1920 / 223 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Oct 1920 18:00:01 GMT) scan diff

treter der griechischen, sitauischen und chinesischen

konferenz wird heute die Erörterung über die redite beendigen, um sich dann bis zum Mitt⸗ woch zu vertagen, damit der . ch mit der endgültigen

Del * at a e internafionalen

Fassung der Entschließung beschä

gen kann.

Der 6 Industrie⸗ und Handelsrat hat am ssel eine Sitzung abgehalten, auf deren

X. September in Tagesordnung die Frage der

enthaltsstatuts der Deutschen in Belgien stand. Niederlande.

Ein ven allen Ministern unterzeichneter königlicher Beschluß vom 27. September verfügt, wie. „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, die Aufhebung der Marine⸗ und Kriegsdepartements tung eines Verteidigungs⸗ Ter Beschluß tritt zu einem noch näher zu

und statt ihrer die Erri departements. k Zeitpunkt in Kraft.

Polen.

Im Generalstabsbericht der polnischen Armee

vom XV. September heißt es:

3. Nach Zerstreuung der im Bereiche von Lida konzentrierten So wjettruppen setzten unsere Truppen die eilige ,,

an⸗ diger Auflöfung zurück und wird von allen Seiten von unseren Eine der Sowjetdivisionen ging gänzlich zu 1, ĩ sie zur Widerstands⸗ leistung drängen wollten, ermordet hatte. Die von Sonim vor⸗ rückenden großpolnischen Truppen nahmen am 30. d. M. in einem

Feindes in östlicher Richtung fort. Der Feind zieht sich in vo Truppen angegriffen. uns über, nachdem sie ihre Kommissare, die

heldenmütigen Angriff Baranowitschi. Der Generalstabsbericht vom 1. Oktober besagt:

Nordöstlich von Grodno erreichten unsere Abteilungen ohne de . Die Verfolgung 2 den Käm bei Si da zerstreuten Sowjetdivision entwickelt sich weiterhin für uns günstig. Am 29. September rückte die Gruppe

Fühlung mit dem Feinde die Flußlinie der Ula. der in den Kämpfen

des Obersten Deba⸗Biernack bis nach Nowo Grodef vor. Vom 20. bis 30. September wurden 25 000 Gefangene gemacht und 100 Geschütze erbeut Bei Baranowitschi machten Posener Ab⸗ teilungen 1600 Gefangene und erbeuteten 36 Maschinengewehre. Die Lag gsüdlich des Pripiet ist unverändert. Im Suwalki⸗ und Sejnygebiet wurden die Kämpfe mit gegenseitigem Ein— verständnis eingestellt. . Dänemark.

Nach den gestrigen Landsthingwahlen besteht das Landsthing aus 13 Konservativen, 8 Radikalen, 22 Sozialisten und 31 Vätgliedern der Linken. Zwei Wahlbezirke stehen noch aus. Das bisherige Landsthing bestand aus 14 Konservativen, 8 Radikalen, 19 Sozialisten und 31 Mitgliedern der Linken. Infolge der Rückkehr Südjütlands ist die Anzahl der Landsthing— mandate um 4 erhöht worden. Die Mandate gelten für 8 Jahre, jedoch wird die Hälfte der Mandate nach 4 Jahren erneuert. Das erste Mal entscheidet das Los, wer aus⸗ scheiden soll.

Norwegen. ; Der gestrige Staatsrat bewilligte dem norwegischen Gesandten in Berlin, von Ditten, den Abschied zum L Oktober.

1

Statistik und Volkswirtschaft. Arbeitsstreitig keiten.

Tie Angestellten des Berliner Zeitungs⸗ gewerbes sind in den Aus stand getreten. Wie der Vor— wärts mitteilt, wurde in einer gestern abend in der Neuen Welt“ abgetaltenen Versammlung sämtlicher Angestellten des Zeitungs⸗ gerwerbes das Ergebnis der Urabssimmung bekanntgegeben. Mit dogg gegen 500 Stimmen ist der Ausstand beschlossen worden.

Die Angestellten der Verficherungsgesellschaft Biectoria in Berlin haben, wie hiesige Blätter melden, weil re Forderungen zurückgewiesen wurden, gestern zu dem Mittel der varsfiven Resistenz gegriffen. Es handelt sich um 4900 An⸗ gestellte. Der Betriebsrat, der gestern mit der Direktion verhandelte, sst von dieser an den Arbeitgeberderband verwiesen worden, der gegen⸗ äber den Forderungen der Angestellten einen ablehnenden Standpunkt

einntmmt.

Aff

8

de

ö ; Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Deutschland und des Auf—⸗

zam kommenden Schauspiel ‚Rausch“ aufgeführt.

handlungen mit den Bergwerkabesi und den Regierungsvertretern wiederaufzunehmen. LElovd . diesem Vorschlag lebhaft zugestimmt. Der Führer der Bergarbeiter der Grafschaft Cumber⸗ land erklärte in einer Bergarbeiterversammlung, der Kohlen⸗ vorrat, über den die Regierung verfüge, werde im Falle eines

IAusstandes er st nach drei Monaten aufgebraucht sein.

Kunst und Wissenschaft.

Der Kunstsalön von Gurlitt bringt eine Ausstellung verschiedener moderner Kunstwerke, unter denen besonders die Arheiten von Pech ste in und César Klein zu erwähnen sind. Die Land⸗ schaft mit der untergehenden Sonne von dem erstgenannten Ctünstler zeichnet sich durch die stark koloristischen Reize aus, die einen Schöpfungen meist eigen sind. Klein stellt meist landschaft⸗ liche Darstellungen aus. Darunter finden wir wiederum Darstellungen aus der Südsee, Bilder, wie wir sie an dieser Stelle schon in ähn⸗ 2 Ausführung öfters sahen. Einige. Werke von Krauskopf 9. weinen guten Begriff. seiner sensitiyhen Kunst. Die plastischen Arbeiten von Bauroth zeigen einen Künstler, der es versucht, seinen Schöpfungen einen tieferen Inhalt zu geben. Es wird ihm nur schwer werden, einem oberflächlichen Schönheitsideal .

