An den Reichspräsidenten, den Reichskanzler und die zuständigen Reichs— ministerien wurde ein Telegramm gerichtet, welches nach Meldung des W. T. B. der einmütigen Auffassung Ausdruck gibt, daß die Aufgaben der deutschen Kulturinstitute nur durch die Deutsche Bücherei in wirtschaftlichster Weise durchgeführt werden könnten und daß Reich, Staat und Stadt die zur restlosen Durchführung ihrer

oßen kullurellen und wirtschaftlich⸗ praktischen Aufgaben erforderlichen Fern aufbringen mũßten.

Das „Hamburger Fremdenblatt‘ veröffentlicht unter der Neber⸗ schriff Io feph ein neu aufgefundenes Wert von Goethe“ einen Artikel, in dem der Fund eines Goetheschen Jugendwerks mitgeteilt wird. Es handelt sich um die Dichtung „Joseph“, von 6 man bisher annahm, daß. sie, 1762 ge⸗ schrieben, von Goethe während seiner Leipziger. Studienzeit verbrannt worden sei. Der Finder und jetzige Besitzer der Handschrift ist der Altonger Germanist, Professor Paul Piper, der die Handschrift vor Jahren von einer Dame aus Bruüͤder⸗ gemeindekreisen erhalten hat. Die dschrift ist ein Diktat an den tn Haufe von Goethes Vater lebenden Clauer, aber mit zallreichen eigenhändigen. Korrekturen des Dichters versehen. Der „Joseph' umfaßt die im ersten Buch Moses berichteten Vorgänge in fünf eilen. Mit einem ausführlichen kritischen Kommentar wird das Werk demnächst in der Universitäts. und wissenschaftlichen Buch—= handlung von W. Gente⸗Hamburg erscheinen.

Ausgrabungen in Pompejkt. Berichterstatter ennl * en ei n e geben aus Neapel einen anschaulichen Bericht von den neuen Ausgrabungsarbeiten in Pompes Die Umschau“ (Heraus⸗ geber Prof. Dr. Bechhold, Frankfurt a. M. teilt aus den Berichten

wird durch Ver⸗ lung d ; „Bekanntlich hat das Reichs— arbeitsministerium einen Schiedsspruch über einen Rei chos⸗ Da die Zentralverbände des Bankgewerbes diesen Schiedsspruch in seinem vollen Umfange bisher nicht angenommen haben, fanden kürzlich auf Einladung des Reichsarbeitsministeriums neue Berhandlun'gen über die seitens der Parteien gestellten Bedingungen statt. Mangels drei unparteiischen Schiedsrichter: Ministerialrat Dr. Sitzler, Münzdirektor Dr. Pickert und Reichsgerichtsrat Zeiler, eine Vereinbarung, die die Annahme des Schiedsspruchs mit einigen Aenderungen unter Zurückstellung der weitergehenden Forde rungen vorsieht. Diese Aenderungen betreffen hauptsächlich die Haus— baltungszulage, die Teuerungszulage für weibliche Angestellte und die Vergütung für Ueberstunden, die nunmehr nach festen Sätzen be— messen werden soll. Die Parteien sollen sich bis zum 20. September J

er Grundlage zustande kommt und damit der seitens der Angestellten seit langem angestrebte Gedanke des Reichstarifvertrags endlich ver⸗

Handelsamts Horne hat

bleiben und nicht in Museen kommen.

erhalten die auf

den Toilettentisch der Damen.

erhaltenes Tor. und wohl erhalten.

andern. Die Straßenfronten scheinen infolge Zeit des Unglücks im Gange befindlichen Wahl aufgepinselten Wahlaufrufen det zu sein. Verschiedene der neu ausgegrabenen Häuser zeigen hübsche Bilder aus dem Alltagsleben, so das in einem Schuhmacherladen. .

Literatur.

Sittenlehre. Von Professor Dr. August Messer. Verlag von Quesle u. Meyer in Leipzig. Geb. H, 16 A. Profeffor Dr. Messer, auf dessen im gleichen Verlag erschienene wertvolle Ein— führung in Fichtes Schriften an dieser Stelle vor kurzem hingewiesen wurde, bietet in dem borliegenden Büchlein einen ö. der Sitten⸗ lehre, der nicht nur viele Einzelleser zur Selbstbesinnung über die Moral anregen, sondern auch Lehrern eine treffliche Unterlage für den Moralunterricht bieten dürfte. Messer baut die Sittenlebre auf, dem Werxtbegriff aufg für den er eine philosophische Recht— ,. in seinec Ethik“ (Verlag von Quelle u. Meyer 1918) gegeben hat. Auf dieser Grundlage behandelt er in durchaus gemein- berständlicher Art die wichtigsten Fragen der Etbik in vier Haupt⸗ abschnitten: das Gewissen und die Werte, die sittlichen Werle des Einzellebens und diejenigen des Gemeinschaftslebens sowse ihre Ver⸗ wirklichung durch fremde und Selbsterziehung.

