Bedauern darüber
schnell eingreife. hartnäckig soforti
baben sich dort die Ar die Spinne
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Der Reichs rat versammelte sich heute zu einer Vollsitzung ⸗ . für Verkehrswesen und für Volkswirtschaft, die vereinigten Ausschüsse für Volks— wirtschaft und für Steuer- und Zollwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Haushalt und Rechnungswesen und für Steuer-
vorher hielten die vereinigten Ausschüsse
und Zollwesen Sitzungen.
Der polnische Geschäftsträger beyollmächtigter Minister Szebeko ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung
der Geschäfte wieder übernommen.
Die Geltungsdauer des Gesetzes Kapitalflucht vom S8. September 1919 e ; wird durch eine im amtlichen Teil der heutigen Nummer des Neichs⸗ und Staatsanzeigers veröffentlichte Verordnung vom 28. September 1920 bis auf weiteres verlängert. somit die sämtlichen zur Bekämpfung der Kapitalflucht erlassenen
irdmm n. Dies gilt ins— besondere auch für die Verordnung über Maßnahmen gegen die Kapitalflucht vom 24. Oktober 1919 (9. G. Bl. 82 deren Rechtsgültigkeit jüngst in einem Urteil der kammer des Landgerichts J Berlin verneint wurde. dieses Urteil ist Berufung eingelegt worden, über welche die
Gesetze und Verordnungen aufrecht erhalten.
Entscheidung noch aussteht.
Der Hauptausschuß der Heeres- und Marine⸗ kammer tagte gestern in gemeinsamer Sitzung. führte der Generalmajor von Losso w. Es wurde der Ent⸗ wurf einer Geschäftsordnung durchberaten und in die Beratung des Entwurfs zum Wehrgesetz eingetreten, die heute fortgesetzt
werden wird.
—
Prenuszen.
Auf der Maxngrube waren jüngst infolge der Verhaftung eines polnischen Bektriebsratsmitgliedes Unruhen ausgehrochen die zur Verschleppung zweier deutsch“ g' r Arbeiter führten. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ aus“ Beuthen meldet, ist einer von diesen nunmehr erhängt und mit eingeschlagenem Schädel aufgefunden worden, von dem
anderen fehlt noch jede Spur.
. 7
Kunst uns Wissenschaft.
ir stge werbemuseum gegenw Sonderausstellung der spanischen Photographien die sich eines au
Die im Kun artig befindliche
j is⸗ ; Kurt Hielschers, 6. außerordentlich regen Besuchs erfreut, wird über den Oktober hinaus um einige Tage ver
Der Kunstsalon Gassirer sammenstellung von Arbeiten moderner Anzahl Arbeiten von Trübne Ueberragend steh Reihe der Jungen. punkt in der virtuosenhaften Behband große Baum stellt den Schöpfer g schafter der Vergangenheit. Können. Sehr gut ist die Tiefen farbig durch die roten neue Richtung
„zeigt eine geschmackvolle Zu- Meister, zu denen er noch eine r, zwei Bildnisse und eine Landschaft t noch immer Lovis Corinth in ker Das große Bild der Bacchanten ist ein Höhe⸗ lung nakter Körperformen, der leichwertig neben die großen Tand— zer offenbart auch hier sein starkes wirkung in seinem Dorfbilb, das guch Dächer einen großen Reiz ausübt. Interessant Purr manns rein koloristisch gesehenen Gemäld die Ausstellung auch zwei weibliche Akte zeigt, stärkere dramatische Akzente. dagegen nicht so wuchtig.
zösischen Vorbilder. schon akademisch,
en seiner früheren Jahre, von denen finden wir hier nun von Moll wirken zu sehr an die fran— bermann erscheink neben diefen Arbeiten n nicht mehr problematisch. Er schließt sich besser den neben ihm hängenden Arbeiten Trübners an. Zusammenstellung älterer Arbeisen sonders das größere Gemäld Zimmer auffällt.
Die Landschaften Sie erinnern noch
Es bleiben
Interessant ist die es Meisters, unter denen be— e mit den Spinnerinnen von 18890 und . ͤ Ein neues Frauenbild von Hofer zeigt das Ringen einer starken Perfönlichkeit um einen eigenen Stil
Auch die Kunstausstellungpon M ren 3zusammenstellung von Arbeiten an die phantastischen Schöpfungen Meidners erinnern, Zusammenstellung besonders die beiden G schmackboll in der Farbe von Nauen. Schmitt⸗Rottluffs. zwei feine kleinere Ge
Möl gJer zeigt neben einer Trichters, die im Stil eine größere Werken verschiedener Künstler, aus denen emälde von Roh fs hervorragen. wirkt neben ihnen das Blumenstisseben Weiterhin sehen wir eine größere Neihe von Werken Sehr sympathisch berühren auch hier mälde von Trübner.
Den Vorsitz
Verkehrswesen.
Flugvpostverbin dungen zur Frankfurter Herbst— messe. Während der Frankfurter Herbstmesse vom 3. bis 9. Ok— mit Berlin, Leipzig, luß nach Amsterdam
er einschließlich Frankfurt (Main)
München, Gelsenkirchen und Bremen mit Ansch Flugyostverbin dung. Die Flugpost Berlin — deivzig — Frankfurt (Main) verkehrt täglich zweimal in jeder Richtung ab Berlin 7,90 und 12,30 ab Leipzig 8,15 und 1,45, an Frankfurt (Main) 12.0 und ab Frankfurt (Main) 7 und 12,0,
Berlin 12.0 und 5.0. Die Flüge w Deutschen Luft⸗Reederei, Berlin,
gesinnter
h, 30, zurück ab Leipzig 11,9 und 4,6, an erden je zur Hälfte von der und den Rumpler⸗Werken, Berlin,
Statistik und Bolkswirtschaft.
