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in Minden in gleicher Diensteigenschaft nach Hannover J. Dem Kalasterkontrolleur, Steuerinfpektor Berr in Minden List die Verwaltung des Katasteramts Minden N übertragen, der Natasterkontrolleur, Steuerinspektor Meyer in Herford nach Min ben, Katasteramt J, der Katasterkontro eur, Steuerinspektor Sverd ick in Finsterwalde in gleicher Diensteigenschaft nach Iserlohn, der Katasterkontrolleur, Steuerinspektor Scholz in Hillesheim nach Herford, Katasteramt H, der Re⸗ gierungslandmeffer, Steuerinspektor Hane in , als Regierungs⸗ und Steuerrat nach Schneidemühl,
di? Katasterlandmesser Wiegand in Allenstein als Ne-
gierungslandmesser daselbst, Mielecke in Potsdam als Kataster⸗ bontrolleur nach Finsterwalde, Arend in Münster als Zataster- kontrolleur nach Hildesheim. Zühl in Köslin als Kataster⸗ kontrolleur nach Bublisz, Zickler in Breslau als Kataster⸗ kontrolleur nach Gr. Strehlitz.
In stizministerium.
Dem Vizepräsidenten des Qberlandesgerichts, Geheimen Oberjustizrat von Weiler in Düsseldorf und den Senats⸗ präfidenten, Geheimen Qberjustizräten Meyer und Vintz in . ist die nachgesuchfe Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt.
Die Oberlandesgerichtsrãte, Geheimen Justizrãte von Hatz feld, Dr. Johnen und Lenzberg in Düseeldorf sind
Senatsprãsñidenten daselbst, die Landgerichtsrãte Dr. Klein⸗ hm in Elberfeld und Krey in Düsseldorf zu Oberlandes⸗ gerichtsrãten in Düsseldorf ernannt.
Aus dem preußischen Justizdienste sind geschieden; der Kammergerichtsrat Dr. Schreiner, der Oberlandesgerichtsrat Dr. Koeppel in Breslau, die Landgerichts direktoren Dr. Dreist vom Landgericht F in Berlin und Geheimer Justizrat Itschert vom Landgericht N in Berlin infolge ihrer Ernennung zu Senatspräsidenten beim Reichswirtschafts gericht, der Landgerichtsdirektor Dr. Conze und der Landgerichtrat Dr. Brandis vom Landgericht in Berlin infolge ihrer Ernennung zu Ministerialräten im Reichs justizministerium, der Amtsgerichts rat Quassowski in Labigu infolge seiner Er⸗ nennung zum Oberregierungsrat im Reichs justizministerium.
Der Amtsgerichtsrat van Hengel in Herne ist zum Land⸗ gerichts direktor in Köln ernannt, .
Dem Amtsgerichts rat, Geheimen Justizrat Mulert in mr ., ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt.
Versetzt sind: der Landgerichtsrat Rieke aus Ostrowo nach Aurich, der Landgerichtzrat Homann in Hagen 1. W. nach Hannover, der Amtsgerichtsrat Serm ond aus Labischin als Landgerichtsrat nach Bochum unter Zurücknahme seiner Versetzung nach Neukölln, der Amtsgerichtsrat Bick aus Inesen Nals Landgerichts rat nach Erfurt, der Land⸗ gerichtsrat Dr. Georg Müller in Prenzlau nach Stettin, bie Amtsgerichtsräte Franz Müller aus Lissa, Pa eckel in Marklissa, Renner in Friedland, Bez Breslau, und Rofenau aus Tiegenhof nach Breslau, die Amtsgerichtsrãte: Fanter in Gollub nach Marienwerder, Stem ler in Gelsen— kirchen nach Ellrich, Dr. Hoerning in Jessen nach Halle a. S. und Frohm uth in Neisse nach Köslin.
Der Amtsgerichts rat Dr. Steinberg in Wriezen ist unter Zurücknahme feiner Versetzung nach Luckau an das Amtsgericht Berlin⸗Mitte versetzt.
Der zum Amtsgerichts rat, ernannte Hilfsrichter Georg Braun ist aufgefordert, sein Amt nicht in Bottrop, sondern in Wriezen anzutreten.
Der Tandrichter Rothenberg ist zum Landgerichtarat in Köslin ernannt
Der Landgerichts direktor, Geheime Justizrat Barchewitz in Potsdam sowie die Amtsgerichts räte, Hheheimen Justizrãte De fo) in Potsdam und Krüger in Hannover sind gestorben.