Nicolai Gogol, Das Bildnis. Illstrierte Liebhaber— ausgabe. Deutsch von Alexander Eliasberg, mit 22 Federzeichnungen bon F. Masjutin (geh. 12 A6, geb. 16 , in Halbleinen 20 At, in Halbleder 69 , Verlag von Julius Hoffmann in Stuttgart.) Der russische Epiker und Dramatiker Gogol ist weiten Kreisen in Deutsch⸗ land woblbekannt. Die vorliegende Petersburger Novelle zeigt die Eigenart seiner Erzahlerkunst, die mit realistischer Schilderung sittliches Pathos verbindet. Die bizarren Abbildungen Masjutins passen sich dem an 5. A. Hoffmann gemahnenden spukhaften Stoff der Novelle gut an und bieten zugleich eine inter— essante Probe der neueren russischen Buchkunst. Der Verlag hat für die. Herstellung des Büchleins große Aufwendungen gemacht, Sh diese in der gegenwärtigen Zeit der Papierknappheit und der wösrt— schaftlichen Nöte, unter denen zahllose wertvolle deutsche literarische Erzeugnisse nicht erscheinen können, gerechtfertigt sind, dürfte vielfach verneint werden.

Nr. 50 des Zentralblatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichsministerium des Innern vom 3. September

1920, hat folgenden Inhalt: 1. Konsulatwesen: Exequaturerteilungen. 2. Handels- und Gewerbewesen: Bekanntmachung, betreffend Ab= änderung der Bekanntmachung über die Einfuhr von Textilwaren. 3. Steuer- und Zollwesen: Verzeichnis der im Sinne des 8 36 des Gesetzes über das Reichsnotopfer als Kreditanstalten anzusehenden Anstalten. Bekanntmachung, betreffend Zulassung von Obstbrennereien zur Abfindung. Festsetzung des einheitlichen Hafengebiets Branden burg bis Hapelgemünd. Festlegung des Begriffs „Koks aller Art“ im Sinne des Verkehrssteuergesetzes. Berichtigungen zu Rr. 35. Bekanntmachung, betreffend Erleichterungen bei Ausführung des Steuerabzugs vom Arbeitslohne. Nachweifung über Branntwein— erzeugung und Branntweinverbrauch im 1. bis 3. Viertel des Betriebs. jahrs 1919 20. 4. Militärwesen: Ungültigkeitserklärung in Verlust geratener Zivilversorgungsscheine. 5. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Theater und Musik.

Im Qpernhause geht morgen, Freitag, neueinstudiert, Puccinis ‚„Bohsme“ unter der musikalischen Leitung des General musikdirektors Led Blech in Szene. Die Mimi singt Lola Artst de Padilla, die Musette; Nellie Heyl, den Rudolf: Robert Hutt, den Marcel: Benno Ziegler, den Colline: Otto Helgers, den Schaunard: Eduard Habich. Die gesamte Ausstattung ist von dem Maler Fritz Wolff⸗Berlin entworfen. Anfang? Uhr.

Im Schauspielhause wird morgen „Der Marquis von Keith“ mit Fritz Kortner in der Titelrolle gegeben. Anfang 7 Uhr. In Christiania hatte, wie W. T. B. erfährt, das Ga st⸗ spiel der deutschen Künstler in Wagners, Walküre“, und zwar Knote als Siegmund, das Ehepaar Lattermann als Wotan und. Frigga, Frau Perrard⸗Thyssen als Sieglinde und i Melanie Kurt als Brüunhilde guch weiterhin großen Erfolg. Es ist das erste Mal seit Friedensschluß, daß ein großes deutsches Dperngastspiel in Norwegen stattfand. In der kommenden Spielzeit sind Aufführungen von „Siegfried“, Tristan und Isolde“, Salome“ und. „Fidelio? gerylant. Vie Künfller gaben aàm 7. b. M. einen Arienabend in der Universitätsaula. Aftenposten ! bezeichnet das Konzert als ein einzig dastehendes Ereignis seiner Art im norwegischen , . seit langen Jahren. 3. Tidenstegn ! äußert sich sehr

anerkennend. Mannigfaltiges.

Wilhelmshaven, 9. September. (W. T. B.) Im alten Laboratoriumzgebäude des Artilleriedepots bei Maxiensiel entstand gestern mittag gegen 1 Uhr beim Entschärfen von 15⸗em⸗Granaten Feuer, das auf das neue La boratoriumg« gebäude ühbersprang. Dieses brannte vollständig nieder, während das Feuer im alten Gebäude unter beständigen Einzel- erplosionen von Leuchtyatronen am Abend noch fortdauerte. Von den im alten Gebäude beschäftigten fünfzig Arbeitern ist der größte Teil gerettet. Die Zahl der Todesopfer ist noch nicht ermittelt worden, da man an die Unglücksstätte wegen weiterer Explosionsgefahr bisher nicht herankammen konnte. Festgestellt sind bisher einund⸗

wanzig Schwerverletzte. Bei den Nettungsarbeiten sind 'i gl f nn ren if zu Tode gekom m en. Heute kann die Gefahr als beseitigt gelten.