Verkehrswesen.

Eine Erhöhung der sem, für die durch den bahnamtlichen Ro lfuhrunternehmer zugestellten Stückgüter ist nach einer der Handelskammer zu . vorliegenden amtlichen Bekanntmachung vom 15. Oktober ab in Aussicht genommen. Es werden künftig Sendungen im Ge— wicht bis 26 g ohne Abtrageentgelt nach allen Stockwerken, Kellern oder Höfen gebracht; Sendungen über 20 g auf einen Frachtbrief haben jedoch beim Abtragen nach höheren Stock- werken, Kellern und Höfen nachstehende Gebühren zu entrichten; 20 3 für je angefangene 50 kg bis zum 2. Stock und 40 5 nach höheren Stockwerken. Für Stücke im Gewicht von ol = I5 Eg 40 bezw. 809 8, für Stücke über 76 199 ES S0 bezw. 120 3. Für Stücke über 100 kg müssen die Gebühren zwischen Rollfuhrunternehmer und Empfanger besonders vereinbart werden. Ein weiteres Trinkgeld haben die Leute des bahnamtlichen Rollfuhr⸗ unternehmers nicht zu beanspruchen.

Vem 1. Oktober an werden gewöhnliche Postpakete und solche mit einer Wertangabe bis 500 Franken nach Jugoslawien (Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen) zur Beförderung angenommen. Ueber alles weitere erteilen die Postanstalten Auskunft.

Theater und Musik.

Im Opernhause geht morgen, Sonntag, ‚Tristan und Iselde“, mit, Frau Wildbrünn und den Herren Mann, Braun, Dabich, Gastonier, Sommer, Krasa und Noe besetzt, in Szene. Mufitalischer Leiter ist Mar bon Schillings. Anfang 3 Uhr. Für Montag find „Hoffmanns Erzählungen‘ mit den Damen Hansa, don Catopol-Bafteux, Manke, Escher⸗Vespermann und den Herren Hutt, Schwarz, Sommer, Stock, Krafa, Düttbernd und Philipp in den Hauptrollen angesetzt. Musikalischer Leiter ift Dr. Fritz Stiedry. Anfang 7 Uhr. ;

Im Schauspielhause geht morgen, Nachmittags 24 Uhr, als 6. Volksvorstellung zu ermäßigten Preisen „Führmann Henschel mit Eduard von Winkerstein in der Titelrolle und Margarete Neff als Hanne Schäl in Szene. Abends Uhr wird der „Marquis von Keith“ mit Fritz Kortner in der Titelrolle gegeben. Am Montag findet eine Aufführung von, Coriolan“ mit Otto Sommerstorff in der Titelrolle statt. Anfang 7 Uhr.

Im Theater in der Königgrätzer Straße wird Sonnabend in neuer Einstudierung Strindbergs ha Maria Orska, die in der ersten Auf führung im November 1914 die Henriette dargestellt hat, spielt diese Kolle auch diesmal. Den Maurice spielt Alfred Abel, den Adolf Johannes Riemann und die Frau. Catherine Frieda Richard. Im Deu tschen Qpernhause ist Walter Kirchhoff für einige Gastspiele in Wagnerschen Werken gewonnen worden. Er tritt zum ersten Male am 6. Oktober in „Tannhäuset“ auf.

Dem Geheimen Rat, Professor Arthur Nikisch ist von der philosophischen Fakultät der U niversität Leipzig anläßlich seines 35 Jährigen Jubiläums als Leiter der Ge⸗ wandhauskonzerte die Doktorwürde ehrenhalber

genommen wurden, nicht als lebensfähig, wohl aber seine Szenen

der Frithiefsage. für Soli, Männerchor und Orchester, ferner die

ke „Salamis“, Normannenzug“, die Sjenen aus der

Ddyssee .. ArminiLus , Schillers Lied von der Glocken, das

Oratorium Ytofes. u. a. Von seinen Instrumentalwerken simd in

erster Linie die bielgespielten drei Viglinkonzerte und die hebrãische Melodie „Kol Nidrei für Cello und Orchester hervorzuheben.

Der Konzertbericht befindet sich in der ite Belag 1

Mannigfaltiges.

Im amtlichen Teil der heutigen Ausgahe d. Bl. ist (unter Preußen) eine Bekanntmachung der Kohlenstel le Groß Berlin vam 535. September d. J über die Freigabe weiterer Abschnikte der Kohlenkarte veröffentlicht.

Der Verband deutscher Diplom kaufleute, Sitz Brandenburg (Havel), hält am 16. Oktober seinen diesjährigen Ver⸗ bandstag in Hanncber ab. Auf der Tagesordnung stehen n, a fol. gende Vorträge. . Studien dauer, Diplomprüfung und Promotion grecht an den Handelshochschulen .! (Berichterstatter Professor Dr. Nicklisch⸗ Mannheim und Diplomkaufmann Direktor Paul Damm-⸗Ftienne⸗ Köln a. Rh.] und .Der Betriebganwalt. (Berichterstatter Diplom⸗ . Beeidigter Bücherrevisor Walter Pfundt, Brandenburg, Havel).