Zu Handelsrichtern sind ernannt: die Kaufleute Dr. Hein⸗ rich Jordan und Fritö Wallach in Berlin bei dem Land— gericht L in Berlin, der Brauereidirektor Friedrich Grüne⸗ wald in Hannover, der Kaufmann Hugo Erbs löh in Düssel⸗ dorf, der Fabrikant Karl Steinweg in Lüdenscheid bei dem Landgericht in Hagen i. W. und der Fabrikbefitzer Josef Tilmann in Dortmund, wiederernannt: der Fabrik⸗ Fetzer Robert Kerb in Berlin-Dahlem, die Fabri— kan ten Zudwig Jacoby in Berlin und Paul Tamm in Berlin⸗Schöneberg, der Kommerzienrat Heinrich Marzahn in Charlottenburg, die Kaufleute Berthold Kir⸗ stein in Berlin imd Berthold Tieß in Berlin⸗Wilmersdorf bei dem Landgericht J in Berlin, der Kaufmann Bernhard Lilienfeld in Berlin⸗Schõneberg und der Brauereidirektor Sermann Schultze in Berlin ⸗Wilmersdorf bei dem Landgericht IL in Berlin, der Brauereidirektor Ludwig Wentz ell in Cassel, der Vayiergroßhãndler Josef Finck in Crefeld, die Kaufleute Friedrich Horkheimer, Dr. Robert Ho henemser, Richard TDanypt und r Fabrikdrrektor Dr. Karl Sch leußner in Frankfurt a. NM, der Kommerzienrat Dr. Wilhelm Barre in Bochum, der Fabrikdirektor Emil Lange in Bochum und der Bergwerksdireltor Karl Knupe in Linden Ruhr) bei dem Landgericht in Bochum sowie der Zabrikdirektor Hermann Methler in Lägerdorf bei Itzehoe bei dem Landgericht in
Altona.
. t: der Fabrikant Les Cohn in Charlottenburg umd der Kaufmann Ludwig Karlbaum in Berlin Schöneberß bei dem Landgericht L in Berlin, die Kaufleute Martin Katz in Berlin ⸗Schäneherg und Jobst Hinne in Berlin-Tempelhof bei dem Landgericht in Berlin, der Generaldirektor &. August Kohold in Hannover, der Jabrikdirektor Heinrich Stüting in Bitten (Ruhr) und der nedirekltor Walther Grevel in Reckfinghansen bei dem Landgericht in Bochum.
Der Staatsanwaltschaftarnt Menge in Hagen i. B. i nach Bonn versegzt J ; . ö
Dem Streafanstaltsdireltar Zim mer mann in Elberfeld nab dem Strafanstalterfarrer Litemski gus Fordon ist die rache e chte Dienftentlaffung mit Ruhegehalt erteilt.
Der Ec n mn, Nicolai in Lüttringhausen ist vim — 4 — in — ernannt.
Dem Juftizrat ul Meyer in Berlin ist die , , L- mis dem 25 e un
Der Am it angewiesen Notaren: Voigt aus Teber mwalbe in Erkner (Amtagerichtz ez Kalkberge), Rath⸗ scheck qua Tanten in So ud Dr. Stelter aus Stras⸗ berg (Deine in Dentich
Zu Nolaren sind ernannt die Recht qnwältz. Near geh
die mann in Neuruppin, Josef Hilf in Höchst . M., Dr. Georg ö e ee rg wt alen Apreita ch n Müůhlhausen i. -. ö
In der gif er Rechts anwãlte sind gelöscht die Rechts⸗ anwcl. Er VKolfrath bei dem Ober andes gericht in Jran furt a. M., Rinsche bei dem Amts gericht und dem Landgericht in Mänster, Hoffacker bei dem Amtsgericht in Erkelenz, Rath che än bem? Amtsgericht in Tanten und Wientgen bei dem Amtsgericht in Gelsenkirchen t
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen die Rechlsanwalte? Wod icke aus Stepenitz bei dem Landgericht in Berlin, Wi entgen aus Gelsenkirchen bei dem Amts gericht und dem Landgericht in Essen, Dr. Chone, bisher bei dem Landgericht J in Berlin, auch bei dem Amtsgericht Berlin⸗ Mitte, Voigt aus Liebenwalde bei dem Amtsgericht in Kalk⸗ berge mit dem Wohnfitz in Erkner, Dr. Stelter aus Stras- burg, West pr, bei dem Amtsgericht in Deutsch⸗ Krone, der frühere Rechtsanwalt Dr. Kämæꝑer bei dem Landgericht in Frankfurt . O., die Geri Friedrich Dahm bei dem DOberlandesgericht in F „Dr. Leist bei dem Landgericht 1 in Berlin, be rw in Essen und Tr. 2 Levy bei dem Amts Landgericht in Duisburg. . .
Der Rechtsanwalt und Notar, Geheime Justizrat Mohr⸗ mann in Verden ist gestorben. —
u Gerichtsassessoren sind ernannt: die Referendare Dr. Bruns Goldberg, Dr. Martin Hirsch, Dr. Ludwig Simon, Tandauer, Cheim, Dr. Siegmund Friedländer und Dr. Hans Schmitz im Bezirke des Kammergerichts, Dr. Scheyer, Dr. Richard Friedlaen der, Walther Dindaß und Sr. Kurt Sachs im Bezirke des Oberlandes gerichts i Breslau, Ech te im Bezirke des , zu Celle, Sr. Do r manns im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Düsseldorf, Dr. Josef Grünewald, Hubert Pieper und Gustav Wegener im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Hamm, Walter Bauck im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Kiel, Falkenheim, Ernst Wechsehmann, Dr. Ro quette und Dr. Sam lo wski im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Königsberg i. Pr., Dr. Erich Lange und Albrecht Rogge im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Naumburg a. S.
Die Gerichtsassefforen Bernard, Dr. Degner, Dr. Klinger, Dr. Pauk, Dr. Wie dersum und Zweigert sind infolge ihrer Ernennung zu Richtern beim Reichswirtschafts⸗ 66 aus dem . Justizdienste geschieden.