München, 8. September. (W. T. B) Aus allen Teilen Südbayerus liefen gestern Nachrichten über Hoch wasser⸗ schäden ein. Inn und Salzach haben in Mühldorf, 3 burg und anderen an ihren Ufern gelegenen Orten schweren Schaden angerichtet. Die Bahnstrecken sind vielfach unterbrochen. Ganze Dorfer und Stadtteile stehen unter Wasser. In Mühldorf und Erding wurden Häuser fortgerissen, wobl auch Menschen⸗

folgendes mit: Es ist eine Verlängerung der Strada dell Abbondanza nach der Seite des Amphitheaters hin freigelegt worden. Die neu— gefundenen Gegenstände sollen nach Möglichkeit in Pompeji selbst ver—= l In den Weinfässern stecken die Zapfen, wie am Tage des Unglücks, die Oefen, Tische und Wand— bekleidungen sind intakt, Türüberreste werden in Zement eingebettet mit all. ihren komplizierten Schlössern und Riegeln, eine eifrige Tätigkeit der Diebesgilde im alten Pompeji schließen lassen, ein Lampenhändlerladen zeigt Lampen, Bronzen und metallene Wandverzierungen sowie eine Reihe von Gegenständen für ; h der Gegenüber liegt der Laden eines Tuch⸗ händlers mit vielfältigen Waren und einer Anlage, die als Wäscherei und Färberei gedient hat. Der Berxichterstatter wohnte der Ausgrabung einer ganzen Familie von Vater, Mutter und zwei Knaben bei, Nahe dem Amphitheater ist ein Haus ausgegraben und wiederhergestelst worden, das zweimal so groß ist als alle früheren. Nach der Straße zu haben seine Gemächer eine doppelte Frontwand, einen mächtigen Torweg und ein mit bronzenen Verzierungen geschmücktes, gut Die einfachen Ornamente sind außerordentlich frisch e Im Garten ist ein großer Fischbehälter. Die Straße muß sehr belebt gewesen sein: auf der einen Seite liegt Gasthof an Gasthof, auf der anderen ein Getränkeausschank beim einer gerade zur mit primitiv

nationale Gewerkschaftszentrale hat, wie erfährt, Organisationen der Am sterdam einberufen. Der Konferenz Einrichtun Büroangestellten vorgelegt werden.

brochen. Die Isar mit ihren Nebenflüssen führt gewaltiges Hoch⸗ wasser; der in ihrem Flußgehiet angerichtete Schaden geht in die Millionen. Inzwischen haben die starken Regenfäldle im Gebirge und die örtlichen Wolkenbrüche auf der bayerischen Hochebene aufgehört. Das Hochwasser im Oberlauf der Iller, des Lechs und der Isar ist seit gestern abend im Abnehmen. An der Isar hat die größte Hochwasserwelle München gestern abend um 19 Uhr mit 390 em Pegelstand passiert. Im Unterlauf der Flüsse und der Donau dauert das katastrophale Hochwasser fort. Am Inn und an der Salzach wurden die Höchststände von 189 cm fast erreicht. Die Salzach zeigte heute früh ziemlich raschen Rücksang. Die Donau hatte beute vormittag in Pasau bei stũndlichem . von 10 em bereits 790 em erreicht.

Wien, 5. September. (B. T. B.) Die Donau ist im Abfallen begriffen. Ueberschwemmt sind zum Teil Aschach, Alkoven, Ottensheim, Mauthausen, Grein und Sarmingstein. In Linz sind die beiderseitigen Kais und auch einzelne Straßen überschwemmt.

Salzburg, 8. September. (W. T. B.). Die Salzach überflutete die Salzburger Vororte Nonnthal und Lehen. Aus dem Ueberschwemmungsgebiet von Pinzgau bis Obern— dorf werden vielfach Brückeneinst ürze, Straßen⸗ und Dammrutsche sowie Stockungen im Eisenbahnverkehr gemeldet. Der Schaden ist gewaltig. Im Laufe des Nachmiftags ift Aufheiterung eingetrẽten. Von Oberpinzgau bis Oberndorf werden rasch fallende Wasserstände gemeldet.

Salzburg, 9. September. (W. T. B.) Gegenwärtig findet hier die Hauptbersammlung des deutsch-österreichi⸗ schen Alpenvereins statt, zu der über 360 Vertreter aus Deutschland, Deutsch⸗Oesterreich und anderen ehemaligen österreichisch= ungarischen Gebieten zusammengekommen sind.

Klagenfurt, 7. September. (W. T. B.) Den hiesigen Blättern wird gemeldet: In einer von Deutfchkärntnern nach Feistritz einberufenen Versamm lung, die durch aus Krain herbeigeführte Südslawen gewaltsam ge— sprengt wurde, traten die landfremden Ünruhestifter derart auf, daß soggr der zuständige Distriktskommandant, der fran— zösische Oberstleutnant Lenoble, kaum zu Worte kommen konnte und, beinahe von einem Stein getroffen worden wäre. Angesichts dieser neuen terroristischen Gewalttat, bei der sich 4000 stimmberechtigte Kärntner, um Blutvergießen zu vermeiden, vor 80 fremden südslawischen Hetzern zurückziehen mußten, während sie bei ihrem Abzug beschimpft, bespuckt und mit Steinen beworfen wurden, verlangt die Presse erneut die Durchführung der Be⸗ stimmungen des Friedenspertrages und die Besetzung des Ab— stimmungsgebietes durch alliierte Truppen.

Paris, 8. September. (W. T. B.). Nach einer Havas— meldung aus Draguignan ist in der dortigen Gegend zur Zeit des Erdbebens ein Erdstoß ver spürt worden.

Paris, 9. September. (B. T. B.) Wie das „Journal“ aus Turin meldet, kam es in Trie st bei der Beisetzung der Opfer der letzten Tage zu Zusammenstößen zwischen Truppen und Manifestanten. Es gab ein vierstündiges Feuergefecht, wobei zwei Personen getötet und 30 verletzt wurden; die Stadt wurde militäͤrisch besetzt.

