1920 / 223 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Oct 1920 18:00:01 GMT) scan diff

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treter der griechischen, litauischen und chinesischen

Delegation.

Die Finanzkonferenz wird heute die Erörterung über die redite beendigen, um sich dann bis zum Mitt⸗ woch zu vertagen, damit der Ausschuß sich mit der endgültigen Fassung der Entschließung beschäftigen kann.

internationalen

Der belgische Industrie⸗ XV. September in R ü Tagesordnung die Frage der

Handelsbeziehungen mit Deutschland und des enthaltsstatuts der Deutschen in Belgien stand.

Niederlande. . Ein von allen Ministern unterzeichneter königlicher Beschluß

und statt ihrer die Errichtung departements. n Zeitpunkt in Kraft.

Polen.

Im Generalstabsbericht der polnischen Armee

vom 30. September heißt es:

Nach Zerstreuung der im Bereiche von id konzentrierten Sewiettrupten setzten unsere, Truppen die eilige Verfelgung des Feindes in östlicher Richtung fort. Der Feind zieht sich in vollstän⸗ diger Auflösung zurück und wird von allen Seiten von unseren r Eine der Sowjetdivisionen ging gänzlich zu uns über, nachdem sie ihre Kommissare, die sie zur Widerstands⸗ leistung drängen wollten, ermordet hatte. rückenden großpolnischen Truppen nahmen, am 30. d. M. in einem heldenmütigen Angriff Baranowits Der Generalstabsbericht vom 1. Oktober besagt: Nordöstlich von Grodnæg erreichten unsere Abteilungen ohne Fühlung mit dem Feinde die Flußlinie der Ula, n der in den Kämpfen bei Lida zerstreuten Sowjetdivision entwickelt

Truppen angegriffen.

sich weiterhin für uns günstig. Am 28.

des Obersten Deba⸗Biernackt bis nach Now o Groder por. 20. bis 30. September wurden 25 000 Gefangene gemacht und 100

Geschütze erbeut Bei Baranowi

teilungen 1600

verständnis eingestellt.

Dänemark.

erneuert. scheiden soll.

Norwegen. Der gestrige Staatsrat bewilligte dem norwegischen von Ditten, den

Gesandten L Oftober.

in Berlin,

rüssel eine Sitzung abgehalten, auf deren

Ter Beschluß tritt zu einem noch näher zu

n 10600 Gefangene und erbeuteten 36 Maschinengs wehre. Die Lage südlich des Pripjet ist unverändert. und Seinygebiet wurden die Kämpfe mit gegenseitigem Ein⸗

und Handelsrat hat am

Wiederaufnahme der Auf⸗

eines Verteidigungs⸗

Die von Slonim vor⸗ werken,

chi. nach

Die Verfolgung

September rückte die Grupp Vom tschi machten Posener Ab⸗ und

Im Suwalki⸗ Slowenen)

wiederaufzunehmen.

vorrat, über . Ausstandes er st nach drei

von Pech stein und Cssar

zeichnet sich durch die star Schöpfungen meist eigen sind. . . . 2. Darunter 4 ,, er nel en vom 27 September ve 5 t wie Wolffs ele a en üro“ au. er * ee, Bilder, wie wir e an ieser Stelle on in ahn⸗ melde. die in hehung 2. Narinẽ⸗ . . ,. Knsfährung ters sahen;. Cinigt Were kon em, e,

schwer wer

Eine Erhöhung der Abtra durch den bah zugestellten St

ab in Aussicht genommen. wicht bis 20 Eg

Frachtbrief haben Kellern und 20 3 für je angefangene 50 Eg bis zum 2, höheren I 5 Eg 40 besw. S0 3,

solche

handlungen mit den Bergwerksbesitzern und den ,

; Tloyd George habe diesem Vorschlag lebhaft zugestimmt. Der Führer der Bergarbeiter der Grafschaft Cumber⸗ land erklärte in einer Bergarbeiterversammlung, der Kohlen⸗ den die Regierung verfüge, werde im Falle eines Monaten aufgebrau

Kunst und Wissenschaft.

Der Kunstsalcn von Gurlitt bringt eine Ausstellung verschledener moderner Kunstwerke, unter denen besonders die Arbeiten r Klein zu erwähnen sind. Die Land⸗ schaft mit der untergehenden Sonne von dem erstgenannten Künstler stark koloristischen Reize 3 die seinen meis

Klein stellt

weinen guten Begriff seiner sensitiwen Kunst. Die Plastischen Arbeiten von Bauroth zeigen einen Künstler, der es versucht, seinen Schöpfungen einen tieferen Inhalt zu geben. den, einem oberflächlichen Schönheitsideal ß

Verkehrs wesen.

Stockwerken. Für Stücke im

Vom 1. Oktober an werden gewöhnliche Postpakete ; bis 500 Franken nach Fugoslawien (Königreich der Serben, Kroaten und Ueber alles

mit einer Wertangabe

zur Beförderung angenommen.

erteilen die Postanstalten Auskunft.

Es wird ihm nur

gegebühren für die bahnamtlichen , ückgüter ist nach einer der Handelskammer zu Berlin vorliegenden amtlichen Bekanntmachung vom 15. Oktoher Es werden künftig Sendungen im Ge— ohne Abtrageentgelt nach allen Stockwerken, Kellern oder Höfen gebracht; Sendungen über 20 Eg auf einen jedoch beim Abtragen nach Höfen nachstehende Gebühren zu entrichten; Stock und 40 3 . Gewicht von * . für Stücke über 76— 100 kg S0 bezw. 120 4. Für Stücke über 100 kg müssen die Gebühren zwischen Rollfuhrunternehmer und Empfanger besonders vereinbart werden. Ein weiteres Trinkgeld hahen die Leute des bahnamtlichen Rollfuhr⸗ unternehmers nicht zu beanspruchen.

ertretern J] genommen wurden, nicht 49

Chor

Salamis, Odyssee n,

Arminius,

t sein.