Aus dem JInsstizdienste sind ferner geschieden die Gerichts- assessoren: Dr. Georg Flatow infolge seiner Ernennung zum Regierungsrat im Reichsarbeitsministerium, Dr. . infolge seiner Uebernahme in die Reichsfinanzverwaltung unter Ernennung zum , ,. Dr. Klingelhöfer und Dr. Carl Ernst König infolge ihrer Uebernahme in die Ver⸗ waltung der Provinzialschulkollegien unter Ernennung zu Re⸗ gierungzassessoren.
Den Gerichtsassessoren Dr. Aden, Dr. Karl Andrse, Dr. Sernicken, Dr. Eber stadt, Werner Fr anke. Dr. Georg Fröhlich, Dr. Giele ke, Dr. Hem men, Dr. Walter Jacobi, Lahmeyer, Dr. Erich Lö wenstein, Mando wsky, Zr. Walter Rothschild, Dr. Sandler, Hermann Schmitz, Sr. Subwig Simon, Dr. Trummler, de Voys, Wider a und . ist die nachgefuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt.
Der frühere Gerichtsassessor Dr. Theodor Haase ist als Gerichtsafsessor in den Justizdienst wieder aufgenommen.
Ministerium für Volkswohl fahrt. Bekanntmachung.
Auf Grund des 5 11 Abs. 2 des Gesetzes, betreffend die öffentliche Krüppelfürsorge, vom 6. Mai 1920 Gesetz⸗ sammlung S. 2B — gewaͤhre ich für die Zeit vom 1. Ok⸗ tober 193 bis zum Ablauf des 31. März 1921 dem Land⸗ armenverband
a) des preußisch gebliebenen Teils der Provinz We st⸗ preuß en hinsichtlich aller vor dem JL. Januar 1910 geborenen Krüppel. b) des preußisch gebliebenen Teils der Provinz Posen hinsichtlich der vor dem 1. Januar 1906 und der nach
dem 31. Dezember 1914 geborenen , .
e) des Bezirksverbandes des Regierungsbezirks Wies⸗ baden hinsichtlich der vor dem 1. Januar 1902 ge⸗ borenen Krüppel,
Befreiung von der Verpflichtung unterbringung.
Berlin, den B. September 192.
Der Preußische Minister für Volkswohlfahrt. Stegerwald.
zur Anstalts⸗
Ministerium für Bissenschaft, Kun und b mr fen ö ö
Zum Rektor der Technischen Hochschule in Aachen für die Zeit vom 24. Oktober 1720 bis Ende Juni 192 ist der ordentliche Professor Dr. Gast ernannt worden.
Die Regierungsassessoren Dr. Scham vogel bei dem K S 1 2 Gock bei dem Pro⸗ vinzialschulkollegiun in Magdeburg si u Regierungsräten bei diesen Behörden ernannt worden. , ;
Bekanntmachung,
betreffend die Felir-⸗Mendelssohn⸗Bartholdy⸗ Stiftung.
Dag diesjãhrige Felix Mendelssohn⸗ Barthold y⸗Staatsstipendium für ausübende Tonkünstler wurde geteilt und erhielten je 750 M: die Pianistin Helene Renate Lang vom Württembergischen Kon⸗ servatorium fũr Musik in Stuttgart und die Violinistin Lotte Hell⸗ wi . e , ,, 2 in Köln. . as Staatsstipen dium für Komponisten ist nicht verteilt worden. Sine ausübende Tonkänstlerin und zwei Komponisten wurden mit k in Höhe 63 e. 4A ö..
Die Unterstätzten sind: Violinistin Anng Radnitza, ehemalige Schülerin der akademischen Hochschule für Musik in BVetlin, 2 pen ift Pantsche Wladigugroff. Schüler der alademischen Naisterschüule fir mufikalische Komhssitzen des Professor Dr. Georg en mann in Berlin, und Komponift Erwin Bod ky, ehemaliger Schüler der akademischen Hechschule für Musik in Berlin und früherer Schüler der alademischen Meisterschule für musikalische Komposition des Professor Dr. Richard Strauß in Berlin. .
Charlottenburg, den 30. Seytember 1920.
Der Vorsitzende: Schreker.
Bekanntmachung.
Auf Grund des 5 38 Abs. 2 der Verordnung des Kohlen⸗ j Groß Berlin über die Kohlenverteilung vom 6. März 1919 wird hiermit angeordnet:
* Vom 5. Oktober 120 ab werden zur Entnahme und Abgabe von Kohlen folgende weitere Abschnitte freigegeben: Abschnitt 7 der 5 Zentner⸗Osenkarte . 16 x . 27 20 37 30
47 bezw. 57 und 67 40 13 unh 14 Sonderkarte.
I. . J
Bevorzugt zu beliefern sind die frũher freigegebenen Abschnitte
der Koch. Ifen Kols und Sonderkarte, sofern sie nicht für verfallen erklart sind. .