Bevölkerungsbewegung in Bayern im zweiten Viertelsahr 1920. Nach den Teststellungen des baverischen Statistischen Land mn? lungen des 2 en Landesamts kaben ich die Gheschließungen. Geburten und Sterbefälse im n n Vierteljahr 1920 in gleicher Weise entwickelt wie im ersten:
erstes zweites Vierteljahr 1820 . darunter im insgesamt ehem. Freiffaat
Vierte lfahr 1920 Tpeschsteßungen.. .. 23 626 30 629 ,,, 55 791 50 174 Sterbefälle einschl. Tot⸗ M 32 843 29 085 Sterbefälle im 1. Lebens⸗ J . 7591 7423 Keburtenüberschuß. . 2945 21 089 erstes Halbjahr 1920 1919 ö seinschl. Coburg) heschließungen. 54 255 51 310 Kö 105 965 59 007 Sterbefälse einschl. Tot⸗ ,, 61 928 64 755 Sterbefälle im 1. Lebens⸗ . 15 014 11 466 Gehurtenüberschuß. .. 44037 5748
Die Zahl der Fheschließ ungen hat hiernach noch weiter zugenommen, so daß im ersten Halbjahr 1920 doppest so viel ge⸗
t albiahr 1914 (54 255). Die Geburtenziffer erreichte im zweiten Vierteljahr 1920 . ö fũr fOr ) 3bali 8 (1065 965 gegen J103 5555. Freisich ersckeint sie im Ne rn. ö vielen neuen Ehen des Jahres 1919, die auf die Geburtenzahl des
von Einfluß sind, geringer als die Geburten—
Noch weiter gebessert at sich die allgemeine Sterblichkeit und die Säugsingssterblichkeit im zweiten Vierteljahr 1920. Die Sterheriffern beider Quartase des Faßres 1920 zeigen günstigere
heiratet wurde als im setzten Friedensb
annähernd den Hochstand des ersten Viertefjahrs. die heiden Quartale ist größer als die des letzten
ahgelaufenen Halbiahrs ziffer der Vorkriegszeit.
Verhältnisse als das setzte Friedenshasbiahr.
Infolge der hohen Geburtenzahk und der verb
rigen it erfrent sich das erste Halbjab beträchtsichen Geburtenüberschusse von . der größer
niedrigen Sterblichke ist als im letzten Friedenshalbiahr (37 bo7.
—
Arbeitsstreitigketten.
Aus Lendon wird dem „W. T. B.‘ gemeldet, daß bei den sitzer und Bera⸗— 3 elt , ist. J atsache, wie das hbolländische erfährt, Lloyd George mit. Dieser drückte sein aus und drang auf eine neue Zusammenkunft mit den Bergwerfsbesitzern. Die Vertreter der Bergarbeiter antworteten, sie mmen, daß ein weiteres Zusamm'en⸗ e ergwerksbesitzern keinen N haben könne, und daß sie heute, Donnergtaa, auf der Delegiertenkonferen; n würden. Wie das Blatt weiter mesdet, meidlich, wenn die Regierung nicht Vor allem verlangten die Bergarbeiter von Südwases ü ge Bewilligung der geforderten 2uhnerhböht Nach einer Meldung aus Oldham (Grafschaft Lame beiter und Arbeitgeber geei reien sind wieder eröffnet worden.
Nach einer von W. T. B.“ übermittelten Merdung des Ner Vork Herald“ sind tausend Auslader im Hafen ö .
Verhandlungen der Bergwerksbe . ö erzi Vertreter der Bergarbeiter teilten diese Blatt „Telegraaf“ f
seien zu dem Schluß geko treffen mit den B
ihr Urteil zum Ausdruck bringe sei der Ausstand unver
York in den Ausstand getreten.
Wohlfahrtsyflege.
Der Vorsitz ende des Zentralhilfekomitees in New Jork, Dr. der in hochherziger Mission zurzeit in Berlin weilt,
W. T. B.“ kerichtet, der Nationakstiftung
Hin fer bließkenen der im Kriege Gefallenen tausend Kisten kondensierter Milch als S Deutsch⸗Amerikaner überwiesen. .
ausgeführt. Die Postflüge München —Franffurt (Main) täglich einmal in jeder Richtung, ab München 8,35, ab Frankfurt den Bayerischen Rumpler-Werken, Flugdauer 3 Stunden. Bremen — Gelsenkirchen — Frankfurt er Richtung täglich einmal von der S Berlin, betrieben.
ausgeführt.