Im amtlichen Teil

landschaft⸗· erlin vom

Köln a. Rh.) und „Der

Havel).

tag, Nachmittags 3 Uhr: 5 Uhr: „Polarjagden? (

heren Stock tag, Abends 7 Uhr: „Ein

Dr. Viktor Engelhardt); 5 Uhr: Im Lande der

Sonne, von 6 bis 10

kãmpfung.“ Die weitere

22 S

Habich,

Abschied zum

Statiftit und Volkswirtschaft. Arbeitsstreitigkeiten. Berliner

Tie Angestellten des werbes sind in den Ausstand ts) mitteil

en Versammlung sämtlicher

Rog gem e Todes

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* ö. 9 Ir be r ; 395 eser an den Arbeitgeberverband verwiesen worden, der gegen⸗

23 2 * ; 5 . è— 15 n Forderungen der Angestellten einen ablehnenden Standpunkt

7 * . ( 1142 * X richt Pes5 1

9 1 * * Bergarbeiter am Donnerst⸗

*

erat rn gen auf gestern vertagt werden mußten. Inzwischen hat der Aus⸗

t, wurde in einer gestern abend in der Neuen Welt

. Ergebnis der Urabstimmung bekanntgegeben. oog gegen 500 Stimmen ist der Ausstand beschlossen worden.

greöße Meinungsverschiedenheiten bestanden, so daß die

Zeitungs⸗

getreten. Wie der Vor⸗

Angestellten des Zeitungs⸗ Mit

seines

nis gekommen, de

6 9. 1 * 8 tschließuug gefaßt, die Ver⸗

Isolde', mit Frau Wildbrun CTastonier, Sommer,

von Catopol-Batteux, Mancke, Escher⸗ Hutt, Schwarz, Sommer, den Hauptrollen angesetzt. Anfang 7 Uhr. Im Schauspielhause geht morgen, als 6. Vofksvorstellung zu ermäßigten Preisen „Fü . mit Eduard von Winkerstein in der Titelrolle und Margarete Neff . Abends 7 Ühr wird der Marquis und der Titelrolle gegeben. Am Coriolan* mit Otto Sommerstorff

als Hanne Schäl in Szene. von Keith“ mit Fritz Kortner in Montag findet eine Aufführung von in der Titelrolle statt.

iam kommenden Schauspiel ‚Rausch“ aufgeführt.

diese Rolle auch diesmal.

25jäbrigen Ju

in Köln geboren. Kompositlon und errang bei einer von der Mozartstiftung in Frank- furt a. M. ausgeschriebenen Konkurrenz den Preis, ein Stipendium. wechselndem Aufenthalt (Berlin, Leipzig, Wien, Dresden, Mannheim, usw.) ging er 1880 als Dirigent der Philharmoni⸗ schen Gesellschaft nach Liverpool, kehrte aber schon 1882 nach Deutsch⸗ and zurück. Im Jahre 18589 wurde er unter Verleihung des Professertitels Vorsteher einer akademischen Meisterschule an der hiesigen Hochschule für Musik. Seine Kompositionen sind reich an schönen, charakteristischen Klängen. weniger an eigentlicher fesselnder Melodie. Seine Opern Lorelei und ‚Hermione“ erwiesen sich, obwohl sie beifällig auf⸗

Nach mehrfach

Theater und Musik.

Im Opernhause geht morgen, Sonntag, Tristan und n und den Herren Mann, Braun, ͤ Krasa und Noe besetzt, in Szene. Mufttalischer Leiter ist Max bon Schillings. Anfang 5 Uhr. Für Montag sind „Hoffmanns Erzählungen“ s Vespermann und den Herren Stock, Krafa, Düttbernd und Philipp in Mufikalischer Leiter ist Dr. Fritz Stiedrz.

Nachmittags 23 Uhr, hrmann Henschel“

Anfang 7 Uhr.

Sonnabend

Adolf Johannes Riemann und die Frau Cathérine Frieda Richard. Im Deutschen Opernhause ist Walter Kirchhof für cmnige Gastspiele in Wagnerschen Werken gewonnen worden. Er ritt zum ersten Male am 6. Oktober in ‚Tannhäuset“ auf

Dem Geheimen Rat, Professor Arthur Nikisch ist von der vhiloforhichen Fakultät der Universität Leipzig anläßlich bilãums als Leiter der Ge⸗ wandhauskonzerte die Doktorwürde ehrenhalber verliehen worden. Der Komponist,

9 3 Y., e rr r Kere = X. Ihrenre Ausschuß der Bergarbeiter die En

.

* mtag: 165. Daue

Zeistan und Isolde. atag: 166. Dauerbezngsdorstellung. manns Erzählungen. Anfang

Sonn reservesatz 100.

ern,, ,n, Fr, fen: Fuhrmann Henschel. Anfang 2 Uhr. Aber 173. Tauer⸗ Der Marquis von

. v 25 * Dyernhaus. Dienstag:

lestrina- Dr , Violetta. La Traviata.)

Ter

1 van Sevilla. Sonntag: Watte.

er Gynt. bend T

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er. Sonntag, Nach⸗

FZauft, erster Teil. Donnerstag: Der

Fftaufmann von Venedig.

C ammerfpiele.

Sonntag (2 Uhr): Die Büchse der Pandora. —Ibendẽ s Uhr: Die Brand⸗ stätte. Montag: Frühlings Er⸗ wachen. Dienstag und Donnerstag: Die Brandftätte. Mittwoch und Freitag: Stella. Büchse der Pandora.

Großes Schauspielhaus.

Am Zirkas Farlstraße Schiffbauerdamm.

Sonntag (24 Uhr): Danton. Abends s Uhr: Jedermann. Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag: Danton. Sonnabend: stõnig De diyvns.