Vom 1. November 1920 ab disrfen auf die . Aschn ti ö. der ö Zentner ⸗Ofenkarte 1 220 z 31 . w 44 bezw. 54 und 64 der 40 2 Abschnitte . der . Zentner⸗Kochkarte
. 34 ** ö Kohlen nicht mehr abgegeben und entnommen werden. L.k
Verstõße gegen diese Anordnung werden zemãß S 33 der vor⸗ bezeichneten Verordnung bestraft.
Berlin, den 30. September 1920.
Kohlenstelle Groß Berlin. J. V.: Posse.
Bekanntmachung.
Dem Brune Oelschläger, Berlin⸗Pankow, Binzstr. 44, habe ich die Wiederaufnahme des durch Ver; fügung vom 14. April 1920 (RA. Rr. 83 Amtsblatt Stück 16 unterfagten Handels mit allen Gegenständen des täglichen Bedarfs auf Grund des 33 Abf. 2 der Bundegratsberordnung vom D. September 1915 (RGBl. S. 605) durch Verfügung vom heutigen Tage mit der Einschränkung gestattet, an die Abgabe von Speisen und Getränken in Gast⸗ und Schankwirt⸗ schaffen und fomst insbesondere die Fortführung des Schankbetriebes Violetta⸗Bar!, Klosterstraße 78, westerhin untersagt bleibt.
Berlin O. 27, den 30. September 1920.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Heyl.
—
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltun e dem sg zersonen vom Handel vom 25. September 1515 (RGBl. S. 6G) abe ich dem Schlächter Wilhelm. Gräten, Berlin, Junkerftr. 2, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel nit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Sandelsbetrieb untersagt.
Berlin O. 27, den 28. September 1920.
Der Polizeiprãsident. Abteilung VW. S. V.: Heyl.
—
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuberlãssiger Perscnen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) habe ich dem Kan f mann Reinold Jost. Berlin, Krausen, straße 5/7, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mik Gegenständen des täglichen Be dar fs wegen Un⸗ zuverlässigkeit in bezug auf diesen Sandelsbetrieb untersagt.
Berlin 0O. 27, den 29. September 1920.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Heyl. —
Bekanntmachung. ur Fernhaltung unzuverlãssiger mber 1915 (RGBl. S. 6603) av Schau ka, Ber lin, eutigen Tage den Handel i n Bedarfs wegen Un⸗ Handelsbetrieb untersagt.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 40 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter Nr. 11 961 eine Verordnung zur Ausführung des Betriebs⸗ rätegesetzes vom 4. Februar 1930 Reichs⸗Gesetzrl. S. 147), vom 25. September I920. Berlin, 30. September 192. Gesetzsammlungsamt. Krů er.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
. der am 39. September 192 unter dem Vorsttz des Reichspostministers Giesberts abgehaltenen Vollsitzung des Reichsrats wurde den Entwürfen einer Verordnung, be— treffend Aenderung der Postordnung vom 2. Juli 1917, und r , über Zucker und Melasse die Zustimmung ertei
Die Ausschüsse des Reichsrats zur Beratung der Reichs⸗ haus haltsentwürfe (Reichsarbeltsministerium, Allgemeine Finanz⸗ verwaltung, Reichsschuld und Haupthaushalt) hielten heute Sitzungen.
—
Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ von zuständiger Seite er⸗ fährt, ist das deutsche . in 3 3 der Ge⸗ sandtschaft daselbst vereinigt worden. Alle in. Betracht kommenden Eingaben und . ö daher künftighin nur noch an die deutsche Gesandtschaft in Prag zu richten.
—
richtet worden. Leiter ist der Konsul Paul Durieur. Sein , umfaßt Bayern ohne die Bayerische Pfalz.
In Duisburg⸗RNuhrort ist ein Belgisches Vize konsulat errichtet worden. Leiter ist der . O. 3
goünne.
In München ist ein Französisches Konsulat er⸗
Die deutsche Regierung hatte am 15. August der Botschafterkonferen; in Paris einen eingehend. begründeten Protest gegen die von ihr gefällte Sntscheidung über das k Abstimmungzgebiet überreicht, wonach der rechte Welch seluferstreifen wie fünf dort befindliche Dörfer völlig unb tigterweise den Polen zu gesprochen wurden. Die Botfchafter konferenz hat jeßt dem Präsidenten der deut Friebensdelegatiag in Paris, wie „Wofffs Tclegraphenbürd“ meldet, nachstehende Antwort zugehen lassen: . .
Ihr Vorgänger hat mit einer Note der Friedenskonferenz einen Protẽsf de' dentschen, Fegierung gegen die Fon den alliierten Fierungen Kber as Abstimmungsgebiet von Marienwerder getroffene Ger e dung überreicht, Die deutsche Regierung erklärt darin, jede RFerantwortung für Folgen dieser Entscheidung ablehnen zu müssen, ie sie nicht anerkennen kann, da sie., wie sie sagt, mit den Be⸗ en nungen des Friedensvertrags nicht bereinbar ist und cbenso ehr im Widerspruch mit dem Selbstbestimmungs recht der Völker ä meg, geographischen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Tan es e 9
Indem ich den eng dieser Mitteilung bestãtige, habe ich die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß die Konferenz die Berechtigung des Protestes Ihrer Regierung bei der Entgegennahme der Entscheidung, die Ihnen , worden ist⸗ nicht anerkennen kann. Die Mächte haben in voller Ausübung ihrer Rechte gehandelt, die ihnen der Artikel 97 des Friedensvertrags zuerkennt. Sie sind nur von dem alleinigen Wunsche geleitet worden, diesen Artikel anzuwenden; haben ebensowenig das Selbfthestimmungsrecht der Völker verletzt wie sie die wirfschaftlichen Notwendigkeiten des Landes verkannt haben. Die deutsche Regierung kann sich übrigens nicht weigern, eine Entscheidung anzuerkennen, zu deren Annahme sie sich durch die Unter— schrift unter den Friedensvertrag verpflichtet hat.