In der Treptower Sternwarte werden in den nächsten Tagen folgende Film; und Lichtbildervorträge gehalten werden: Sonn⸗ fag. Nachmittags 3 Uhr: Sitten und Gebräuche fremder Völker, 5 Üühr: „Polarjagden⸗ (Seelzwen, Renntiere und Elche), Abends 7 Ühr: „Das baherische Hochland und seine Königsschlösser⸗; Diens tag, Abends 7 Uhr: „Ein Ausflug in die Sternenwelten“ Lichtbilder vortrag des Direktors Dr. Archenhold); Mittwoch, Abends 75 Uhr: Aus der Urgeschichte der Wissenschaft“ (ichtbildervortrag von Dr. Viktor Engelhardth; Sonnabend, den 9. Oktober, Nachmittags 3 Ühr: Im Lande der Schwarzen“. Mit dem . Fernrohr werden ber klarem Wetter von 2 bis 6 Uhr die Venus oder die Sonne, von 6 bis 165 Uhr Doppelsterne, Firsterne und Nebel beobachtet. Führungen durch das astronomische Museum finden tãglich in der Zeit von 2 Ühr Nachmittags bis 5 Uhr Abends statt.

„»Die Heiz und Brennstoffnet und ihre Be⸗ kãmpfung.“ Die Hausbrandgenossenschaft Groß Berlin beabsichtigt, im November und Dezember eine belehrende

us stel lung unter obiger Bezeichnung zu veranstalten. Es sollen

nicht nur alle bisher auf dem Markte erschienenen Ersatz bæenn⸗ stoffe gezeigt werden, sondern auch alle Apparate, Sparöfen und dergl, die geeignet sind, die Brennstoffnot in irgend einer Form zu mildern. Ebenfo sollen der Ausstellung einige Abteilungen angegliedert werden, in denen auch die wertlosen oder in zweifelhafter Anpreisung vertriebenen Fabrikate gezeigt werden sollen. Diese Äusftellung wird also zum ersten Mal alles das zeigen, was die junge Industrie für Ersatzbrennstoffe oder überhaupt, zur Be⸗ kämpfung der Brennstoff not hergestellt und auf den Markt gebracht hat. Die Hausbrandgenossenschaft bittet alle Firmen und Privat⸗ perfonen, die Anregungen oder Material zu dieser Ausstellung liefern können, um Mitarbeit. Anfragen und Schreiben sind an die Ge— schäftsstelle Berlin W. 30, Motzstraße 8, zu richten.

1. Oktober. (W. T. B.). Auf der Danziger Werft (ehemaligen Reichswerft) geriet heute mittag, die Wäscherei in Brand.. Die im Gebäude lagernden Materialien und Werte wurden vernichtet. Der Schaden wird auf zwei Millionen Mack geschätzt. Der im Danziger Kaiserhafen liegende englische Zerstörer Walhalla“ beteiligte sich an den Löscharbeiten.

London, 1. Oktober. (W. T. B) Der Ha fen von Gal⸗ veston ist von einer Fe ne rs brun st heimgesucht worden. Der Schaden wird auf zwei Millionen Dollars geschätzt. Das Feuer

zerstörte Baumwolle und beschädigte mehrere Dampfer.

Aeronautisches Observatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow. 30. September 1920. Drachenaufstieg von 5 a bis 7 a.

Relative Wind

Feuchtig⸗ ĩ keit Richtung ö

Seehõhe Luftdruck Temperatur O0

Mm mm

unten

122 754,9

500 722 1470 642 1620 630 2000 602 2730 550 1070 465

23

e, bedeckt. Sicht 15 Km.

2 . e

en,, . (Unter den Linden) tag: 153. Dauerbezugsvorstellung.

Fristan und Isolde. Anfang 5 Uhr.

anns Erzählungen. Anfang

markt Sonntag: Nachmittags: Farten⸗ Büchse der Pandora.

referdesatz 100. 6. Volksvorstellung zu

Anfang 2 Uhr. Abende: 173. Dauer⸗ 9 vorne ung. Keith. Hmfang ? Uhr.

Dienstag, Mittwoch,

Mentag: Coriolan. Anfang 7 Uhr. Dyern haus. Dienstag: Pa lestrina.

. La Traviata.)

Dedip us.

Saansrielkaus. Dienstag: Zum ersten Mer, Godiva. Mittroch: Peer Gynt. Donnerstag: Freitag: Die Journalisten. Sonn ⸗7 Uhr:

Der Marguis von Keith. Mentag bis Sonnabend: as: Nachmittag: Der Marquis dungsreise. h. Abenes: Godiva.

Det

75 Uhr:

Einsame] Gelůb

Freitag:

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Menschen. Dienstag und Sonnabend: Zaust, erster Teil. Donnerstag: Der Kaufmann von Venedig.

Kammersypiele. , Drnnergtag nd Freitag. Nathan d , 9 andora. ben Die Brand Treitas; Mi Donnerstag und Freitag: Nathan der atag: 1863. Darerbezugerorstlltng. er,, Feng, grnhlngs Er— r e er r de n. Sonnabend: wachen. Dienstag und Donnerstag: 94 Die Brandftätte. Nittwech und

vielhaus. Am Gendarmen⸗ Teitag; Stella. Sonnabend: Die

we saz 100. ; Großes Schauspielhaus. erm ,n Trelsen: Fuhrmann Henschel. Am Zirkus Karlstraße Schiffbauerdamm. erbittli

1, Danerbe mu gedorstellung. Fretag? Danton. Sonnabend: stönig Komödiantenfiege.

Leffingtheater. Sonntag (6 Uhr): 77 Ühr. Ter Floh im Panzerhaus. Frau , n . Montag bis ö. ö. ; ] a e Montag neerhaus. —onnerstag: Zum ersten Jugend. Abends 74 Uhr: Zwangs⸗ bis Tennerstag und Sennabend: Das * Feta und einquartierung. Nontag bis 6. de, Freitag: Peer Gynt.

Theater der Königgrãtzer

lina. Montag, Mittwoch und Don⸗ Erdgeist. Dienstag und

ale: Rausch.

nhaus. Sonntag (3 Uhy:

gemütliche Kommissar.

e Schutzmann. Komö⸗ schmied.