Wie einst im Mai. All Uhr: Ter letzte Walzer.

Berliner Theater. nua a nhr

Derasches Künftlertheater. tag * , 6. . Uhr: Vie

7 ; ; e mm, m, Sonnabend:

eidun sreise. ie Schei⸗

186 ö E. r. Sonntag (3 Uhr):

Tas Gelübde. NMertag Tas

ve, Freitag: Peer Gynt.

Menschen. Dienstag und Sonnabend:

. ch j Sonnabend: Die

Hlatz. ) lich von Zalamea. Abends 7 Uhr: Kabale und Liebe. Montag: Das Käthchen

Theater in der Königgrätzer Straße. Sonntag (6 Uhr): Das Ge⸗ ständnis. Abends s Uhr: Mirando⸗ lina. Montag, Mittwoch und Don⸗ nerstag: Erdgeist. Dienstag und Freitag: Mirgndolina. Sonnabend: Zum ersten Male: Rausch.

Konöbienhaus. Sonntag (3 Uhr: er Biberpelz. Abends 5 Uhr: Der gemütliche Kommissar. Der un⸗ erbittliche Schutzmann. omö⸗ dianten siege. Montag bis Sonn⸗ abend: Der gemütliche Kommissar. Der unerbittliche Schutzmann. Komödianten fiege.

Volksbühne. Theater am Bulow⸗ Sonntag (3 Uhr): Der Richter

von Heilbronn. —Dicsetag und Sonn⸗ abend: Kabale und Liebe. Mittwoch: Götz von Berlichingen. Donnere⸗

ien, Eine Landpartie. Verwickelte Geschichte. Freitag: Nach Damastus,

J. Teil.

Kleines Echauspielhaus. Zonnta⸗ Uhr): Ter Weibaten fel. Abends Uhr- Ter Floh im Panzerhaus.

rren Gewerbe. Abends Montag bis Mittwoch: Der Floh im

,. C Deanerstag: Zum ersten Vale: ndertragöbie. - Jteitag und Sonnabend: Kindertragödie.

mif den? Damen Hanfa, hat;

Professor Max Bruch, Ehrensenator der 2. . Akademie der Künste, ist, einer Nachricht des W. T. B.“ zufolge, vergangene Nacht in Berlin verstorben. Er war am 6. Januar 1838 122 Er erhielt von F. von Hiller Unterricht in der 500 722

mildern. Ebenso

angegliedert

können, um Mitarbeit.

Danzig, 1. Werft (ehemaligen

Werte wurden

ö

Schaden wird auf zwei

us der grithig egg für Soli, Männerchor und Orche 2

werden bei klarem Wetter von 2 bis 6 Uhr die

als lebensfãhig, wohl aber seine Szenen ster, ferner die die Szenen aus der

von der Glocken, das

Normannenzug!, Schillers Lied

Oratorium Mofes. u. a. Von seinen Instrumentalwerken sind in erster Linie die bielgespielten drei Violinkonzerte und die hebräische Melodie ‚Kol Nidrei für Cello und Orchester hervorzuheben.

. 9 Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage. Mannigfaltiges.

der heutigen Ausgabe d. Bl. ist (unter

Preußen) eine Bekanntmachung Ter Kohlenstelle Greß ! 30. September d. J. ] weiterer Abschnikte der Kohlenkarte veröffentlicht.

Der Verband deutscher Diplom kauf leute, Sitz Brandenburg (Haveh, hält am 10. Oktober seinen diesjährigen Ver⸗= bandstag in Hannoder ab. Auf der Tagesordnung stehen u, a. fol⸗ gende Vorträge: „Studiendauer. Diplomprüfung und Promotionsrecht an den Handelshochschulen . (Berichterstatter Professor Dr. Mannheim und Diplomkaufmann Direktor Paul Damm-⸗Ctienne- ĩ un Betriebs anwalt (Berichterstatter Diplom⸗ kaufmann Beeidigter Bücherrevisor Walter Pfundt, Brandenburg,

über die Freigabe

Nicklisch⸗

In der Treptower Sternwarte werden in den nächsten Tagen folgende Film- und

Lichtbildervorträge gehalten werden; Sonn⸗ Sitten und Gebräuche fremder Völker‘,

ͤ Seelöwen, Renntiere und Elche), Abends 7 Ühr: „Das bavyerische Hochland und seine Königsschlösser«; Diens⸗

Ausflug in die Sternenwelten“ Eichtbilder⸗

vortrag des Direktors Dr. Archenhold ; Mittwoch, Abends 74 Uhr: „Aus der Urgeschichte der Wissenschaft“

(Eichtbildervortrag von den 9. Oktober, Nachmittags Mit dem ohen Fernrohr

Venus oder die Uhr Doppelsterne, Fixsterne und Nebel

Sonnabend, Schwarzen *.

beobachtet. Führungen durch das astronomische Museum finden tãglich in der Zeit von 2 Uhr Nachmittags bis 5 Uhr Abends statt.

„Die Heiz- und Brennstoffnot und ihre Be- Hausbrandgenossenschaft Groß Berlin beabsichtigt, im November und Dezember eine belehrende Ausstelfung unter obiger Bezeichnung zu veranstalten. Es sollen nicht nur alle bisher auf dem Markte erschienenen Er atz brenn stoffe gezeigt werden, sondern auch alle Apparate, Sparöfen und dergl, die geeignet sind, die Brennstoffnot in irgend einer sollen werden, in zweifelhafter Anpreisung vertriebenen Fabrikate gezeigt werden sollen. Diefe Ausftellung wird also zum ersten Mal alles das zeigen, was Die junge Industrie für Ersatzbrennstoffe oder überhaupt, zur Be— kämpfung der Brennstoff not hergestellt, und auf den Markt gebracht Die Hausbrandgenossenschaft bittet alle Firmen und Privat⸗ perfonen, die Anregungen oder Material zu dieser Ausstellung liefern

Form zu einige Abteilungen

der Ausstellung ; wertlosen oder in

denen auch die

Anfragen und Schreiben sind an die Ge⸗

schaäftsftelle Berlin W. 30, Motzstraße 8, zu richten.