Rom 9. September. (W. T. B.) Der König hat sich gestern nach den Stätten begeben, die vom Erdbeben heimgesucht worden sind. Nach den letzten Meldungen sind in der Provinz . 200 Personen bei dem Erdbeben getötet nnd äber

O0 verletzt worden. Im Distrikt Spezia spricht man von mehreren Hundert Toten. Die Bewohner kampieren auf dem Lande im Freien, da sie neue Erdstöße befürchten.

Genf, 858. September. (W. T. B.) Die Konferenz der internationalen aeronautischen Vereinigung wurde. heute unter dem Vorsitz von Prinz Roland Bonaparte in der Aula der Universität eröffnet. Vierzig Teilnehmer vertreten neben zahl⸗ reichen europäischen Staaten auch die Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika, Japan und Brasilien. Die Zentralmächte sind nicht ver⸗ treten. Der Sekretär der Vereinigung, Pittard, sprach über die Not⸗ wendigkeit, die im Kriege gewonnenen Erfahrungen nunmehr für den zivilen Flugverkehr unter den einzelnen Ländern nutzbar zu machen.

Malmö, 8. September. (W. T. B.) Die Inter⸗ Arbetet ! zum 5. Oktober eine Konferenz sämtlicher is Handelsangestelltzen nach wird ein Antrag auf

eines Internationalen Sekretariats der Handels⸗ und

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Opernhaus. (Unter den Linden) Freitag: Karten⸗

reserbesatz 42. Neu einstudiert: Bohsme. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Boheme. Anfang 7 Uhr. ielhgus. (Am Gendarmenmarkt.) Freitag: 154. Dauer.

. Ter Marquis von Keith. Anfang? Uhr.

Sonnabend: Othello. Anfang 67 Ubr.

Verehelicht: Frl. Gerti Droth mit

Gestorben: H

Samiliennachrichten.

cht rrn Regierungsbaumeister Ernst Lipsius (Breslau). FrI. Gertrud Otto mit Herrn

Gerichtsassessor Dr. Conrad Knobloch (Breslau). err Hang Joachim von Brederlow, Majoratsherr auf Gr. Saalau (Kissingend Herr Geheimer Justizrat Dr. jur. Theodor Daber kom (Berlin). Geheimer Regierungsrat 26 Reinhard Bach, Mitglied des Reichspatentamts Charlotten- urg). . cand. jur. et. rer. pol. Erich Schleich, Leut⸗ d. Res. (Potsdam. Herr other Friedrich Sperr (Charlottenburg).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle

Rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

Druck det Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Drei Beilagen seinschließlich Börsenbeilage)

leben zu beklagen sind. Auch Lech, Wertach und Iller sind weiter gestiegen. Die Eisenbahn Augsburg Ingolstadt ist unter⸗

und Erste und Zweite Zential Handelsregister Beilage.

Erste Beilage

é um Deutschen Reichsanzeiger und Prei ßischen Staatsanazsger

M

9)

Mr. 203. Nichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßz regeln.

Rachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich am 2. August 1920.

(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

6 ö Yar, Rande Saher Retlauf ö. Rotz Kilanuen⸗ i der (ee ine⸗ der * . Einhufer seuche) Schweine . ö J der v t 5 ö Zahl der verseuchten 9 54165 * 5 * * e, e 3 8 36 3 * S *— 8 86 D 22 D ro D 32 3 3 . 3 3 . 85 15 5 8 85 1 2 II IS I S fr v L 1 Niederösterreich 16 309 20 22 10 63 5 5 312 ö. —— 8 73 29 34 3 3 14 16 4 . 11114 * 39 4101 15 26 37 88 4 4 ö. 11 26 511 3 13 15 65 1 Oberssterreich 1 8 5 14 21 6 2 . 9 2 2 73 ö. 7 7 3 6 9 8 Saljburg ... 45 3 9 1 Steiermark .. 40 444 11 12 1 1 1989 2 ö. 2. 1 3 . 4 11 3 . . 28 , , 2 132 1 Kärnten .... 6 9 13 15 43 13 12 ö V... 23 11 211 1 1 TirrJl. 49 13 26 , 88 1 I 1 2 3 20 Vorarlberg 18

Zusammen Gemeinden (Höfe):

Rotz 2 (7. Maul. und Klauenseuche 345 (3zo26), Näude der Einhufer 223 (701), Schweinepest (Schweineseuche) 65 (180), Rotlauf der Schweine 91 (154).

Lungenseuche des Rindbiehs, Pockenseuche der Schafe und Beschäl⸗ seuche der Zuchtpferde sind nicht aufgetreten.

Zand⸗ und Forstwirtschaft.

Der Stand der Feldfrüchte und Futtergewächse in Preußen zu Anfang September 1920.