13 Sonntag 2] Uhr): Danton. Abends dianten siege. Montag bis Sonn⸗ 166. ; Der Marquis von s ihr; . ; ö.

Montag, abend: Der gemütliche Kommifsar. Sängerkrieg

Donnerstag ure Der unerbittliche Schutzmann. Montag: Eugen Onegin. Dienstag: Fidelio. Mittwoch: Tannhäuser. G e b oren: E in ; Tiefland. Boltsbühne. cxheater an Slow · e e , i We ef ; . 0 er am Bülow⸗ Tänze. Sonnabend: Die Walküre. Berliner Theater. Zonntag z uhr): platz) Sonntag (3 Uhr): Der Richter Wie einst im Mai. Allabendlich von JFalamea. Abends 7 Uhr: Kabale Uhr: Der letzte Walzer.

onnerstag:

und Liebe. Montag: Das Käthchen

ie Schei⸗ - goldne

Kleines E (3 Uhr): Der Weibsteunfel. Abends

ttwoch: Der Floh im

Sonnabend: Kindertragödie.

Schillertheater. Charlottenburg. Abends 73 Uhr: Alt⸗-Heidelberg. Abends 7

, . . j ständnis. Abende s Uhr; Mixando - Montag, Mittwoch und Sonnabend: wacht... Montag bis Sonnabend: Beitinas Verlobung. Dienstag, Wenn Liebe erwacht...

Weife. Mittwoch (3 Uhr): Nathan der Weise.

Komische Oper. Sonntag t Uhr):

von Seilbronn. Dienstag und Senn⸗ Liebe im Schnee; abend Kabale und Liebe. Mittwoch: 77 Uhr: Liebe im Schnee.

ö Sa, Götz von Berlichingen. Donners⸗ , , 9 Eine 2 Verwickelte - Tie Scheivungsreife,. . ,,,

Lustspielhaus. Sonntag (35 Uhr):

abend: Zwangseinquartierung.

(Gorksetzung des Nichtamklichen in der Ersten Beilage.)

Theater am Nollendorsplatz.

Straße. Sonntag 66 Uhr: Das Ge- Sonntag 6 Uhr) Der, rein eid hg uer. Sonntag (34 Uhr): Der Vielge liebte. =

Uhr: Wenn Liebe er⸗

Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Der Freischütz.

Thaliatheater. Sonntag (3 Uhr: Abends

Die närrische Liebe. Deutsches Opernhaus. Sonntag, ür Ter dumme ß ; r = umme sterpelt bende 8 Uhr. Der Vohmittsgs i h. Vöhts Konzert, bi . Der . 3 Der un⸗ Nachmittags 2 Ühr; Abends 6 Uhr: Zum rr Tannhäufer und der

Der Waffen⸗

auf Wartburg,. Familiennachrichten.

Sohn: Hrn. ; Magistratsrat Groth (BGerlin⸗Dahlem), terauf: Gestorben; . Hr. Archivrat Dr. Paul Mitzschke (Weimar).

Freitag:

; Verantwortlicher Schriftleiter Allabendlich Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle

Theater des WVestens. Sonntag Rechnungsrat Mengering in Berlin. 63 . ; vf, . im Sermelin. Verlag der Geschaftestele Men gering eit. ielhaus. Sonntag abend: Der ersten Liebe goldne Zeit.

Der ersten Liebe

Montag bis Sonn⸗ in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen leinschließlich Börsenbeilage) und Erste und Zweite ntral · handelgregister⸗Beilag

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Nr. 223. Nichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblaktt.)

Preußische Landes versammlung. 162. Sitzung vom 1. Oktober, Nachmittags 1 Uhr. Bericht des Nachrichtenbiros des Vereins deutscher Zeitungsverleger )

Das Haus setzt die Erledigung von Anfragen fort.

Abg. Dr. Boe litz D. Vp) fragt nach dem Verbot des Weitritts zu partespolitischen Vereinigungen seltens wahlunmündiger Schüler. Ein Regierungsvertreter erklärt: Wer einer Schul⸗

gemeinschaft als Schüler angehört, unterliegt a,, allen den

damit verbundenen Beschränkungen. Parteipolitische estrebungen follen nach. übereinstimmendem Urteil aller. Parteien dieses ö Hauses von der Schule ferngehalten werden, weil sonst die füllung der ecke der Schule außerordentlich stark gefährdet wird. Bie Teilnahme an pParteipolitsschen Vereinigungen, deren Veranstaltungen derart sind, ö ein Hineintragen parteipolitischer Bestrebungen in die ulen selbst nicht zu vermeiden ist, kann den Schülern nicht gestattet werden. Aus dies Erwägungen heraus ist der Erlaß des Kultusministers ergangen. . Abg. Hau schildt (Soz.) fragt ö der Entschãdigung für

Viehverkuste durch Maul⸗ und Klauenseuche, insbesondere habe die

Schafzucht Hessen-Nassaus schweren Schaden erlitten.

Ein Regierungsvertreten erklärt, daß im, Staats haushalt Mittel für diese Zwecke nicht zur Verfügung ständen, da⸗ gegen könnten die Probinzialverbände solche Entschädigungen ge⸗ währen, was auch zum Teil bereits geschehen sei. Der Provinzial⸗ verband Schleswig⸗Holstein gewähre auch eine Entschädigung für gefallene Schweine. 666

Abg. Biest er (D. Hann.) fragt nach der eigenmächtigen Er⸗ höhung des Fleischhöchstpreises durch die Provinzialflei chstelle für das Rheinland von I589 auf 6h0 6 und nach der Abschlachtung des als Zucht- und Nutzvieh aus Hannover ausgeführten Rindviehs.