Oktober. . r . Reichs werft) Wäscherei in Brand.. Die im Gebäude lagernden Materialien vernichtet. Millionen Mark geschätzt. englische Zerstörer „Walhalla“ beteiligte sich an den Löscharbeiten.

Im Theater in der Königgrätzer Straße wird London, 1. Oktober. (B. T. B) Der Ha fen van Gal

in neuer Einstudierung Strindbergs hauf Maria Orska, die in der ersten Tuf führung im November 1914 die Henriette dargestellt hat, spielt Den Maurice spielt Alfred Abel, den

(W. T. B.). Auf der Danziger geriet heute mittag die

Der Schaden wird auf zwei Der im Danziger Kaiserhafen liegende

vest on ist von einer Feuers brun st, heimgesucht worden. Der

Millionen Dollars geschätzt. Das Feuer

zerstörte Baumwolle und beschädigte mehrere Dampfer.

30. September 1920.

Aceronautisches Observatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow.

Seehõhe Luftdruck

Temperatur C0

Drachenaufstieg von 5 a bis 7 a. Relative

Wind Feuchtig⸗

/ . keit Richtung

754,9

1470 642 1620 630 2000 602 2730 550 1070 465

.

z. bedeckt. Sicht 15 K.

w

(Fortsetzung des Nichkamtlichen in der Ersten Beilage)

Schillertheater. Eharlottenburg. Sonntag (3 Ühr): Der Meineidbauer. Abends 7 Uhr: Alt⸗Heidelberg. Montag, Mittwoch und Sonnabend: Bettinas Verlobung. Dienstag, Donnerstag und Freitag: Nathan der

Weise. Mittwoch (3 Uhr): Nathan der Weise.

Deutsches Opernhaus. Sonntag, Vormittags 11 Uhr: Volks⸗Konzert.:.— Nachmittags 23 Uhr: Der Waffen⸗ schmied. Abends 67 Uhr: Zum 160. Male: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Montag: Eugen Onegin. Dienstag: Fidelio. Mittwoch: Tannhäuser.

onnerstag: Tiefland. Freitag: Alessandro Stradella. n, Tänze. Sonnabend: Die Walküre.

Komische Oper. Sonntag sat Uhr); Liebe im Schnee. Allabendlich 7 Uhr: Liebe im Schnee.

Theater des Westens. Sonntag (36 Ühr): Die Frau im Hermelin. Abends 7 Uhr: Der ersten Liebe goldne Fein. Montag bis Sonn⸗ abend: Der ersten Liebe goldne Zeit.

Lustspielhaus. Sonntag (63! Uhr): Jugend. Abends 7 Uhr: Zwangs⸗ , Montag bis Sonn⸗ ahend:

Zwangseinquartiernng.

am Nollendorsplatz.

Theater Sonntag (37 Uhr): Der Vielgeliebte.

Abends 7 Uhr: Wenn Liebe er⸗ wacht... Montag bis Sonnabend: Wenn Liebe erwacht...

Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Der Freischütz.

Thaliatheater. Sonntag (3 Uhr: Die närrische Liebe. Abends Uhr: Der dumme Franzl. Montag bis Sonnabend: Der dumme Fyanzl.

——

Samiliennachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Magistratsrat Groth (Berlin⸗Dahlem).

Ge storben.: „Hr. Archivrat Dr. Paul Mitzschke (Weimar).

Verantwortlicher Schriftleiter Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil; Der Vorsteher der Geschäftsstelle Nechnungsrat Mengering in Berlin,

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

Druck der Norhdeutschen Buchdruckerei ung Verlagzanstalt, Berlin, Wilhelmstraße M,

Vier Beilagen leinschließlich Börsenbeilage) und Erste unh. Zweite

l · Van pelgregister Beilas

Erste Beilage

zun Deut schen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Nr. 223.

Perlin, Sonnabend, den 2. Oktober

Nichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Preußische Landes versammlung. 162. Sitzung vom 1. Oktober, Nachmittags 1 Uhr. Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitung werleger) ) Das Haus setzt die Erledigung von Anfragen fort.

Abg. Dr. Boe litz D. Vp) fragt nach dem Verbot des Beitritts zu parteipolitischen Vereinigungen seitens wahlunmündiger Schüler.

Ein Regierungsvertreter erklärt: Wer einer Schul⸗

gemeinschaft als Schüler angehört, unterliegt , allen den

damit verbun denen Beschränkungen. Parteipolitische estrebungen follen nach, übereinstimmendem Urteil aller Parteien dieses ö. Hauses von der Schule ferngehalten werden, peil sonst die Irfüllung der Zwecke der Schule außerordentlich. stark gefährdet witd. Bie Teilnahme an parteipolitlschen Vereinigungen, deren Veranstaltungen derart sind, 9. ein Hineintragen parteipolitischer Bestrebungen in die ulen selbst nicht zu vermeiden ist, kann den

ülern nicht gstattet werden. Aus diesen Erwägungen heraus ist der Erlaß des Kultusministers ergangen. . .

Abg. Hauschildt (Soz) fragt nach der Entschãdigung fũr

Viehverkuste durch Maul⸗ und Klauenseuche, insbesondere habe die

Schafzucht Hessen-Nassaus schweren Schaden erlitten.

Ein Regierungsvertreter erklägt, daß im Staats haushalt Mittel für diese Zwecke nicht zur Verfügung ständen, da— gegen könnten die Propinzialverbände solche Entschadigungen ge⸗ währen, was auch zum Teil bereits geschehen sei. e, e nzihf. verband Schleswig-Holstein gewähre auch eine Entschädigung für gefallene Schweine. ; .