Nach der vorläufigen Uebersicht des Saatenstands in den größeren Verwaltungsbezirken und dem ganzen preußischen Staate zu Anfang des Monats September d. J., die das Statistische Landesamt auf Grund der Berichte der landwirtschaftlichen Vertrauensmänner in der Stat. Korr. veröffentlicht, ergaben sich im Staats⸗ durchschnitt für den Stand der Feldfrüchte und Futter— gewächse zu diesem Zeitpunkt jolgende Begutachtungsziffern, wenn L „sehr gut“, 2 „gut“, 3 „mittel (durchschnittlich)“, 4 „gering“, 5 „sehr gering“ bedeutet:; Hafer 29 (gegen 2,8 zu Anfang August d. J. 5 zu Anfang September 1919 und 3,1 zu Anfang September 1918), Gemenge aus Getreide aller Art mit Hafer 23 (gegen 2,“ bezw. 2,9 und 31), Buchweizen und Häirse 30 (gegen 2.3, 238 und 3,5), Erhsen und Futtererb (en aller Art (Peluschken) 2,9 (gegen 2, bezw. 2,5 und 3,4), Speise⸗ bohnen (Stangen⸗, Buschbohnen) 26 (gegen 2.6 bezw. 30 und 3, !), zinsen und Wicken 323 (gegen o bezw. 2358 und 3,2, Acker bohnen (Sau⸗, Pserdebohnen) 2.3 (gegen 2,7 . 2,9 und 34), Lupäinen 27 (gegen 2, und 257 zu Anfang Sep— tember 1919 und 1918), Gemenge aus Hülsen früchten aller Art ohne Getreide 3,9 (gegen 27 und 3,9, Gemenge aus Hülsenfrüchten aller Art mit Ge⸗ treide 29 eben 2,8 und 3,1), Kartoffeln 2,9 (gegen 2,8 zu Anfang August d. J., 2,9 und 2,7 zu Anfang September 1919 und 1918), Zuckerrüben 2.8 (gegen 27 bezw. 3, und 2,5), Futter⸗ rüben (Runkeln) 2,8 (gegen 27 bezw. 3,9 und 25), Klee, auch mit Beimischung von Gräsern, 2, (gegen 2,3, 2,8 und 3,1), Luzerne 2,7 (gegen 2,7 3.0 und 29), Wie sen mit Be- oder Entwässerungsanlagen (Rieselwiesen) 26 (gegen 2,7 bezw. 2,9 und 27), andere Wiesen 2.9 (gegen 2.9 bezw. 3,1 und 2,9). Das Statistische Landesamt bemerkt zu seiner Zusammenstellung der Begutachtungs;iffern:

Nachdem die Begutachtungen über den Stand des Brotgetreides für das laufende Gern fe er bereits Anfang August abgeschlossen worden sind, kommt im vorliegenden Bericht der Rest der Halm— früchte Hafer, Hülsenfrüchte und zugehörige Gemenge letzimglig zur Beurteilung. Für die Entwicklung und das Gedeihen der Halm— früchte war der Witterungsverlauf seit Frühjahrsbeginn im ganzen nicht ungünstig, wenn au Mai und Juni in den meisten Landes. teilen etwas zu trocken geblieben sind. Nur in einzelnen Teilen des Odergebiets war der ganje Semmer etwas in naß, in der Rheingegend zu trocken. Hiernach zu urteilen, müßte der diessährige Srnteausfall ein ziemlich befriedigender werden; doch il nicht außer acht zu lassen, daß sämtliche Wintersaaten, wie im Bericht ven Anfang August vereits mitgeteilt wurde, in sehr dürftiger Beschaffenheit den Winter überstanden haben. Ferner hleiht zu berücksichtigen, daf. die Düngungsberhältnisse im letzten Herbst und Frühjahr äußerst mißlich 36 sind und auch ungeeignetes 6 stark abgebauter Boden während der langen Kriegszeit, Mangel an Hand. und Spann— kräften usw. den Ernteerkrag beeinflußt haben. Es beträgt der Hektarertrag nach den angegebenen Veorschätzungen der Saaten

standsberichterstatter: . H in 42 920 191 1918

.

Minterweien kJ 17,8 17,7 d 16, 1 16,3 Spelz . 9 1 ö 8 69 11,2 12,1 12,8 Vie lerroagen JJ i; w 19 10,9 J 17,7 18, JJ 16, 16,2 15,0 Gemenge aus varstehenden Getreidearten 14,9 143 19,5 d 15,5 15,7 18,7

EGöemenge aus Getreide aller Att mit Hafer 14,58 15,9 12,8. Hiernach zeigt sich ein erheblicher Nückgang, bei dem besonders wichtigen Winterroggen und dem wenig angebauten Spelz, ein ge⸗ ringerer, aber immerhin noch merkbarer Rückgang bei Winterweizen und Wintergerste, Ein endgültiges Urteil kann erst abgegeben werden, wenn Gegen bn fff in größerem Umfange vorliegen.

Berlin, Donnerstag, den 9. September

Von den Staatsdurchschnitten für Hafer, Hülsenfrüchte usw., die aus 3244 Begutachtungen der uff ' e n ,, zusammen · een und berechnet wurden, ist nur die Note für Linsen und Wicken mit 3,2 geringer als mittel ausgefallen, ohwohl bei den meisten Fruchtarten gegen den Vormonat geringe Rüggänge, nur bei Klee und Rieselwlesen kleine Verbesserungen verzeichnet us die g . wenig ins Gewicht fallen. Gegen das Vorjahr befinden si

üben, Futterpflanzen und Wiesen jedoch saͤmtlich in besserem Stande.