Ein Regierungsvertreter erklärt, daß die Regierung die Genehmigung der Heraufsetzung des Höchstpreises im hein⸗ and mit . auf die Verhaͤltnisse im besetzten Gebiet an⸗ erkannt habe. ie Abschlachtung des ausgeführten Jungviehs wider- spreche den Bestimmungen; die Tiere dürften nur unter der aus⸗ brücklichen Verbüͤrgung ihrer Schonung als Zucht, und Nutzbieh aus- geführt werden. uf die Innehaltung der Bestimmungen sei die Provinzialfleischstelle nochmals ausdrücklich hingewiesen.

Ein Antrag der Deutschnation alen Volks⸗ partei geht dahin, die Staatsregierung zu ersuchen, in Er⸗

gänzung eines früheren Beschlusses der Preußischen Landes⸗

versammlung bei den zuständigen Verkehrs verwaltungen darauf ginzuwirken, daß bei den druch Erlaß des Kultusministers angeordneten gemeinsam en. Sch üůlerausflügen freie Fahrt oder eine Beförderung zu den Sätzen des Militärtarifs gewährt werde.

Abg. Oelze (D. Nat) begrüßt den Antrag. Der große Wert der Schülerausflüge und Schülerwanderungen für die Heranziehung eines kräftigen! und abgehärteten Geschlechts werde allgemein an- erkannt. Es würde ja durch die Gewährung der freien Fahrt immer⸗ hin eine nicht k Mehrbelastung des Eisenbahnetats ein⸗ treten; dennoch sei des guten Zweckes wegen dringend zu wünschen, daß allgemein Freifahrt gewährt würde. Sei dies nicht angängig, so sollte für die Schülerfahrten eine Ermãßigung auf die 963 8 alten Militärtarifs zugestanden werden. Der Antrag sei dem Haupt⸗ ausfchuß zu überweisen. (.

Abg. Ne um ann⸗Magdeburg (Soz.) begrüßt namens seiner Partei den Antrag und ist mit Ausschußberatung einverstanden.

Abg. Frau Arendfee (U. Soz): Meine Partei hält es für ein Gebot der Notwendigkeit, jedem Schulkinde die Teilnahme an die sen Ausflügen zu ermöglichen, es muß daher den Kindern der Volks⸗ schule, wenn der Zweck des Antrags wirklich erfüllt werden soll, durchaus die freie 53 gewährt werden. .

Abg. Juds ( : Der Segen der Schülerausflüge wird auch von der Lehrerschaft ganz allgemein anerkannt. Die Kräftigung des Körpers, die Erweiterung des geistigen Gesichtskreises und der Unter⸗ richt selbst, besonders der in der Naturgeschichte, haben an diesen Seg⸗ ö. gleichmäßigen Anteil. Deshalb wird auch von uns der Antrag

egrüßt. . . bg. Hollmann (D. Vp): „Wir erklären ebenfalls unsere Sympathie für den Antrag. Das Bedürfnis ist jedoch für die Schüler der höheren Tehranstalten mindestens ebenso dringend wie für die Bolksschüler. Ich würde sehr bedauern, wenn hier eine Diffe. renzierung gemacht werden sollte und bitte den Ausschuß, in diesem Sinne eine Klarstellung herbeizuführen.

Abg. Dr. Weyl M. Soz): Die Angehörigen des sogenannten Mitkelstandes werden auch nach dem Wortlaut und Sinn des Ministerialerlasses schon jetzt berücksichtigt, denn sie sind jetzt so proletarisiert, daß sie den Unbemittelten oder Minderbemittelten bei⸗ gezählt werden müffen; sie sind so verarmt, daß sie gegenwärtig wirt⸗ schaftlich schlechter stehen als die Angehörigen der Arbeiterklassen. Zustimmung rechts.) . . ;

bg. Gronowgki (Zentr) erklärt die Zustimmung der Zen trumspartei zu dem ÄAntrage, den der Ausschuß hoffentlich so fassen werde, daß alle Parteien ihn annehmen können.

Der Antrag geht an den Staatshaushalts⸗ ausschuß.

Abg. Dal 1 mer (D. Nat) befürwortet darauf den hon seiner Partei in Gemeinschaft mit dem Zentrum gestellten Antrag, wonach das Wohlfahrtsministerium Vorschläge machen soll, wie in den staatkichen Bädern Sinrich⸗ tzu m gen geschaffen werden, die den Sozialversicher⸗ ten und der minderbemittelten Bevölkerung einschließlich des Mittelstandes zur Verfügung gestellt werden können, und wie die zahlreichen Bäder in Ge⸗ meinde⸗ und Privatbesitz dem sozialen Ge⸗ danken dienstbar gemacht werden können.

Der Antragsteller führt aus, daß, wenn auch die Bäder nicht zum Ressort des Wohlfahrtsministeriums gehörten, dennoch diesem ein maßgebender Einfluß auf, die Bäder in sozialhygienischer und sani⸗ täris her Hinsicht eingeräumt werden müßte. Die Krankenkassen

mäß en in den Bädern Räume erhalten, in denen sie ihre Heil. bedürftigen unterbringen können. Auch die Gemeindebäder und Privatbäder müßten für denselben Zweck herangezogen werden.

Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Abg. Kopsch (Dem.) begründet den von ihm mit Unter⸗ stützung aus allen Parteien gestellten Antrag, bei der Reichsregierung erneut dahin vorstellig zu werden, daß der Ehrenfold'der Kriegsveteranen entsprechend der Entwertung des Geldes erhöht wird.

Mit, Ausnahme der Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben werden.

Berlin, Sonnabend, ben 2. ¶Qttobet

Die Reichsregierung habe dies nicht für möglich erklärt. Deshalb müsse die preußische Regierung erneut mit der Reichs regierung in , eintreten, well die Geldentwertung eine Erhöhung des Ehrensoldes nötig mache. Hoffentlich werde die vrenß Regierung dem Verlangen des Hauses entsprechen.