Abg. Bie ster ö. Hann) fragt nach der eigenmächtigen Er⸗ höhung des Fleischhöchstpreises durch die Provinzialflei chstelle für das Rheinland von I59 auf 6h0 46 und nach der Abschlachtung des als Zucht- und Nutzvieh aus Hannover ausgeführten indviehs.

Ein Regierungsvertreter erklärt, daß die Regierung die Genehmigung der Heraufsetzung des Höchstpreises im hein⸗ land mit ö t auf die Verhäͤltnisse im besetzten Gebiet an · erkannt habe. ie Abschlachtung des ausgeführten Jungviehs wider spreche den Beftimmungen; die Tiere dürften nur unter der aus⸗ drücklichen Verbürgung ihrer Schonung als Zucht- und Nutzvieh aus⸗ geführt werden. die Innehaltung der. Bestimmungen sei die Provinzialfleischstelle nochmals ausdrücklich hingewiesen.

Ein Antrag der Deu tschnation alen Volks⸗ partei geht dahin, die Staatsregierung zu ersuchen, in Er⸗

gänzung eines früheren Beschlusses der Preußischen Landes⸗

versammlung bei den zuständigen Verkehrs verwaltungen darauf hinzuwirken, daß bei den druch Erlaß des Kultus ministers angeordneten gemeinsamen Schülerausflügen freie Fahrt oder eine Beförderung zu den Sätzen des Militärtarifs gewährt werde.

Abg. Oelze (D. Nat) begrüßt den Antrag. Der große Wert der Schülerausftüge und Schülerwanderungen für die Heranziehung eines kräftigen und abgehärteten Geschlechts werde allgemein an= erkannt. Es würde ja durch die Gewährung der freien Fahrt immer- hin eine nicht unerhebliche Mehrbelastung des Eisenbahnetats ein⸗ treten; dennoch sei des guten Jweckes wegen dringend zu wünschen, daß allgemein Freifahrt gewährt würde. Sei dies nicht angängig, fo sollte für die Schülerfahrten eine Ermäßigung auf die Sätze des alten Militärtarifs zugestanden werden. Der Antrag sei dem Haupt⸗ ausschuß zu überweisen. . - .

Abg. Neumann⸗Magdeburg (Soz.) begrüßt namens seiner Partei den Antrag und ist mit Ausschußberatun einverstanden.

Abg. Frau Arendsee (U. Soz.): Meine . hält es für ein Gebot der Rotwendigkeit, jedem Schulkinde die Teilnahme an diesen e,. zu ermöglichen, es muß daher den Kindern der Volks- schule, wenn der Zweck des Antrags wirklich erfüllt werden soll, durchaus die freie Fahrt gewährt werden. . .

Abg. Jud s (Dem): Der Segen der Schülerausflüge wird auch von der Sh hf ganz allgemein anerkannt. Die Kräftigung des Körpers, die Erweiterung des geistigen Gesichtskreises und der Unter⸗ richt selbst, besonders der in der Naturgeschichte, haben an diesen Seg⸗ 4 gleichmäßigen Anteil. Deshalb wird auch von uns der Antrag egrüßt. bg. Hollmann (D. Vp): „Wir erklären ebenfalls unsere Sympathie für den Antrag. Das Bedürfnis ist jedoch für die Schüler der höheren Tehranstalten mindestens ebenso dringend wie für die Volksschüler. Ich würde sehr bedauern, wenn hier eine . renzierung gemacht werden soellte und bitte den Ausschuß, in diesem Sinne eine Klarstellung herbeizuführen.

Abg. Dr. Weyl (UM. Soz): Die Angehörigen des sogenannten Mitkelstandes werden auch nach dem Wortlaut und Sinn des Ministerialerlaffes schon jetzt berücsichtigt, denn sie sind jetzt so proletarisiert, daß sie den Unbemittelten oder Minderbemittelten bei⸗ gezählt werden müssen; sie sind so verarmt, daß sie gegenwärtig wirt⸗ schaftlich schlechter stehen als die Angehörigen der Arbeiterklassen. Zustimmung rechts.) ;

Abg. Gronowes ki (Zentr) erklärt die Zustimmung der Zen— trumspartei zu dem Antrage, den der Ausschuß hoffentlich so fassen werde, daß alle Parteien ihn annehmen können.

Der Antrag geht an den Staatshaushalts⸗ aus schuß.

Abg. Dallmer (D. Nat) befürwortet darauf den Pon seiner Partei in Gemeinschaft mit dem Zentrum gestellten Antrag, wonach das Wohlfahrtsministerium Vorschläge machen soll, wie in den staattichen Bädern Einrich⸗ tungen geschaffen werden, die den Sozialversicher⸗ ten und der minderbemittelten Bevölkerung einschließlich des Mittelstandes zur Verfügung gestellt werden können, und wie die zahlreichen Bäder in Ge⸗ meinde⸗ und Privatbesitz dem sozialen Ge⸗ danken dienstbar gemacht werden können.

Der Antragsteller führt aus, daß, wenn auch die Bäder nicht zum Ressort des Wohlfahrtsministeriums gehörten, dennoch diesem ein maßgebender Einfluß auf, die Bäder in sozialhygienischer und sani⸗ tärischer Hinsicht eingeräumt werden müßte. Die Krankenkassen müßten in den Bädern Räume erhalten, in denen sie ihre Heil⸗ bedürftigen unterbringen können. Auch die Gemeindebäder und Privatbader müßten für denselben Zweck herangezogen werden.

Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Abg. Kop sch (Dem.) begründet den von ihm mit Unter⸗ stützung aus allen Parteien gestellten Antrag, bei der Reichsregierung erneut dahin vorstellig zu werden, daß der Ehrensold der Kriegs veter anen entsprechend der Entwertung des Geldes erhöht wird.