Die Antwort der Botschafterkonferenz vermeidet sorgfãltig jedes Eingehen auf den Protest der, deutschen Regierung, dessen Begründung eben nicht zu widerlegen ist.
Wie Wolffs Telegraphenbũro“ mitteilt, herrscht in gewissen Kreisen der ostpreußischen Bevölkerung noch immer die Meinung, die Reichsregierung habe die Interessen Ostpreußens nicht in der Weise vertreten, wie die gefährdete wirt⸗ schaftliche Lage dieser Provinz es erfordert. Diese Auf— fasfung ist völlig unrichtig. Von seiten der Reichsregierung ist sowohl bei der polnischen Regierung wie bei der Friedens— konferenz immer wieder auf die Unzuträglichkeilen hin⸗ gewiesen worden, die sich durch die Hemmung des Verkehrs im sogenannten polnischen Korridor ergeben haben. Auf Grund dieser Vorstellungen, die die Reichsregierung unablässig erhoben hat, sind durch Vermittlung des Botschafterrgtes nun⸗ mehr neue Verhandlungen zwischen Deutschland und Polen in der Verkehrsfrage anberaumt worden, die am 8. Oktober in Paris beginnen. Zu den Verhandlungen über die praktische Verkehrsregelung werden gemäß der Zusage, die der Handels— kammer in Königsberg im Juni d. J. gemacht worden ist, Vertreter der Provinz Ostpreußen zugezogen werden.
—
Die Pariser Presse veröffentlicht ein Telegramm aus Posen, in dem es heißt, daß von 240 900 nach Ostpreußen geflüchteten Bolschewisten im Laufe der Verhandlungen mit Deutschland über die Internierung schließlich nur 12000 ab⸗ fransportiert seien. Das beweise, daß alle übrigen sich mit der Roten Armee vereinigt hätten. „Wolffs Telegraphenbüro“ er— fährt dazu folgendes;
Die Zahl der übergetretenen russischen Truppen ist von der deutschen Regierung richtig auf rund 50 099 angegeben worden. Diese Anzahl ist auch nach Innerdeutschland abbefördert worden, zum Teil Furch den Korridor, zum Teil auf dem Seewege. Daß große Massen sich der Internierung entzogen hätten und wieder zur russischen Armee geftoßen sind, ist ausgeschlossen. Es kann sich dabei nur um einzelne „der um kleine Trupps handeln, die sich bei der Unübersichtlichkeit der Grenzen und unter dem Schutze der ausgedehnten Wälder der Ergreifung und Kontrolle entzogen haben mögen. Zurzeit werden die ostvreußischen Wälder nach versprengten russischen Soldaten abgesucht.
Die Entwertung der Kieler Förde als Kriegshafen in— folge Schleifung der Festungswerke und die durch die Kohlen⸗ knappheit bedingte wirtschaftliche Notwendigkeit, die Minensuch⸗ verbände in der Nähe ihres Tätigkeitsgebiets zu stationieren, hat dazu geführt, einen Teil der Seestreitkräfte der Ostsee Swinemünde als Hauptstütz punkt zuzuweisen. Die Schiffsstammdivision, die die Besatzungen der noch in Dienst zu stellenden Schiffe in sich vereinigi, soll Stralsund als Standort erhalten. Die beiden Seefestungen Swine⸗ münde und Pillau werden von der Marine besetzt. In Kiel bleiben die wichtigsten Marinebehörden, die bisher dort ihren Sitz hatten, ferner eine Küstenwehrabteilung und ein Teil der Seestreitkräfte.
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Unter Vorsitz des Ministerialrats Dr. Bodenstein vom Reichsarbeitsministerium Berlin und bei Anwesenheit von Vertretern des sächsischen Arbeitsministeriums hat in Zwickau kürzlich eine Konferenz mit Vertretern der Organisationen der Unternehmer und der Bergarbeiter sowie sämtlicher Be⸗ iriebsräte des fächsischen Steinkohlenbergbaues statt— gefunden. Wie vom Reichsarbeitsministerium mitgeteilt wird, wurde vom Vertreter der Reichsregierung in längeren. Aus⸗ führungen auf die Notwendigkeit hingewiesen, zwecks Erfüllung bes Abkommens von Spaa die Kohlenförderung zu erhöhen. Auch wurde betont, daß eine Erhöhung der Kohlenproduktion notwesdig sei, um die zunehmende Zahl der Arbeitslosen ein⸗ zuschränken. Als Zulagen für die Leistung von Ueberarbeit wurben den sächsischen Bergarbeitern dieselben Vergünstigungen in Aussicht gestellt, wie sie den Bergleuten des Ruhrreviers bereils gewährt werden; insbesondere neben einer Fettzulage auch verbilligte Textilwaren und Schuhe. Die langandauernden sachlichen Beratungen hatten das Ergebnis, daß die Betriebsräte ihren Belegschaften die für die Leistung von Ueberstunden in Aussicht gestellten Vergünstigungen mitteilen, und daß in kurzer Zeit neue Verhandlungen zwischen den Organifationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer stattfinden sollen.