(Main) wird in jed Flugzeugbau⸗G. m. b. H. 12.0 (Anschluß aus Amsterdam 11 30), Frankfurt (Main) 4.0,
Flugplan ab Bremen ab Gelsenkirchen 2,10, an zurück ab Frankfurt (Main) 9,9, ab Gelsen—⸗ kirchen 11,9, an Bremen 1,9 (Anschluß nach Amfterdam Außerdem findet am 2. Oktober ein Flug von Bremen nach furt (Main) und am 10 Oktober ein Flug von Fr nach Bremen statt. Zur Flugbeförderung zu verkehr gewöhnliche und eingeschriebene Poftkarten, Briefe und Druck— sachen sowie Päckchen, dringende Pakete und Zeitungen, im Auslands-
ankfurt (Main) elassen sind im Inlands⸗
sowie der Reichspost⸗ und Telrgrez en derwastung für die Tatkraft und Umsjcht, mit der sie in der Großfunkstation Rauen eine mächtige Stütze für den Wiederaufbau Deutschlands geschaffen haben. Schon in den früheren Entwicklungsstadien und durch alle, Absperrungen des Krieges hindurch seien der Ruf und die Botschaften von Nauen
durch alle Absperrungen hinaus in die ganze Welt, ja bis zu de
Antipoden gedrungen, und es sei zuversichttich zu hoffen, . das nun mehr vollendete Werk seine Aufgabe als Träger des deutschen Heber⸗ seeverkehrs glänzend erfüllen werde. Der Reichspostminister Gies« berts gab der festen Entschlossenheit der Posl⸗ und Telegraphen—⸗ verwaltung Ausdruck, den drahtlosen Nachrichtenverkehr au ferner · hin mit Alen Kräften zu fördern und dankte zum Schluß wie den geistigen Leitern des großen Werkes so auch der Arbeiterschaft i ihren Anteil an der Vollendung der gewaltigen Aufgabe. Ministerildirektor Dr, Bredow hob insbefondere die großen Dienste hervor, die Nauen zur Zeit der Nachrichtenblockade dem Neich geleistet habe und die nicht minder große künftige Bedeutung der Großfunkstelle, namentlich für den wirtschaftlichen Nachrichten- austgusch mit Amerika, betonte aber auch, daß der drahtlose Verkehr im Verhältnis zu dem Kabelverkehr doch immer nur einen Notbehelf darstelle und daß das Deutsche Reich guch wieder zu einem Kabelnetz kommen müsse. Sodann ükergab der Redner im Auftrag des Reichs⸗ postministers die Großfunkstelle dem öffentlichen Verkehr, indem er durch einen Tasterdruck die große Hochfrequenzmaschine zum Anlauf brachte. Zugleich teilte er mit, daß als erste Meldung der nach— stehende Funkspruch des Herrn Reichspräfidenten „An Aller in die Welt hinausgehe:
„Die offizielle Einweihung der unter dem Rufnamen „Poz“ seit Jahren in der Welt, bekannten Großfunkftesle Nauen ist soeben in meinem Hesein erfolgt. Ich beglsickwünsche die deutsche Industrie,
die dies Meisterwerk der Radiotechnik geschaffen hat, zu shrer her— vorragenden Leistung und gebe gleichzeitig der Hoffnung Augst ruck, daß für Deutschland dieser Tag ein Markstein in der weiteren Ent—
*
wicklung seiner Ueberseeverbindungen sein möge, ebenso wie ich darauf, vertraue, daß Nauen am Wiederaufbau des Deutschen Reiches
und seines Ueberseehandels in herborragendem Maße mitwirken wird. Reichspräsident.“
.Es folgte nunmehr ein Rundgang durch die Anlagen der Station, bei dem die Führer der einzelnen Gruppen eingehende Erläuterungen gaben. Den Beschluß der eindrucksbollen Feier bildete ein gemein- sames Früh stück im Vortraassaal. Noch während des Frühstücks sonnte eine Reihe von Gegengrüßen verlesen werden, so aus Danzig, Kopenhagen, Stockholm (bon der schwedischen Ma— rinederwaltung) Helsingfors, dem Haag, Deutsch⸗Altenburg, Buda⸗
est, Rom, Cartagena, New York (von dem Präsidenten der Radäo—⸗
Corporation Edward J. Nallyy, Rio de Janeirn, Santiago de Chile, Bandoeng (Java), Schanghai und Peking. Der mit stürmischem Beifall aufgenommene Gruß aus Peking lautete in deutscher Uebersetzung: Mebersende meinen Gliückwunsch zur Einweihung der Riesenstation Nauen, die einen Sieg der Wissenschaft und der Be—⸗ harrlichkeit darstellt. Generaldirektor der Post Und des Telegraphen.“
Brandenburg a. H., 29. September. (W. T. B) Der Generalseldmarschall von 6j ndenburg traf heute vormittag in Begleitung seines Sohnes, des Hauptmanns von Hindenburg, hier ein zur Teilnahme an dem Generalkapitel des Groß⸗ stif tes Dom Branden burg. Der Generalfeldmarschall gehört dem Kapitel seit 1915 als Domherr an. Er wurde an Stelle des verstorbenen Admirals von Knorr zum Dechanten gewählt und wird heute als solcher eingeführt. Auch der frühere Reichskanzler Fürst von Bülow wird zu der Einführung erwartet.
Königsberg, 29. September. (W. T. B. In der Gruft der Domkirche war Nachmittags in dem seit Anfang des 17. Jahrhunderts dort aufgestellten Zinksarg mit den Ge—⸗— beinen des Herzogs Georg Wilhelm von Preußen ein Brand entstanden, der von der Feuerwehr gelöscht wurde. Der
verkehr gewöhnliche und eingeschriebene Postkarten, Briefe und Druck- Die Zuschlaggebübren für die Flugpostbeförderung sind durch Ausbang, der auch die Flugpläne und die wichtigsten Bestimmungen im Flugpostverkehr enthält, bei den Postämtern veröffentlicht.
kunft wird auch an den auf dem Aushang bezeichneten Schaltern
Theater und Musik.
Max Reinhardt legt am Ende dieses Monats die Direk—: tion des Deutschen Theaters nieder.
Zukunft ausschließlich auf seine Tätigkeit als Spiell und in jeder Spielzeit eine Leitung des Deutschen T Schau spielhauses Verträge sind nunmehr abgeschlossen worden. Hollaender wird die Direktionsgeschäfte vom 1. Oktober d. J. an führen und hat sämit— e mit den Mitgliedern und Mitarbeitern des Deutschen rnommen bezw. die abgelaufenen erneuert. Hauptmann ist die Verpflichtung eingegangen, in den nächst— folgenden Jahren jährlich mehrere Stücke deuts— cher und fremder Klafsiker nach An die Stelle Hollaenders als Dramaturg tritt neben Arthur Kahane (der die Funktion des artistis
Er mird sich in eiter beschränken Reihe von Werken in Szene setzen. Die heaters, der Kammerspiele und des Großen
übernimmt Hollgender.
liche Vertrü
Theaters ü Gerhart
chen Sekretärs
hesichtigenden auzwärtigen Messebesucher in den Sarg, der nicht , fest schließt, mit einem brennenden Streichholz hineingeleuchte worden war.