Das im Juli vorherrschend gewesene warme und sonnige Wetter hielt mit kurzen Unterbrechungen durch Regenschauer oder Gewitter big etwa zum 20. August an. Besonders um die Mitte des Monats waren recht warme Tagen an denen die Temperaturen his zu 300 0 im Schatten stiegen. Paz letzte Monat drittel brachte dann aber einen krassen Wetterumschlag, da stürmjsche Nord. und Nordwestwinde auftraten und weitverbreitete und sehr anhaltende Negengüsse fast gelih niedergingen. Die Luft kühlte sich bis auf 66 C herunter ab. esonders anhaltend und ergiebig waren die Niederschläge in Schlesien, an der Küste und den angrenzenden Gebieten, wo vielfach über zu große Nässe und stellenweise auch über Hagelschlagschäden geklagt wird. Nur einige Striche des Elb= und Rheingebiets blieben trocken. Auf die Einbringung der Ernte konnte die naßkalte Witterung im allgemeinen . in erheb⸗ lichem Maße störend einwirken, da die Halmfrächte infolge der vor⸗ herrschend gewesenen warmen und sonnigen Tage des ganzen Sommers um 2 bis 3 Wochen früher als sonst gereift waren und nur auf den großen. Gütern sowie im Küstengebiet, im Sauerlande und in der Eifel noch nicht unter Dach gebracht waren. Reste von eg und Hülsen⸗ früchten sind jedoch überall noch zu bergen. Ueber Notreife liegen nur vereinzelte Klagen vor; auch ist Auswuchs bisher wenig be⸗ obachtet worden. In der Beurteilung des Ernteausfalls weichen die Ansichten der Berichterstatter in sogar benachbarten Bezirken oft auf; fallend voneinander ab. Verschiedentlich wird angegeben, daß die Druscherträge nicht so lohnen, wie erwartet wurde, weil die Aehren und Nispen viel Lücken jeigten und die Körner zu dünn geblieben seien, und zwar erstrecken sich die Klagen vornehmlich auf Roggen. Auch e ,, Brand und Lagerkorn, bei den Hülsenfrüchten Milben und Meltau sollen den Ertrag beeinträchtigen. Andererseits wird jedoch mehrfach angegeben, daß gute Erträge erzielt worden sind. Keen der dringenden Erntearbeiten und des Mangels an Arbeits- kräften konnte bigher nur wenig gedroschen werden. Von allen Seiten wird viel Wert darauf gelegt, * der größte Teil der Halm⸗ früchte, und zwar das Wintergetreide fast vollständig, in gutem und trockenem Zustande eingebracht werden konnte. ; .

Die Beurteilung der Kartoffeln ist im allgemeinen noch zurück haltend und abwartend. Nur für die frühen Sorten wird angegeben, daß sie nicht überall befriedigen, da sie bei der anhaltenden Wärme und Trockenheit im Sommer sich nur schwach entwickeln konnten und zu früh abwelkten. Im Odergebiet war es dagegen vielfach zu naß, so daß Fäule auftrat. Für die Spaätkartoffeln wird die Witterung dagegen als bisher recht günstig bezeichnet. Besonders der Eintritt des feuchten Wetters Ende Juli und nf hat die Entwicklung der Knollen sehr gefördert; die Stauden haben zumeist frisches und kräftiges Aussehen und stehen vielfach noch in Blüte. In einzelnen Gegenden, und vornehmlich in Schleswig und Hannover, ist es für die Kartoffeln in letzter Zeit schon etwas zu naß gewesen, so daß ein Anfaulen befürchtet wird. An sonstigen Schädigungen werden Schorfigkeit, Blattroll⸗ und Kräuselkrankheit in beschranktem Maße, Engerlingfraß jedoch häufig angegeben. . /

3. den Rüben, die stellenweise schon gelbes Kraut zeigten und aufhörten zu wachsen, ist die feuchte Witterung am Ende des Monats

ut zustatten gekommen. Den starken Schädigungen an den Hack— ach, durch Kohlweißlingsraupen und Blattläuse, die teilweise schon ganze Kohlrübenfelder kahlgefressen hatten, ist durch den starken Regen inhalt getan worden. Im ganzen werden Rüben und Kohl als gut entwickelt bezeichnet, soweit nicht die vielfach starke Verunkrautung dem Wachstum hinderlich ist⸗ ;

Bei den Futterpflanzen ist die Ernte der Lupinen, der Serradella und des zweiten Schnitts von Klee und Wiesen voll im Gange. Die Heuarbeiten gestalten sich bei, der feuchten und unbeständigen Witterung recht ö auch die Beschaffenheit des . der Menge nach recht befriedigenden Ertrags an Heu verschlechtert sich hierdurch. Die als Nachfrucht bestellten Futterpflanzen, wic Spörgel, Stoppel rüben usw., entwickeln sich gut. Necht erfreulich lauten überall die Nachrichten über den jungen Klee, der nach dem Abernten des Getreides bezw. der Deckfrucht kräftig und meist lückenlos aus den Stoppeln herausgewachsen ist und bisher wenig von Feldmäusen heimgesucht wurde. Ueber Viehweiden wird nur aus einzelnen Bezirken von Sachsen und Rheinland ungünstig berichtet, sonst bieten ö, überall reichliches Futter. Leider herrscht in vielen Bezirken, hesonders in den westlichen Provinzen, die Maul⸗ und Klauenseuche in starlem Maße. .

Nachdem die Einsaat von Raps schon beendet ist und die Flächen sich vielfach schon eingegriznt haben, hat man auch mit den Vorarbeiten für die Bestellung des. Wintergetreides bereits begonnen, die Erntearbeiten hierzu fer freiließen. Die Rapssaat wird

eider von Erdflöhen stark zerfressen, so daß mehrfach Nachbestellungen nötig wurden.