) Mit. Ausnahme der Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben werden. .

nächsten Sitzung zu setzen

Die Reichsregierung habe dies nicht für möglich erklãrt. Deshalb müsse die preußeische Regierung erneut mit der Reichs. regierung in Verhandlungen eintreten, weil die Geldentwertung eine Erhöhung des Ehrensoldes nötig mache. Hoffentlich werde die preußischè Regierung dem Verlangen des Hauses entsprechen.

Abg. Kopfch (Dem) beantragt, da kein Regierungsver⸗ treter anwesend ist, seinen Antrag von der Tagesordnung ab⸗ zufetzen und als ersten Gegenstand auf die Tagesordnung der

sowie den Präsidenten zu ersuchen, daß er die Anwesenheit eines Regierungsvertreters veranlasse.

Präsident Leinert bemerkt, daß das Haus die Anwesen⸗ heit eines Regierungsvertreters beanspruchen dürfe und er dessen Anwesenheit veranlassen werde.

Das Haus beschließt die Absetzung von der Tagesordnung.

Es folgt ein Antrag der Abgg, Esser (Zentr.) und Gen., der die Staatsregierung ersucht, mit Rücksicht auf die zunehmende Beschäftigungslosigkeit im Handwerk öffent⸗ liche Arbeiten, namentlich Instandsetzungen von staat⸗ lichen Gebäuden und Einrichtungsgegenständen, schleunigst zu vergeben, besonders an das selbständige Handwerk und dessen

Organisationen. Adolph

Ein Abänderungsantrag Hoffmann (u. Soz) will nicht die Arbeitsübertragung an die Organi⸗ sationen des Handwerks, sondern fordert die Ausführung mög— lichst in eigener Regie.

Abg. Altegger Zentr.): Unser Antrag bezweckt, die Regierung auf die immer mehr sich steigernde Arbeitslosägkeit im Bauhandwerk aufmerksam zu machen. Dieser Arbeitslosigkeit muß gesteuert werden. Der jetzige Zustand der Verwaltungsgebäude rechtfertige auch die schleunige Inangriffnahme von Erneuerungs⸗ arbeiten. Das Handwerk ist durchaus in der Lage, solche Arbeiten felbst zu übernehmen durch die Organisationen des Antrages. Die Handwerksorganisationen gewährleisten allein eine gerechte Ver⸗ feilung der Arbeit. Die Ausführungen der Arbeiten in staatlicher Regie schädigt das Handwerk außerordentlich. Das hat seinerzeit einstimmig die Landesversammlung ausgesprochen. Darum ist es nicht verständlich, wie jetzt ein Antrag der Unabhängigen die Arbeits ausführung in eigener Regie befürworten kann. . ;

Abg. Menzel (D. Nat.: Der Antrag wird bon, meiner Fraktion nachdrücklich unterstützt. Auch wir erkennen die Mängel des Regie⸗ betriebes an und lehnen deshalb den Antrag der Unabhängigen ab. Besonders bekämpfen wir in diesem Antrag die Forderung, daß die . nicht den Organisaionen des Handwerks übertragen werden ollen. Abg. Om mert (D. Dem): Meine Freunde stimmen dem An⸗ trag zu und lehnen den Antrag der , ab. Die Heran⸗ ziehung des selbständigen Handwerks zu den ( rneuerungsarbeiten ist eine Notwendigkeit, um die Notlage des Handwerks und die Arbeits⸗ losigkeit zu mildern. (Beifall.) ; ;

Übg ' Langer (D. Vp): Dem Antrag Esser sollte die Regierung Rechnung tragen, das ist bei der jetzigen Notlage des Handwerks Wan ch der furchtbaren Arbeitslosigkeit eine Staatsnotwendigkeit. Beifall.

Abg. Haese (Soz): Der Antrag findet die Zustimmung meiner Freunde Die produktibe Erwerbslosenfürsorge muß den Gemeinden und dem Staat die Möglichkeit geben, auch die im Antrag geforderten notwendigen Erneuerungsarbeiten vorzunehmen. Wenn die Befür⸗ worter des Antrages die Regiearbeit bekämpfen, so können wir das nicht mitmachen. Wir denken nicht daran, das Handwerk zu be⸗ kämpfen, aber wir können die Ausführung der durch den Antrag ge— steslten Aufgaben nicht den Organisationen des Handwerks überlassen. Wir stimmen deshalb dem Aenderungsantrag Hoffmann (J. Ser Mu,

Abg. Paul Hoffmann u. Soz.): Wir haben durchaus Ver⸗ ständnis für die Notlage des Handwerks, aber unser Antrag will er— reichen, daß auch die gemeinnützigen Genossenschaften in größerem Umfange zu den Arbeiten herangezogen werden können. Die Be⸗ schränkung des Antrags Esser auf die Organisation des dwerks wird deshalb von uns bekämpft. Der Staat muß dafür sorgen, daß bei den von ihm vergebenen Arbeiten auch die Tariflöhne ge⸗ zahlt werden. Wir werden alle Bestrebungen zur Arbeitsbeschaffung unterstützen. (Beifall bei den U. Soz.)

Der Antrag Esser wird mit dem Antrag Adolph Hoff⸗ mann dem Hauptausschuß überwiesen.

Der Antrag der Unabhängigen Sozial⸗ demokraten, zur Milderung der ungeheuren Schäden, die den kleinen Tierhaltern durch das Wüten der Maul⸗ und Klauenseuche zugefügt worden, sind, aus⸗ reichende Staatsmittel bereitzustellen, und der Antrag Lukassowitz⸗-Conradt (D. Nat.), schleunigst Maßnahmen zur Bekämpfung der zinfektiösen Anämie“ unter den einheimischen Pferde beständen zu er— greifen und Ersatz für die Schäden nach Maßgahe des Reichs⸗ k zu leisten, werden in der Beratung ver— unden.