Köln, 29. September. W. T. B) Wie die „Könlnische Zeitung“ aus Coblenz meldet, ist die im Elztal, einem Seiten⸗ tale der Mosel, gelegene, durch ihre prachtvolle Tage und ihren hoch⸗ interessan ten Bau weitbekannt, Burg Eltz, deren Geschichte bis in das 10. Jahrhundert zurückreicht, in der vergangenen Nacht fast vollständig abgebrannt. Der Schaden an Kunstgegenständen und Alterkümern ist sehr groß. Nach einer Meldung der „Kölnischen Volkszeitung“ ist die wertvolle Bibliothek gerettet worden.
Wien, 29. September. (W. T. B.) Der amerikanische Ver⸗ treter bei der österreichischen Reparationskommission, Smith, brachte dem Stgatsamte für Auswärtiges zur Kenntnis, daß die amerikanischen Wohltätigkeitsgefellschaften zur Heimbeförderung der Kriegsgefangenen aus Ru ß⸗ land den Betrag von einer Million Dollars zur Ver— fügung gestellt hätten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Gustgy Steinbhömer und Peter Hamecher Neben Max Reinhardt und Gerhart Martin, Professor Gregori, und Heinz Herald die ser Spielzeit zunächst im en „Hofmeister“ von Lenz, von August Stramm und die „Echten f im Großen Schauspielhaus „Die Ein Sommernachtstraum“ und Egmont“ in Szene setzen.
jetzt Dr. Kurt Pinthus. Dauptmann werden Carlheinz Dr. Wendhausen, Spielleiter sein. Reinhardt wird in die Deutschen Theater den „Urfaust“, darauf d in den Kammerspielen „Kräfte“ Sedemunds“ von Barlach,
ältnismãäßig 1920 eines
Manninfanltiges.
Nauen, 29. September. (B. T. B) Bei wetter wurde heute in Anwesenheit des Herrn denten, der Reich
Dr. Scholz,ÿ, des
strahlendem Herbst⸗ 2 — Reich spräsi⸗ sminister Giesbherts, Dr. Geß ler und Scho. Staatssekretärs Albert und anderer önlichkeiten der Erweiterungsbau der Gro le Nauen feierlich übergeben und ein geweiht.
Theater. Opernhaus. (Unter den Linden) Freitag: Mittags
lz Uhr: Symphoniemittagskonzert. Programm wie am Abend.) — ö 7 Uhr: I. Symphoniekonzert der Kapelle der Staats⸗ Oper.
Sonnahend: Klein Idas Blumen. Silhouetten. Bajazzi.
Anfang 67 Uhr.
Schanufpielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Freitag: 171. Dauer⸗
bezugsvorstellung. Friedrich der Große. J. Teil: Der Kronprinz. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Fuhrmann Henschel. Anfang 7 Uhr.
ladungen zu der Feier waren von der Gesellschaft für drahtlose Tele- aphie m, b. S. Telefunken) und der drahtlosen Ueb ktiengesellschaft (Transradio) ausgegangen. nehmer und E
ersee⸗Verkehꝛ⸗ 3 gange Berliner Teil⸗ hrengäste, unter denen sich eine große Anzahl von Ver⸗ tretern des Auslandes befanden, fuhren im So Bahnhof nach Nauen und be Grubppen nach der Funkstatio 11 Uhr die Einweihungsfeier begann. Franke von der Siemens & er den Herrn Reichsp
nderzug vom Lehrter Bahnhof zu Fuß in n, in deren neuem Vortragssaal um : Der Generaldirektor Dr. A. Halske Aktiengesellschaft gab, nachdem Reichsminister und die übrigen
gaben sich vom
äsidenten, die
Samiliennachrichten.
Gest orben: Hr. Admiral August von Thomsen (Kiel). — Hr
Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Dr. Georg Kempner ¶ Bres⸗ lau). — Hr. Hüttendirekkor Carl Herbrecht (Duisburg). — Hr. Geheimer Regierungsrat Ewald Aders (Barmen).
7
Ehrengäste begrüßt hatte, ein Bild
der bisherigen Entwicklung der Anfängen im Jahre 1995. zung der technischen Erxrungenschaften sei as sie heute sei: die ein. ch aber wohl bewußt, daß auf dem Ge—
6s letzte Wort noch sange nicht gesprochen Vollendung nur eine Etappe in der Ent-
Arco einen durch Film—
ber die den ganzen Erd⸗ n der Station.
Großfunkstelle seit den ersten etiger, schrittweiser Ausnut ie Großfunkstelle zu dem ge ladenden Gesellschaften seien si biet des drahtlosen Verkehrs da sei, und daß auch die heutige wicklung bedeute. Sodann hiel vorführungen lebendig ergänzten Vortrag ü ball umspannenden technischen Einrichtunge ergriff der Herr Reichspräsident das Wort. eigenen Namen wie im Namen der Reichsminister für d zu der denkwürdigen Feier aus Anlaß der das als vorbildlich die Bewunde gedachte mit ehrenden Worten in
beiden Muttergesellschaften, A. E.
macht worden w
t Dr. Graf
ie Einladung Vellendung eines Werkes, ung der Welt erregen müsse, und äbesondere auch der Verdienste der G. und Siemens & Halske A.⸗G.,
Verantwortlicher Schriftleiter: Direklor Dr. Tyrol. Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschãftsstelle
Rechnungsrak Mengering in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlaasanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Fünf Beilagen seinschließlich Börsenbeiloge) und Erste. Zweite und Dritte Zentral . Handels reaister · Beilage sowie die n steagngabe tr. 33 1 Nr. g
des 5ffentlichen gin ige rs? ö.