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Die Brauindustrie ist durch die in den letzten Jahren geboten geweseng starke Einschränkung in, der Ro hstoff⸗ zute ilung wirtschaftlich schwer bedroht. Diese Einschränkung hat auch zur Folge gehabt, daß der Stammwürzegehalt des Bieres gegenüber der Friedenszeit stark herabgedrückt werden mußte; das jetzige Dünnbier wird je länger, je mehr von weilen Kreisen der Bevölkerung zurückgewiesen, wãhrend der Genuß stark alkoholhaltiger Getränke ständig zunimmt. Um der hierin liegenden Gefahr zu begegnen und um die Brau⸗ industrie, der eine große volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt, nicht zugrunde gehen zu lassen, sind nunmehr die Malz⸗ kontingente der Brauereien auf 80 v. H. des Frieden tsz⸗
malzverbrauchs fest gesetzt warden und es wird neben dem Einfachbier auch Vollbler mit einem Stammwurzegehalt von 8 v. S. zugelassen.
Preußen.
Die gestern in Wernigerode tagende Abgeordneten⸗ versammlung des Evangelischen Vereins der Gust av Adolf⸗Stiftung wendet sich nach einer Mitteilung des „Evangelischen Pressedienstes! mit folgender Kund⸗ gebung an die evangelische Christenheit aller Völker:
Mit tiefer Bewegung haben wir die Mitteilungen unserer Ver⸗ reter aus den abgetrennten Gebieten über die ungeheuerliche Be⸗ drückung vernommen, mit der unsere Glaubensgenossen in Polen von nationalem und konfessionellem Fanatismus heimgesucht werden. Wir find erfchüttert von den Quälereien und Verfolgungen durch das polnische Volk, denen die Gemeinden Pesens und Westpreußens, ihre Pfarrer und Anstalten seit langem schutzlos ausgesetzt sind, und
troffen von dem Kulturkampf, den die polnische Regierung durch ihren Juni⸗Erlaß gegen die evangelische Kirche er⸗ öffnet hat. Entgegen dem unveräußerlichen, im Friedens vertrag feierlich verbärgten Recht auf Selbstbestin und im Widerspruch mit den Grundsätzen frei sicher Selbstverwaltung sucht man diese Kirche in eine atskirche des katfolischen Polens zu verwandeln. Ein gleiches Schicksal droht der evangelifchen Kirche Oberschlesiens, wenn es den blutigen polnischen Umtrieben gelingt, auch dieses Gebiet wegzureißen. Im Namen der Menschlichkeit und Gerechtigkeit, des Evangeliums nd des Friedens fordern wir den Protestantismus in der ganzen Welt feierlich auf, den Mo 000 Gliedern dieser Kirche zu Hilfe zu kommen. Wie einst der Schwedenkönig Gustad Adolf unseren Verfahren in ihrer Gewissensnot als Retter erschien. und wie vor bald 260 Jahren in den letzten Tagen des alten Polens wiederbolt der Gemeinsinn des englischen, hollãndischen, fkan⸗ dinapischen Protestantismus gegen,. die grausame volnische „Dissidentenpolitif protestiert hat, jo muß jetzt die evangelische Fhriftenheit aller Völker machtvoll ihre Stimme erheben, um dem Untergang des Evangeliums in den schwerbedrohten Gebieten Posens, Weftrreußzens und Schlesiens, die bisher blühende Provinzen cbangelifchen Lebens waren, zu wehren. x nseren Glaubensgenossen aber unter dem schweren Kreuz der polnischen Bedrũckung, gleichdiel ob sie deutscher oder polnischer Zunge find, versprechen wir vor Gottes Angesicht, daß wir nicht müde werben Wollen, unsere christliche Bruderpflicht an ihnen auch ferner treulich zu erfüllen. Werft auch in schwerster Zeit euer Vertrauen Es bleibt unser Glaube, der die Welt überwunden hat; unfere Hoffnung, die nicht zuschanden werden läßt; es bleibt die Liebe, die nimmer aufhört.“ .
Desterreich.
Wie die „Politische Korrespondenz“ meldet, hat die Botschafterkonferenz in Paris die österreichische Note wegen der Entsendung von größeren Truppen⸗ mengen nach dem Abstimmungsgebiet der interalliierten Plebiszitkommission in Klagenfurt zur Begutachtung über—⸗ mittelt. Inzwischen hat die österreichische Regierung bei der Botschafterkonferen; den Antrag gestellt, das Abstimmungs⸗ gebiet eventuell durch Truppen einer neutralen Macht besetzen zu lassen, um so die glatte Durchführung der Ab⸗ stimmung zu ermöglichen. Wie verlautet, wollen sich viele Bewohner des Abstimmungsgebiets der Abstimmung enthalten, weil sie befürchten, daß das Land, wenn die Abstimmung für die Südslawen ungünstig ausfallen sollte, in einen neuen Krieg hineingezogen werde. ;
Verschiedenen Meldungen zufolge ziehen die Süd⸗ slawen an der Grenze des Kärntner Abstimmungs— gebiets größere Truppenmengen zusammen. Das österreichische Staats amt des Aeußern hat den österreichischen Gesʒandten in Belgrad beauftragt, bei der südslawischen Re⸗ gierung in freundschaftlicher Weise vorstellig zu werden und diefe auf die Truppenansammlungen aufmerksam zu machen.