An Schädlingen werden außer vielem Unkraut und den bereits erwähnten Engerlingen, Raupen, Blattläusen und Erdflöhen noch Rübenfliegen, ö. und Rotwild, Sperlinge, Hamster und Feld— mäuse oftmals genannt. Zumeist wird jedoch angegeben, daß Schäd⸗ linge nicht benlerkt werden. Die in den letzten Jahren sehr verbreitet und in ungeheurer Anzahl aufgetretenen Mäuse sind auscheinend fast überall vernichtet warden, da bisher nur sehr vereinzelt über merkliche Schäden geklagt wird. Stark . hat der Diebstahl an . Kartoffeln, Rüben und auch an Getreide in der ue der Städte und größeren Ortschaften.

Verkehrs meesen.

Bedrohung des deutsch-überseeischen unk⸗ verkehr s. Dem Reichspostministerium ist laut W. T. B.“ Mitteilung zugegangen, daß die französische Funkgesellschaft „Com- pegnie générale de tslographidue sans l. Paris. Anspru nf Herausgabe der deutschen Funkstation Eilpese erhebt. Diese orderung wird damit begründet, daß die K 6. Verl! im Jahre 1912 einer franzoöͤsischen Gruppe die Auslandspatente des Professort . großer Entfernungen mittels Hochfrequenzmaschinen verkauft und ihr außerdem das Recht quf Uebernahme der deutschen Großstation Eilvese bei Hannover bis 31. Dezember 1914 eingeräumt hat. In⸗ . des Krieges hat die französische Gesellschaft ihr Recht, die Funk⸗ tation Eisvese zu übernehmen, nicht ausüben können, so daß die ver— traglich festgeseßzte Optiongsfrist verstrichen ist. Unter Berufung auf § 2998 des Friedens pertrags hat jedoch Frankreich die deutsche Re⸗ ierung von dem Wiederinkrafttreten des fraglichen Vertrags ver . und die französische Gesellschaft hält sich für berechtigt, in Entschädigung die deutsche Großstation zu übernehmen. urch diese Sachlage ist die Relchstelegraphenverwaltung, ohne deren Kenntnis im Jahre 1912 den Franzosen durch Privatvereinbarung ein in die deutschen Declehrg⸗ interessen eingreifendes Recht eingeräumt worden ist, in eine außer⸗ ordentlich schwierige Lage gekommen, da die Großfunkstation Eilbese inmwischen in den öffentlichen Telegraphendienst eingestellt ist. Das

Reichspostministerium ist in Gemeinschaft mit den übrigen Reichg⸗

ministerien in eine Un tersuchung des Verfalles, der auch noch das

1920

ett beschäftigen durfte, eingetreten und hofft, auf dem . 53 . der ö . en . die dem deutschen Funkberkehr Frohende ausländische Kontrolle noch in letzter

Stunde abgewendet werden kann.

Handel und Gewerbe.

Aufheben der Guthabensperre in geutschssterre ich Durch eine Reihe von Verordnungen war auf die Guthaben und Konti Reichsdeutscher bei deutschösterreichischen Geldinstituten eine Sperre verhängt. durch welche eing Verfügung über, die gesperrten Betrãge . gemacht wurde. Neuerdings ist, wie den Deut sch· Desterr Ungar. Wirtschaftsverband, Berlin, mitteilt, die Möglichkeit gegeben, eine Freigabe der gesperrten Guthaben und Konti zu erreichen, und zwar auf Grund eines Antrages und unter Erfüllung einer Neihe von . Es wird ferner die Möglichkeit gegeben, Effekten, die bisher nicht zur Abstempelung gebracht werden konnten, einer Rachabstempelung zuzuführen. Die Frist für die Stellung solcher Anträge lautet bis Anfang Oktober. Intere senten erfahren Näheres bei dem Kö, Wirtschafts verband, Ab⸗ teilung Oesterreich, Berlin XW. 35, Am Karlsbad 16.

Die Hoch seefischerei Bremerhaven A.. G. ver⸗ teilt laut Meldung des W. T. B. zwanzig v. H. an die Aktionäre. 3 Die Generalversammlung am 14. Oktober soll über eine Erhöhung des Aktienkapitals um 1,4 Millionen Mark beschliehen.

Die Verkehrslage im Ruhrrevpier in der ver— gangenen Woche bot laut Meldung des W. T. B. im großen und ganzen das gleiche Bild wie in der vorangegangenen. Die werktäg⸗ liche Wagengestellung blieb mit durchschnittlich 19 980 Wagen iwar etwas gegen die Vorwoche zurüch doch waren Fehlüjffern nicht zu ver⸗ zeichnen. Das Angebot von Schiffsleerraum erfuhr neuerdings eine beträchtliche Steigerung von 94 64 auf 111 913 t. .

Prag, 8. September. (W. T. B. Den Blättern wird mit⸗ geteilt, daß die t schecho⸗slowakische Handelsbilanz in der Zeit von Mitte April bis Mitte August bei einer Ein fuhr von 5783 Millionen Kronen eine Ausfuhr von S391. Millionen Kronen aufweist, also mit 3457 Millionen Kronen Deftzit erscheint.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts 8 *5— ——

Goldschmidt auf Ueberbrückung

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen am 7. September 1929 Gestellt. 19712 7618 Nicht gestellt. bien. Beladen zuröck⸗ ö 19 406 7 618, am 8. September 1920 8 189 676 7581 Nicht gestellt. Beladen zurück⸗ ae ene, 19340 7581.