*
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 30. September
Der Reichskanzler Fehrenbach traf vorgestern abend in München zu einer Besprechung mit dem Ministerpräsidenten von Kahr über schwebende politische Fragen ein.
— Zu der am N. September von der „Bayerischen Staatszeikung“ wiedergegebenen und auf ihr richtiges Maß ückgeführten Berliner Meldung von der beabsichtigten Er⸗ richtung einer Gesandtschaft des Reiches das genannte Blatt, daß es sich hierbei um den Abschluß von Verhandlungen handelt, die seit Monaten schon zwischen der bayerischen Regierung wurden. Man ist nunmehr übereingekommen, eine Reichsregierung hier und
in München erfährt
Reichsregierung
München da geschrieben Eine derartige ressortmäßige
tretung der einzurichten, wurde, des Auswärtigen Amtes. ig r Einrichtung hätte vom Standpunkt der bayerischen Regierung aus gar nicht in Frage kommen können. . auch die bereits laut gewordene Befürchtung, es könne sich bei zer Neuerung um eine Art Kommissariat des Reiches in Davon kann gar keine Rede sein, ebenso— wenig wie von einer gewissen Expositur des Reiches. Welchen Titel und Rang der Vertreter des Reiches in München erhalten und ob er dem diplomatischen Dienst oder der Verwaltung entnommen wird, steht im Augenblick noch dahin. Möglich ist, daß er als Gesandter geführt wird und ebenso möglich, daß zu seiner Installierung das Gebäude der Preußischen Gesandtschaft vom Reich erworben werden wird.
Damit erledigt sich
Bayern handeln Telegraphenbüro“ zufolge hierbei V Ansprache 1 ay 5 ö
Oesterre ich.
Die , begann gestern die Ver⸗ andlung des Gesetzentwurfs, n, . als Bundesstaat eingerichtet wird. Der Vor⸗ sitzende des Kabinettsrats Mayr wies darauf hin, daß der Hhesetzentwurf ein Kompromiß zwischen der Notwendigkeit des Gesamtstaates und den föderalistischen Rechten der Länder sei. Besprechung des Entwurfs erklärte der Sozialdemokrat anneberg, dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge, die Sozialdemokraten hätten den Einheitsstaat schon im Hinblick ᷣ ckmäßig gehalten, daß dadurch der Anschluß gebenen Augenblick für ein einheit⸗ und technisch erleichtert werde. Gedanke des Anschlusses sei so stark und wurzele so tief in der Bevölkerung, daß in dem Augenblicke, in welchem diese Be⸗ Trehungen ihre Erfüllung finden könnten, alle partikularistischen Tendenzen weggeschwemmt werden würden.
— Die Vorläufige Landesversammlung Kärn⸗ sens hat vorgestern einstimmig vor dem Tagungsausschuß wei Entschließungen angenommen, in denen sie ihre frohe Zuversicht bezüglich des Ergebnisses der Volksabstimmung und namens der Kärntner Bevölkerung erklärt, ß diese die sprachliche und nationale Eigenart ihrer slawi⸗ eits wahren will. Die Landesversamm⸗ Abstimmungs⸗ ommission völlige Gerechtigkeit walten lassen will, aber an— gesichts der Vergewaltigung der kärntnerisch gesinnten Be⸗ die jugoslawischen Beamten, d jusammengesetzte Gendarmerie und. die südslawischen Ver⸗ valtungsbehörden befürchte die Bevölkerung gewalttätiges Vor— ehen an dem Abstimmungstage und neue Kämpfe. Sie fordere daher für eine unbeeinflußte Abstimmung von der alliierten Abstimmungskommission die so fortige Besetzung des Ab⸗ interalliierten Truppen, Entsendung interalliierter Organe in alle Abstimmungsorte und Absperrung des gesamten Abstimmungsgebietes in den letzten Tagen vor der Abstimmung.
Republik
darauf für zwe ; an Deutschland im liches Oesterreich forme
Brand ift, vermullich daburch entstanden, daß von Linem der den Sarg
schen Landsleute alls . ᷣ interalliierte
völkerung durch die einseitig
stimmungsgebietes
Das „Ungarische Korrespondenzbüro“ erklärt, daß die in der 3 Presse verbreitete Meldung, der Abgeordnete der Nationalversammlung Edmund Benicz y unterhandle im Auftrage der ungarischen Regierung in der Schweiz zum Zmecke der Heimkehr des Königs Karl nach Ungarn, Die ungarische Regierung habe weder
völlig unwahr sei. r e 1 z 61 eine derartige Ermächtigung
Beniczky noch irgend jemand d erteilt. Die Wiederaufrichtung des Königtums sei zwar grund⸗ sätzlich beschlossen, die Frage der Person des Königs jedoch vorläufig gänzlich ausgeschaltet. — Auf eine Interpellation in der Angelegenheit der munistischen Umtriebe in Pecs (Fünfkirchen), wo der ehemalige Kriegsminister Karoly das Bürgermeisteramt übernommen hat, erklärte der Ministerpräsident Teleki in der Nationalversammlung, wie „Wolffs. Telegraphenbüro derichtet, laut Friedensvvmrtrag handle es sich um ein zu Ungarn gehöriges Geblet, zu dessen militärischer Besetzung die Be⸗ zechtigung aufgehört habe. Die südslawische Regierung sei auf die jommunistischen Umtriebe in den von den Südslawen besetzten ebieten aufmerksam gemacht worden. Der südslawische Ge— sandte habe erklärt, daß die Belgrader Regierung der ganzen Der Ministerpräsident Teleki be⸗ zeichnete als einfachste Lösung die Räumung des fraglichen Gebiets. Da von den Greueltaten der Kommunisten auch katholische Geistliche betroffen worden sind, hat sich der Minister⸗ präsident auch an den Papst gewandt.