Abg. Kopsch (Dem) beantragt, da kein Regierungsver⸗ treter anwesend ist, seinen Antrag von der Tagesordnung ab⸗ zufetzen und als ersten Gegenstand auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen sowie den Präsidenten zu ersuchen, daß er die Anwesenheit eines Regierungsvertreters veranlasse.

Präsident Le inert bemerkt, daß das Haus die Anwesen⸗ heit eines Regierungsvertreters beanspruchen dürfe und er dessen Anwesenheit veranlassen werde.

Das Haus beschließt die Absetzung von der 2

Es folgt ein Antrag der Abgg. Es ser IZentr.) und Gen, der die Staatsregierung ersucht, mit Růcksicht auf die zunehmende Beschäftigungslosigkeit im Handwerk öffent⸗ liche Arbeiten, namentlich Instandsetzungen von staat⸗ lichen Gebäuden und Einrichtungsgegenständen, schleunigst zu vergeben, besonders an das selbständige Handwerk und dessen

Organisationen. Ein Abänderungsantrag Adolph Hoffmann

(u. Soz.) will nicht die Arbeitsübertragung an die Organi⸗ sationen des Handwerks, sondern fordert die Ausführung mög⸗ lichst in eigener Regie. . Abg. Alteg ger (ZZentr.: Unser Antrag bezweckt, die Regierung auf die immer mehr sich steigernde Arbeit slosigkeit im Bauhandwerk aufmerksam zu machen. Dieser Arbeitslosigkeit muß gesteuert werden. Der jetzige Zustand der Verwaltungsgebaude rechtfertige auch die schleunige Inangriffnahme von Erneuerungs⸗ arbeiten. Das Handwerk ist durchaus in der Lage, solche Arbeiten selbst zu übernehmen durch die Organisationen des Antrages. Die Handwerksorganisationen gewährleisten allein eine gerechte Ver⸗ seilung der Arbeit. Die Ausführungen der Arbeiten in staatlicher Regie schädigt das Handwerk außerordentlich. Das hat seinerzeit einftimmig die Tandespersammlung ausgesprochen. . ; nicht verständlich, wie jetzt ein Antrag der Unabhängigen die Arbeits⸗ ausführung in eigener Regie befürworten kann. . Abg. * en zel (D. Nat.): Der Antrag wird von meiner Fraktion nachdrücklich unterstützt. Auch wir erkennen die Mängel des Regie⸗ betriebes an und lehnen deshalb den Antrag der Unabhängigen ab. Besonders bekämpfen wir in diesem Antrag die Forderung, daß die . nicht den Organisaionen des Handwerks übertragen werden sollen. . Abg. Om mert (D. Dem.): Meine Freunde stimmen dem An⸗ trag zu und lehnen den Antrag der Unabhängigen ab. Die Heran⸗ ziehung des selbständigen Handwerks zu den Erneuerungsarbeiten ist eine Notwendigkeit, um die Notlage des Handwerks und die Arbeits⸗ losigkeit zu mildern. (Beifall) . . Abg Langer (D. Vp): Dem Antrag Esser sollte die Regierung Rechnung tragen, das ist bei der jetzigen Notlage des Handwerks

und bei der furchtbaren Arbeitslosigkeit eine Staats notwendigkeit.

Beifall.)

Abg. Haese (Soz.): Der Antrag findet die Zustimmung meiner Freunde. Die produktive Erwerbslosenfürsorge muß den Gemeinden und dem Staat die Möglichkeit geben, auch die im Antrag geforderten notwendigen Erneuerungsarbeiten vorzunehmen. Wenn die Befür⸗ worter des Antrages die Regiearbeit bekämpfen, so können wir das nicht mitmachen. Wir denken nicht daran, das Handwerk zu be- kämpfen, aber wir können die Ausführung der durch den Antrag ge— stellten Aufgaben nicht den Organifationen des Handwerks überlassen. Wir stimmen deshalb dem Aenderungsantrag Hoffmann (J. Soz zu.

Abg. Paul Hoffmann (U. Soz.): Wir haben durchaus Ver⸗ ständnis für die Notlage des Handwerks, aber unser Antrag will er— reichen, daß auch die gemeinnützigen Genossenschaften in größerem Umfange zu den Arbeiten herangezogen werden können. Die Be⸗ schränkung des Antrags Esser auf die Organisation des dwerks wird deshalb von uns bekämpft. Der Staat muß dafür sorgen, daß bei den von ihm vergebenen Arbeiten auch die Tariflöhne ge— zahlt werden. Wir werden alle Bestrebungen zur Arbeitsbeschaffung unterstützen. (Beifall bei den U. Soz.)

Der Antrag Esser wird mit dem Antrag Adolph Hoff⸗ mann dem Hauptausschuß überwiesen.

Der Antrag der Unabhängigen Sozial⸗ demokraten, zur Milderung der ungeheuren Schäden, die den kleinen Tierhaltern durch das Wüten der Maul⸗ und Klauenseuche zugefügt worden, sind, aus⸗ reichende Staatsmittel bereitzustellen, und der Antrag Lukassowitz⸗Conradt (D. Nat), schleunigst Maßnahmen zur Bekämpfung der zinfektiösen Anämie“ unter den einheimischen Pferde beständen zu er⸗ greifen und Ersatz für die Schäden nach Maßgabe des Reichs⸗ viehseuchengesetzes zu leisten, werden in der Beratung ver⸗ bunden.

Abg. Ludwig (U. Soz.) beantragt Ueberweisung des Antrages seiner Partei an den Landwirtschaftsausschuß.