Berichte von auswärtigen Wertpaviermerktasn

Hamburg, 8. September. (W. T. B) Börsenschlußkurfe. Hapag 184,50 G., 185.25 B., Hamburg⸗Südamerika 240,09 G., 242,900 B., Ngrddeutscher Lloyd. 173 75 G., 181A 00 B., Ver⸗ einigte Elbeschiffahrt 264,00 G., 268,09 B, Schantungbahn 671,00 G., 679,09 B., Brasilianische Bank 409,00 G., 416,00 B., GCommerz⸗ und Discontobank 165,25 G., B., Vereinsbank 172,50 G., 174,99 B., Anglo⸗-Confinental 275,50 G., 285, 00 B., Asbest Calmon 262,00 G., 26430 B., Dynamit Nobel 272,00 G., 274,50 B., Harburg⸗Wiener Gummi G., 330,00 B.,, Neun⸗ guinea 770,00 G., 815.00 - B., Otavi⸗Minen⸗Aktien S830 00 G., S665, 00 B., do. Genußsch. 700,00 G., 715,00 B. Tendenz: Be⸗ festigt.

; Köln, 8. September. (W. T. B.) Englische Noten 183, 50 bin 185,50, Französische Noten 3565,50 —– 359, 00, Belgische Noten 376.00 bis 378, 00, Holländische Noten 1640, 00— 16650, 00), Rumaͤnische Noten 115,00 115,50, Amerikanische Noten 51,50 62, 25, Schwein.

Noten 855, 00 –— 860,00.

London, 8. Seytember. (B. . B.) Wechsel euf Par 32'223. Wechsel auf Velgien 4224, Wechsel auf Schweiz 21,863, Wechsel auf Holland 1,223, Wechsel auf New Jork 3.5435, Wechsel auf Spanien 23,524. Wechsel auf Italien 82,00, Wechsel auf Dentsch⸗ land 188,25. Privatdiskont 64. 24 Englische Konfols 46, 5 Yο0 Argentinier von 1886 90, 4 C6, Brasiligner von 1889 37, o Japaner von 1899 58, 5 Mexikanische Goldanleihe ven 1899 494, 3 oo Portugiesen 383, 5 /o Russen von 1906 26, 4 *. Russen von 1009 198, Baltimore and Ohio 59, Canadian Pacisie 167. Pennsylvania 58, Southern Pacisie 132, Unjon Pacisie 171, United States Steel Corporation 125, Rio Tinto 32, De Beers 19, Goldfields 11614, Randmines 28M.

Paris, 38. September. (W. T. B.) Hb Französische Anleihe S7, 0, 4 o Französische Anleihe 57,9), 3 66 Französische Rente 55,25, 4 0/0 Spanische äußere Anlcihe 183,90, H o/o Russen von 1906 4300. 3 0ͤ½ Russen von 1895 A4 0so Türken unisiz. 71, 00, Suezkanal 7040,00, Rio Tinto 174000.

Am sterdam, 58. September. (W. T. B.) Wechsel auf Londen 112253. Wechsel auf Berlin 6,00, Wechsel auf Paris 231,49, Wechsel auf Schweiz bl, 90, Wechsel auf Wien 1.35, Wechsel auf Kopenhagen 45,50, Wechsel auf Stockholm 63,90, Wechsel auf Christiania 45.50 Wechtel auf Jen. York 3i7, 00, Wechsel auf Brüssel 22 30, Wechsel auf Madrid 4750, Wechsel auf Italien 14 25. H Yo Niederlaͤndische Stagtsanleihe von 1915 88, 3 o/o Niederländische Staatsanleihe 52s /, Königlich Niederländ. Petroleum S434. Holland -⸗Amerika⸗Line 4215, Niederländisch⸗Indische Handelsbank 238, Atchison, Topeka u. Santa Fs (oh, Rock Island —, Southern Paeiße 121, Southern Rail way —— Union Pacißie 156, Anaconda 1371/4, United States Steel Corp. II42/19. k Fest.

Kopenhagen, 8. September. (W. T. B.) Sichtwechsel anf Tondon 24.80, do, auf New York 705, 09. do. auf Hamburg 13,30, do. auf Paris 47,65, do., auf Antwerpen 31,00, do. auf Zürich 115.25 de, guf Amsterdam 221,5, de. auf Stockholm 145,75, do. auf Christiania 101,00, do. auf Helsingfors 23,71.

Stockholm, 8. September. (W. T. B.) Sichtwechsel auf London „5c, do. auf Berlin 5, do. auf Paris 353, 40, do. auf Brüffel 36,00, do. auf schweiz Plätze 8,50. do. auf Amsterdam Iöß, 56 do. auf Kopenhagen 71,09, de— auf Ghristiania 7i, o, do. auf Washington 495,06, do. auf Helsingfors 16,75.

. 1 Berichte von auswärtigen Warenmärkten

Manche ster. 7. September. (W. T. B.) Auf dem Tnuch⸗ markt war die Nachfrage beschränkt, die Umsätze bielten sich in

engen Grenzen. Am Garnmarkt war das Geschäft ruhig.

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