Großbritannien und Irland.
Der am 10. August in Svres zwischen England, reich, Italien und Japan einerseits und Griechenland anderer⸗ ene Vertrag ist, dem „Nieuwe Rotterdamschen t in London veröffentlicht worden. Danach land, den Rassen- und Religionsminder— lichen und politischen Rechte zuzuerkennen, England und Frankreich verzichten n Griechenland und auf ihr Aufsichtsrecht ln. Griechenland verpflichtet sich, mit
Angelegenheit fern stehe.
seits abgeschlosser Courant“ zufolge, jetz verpflichtet sich Griechen heiten dieselben bürger wie allen anderen Griechen. auf ihre Kontrollrechte i
Gebiete ,, ö von fünf Jahren als meistbegünstigte Nationen zu behandeln.
Die , . Blätter dringen darauf, daß der Rat des Völkerb undes sofort einberufen werde und daß er von allen Mitgliedern Vollmacht erhalten müsse, seine Befugnisse ding. zusezen. Wenn die Frage der Autorität des Bundes nicht sofort energisch in Angriff genommen werde, so werde der Bund sein ganzes Ansehen bei den Nationen verlieren.
— Die Kämpfe in Irland werden immer erbitterter. So meldet „Reuter“, daß während der Abwesenheit des größten Teils der fünfzig Mann betragenden Garnison von Mallow in der Fra f Cork sich die Sinnfeiner der Baracken be⸗ mächtigten und Lewis-Maschinengewehre, eine große Menge Gewehre, Schießbedarf und Vorräte erbeuteten. Als Ver⸗ geltung für den Ueberfall wurde die Stadt an mehreren Stellen in Brand gest eckt. Das Rathaus und Fabriken, darunter eine . wurden zerstört.
Frankreich.
Gestern nachmittag empfing der Prãsident der Republik mike e; den deutschen arte. Dr. Mayer * Ueber⸗ reichung seines Beglaubigungsschreibens, der dem , zii ern
Herr Präsident! Nachdem die deutsche Regiering sich entschlossen hat, dem ö. der französischen Regierung folgend, die diplo⸗ matischen Beziehungen beider Länder im vollen Umfang wieder aufzunehmen, habe ich die Ehre, Ihnen, Herr Prãsident, mein Be⸗ glaubigungsschreiben als deutscher Botschafter in Paris zu über⸗ reichen. Auf den vom Versailler Vertrag geschaffenen Grundlagen werde ich ganz, wie es mir bisher in meiner Eigenschaft als Geschäfts⸗ träger am Herzen gelegen hat, fortfahren, in Uebereinstimmung mit den Absichten meiner Regierung alle meine Bestrebungen der günstigen Entwicklung der Beziehung zwischen unsern Ländern zu widmen. Ich verkenne nicht die Schwierigkeiten, die sich dem entgegenstellen, ich vertraue aber, daß dank Ihrem hohen Beistande und dank der ein⸗
sichtsvollen Mitwirkung der Regierung der Französischen Republik die
trebungen meiner Regierung von Erfolg gekrönt sein werden. Ich . die 3. Herr Präsident, mit dieser Doff nung den Ausdruck meiner Hochachtung für den ersten Beamten der Republik zu ver⸗ binden. .
Der Präsident Millerand entgegnete auf die Ansprache olgendes: . f 3 Botschafter! Mit Genugtuung nehme ich aus Ihren Händen das Schreiben entgegen, das Sie in der Eigenschaft als deutscher Botschafter bei mir beglaubigt. Ich beglückwünsche mich in der Tat, von Ihnen die Erllärung zu vernehmen., daß Sie sich bemühen werden, die Absichten Ihrer Regierung dadurch zu verwirklichen, daß Sie auf den Grundlagen des Ver⸗
sailler Vertrages eine 6 Entwickelung der k sichern, die sich zywische . : en werden. Die ganze Politik der Regierung der Republik gegen Deutschland ist bon dem gleichen Gedanken erfüllt; die loyale Aus⸗=
en unsern beiden Ländern herste
ũ es feierlichen Paktes, der dem Kriege ein Ende gesetzt hat,
ie . 3 ernsten Schwierigkeiten praktisch zu lösen, die zwischen den beiden Nationen bestehen, und die ihnen noch. nicht gestatten, aus freiem Herzen an den großen Werken des Friedens mitzuarbeiten. Die Art, wie Sie sich Ihrer vorläufigen Geschäfts⸗ führung zu entledigen gewußt haben, verbürgt mir die hohe Auf- fassung, die Sie von Ihrer Aufgabe haben. In aller Aufrichtigkeit wünsche ich Ihnen daher Erfolg zu Ihrer Mission. .
Später empfing der Präsident das diplo matische Korps im Beisein des Ministerpräsidenten Leygues. Der Doyen drückte in seiner Ansprache an den Präfidenten die Ueberzeugung aus, daß dieser wie bisher dem Wiederaufbau der internationalen Ordnung seine tatkräftige Mitarbeit leihen werde. In seiner Antwort betonte Millerand, daß seine Arbeit am Werke des Wiederaufbaues von der Mitarbeit und Solidarität aller zivilisierten Völler abhänge. Der Friede beruhe auf natürlichen Rechten. Frankreich werde mit allen Kräften am Wiederaufbau der Welt teilnehmen im Ver—⸗ trauen auf die Mitarbeit Aller, um seinen eigenen Wieder⸗ aufbau zu erleichtern, der unerläßlich sei zur Wiederherstellung der Ordnung in der Welt. Millerand schloß mit dem Aus⸗ druck der Ueberzeugung, daß das diplomatische Korps seine Mitarbeit im a ö Interesse sichern und auch zu gutem Ende führen werde.