Abg. Conradt (D. Nat): Die Weiterverbreitung der ge⸗ fährlichen Seuche der infektiösen Anämie macht es notwendig, daß die Staatsregierung auf, eine Novelle zum Reichsseuchen⸗ gesetz drängt, durch, we che die Anämie unter die entschädigungs⸗ pflichtigen Krankheiten gufgenommen wird. Bisher wird die Entschadigungspflicht durch die Provinziallandtage von der be⸗ treffenden Kategorie Tierhalter selber getragen. Die Krankheit, die man vor dem Kriege nicht kannte, ist ihrer Ursache nach nicht erkannt worden. Sie findet ihre Verbreitung nicht nur in Ställen, sondern auch auf der Weide. Auf einem Rittergut in Schlesien mit 27 Pferden und 29 Fohlen sind 13 Pferde und 5. Fohlen der Seuche zum Spfer gefallen. Tritt keine Hilfe ein bei diesem Verlust von mehr als einer Million, so ist der Besitzer wirtschaftlich ruiniert. Auch der Pferdebestand der Reichswehrkaserne in Breslau ist ver—⸗ seucht. Die Novelle muß rückwirkende Kraft bis zum 1. April d. J. bekommen.

Abg. Dr. Weyl (M. Soz): Wir wollen mit unserem Antrage dem kleinen Tierhalter helfen, besonders dem Ziegen halter. Beide Krankheiten, die infektiöse., Anämie wie auch die Maul- und Klauenseuche, müssen in das Reichsvieh⸗ seuchengesetz bezw. das preußische Ausführungsgesetz aufgenommen werben? Binfichtlich der Seuchenkontrolle auf dem Lande liegt noch sehr vieles im argen. Wie der Arzt bei menschlichen Krankheiten kaum früher auf das Land gerufen wird, als bis es gilt, den Toten⸗ schein auszustelfen, so wird der Tierarzt auch erst im äußersten Falle geholt. Wichtigste Aufgabe der Medizin ist es aber, Krankheiten zu verhüten oder sie im Keime zu ersticken. Das Kleinvieh ist heut= zutage ein sehr wertvolles Objekt. Beide Anträge bitte ich dem Tandwirtschaftsausschuß zu überweisen und die Beratung so zu fördern, daß sie noch vor Auflöfung dieses Hauses der Regierung überwiesen werden können. .

Abg. Werner (D. Nat): Besonders ist Hessen⸗Nassau von der Maul! und Klauen seuche sehr schwer heimgesucht.

Darum ist es

1920

Auch wir halten eine Entschädigung für die Kleintierhalter für? geboten. Wie steht es ber mit der Deckung dieser gewaltigen Ausgaben? Mit aller Energie muß die Entdeckung eines geeigneten Heismittels gefordert werden, damit der Tandwirtschaft

ein schwerer Alp genommen wird. Im letzten Vierteljahr ist

Abg. Raffauf Zentr.): ; ö. 9 ** im e von mehr als einer Viertelmillion M det Seuche zum Opfer gefallen. Das ist um so schrecklicher, als die Milchversorgung neben der Fleischyer sorgung darunter außerordentlich betroffen wird. Das Kleinbieh, wamenklich die Ziege, ist gewaltig im reise gestiegen; ein Stück, das früher 30 bis 40 „6 Wert hatte, kostet heute 10090 4. Das 96. sieht eine 8 von zwei Drittel des Wertes vor, tatfaͤchlich ist sie aber so gering, daß bei Verlust von drei Stück kaum eins ersetzt wird. Die Beschaffung a Kraftfutters könnte diel helfen. Die Maul und Klauenseuche hat in diesem Jahre mehr⸗ Schaden angerichtet, als uns die ganze Viehabgabe an die Entente

gekostet hat. .

Abg. Lewerentz (Soz): Wir stimmen der Ueber- weisung? beider Antraͤge an den Landwirtschaftsqusschuß zu, . es sich um eine stark finanzielle Angelegenheit handelt. Es handelt sich aber auch um allgemeine Fragen des Be⸗ kämpfung der Seuchen. Ein Mittel gegen Maul- und Klauen⸗ seuche ist bereits dem Landwirtschaftsministerium nachdem es ge⸗ nügend erprobt war, angeboten worden. Der Enthecker hat es aber abgelehnt, sein Mittel herauszugeben, weil er fürchtete, sein Anrecht zu verlieren. Dem Antrag, daß auch die Kleintierhalter entschädigt werden, stimme ich zu. ie Ziege, die a . Bergmann skuh oder Bahnwärterkuh, ift sehr stark von der Maul- und, Klauen seuche betroffen. Es muß alfo auch für gefallene Ziegen eine Entschädigung gegeben werden, denn eine Ziege kostet schon heute mehr als 1000 . Das Reichsviehseuchengesetz gibt nur Entschädigung für Großvieb. Man könnte die Ueberschüsse der Viehhandelsverbände, die uns bis jetzt vorenthalten sind, für diese Zwecke verwenden. Die Maul⸗ und Klauenseuche wirkt verheerender, als die Rebschädlinge wirken, aber gegen die letzteren hat man Mittel bereitgestellt. (Beifall)