Bei der dritten Lesung des Bu ndesverfassungs⸗ gesetzes nahm die Nationalversammlung ein⸗ stimmig die von den Großdeutschen eingebrachte Entschließung an, in der die Regierung aufgefordert wird, spätestens in sechs Monaten eine Volksabstimmung über ben Anschluß an das Deutsche Reich anzuordnen. (Lebhafter Beifall Der in der Entschließung enthaltene Beisatz, daß diese Volksabstimmung womöglich gelegentlich der Wahlen zur Nationalversammlung am 17. Oktober erfolgen solle, wurde abgelehnt. Am Schluß der gestrigen letzten Sitzung vor den Neuwahlen gab der Präsident Seitz in einer längeren Rede einen Ueberblick üher die Arbeit der konstituierenden Nationalersammlung, wobei er feststellte, daß die einstimmige Annahme des Verfassungsgesetzes eine Garantie dafür bilde, daß die Republik Deutsch⸗Desterreich, wie sie durch die Ver⸗ faffung geschaffen sei, für alle Zeiten gesichert sein werde.
Großbritannien und Irland.
Der britische Oberbefehlshaber der Negierungstruppen in Irland, Mac Ready, ist der „Preß Association“ zufolge nach London berufen worden, um die Lage in Irland, ins⸗ besondere die Frage der Vergeltungsmaßnahmen, mit der Regierung zu besprechen.
Frankreich.
Die in Paris anwesenden Mitglieder des Völker bund⸗ rats traten gestern zu einer Sitzung zusammen, der auch der polnische Delegierte Paderewski und der litauische Delegierte Woldemar beiwohnten. Der „Agence Havas“ zufolge gab eon Bourgeois ihnen bekannt, daß die in der Resolution Des Rats vorgesehene mil itärische Kontrollkomm issien am 3. Sktober in Suwalki sein und sofort ihre in der Reso⸗ lution des Völkerbundrats vom 26. September vorgesehenen Arbeiten aufnehmen werde. Sollte sich in der Auslegung der Resolution eine Schwierigkeit ergeben, so habe die Regierung, der diese Schwierigkeit auffalle, den Völkerbundrat zu benach⸗ richtigen, der zu entscheiden habe.
Die von dem französischen Landwirtschaftsminister geplante Internationale Konferenz zur Bekämpfung der Viehfeuchen wird im Dezember in Paris zusammentreten. Es ist geplant, ein ständiges Büro zu erri ten, das alles sammelt, was auf die Bekämpfung der Viehseuchen Bezug hat.
— Die Generalräte im Elsaß haben vorgestern die Wahlen für den konsultativen Rat vorgengmmen, den die franzöfische Regierung in Elsaß Lothringen eingesetzt hat. Wie die „Agence Havas“ meldet, wählte Oberelsaß Departement des Oberrhein) folgende sechs Mitglieder: Drumm, Brom, Haegy, Rudolf, Tempe und Wicky. Unter⸗ elsaß (Departement des Niederrheins) wählte acht Mit⸗ glieder, und zwar Ramspacher, Quirin, Jehl, Krohmer, Weyd⸗ mann, Levy, Schickele und Georges Weill.
— Auf dem Gewerk schäffskongreß in Srlsang sprachen sich gestern die meisten Redner gegen den Anschluß an die Dritte Internationale aus, namentlich Rivelli, der Führer der französischen Seelente.
Rußland. Der Heeresbericht des Generals Wrangel meldet dem Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge Die 13 Rote Arm Ee, die auf ihrer Flanke und im Rücken nach dem Dnjepr zurück. In der die Bolschewisten auf einer
eschütze, mehrere hundert Maschinen—
⸗ ö E 7 ö Panzerautomobile, 7 Flugzeuge und viel der Taurischen melden
Italien.
Nach dem „Giornale d Italia“ verlangt Italien auf Grund des Artikels 289 des Versailler Vertrags von Deutsch⸗ land die Wiederinkraftsetzung des Abkommens vom 31. Juli 1912 über die sozialen Versicherungen. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ bemerkt, ist die Inkraftsetzung des genannten Abkommens bereits auf Grund des Artikels BY des Friedensvertrags mit Wirkung vom 8. Juli 1920 erfolgt und im Reichs⸗Gesetzblatt 1920 Nr. 175 veröffentlicht.