— Die Botschafterkonferenz trat gestern unter dem Vorsitz von Cambon zusammen. Sie nahm von mehreren . Noten Kenntnis und genehmigte die Verteilung von deutschen Schiffseinheiten, die der französischen und der italienischen Flotte einverleibt werden sollen. Frankreich erhält 4 große ünd 3 kleine Unterseeboote, einen großen und einen kleinen Minenleger, ein Instruktionsunterseeboot, 5 leichte Kreuzer und 9 Zerstörer.
— Wie der „Petit Parisien“ meldet, hat der sozialistische Gewerkschaftsrat des Seinedepartements mit starker Mehrheit den von einigen Sektionen der Pariser Bezirke 6e. . Antrag auf Veranstaltung einer Abstimmung über
eitritt oder Nichtbeitritt zur Dritten Internationale abgelehnt. Rußland. ñ
Der Kommissar für auswärtige Angelegenheiten Tschitscherin hat auf die Mitteilung, daß die britische Re⸗ gierung die politischen Verhandlungen mit der russischen Delegation in London abgebrochen hat, deren Führer Krassin
mittelte No te bekanntzugeben: .
Die Sowjetregierung hat von den dem Vorsitzenden der russischen Delegation mitgetellten Vorwänden für die Einstellung der politischen Verhandlungen zwischen Rußland und Großbritannien Kenntnis ge⸗ nommen. 3. fühlt 6 gezwungen, zu erklären, daß sie darin nichts anderes als einen Versuch sieht, den Abschluß eines ebereinkommens wischen den beiden Staaten um jeden Preis zu verhindern und die . friedlicher Beziehungen zwischen Rußland und Großbritannien auf, unbestimmte Zeit ju verzögern. Big zum 1. Juli erklärte die britische Rinn als sie der Sowjet· regierung ihre in vier Punkten formu ierten Forderungen mit⸗ teilte, daß die Annahme dieser vier Punkte zu einem Waffen⸗ stillstͤnd zwischen Rußland und Großbritannien führen und einen , ,,. Schritt zum endgültigen ö bilden würde. Da nun die russische Regierung die vier Punkte voll angenommen hatte, konnte sie wohl die . hegen, j die , zwischen Rußland und Großbritannien sofortige Beziehungen zwischen diesen beiden Ländern zur Folge haben würden. Trotz aller. An⸗ strengungen der Sowjetregierungen hat die Annahme der britischen
über die Jonischen Inse
Genehmigung des Völkerbundes die Alliierten auf kommerziellem
Forderungen zu nichts geführt. Wiederholt nahm die russische
angewiesen, Lord Curzon folgende radiotelegraphisch über⸗
zum Deut schen Reichs anzeiger in Preußischen Staatsanzeiger Nr. 221.
Nichtamtliches.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
1829
gierung die Vorschläge der britischen Regierung an oder gab Erklärungen ab, die auf die Aufnahme von Friedengverhandlungen zwischen den beiden Regierungen hinzielten. Nachdem die Sowjetregierung auf Bitten der britischen Regierung hin eine der Bedingungen für den Waffen⸗ stillstand und Vorfrieden mit Polen zurückgezogen hatte, konnte sie wiederum mit Recht erwarten, daß die Friedensverhandlungen mit Großbritannien sofort beginnen würden. Statt dessen erfolgte eine vollständige Einstellung der Verhandlungen, durch den britischen Premierminister, indem er als Grund für diese Handlung den Ver⸗ kauf von Juwelen und die Unterstützung des, Daily Herald, angab, zwei Angelegenheiten, mit denen die russische Delegation überhaupt nicht in Kö stand, ferner die Beziehungen zwischen der Delegation und einigen britischen Arbeiterdelegatignen, an welche die britische Regierung sich, um die russische Dele⸗ gation zu beeinflussen, gewandt hatte, und zuletzt die Beschuldigung der unpollständ igen Fassung der russischen Bedingungen für den Waffenstillstand mit Polen, welche durch die russische Delegation am 10. August bekannt gemacht wurden. Diese Frage war aber schon im August durch Notenwechsel zwischen den beiden Regierungen ge= regelt worden. Die offenen Widersprüche zwischen den von der britischen Regierung für die Einstellung der pPolitischen Verhand⸗ lungen mit Rußland angeführten Gründen lassen ihren bewußten Widerstand gegen die Herbeiführung friedlicher Beziehungen mit Rußland um so klarer hervortreten. .
Indem die Sowjetregierung gegen das Verhalten der britischen Regierung gegenüher der Delegation der russischen Regierung, als eine Handlungsweise, die unvereinbar mit den internationalen Grund- sätzen ist, protestiert, betont sie, daß das Anfang Juli abge⸗ schloffene Ueberein kommen als verletzt betrachtet werden muß, und legt der britischen Regierung die volle Verantwortung für die Nichtwiederaufnahme der politischen Verhandlungen, die für die Herbeiführung des Friedens zwischen Rußland und Großbritannien er⸗ forderlich sind, auf.