Abg. Ludwig (U. Soz.) beantragt Ueberweisung des Antrages seiner Partei an den Landwirtschaftsausschuß.

Abg. Conradt (D. Nat): Die Weiterverbreitung der ge⸗ fährlichen Seuche der infektiösen Anämie macht es notwendig, baß die Slaatsregierung auf, eine Nobelle zum Reichsseuchen⸗ gesetz drängt., durch. welche die Anämie unter die entschädigungs⸗ pflichtigen Krankheiten aufgenommen wird. Bisher wird die Entschadigungspflicht durch die Provinziallandtage von der be⸗ treffenden Kategorie Tierhalter selber getragen. Die Krankheit, die man vor dem Kriege nicht kannte, ist ihrer Ursache nach nicht erkannt worden. Sie findet ihre Verbreitung nicht nur in Ställen, sondern auch auf der Weide. Auf einem Rittergut in Schlesien mit 27 Pferden und 29 Fohlen sind 13 Pferde und 5 Fohlen der Seuche zum Opfer gefallen. Tritt keine Hilfe ein bei diesem Verlust von mehr als einer Million, so ist der Besitzer wirtschaftlich ruiniert. Auch der Pferdebestand der Reichswehrkaserne in Breslau ist ver⸗ seucht. Die Novelle muß rückwirkende Kraft bis zum 1. April d. J. bekommen.

Abg. Dr. Weyl (J. Soz.): Wir wollen mit unserem Antrage dem kleinen Tierhalter helfen, besonders dem Ziegen. halter. Beide Krankheiten, die infektiöse, Anämie wie auch die Maul! und Klauenseuche, müssen in das Reichsvieh= seuchengesetz bezw. das preußische Ausführungsgesetz aufgenommen werden? Dinfichtlich der Seuchenkontrolle auf dem Lande liegt noch sehr vieles im argen. Wie der Arzt bei menschlichen Kranfheiten kaum früher auf das Land gerufen wird, als bis es gilt, den Toten⸗ schein auszustellen, so wird der Tierarzt auch erst im äußersten Falle geholt. Wichtigste Aufgabe der Medizin ist es aber, Krankheiten zu bderhülen oder sie im Keime zu ersticken. Das Kleinvieh ist heut— zutage ein fehr wertvolles Objekt. Beide Anträge bitte ich dem Landwirtschaftsausschuß zu überweisen und die Beratung so zu fördern, daß sie noch vor Auflöfung dieses Hauses der Regierung überwiesen werden können.

Abg. Werner (D. Nat): Besonders ist Hessen⸗Nassau von der Maul! und Klauenseuche sehr schwer heimgesucht.

Auch wir halten eine Entschädigung für die Kleintierhalter für geboten. Wie steht es aber mit der Deckung dieser gewaltigen Ausgaben? Mit aller Energie muß die Entdeckung eines geeigneten Heilmittels gefördert werden, damit der Tandwirtschaft

ein schwerer Alp genommen wird.

DZentr ): Im letzten Vierteljahr, ist ĩ e von mehr als einer Viertelmillion M der Seuche zum Opfer gefallen. Das ist um so schrecklicher, als die Milchversorgung neben der Fleischver forgung darunter außerordentlich betroffen wird, Das Kleinvieh, wamentflich die Ziege, ist gewaltig im Preise gestiegen; ein Stück, das früher 30 bis 4h 6. Wert hatte, kostet heute god 4. Das *. sieht eine 8 von zwei Drittel des Wertes vor, tatfächlich ist sie aber so gering, daß bei Verlust von drei Stück kaum eins ersetzt wird. Die Beschaffung , Kraftfutters könnte viel helfen. Die Maul⸗ und Klauenseuche hat in diesem Jahre mehr⸗ Schaden angerichtet, als uns die ganze Viehabgabe an die Entente

Lewerentz (Soz): Wir stimmen der Ueber- beider Antraͤge an den Landmirtschaftsausschuß zu, obwohl es sich um eine stark finanzielle Angelegenheit handelt. Es handelt sich aber auch um allgemeine Fragen der Be⸗ kämpfung der Seuchen. Ein Mittel gegen Maul—⸗ und Klauen⸗ seuche ist bereits dem Landwirtschaftsministeriums nachdem es ge⸗ nügend erprobt war, angeboten worden. Der Ent becker hat es aber abgelehnt, sein Mittel herauszugeben, weil er fürchtete, sein Anrecht zu verlieren. Dem Antrag, daß auch die Kleintierhalter entschädigt werden, stimme ich zu. ie Ziege, die ,,. Bergmannskuh oder Bahnwärterkuh, ift sehr stark von der Maul und Klauenseuche betroffen. Es muß also auch für gefallene Ziegen eine Entschädigung gegeben werden, denn eine Ziege kostet schon heute mehr als 1000 A. Das Reichsviehseuchengesetz gibt nur Entschädigung für Großvieh. Man könnte die Ueberschüsse der Viehhandelsverbände, die uns bis jetzt vorenthalten sind, für diese Zwecke verwenden. Die Maul- und Klauenseuche wirkt verheerender, als die Rebschädlinge wirken, aber gegen die letzteren hat man Mittel brreitgestellt. (Beifall)