Die deutsche Botschaft beim Quirinal in Bom teilt unterm 30. September mit, daß ein Königliches Dekret über die Befreiung des sogenannten kleinen deutschen Eigentums von der in Artikel M des Versailler Friedensvertrags zugelassenen Liquid nu mehr ergangen ist. Das Dekret ist von einer amtliches Verlautbarung begleitet, wonach der Ministerrat in Ueber— einstimmung mit ben seit längerer Zeit von der Regierung gegebenen Zusicherungen die Befreiung und Rückgabe des kleinen deusscher Eigentums an die Eigentümer hbeschlossen habe. Als kleines Eigentum werde dasjenige betrachtet, das nach den gegenwärtigen Preisen einen Wert bis zu 50 000 Lire habe, ausgenommen seien Geldbeträge. Die Bewertung erfolge unter Berücksichtigung des Gesamtvermögensstandes der einzelnen beteiligten Personen. Die Verlautbarung hebt schließlich die soziale und volkswirtschaftliche Bedeutung dieser Maßregel hervor. J
— Einer Meldung der „Agenzia Stefani“ zufolge hat der Senator Melodia an den Minister des Auswärtigen die Anfrage gerichtet, ob die Zeitungsnachricht zutreffe, nach der das amtlich veröffentlichte, von dem serbischen Prinzregenten und den Ministern unterzeichnete Wahlgesetz für di serbische gesetzgebende Versammlung die Gebiete von Ißrien mit Fiume, Laibach, Görz, Dalmatien in die Zahl der serbischen Wahlkreise einbeziehe. Die Idea Nazlonale“ weist darauf hin, daß dieses Gesetz von dem Prinz—= regenten und den südslawischen Ministern in einer Zeit unterzeichnet worden sei, da man von der Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen Italien und Südslawien über die Adriafragen spreche. „Giornale d Italia“ sagt, dieses Gesetz entschleiere die Richtung der südslawischen Ueber⸗ imperialisten, die sich sogar auf Görz erstrecke, und bestreite sogar offiziell die Rechtskraft der Entscheidungen der Friedens⸗ konferenz. (
— Der sozialistische Parteiyvorstand in Mai⸗ land hat vorgestern die Frage einer Spaltung der Partei weiter erörtert.
Nachdem mehrere Redner laut Bericht der Agenzia Stefani“ für und gegen die Spaltung der Partei gesprochen hatten, betonte Bacci, die Moskauer Bedingungen müßten je nach den Verhältnissen der Parteien der einzelnen Länder beurteilt werden; so könne man die Reformisten in Italien nicht mit denen in Frankreich zusammenwerfen. Die Aende⸗ rung des Namens in Kommunisten, anstatt Sozialisten könnte im Falle der Spaltung der Partei böse Folgen haben. Graziadei meinte, eine etwaige Diktatur des Proletariats in Italien ebenso, wie in Frankreich oder England, würde eine vollk᷑ommenere Form haben, als man sie in Rußland sehe, jedenfalls müsse die Revolution in den mitteleuropãischen Ländern gleichen Schritt halten.
Belgien.
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durch eine Beschneidung
Cellier hat die Ueberzeugung, daß der Kapitalmarkt wirklich genesen werde, sobald die Staatsfinanzen, der internationale Handel und das Geldwesen wieder in Ordnung seien. Vorläufig müsse man sich mit Ersatzmitteln behelfen. Hier sei u. a. auf kurz⸗ fristige Kredite zu verweisen, die für Rohstofflieferungen gewährt werden, und die aus dem Erlös des verkauften Fertigfabrikats gedeckt werden müssen. Cellier trat, für eine neutrale Institution ein, die über alle Fragen internationaler Kapitalsanlagen dem Sparer Auskunft erteilen könne.
In der anschließenden Erörterung sprach der belgische Minssterpräsident De lacroix über seine Vorschläge, eine inter⸗ nationale Bank zu gründen, die durch die Ausgabe von Obli⸗ gationen die Mittel für den Wiederaufbau schaffen solle.
Die Nachmittagssitzung brachte die noch ausstehenden Berichte über die Finanz- und Wirtschaftslage einzelner Delegationen. Es sprachen zunächst der Vertreter Rumäniens und dann der von Brasilien. Während das erstere Land ein ungünstigeres Bild bietet, zeigt Brasilien alle Anzeichen eines wirtschaftlich gefestigten Staates. Für die französische Delegation sprach Cheysson. Sein Bericht ist insoweit bemerkenswert, als er die eigenen Anstrengungen Frankreichs hervorhebt, die für den Wieder⸗ aufbau der z körten Gebiete gemacht wurden. Es seien hierfür rund 21 Milliarden Franks ausgemorfen. Dabei wird aber nicht sonderlich betont, daß auch Deutschland für die Wiederaufbauarbeiten sein Budgel mit zahlreichen Milliarden ßelastet, und daß Deutschland nach dem Friedensvertrag alle Kosten dieser Aufbaugrbeiten zu tragen hat. Auch an sich bietet die französische Finanzlage im Vergleich zu Deutschland ein günstigeres Bild, insoweit als im laufenden Jahr sich die Ausgaben in bedeutend engeren Grenzen halten und Frankreich fogar einen Teil, seiner Auslandschuld decken konnte. Für die italienische Delegation sprach der Senator Ferrari. Hier ist die finanz, und wirtschaftspolitische Lage als ernst zu bezeichnen, die heute durch die wirt . en und sozialen Kämpfe noch verstärkt wird. Schließli . Ver⸗
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