Ein G Das Haus wird da—⸗ mit einverstanden sein, wenn der preußischen Landwirtschafts⸗ verwaltung mehr Mittel als bisher gegen die Viehseuchen zur Verfügung gestellt werden. Nach den jetzigen Bestim⸗ mungen bezieht sich die Kleintierentschädigung nur auf Schafe; die Entschädigung für das andere Kleinvieh ist Sache der Prodinzen, aber bisher entschädigt nur die Provinz Schleswig-Holstein für Klein— vieh. Wegen der Entschädigung für Ziegen hat sich die. landwirt⸗ schaftliche Verwaltung schon mit den Provinzen in Verbindung ge⸗ setzt. An die anfteckende Anämie heranzukommen, haben win schon feit 15 Jahren mit allen wissenschaftlichen Mitteln versucht. Bei der großen Verbreitung der Krankheit infolge des Krieges ist die Anzeige⸗ pflicht vorgeschrieben worden. Schwierig ist aber die Frage der Ent⸗ schdigung, weil eine Feststellung, ob Ansteckung vorliegt, nur dadurch möglich ift, daß das Blut eines kranken Tieres einem anderen ein⸗ geflihrt und abgewartet wird, ob auch dieses erkrankt. Wegen der Fälle in Schlesten haben wir uns mit dem Oberpräsidenten in Ver⸗ kindung gesetzt. Die Landwirtschafts verwaltung verfolgt auch die Fälle in zlesien mit allergrößter Aufmerksamkeit. Der Ver⸗ chleppung wird durch Absperrung vorgebeugt. Ueber die Entschãdi⸗ gungsfrage werden wir im Ausschuß weiter sprechen.

Abg. Dr. Weyl (U. Soz.): Auf Grund der ärztlichen Er⸗ fahrungen warne ich vor. überschwengl ichen Hoffnungen auf die Wirk⸗ samkeit bestimmter Mittel. Es sollte aber im Landwirtschafts⸗ ministerium eine Stelle geschaffen werden, wo neue Mittel erproht werden können. Cin Fehler ist es, daß man das Vieh in Ställe sperrt, in die Luft und Licht nicht hineinkommen.

noch, daß alle

Der Regierungsvertreter bemerkt Mittel, die zur ö gestellt werden und die kostenlos geliefert werden, von der landwirtschaftlichen Verwaltung ge= prüft werden. Aber es darf damit keine Reklame gemacht werden, denn die Mehrzahl der Mittel fristet nur ein kurzes Daseln. Es gibt bisher nur ein vorbeugendes Mittel gegen die Maul- und Klauen⸗ seuche, das Löfflersche Serum.

Die Anträge gehen an den Landwirtschaftsausschuß.

Von den Abgg. Lukassowitz und Conradt ( d. Nat) ist beantragt, die . zu ersuchen, unverzüglich ausreichende Geldmittel zur Verfügung zu stellen, damit die Kommunen Schlesiens, namentlich die der Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz, die auf Grund der traurigen Vorgänge in Oberschlesien in großen Massen in die genannten Bezirke geflüchtete deutsche Bevölkerung in bezug auf Lebensunterhalt, Kleidung und besonders Wohnung ausreichend versorgen können.

Abg. Lukassowitz (D. Nat): Die Fürsorgetãtigkeit der privaten Verbände und. des Roten Kreuzes, so segens—⸗ reich sie ist, reicht für diese Flüchtlingsmassen auf die Dauer nicht aus. Die Hilfsorganisation muß auf die breitere Basis ausreichender staatlicher Geldmittel gestellt werden, aus denen man den Kommunen auch ihre bisherigen Aufwendungen ersstzen muß. Die Forderung daß zur Lösung des besonders schwierigen Wohnungs⸗ problems die Ausländer, besonders die galizischen Ostjuden, die Polen usw. möglichst rasch den Preußischen Staub von ihren Füßen schüt— teln, diese Forderung der Flüchtlinge müssen wir uns zu eigen machen. Wenn das Haus unsern Antrag nicht sofort einstimmig annimmt, sondern ihn dem Hauptausschuß äüberweist, so bitten wir diesen, mög⸗ lichst rasche Arbeit zu leisten. Allen Deutschen, die in Oberschlesien zuf ihrem schweren Posten gusharren, wird dadurch das (Xfühl der Anhänglichkelt an ihre deutsche Heimat gestãrkt werden.

Treue!

Abg. Goebel Sentr.): Eg ist zu befürchten, daß die Flucht der Deutsch aus Oberschlesien noch nicht zu Ende ist, denn es tauchen Gerüchte von neuen Plünde⸗ rungen auf. Ich kann versichern, daß die deutschgesinnte Be⸗ völkerung in Sberschlesien mit wenigen Ausnahmen soviel Pflicht: gefühl hat, um auf ihrem gefährdeten Posten im Abstimmungsgebiet bis zur Grenze des Möglichen auszuharren. Die Grenze ist aber erreicht. Ich möchte auch diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen vhm Tie Bitte aussusprechen, daß unfsere Stammesbrsidet Zußerh als des Abstimm ietes bei allen ihren r sorgfältig über⸗ legen möchten, ob sie damit nicht uns im Abstimmungsgebiet schädigen. Ich brauche ja nur an Breslau zu erinnern. Die bösen Folgen hat die oberschlesische deutsche Bevölkerung zu tragen und ihr wird Cu, das Ausharren erschwert, während allen den Elementen, denen daran gelegen ist, solche Vorkommnisse gegen das Deutschtum auszunutzen, willkommener Vorwand zu neuen Ausschreitungen gegehen wird. Daß es eine Chrenpflicht des Staates ist, ausreichende Mittel zur Ver⸗ sorgung der Flüchtlinge herzugeben, darüber besteht wohl Einigkeit. Dem Staate, nicht den Gemeinden liegt diese Pflicht ob. Die Regie rung soll sich nicht in langwierige Erörterungen darüber einlassen, ob auch die Flüchtlingsfürsorge als , anzusehen ist. Auch die Forderung ist berechtigt, daß aus diesen Staatsmitteln den Gemeinden ihre bisherigen Auslagen zu erstatten sind. Es sollte auch in der Presse darauf hingewiesen werden, daß die Flüchtlings- fürsorge den Flüchtlingskommissaren des Roten Kreuzes übertragen ist. Die preußische Regierung darf jene Stimmen, die dahin laut werden; Die preußische Regierung hat uns vergessen und verlassen, sie will von uns überhaupt nichts raehr wissen, nicht unbeachtet lasfen.

Treue um