Ein , Das Haus wird da— mit einverstanden sein, wenn der preußischen Landwirtschafts⸗ verwaltung mehr Nittel als bisher gegen die, Vieh seuchen zur Verfügung gestellt werden. Nach den jetzigen Bestim⸗ mungen bezieht sich die Kleintierentschädigung nur auf Schafe; die Entschädigung für das andere Kleinvieh ist Sache der Provinzen, aber bisher entschädigt nur die Provinz Schleswig⸗-Holstein für Klein⸗ vieh. Wegen der Entschädigung für Ziegen hat sich die landwirt— schaftliche Verwaltung schon mit den Proyinzen in Verbindung ge⸗ setzi. An die ansteckende Anämie heranzukommen, haben wir schon seit 15 Jahren mit allen wissenschaftlichen Mitteln versucht. Bei der großen Verbreitung der Krankheit infolge des Krieges ist die Anzeige⸗ pfficht vorgeschrieben worden. Schwierig ist aber die Frage der Ent⸗ schädigung, weil eine Feststellung, ob Ansteckung vorliegt, nur dadurch möglich ift, daß das Blut eines kranken Tieres einem anderen ein⸗ geführt und abgewartet wird, ob auch dieses erkrankt. Wegen der . in Schlesien haben wir uns mit dem Oberpräsidenten in Ver⸗ indung gesetzt. Die Landwirtschaftsverwaltung verfolgt auch die Fälle in Schfesien mit allergrößter Aufmerksamkeit. Der Ver⸗ chleppung wird durch Absperrung vorgebeugt. Ueber die Entschädi⸗ gungsfrage werden wir im Ausschuß weiter sprechen.

Abg. Dr. Weyl (U. Soz.): Auf Grund der ärztlichen Er⸗ fahrungen warne ich vor. überschwenglichen Hoffnungen auf die Wirk⸗ samkeit bestimmter Mittel. Es sollte aber im Landwirtschafts⸗ ministerium eine Stelle geschaffen werden, wo neue Mittel erprobt werden können. Gin Fehler ist es, daß, man das Vieh in Ställe sperrt, in die Luft und Licht nicht hineinkommen.

Der Regierungsvertreter bemerkt noch, daß alle Mittel, die zur Verfügung gestellt werden und die kostenlos geliefert werden, von der landwirtschaftlichen Verwaltung ge— präft werden. Aber es darf damit keine Reklame gemacht werden, denn die Mehrzahl der Mittel fristet nur ein kurzes Daseln. Es gibt bisher nur ein vorbeugendes Mittel gegen die Maul- und Klauen—⸗ seuche, das Löfflersche Serum.

Die Anträge gehen an den Landwirtschaftsausschuß.

Von den Abgg. Lukassowitz und Conradt ( D. Nat.) ist beantragt, die Staatsregierung zu ersuchen, unverzüglich ausreichende Geldmittel zur Verfügung zu stellen, damit die Kommunen Schlesiens, namentlich die der Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz, die auf Grund der traurigen Vorgänge in Oberschlesten in großen Massen in die genannten Bezirke geflüchtete deutsche Bevölkerung in bezug auf Lebensunterhalt, Kleidung und besonders Wohnung ausreichend versorgen können.

Abg. Lukassewitz (D. Nat): Die Fürsorgetätigkeit der privaten Verbände und des Roten Kreuzes, so segens⸗ reich sie ist, reicht für diese Flüchtlingsmassen auf die Dauer nicht aus. Die Hilfsorganisation muß auf die breitere Basis ausreichender staatlicher Geldmittel gestellt werden, aus denen man den Kommunen auch ihre bisherigen Aufwendungen ersetzen muß. Die Forderung, daß zur Lösung des besonders schwierigen Wohnungs⸗ problems die Rusländer, besonders die galizischen Ostjuden, die Polen usw. möglichst rasch den preußischen Staub von ihren Füßen schüt⸗ teln, diese Forderung der Flüchtlinge müssen wir uns zu eigen machen. Wenn das Haus unsern Antrag nicht sofort einstimmig annimmt, sondern ihn dem Hauptausschuß überweist, so bitten wir diesen, mög⸗ lichst rasche Arbeit zu leisten. Allen Deutschen, die in Oberschlesien auf ihrem schweren Posten ausharren, wird dadurch das Gefühl der Anhänglichkeit an ihre deutsche Heimat gestärkt werden. Treue um

Treue!

Adßg. Goebel Gent): Es ist zu befürchten, daß die Flucht der Deutschen aus Oberschlesien noch nicht., zu Ende ist, denn es tauchen Gerüchte von neuen Plünde⸗ rungen auf. Ich kann versichern, daß die deutschgesinnte Be⸗ völkerung in Oberschlesien mit wenigen Ausnahmen soviel Pflicht gefühl hat, um auf ihrem gefährdeten Posten im Abstimmungsgebiet bis zur Grenze des Möglichen auszuharren. Die Grenze ist aber erreicht. Ich möchte auch diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen ohne die Bitte auszusprechen, daß unsere Stammesbrüder außerhalb des Abstimmungsgebietes bei allen ihren ,, r, . sorgfältig über⸗ legen möchten, ob sie damit nicht uns im Abstimmungsgebiet schädigen. Ich brauche ja nur an Breslau zu erinnern. Die bösen Folgen hat die oberschlesische deutsche Bevölkerung zu tragen und ihr wird . das Ausharren erschwert, während allen den Elementen, denen daran gelegen ist, solche Vorkommnisse gegen das Deutschtum auszunutzen, willkommener Vorwand zu neuen n, gegeben wird. es eine Chvenpflicht des Staates ist, ausreichende Mittel zur Ver⸗ sorgung der Flüchtlinge herzugeben, darüber besteht wohl Einigkeit. Dem Staate, nicht den Gemeinden liegt diese Pflicht ob. Die Regie rung soll sich nicht in langwierige Erörterungen darüber einlassen, ob auch die Flüchtlingsfürsorge als Kriegsfürsorge anzusehen ist. Auch die Forderung ist berechtigt daß aus diesen Staatsmitteln den Gemeinden ihre n, Auslagen zu erstatten sind. Es sollte auch in der Presse darauf hingewiesen werden, daß die Flüchtlings⸗ fürsorge den Flüchtlingskommissaren des Roten Kreuzes übertragen ist. Die Yreußische Regierung darf jene Stimmen, die dahin laut werden; Die preußische Regierung hat uns vergessen und verlassen, sie will von uns überhaupt nichts niehr wissen, nicht unbeachtet

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