— Der russische Heeresbericht vom 28. September meldet dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge:
Im Abschnitt Grodno. dauern die Kämpfe mit dem an⸗ reifenden Gegner an; hierbei vernichteten wir im Abschnitt der Ort⸗ . Ohuchow, 15 Werst östlich Grodno, ein feindliches Regiment, das durchgebrochen war, vollständig und erbeuteten zwei Geschütze, sechs Maschinengewehre; die Reste des Regiments, 159 Mann, wurden efangengenommen. Im Abschnitt Sonim Kämpfe 25 Werst südwestlich dieser Stadt. Im Pripiet⸗Abschnitt Kämpfe mit Streifabteilungen des Gegners, die auf das linke Ufer dieses Flusses übergesetzt sind. Der Gegner besetzte nach erbittertem Kampf die Stakion Sarny. Im Abschnitt Rowng dauern die Kämpfe an. Unsere Truppen besetzten St arg Konstantinewo und die Ortschaft Nikolajewka. Der Vormarsch in Richtung Pros kur ow dauert an; wir erreichten Ortschaften zehn Werst suͤdöstlich dieser Stadt. Ein Angriff des Gegners bierzig Werst südlich Pros kurow wurde von uns zurückgewiesen. Südfront: Im Abschnitt der Eisenbahn Alerandrowsk — Sinelnikowo kämpfen unsere ver⸗ dringenden Truppen mit dem Gegner bei Slawgorod. Im Ab-⸗ schnitt der Station Wolkowny setzt der Gegner seine hart⸗
näckigen Angriffe auf unsere Stellungen fort.
Der Bericht der Armee Wrangel vom 24. d. M. besagt der „Agence Havas“ zufolge:
Wir haben Aurielka in der Richtung von Wolnowakha besetzt, wo wir 12 Schiffe weggenommen haben. Der Armeebericht vom; 26. September meldet: Vorpostentätigkeit auf der ganzen Front. Der Bericht vom 21. September meldet: Im Norden von Alexan2 drowsk haben wir die Verfolgung des Feindes fortgesetzt. Wir haben 33 Lokomotiven, 1000 Eisenbahnwagen, 10 Maschinengewehre erbeutet und 1000 Gefangene gemacht.
Italien.
Nach einer Mitteilung des talienischen Metallarbeiter⸗ bunds ist die Räumung der Fabriken nunmehr überall durchgeführt. Zwischen dem Metallarbeiterbund, den Industriellen und dem Präfekten von Mailand sind Verhand⸗ lungen über die letzten Einzelheiten der Durchführung der Vereinbarung über die Bezahlung der von den Arbeitern während der Besetzung wirklich geleisteten Arbeit im Gange.
Belgien.
In der gestrigen Sitzung der Finanzkonferenz stand die allgemeine Besprechung der Geld- und Wechs elkurs⸗ fragen auf der Tagesordnung. Die Grundlage für diese Besprechung bildete der umfangreiche Bericht des Präsidenten der Niederländischen Bank Dr. if sering. Er führte dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge u. a. aus:
Das Geldsystem der hauptsächlichsten Staaten beruht auf dem Werte des Goldes. Das Verbot der Goldausfuhr hebt das Gleich⸗ gewicht zwischen dem Werte des Goldes und dem des Papiergeldes auf. Zur Frage der Verminderung der Kaufkraft des Geldes hält Vissering es für erforderlich, daß die Produktion von Maschinen ver—⸗ mehrt und der Verbrauch nicht wichtiger Erzeugnisse vermindert werde. Zur Verminderung des Papiergeldumlaufs sei es nötig, einen festen Wertmesser zu schaffen. Eine zu rasche Ver— mindernng des Notenumlaufs sei ebenso gefährlich wie die Inflation. Bei der Besprechung der Lage der Vereinigten Staaten stellte Vissering fest, daß, falls die Vereinigten Staaten auch weiterhin auf Zahlungen von Seiten Europas, bestünden, der Dollar andauernd steigen würde, weil Europa weit davon entfernt sei, seine Produktion und Ausfuhr so weit zu steigern, daß es hierin den Vereinigten Staaten gleichkommen könnte. Vissering wünscht schließlich, daß die Erörterung sich auf folgende vier Punkte beschränke: 1. Die Möglichkeit und Erwünschtheit der Verminderung der Inflation und, die hierzu, erforderlichen Mittel. 2. Die Frage, ob eine Rückkehr zum Golde als festem Wertmesser n, und möglich sei. 3. Bezüglich der Bankpolitik die Frage, ob es möglich sei, in jedem Lande allgemeine Maßnahmen zu treffen, um feste Bank- und Diskontraten für die Emissionsbank festzusetzen. 4. Die Frage, wie weit internationale Maßnahmen möglich und erwünscht feien, um die Schwankungen des Wechselkurses zu be—⸗ tenzen, und ob es möglich sei, eine internationale Münze oder hel ngen he zu schaffen. Solange man nicht ein Jusammen · arbeiten der einzelnen Regierungen erreichen könne, wurden alle Projekte fehlschlagen,
ieran schloß sich eine allgemeine Erörterung der Visseringschen Ausführungen:
Der ehemalige Gouverneur der Bank bon England, Lord Cullon hob hervor, daß die Inflatiln nicht nur durch Bank— noten, sondern auch durch Schecks auf Bankdepositen hervorgerufen würde. Er will zur Bekämpfung der Inflation den . der , heter einziehen. Weiter erklärte er, da an der in England bestehenden Teuerung nicht die bestehende Inflation schuld sei. Zur Herbeiführung einer normalen Lage und zur Ver— minderung des Notenumlaufes müsse man einen Zinsfuß festsetzen, der den augenblicklichen Verhältnissen entspräche; man 66 uschüsse
für die Einfuhr lebengwichtiger Waren geben und die Ein n von Waren, die nicht unbedingt erforderlich . einzuschränken suchen.
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